Spieler kritiseren und lamentieren dauerhaft

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  • @AKjfv Warum ist das Deiner Meinung nach Quatsch?
    Ich setze dieses Mittel bei meiner U9 ein: Wenn jemandem etwas an einer Situation nicht passt dann versuche ich den "Freeze" der Situation und Frage ihn was er anders machen würde. Wenn nötig dürfen die Jungs sich dann untereinander noch absprechen und dann kommt eine Wiederholung der Situation. Ich bin sogar der Meinung nur so lernen sie die Situationen richtig zu verstehen, indem Sie an ihren eigenen Lösungen scheitern dürfen.

    Grüße von der Ersatzbank


  • Larius Du möchtest 12- 13 jährige Jungs wirklich ernsthaft fragen und sie auffordern zu formulieren, welche Probleme sie mit der betreffenden Übung haben und ihnen Lösungswege aufzeigen.
    Könnte sicherlich eine interessante Erfahrung werden.
    Eine Redekerze im Training wäre sicherlich nicht verkehrt.

    Im schlimmsten Fall funktioniert es halt nicht, gibt ja hier noch andere Vorschläge. Durch Strafmaßnahmen verschwindet das lamentieren ja nicht es drückt sich nur nicht nach außen aus sondern die Spieler denken das nur.

  • Weil die Ausgangssituation eine ganz andere ist.
    Es geht nicht um das Aufzeigen von Handlungsoptionen in einer Spielform, in der die Spieler möglichst selbständig Optionen und Möglichkeiten zur Lösung von Spielsituationen erarbeiten sollen,
    sondern um Konflikte und Fehlverhalten innerhalb des Teams.
    Vielleicht lässt sich hierdurch der Auslöser schnell unterbinden oder wohl eher vermeiden, abstellen jedoch nicht. Es ging nicht um die Methodik der Lerninhalte, sondern um Spannungen im Team.

  • Aber so ganz ohne Grundregeln geht es ja auch nicht.

    Na, das ist doch klar! Was ich jedoch damit sagen wollte ist, dass sich Trainer und Spieler als Interessensgemeinschaft verstehen sollte, in denen man partnerschaftlich miteinander umgeht. Es geht nicht darum, einen Strafenkatalog zu entwickeln, nachdem Andere abgeurteilt werden.



    Bin jetzt in der U13. Die letzte Zeit kommen die aber im Training auf ganz abwegige Ideen.

    Klappt bei Pflichtspielen wahrscheinlich eher weniger, da meckern sie sich nämlich auch an.


    Denke mal, der Hinweis von @Manndecker bezog sich auf ein Fehlverhalten beim Training, so wie du es im Eingang auch formuliert hattest. Auf fand ich den Hinweis passend, dass wir unser Verhalten stets zu entschuldigen wissen, jedoch den Kindern (die unter zunehmendem Schulstress und Leistungsdruck beim Fussball ein wenig Abwechselung suchen) nicht gestatten, mal Dampf abzulassen.


    Im Breitensportbereich gibt es häufig eine große Streuung an gewünschten Anforderungen, sodass es für den Trainer nicht immer leicht ist, allen Teilnehmern gerecht zu werden. Einerseits hat er eine Aufsichtspflicht, die er nur dann als alleiniger Trainer nur dann gut nachkommen kann, wenn er die Trainingsgruppe gemeinsam üben läßt. Andererseits möchte er seine Spieler bestmöglich unterstützen, indem er den Schwierigkeitsgrad ein wenig variiert. Ich denke, hier kommt es auf den Erfahrungsschatz und das Engagement des Trainers an, inwieweit ihm dieser Ballanceakt gelingt allen gleichermaßen gerecht zu werden.


    Ein hohes Gerechtigkeitsempfinden haben U 13 Kinder jedoch, weshalb man nicht unbedingt jede emotionale Erregung mit Provokationsregeln ("ala jetzt ist aber Ruhe im Karton) beantworten muß. Die Kinder wollen sich gern ausprobieren, kommen mit großer Neugier und benötigen dort, wo sie allein nicht weiterkommen, die Impulse ihres Trainers. Durch geschickte Fragen kann der Trainer dazu beitragen, sie für die nächsten Entwicklungsschritte vorzubereiten.


    Wir Erwachsene sind sicherlich vielfach anders aufgewachsen, weil man uns Autortät mit Anbrüllen und Vorschriften, Strafarbeiten machen schon in der Schule verklickert hat. Wer jedoch Autorität im Fussball sucht, der muß sie sich Tag für Tag erarbeiten oder aber er sieht es gelassen nach dem Motto: "...ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich danach ungeniert ...!"

  • Ich finde, dass man hier zwischen spielerischen und persönlichen Problemen trennen muss. Beide Ebenen können unabhängig voneinander auftreten, häufig gibt es aber einen Mischwert. Vieles kann man im Training klären, sofern man bestimmten Dingen keine große Aufmerksamkeit schenkt, diese Verhaltensweisen also nicht "positiv Verstärkt", in dem man es offenkundig macht und damit offizielle eben zum Problem, was dann alle mitbekommen. Ich bin einer von denen, die so etwas - zumindest auf dem Spielfeld - autokratischer angehen. Letztlich kann dadurch später ein Spiel kippen. Von daher finde ich es wichtig, den Jungs mitzugeben, dass auf dem Spielfeld gespielt wird und nicht herumgedaddelt, gemuckt oder gezickt. So etwas hat dann immer klare Ansagen zur Konsequenz. Wie gesagt: Den einzelnen Verhaltensweisen der Jungs würde ich nicht zu viel Plattform schenken...


    Anders sieht es bei den persönlichen Problemen aus. Wenn man bedenkt, in welchen Stresssituationen sich die Jungs heutzutage befinden (Stichwort: Leistungsdruck), sollte es klar sein, dass viele Auswirkungen dieser Ursache auch in die Freizeit streuen und dort "vom Zaun brechen". Ich suche in diesen Situationen dann eher das persönliche Gespräch nach dem Training. Was ich ebenso in diesem Alter wichtig finde, ist der Kontakt und die Einbindung der Eltern. Letztlich sehe ich das alles als "System"... wenn man sich das so vorstellt, dass alle Protagonisten im System (Spieler, Vater, Mutter, Bruder, Freunde, Mitspieler, Trainer, etc.) mit Bändern verbunden sind, hat meine eine Ahnung davon, was in diesem System passiert, wenn man an nur einer einzigen Stelle zieht.


    Ansonsten finde ich die Beobachtungen und Meinungen der anderen User hier sehr wertvoll und absolut interessant.

  • Ich würde den Thread hier nochmal aufwecken, denn bei mir passierte ähnliches nur ist es Freitag eskaliert.


    Ich trainiere seit Sommer eine C-Jugend und seit der Winterpause kühlt das Verhältnis zwischen Gruppe A (4 Spielern) und Gruppe B (6 Spielern) stark ab. (Es gibt noch einige neutral, die sind aber hier nicht das Problem.)


    Ich bin sicher nicht schuldlos an der Situation, denn trotz einigen leichten Teambuildingmaßnahmen, habe ich nicht konsequent unterbunden.
    Freitag im Training ist es endgültig eskaliert, ich habe das Training abgebrochen und versucht zu vermitteln. Das hat erst ganz gut geklappt, als ich dann Freitagnacht auf mein Handy schaute, sah ich 300 Whatsapp Nachrichten in der gemeinsamen Gruppe, in der man sich wüst beschimpfte.


    Voller Vorfreude auf das Spiel am Samstag, hatte ich allen klar gemacht, das sie nur zum Spiel kommen sollen, wenn Sie sich mit den anderen Spielern arrangieren können, sonst sollen sie daheim bleiben.


    Am Spieltag hab ich auch nochmal klar gemacht, dass ich jemanden sofort rausnehme, sollte er pöbeln oder absichtlich den Ball nicht abspielen.
    Die Spieler wussten alle, dass sie scheiße gebaut haben (aber das hält ja auch nicht lange)
    Das Spiel verlief ganz ok, fußballerisch wars ein Armutszeugnis, aber dafür hat man sich wenigstens die Bälle zu gespielt.


    Jetzt steht heute das erste Training nach Tag X an.
    Ich will Regeln aufstellen, die ganz klar die Grenzen bestimmen, dass ich bei Beleidigung und Ähnlichem sofort einschreiten werde.
    Außerdem will ich die Gruppen aufbrechen und immer einen von jeder Gruppe in ein 2er Team stecken, damit man sich in seiner eignen Filterblase nicht so hochschaukeln kann.



    War jetzt viel Text, ihr merkt, es liegt einiges im Argen.
    Kommentare bezüglich "Da hätte man früher intervenieren müssen" brauch ich nciht, ist mir selber klar.
    Aber um Ideen und Tipps, wie man in Zukunft damit besser umgehen kann wäre ich sehr dankbar.

  • Die Gruppen einzeln trainieren lassen. Nur für eine Übung. Dann mit jeder Gruppe ein Gespräch führen.


    In die Richtung gehen "Wie viele Jungs seid ihr?"



    Hinterfragen, ob die Anzahl reicht um zu spielen... reicht die Anzahl, um ein Fußballspiel zu bestreiten.


    Alle werden auf die Antwort "nein"' kommen.


    Darauf kannst du aufbauen, dass man sich als Mannschaft respektieren muss, um das gemeinsame Hobby ausführen zu können.


    Zwei Gruppen bedeuten keine Mannschaft - keine Mannschaft bedeuten kein Fußball

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Ohne den Hintergrund bei den Jungs zu kennen ist ein Rat sehr schwierig. Können sie sich "nur" nicht leiden? Oder werden da gar Schulfehden weiter fortgeführt?


    Meine Idee wäre immer, dass man sich besser kennenlernen könnte.
    Ihr könntet euch in einen Schulungsraum zusammensetzen und jede Gruppe soll von den Widersachern pro Person drei Dinge notieren, die ihn am anderen nerven UND drei Dinge, die man am anderen schätzt... Das sollen dann alle mündlich vorstellen und am besten an eine Tafel o.ä. schreiben
    Danach könnte man sich überlegen, wie man die genannten Schwächen abstellt und die vorhandenen Stärken unterstützen könnte.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ohne den Hintergrund bei den Jungs zu kennen ist ein Rat sehr schwierig. Können sie sich "nur" nicht leiden? Oder werden da gar Schulfehden weiter fortgeführt?


    Meine Idee wäre immer, dass man sich besser kennenlernen könnte.
    Ihr könntet euch in einen Schulungsraum zusammensetzen und jede Gruppe soll von den Widersachern pro Person drei Dinge notieren, die ihn am anderen nerven UND drei Dinge, die man am anderen schätzt... Das sollen dann alle mündlich vorstellen und am besten an eine Tafel o.ä. schreiben
    Danach könnte man sich überlegen, wie man die genannten Schwächen abstellt und die vorhandenen Stärken unterstützen könnte.

    @Kunibert
    Du schreibst die Situation sei eskaliert, daher sind solche Maßnahmen wie @Goodie es beschreibt hilfreich. Der Ansatz von @TrainerT kann dabei ruhig als Leitgedanke zur Einführung des Workshops dienen. Ich würde das als Veranstaltung für alle machen. Nimm dir gerne einen erfahrenen Moderator dazu - schau mal an deiner Ortsansässigen VHS, da bekommste gute Leute oft für schlankes Geld. Der Mod hat dann bestimmt einen Teamraum zur Verfügung mit Pinwänden und whiteboards und all dem Moderationsmaterial. Wenn du bereit bist zu reisen, dann schreib mir gerne eine Direktnachricht, dann kann ich dir auch Leute empfehlen. Dann würde ich es nicht als Veranstaltung für die Kriegsparteien machen, sondern für das gesamte Team! Pflichtveranstaltung! Dauer gerne von 9:30 bis 15:30 Uhr. Mit gemeinsamen Pizzaessen in der Mittagspause.

    Grüße von der Ersatzbank

  • @Kunibert
    Wieviele Spieler hast Du im Kader und wie lange trainierst Du die Jungs schon ? Oder trainiert ihr bei euch Jahrgangsweise, also Trainer verbleibt in der jeweiligen Altersklasse ?