Jugendspieler als Co-(TW)-Trainer

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  • Hallo zusammen,


    wieder einmal eine Frage zu einem Problem aus dem Trainer Alltag.


    Nachdem sich nun abzeichnet dass ich in der Nächsten Saison mit in die D-Jugend wechseln werde und wir als Dorfverein immer auf der Suche nach geeigneten Trainern sind, haben sich zwei Spieler aus der C-Jugend (nächste Saison B) angeboten als Co-Trainer und TW-Trainer einzusteigen.


    Und um das vorne Weg zu schicken. Die beiden sind verlässliche Kerle denen ich das nötige Know-How und alles andere durchaus zutraue. Da es sich hierbei auch um die Zukunft des Vereins bzw. der Trainer handelt ist es auch klar dass ich Sie mitnehme. Die Erfahrung zeigt aber auch dass ein Trainerteam am besten funktioniert wenn die Aufgaben klar abgesprochen sind. Und genau da setzen meine Überlegungen an.


    Einer der beiden ist der Sohn des aktuellen C-Jugend Trainers und hat für diesen auch bereits mehrfach Trainings geplant und auch selbst geleitet. Diesen Jungen traue ich es sofort zu auch die D-Jugend "alleine" durch ein Training zu leiten. Man muss eben noch klären wie und in welchen Rahmen, usw.


    Der zweite Spieler möchte als aktueller C-Jugend TW als TW-Trainer einsteigen. Unabhängig davon dass ich auch in der D-Jugend die beiden Torhüter vorrangig Fußballerisch entwickeln möchte und daher ein separates TW-Training nur jede zweite oder dritte Einheit einplanen möchte ist der Junge selbst nur im Tor da kein anderer diesen Posten spielen möchte. Er hat ein katastrophales Stellungsspiel, fängt kaum hohe Bälle, kann keinen Abstoß hat dafür aber sehr gute Reflexe. Dabei stellt sich natürlich die Frage, kann er den Spielern überhaupt etwas beibringen was in der D-Jugend Bestandteil sein soll. Stichwort Grundlagen, welche er selbst nie erlernt hat.


    Ich möchte den Spieler natürlich mitnehmen, stelle mit nur die Frage wie das aussehen kann.


    Was würdet ihr in meiner Situation tun?


    Meine Überlegungen sind bisher;

    A) Ich gebe auch die TW Trainings zu 100% vor und er ist dann für die Umsetzung verantwortlich. Problem: Wahrscheinlich kann er viele Schwerpunkte gar nicht erkennen. Plus: Mehraufwand in der Trainingsplanung für mich


    B) Wir beschränken uns im TW-Training auf die Grundlagen wie Hand/Auge Koordination was er sicherlich gut umsetzen kann. Problem: Ich fürchte meine Torhüter machen das nicht lange mit.


    C) Ich stelle Ihm meine Unterlagen und Erfahrungen zur Verfügung und lasse ihm freie Hand. Problem: Ich fürchte das ganze verkommt eher zur Beschäftigung der Torhüter ohne Mehr-Nutzen.


    Ihr seht ich bin unschlüssige wie das ganze gelingen kann bzw. auf welchen Weg wir uns einigen sollten? Ein Gespräch zur Abstimmung und zur Planung hierzu soll in den nächsten Tagen noch erfolgen. Generell möchte ich beide aber in mein Training einbeziehen und Ihnen auch entsprechende Freiheiten lassen sich selbst einzubringen und Erfahrungen zu sammeln.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Er hat ein katastrophales Stellungsspiel, fängt kaum hohe Bälle, kann keinen Abstoß hat dafür aber sehr gute Reflexe. Dabei stellt sich natürlich die Frage, kann er den Spielern überhaupt etwas beibringen was in der D-Jugend Bestandteil sein soll. Stichwort Grundlagen, welche er selbst nie erlernt hat.

    Erstmal ist es doch total gut, das C Jugendliche unterstützen wollen. Ein TW der nichts über elementare Grundlagen weiß,

    kann sicher nichts vermitteln, bzw. auch vorgegebenes nicht coachen. (vllt. lernt er aber selber was dabei).

    Zum Torwartspiel gehört mehr als gute Reflexe zu haben, auch wenn das immer gut aussieht. Das Stellungsspiel ist ja allein schon elementar, sowohl bei Abwehraktionen(Lieblingskommentar: Wer zuviel fliegt, steht zuoft falsch) als auch im Stellungsspiel in der Spieleröffnung.


    Um zu Deiner Ausgangssituation zu kommen. ich würde Ihn alle paar Wochen Grundlagen coachen lassen, die er auch selbst drauf hat,

    nach dem Motto: besser als gar nichts.

    Damit bindet man den Jungen ein, der ja Engagement zeigt. Vllt. kriegt man ja auch einen TW-Trainer z.b. aus eurer ersten, der die Jungs zusammen coacht.

    Am schlimmsten ist es aber, wenn sich falsche Grundtechniken durch falsches Coaching einschleifen oder verfestigen. EVtl. stellst Du ihm die besten Unterlagen zur Verfügung, aber er sieht manches gar nicht. (Auftaktschritt falsch etc. ).. und wenn Du immer dabei sein mußt, kannst Du es ja direkt selber machen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E Ich sehe wir sind hier ziemlich einer Meinung hinsichtlich der Möglichkeiten was er kann.
    Das ich ihn Einbinde ist klar. Und freuen tut es mich auch!


    Die Idee mit der Unterstützung aus der ersten ist gut, das muss ich mal ansprechen.


    Ich sehe schlicht das selbe Problem wie du. Er kann nur korrigieren was er kann und weiß. Und die Torhüter nur zu beschäftigen untern dem Mantel Torwarttraining ist definitiv auch falsch.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • Finde ich gut, das Du Ihn einbinden willst! Top.

    Frag Ihn vllt. mal wie er sich das vorstellt mit dem TW Training und plant dann merkst Du ja wieviel (theoretisches) Wissen vorhanden ist (als -Test- würde ich mal ansprechen: z.b. Sprung/Kipp/Standzone sollte er in der C ja bereits kennen und situativ anwenden können).

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Zonenspiel ist ein tolles Mittel, das sollte ad-hoc sitzen da hast du Recht.


    Das Gespräch wie Sie es sich vorstellen ist bereits eingeplant, werde die beiden mal auf eine Pizza einladen. Schließlich zählt der erste Eindruck! Mir geht es eben darum bereits Erfahrungen und Tipps (wie deinen) zu sammeln um die bestmögliche Abstimmung zu finden.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • Da du ja jetzt einen Trainingspartner mit dem anderen Jungen hast und der sicherlich auch Verantwortung übernehmen will könntest du auch folgendes Tun: Alle zwei Wochen übernimmt dein neuer Co-Trainer einen kompletten Hauptteil (nach Rücksprache was wie gemacht wird) und du Übernimmst in der Zeit das Torhütertraining. In diesem Torwarttraining trainierst du nicht nur deine Torhüter, sondern hast auch deinen Torhüter-Co-Trainer dabei der dir Hilft. Er kann/soll auch mittrainieren. Nach dem Training besprichst du das Torwarttraining mit deinem neuen Torhüter-Co-Trainer. Was lief gut/schlecht? Erkennt er seine eigenen Schwächen? Was hat er gelernt? Die Woche drauf soll er nun ein Torwarttraining zum gleichen Thema selber Leiten, während du ein Auge darauf hast.

    Wenn der Junge sich engagiert wird dadurch er nicht nur ein besserer Trainer, sondern auch ein besserer Torhüter.


    Meine Erfahrung mit so jungen Trainern im Allgemeinen ist, dass sie nicht richtig coachen. Sie sagen zu wenig oder haben noch das Bedürfnis sich unspezifisch ("Konzentrier dich doch mal.") auszudrücken und legen zu viel Wert auf die einzelnen Übungen anstatt auf das Coaching. Sie sind meist mehr Übungsleiter als Trainer. Insofern wäre es für die Jungs eigentlich besser, wenn sie in jüngere Jahrgänge gingen, wo eher die Qualität eines Übungsleiters, als die eines Trainers, gefragt ist. Man kann sich das aber auch zu nutzen machen, indem man die Jungs Trainings Planen lässt, man selber jedoch das Coaching übernimmt.

  • Skriwer herzlichen Dank für deine Ideen. Den CO alle paar Trainings (in Absprache) alleine planen und durchführen lassen hatte ich bereits auf dem Plan. Die Idee parallel das Thema TW Training anzugehen fehlte mir bisher noch. Gefällt mir aber.


    Das junge Betreuer häufig zu wenig sagen und "schlecht" Coachen, die Erfahrung hab ich auch gemacht. Gerade mein geplanter Co hat hier als Trainersohn aber scheinbar vieles vom Vater mitgenommen. Wie ober geschrieben hat er bereits einige C-Jugend Einheiten selbst gestaltet und die waren durchweg positiv.

    Das man den Jungs aber erst noch den Blick fürs wesentliche, einen Fokus auf die Ausbildungsbausteine in diesem Alter und auch viele Werkzeuge an die Hand geben muss ist klar. Aber dafür sind wir ja dann auch ein Trainerteam und ich hoffe das ich das alles entsprechend weitergeben kann.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • Und bei all den Überlegungen schadet es ja nicht, wenn du einfach schon Mal mit deinen Plan "B)" beginnst. Dann kommst du schon mal über die ersten 4 Wochen.

  • Erstmal Glückwunsch zu deiner komfortablen Situation. Es scheint dir ja nur der Torwarttrainer Kopfschmerzen zu bereiten. Am besten sprich doch mit ihm und frag ihn wie er es sich vorstellt. Gib ihm dann auch Tipps wie er sich wo informieren kann. (Auf Youtube gibts den "virtuelles Torwarttraining" Kanal, der ist richtig klasse, da hier die verschiedenen Techniken sehr gut erklärt werden). Wenn das ganze nicht funktioniert musst du natürlich eingreifen, aber ich würde ihm möglichst freie Hand geben.

  • Trau den Jugendlichen das einfach zu!

    Was können sie im schlimmsten Fall kaputt machen? Verletzungen - da hätte ich bei vielen Erwachsenen mehr Bedenken. Falsche Techniken - peanuts (das bekommst du mit und verinnerlicht sich erst durch viele Wiederholungen). Auch da sehe ich von erwachsenen Trainern viel Falsches.

    Was könnte Positives geschehen? Torwarttrainer lernt etwas; Selbstvertrauen; Vorbild; Vereinsbindung; ehrenamtliches Engagement usw.

    Das + wird auf jeden Fall das - überwiegen.

    Ich kann auch schwer loslassen, aber wenn wir das nicht tun, brauchen wir uns nicht wundern, wenn der Nachwuchs fehlt oder keine Lust hat.

  • Ich habe zur Zeit einen C-Jugendlichen als Helfer. Er macht einProjekt seiner Schule mit und muss dabei 50 Sozialstunden ableisten. Das läuft gut, weil ich ÜBERHAUPT keinen Anspruch an sein Schaffen habe. Ich freue mich, wenn er da ist und wenn er keine Zeit hat, ist das auch ok. Er ist ein ruhiger, netter Junge.
    Es fällt ihm schwer, Verantwortung zu übernehmen und er verliert schnell den Fokus. Versuche, ihn eine Einheit oder auch nur Teile davon alleine anzuvertrauen, sind eher gescheitert. Was ihm aber großen Spaß macht ist, die Übungen mitzumachen und so als "großer Bruder" das Geschehen mitzugestalten. Die Kinder orientieren sich dann an ihm, insofern finde ich das ganz ok. Ich habe ihm auf den Weg mitgegeben, dass er unsere Übungen mit seinem schwachen Fuß machen soll, dann hätte er auch noch was davon. Das hat er angenommen und ist deutlich ballsicherer geworden.

    Der Altersabstand ist aber deutlich größer als bei euch. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Spieler einen fast gleichalten nicht unbedingt als Instanz anerkennen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Der Altersabstand ist aber deutlich größer als bei euch. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Spieler einen fast gleichalten nicht unbedingt als Instanz anerkennen.

    Gerade deshalb sollte er trainieren was er -kann-. Dh. einen erkennbaren Mehrwert bringen. D Jugendliche sind im besten Lernalter,

    da würde ich kaum nach dem Motto -kaputtmachen kann er nicht viel- vorgehen.

    Wie gesagt evtl. TW Trainer oder TW aus der ersten (habe ich gute ERfahrungen mit bei uns - nur- Landesliga) dazu bei den ersten Einheiten und die Akzeptanz wie Goodie richtig schrieb, steigt erstmal ordentlich. kenne allerdings eure Struktur nicht,

    bei manchen Vereinen kennen die Jugendliche die erste ja noch nicht mal...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • In der Pädagogik heißt das Peer-Education (Peer-Learning) oder Peer-Group-Education (Peer-Group-Learning) - und das wird in Schulen sogar schon bei 1. und 2. Klasse eingesetzt.


    "Verdammt jetzt werden nicht nur unsere Fußballer schlecht und falsch ausgebildet, sondern die Kinder haben auch später keine Chance im Berufsleben, weil sie in der Schule nichts lernen." ;)

  • Larius stimmt das ich mir eigentlich mehr Gedanken über den Co vom Co mache. Ich möchte einfach beide einbinden und das beste für alle finden. Den YouTube Kanal werde ich mir mal ansehen.


    Ersatzbank eine Beschäftigung mit der Materie ist für den Spieler sicherlich nicht schlecht. Ich stelle ja auch an mir selbst fest das ich heute ein 1gg1 viel bewusster führe als zu meiner aktiven Zeit. Klar hat man Im Jugendtraining mehr Zeit, ich weiß aber heute auch vieles mehr.


    Trainer E hab gestern unseren TW aus der ersten (selbst auch TW Trainer mit Schein) getroffen. Der hat sich gleich bereit erklärt den Jungen zu unterstützen und auch im Backup als Ansprechpartner bereit zu stehen. Danke für der Tipp!


    Gruß

    Torsten

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    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • Goodie Der Anspruch kommt von den Jungs selbst und wird nicht von mir gestellt. Wie geschrieben haben Sie (oder einer davon) bereits in der C-Jugend Trainings Einheiten entwickelt und geführt. Daher wollen Sie das auch weiter führen.

    Die Akzeptanz ist sicherlich ein Thema. Aber da ist es dann auch an mir die Jungs mit einem entsprechenden Sendung einzufügen.


    Können nicht viel kaputt machen soll sicherlich nicht das Motto sein. Dafür bin auch ich viel zu sehr eingebunden. Viel mehr sollen sich beide Seiten bestens entwickeln können. Die einen als die zukünftigen Vereinstrainer und die anderen als Spieler.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)