Sichtung........wie läuft sowas ab?

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  • Das Problem hat meine Große auch. ist zwar Bestandteil einer Auswahl, wird aber vom Trainer nie für eine Sichtung aufgestellt. Wenn viele fehlen, darf sie mitfahren, spielt aber so gut wie gar nicht oder wird nach zwei Minuten wieder ausgewechselt. Das braucht keiner.

    Gerade am Sonntag ist mir wieder aufgefallen, dass auch das Gesichtetwerden von vornherein gesteuert wird...

    Werden denn bei euch Jungs und Mädels nicht getrennt gesichtet für die Auswahlmannschaften?

  • DAs ist korrekt. Allerdings achten die auch auf HANDLUNGSschnelligkeit.

    Spieler die eine Situation schnell erfassen, können fehlende Schnelligkeit durch Vororientierung und daraus resultierende Handlungsschnelligkeit zum Teil wettmachen.

    Nein, eigentlich nicht.

    Man kann vllt, wenn "nur" schnell ist, einiges wettmachen mit überragender ( und ich meine überrragend, nicht sehr gut) Antizipation oder Handlungsschnelligkeit, aber wenn man mittelmäßig schnell oder gar langsam ist, dann wird man irgendwann an seine Grenze stoßen.


    Man darf ja auch nicht vergessen, dass der Sport, auch der Fussball immer athletischer werden, dh die durchschnittliche Schnelligkeit aller Spieler zunimmt, nicht nur die der Spitze.

    Wenn wir von langsamen Bundesligaspielern sprechen, dann sind diese auf alle Fussballspieler gesehen trotzdem überdrruchschnittlich schnell. Sogar überdurchschnittlich schnell, wenn man erst ab Verbandsliga oder Oberliga rechnet.


    Und weil immer mehr Trainer, Vereine diese Erfahrung machen, dass selbst der beste U9-U11 Kicker, wenn er langsam ist, in der U12/U13 Probleme bekommt und ab der U15 selbst bei "schlechten" Teams in der höchsten Liga nicht mehr mithalten kann, wird auf Schnelligkeit immer mehr Wert gelegt. Mittlerweile auch von immer mehr Stützpunkten, wo das meiner Erfahrung nach früher nicht so eine Rolle spielte, weil die in den Vergleichsspielen gut asusehen wollten.


    Einem sehr schnellen 9jährigen Spieler Technik und koordination beizubringen ist eventuell machbar. Andersherum wird das leider nichts.

    Deshalb wird auch die durchscnittliche Geschwindigleit der Spieler in gesichteten Teams und/oder den höchsten Ligen immer größer, so dass langsame Spieler schneller ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • betreuer72 So wie Grätsche auch frage ich mich warum Deine Tochter nicht zur Sichtung der Juniorinnen geht. Bei Euch in Hessen gibt es doch eine U12 Landesauswahl. Wenn es so wie bei uns ist , werden zur Sichtung für die Landesauswahl erstmal alle Mädchen Eingeladen die in den DFB Stützpunkten trainieren. Keine von unseren Spielerinnen wurde auf einem Turnier oder ähnlichem gesichtet. Es kommt aber schon vor das die Trainer der Landesauswahl auf Großturnieren Mädchen zu einer Sichtung einladen , wenn diese noch nicht in einem Stützpunkt erfasst sind. Zu den Sichtungen an des DFB Stützpunkten/Kreisauswahl kann grundsätzlich erst einmal jeder zur Sichtung kommen.


    Aber vielleicht ist es bei uns auch anders , weil wir keine Kreisauswahl Juniorinnen haben.

  • Sir Alex

    Doch eigentlich schon ;) . Bei uns im Stützpunkt wären nur 3-4 Spieler pro Team(ist übertrieben) in den 2007er und jetzigen gesichteten 2008ern, wenn nur auf Grundschnelligkeit geachtet würde. Deine Ausführungen sind stimmig, treffen m.e. aber nicht auf alle Stützpunkte zu. Gerade in ländlichen Bereichen wird eben viel auf Handlungsschnelligkeit und Aktionsschnelligkeit geachtet, wenn die vorhanden ist,

    ist mittlere Grundschnelligkeit kein K.O. Kriterium. Ich spreche hier nicht von FEHLENDER Grundschnelligkeit.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • betreuer72 So wie Grätsche auch frage ich mich warum Deine Tochter nicht zur Sichtung der Juniorinnen geht. Bei Euch in Hessen gibt es doch eine U12 Landesauswahl. Wenn es so wie bei uns ist , werden zur Sichtung für die Landesauswahl erstmal alle Mädchen Eingeladen die in den DFB Stützpunkten trainieren. Keine von unseren Spielerinnen wurde auf einem Turnier oder ähnlichem gesichtet. Es kommt aber schon vor das die Trainer der Landesauswahl auf Großturnieren Mädchen zu einer Sichtung einladen , wenn diese noch nicht in einem Stützpunkt erfasst sind. Zu den Sichtungen an des DFB Stützpunkten/Kreisauswahl kann grundsätzlich erst einmal jeder zur Sichtung kommen.


    Aber vielleicht ist es bei uns auch anders , weil wir keine Kreisauswahl Juniorinnen haben.

    Meine Tochter ist im Stützpunkt für Mädchen. Gerade wurden die Mädchen des Jahrgangs 2007 für die Hessenauswahl gesichtet (die jetzt in die Regionalauswahl U12) wechseln. Sie war bei den Sichtungsturnieren dabei, gesichtet wurden aber (zumindest bei unserem Stützpunkt nur 2007. Im DfB-Stützpunkt bei uns sind nur die Spielerinnen, die bereits für die Hessenauswahl gesichtet worden. Natürlich gibt es auch immer noch Mädchen, die eingeladen werden, obwohl sie an keinem Sichtungsturnier teilgenommen haben.

  • betreuer72 Wenn ich das richtig verstanden habe, ist deine Tochter Jg. 2008. Sie wurde zu einer Sichtung der U12 Regionalauswahl mitgenommen, tatsächlich im Fokus standen aber nur Spielerinnen Jg. 2007?

    Falls das so ist, dann finde ich daran nichts ungewöhnliches. Insbesondere bei den Mädchen, aber auch auf der Torwartposition bei den Jungs werden auch schon mal jüngere ggfs. besonders talentierte Spieler dazu genommen. Entweder zum Auffüllen (klingt vielleicht etwas blöd) oder aber weil es tatsächlich besonders starke Spieler sind, die sich gegen ältere Spieler mal beweisen sollen.

    Bei uns im Stützpunkt wären nur 3-4 Spieler pro Team(ist übertrieben) in den 2007er und jetzigen gesichteten 2008ern, wenn nur auf Grundschnelligkeit geachtet würde. Deine Ausführungen sind stimmig, treffen m.e. aber nicht auf alle Stützpunkte zu. Gerade in ländlichen Bereichen wird eben viel auf Handlungsschnelligkeit und Aktionsschnelligkeit geachtet, wenn die vorhanden ist,

    ist mittlere Grundschnelligkeit kein K.O. Kriterium.

    Für Stützpunkte mag das gelten, aber bei den NLZ, insbesondere bei den 1. und 2. Ligisten ist die Leistungsdichte viel höher. Dort kommt zu der Grundschnelligkeit die Handlungsschnelligkeit noch dazu. Gerade bei den ländlichen Stützpunkten fällt die fehlende Grundschnelligkeit vielleicht nicht so ins Gewicht, weil sich über Antizipation viel kaschieren lässt. Zumindest hier in der Region sind die Stützpunktspieler schon deutlich über dem normalen Liga-Niveau. Bei Vergleichen mit NLZ sieht man dann aber die Unterschiede.

    Die Trainer "wundern" sich dann oft, warum die Pässe nicht mehr sauber gespielt werden oder schlicht nicht ankommen.

  • Zumindest hier in der Region sind die Stützpunktspieler schon deutlich über dem normalen Liga-Niveau. Bei Vergleichen mit NLZ sieht man dann aber die Unterschiede.

    Die Trainer "wundern" sich dann oft, warum die Pässe nicht mehr sauber gespielt werden oder schlicht nicht ankommen.

    Ja so ist es bei uns auch.

    Deinen anderen Ausführungen kann ich nur zustimmen. Im NLZ wird darauf wert gelegt.

    Im Stützpunkt werden jedoch auch Spieler entwickelt, die (nur) über hohe Aktionsschnelligkeit kommen. Finde ich auch nicht verwerflich.

    Da wird ja nicht ausschließlich für Bundesliga ausgebildet.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • ;)War klar das das Beispiel kommt und ich muß Dir recht geben.

    Xavi ist auch so ein Beispiel:

    Sein eigenes Erfolgsgeheimnis beschreibt der Barca-Kapitän so: „Ich habe keine privilegierte Physis, also muss ich schnell denken. Diese Art von Geschwindigkeit ist heute fast mehr wert als die pure physische Schnelligkeit.“

    Die beiden sind aber auch Herausragend(gewesen) in der Handlungsschnelligkeit.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E,


    ich will das gar nicht grundsätzlich hinterfragen, dass es natürlich beim Fußball auf Leistungsniveau hilfreich ist, schnell zu sein. Obwohl…


    Aber es kann doch m.E. keine Frage sein, dass die deutsche Standard-Spielweise, sprich: Druck und nochmals Druck, Pressing bis zum Umfallen und möglichst schnelles Umschaltspiel, den Fokus auf Geschwindigkeit massiv verstärkt. Ich stelle daher die These in den Raum, dass der Fokus auf Geschwindigkeit durch diese Spielweise in einer Weise verstärkt wurde, die der fußballerischen Ausbildung und dem deutschen Fußball nicht gut tut.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Für das schnelle Umschaltspiel waren/sind natürlich auch Spielertypen wie Iniesta und Xavi prädestiniert gewesen.

    Das der Fokus mehr auf SChnelligkeit gelegt wurde hängt allerdings nicht mit der deutschen Standard SPielweise zusammen,

    sondern mit der zunehmenden allgemeinen Athletik im Fußball. Die schnelligkeit ist insgesamt im Spitzenfußball sehr hoch.

    da hat Grätsche exakt recht.

    unabhängig von Systemen. deshalb wird in den NLZ auch Wert darauf gelegt.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)