Verschieben im Mannschaftsverbund übungen?

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  • Hört sich gut an. Und auch für eine D sehr passend. Das Umschaltspiel im Bezug auf Anspielstationen schaffen bzw. Freilaufen kannst du mit einem einfachen Trick / zusätzlicher Komponente sehr gut schulen. Benutze in den Spielformen einen zweiten Ball.
    Als Beispiel mal eine auf den ersten Blick simple Spielform. Mach die aber mal zwei Wochen durchgängig als fester Bestandteil im Trainingsschwerpunkt Passen und du wirst am Ende dieser zwei Wochen große Fortschritte bei deinen Spielern im Bereich Kopfgeschwindigkeit ( ist für mich die Vorstufe zur Handlungsschnelligkeit, mir fiel bislang nur nie ein besserer Begriff ein ) sehen:


    Je nach Spieleranzahl zu Anfang größeres, quadratisches Spielfeld. Pro Seite ein Anspieler, die auch beweglich sein sollen. Die Größe des Spielfeldes ist hierbei ndeine Stellschraube. Kleineres Feld bedeutet erhöhter Raumdruck und den sollte man erst später erhöhen. Zwei Bälle im Spiel. Gelb gegen Rot. Blau ist Anspieler. Ziel ist es in einer bestimmten Zeit möglichst viele Pässe auf die Anspieler zu spielen. Gewinnt Rot den Ball ist es deren Ziel möglichst lange Ballhalten, weil in dieser Zeit Gelb logischerweise keine Pässe=Punkte spielen/erzielen kann.
    Wichtig jetzt: Als Trainer lässt man sich oft zu dem Fehler verleiten, suboptimale Verhaltensweisen der Spieler außerhalb des eigentlich avisierten Coachingpunktes korrigieren zu wollen. In diesem Fall wird es vermutlich das Zweikampfverhalten beim Ballhalten sein. Daher mein Hinweis oben. Was will ich erreichen ? Nur das coache ich auch. Für dein Trainingsziel also:
    Nach dem Abspiel freilaufen und anspielbar sein. Umgebungsscan ( für diesen Bereich mache ich diese Übung gerade mit meiner B und nur das coache ich dann auch ) der Spieler, weil ich den im Spiel befindlichen zweiten Ball vielleicht besser erreiche und spielen kann.
    Dann Wechsel. Gelb geht raus und ist Anspieler, Rot gegen Blau usw.


    Ist eine einfache Spielform, aber man muss den Fußball nicht immer neu erfinden und was nützen mir hochkomplex aufgebaute Spielformen, wenn ich doch auch mit einfachen ( vom Aufbau und Ablauf her ) Spielformen mein Ziel erreichen kann ?!

  • @Steini
    Hört sich Interessant an, so simple wie die Übung klingt, denke ich aber, dass die Übung für die Jungs und den Trainer , im Anfang, recht anspruchsvoll ist.


    Kannst Du mir noch ein paar Tipps geben bzw. Fragen beantworten:


    - Sollten die 3 Teams immer die gleiche Anzahl an Spieler haben, sprich, die Anspieler sind im Idealfall 4 Spieler? Wie gehst Du dann mit einer ungleicher Spieler Anzahl (z. B. 7, 8,...) um?
    - Welche Spielfeldgrösse und Zeit pro Durchgang, würdest Du am Anfang empfehlen?
    - Welche Rolle spielt es, die Übung mit 2 Bällen zu spielen und was passiert mit dem 2. Ball, wenn z. B. Rot, einen Ball gewinnt, geht der 2. Ball dann auch automatisch in den Besitz von Rot?
    - Kannst Du mir den Coaching Punkt "Umgebungsscan" etwas genauer erklären?


    Sind viele Fragen aber vielleicht hast du ja trotzdem Lust mir diese zu beantworten.

  • @bob-rooney
    Ja sie ist sehr anspruchsvoll und idealerweise führt man sie mit zwei Trainern am Rand durch, weil in sehr kurzer Zeit gerade am Anfang viel im Bereich des avisierten Schwerpunktes zu korrigieren ist.


    Zu deinen Fragen:
    1. Teams mit gleicher Spieleranzahl bilden. Bei ungleicher Anzahl spielt immer ein Überzahlspieler mit. Also gehen wir mal von 13 im Training aus. 4xGelb, 4xRot, 4xGrün und einer im blauen Leibchen. Der blaue spielt pro Durchgang immer bei der Mannschaft mit, die durch Pässe auf die Aussenspieler punkten können. So haben diese also Überzahl. Den Blauen würde ich nach zwei Durchgängen wechseln, sonst ist der für den Rest des Trainings uppe.
    2. Bei 13 Spielern und einer U12 würde ich mit 30x30 Meter anfangen. Ich kenne nicht den technischen Ist-Stand deiner Mannschaft. Schau also wie es läuft und vergrößer nötigenfalls. Bei deinem Trainingsziel sollen sie ja Freilaufen und Anspielstationen schaffen, also brauchen sie auch Platz. Wenn sie mehr damit beschäftigt sind, den Ball aus der Bewegung mitzunehmen und der dabei aufgrund des Raumdruckes schon zu oft verloren geht, bringt das nichts. Übrigens ist das eine Stellschraube, die man mMn immer als letztes anziehen sollte. Zeit-, Gegner- und dann Raumdruck. Das sollte die Reihenfolge sein. Von der Zeit her würde ich 2 Minuten pro Durchgang nehmen. Die psychische Beanspruchung ist bei dieser Übung sehr hoch. Ich rate dir und deinen Co-Trainern unbedingt, bei dieser Übung am Anfang mal mitzuspielen. Dann wirst du merken was ich meine-).
    3. Nein. Der zweite Ball geht nicht automatisch dann auch zu Rot. Das musst du unabhängig voneinander sehen. Maßgabe ist: Gelb versucht in den zwei Minuten so oft wie möglich die Außenspieler anzuspielen. Ist ein Ball verloren, versuchen die ballnahen Spieler von Gelb diesen zu erobern.
    Die Rolle des zweiten Balles: Schau bei Spielformen oder dem Abschlussspiel ( bei nur einem Ball ) auf deine ballfernen Spieler. Sehr oft sieht man an ihrer Körperspannung das sie nicht zu 100% konzentriert sind. Man verschiebt zwar in Höhe des Balles, aber der ist ja noch auf der anderen Seite. Was soll schon so schnell passieren?? Körperspannung geht flöten und wenn es plötzlich zu einer schnellen Spielverlagerung kommt, brauchen sie so ein bis zwei Sekunden um dann physisch und vor allem psychisch auch tatsächlich voll im Spielgeschehen, also anspielbar, zu sein. Mit dem zweiten Ball gibt es diese Situationen nicht. Sie sind immer in Ballnähe. Wenn du die Übung durchführst wirst du deutlich sehen was ich meine. Du trainierst hiermit die Konzentrationsausdauer. Auch wieder so ein Begriff, bei dem mir bisher keine bessere Beschreibung dafür eingefallen ist. Ich hoffe du weißt, was ich meine.
    Deswegen auch erstmal nur zwei Minuten pro Durchgang. Die Konzentration geht sehr schnell in den Keller dabei und insgesamt wird dann auch für den Rest des Trainings nicht mehr viel machbar sein. Achte auf deine Spieler. Sobald die technischen Fehler mehr werden, beende die Spielform. Nicht überziehen. Dann ist der Effekt dahin.


    Zum Umgebungsscan habe ich hier mal einen Thread eröffnet. Bekomme die Verlinkung mit dem Apfel nicht hin. Vielleicht kann jemand aushelfen ??


    Würde mich freuen, wenn du mal postest wie es so gelaufen ist und was dir aufgefallen ist. Lässt sich bestimmt noch verfeinern die Übung.

  • Musste mich dann aber, dank einiger Teilnehmer hier, eines besser belehren zu lassen, dass das noch keinen Sinn macht und der Fokus noch auf Individualtaktik (1:1, 2:1, ...) gelegt werden sollte.

    Man kann es nicht generell am Alter festmachen, sondern sollte auch den Leistungslevel berücksichtigen.


    Unerlässlich erscheint mir jedoch als Vorraussetzung hinlängliches Taktikwissen als solides Fundament für den Trainer. Denn egal, weilche "Eselsbrücken" man verwendet, es wird nicht alles auf Anhieb klappen. Dank eines guten Grundwissens ist dann der Trainer in der Lage, falsche Interpretation der Spieler durch einfache Hinweise und praktische Zwischenübungen soweit zu verändern, als dass ein grundlegendes Bild eines ballorientierten Verschiebens für alle Trainingsteilnehmer sichtbar ist.
    Von Vorteil kann es sein, zunächst mit einfachen Unter-/Überzahlübungen zu starten, um bei den Kindern eine Sinneserweiterung über den Zweikampf hinaus zu erzeugen. Darüberhinaus ist es wichtig, dass die Kinder die einzelnen Schritte erkennen. Das ist am besten möglich, wenn jeweils auf eine Übung eine Spielform folgt. Denn so sehen sie den Unterschied zwischen eines statisch und dynamisch taktischen Spiel und können hierbei fehlende Informationen aufnehmen.


    Dennoch und gerade am Leistungsvermögen von Mannschaft und Trainer sollten sich die Prioritäten der Weiterentwicklung festmachen. Gerade im Breitensportbereich besteht kein Zwang ab einem bestimmten Alter nur noch mit "Kette" zu spielen. Denn Fussball macht auch so Spaß, wenn die Emotionen so gelenkt werden, dass man sich immer als Sieger fühlen darf.

  • @Steini, erstmal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und Beantwortung meiner Fragen.
    Werde es evtl. Morgen in der Halle oder Mittwoch draußen beim Training ausprobieren.
    Bin nur noch am überlegen, ob ich die Übung, erstmal mit einem Ball versuche.


    Werde auf jeden Fall berichten.

  • @Steini, ich habe die Übung heute durchgeführt.


    Hier kurz meine Erkenntnisse:


    Was nicht so gut war:
    - ich hatte 13 Kinder beim Training (also ungerade Anzahl an Spielern) und ich hatte nicht mehr an Deinen Vorschlag, mit dem freien Spieler gedacht, was mir dadurch das organisieren erschwerte.
    - ich war heute alleine beim Training und dadurch war das coachen (was bei den ersten malen echt wichtig ist) sehr schwer und nicht vernünftig durchführbar.
    - vor allem das zählen der gelungenen Pässe, beim Spiel mit 2 Bällen und gleichzeitig coachen ist alleine nicht machbar. Lösungsvorschlag von den Jungs, der Außenspieler zählt seine Pässe, die er erhalten hat. Danach lief es mit dem zählen.


    Was waren meine ersten Eindrücke (1. Durchgang mit 1 Ball und 2. Durchgang mit 2 Bällen).
    - Die erste Frage von den Kids, was oder wo sind die Tore?
    - Wenn ein gelungener Pass gespielt worden ist, wurde der Außenspieler sofort zugestellt, so dass der Spielfluss gelähmt wurde.
    - Wenn die verteidigende Mannschaft nicht aufgepasst hatte, wurde zwischen einem Angreifer und einem Außenspieler mehrere Pässe / Doppelpässe zum Punkte sammeln gespielt. Auch hier haben die Jungs, von alleine den Vorschlag gemacht, dass nach einem gelungenen Pass, ein anderer Außenspieler, zum Punkten, angespielt werden muss.
    - der Kampf um die beiden Bälle, wurde jeweils sehr weit auseinander ausgetragen. Oft hat sich bei einem Ball, eine 2:1 Situation ergeben.
    - es wurde sehr wenig versucht zusammen zu spielen, sondern schnell der Pass zum Außenspieler gesucht
    - beim nächsten Mal, werde ich das Feld etwas kleiner machen. Ich hatte heute 30x30m aufgebaut.


    Die Übung hat den Jungs wohl gefallen, jedoch war sie sehr intensiv. Nach 2 Durchgängen (jeder gegen jeden) habe ich aufgehört.


    Vielleicht hast Du ja noch ein paar Tipps, was ich beachten müsste


    Die Übung werde ich auf jeden Fall wiederholen. Danke und gerne mehr davon.
    .

  • Hätte wohl die Punkte mit den Außenspielern unbedingt mit aufführen müssen, aber ihr habt es ja von alleine schon festgestellt. Je Außenspieler nur ein Pass. Zwischen Außenspieler und Feld musst du eine Tabuzone ( da darf sich kein Spieler drin aufhalten ) von ca. 2 Metern einrichten. Ist doch klasse, wenn sie schnell den Außenspieler zum Anspiel nutzen, dadurch müssen die Verteidiger verschieben und den Raum dichtmachen und das ist ja dein Thema.
    Mal ein paar Punkte, die mir beim Lesen deiner Beschreibung, wie es abgelaufen ist, aufgefallen sind. Muss jetzt nicht zutreffen.
    Diese Übung sollte nie alleine durchgeführt werden. Immer mit zwei Trainern, da in sehr kurzer Zeit einfach zu viel passiert und wichtige Coachingpunkte verloren gehen. Sie ist auch nur eine Vorübung für die Spielform im Abschlussteil. Ich versuche diese hier in dieser Woche noch zu posten. Ziel ist ja, dass der Verbund spielsituativ in der Breite richtig verschiebt bis zur Sichelform. Nachhaltig bildest du das jedoch nur aus, wenn man es Schritt für Schritt aufbaut und am Ende einen Automatismus bei den Spieler erreichst. Du hast eine U12. In dieser Altersklasse wäre mein Ziel das geschickte deffensive Verteidigen zu zweit. Mehr nicht. Dann noch darauf achten, dass die Ballfernen mit in die ballnahen Sektoren verschieben. Das wars. Grundlage des ballorientierten Verschiebens eben. Wenn dies richtig fundiert geschult wird, kannst du da in der C super drauf aufbauen und gehst gruppentaktisch ins Feintuning mit Fokus auf Tiefenstaffelung eines Verbundes. Und hiermit ist nicht nur die 4er Kette einer Abwehr gemeint. Da gehört wesentlich mehr zu. Das aber wiederum ist Thema in der B, denn jetzt kommt Mannschaftstaktik hinzu. Step by Step.
    Zuerst sollen sie lernen, ballorientiert zu denken und handeln. Und zwar jeder einzelne, sonst klappt es im Verbund nicht. Deswegen der zweite Ball, denn sie müssen hier schnell entscheiden wo ihr deffensives Agieren jetzt entscheidend ist.
    Wenn deine Jungs nach Toren fragen hab ich so die leise Ahnung, dass du ihnen noch nicht vermitteln konntest, was denn eigentlich dein Ziel ist. Das ist aber sehr wichtig. Nur wenn sie verstehen, warum man etwas trainiert, nimmst du sie mit auf den Weg !
    Nur mal als Beispiel: Ich trainiere eine U17. Mein erstes Ziel mit dieser Mannschaft war das Zentrum dicht zu halten. Genau das habe ich ihnen schon in der Vorbereitung gesagt und an der Taktiktafel erläutert. Mache ich immer wieder zwischendurch, damit sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Kurz vor Ende der Hinrunde sind wir nahe am Optimum. Du siehst also, wie lange sowas dauern kann.
    Blöd nur, dass sich immer wieder andere Baustellen anschließen -).


    Meine erste Frage wäre also: Hast du ihnen dein Ziel erläutert und wenn ja wie ?

  • @Steini, ich bin etwas irritiert, so wie Du oben in der ursprünglichen Beschreibung für diese Übung geschrieben hast, habe ich diese Übung für das erneute Freilaufen, nach einem gelungenen Pass (inkl. Umgebungsscan) gesehen und angewendet.
    So wie ich es verstanden habe, schreibst du in Deinem Kommentar von gestern, dass der Schwerpunkt das verschieben im Verbund ist.
    Ich denke man kann in der Übung beides schulen, oder? Kommt nur darauf an, worauf man den Fokus legt.


    Das Ziel habe ich dementsprechend versucht zu erläutern und Ihnen erklärt, daß ein gelungener Pass erst zu einem guten Pass wird, wenn man danach weiterhin aktiv bleibt und man sich sofort wieder mit einschaltet und sich als erneute Anspielstation wieder anbietet. Dazu habe ich Ihnen noch erklärt, dass dieses noch gesteigert werden kann, wenn ich als Passempfänger, schon vorher versuche die Umgebung abzuscannen, um zu wissen, wo ich nach Erhalt des Passes, den Ball hinspielen werde.
    Natürlich habe ich es versucht, mit einfacheren Worten zu erklären.
    Wobei ich aber eingestehen muss, dass das erläutern von Übungszielen, nicht zu meinen Stärken zählt und ich dahingehend noch besser werden muss.
    Meine Jungs sind es, meiner Meinung nach, auch bedingt durch die Trainingsweise meiner Vorgänger, nicht gewohnt, in die Trainingsziele eingebunden zu sein (lernen durch gezieltes Frage und Antwortspiel).
    Deshalb, fällt es mir auch schwer, von allen Gehör, bzw. die richtigen Worte zu finden.


    Leider bin ich des öfteren alleine und muss daher versuchen, den Spagat, bei solchen komplexen Übungen, irgendwie hinzubekommen.
    Was für mich auch ein Problem darstellt ist, die (teilweise) komplexen Übungen (meinem Trainerkollegen) erst zu erklären, da es im Training zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde (was zu Wartezeiten für die Jungs führen würde ) und ich selber erst diese richtig umsetzen muss.


    Morgen werden wir die Übung wieder anwenden und wir sind glücklicherweise auch zu zweit.

  • Leider bin ich des öfteren alleine und muss daher versuchen, den Spagat, bei solchen komplexen Übungen, irgendwie hinzubekommen.


    Was für mich auch ein Problem darstellt ist, die (teilweise) komplexen Übungen (meinem Trainerkollegen) erst zu erklären, da es im Training zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde (was zu Wartezeiten für die Jungs führen würde ) und ich selber erst diese richtig umsetzen muss.

    Hmm teile doch das Training in Übungsgruppen. Die einen machen eine weniger komplexe Übung zum Thema die du deinem Co anvertraust und du leitest die Komplexere. Du kannst auch einfach eine kleine bekannte Spielform (z.B. Funino , in der D immer noch super) aufbauen und die 2te Gruppe einfach spielen lassen und dann nach einer gewissen Zeit wechseln. Ich mach das oft nach dem Einstimmen. Manchmal auch einfach nur um unkonzentrierte Kinder zu "Parken". Man merkt schnell wer heute nur Flausen im Kopf hat. Die werden dann nach dem Einstimmen erstmal 15-20 Minuten spielen geschickt und sind dann beim Wechsel schon etwas ausgepowerter und machen richtig mit :)
    Wenn du deinen Kollegen mit einbinden willst kann er sich ja auch die zweite Übung (zum Thema) ausdenken und sie dir vor dem Training kurz erläutern, also den Spieß umdrehen. Du gibst dann noch Tipps etc. Das funktioniert auch wenn ihr ein gleichwertiges Team seit, braucht halt dann Absprache statt Delegieren ;)
    So kann man außerdem sehr gut, bei einer heterogenen Truppe, auf die einzelnen Spieler eingehen. Die zur zeit stärkeren beginnen nach dem Einstimmen direkt bei dir während die Schwächeren noch einmal üben/ausprobieren dürfen bevor die schwere Aufgabe kommt. Dann beim wechsel kann in der einfacheren Aufgabe für die stärkeren entweder die Schwierigkeit angepasst werden oder aber nochmal im Detail an technischen Verbesserungen geschraubt werden.

  • @bob-rooney
    Sorry. Du hast vollkommen Recht. Das war missverständlich ausgedrückt. Mit dieser Übung kann man in der Tat beide Aspekte schulen, sollte sich jedoch einen Schwerpunkt davon heraus suchen und darauf konzentrieren. Bei dir das Freilaufen und Anbieten. Vielleicht hatte ich mich im defensiven Verbund verrannt, weil ich mich mit meinem Team zur Zeit auf die Abstände innerhalb der Kette fokussiere und bin da völlig abgedrifftet. Aber du hast es ja Gott sei Dank erkannt. Hut ab übrigens. Zeigt mir, dass du dich voll und ganz auf deinen avisierten Schwerpunkt konzentrierst und den konsequent verfolgst. Da trennt sich mMn die Spreu vom Weizen. Zu viele wollen immer mehrere Baustellen gleichzeitig bearbeiten.


    Zum Erklären bzw. dem Zusammenspiel von Haupttrainer und Co. bei komplexen Trainingsformen könnte man einen eigenen Thread eröffnen. Mein Co. hat mir vor kurzem eröffnet, dass ihm nach dem Training teilweise der Kopf brummt. Spielform verstehen, wenn man sie nicht selbst erdacht bzw. geplant hat und dann auch noch an den richtigen Stellen coachen ist wahnsinnig schwierig. Hatte ich mir ehrlich gesagt vorher nicht so den Kopf gemacht. Ich schicke ihm jetzt immer vorher für die Trainingswoche das Training mit kurzen Erläuterungen. Schaun wir mal, ob das für ihn eine Erleichterung ist, sonst müssen wir uns was anderes überlegen. Wird jetzt aber zu sehr Off-Topic.

  • @Steini
    Danke erstmal, für Deine Tipps und Feedback. Auch ich habe soviel Sachen im Kopf bzw. sehe einige Baustellen und muss immer aufpassen, dass ich mich nicht verrenne und zuviel gleichzeitig möchte.


    Wir haben die Übung heute zum 2. Mal durchgeführt, waren auch mit 2 Trainern (aber das hätte ich mir auch schenken können, ist aber ein anderes Thema...).
    Wir waren heute wieder 13 Spieler, so dass ich einen neutralen Spieler eingesetzt habe und Deinen Vorschlag mit der Tabuzone (vor dem Außenspieler) war sehr zielführend. Ach ja, die Grösse habe ich von 30x30 auf 25x25 reduziert, was dem Spiel auch ganz gut tat.
    Das mit dem neutralen Spieler hat mir nicht so gut gefallen bzw. lief nicht so wie gedacht. Der neutrale Spieler gehörte immer zur Ballbesitzenden Mannschaft, so dass die offensive Mannschaft fast immer in Überzahl war und die verteidigende Mannschaft nur hinterher lief.
    Ich habe heute bewusst, am Anfang nichts erklärt, dann nach 2 Spielen die Jungs zusammen gerufen (die Jungs brauchten eine Trinkpause. ..) und gefragt, wer mir sagen kann, warum wir die Übung machen. Es kam die Antwort, zum Freilaufen. Dann habe ich es noch kurz detaillierter erklärt und dann weiterspielen lassen. Ich war danach der Meinung, dass das Freilauf bzw. erneut anbieten, noch besser geklappt hat (vielleicht war es auch nur Einbildung? ).
    Was mir aber noch aufgefallen ist, dass es den Außenspielern z. T. noch schwer fällt, sich auf beide Bälle zu konzentrieren und das die Defensiv Spieler nicht zusammen arbeiten. War ja auch noch nicht der Schwerpunkt.
    Eine Frage noch, können die Defensiv Spieler, beim Ball in den eigenen Reihen halten, die Außenspieler auch mit einbeziehen?


    Werde die Übung noch ein paar mal wiederholen.

  • Da bist du nicht der Einzige-). Es gehört eine Menge Selbstdisziplin dazu, nur innerhalb des Schwerpunktes zu bleiben. Ich habe mir da in den Jahren eine Vorgehensweise auferlegt, die dir vielleicht auch helfen könnte. Ich trainiere schon seit jeher in Blöcken. Das war schon so zu meiner Zeit als G-D Trainer. Spiele waren für mich nur eine dritte Trainingseinheit in der ich nur darauf geachtet habe, wie sie den aktuellen Schwerpunkt im Training auch unter "Druck" mit fremden Gegnern im Spiel umsetzen. Sozusagen als Gradmesser, ob man schon den nächsten Schwerpunkt ansetzen kann oder ich den Block noch verlängere.
    Gilt mit meiner jetzigen B nicht mehr so absolut, da taktische Dinge eine nicht unerhebliche Rolle spielen und ich hierauf sofort reagieren muss, weil wir sonst im Spielbetrieb sofort massive Probleme bekämen. Aber anderes Thema.
    Aber sowohl damals wie heute handhabe ich das so, dass ich mir Dinge ausserhalb des Schwerpunktes sofort kurz nach dem Training notiere, sie aber im Training nur bei gravierender Auffälligkeit kurz anspeche. Diese Notizen nehme ich mir dann nach einiger Zeit zur Hand und schaue, ob Fehler/Schwächen besonders häufig und bei der Mehrzahl der Spieler auftreten. Das wird dann ( und erst dann ) Trainingsschwerpunkt und mein Coachingpunkt werden. Ist aber in der Tat schwer, davon nicht abzuweichen-).


    Zu deiner Beschreibung vom Ablauf deines Traings mit der Übung schreibe ich nachher was zu. Zeit läuft mir weg. Hört sich aber schon mal gut an und was ich da so rauslese scheinen deine Jungs das schnell umsetzen zu können. Da kannst du schon jetzt ins Feintuning gehen.

  • Hier im Forum ist ja grad ein aktueller Thread zu einem Rondo von Diego Simeone mit Video... Eins kommt zum Anderen und ich bin viel zu lange auf youtube. Aber egal ich habe ein Video gesehen und musste sofort an dieses Thema denken. Sieht klasse aus und ist mit ein paar Anpassungen bestimmt auch für eine C-Jugend machbar:

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  • Hier im Forum ist ja grad ein aktueller Thread zu einem Rondo von Diego Simeone mit Video... Eins kommt zum Anderen und ich bin viel zu lange auf youtube. Aber egal ich habe ein Video gesehen und musste sofort an dieses Thema denken. Sieht klasse aus und ist mit ein paar Anpassungen bestimmt auch für eine C-Jugend machbar:

    Da du ja der spanischen Sprache mächtig bist ;) - Weißt du zufällig was und wie er coacht?

  • Ich finde auch, dass die Übung gut aussieht, aber in Bezug auf die Überschrift gefällt sie mir nicht. Wäre die Überschrift irgendetwas mit 4er Kette würde ich sagen OK. Bei einem Mannschaftsverbund gehört bei mir mehr dazu. Hier verschiebt nur die 4er Kette - die Stürmer dürfen in der Verteidigung gar nicht mehr mitmachen.

  • Mir gefällt die Übung deshalb gut, weil hier Anzahl Spieler - Gegner und Raum zu ständig neuen Ideen der Trainingsteilnehmer führen.


    Wenn man wie hier 6 : 6 auf so engen Raum das Ballbesitzspiel trainieren läßt, dann ergeben sich durchaus eine Reihe von Lerneffekten. Das fängt schon bei der Entscheidung: Ballmitnahme oder Direktpaß zum Mitspieler an. Entscheidet sich der Spieler für die Ballmitnahme, dann wird er nur dann Zeit für den anschließenden Paß finden, wenn er den Ball in den freien Raum mitnimmt. Diese Situation kommt im Spiel häufig vor. Trainiert wird jedoch häufig lediglich die Ballmitnahme mit Sichtkontakt zum Mitspieler ohne zu berücksichtigen, ob dieser bereits unter Gegnerdruck steht. Ebenfalls sehr gut im Video erkennbar ist, der früher weitaus häufigere "Blindpaß" zum Mitspieler. Dieser Paß wird heute nur noch selten gespielt, weil der Paßgeber gar nicht erkennen kann, inwieweit sich die Situation ausserhalb seines Sichtfeldes verändert hat. Im Video ist der Gegner sofort am Ball, sodass der Blindpaß zum gegnerischen Ballbesitz führt.


    Besonders gut gelungen finde ich jedoch die Hilfsmittel der räumlichen Positionsabtrennung. Denn das Verengen von Paßräumen will gelernt sein. Je nach Distanz zum Ball (und Tor) braucht es einen größeren oder kleineren Deckungsschatten. Leider im Video nicht immer gut zu sehen (weil die Tore fehlen)!


    Die Abstände sollten vom Alter und Können her gestaltet sein, um eine Unter- oder Überforderung auszuschließen.


    Was mich jedoch bei diesen Übungen stört ist der fehlende Torabschluß. Denn Tore sind nun mal das Salz in der Suppe. Deshalb dürfen m.E. Pässe nicht allein dazu führen, dass der Gegner nicht in Ballbesitz gelangt, sondern sollen primär das Ziel des erfolgreichen Torabschlußes verfolgen. Hätte man hier z.B. an den 4 äußeren Ecken kleine Tore plaziert, so könnte man dieser Übung einen noch tieferen verleihen.


    Aber vermutlich wird diese Paßform noch um das Element des Torabschlusses erweitert, bzw. läßt sich erweitern.

  • @let1612 Irgendwo muss man ja Anfangen. Vom einfachen zum schweren. Wenn die Jugendlichen erstmal erfahren wie wichtig es ist immer Kompakt zu bleiben und dann noch durch andere Spielformen erfahren das es auch wichtig ist in der Tiefe kompakt zu bleiben lässt sich die Forderung des Verschieben im Mannschaftsverbund viel leichter Umsetzen. Für mich gehört das zusammen. Außerdem darf man sowas nie isoliert betrachten. Zu einer vernünftigen Trainingsperiode zu diesem Thema gehören dann natürlich noch andere Spielformen die das Mannschaftstaktische und Gruppentaktische verhalten schulen.
    So könnte man z.B, eine 6 gegen 6 Spielform mit Verschiebezonen anschließen und Tore durch den Gegner zählen doppelt wenn nicht verschoben wurde.


    @Steini Ist schon schwer, mein Spanisch ist nicht gut, er redet schnell und kommt aus Südamerika ... Aber es ist hauptsächlich wieder emotionales Coaching mit viel Lob! Er fordert oft: Denk nach! Jetzt nicht! Findet den freien Mann! Jetzt ist es nicht möglich!
    Pass!
    Unten steht dann immer noch was zum Coaching im schwarzen Text:
    Währende der Übungen coacht Simeone fordernd und emotional.
    Ermahnung wegen einer Regelverletzung: "Thomas 2 Kontakte!"
    Sie dürfen nicht ins gegnerische Feld: "Rot bekommt den Ball"
    Er coacht Abstände: "Lucas zurück, Lucas früher".