Schwächere Spieler eine Mannschaft runter F Jugend

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  • Hallo Zusammen,


    wir sind zwei Trainer einer F-Jugend Mannschaft mit ca. 15 Kindern und wir trainieren und spielen nach dem Fair-play-Gedanken.

    Kein Kind hat eine feste Position und alle sollen möglichst gleich viel Spielzeit bekommen.


    Nun zu meiner Frage bzw. Problematik:

    Wir haben 2-3 Kinder,die uns einige Sorgen bereiten. Sie sind eher die Außenseiter in der Truppe, halten sich am Rande auf und sind sehr schüchtern.

    Dies fällt im Training aber besonders in den Spielen auf. Wir haben auch schon mit diversen Versuchen erfolglos versuch sie mehr zu integrieren.

    Diese Kinder gehen in keinen Zweikampf sondern "eskortieren" eher den Gegner. Fussballerisch gehören Sie leider auch zu den schwächsten was die Sache nicht gerade einfacher macht. Zudem sieht es nicht so aus als hätten sie noch sonderlichen Spaß am Fussball im Gegensatz zu den anderen 12.Dadurch wird der Trainingsbetrieb leider auch behindert.


    Jetzt ist die Situation so, dass die eigenen Mitspieler dies auch erkennen und sich über die Leistung und Motivation der anderen 3 beschweren. Spielereltern sehen das genauso und wir haben auch schon 2 Spieler zu anderen Vereinen verloren mit der entsprechenden Begründung.


    Wir haben den betroffenen Eltern angeboten in die F4 zu wechseln, weil dort ähnliche Kinder spielen und somit vielleicht erreicht wird, dass das Selbstvertrauen wächst und der Spaß zurück kehrt. Die Eltern haben dies leider konsequent in einem Gespräch abgelehnt.



    Habt ihr ähnliche Probleme oder einen Lösungsvorschlag? Wir haben die Befürchtung weitere gute Spieler zu verlieren.

    Vielen Dank

  • Hallo!


    Das "Problem" mit spielschwächeren Kindern hat wohl fast jeder der im Kinderfußball als Trainer tätig ist.

    Unsere "Lösung" ist, dass wir öfters in Leistungsgruppen trainieren. Das hat aber auch Nachteile...

    Wir haben 22 Kinder und sind 3 Trainer, da ist ein Training in Leistungsgruppen bestimmt einfacher.


    Was sagt der Verein (Nachwuchsleiter) dazu?

  • Wir haben kein Problem damit, dass Kinder spielschwächer sind, dass ist ja völlig normal. Nur sollte zumindest die Lust zu sehen sein und das sie rennen und versuchen den Ball zu bekommen. Aber daran hapert es leider auch, so dass wir mit unserem Latein am Ende sind.


    Der Schritt zum Jugendkoordinator wäre der Nächste, wenn die Eltern immer noch keine Einsicht zeigen zum Wohle des Kindes.

  • Habt ihr schon mal hinterfragt, ob die fehlende Motivation/Lust daraus resultiert, dass die beiden zu wenig Spaß im Training haben?

    Ist das Problem vielleicht, dass sie aufgrund ihrer fußballerischen Schwächen zu wenig Erfolgserlebnisse haben?


    Zum Thema: Sie "eskortieren" Ihren Gegenspieler habe ich eine Frage und eine Anmerkung:
    Wie lange bist du schon Trainer?

    Hast du vielleicht mal durchgelesen, was der DFB für Trainingsleitlinien in seinem Ausbildungskonzept empfiehlt? In der F-Jugend trainiert man normalerweise noch nicht das Verhalten 1 gegen 1 defensiv, lass die Jungs spielen, gib ihnen den Ball, lass sie sich bewegen und sorge in deinem Training dafür, dass auch die beiden Jungs viele viele Erfolgserlebnisse haben.

    Hinterfrage dich selber: Lobst du die Jungs, wenn sie etwas richtig machen? Ich weis aus eigener Erfahrung, dass man schnell vergisst auch die Spieler zu loben, die nicht zu denen gehören, die schnell das gelernte umsetzen.


    Es ist eine normale Situation in der ihr euch befindet. Die Jungs sind doch noch jung, die sollen sich bewegen, den Ball kennenlernen und Erfolgserlebnisse haben. Durch Erfolgserlebnisse kommt auch der Spaß und daraus die Motivation sich anzustrengen, um erneut ein Erfolgserlebnis zu haben.

  • Habt ihr schon mal hinterfragt, ob die fehlende Motivation/Lust daraus resultiert, dass die beiden zu wenig Spaß im Training haben?

    Ist das Problem vielleicht, dass sie aufgrund ihrer fußballerischen Schwächen zu wenig Erfolgserlebnisse haben?



    Es ist eine normale Situation in der ihr euch befindet. Die Jungs sind doch noch jung, die sollen sich bewegen, den Ball kennenlernen und Erfolgserlebnisse haben. Durch Erfolgserlebnisse kommt auch der Spaß und daraus die Motivation sich anzustrengen, um erneut ein Erfolgserlebnis zu haben.

    Das ist aber auch leichter gesagt als getan. Ich hatte auch so Fälle, die wenn der Ball vor Ihnen vorbei rollte erst mal 5 Sekunden überlegt haben ob sie jetzt mit dem linken oder dem rechten Bein anfangen sollen zu laufen... Diese Kinder haben in 10 Minuten Spielen 3 gegen 3 vielleicht 2 mal den Ball berührt...

  • Das ist aber auch leichter gesagt als getan. Ich hatte auch so Fälle, die wenn der Ball vor Ihnen vorbei rollte erst mal 5 Sekunden überlegt haben ob sie jetzt mit dem linken oder dem rechten Bein anfangen sollen zu laufen... Diese Kinder haben in 10 Minuten Spielen 3 gegen 3 vielleicht 2 mal den Ball berührt...

    Ja klar, hast du recht! Das ist viel einfacher gesagt als getan!

    Aber was ist die Alternative? Die Jungs "aufgeben"?

    Wir reden von einer F-Jugend, da sollte man meiner Meinung nach nicht selektieren und die Jungs in die F4 packen, wenn die Eltern dies ablehnen, sondern versuchen auch diese Jungs ebenfalls bestmöglich zu fördern. Wenn einfache Dinge zu schwierig sind, dann muss man sie noch einfacher machen und noch mehr Geduld mitbringen! In meinen Augen gehört dies zu einem guten Kindertrainer dazu!

    Ich weiß, dass es sehr sehr schwierig ist, deshalb hab ich auch großen Respekt vor allen, die in diesen Altersklassen viel Zeit, Einsatz und Leidenschaft investieren und sich um die Kids kümmern!


    Wie gesagt, in meinen Augen gehört es zu den Aufgaben des Vereins und des Trainers einer F-Jugend sowohl die "guten" als auch die "weniger guten" entsprechend zu fördern.

  • Ich bin seit ca. 5 Jahren Trainer und mir sind die DFB-Leitlinien sehr wohl bewusst und wir trainieren auch größtenteils danach.

    Natürlich versuchen wir alle Kinder zu fördern und zu fordern jedem nach seinem Leistungsstand, aber diese 2-3 Spieler stechen leider dermaßen nach unten raus, dass sie eigene Übungen bräuchten.

    Sie spielen auch bereits seit 2,5 Jahren im Verein und die Entwicklung ist leider auch seeehr langsam bis kaum vorhanden.

    Uns ist ja daran gelegen, dass diese Kinder weiter Spaß am Fussball haben und gerade deshalb doch ein Umfeld, in dem sie mehr Ballkontakte und Erfolgserlebnisse haben genau das richtige wäre.


    Wir loben natürlich auch alle Spieler aber zugegebener Maßen fällt das auch leider bei manchen schwerer, was aber auch durchaus menschlich ist. Und wenn 12 Kinder riesen Spaß haben machen wir nicht alles falsch.


    Ist es denn so verpöhnt diese Kinder an eine F4 zu empfehlen, in der sie gerne aufgenommen werden und die Chancen haben wieder mehr Selbstvertrauen aufzubauen?

    Zumal diese drei auch bisher eher Einzelgänger sind, also keine sozialen Kontakte verloren gingen.

    Immer auch bitte vor dem Hintergrund, dass man Gefahr läuft gute Spieler zu verlieren weil diese keine Lust mehr haben mit den anderen zu spielen.

  • Reisende soll man nicht aufhalten. Wenn die Guten gehen wollen, weil ihr Euch um alle Kinder kümmert, dann sollen sie gehen.

    Natürlich musst Du berücksichtigen: Breitensport oder Leistungssport? Wo sortiert sich denn dein Verein ein?

    Mein Verein ist Breitensport und spielt Kreisklasse - da gehen die richtig guten Kinder sowieso später woanders hin. Meist so ab der D-Jugend.

    Ich kann dein Problem gut verstehen. Sollten jedoch insgesamt die Mitgliederzahlen zu sehr sinken, wegen diesen (entschuldigt den Ausdruck) "mannschaftsschädigenden Spielern", dann muss der Jugendleiter ran und eine Direktive ausgeben. Letztlich geht es um Mitgliederzahlen. Du kannst nicht die komplette Mannschaft in Demotivation und Frust verkümmern lassen, um es allen recht zu machen. Es allen recht machen geht nämlich nicht. Ich hatte das Problem auch, und meine Lösung, mit der ich jetzt glücklich bin: ICH bin der Coach und mache die Ansagen so, dass er mir Spaß macht das Team zu führen.

    Und wieder zitiere ich sinngemäß Goodie mit den Worten "Jeder Trainer bekommt letztlich irgendwann die Eltern und Kinder die er verdient hat".

  • Ich komme da noch nicht ganz mit. Ich rate jetzt mal:

    Ihr seid jüngerer Jahrgang und die F3. F2 und F1 sind der ältere Jahrgang und dann habt ihr noch eine F4 (auch jüngerer Jahrgang? gemischt?) oder? Wie viele Kinder sind in den anderen F-Mannschaften und wie wurden die eingeteilt?

    Warum sind die 2-3 Kinder in eurem Kader?

    Als Verein würde ich gerne alle halten: die 2-3 guten bei euch und die 2-3 schlechten in der F4 - Möglichkeit vorhanden. Sind die 2-3 schlechten damit nicht einverstanden, würde ich die ziehen lassen - hier gibt mir ja auch niemand die Garantie, dass sie bis zur D-Jugend noch da sind und Fußball spielen wollen - und die 2-3 guten wollen zumindest Fußball spielen.

    Als Trainer würde ich auch mich in den Mittelpunkt stellen und mich fragen, was ich will und was mir Freude macht - und dann mit den 12 willigen arbeiten.

  • Als Trainer würde ich auch mich in den Mittelpunkt stellen und mich fragen, was ich will und was mir Freude macht - und dann mit den 12 willigen arbeiten.

    Puhh...sicherlich sollte man sehen, dass man als Trainer selber eine Situation hat, in der es einem Spaß macht den Trainerjob auszuüben. Aber hierzu in einer F-Jugend dann Kinder gegen ihren und den Willen der Eltern aussortieren?
    Wenn man Trainer im Kinderbereich ist, dann gehört es meiner Meinung nach unbedingt zu der Aufgabe des Trainers alle 15 Jungs der Mannschaft mitzunehmen, zu bespaßen, zu fördern und zu fordern.

    In diesen Altersklassen ist es nun einmal ganz besonders so, dass man keinen ausgeglichenen Kader hat. Wo hat man den schon, es gibt immer Leistungsträger und leistungsschwächer - der Unterschied mag mal kleiner sein oder das Gesamtniveau unterschiedlich, aber vom Grunde her ist es ein Problem jedes Trainers.

    Bei den kleinen Jungs ist es sicherlich noch schwieriger, weil es in der F-Jugend schon Jungs gibt, die anfangen richtig zu kicken, während andere noch eher Blümchen pflücken. Hier ist es in meinen Augen Aufgabe der Trainer den Blümchenpflückern Aufgaben zu geben, die für sie erfüllbar sind, um Erfolgserlebnisse einzufahren und dadurch motiviert sind etwas zu tun, um weiterhin Lob zu bekommen!


    Als Verein würde ich gerne alle halten: die 2-3 guten bei euch und die 2-3 schlechten in der F4 - Möglichkeit vorhanden. Sind die 2-3 schlechten damit nicht einverstanden, würde ich die ziehen lassen - hier gibt mir ja auch niemand die Garantie, dass sie bis zur D-Jugend noch da sind und Fußball spielen wollen - und die 2-3 guten wollen zumindest Fußball spielen.

    Auch diese Aussage sehe ich kritisch! Hierzu muss man folgendes wissen:

    Sind die "Guten" Jungs wirklich gut, dann könnten sie mittelfristig ohnehin den Verein verlassen, um sich einem leistungsstärkeren Verein anzuschließen. Hier wurde die Frage von Ersatzbank nach dem Ziel und Leistungsstand des betroffenen Vereins leider noch nicht beantwortet.

    Aber letztlich ist es ja auch egal, ob die Jungs bei deinem Verein bleiben oder nicht, so lange sie weiterspielen und motorisch und außersportlich etwas von dem Vorbild des Trainers mitgenommen haben! Nur ich behaupte einfach mal so, selbst bei den 3 Jungs, die aktuell "richtig gut" sind hat niemand die Garantie, dass die Jungs noch in 5 Jahren Fußball spielen. Sicherlich ist es wahrscheinlicher, dass die unmotivierteren aufhören, aber - ich wiederhole mich - es ist Traineraufgabe auch diese Jungs zu motivieren!


    Insgesamt halte ich das Posting von Ersatzbank für sehr gut, ziehe den Jungendleiter hinzu, wenn du überhaupt nicht weiter weist und eine Motivation der Jungs nicht glückt.

  • Hallo Threadersteller,


    Reisende hälst du nie auf, zudem schieben sie oft Gründe vor. Es riecht danach, das deren Einstellung zum Kifu scheisse ist. Sie jagen dem verzichvaren 6'er im Lotto nach. Deren Koten werden zu weniger als 99 Prozent damit Geld verdienen!


    Die letzten werden die Ersten sein....so könnte es meiner Erfahrung entsprechend hier auch sein. Deine derzeit Schwachen könnten drei Jahre weiter die Besten werden...habe das erlebt!


    Da ihr doch eigentlich die richtige Einstellung habt, zeigt das doch stolz und mutig. Im Kifu gehts um nichts. Ich selber habe zusätzlich die Meinung, das man dieser Altersgruppe viel weniger beibringt, als es die meisten meinen. Man bietet Spass, Bewegung, Gemeinschaft und Bildung des Ego. Deswegen gäbe es eines nicht: Ausgrenzung von Mitgliedern, weil Dumme das Meinen!

  • Viele Zitate....die ich mit meiner Ansicht zum Kifu mal kommentieren möchte:

    Diese Kinder gehen in keinen Zweikampf sondern "eskortieren" eher den Gegner

    Das ist altersgerecht. Ich dachte hierzu...das es ja genau deine Traineraufgabe ist, hier auch den Letzten mitzunehmen. Hierzu gehört, ein altersgerechtes Trainingsangebot im Thema und die richtige Kifu-Einstellung des Trainers. Dem sollte es nämlich -wie bekannt- nicht nur theoretisch, sondern auch PRAKTISCH mehr oder minder egal sein, wie die Ergebnisse einer F im wichtigen Ananaspokal aussehen. Er sollte die individuelle Förderung als Ziel haben und nicht, wie die Mannschaft spielt. Die Teamleistung einer F ist die Gesamtheit der Einzelleistungen, anders als bei höheren Altersgruppen. Deswegen ist ja auch das Individualtraining benanntes alleiniges Ziel der Altersgruppe. Horst Wein vermittelte seinen Spielern über viele Spielformen in Wettkampfform in VERBINDUNG mit passenden Fragestellungen an die Kinder, um SIE zu einer individuellen Lösung zu leiten! Hier könnte das sein, dem Spieler überhaupt klar zu machen, dass das Verhindern von Toren das Einzelziel ist. Frage wäre für mich an den Spieler, ob es Sinn macht, mit Paris neben dem ballführenden Spieler herzulaufen und auch ...was man tun kann, um ihm den Ball abzunehmen. Letzteres wäre Trainingsinhalt und passendes Trainingsthema dieser Altersgruppe....ZWEIKAMPF....in vielen Wettkampfspielformen...um zu ermöglichen, dass sie Erfolgserlebnisse haben. Diese kann man dann innerhalb der Spielform zusätzlich erzeugen, in dem ich Provokationsregeln einbaue. Jedenfalls würde ich das heute so versuchen.

    Jetzt ist die Situation so, dass die eigenen Mitspieler dies auch erkennen und sich über die Leistung und Motivation der anderen 3 beschweren

    Glaub ich nicht...das ist von Eltern und Trainern so empfunden bis erzeugt. Erzeugt dadurch, weil sie ihre falsche Einstellung auch noch laut am Platzrand oder im Training durch Worte, Mimik und Reaktionen dokumentieren....was Kinder ungerecht übernehmen. Würde das durch Erwachsene nicht geschehen, würden Kinder das weitestgehend so nicht thematisieren und/oder ganz anders verarbeiten, wodurch der Fehleraspirant dann auch lernen würde (Bolzplatzverhalten)

    Das "Problem" mit spielschwächeren Kindern hat wohl fast jeder der im Kinderfußball als Trainer tätig ist.

    Unsere "Lösung" ist, dass wir öfters in Leistungsgruppen trainieren

    Das Problem ist kein Problem. Das wird es erst dann, wenn der Erwachsene in der Sache die falsche Einstellung hat und dadurch falsche Lösungen angeht.

    Wir haben kein Problem damit, dass Kinder spielschwächer sind, dass ist ja völlig normal. Nur sollte zumindest die Lust zu sehen sein und das sie rennen und versuchen den Ball zu bekommen. Aber daran hapert es leider auch, so dass wir mit unserem Latein am Ende sind.

    Kinder dieser Altersgruppe haben das Recht über die Mitgliedschaft eine Sportart auszuprobieren. Hierzu sind die Minis, die F eine gute Sache, weil da geht's ja um nichts. In einem Verein mit nur einem Team ist das hinzunehmen. Dort wo mehr Mannschaften sind, kann man nach Leistung einteilen. Wer meiner Ansicht nach dagegen arbeitet...vernichtet Mitglieder, das wäre Vereinsschädigend und man gehörte dann eigentlich entfernt. Diejenigen die wegen schwacher Spieler einer F den Verein wechseln, sollte man inhaltlich mal von der Philosophie versuchen zu informieren. Das wird vorraussichtlich nicht gelingen, schließlich hat man ja hier im Forum manchesmal einen Blumenkohl am Mund, da das Gegenüber es schon nicht versteht bzw. nicht schafft über seinen Egoschatten zu springe. Dieser Satz richtet sich nicht an den Zitierten, sondern allgemein in die große Runde.

    Habt ihr schon mal mit den Kinder gesprochen?


    Ich mein es kann ja sein das diese gar kein/kaum Interesse am Fußball besitzen

    Sprechen finde ich gut...besser jedoch wäre, die eigene Meinung selbstkritisch zu hinterfragen und ggf. anzupassen bzw. die Konsequenz zu ziehen um zu gehen! Danach dann das Training anpassen/verbessern um so indirekt die Lösungen anzubieten und dann interessiert zu schauen, ob man aus einem Spieler, der "nur" nebenher läuft etwas zu machen....das finde ich richtig spannend....wäre meine Messlatte heute. Wenn sie dann ein Spiel so auch noch gewinnen, wäre ich Tedesco am Rand...der aus dem Stand einen Meter hoch springt vor Freude.

    Habt ihr schon mal hinterfragt, ob die fehlende Motivation/Lust daraus resultiert, dass die beiden zu wenig Spaß im Training haben?

    Ist das Problem vielleicht, dass sie aufgrund ihrer fußballerischen Schwächen zu wenig Erfolgserlebnisse haben?

    Dieses Zitat habe ich gewählt, weil es genau meiner Ansicht entspricht (siehe obige Antworten meinerseits) Genau das ist es!

    Das ist aber auch leichter gesagt als getan. Ich hatte auch so Fälle, die wenn der Ball vor Ihnen vorbei rollte erst mal 5 Sekunden überlegt haben ob sie jetzt mit dem linken oder dem rechten Bein anfangen sollen zu laufen... Diese Kinder haben in 10 Minuten Spielen 3 gegen 3 vielleicht 2 mal den Ball berührt...

    Das ist auch normal und deine Aufgabe, das zu ändern. Das ist schwierig und hat auch mit Geduld zu tun. Spielformen im z.B. drei gegen drei oder vier gegen vier wäre/könnte sein...das nur dieses Kind den Ball auf das Tor schiessen darf. Im Vorfeld fallen mir viele Dribbelübungen ein, damit sie deinen zweiten Satz im Zitat grundsätzlich tun können. Dribbeln und Zweikampf sind die Grundschule der F...altersgerechte Themen und ebend nicht - beispielsweise - wie das TEAM zusammenspielt. Wer Letzteres Erwartet, hat keine Ahnung oder ein erfolgshaschender Egotrainer auf der Suche nach Schulterklopfern von Unwissenden.

    Ich bin seit ca. 5 Jahren Trainer und mir sind die DFB-Leitlinien sehr wohl bewusst und wir trainieren auch größtenteils danach

    Daumen hoch

    Natürlich musst Du berücksichtigen: Breitensport oder Leistungssport? Wo sortiert sich denn dein Verein ein?

    Warum? Hab ich auch mal so gesehen. Es gibt bei der F jedoch keinen Leistungssport. Ich möchte fast wetten, dass Bundeliga F Jugenden die von mir hier benannten Verhaltensweisen und Vorgehensweisen genau so praktizieren und beherzigen und Trainer die das dort nicht beherzigen und Meinungen von Eltern berücksichtigen oder rumbrüllen oder C-Trainings bei der F abhalten etwas zügiger als schnell wieder entlassen sind/wären. Diese F Spieler dort, sind immer noch kleine Kinder die vor wenigen Monaten in die Pampers geschittert haben und sie werden sicher nicht mit Trainingsinhalten aus der B- Jugend versorgt, das kann ich mir nicht vorstellen. Zudem glaube ich heute auch nicht mehr, dass man ein Talent bereits in der F ausmacht. Da habe ich ganz andere gesehen...nämlich Spieler, die in der F nebenher rannten bis Paris und später den geilsten Spieler der F auf einem 2 Eurostück ausspielten!!!

    Ich kann dein Problem gut verstehen. Sollten jedoch insgesamt die Mitgliederzahlen zu sehr sinken, wegen diesen (entschuldigt den Ausdruck) "mannschaftsschädigenden Spielern", dann muss der Jugendleiter ran und eine Direktive ausgeben. Letztlich geht es um Mitgliederzahlen. Du kannst nicht die komplette Mannschaft in Demotivation und Frust verkümmern lassen, um es allen recht zu machen. Es allen recht machen geht nämlich nicht. Ich hatte das Problem auch, und meine Lösung, mit der ich jetzt glücklich bin: ICH bin der Coach und mache die Ansagen so, dass er mir Spaß macht das Team zu führen.

    Und wieder zitiere ich sinngemäß Goodie mit den Worten "Jeder Trainer bekommt letztlich irgendwann die Eltern und Kinder die er verdient hat"

    Ein Verein sollte - so habe ich es für mich erkannt und schon oft benannt - ein geschütztes Konzept in Statuten stehen haben. Das regelt dann die grundsätzliche Einstellung und jeder kann dann ja wählen und zwar vor dem Eintritt. Ein E.V. hat hier dann aber bitteschön...nur in ein Richtung zu arbeiten und die heisst dann mit Sicherheit nicht, schwache Spieler auszugrenzen. Auszugrenzen, um das Ego einzelner Trainer und Eltern zu bedienen...mehr ist das Thema im eigentlichen Kern nicht.

  • ich sehe das genauso wie let1612

    Leistungshomogene Teams sind immer von Vorteil , wenn man die Möglichkeiten hat und nix zwischenmenschliches dagegen steht (ist ja bei euch so gegeben) .

    Mit welchem Grund lehnen denn die Eltern der betroffenen Spieler den Wechsel in die F4 ab ? Wenn ihre Jungs dort augenscheinlich willkommen wären und auch bessere Entwicklungsmöglichkeiten haben was Training und Spiel/Turnier angeht ...

    Da sehe ich den Fehler bei diesen Eltern und deren Einstellung , wahrscheinlich kommen sie nicht damit klar , das ihre Jungs *nur* in der F4 spielen sollen ...


    mfg

  • Andre warum ich es für nicht unwichtig halte ob es breiten- oder Leistungssport ist: wegen des Umfeldes und der daraus resultierenden Motivation der Erwachsenen und wegen der fußballerischen Zukunft der Kinder: in welchem Haifischbecken Ländern die Kinder in der E und wie realistisch ist es denn, dass die talentierten bleiben? (ich weiß: in den Alter nicht erkennbar etc. - aber das wissen eben nur wenige und die meisten ignorieren dieses Wissen wenn man es ihnen erzählt.) Daher wäre das für mich wichtig.

    Abgesehen davon finde ich einen Beitrag oben hervorragend!

    @efftzeh Natürlich habe wir eine Aufgabe allen Kindern einen Hafen zu bieten und und zu bemühen allen Spaß zu bieten aber das geht nur, solange wir selbst Spaß haben. denn die Kinder sollen unsere emotionale Lage und spiegeln das wieder. Und selbst wenn ich beide Seiten des Kinder Trainer Daseins betrachte - die ehrenamtliche Aufgabe (oft undankbar) und die es als eigenes Hobby zu betreiben: bei beidem will ich in meiner unbezahlten Freizeit Spaß und keine Leiden.

  • Ersatzbank:

    Selbstverständlich soll der Trainer Spaß und Freude bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit haben, da brauchen wir nicht drüber sprechen! Hat der Trainer keinen Spaß, passiert das, was auch mit Spielern passiert, die den Spaß verlieren.

    Nur eins ist ganz klar, nur um den eigenen Spaß beizubehalten, kann der Trainer nicht machen, was er will! Es ist dann meiner Meinung nach nun mal so, dass der Trainer NICHTS im KiFu zu suchen hat, wenn er nicht bereit ist bzw. keinen Spaß daran hat ein auf alle Spieler individuell abgestimmtes Training durchzuführen. Für mich ist das wieder dieses reine Erfolgsdenken

  • Andre : Bolzplatzverhalten - ich weiß nicht wie das heute ist, aber wenn du früher schlecht (oder sonst einen Nachteil hattest - zu jung, zu klein, zu eigensinnig usw.) warst, hast du zugeschaut und mit Glück durftest du mal ins Tor und dann ganz langsam mitspielen (höchstens der Ball gehörte dir, dann hat man dich toleriert) - so war es zumindest in meinem Umfeld ;)


    Effzeh : "ein auf alle Spieler individuell abgestimmtes (Anmerkung von mir: spielnahes) Training durchführen" - oder die Quadratur des Kreises ;)


    Weil es hier so schön rein passt der Jahresrückblick meines Abteilungsleiter Fußball:

    "Positiv verlief die Saison bei unseren zehn Jugendteams, die am Punktspielbetrieb teilnehmen. Die Jugendleitung und die Trainer legen gerade bei den unter 13 Jährigen das Hauptaugenmerk auf das Erlernen der fußballspezifischen Grundkenntnisse. Ergebnisse und Tabellenplätze sind zweitrangig, wichtiger sind Freude und Spaß. Hervorzugeben ist jedoch das Abschneiden unserer drei E-Jugendmannschaften (Jahrgänge 2006 und 2007), die in ihren Gruppen alle den Meistertitel holen konnten."

    Oder wie schaffe ich es mit einem Satz drei zu zerstören ;) - und ich mache ihm noch nicht einmal einen Vorwurf - das ist die Realität und Sozialisation. Und da könnte ich noch viel mehr nur aus meinem Verein erzählen.

  • Erst einmal vielen Dank für eure vielen Beiträge, das zeigt, dass dieses Thema nicht einfach ist und es keine Patentlösung gibt.


    Ich gebe let1612 recht, ein auf jeden Einzelnen abgestimmtes Training geht nicht. Und hier besitzt der DFB mit seinen Ratschlägen leider eine unrealistische Kifu-Fussballromantik.

    Die Übungen sind ja schön und gut auch den Fair-Play Gedanken gehe ich vollends mit und ich vermittel den Kindern auch, dass der Spaß im Vordergrund steht und der Teamgedanke. Aber für die Kids ist das größte ein Tor zu schießen und zu gewinnen, was natürlich sehr durch die Medien gepusht wird. Wenn ich also nur die Philosophie durchziehe Spaß an der Freude und alles ist "nur" ein Spiel, stehe ich nach ein Paar Wochen mit 5-6 Kindern da.


    Natürlich kann es sein, unser Training den 2-3 Kids nicht gefällt, aber den anderen 12 macht es riesen Spaß und wir bekommen auch Lob von den Eltern und Trainerkollegen.


    Wir als Trainer können viel bewirken und den Kids viel mitgeben, aber ist es nicht auch unsere Aufgabe zu erkennen wenn es für ein Kind das Beste wäre vielleicht die Mannschaft (nicht den Verein) zu wechseln bevor der Spaß ganz verloren geht und es aufhört mit Fussball?

    Im Verein Fussball zu spielen bedeutet für mich natürlich in erster Linie Spaß zu haben, sich zu bewegen, etwas zu lernen, gewinnen und verlieren. Aber auch der Teamgedanke und Disziplin und Respekt (nicht übertrieben, bitte nicht falsch verstehen).


    Und bitte keine Vergleiche zu Kifu bei Bundesligisten, da spielen nämlich Jungs die es bereits drauf haben für ihre Altersklasse und wer da nicht mitzieht darf nach der Saison gehen, auch schon im F-E-Jugend bereich.

  • Also was bleibt:

    a) in die F4 zwingen geht nicht.

    b) die stärkeren könnten abwandern

    c) die schwächeren drohen nicht mit Abwanderung

    d) scheinbar hätte der Trainer lieber die stärkeren als die schwächeren

    e) Ziel ist es möglichst viele Mitglieder zu halten.

    f) sollte es den schwächeren nicht gefallen, hätte man immernoch die F4 in der Hinterhand.

    g) es handelt sich jeweils um etwa 3 Spieler, die es betrifft: also Gleichstand.


    Unterm Strich bleibt für mich in dieser Konstellation (möglichst objektiv hoffe ich), dass du den Kader einfach so weiter laufen lässt wie er ist und das Team so führst, dass deine besseren nicht abwandern. Bei 2 Trainern und nur 15 Kindern insgesamt sollte es machbar sein ein für alle 15 Kinder angemessenes Training mit Spaß für alle zu bieten (ich grenze den Spielbetrieb absichtlich aus, denn dieser ist laut KiFu-Definition als ein weiteres Training zu betrachten und somit nicht anders zu behandeln als ein Training).

    Letztlich kannst Du die schwächeren immer zusammenfassen und miteinander üben lassen - homogene Gruppen bilden, wie beim Funiño.