Abseits im Abschlussspiel

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  • Ich trainiere eine F1 Jahrgang 2008. Nächstes Jahr sind wir E-Jugend . In unserem Kreis bedeutet das , dass wir mit Abseits spielen werden .
    Jetzt habe ich darüber nachgedacht , ob wir die ersten Wochen der kommenden Saison im Abschlussspiel mit Abseits spielen sollten .


    Was denkt ihr darüber ? Wie gewöhnt man 8-9 Jährige ans Abseits?

  • Also wenn ihr am Spieltag mit Abseits spielt, würde ich auch im Abschlussspiel (zumindest meistens) mit Abseits spielen.


    Gewöhnen könnte man sie z.B., in dem man Kleinspielformen 2 gegen 2, 3 gegen 3 mit Abseits spielt, das Abseits erklärt und Demonstriert. In den übersichtlichen Spielformen lernen die Kinder es dann sehr schnell.


    Andere Idee wäre Spielformen mit Endzonen zu spielen, die das Abseits simulieren. Also anstatt normalen Toren wird an den Enden des Spielfeldes ein Viereck markiert. Tore dürfen nur erzielt werden, in dem man in die Endzone hineindribbelt und den Ball darin stoppt, oder indem ein Spieler in die Zone passt und ein Mitspieler in die Zone hineinläuft und den Ball innerhalb annimmt. Hier ist wichtig, dass der Mitspieler erst in die Zone hineinlaufen darf, wenn der Pass erfolgt ist. Sonst ist es "Abseits".
    Zum Einstieg eignet sich hier gut ein 2 vs. 1 mit Endzone.

  • @Prof. Dr. Trainer: ein 2 vs. 1 eignet sich nur, wenn der angespielte sich stets hinter dem Ball befindet, sonst ist es nämlich Abseits ;) - weil bei einem gibt es keinen vorletzten Gegenspieler.


    "Die Abseitsstellung eines Spielers stellt an sich noch kein Vergehen dar. Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung,


    • wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler."

    Quelle: www.weltfussball.de


    Auch ein 2 gegen 2 halte ich nicht für sinnvoll, um das Abseits einzuführen - das Spiel würde aus meiner Ansicht Verhaltensweisen fördern, die mir nicht gefallen (ein seitlicher oder rückwärts gespielter Doppelpass ist nicht möglich, weil Abseits). Ab 3 gegen 3 können wir reden ;)

  • tststs...Abseits ab E-Junioren, was es alles so gibt.
    Ist bestimmt nicht häufig, denke ich.
    Welcher Landesverband macht denn sowas ?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @let1612
    Das 2 vs. 1 war ja auf das Spiel mit Endzonen bezogen. Dort simuliert das Tor die Abseitslinie.


    Das 2 vs. 2 ist ja in dem Fall nur dazu gedacht, damit die Spieler überhaupt mal verstehen, was Abseits ist. Durch die kleinen Gruppen muss jeder Spieler sich so bewegen, dass er nicht im Abseits steht, und kann sich nicht verstecken, wie beim 5 vs. 5.
    Welche Verhaltensweisen damit erstmal unterbunden werden ist irrelevant. Zumal die Verhaltensweisen ja nicht verhindert werden, sondern nur an das Abseits angepasst werden müssen. Und da der Fußball nun mal mit Abseits gespielt wird, muss dies auch früher oder später gelernt werden. Ich wäre mit meiner E-Jugendmannschaft froh gewesen, wenn wir Abseits gehabt hätten. Dann wären mir solche Spiele mit langen Bällen auf die einsame Sturmspitze erspart geblieben.

  • tststs...Abseits ab E-Junioren, was es alles so gibt.
    Ist bestimmt nicht häufig, denke ich.
    Welcher Landesverband macht denn sowas ?

    Das war auch mein erster Gedanke...


    Aber andererseits denke ich, dass auch gute Argumente für die Einführung von Abseits in der E-Jugend gibt.


    Das eine ist, wie Prof. Dr. Trainer schon angesprochen hat, die einsame Sturmspitze, die damit de facto unmöglich wird. Auf der anderen Seite werden die Trainer weniger dazu animiert mit Libero zu spielen, was ich persönlich sogar noch spannender fände. Denn man sieht es (besonders bei weniger leistungsstarken) E-Jugenden recht häufig, dass ein manchmal sogar 2 Spieler tief in der eigenen Hälfte stehen und dabei nur absichernde Aufgaben haben. Die Trainer würden durch die Einführung des Abseits zumindest dazu animiert, die Kinder nicht nur hinten rumstehen zu lassen.


    Natürlich gibt es wiederum auch gute Argumente contra Abseits, aber interessant finde ich den Ansatz nichtsdestotrotz.

  • @Prof. Dr. Trainer: Sorry, da kommen wir nicht zusammen. Zum einen gibt es im Fußball keine Abseitslinie (vielleicht die Mittellinie, weil ab da ist Abseits erst möglich) - im Eishockey ist das etwas anderes. Und zum anderen gefällt mir der Satz "Zumal die Verhaltensweisen ja nicht verhindert werden, sondern nur an das Abseits angepasst werden müssen." nicht. Ich muss meine Verhaltensweise an das Abseits anpassen, dadurch ändere ich meine Verhaltensweise und werde sie weniger oft einsetzen -> im besten Fall gar nicht mehr, weil Abseits bedeutet Ballbesitz für den Gegner.
    Wie oben bereits angesprochen, hat die Regel zwei Gesichtspunkte a) Stellung zum Ball und immer wenn ich mich vor dem Ball befinde b) brauche ich noch 2 Gegenspieler vor mir - und b) zu trainieren mit 1 oder 2 Gegenspieler macht für mich keinen Sinn -> da trainiere ich immer a) (zumindest ist das meine Einstellung, aber ich akzeptiere auch andere ;-))

  • Ja, Constantin, das stimmt.
    Umso interessanter wären Erfahrungsberichte von "Insidern" .


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @let1612
    Ich habe die 2-vs.-1-mit-Endzone-Spielform aus einer Spielsituation abgeleitet. Aus der Zeichnung wird deutlich, warum die Endzone die Abseitslinie darstellt. Innerhalb des grauen Feldes gibt es kein Abseits. Aber wie gesagt, diese einfache Spielform ist nur dafür da, um ein gewisses Verständnis für das Abseits zu bekommen in übersichtlichen Situationen.



  • @Prof. Dr. Trainer: Danke für das Bild - jetzt habe ich auch verstanden, was du machst und warum.


    Meine Gedanken dazu:
    - die Endzone könnte auch ein Dreieck sein (Richtung Eckfahne, weil der Abwehrspieler dort länger hin braucht)
    - mir gefällt die statische Linie gegenüber des dynamischen (Gegen)Spielers nicht -> das würde aber zu einer Diskussion zwischen Teillernmethode und Ganzlernmethode oder die Grundsätze der Methodischen Reihe führen und hätte mit der Überschrift nichts mehr zu tun.

  • Naja, das mit dem Abseits stell ich mir Problematisch vor.. aber egal.


    Ich würde Spielformen mit Überzahl empfehlen. 3:2 halte ich für Optimal um im kleinen Bereich den Verteidigern das ballorientierte Spiel beizubringen. Wichtig ist, das mit Abseits gespielt wird und nicht auf Abseits. Also keine Abseitsfalle oder sonnst was absurdes Trainieren und im zweifel nicht auf Abseits entscheiden sondern den Angreifern den Vorteil gewähren.
    Variieren würde ich die Ziele: Durchbrechen zur Grundlinie (1 Punkt) + Abschluss auf leere Minnitore (Bonuspunkt), Durchbrechen auf zwei breite Dribbeltore (1 Punkt) + Abschluss auf leere Minnitore (Bonuspunkt), Spiel auf zwei kleine Tore und schließlich Spiel auf ein Jugendtor.
    Als Beispiel hier als Endlosform mit Umschalt-spiel: 1.) Rot greift an und schließt auf das Tor ab. Sollte Blau den Ball gewinnen können sie einen Punkt erzielen indem sie entweder selbst ein Tor in Unterzahl machen, oder den Spieler an der Grundlinie Anpassen. 2.) Der Spieler auf der Grundlinie eröffnet das Spiel mit einem Dribbling wenn: er von einem Mitspieler angepasst wurde, der Ball im Aus landet, die Gegner ein Tor erzielt haben oder das Eigene Team ein Tor in Unterzahl erzielt hat. Rot darf erst aktiv Verteidigen wenn sie in Unterzahl auf dem Feld sind. Um ein bisschen Intensität raus zu nehmen und mehr das Abseits zu schulen, kann man eine kurze Umschaltpause einbauen die der Trainer anzählt, z.B. 5s, erst dann darf der Spieler auf der Grundlinie das Spiel eröffnen. Oder man unterbricht das Spiel immer, dann würde ich jedem Team aber mehrere Durchgänge als Angreifer gewähren (ca 7) und dann erst die Defensive und Offensive tauschen.




    Endzonen-spiele, wie oben beschrieben sind auch gut, aber ich würde immer den Abschluss mit einfügen. Also noch ein leeres Minnitor hinter die Zone stellen und Bonuspunkte geben. (Immer genug Bälle bereit haben, damit es schnell weiter geht.) Verteidiger dürfen in die Endzone sobald der Ball drin ist.
    Bei Fortgeschrittenen kann man dann auch Jugendtore mit Torhütern benutzen , die nach dem finalen Pass in die Endzone 1 gegen 1 mit den Stürmern sind. Dabei muss man auf genug platz achten. So haben Torhüter und Stürmer immer wieder die Gelegenheit sich auszuprobieren und ihre Knipser- bzw Paradeninstinkte zu Trainieren. Am besten hat man aber noch einen Torwarttrainer der den Keepern Untersützung beim stellen und rauslaufen gibt, da es sonnst schnell frustrierend werden kann bei guten Stürmern.


    2 gegen 2 Spielformen sind auch geeignet. In der Verteidigung werden automatisch Absicherungen gebildet und die Angreifer bekommen es schnell raus sich richtig außerhalb des Abseits anzubieten. Selbst wenn man ohne Abseits spielt zeichnen sich die Formen ab, denn es ist sehr schwer bei einem kleinen Feld angespielt zu werden, wenn man im Abseits steht.


    PS. Das neue Zeichenprogramm beim DFB macht echt was her.