Geänderte Mannschaftsaufstellung Erfolg Zufall ?

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  • Hallo ,


    wir spielen diese Saison als einzige 08 unter 07 Mannschaften Meister-runde . Teilweise tun wir uns mit den älteren /schnelleren Mannschaften etwas schwer.


    Letzten war einer unser Spieler Krank und wir mussten einen Stürmer ins Tor stellen. Wieder erwarten hat das sehr gut funktioniert . Die Kinder haben schönen Fußball gespielt und gegen einen starken Gegner ein Unentschieden erreicht. Eigentlich wollten wir das nächste Spiel in der gleichen Aufstellung spielen . Leider wollte der Spieler nicht mehr ins Tor und wir haben wie immer gespielt und haben dann hoch verloren.


    Meine Frage ist nun ; ob der Erfolg mit der Notbesetzung nur Zufall war ?


    Wir waren ja gezwungen die Position im Mittelfeld neu zu besetzen und natürlich das Tor . Ich persönlich denke , das beide Veränderungen neue Impulse ins Spiel gebracht haben.

  • So, oder ähnlich habe ich das auch schon öfter beobachtet. Das kann mehrere Gründe habe.


    1. Wenn der "Stürmer" einen der geschickteren Spieler darstellt, ist er es auch im Tor.


    2. Wenn der Spieler ohne Erwartungen (von sich selbst, Trainer, Eltern) in dieses Spiel geht, wird er bildlich gesprochen mit jedem gehaltenen Ball und jedem damit einhergehenden, ehrlichen Lob (Wow, das hätte ich nie von dir gedacht!) einen cm wachsen.


    3. Ich unterstelle dem Trainer dieser Mannschaft auf Grund deiner Formulierung, dass er wenig bis gar nicht rotieren lässt. Da kann sich selbst bei Kindern eine gewisse Routine einstellen. Vor allem bei schwächeren/jüngeren Teams steht der Stürmer vorn und wartet auf den Ball, ohne dabei eigentlich viel zu tun. Vielleicht war die Action im Tor einfach mal nur eine willkommene Abwechslung. Dies ist einer der vielen Gründe warum unbedingt rotiert werden sollte.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Hinzu kommt auch, das die Spielleistung der Kinder immer stark tagesabhängig ist, deshalb ist es schwierig nur zwei Spiele direkt zu vergleichen. Ein gewisser Zufall fällt da also aufjedenfall schon mit rein

  • Ganz klar: kein Zufall. Positionen rotieren und die Kinder nicht jetzt schon auf eine Rolle fest zu nageln sollte der Coach berücksichtigen. Scheint er nicht zu tun, oder?

    Grüße von der Ersatzbank

  • Ich schreibe als Vater einer Spielerin meistens im Eigenen Interesse . Das ist sicherlich aus Sicht eines Trainers nicht immer objektiv .


    Der Stürmer im Tor hat sicher nicht besser gehalten als unser Torwart sonnst. Aber er hat aktiv mitgespielt , schnelle Abschläge und ein Gutes Auge wo der Ball hin muß . Andererseits hatte wir den Eindruck das die sonstige Routine unter den Stürmern durchbrochen wurde , weil dieser Spieler fehlte . Dadurch haben sich ganz andere Mechanismen ergeben . Und die 5 Feldspieler plus Torwart haben plötzlich aktiv zusammengespielt.


    Ich finde es einfach schade das wir das nicht noch einmal so probiert haben. Stattdessen spielen einige bis zur Erschöpfung ohne einmal gewechselt zu werden und der Gegner mehr als 10 mal gewechselt hat. Es geht nicht darum wie lange wer spielt . Sondern darum das nach dem erfolgreichen Spiel wieder alles in der alten Routine weitergeht. Wir hatten in diesem letzten Spiel nichts mehr zu verlieren . Warum müssen wir so wie die ganze Saison spielen obwohl eine andere Aufstellung auch erfolgreich war. Die Positionen wechsel hätte der Trainer im Spiel immer noch gekonnt wenn es nicht läuft.


    Ich schätze unseren Trainer sehr , er hat den Kindern sehr viel beigebraucht.


    Meine Tochter ist auf keine Position festgelegt eigentlich spielt sie überall , aber nicht überall gleich gut. Sie mag besonders das Mittelfeld weil sie dort nicht so festgelegt ist . Sie kann nach vorne und auch in der Verteidigung helfen . Andere hingegen spielen immer auf der selben Position .

  • Letzten war einer unser Spieler Krank und wir mussten einen Stürmer ins Tor stellen. Wieder erwarten hat das sehr gut funktioniert .

    Die Kombination, wonach die besten Spieler im Team (fast) auf allen Positionen besser sind, ist eigentlich nichts Neues. Weil jedoch der Trainer die Mannschaftsaufstellung macht, wird er nach seinen Vorstellungen handeln. Dabei ist die traditionelle Haltung zum positionsorientierten Spiel nach wie vor bei den meisten Trainer so, als dass er seine stärksten Spieler in den Angriff positioniert und ins Tor jemanden stellt, der mit ein wenig Lust und Laune, aber ohne Aussicht auf Entwicklung (weil er ja anders als die Feldspieler gar kein spezifiisches TW-Training bekommt) ins Tor stellt.


    Häufig erfolgt zum Wechsel in die C-Jugend auf der TW-Position eine andere Besetzung. Man ist sich nach kurzer Zeit sicher, dass der neue Keeper um Meilen besser ist als der Alte! Aber anders als die Spieler, die im Training auf entsprechende Trainerunterstützung hoffen dürfen, hat sich der Keeper aufgrund fehlender Korrekturen im TW-Trainng längst Eigenarten angewöhnt, die zur "Sackgasse" in seiner weiteren Entwicklung führen. Der DFB spricht in diesem Zusammenhang über die Automatisierung von Bewegungsabläufen beim Torwart. Wenn man aber was Falsches automatisiert, weil einem niemand gezeigt hat, wie es richtig funktioniert, dann wird man in seiner Entwicklung irgendwann stehen bleiben. Als man gemerkt hat, dass da was fehlt, meinte man, man könnte diese Defizite korrigieren, wenn man den Keeper einfach mehr aufs Spielfeld schickt! Jedoch ist es wohl ein Unterschied, ob eine fehlerhafte Aktion sofort durch einen Mitspieler korrigiert werden kann oder ob dies beim Keeper zum unmittelbaren Gegentor führt.


    Auch heute noch geistern Kischee`s durch die Fussballfachwelt, nach der der Torwart besondere mentale Fähigkeiten besitzen müßte, zu denen schließlich auch eine Potion besonderer Törrichtheit gehört, sich als Prellbock für Gegner und Ball in den Weg zu stellen und dies als Mut deklariert. Dies hat bereits in der Vergangenheit dazu geführt, dass sehr viele Torleute aus Gesundheitsgründen ihr Hobby oder ihren Beruf vorzeitig aufgeben mußten. Leider hat die Regeländerung, wonach der Keeper jederzeit angegangen werden darf dazu geführt, dass das Risiko von schwerwiegenden Rippenverletzungen gestiegen ist, weshalb der schlaue Keeper nur noch dann in den Luftkampf in Tornähe eingreift, wenn kein Mitspieler in der Nähe diesen Ball sicher klären kann.


    Es braucht keine "Tor-Monster", sondern intelligente, bewegliche Torleute. Genau deshalb kann das fast jeder werden! Wie weit man sich dabei entwickeln kann, dass hängt davon ab, ob man auch diese Position mit Spaß und entsprechender Trainerunterstützung erlernen darf und somit genügend Motivation bekommt, immer besser zu werden. Schon mit einem TW-Trainer wird der Grad der Beurteilung zwischen Depp und Held größer werden, weil nur das Fachpersonal eine Aktion in der Szenerie die Ausführung des präzise beurteilen kann.


    Wenn also jemand, der sonst auch alles besser machen kann, auch in der TW-Positon im Anfängerstatus (denn ohne TW-Traiining gelangt man kaum darüber hinaus) etwas besser macht, dass ist das eigentlich nichts Besonderes!

  • @'TW-Trainer
    Mit unserem Torwart ist noch ein anderes Thema. Aber alles was Sie schreiben sehe ich genauso . Unser TW bekommt kein Training außer das er den Ball zugeworfen bekommt . Bei der anderen F Mannschaft ist das ganz anders der TW kommt 1/2 Stunde früher und bekommt intensives TW Training . Schrittfolgen , Position zum Ball , u.s.w. Ich kann die Leistung unseres TW nicht einschätzen aber auf Turnieren sehen wir immer wieder was ein TW in diesem alter schon Leisten kann .

  • Ich kann die Leistung unseres TW nicht einschätzen

    Das geht mit Ausnahme von selbst gut ausgebildeten und erfolgreichen Torwarttrainern fast Allen so! Andererseits gibt es kaum ein Spiel, wo man sich nicht über "Torwartfehler" unterhält! Dabei wird nicht einmal gefragt, wie der TW die Situation aus unmittelbarer Nähe wahrgenommen hat, weil man meint aus 40 Metern Entfernung alles viel genauer gesehen zu haben. Hinzu kommt, dass eine konstruktive Kritik erst dadurch effektiv wird, wenn man schlußendlich Möglichkeiten zu einer Verbesserung in den jeweiligen Situationen aufzeigen kann.


    Weil auch die Verbände und der DFB in Deutschland wenig unternimmt, um diese unsägliche Situation des Fehlens von TW-Training zu verbessern, werden wir uns wohl auch noch in den nächsten Jahren darüber unterhalten müssen.


    Einen kleinen Hoffnungsschimmer sehe ich in Torwartschulen, die ein Ergänzungsangebot außerhalb der Vereine schaffen können. Denn kurzfristig wird es kein ausreichend qualifiziertes TW-Trainer-Personal geben. Heute hilft man sich, in dem man ehemalige Keeper dazu bittet. Aber die können meist auch nicht mehr als ihre eigenen Erfahrungen weiter zu geben. Wenn die aber schon 2 - 3 Jahrzehnte zurückliegen, dann ist der zukünftige Nutzen begrenzt. Denn seinerzeit wurde noch mit Libero gespielt und der Keeper war ein Torlinienartist. Das TW-Training galt dann als gut, wenn der TW anschließend auf allen Vieren vom Platz krocht. TW-Training gab es nur von Erwachsenen für Erwachsene. Kinder sind jedoch keine kleinen Erwachsene, weshalb z.B. der Bewegungsablauf eines Hechtsprungs bei einem Erwachsenen anders ausschaut wie bei einem F-Jugend-Keeper.


    Was gebraucht wird ist ein Konzept für die Nachwuchs-Torwartausbildung und ein besseres Konzept (soll ja nächstes Jahr kommen ? ) für eine Nachwuchs-Torwarttrainerausbildung. Denn solange der Torwart keine Ausbildung und effektive Unterstützung bekommt, braucht man sich nicht über eventuelle Defizite unterhalten.

  • Wir sprechen hier doch von 2008er Kindern, oder? Also von Grundschulkindern in der 1. und 2. Klasse...
    Ich fühlte mich etwas irritiert, als ich Sachen wie : Erfolg, hatten nichts zu verlieren, individuelles Tw-Training, aktives Zusammenspiel, feste Positionen....
    Leider zieht sich das wie ein roter Faden hier im Forum. Sehr traurige Entwicklung :(
    Nochmal mein Verständnis vom KiFu:
    Kinder sollten niemals etwas zu verlieren haben. Sie gewinnen an Erfahrung, Freude und Freundschaften. Gelingt einem Trainer dieses, so kann er darauf aufbauen und ab E langsam !!! weitere Facetten des Teamsports Fußball lehren.
    Auch wenn es unmöglich oder wider der Natur scheint...
    Es klappt wirklich

  • individuelles Tw-Training

    Nein, darum geht es gar nicht!


    Es geht darum, dass sich die Kinder auf allen Positionen auf eine Trainerunterstützung freuen dürfen, nur nicht auf der TW-Position.


    Es geht überhaupt nicht um individuelles (Einzel-)TW-Training in der F-Jugend! Hier kann man jeweils ein paar altersgerechte TW-Übungen für alle Spieler ins normale Mannschaftstraining integrieren, damit jeder auch diese Position mit Spaß kennen lernen darf. Das hat mit einer Leistungsbeurteilung gar nicht zu tun, sondern es geht um einen Weg des Kennenlernens.


    Wenn aber überhaupt gar keine TW-Übungen gemacht werden, dann sollte man am besten auch niemanden ins Tor stellen oder sich jeglicher Kritik darüber enthalten! Da kann man genauso gut mit "fliegendem Torwart" spielen!

  • Ich behaupte mal: Kein Zufall!


    Rotation erweitert den Horizont eines jeden Spielers und bringt viel für die Mannschaft. Es bricht eingefahrene Strukturen auf und gibt den Spielern ganz neue Erfahrungen/Eindrücke. Es ermöglicht ebenfalls neue Spiel- und Passsituationen. Und es stellt die Spieler vor Herausforderungen. Die Kinder müssen sich aber darauf einlassen. Wenn nicht schon der Trainer feste Positionen vorgibt, kommt das gerne auch aus dem Elternhaus. Kennen wir ja alle. Leider... Ich habe meine Spieler jetzt im zweiten Jahr und habe sie soweit, dass sie keine Probleme mehr mit Rotation haben. Sie wissen, wenn sie hinten spielen und sich reinhauen, dürfen sie 2. HZ vorne spielen. Andersrum genauso. Wenn sie auf jeder Position Erfolgserlebnisse haben, machen sie das mit der Zeit gerne...


    Bei der anderen F Mannschaft ist das ganz anders der TW kommt 1/2 Stunde früher und bekommt intensives TW Training . Schrittfolgen , Position zum Ball , u.s.w. Ich kann die Leistung unseres TW nicht einschätzen aber auf Turnieren sehen wir immer wieder was ein TW in diesem alter schon Leisten kann .

    Und wenn der mal ausfällt haben sie keinen erstklassigen Ersatz, oder wie? Tztztz... ;)


    TW-Position genauso. Immer rotieren ist meine Devise. Ich habe 3 Jungs die regelmäßig ins Tor gehen.
    Einer von den Dreien wollte im letzten Spiel nicht ins Tor, weil er letztens von Schulkameraden aufgezogen worden ist, weil wir viele Gegentore (er hat sogar Schlimmeres verhindert) bekommen haben. Also ging der zweite ins Tor. Dieser wollte aber 2. HZ draußen spielen. Der dritte hatte etwas an der Hand und konnte/durfte nicht ins Tor. Also fragte ich wer denn ins Tor gehen würde, damit er draußen spielen konnte. Gemeldet hat sich eines meiner Mädels: "Ich würde gerne aber ich kann das nicht so gut." Kein Problem meinte ich. Das bekommst du schon hin, die Mitspieler helfen dir. Wir haben mit ihr 3 Gegentore bekommen. War nicht ihre Schuld, es waren "Abwehrpatzer". Das was sie halten konnte, hat sie gehalten. Ein Spieler hat ihr die Abstöße erklärt und manchmal auch einen für sie gemacht (Gegner stand natürlich am Strafraum parat). Die Außenspieler haben sich immer wieder kurz für den flachen Ball angeboten. Eine super Erfahrung sage ich euch...


    Gruß,
    sb

  • Da kann man genauso gut mit "fliegendem Torwart" spielen!

    Da habe ich jetzt aber mal ne fachliche Frage: Ich lasse im Training öfter mit "fliegendem TW" oder "TW ist letzter Mann" spielen. Ich mag es, wenn alle in Bewegung sind.
    Ich sehe da einige Vorteile. Gibt es auch Nachteile?


    Gruß,
    sb

  • @'soccerbook
    Warum sollte es Nachteile geben?
    Dein Schwerpunkt ist dann in diesem Teil er TE nicht das Torwartspiel. Dafür betonst du andere Ding... Kooperation, Verantwortung (wer spielt diesen fliegenden TW). Auch die Entscheidung oder Reaktionsschnelligkeit wird betont. Sprich ein anders Spiel.
    Nachteile kann es meines Erachtens nur dann geben, wenn regelmäßig diese SF gewählt wird.

  • @TWT
    Mein Post war gar nicht an dich gerichtet. Er ging auch nicht in Richtung Torwart.
    Meines Erachtens geht es dem Ersteller dieses Posts auch nicht um den Torwart.
    Es geht ihm um das Große und Ganze..
    So beginnt der Abschnitt mit: "...wir spielen ... als einzige 08 unter 07 Mannschaften Meister-runde". Dann weiter "...gegen einen starken Gegener ein Unentschieden erreicht". "Leider wollte der Spieler nicht mehr ins Tor und wir haben...hoch verloren".
    Darum ging es mir.
    Das Torwartthema hast du aus diesem Post entnommen.
    BTW. in jedem meiner 4 Jahre als F - E Trainer habe ich jeweils 4 komplette TE nur das Torwartspiel trainiert. Und es ist ein voller Erfolg. Von meinen 13 Kindern wollen mehr als die Hälfte regelmäßig ins Tor. Ein Torwarttrikot habe ich nicht. Ein Leibchen und ab ins Tor. Si klappt der Wechseln problemlos.

  • @Spieler-papa
    Das sind die Dinge, die passieren, wenn durch Rotation neues"Leben eingehaucht" wird.
    @soccerbook hat recht, wenn er sagt, dass dadurch Altes aufgebrochen wird. Nur zu häufig ist jedoch das erkennbar: die Jagd nach Titeln und Siegen. Zurück bleiben unentdeckte Möglichkeit und Potentiale.
    So spielt ein Kind bei mir oft voretzten Spieler oder zweiter Aufbauspieler (nicht den Keeper vergessen :))
    Als ich ihn dann zu Beginn rotieren ließ, verstand der Papa die Welt nicht mehr. Nun hat er jedoch ein breites Spektrum kennengelernt und ist auch auf seiner angestammten Position besser.

  • Darum ging es mir.

    Ja, jetzt hab ich`s verstanden. Gebe dir recht, dass sich das Thema Leistungen im Kinderfussball immer wieder durch die Threads zieht und man vermuten kann, dass sie im Querschnitt der Kindertrainer im Breitensport ebenfalls vorhanden sein könnte. Sie haben den Fussball nur als Ergebnissportart kennen gelernt und geben ihre Erfahrungen zunächst weiter. Erst später gelangen sie zur Einsicht, dass der Kinderfussball andere Gesetze hat als die der Erwachsenen. Denn ein zu früher Leistungsdruck beim Hobby wirkt sich zumeist kontraproduktiv aus. Er verängstigt, führt zur Entwicklungsshemmung und kann zum Dropout führen, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Die Erkenntnisse, dass Kinder keine Arbeit in den Rahmenbedingungen der Erwachsenen leisten sollen, ist zwar schon über 100 Jahre alt, hat sich jedoch dennoch nicht in allen Facetten unserer Gesellschaft durchgesetzt. So vermutet man Weicheier, die sich nicht durchsetzen können, wenn man sie nicht dazu zwingt? Dass Kinder jedoch aus eigenem Antrieb heraus Ehrgeiz entwickeln können, wenn man sie durch geeignete Anreize dazu animiert, kommt ihnen nicht von allein in den Sinn. Weil nach klassischer Drillmethode, bei denen nur der Erste wichtig ist und sich schon der Zweite sich als erster Verlierer (incl. Trainer und Eltern) zu fühlen hat und sich sich schämen sollte!


    Wer jedoch etwas schreibt, der hat auch Fragen, weil er seine Meinung überprüfen und ggf. korrigieren möchte. Das ist doch eine sehr gute Chance, um seine subjektiven Erfahrungen dabei zu beschreiben.


    Schließlich sind wir ja alle mal ganz klein angefangen, haben Bockmist gebaut und daraus gelernt!

  • Ich sehe da einige Vorteile. Gibt es auch Nachteile?

    Naja, Detail-Nachteile kann es schon geben. Denn der "fliegende Torwart" ist deutlich mehr in Bewegung und ermüdet evl. etwas schneller. Weil er als Feldspieler und Torwart agiert, kann er sich nicht nur auf TW-Aufgaben konzentrieren.


    Aber ich finde, man sollte hier die Messlatte nicht zu hoch ansetzen und seine vielfach im "fliegenden Torwart" mehr Vor- als Nachteile. So kann der TW als "fileigender TW" einige Aufgaben besser lernen. Dazu zählen das Ablaufen von eigenen und gegnerischen Pässen, die Ballverarbeitung, das eigene Paßspiel incl. Körperhaltung u. Schußtechnik. Er bekommt jeweils sofort ein Feedback (warum hat es in dieser Situation geklappt/nicht geklappt, so das er via Try and Error sich selbst Fähigkeiten angeignen und verbessern kann. Einen Abstoß muß man ihm vermutlich gar nicht mehr im TW-Trainng beibringen, weil er ausreichend Übung bei selbst getretenen Freistoßen erworben hat. Ich würde auch gern schreiben, dass es ähnlich ist bei der Beidfüssigkeit! Leider hängt dies im wesentlichen von der Aufmerksamkeit des Trainers ab. Denn schon im Kindergarten wird gelernt, mit einer Hand zu malen und in der Schule mit einer Hand zu schreiben. Die typischen Hand-Fuss-Bewegungsabläufe wie z.B. beim Klettern werden in dieser kindlichen Entwicklungsphase ja kaum trainiert, weshalb sie beim Fussball erst noch nachgeholt werden müssen.

  • @Rasenschach und @TW-Trainer


    Ok, dann passt das. Für Torwarte kann es in dem Alter schon mal langweilig im Tor werden, wenn sich das Spielgeschehen häufig im "Mittelfeld" abspielt. Deshalb spiele ich manchmal mit den beiden Varianten. Danke für die Aufzählungen. So genau habe ich mir da noch keine Gedanken gemacht.


    Ich würde auch gern schreiben, dass es ähnlich ist bei der Beidfüssigkeit! Leider hängt dies im wesentlichen von der Aufmerksamkeit des Trainers ab.

    Naja, zur Beidfüßigkeit erziehe ich meine Spieler schon. Vor mir wurde das nie trainiert bzw. gefordert und sie waren anfangs sehr irritiert. Dank regelmäßiger Erfolgserlebnisse (Tor/Vorlage mit schwachem Fuß) machen sie das jetzt gerne und verstehen warum wir das machen. Sie handeln instinktiv, also egal welcher Fuß gerade zur Verfügung steht.


    Für den TW, wenn er mal nicht fliegend ist, werde ich aber mal eine Regel einbauen. Also Vorgabe: "TW darf den Ball z.B. nur mit links spielen".
    Ich kann mir vorstellen, dass es auf der TW-Position nochmal ganz was anderes ist, diese Fuß-Vorgabe zu bekommen. Ich glaube da werden sie begeistert sein...


    Gruß,
    sb

  • Für den TW, wenn er mal nicht fliegend ist, werde ich aber mal eine Regel einbauen. Also Vorgabe: "TW darf den Ball z.B. nur mit links spielen".Ich kann mir vorstellen, dass es auf der TW-Position nochmal ganz was anderes ist, diese Fuß-Vorgabe zu bekommen. Ich glaube da werden sie begeistert sein...

    Weiß nicht so recht, ob das sinnvoll ist?


    Es soll ja spielnah ausgebildet werden! Und ob er seinen stärkeren Fuß durch den Schwächeren ersetzt, das ist ja nicht so wichtig. Er soll es nur mit nahezu gleicher Qualität rechts wie links können! Beim Rechts- oder Linksfuß wäre es ja das Gleiche! Soll nach rechts gespielt werden, nimmt man den Innenspann des linken Fußes und umgekehrt! An etwas Anderes sollen sie sich gar nicht gewöhnen, weil es eher zu mißlungenen Aktionen führen kann. Der Außenspann soll nur im Notfall eingesetzt werden, wenn man es in einer "engen Situation" mit dem Gegner nicht anders lösen kann, weil man mit dem anderen Fuß gar nicht mehr an den Ball kommen könnte.


    Man kann diese beidfüssige Situation mit der gesamten Trainingsgruppe üben, in dem man jeweils Dreiecke von ca. 8 m Hütchen-Abstand aufbaut. Je 2 Spieler des Dreiecks bekommen einen Ball, der abwechselt zum dritten Teilnehmer im Dreieck gepaßt wird. Aufgabe des dritten Spielers ist es, den Ball mit dem Innenspann des richtigen Fußes präzise zurück zu passen. Damit es zu Beginn nicht so schwer wird, soll der Ball zunächst mit einem Fuß mitgenommen und mit dem anderen zurück gepaßt werden, bevor er ohne Mitnahme direkt zurück.


    Gibt bestimmt noch weitere gute Übungen dazu!


    Sollte das schon recht gut klappen, kann man als Partnerübung jeweils 2 Bälle gleichzeitig zirkulieren lassen, wobei die Laufbahn des Balles links und rechts gleich bleiben soll. Denn dann wird erst gar nicht versucht, den schwachen Fuss zu umlaufen. Diese Übung (die eher für schon Ältere gedacht ist) sollte unbedingt aus der Bewegung heraus gemacht werden, damit es nicht zu Zerrungen in der Wade der schwächeren Seite kommt!

  • Das hört sich gut an...werde ich mal so ausprobieren.


    Das "Rechts spielen mit dem linken Innenspann" ist bekannt. Jetzt hatte ich letztens die Korrekturübung von Horst Wein wo nach rechts mit dem rechten Innenspann gepasst wird. Also eine weitere Alternative...


    Oh man, das ist manchmal so verwirrend. Vor allem wenn man so wie ich, nie Fußball im Verein gelernt hat... 8o