Im Verein etwas bewegen - Vision und der Weg dorthin

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  • Hallo liebe Trainerschaft,


    ich warne schon einmal vor, denn es könnte ein etwas längerer Text werden, wobei es mir wichtig ist, dass Ihr die Grundinformationen von mir erhaltet, um so eventuell auch weiterhelfen zu können bzw. Anmerkungen abzugeben.


    Wie einige wissen, trainiere ich einen 2004er-Jahrgang seit mittlerweile 6 Jahren. Wir spielen in der höchsten D-Jugendspielklasse des Landesverbands und können dort mehr als nur mithalten. Da wir aber in einem typischen Dortverein (Optimisten nennen es Vorstadtverein..) tätig sind, gibt es quasi keine Perspektive, um die Mannschaft im ersten Jahr C-Jugend zusammenzuhalten. Aus diesem Grund hatten wir uns Möglichkeiten überlegt (wie bspw. eine Fusion mit einem anderen Verein), was ich persönlich in Absprache mit Eltern und vor allem Kinder jedoch abgelehnt habe. Nun haben wir uns dazu entschieden, in diesem Verein in der C-Jugend auf Kreisebene weiterzuarbeiten. Tatsächlich haben quasi alle Spieler trotz Angeboten höherer Teams mir zugesagt, wobei ich dem ein oder anderen gar nahelegte, dass er uns verlassen sollte, wenn er Ambitionen in einer höheren Klasse hat. Wir werden also wieder bei "Null" anfangen rein klassentechnisch gesehen und versuchen, wie schon im Jungjahrgang der D-Jugend den Aufstieg zu schaffen.


    Wie ihr vielleicht schon sehen könnt, hängt mir der Verein, in dem ich selbst die Jugend auf Bezirksebene durchlaufen habe, sehr am Herzen, weshalb ich mir andere Angebote zwar angehört habe, aber nicht überzeugt von eiinem Wechsel war (die Mannschaft liegt mir natürlich auch am Herzen). Deshalb habe ich mir nun vorgenommen, die Jugendabteilung mittel- bis langfristig etwas zu "pushen". Mein beruflicher Hintergrund führt nun dazu, dass ich gerne die Jugendleitung übernehmen würde, mit dem Ziel, den Verein weiterzuentwickeln. In den höheren, leistungsbetonten Jahrgängen würde ich das Ziel mittelfristig in den Verbandsligen sehen, während in den kleineren Jugenden nach Konzept gearbeitet werden soll, sprich fast ausschließlich technisch und individuell. Zudem muss bei vielen Eltern das Gewinndenken aufgebrochen werden. Entwicklung, Ausbildung, Rotation und Spaß steht vor Ergebnissen, was aktuell im Verein sicherlich 85% der Eltern nicht wissen/verstehen.


    Eine Vision habe ich also, auch wenn es sich möglicherweise für einen Dorfverein übertrieben anhört und ich mich möglicherweise selbst überschätze. Dennoch bin ich guter Dinge, dass vieles optimiert werden kann und muss! Jetzt kommt ihr ins Spiel. Habt ihr Erfahrungen mit dem Hinzfügen einer Leistungsbasierten Ebene in einem Breitensportverein mit allen Jugendteams?


    Ansonsten würde ich gerne von euch wissen, was ihr glaubt, welche Schritte in nächster Zeit notwendig sind, um das Projekt voranzutreiben. Ihr könnt davon ausgehen, dass ich mir natürlich selbst schon Gedanken gemacht habe und viele Ideen/Schritte entwickelt habe, dennoch belasse ich es bei dieser offenen Fragestellung, um mehr Meinungen zu bekommen.


    Im Speziellen interessiert mich beispielsweise die Thematik Hauptsponsor für die Jugendabteilung, Funino und Horst Wein vorgeben oder Trainer nur darauf hinweisen? Wie würde bei euch ein Konzept aussehen und in welchem Rahm kann ich Trainer fordern bzw. gewisse Sachen einfordern? Und wie steht ihr zum Thema Jahrgangsmannschaften? Ein Muss - schon im Sommer, wenn eventuell Freundschaften dadurch zerbrechen?


    Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und erhoffe mir eine konstruktive Diskussion und Vorschläge.


    LG

  • Meine Gedanken dazu (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
    1. mit dem Vorstand sprechen: hast du überhaupt Rückendeckung für dein Vorhaben, ist es finanzierbar, stehen ausreichend Ressourcen (Finanzen, Plätze, Hallenzeiten, Personal) zur Verfügung bzw. wie sollen sie beschafft werden?
    2. mit der aktuellen Jugendleitung sprechen, bestenfalls von deinem Konzept überzeugen
    3. Konzept halte ich für unabdingbar, im Grundlagen- und Aufbaubereich würde ich versuchen die Quantität zu erhöhen, damit du nachhaltig genug leistungsfähige Spieler für den Leistungsbereich hast.
    4. Kommunikation im Verein und mit den Eltern, wenn du leistungsorientiert arbeiten willst, heißt das ggf. auf "Aussortieren", was passiert mit diesen Spielern? 2. Mannschaft? Nachbarverein?
    5. Wie sieht die Perspektive im Seniorenbereich aus? Haben die Nachwuchsspieler die Möglichkeit im Verein zu bleiben oder bildest du für die höherklassigen Mannschaften der Umgebung aus?

  • @KingJames9
    Ich hoffe das du hier weiter von deinen Schritten berichtest da ich selbst vor einem ähnlichem Vorhaben steh. Allerdings in meinem Fall ohne den Jugendvorsitz inne zu haben.
    Generell habe ich hierzu ein paar Überlegungen. Antworten müssen ja immer auf den Verein passen und daher wird es diese hier nicht geben können.


    Zum Thema Hauptsponsor Jugendbereich:
    Überlege dir hierzu bitte wie die Gebührenordnung in deinem Verein ist. Oftmals ist auch in "Mehrspartenvereinen" vorgeschrieben alles über eine Kasse (präsident) zu führen. In anderen vereinen hat jede Sparte eine eigenes Budget, die Jugend läuft aber unter Fußball allgemein. Hintergrund ist zum einen das Steuerrecht. Über einem gewissen Umsatz im Verein werden steuern fällig. Als weiteres gibt es natürlich "Zweckbezogene Spenden" allerdings unterliegen diese auch der Vereinssatzung und anderen Auflagen. Daher bitte vorher schlau machen was machbar ist und was nicht. Ggf. musst du entsprechende Änderungen im Verein im Vorfeld umsetzen.


    Zum Thema Konzept, Horst wein, usw.:
    Wir sind derzeit gerade dabei selbst ein Konzept einzusetzen. Allerdings hast du erstmal zu klären wer im Verein dies unterstützt und trägt. Dies muss nämlich von oben erfolgen. Denn am Ende benötigst du für jede Form von Ausbildung teilweise unterschiedliche Trainingsausrüstung. Im Fall von Wein sind es u.a. passende Minitore und diese müsse auch bezahlt werden. Das ganze geht natürlich auch wieder in Richtung Finanzgewalt, aber am Ende wird es wichtig und kann eben nicht von unten nach oben eingesetzt werden Oder eben nur so lange darüber die richtigen Personen sitzen.
    Hinsichtlich der Vorgaben der Trainer bin ich aktuell der Meinung "je genauer desto besser!". Zum einen lässt sich nur so auch etwas einfordern und zum anderen braucht du für "hätte gerne das" kein Konzept. In unserem Fall ist derzeit die Überlegung zum einen jedem Trainer ein Exemplar von H.Weins Buch zu stellen (auch nuicht selbstverständlich) zum anderen gemeinsam für jede Altersstufe einen "Katalog" am Übungen zusammenzustellen. Aus welchem er sich bedienen kann. Das ganze ist auch eine Hilfestellung für Einsteiger.
    Zum anderen wollen wir regelmäßige "Feedback Gespräche" einführen in diesem eben der Katalog, die Umsetzung und ggf. notwendige Korrekturen ergebnis-offen besprochen werden sollen. Und diese nicht nur alle 6 Monate sondern in entsprechend kürzeren Abständen um auf Problem auch reagieren zu können. Zumindest zu Beginn denke ich sollten diese Treffen fest geplant sein. Vielleicht sind später auch größere Abstände möglich.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Hallo @KingJames9,


    da hast Du Dir etwas vorgenommen! Du wirst - selbst wenn alle Deine Mitstreiter voll mitziehen - viel Kraft und viele Jahre benötigen. Selbst wenn Du mit jeder Mannschaft jedes Jahr aufsteigst, brauchst Du von der Kreisklasse bis in die angestrebte Verbandsliga 4 Jahre. Und dass ihr jedes Jahr aufsteigt, das könnt Ihr eigentlich nicht voraus setzen.


    Wie sieht denn die Struktur bei Euch aus? Bei uns (auch Hessen) könnte ich im näheren Einzugsgebiet auf Anhieb 4 oder 5 oder sogar noch mehr Vereine nennen, die versuchen Jugendfussball auf Verbandsliga-Niveau anzubieten. Hier hätte ich wirklich Zweifel, ob es da noch einen weiteren Verein braucht. Bzw. was ein weiterer Verein bieten kann, was die anderen nicht bereits machen.


    Grüße
    Oliver

  • Erst einmal vielen Dank für die bisherigen Antworten.
    Ich will mich einzeln dazu äußern:


    @Don Quijote


    da bin ich absolut deiner Meinung, dass das ganze mittel- bis langfristig ausgelegt werden muss. Einen genauen Zeitrahmen werden wir bei der Zielplanung festlegen. Wir haben zumindest in der D-Jugend das Glück, bereits in der höchsten Spielklasse zu spielen. In C/B/A-Jugend hast du sicherlich recht und womöglich werden einige Jahren vergehen. Streng genommen geht es mir auch nicht zwingend darum, Verbandsliga im Verein anzubieten, sondern den Spielern eine Perspektive aufzuzeigen, was durchaus auch Gruppenliga sein kann. Natürlich wäre Verbandsliga für die Außendarstellung top, allerdings halte ich es für wichtiger, die Voraussetzungen zu schaffen, um gut auszubilden und Spieler im Verein zu halten. Der sportliche Erfolg kommt dann von alleine.. sage ich naiv einfach mal so


    Eine Wettbewerbsanalyse hat ergeben, dass es genau zwei Vereine gibt, die Jugendfußball auf hohem Niveau anbieten. Der eine sogar weit über Verbandsliga und der andere auf Verbandsniveau. Ein dritter Verein könnte durchaus vorteilhaft sein, da der Ruf der ersten beiden Vereine nicht der beste ist und wir eine "familiäre" Alternative schaffen wollen, um einheimische Spieler (aus dem Kreis, maximal aus der Region) zu binden. In der Betriebswirtschaft würde man wohl Nische sagen, allerdings emfpinde ich es als Chance, einen leistungsorientierte Abteilung zu schaffen, da viele Konkurrenten (wie ich erfahren habe) ähnlich plane, aber strukturell nicht die Voraussetzungen und das Potential haben wie wir.. alleine wenn man das Einzugsgebiet für neue Kids als Grundlage nimmt.


    @totog


    Vielen Dank Torsten. Gerne kann ich über meine nächsten Schritte berichten. Am Donnerstag werden wir uns mit reichtlich Manpower und humanem Know-How erstmals zusammensetzen und etwas brainstormen ;)


    Bzgl. Hauptsponsor leuchtet es ein, dass da Absprachen mit Gesamtverein und Abteilung getroffen werden müssen, allerdings haben wir eine eigene Fußballjugendkasse, soass ein Sponsoring in meinen Augen niicht ungmöglich ist. Voraussetzung ein klares Konzept wird (eventuell in Vervindung mit den Corporate Governance Richtlinien des Sponsors) entwickelt und präsentiert.


    Bzgl. dem Instruieren einer klaren Aufgabe für den Trainer bin ich subjektiiv auf deiner Seite. Ein Empfehlen bedarf keinem Konzept. Selbstverständliich ist ein Feedback ebenfalls geplant, sogar eine interne Ausbildung/Weiterbildung/Gesprächskreis, wo Sachen konstruktiv angesprochen werden können. Trotzdem bleiben Bedenken, dass den potentiellen Trainern so eine Art Handlungsfreiheit genommen wird. Ich hätte zum Beispiel meine Probleme gehabt, wenn mir etwas klares vorgeschrieben worden wäre, bin aber der Meinung, dass ein Rahmen gesetzt werden muss, in dem der Trainer Freiraum hat. Habe hier ein interessantes Youtube-Video rausgesucht, wo es u.a. über dieses Thema geht. Schaut es euch mal an !


    https://www.youtube.com/watch?v=4baLHN9Xlj0&t=2s


    @Grätsche


    Danke für deine Gedanken. Viele Punkte decken sich mit meinen ersten Planungen. Die Kommunikation halte ich für einen ganz wichtigen Punkt. Sowohl mit Eltern als auch mit Vorstand etc. Die grundsätzliche Rückendeckung habe ich im übrigen, worüber ich als relativ junger Kerl (24 Jahre) sehr froh bin.

  • Trotzdem bleiben Bedenken, dass den potentiellen Trainern so eine Art Handlungsfreiheit genommen wird. Ich hätte zum Beispiel meine Probleme gehabt, wenn mir etwas klares vorgeschrieben worden wäre, bin aber der Meinung, dass ein Rahmen gesetzt werden muss, in dem der Trainer Freiraum hat.

    Handlungsspielraum wird in jedem Fall genommen! Denn genau das ist ja deine Zielsetzung. Die Frage die sich stellt ist in welcher Form und wie oft wird ein Trainer davon beeinflusst? Ein Trainer welcher eurer Philosophie folgt wird mit den Grenzen eher weniger in Berührung kommen. Ein Trainer welcher einen anderen Ansatz verfolgt wird wohl sehr deutlich eingeschränkt werden. Ob dieser dann eben der Richtige für euer Konzept und den Verein ist kann jeder selbst beurteilen.


    Am Ende wird es jedoch so sein das du Trainer brauchst welche der vorgegebenen Philosophie aus Überzeugung folgen. Ein Katalog an Übungen besagt auch nicht das nichts anderes oder keine anderen Variationen der Übungen zugelassen sind. Allerdings bedarf es hierzu eben der ständigen Rückmeldung und leider auch Kontrolle bis alles läuft.


    Für mich bleiben zwei Optionen denkbar.
    A) Ich als erfahrener Trainer würde in deinem Verein nur eine Mannschaft übernehmen wenn ich vom Weg überzeugt bin und dieser meinem persönlichen Weg entspricht. In diesem Fall kann es natürlich sein das auch ich (warum auch immer) andere Inhalte einbaue. Darüber müsste aber dann gesprochen werden und sollte ich keine entsprechenden Gründe anführen können muss ich mit Kritik leben und korrigieren. Begründbare Anpassungen sollten immer möglich, aber nicht die Regel, sein. Sollte mir dein Konzept nicht gefallen würde ich erst gar keine Mannschaft übernehmen.


    B) Ich als Trainerneuling habe natürlich meine eigenen Ideen, wäre damals aber auch froh gewesen einen Katalog an die Hand zu bekommen. Das hätte mir einige Experimente erspart. Natürlich muss dieser Katalog entsprechend aufbereitet sein mit Gründen warum, wieso und anderem. Am besten mit Ansprechpartner der Hilfestellungen leistet.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @KingJames9


    da hast du schon sehr viele wertvolle Tipps bekommen, was deine Kontaktpartner betrifft.


    Nachfolgend nur noch ein paar Ergänzungen, weil du fortan nicht mehr (allein) Trainer, sondern Vereinsfunktionär sein wirst.


    1. Time-Management
    Man kann seine Zeit nur 1 x verplanen, weshalb es wichtig ist, wichtige von unwichtigen Terminen zu trennen und nach Prioritäten effektiv abzuarbeiten.


    2. Klare Kommunikation
    Nur die einfache und klare Kommunikation hilft Mißverständnisse zu vermeiden.


    3. Verlässlichkeit
    Der Wert deiner Arbeit wird auch an deiner Verlässlichkeit gemessen. Viele scheiteren daran, sich im Nachhinhein auch unangenehmen Entscheidungen zu stellen.


    4. Sorgfältige Vorbereitung von Entscheidungen - Wichtige Leute ins Boot holen.
    Ohne gute Entscheidungshilfen kann es leicht passieren, als das man sich in der Zukunftsplanung vergalloppiert. Dennoch wird man hier und dort nicht genügend Informationen haben, weshalb es wichtig ist, dass die Leute mit am Tisch sitzen, die sich zum Thema am besten auskennen. Denn wenn von Anfang, die etwas zur Veränderung beitragen sollen, von Anfang wissen, was sie zu tun haben, dann wird es leichter gehen. Entscheidungen über die Köpfe hinweg werden selbst dann, wenn sie gut sind, häufig boykottiert.


    5. Transparenz von Entscheidungen
    Damit die mündlichen Entscheidungen nachhalitgen Einfluß in die Vereinsarbeit finden sollte man für die nötige Transparenz sorgen. Dabei kann man durchaus neue Wege (z.B. E-Mail, Vereins-App, uxw.) gehen. Denn was "Schwarz auf Weiß" zu lesen ist, hilft dabei, dass man sich nur dort, wo die Kompetenz vorhanden ist, informaiert. Ohne die nötige Transparenz werden sie parallele Kommunikationskanäle bilden, in denen sich alles Negative schnell verbreitet, aber das Positive kaum wahrgenommen wird.


    6. Jeder macht das, was er am besten kann
    Wenn jeder deiner Mitarbeiter das machen darf, was er am besten kann, dann muß du dich nicht in jeder Saison um Nachfolger kümmern müssen. Denn was man gern macht, macht man gut!


    7. Wert ehrenamtlicher Arbeit schätzen
    Wenn Jeder sein Bestes gibt, dann hat er das Lob verdient. Weil man es aber nicht mit Profis, sondern mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zu tun hat, die ihre Freizeit gern für den Verein opfern, sollte man nicht mit Lob sparen.


    8. Improvisaton in der Startphase
    Weil man beim Start in eine neue Aufgabe noch gar nicht an alles Denken kann, ist das Improvisationstalent gefragt. Aber man sollte sich nicht zu schade dafür sein, Andere zu fragen und um Hilfe zu bitten. Sie werden es dir doppelt und dreifach danken, wenn es darum geht ein gutes partnerschaftliches Vertrauensverhältnis zu schaffen.


    Viel Spaß dabei!

  • @KingJames9


    erstmal ein löbliches Vorhaben. Dafür solltest Du folgende Dinge im vornherein abklären:


    1. Trainer, wollen die das? Oder ist das alles zuviel....
    2. Hast Du einen Mitstreiter in der Vorstandschaft? Wenn nein, dann wird es sehr schwierig...
    3. Hauptsponsor, was willst Du damit bezahlen? Trainer, Trainingsmaterial, Spieler oder für was genau?
    4. Geht das von F bis zur A-Jugend?
    5. Wollt Ihr Spieler von "außerhalb" verpflichten. immer sehr gefährlich...


    Gruß und viel Erfolg.

  • ganz vergessen.


    Ein Konzept ist ungemein wichtig, aber das schwierigste ist die Umsetzung.
    Was macht man mit einem Trainer der sich nicht daran hält?
    Rausschmeissen, schwierig da es wahrscheinlich keinen Ersatz gibt.


    Gruß

  • Nur wenig Zeit, daher nur kurz.


    Ich finde dein Vorhaben super. Ich bin fest davon ausgegangen, dass es dich in einen anderen Verein ziehen wird mit einem Großteil deiner Jungs. Das hätten die anderen Vereine auch sicher gerne gehabt.


    Ein paar Punkte als Anmerkung:


    Gute Arbeit führt tatsächlich dazu, dass sich der Erfolg einstellt. Nicht immer, aber mittelfristig gesehen auf jeden Fall.


    Mitstreiter: Unabdingbar. Darüber hast du wenig geschrieben. Versuche ein gutes Team aufzubauen von 3-5 Leuten in der Leitung und möglichst noch mehreren "Beisitzern"/Helfern. Du wirst staunen, wie viele Termine auf dich zukommen.


    Lerne zu delegieren an Leute, denen du vertraust.


    Suche die richtigen Trainer. Ein Punkt, an dem man leider immer wieder Kompromisse machen muss (würde mich wundern, wenn es euch anders geht).


    Logischerweise MÜSST ihr Zulauf von Außen kriegen. Wenn ihr gut und ehrlich arbeitet, kommen die Leute von alleine (läuft bei uns oft so). Die von dir vorgestellte Alternative zu den anderen Vereinen könnte wirklich funktionieren, insbesondere wenn man merkt, dass ihr die Ausbildung wirklich so gut es geht über den - ebenfalls notwendigen - Erfolg stellt. Ein schmaler Grat.


    Hallenzeiten sind vernachlässigenbar. Wir kriegen gar keine oberhalb der F-Jugend und es läuft sportlich bei uns trotzdem gut. Ich hätte sie sehr gerne, sie sind aber kein Muss für den Erfolg.

  • Bevor du dich wählen lässt, solltest du ein komplettes Meinungsbild der Aktivposten einholen. Bei wem läufst du offene Türen ein und wo prallst du einfach ab? Ist deine Meinung und sind deine Ziele mehrheitsfähig? Bedenke immer, dass ein paar wenige manchmal in der Position sind, alles ins Wanken zu bringen (Meinungsmacher, gerne bei den AHs zu finden).


    Desweiteren kann ich dir nur empfehlen, im Vorfeld ein Schattenkabinett zu bilden. Also Leute, die direkt mit dir zusammen loslegen würden.



    Aus meinem Arbeitsumfeld (Großunternehmen) weiß ich, dass Veränderungsprozesse Jahre dauern können. Und während man zum Beispiel in der Führungsebene begeistert losmarschieren will und die Malocher nur auf diese Umsetzung warten, ist das gut etablierte mittlere Management wie eine Lehmschicht. Vollkommen undurchlässig. Und daran kann man sich ggf. die Zähne ausbeißen.
    Wenn du also den Vorstand im Boot hast und die Eltern ins Boot bekommst, dann könntest du immer noch an Trainern oder anderen "Besserwissern" scheitern. Daher die Reihenfolge: Vorstand, Trainer, Eltern beachten...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!