Teambuilding für Eltern

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo liebe Trainergemeinschaft,
    vielleicht habt ihr ein paar Tips für mich wie ich die Elern etwas zusammenführe. Ich habe in meiner alten Mannschaft, habe ich von F-B-Jugend trainiert, immer eine super Elterngemeinschaft gehabt, waren immer alle bei den Spielen und haben immer zusammengestanden, miteinander geredet und sich alle super verstanden. Das hat der Mannschaft denke ich auch sehr gut getan. Nun ist es bei meinem neuen Team, einer F-Jugend die ich seit dem 2,5 Jahren trainiere, so das manchen Eltern fast nie kommen, und jene die kommen bilden Grüppchen. Es ist keine Geimeinschaft. Was könnte ich denn machen das auch die Eltern eine Einheit werden? Hatte Ideen das ich vielleicht gemeinsam mit Eltern und Kindern in einen Trimmdichpfad gehe, da haben alle etwas zu lachen und können sich unterhalten. Vielleicht anschließend noch in einen Biergarten oder so. Was denkt ihr?
    Danke schonmal im Vorraus für eure bestimmt produktiven Antworten.

  • Ich kann da jetzt leider wenig Tipps geben, ich kenne die Eltern meiner Spieler größtenteils nicht.


    Aber ich möchte warnen: So etwas KANN den Gruppeneffekt auch noch auf die Kinder übertragen obwohl es sehr unwahrscheinlich ist. Aber ehrlich gesagt finde ich die Elterngemeinschaft solange die sich nicht gegenseitig beschimpfen und anderweitig verunglimpfen total überbewertet

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich kann da jetzt leider wenig Tipps geben, ich kenne die Eltern meiner Spieler größtenteils nicht.


    Aber ich möchte warnen: So etwas KANN den Gruppeneffekt auch noch auf die Kinder übertragen obwohl es sehr unwahrscheinlich ist. Aber ehrlich gesagt finde ich die Elterngemeinschaft solange die sich nicht gegenseitig beschimpfen und anderweitig verunglimpfen total überbewertet


    Dann hast du vermutlich noch nicht in einer Mannschaft gespielt oder eine betreut, bei der es richtig gut war!?


    Ich habe als Kind und Jugendlicher nur in Mannschaften gespielt, wo es mit dem Umfeld und den Eltern richtig gut war. Dann eine Zeit lang eine Mannschaft betreut, wo das nicht so war, kaum richtige Kontakte bestanden. Jetzt trainiere ich wieder eine Gruppe, wo das richtig gut läuft. Der Unterschied ist enorm. Nicht unbedingt, was den Fußball an sich anbelangt, aber die Stimmung drumherum, das Miteinander; es macht so einfach mehr Spaß.

  • Dann hast du vermutlich noch nicht in einer Mannschaft gespielt oder eine betreut, bei der es richtig gut war!?


    Das vermute ich auch. Mal ein paar Beispiele:


    • Hast Du schon mal ein Turnier organisiert? Bei einer guten Elterngemeinschaft ist das ein Selbstläufer. Da brauchst Du Dich nur um das Sportliche kümmern. Die Eltern organisieren Catering, Preise, ggf. sogar eine Tombola, stellen die Turnierleitung, bauen auf und ab. Wenn es nicht so gut läuft, musst Du die Eltern zu den einzelnen Diensten zwangsverpflichten, und es bleibt deutlich mehr bei Dir hängen.
    • Mithilfe beim Training: Da kommen die Eltern im positiven Fall vor und nach dem Training auf den Platz und fragen, ob sie bei Auf- und Abbau helfen können. Bei schlechter Stimmung bleiben sie grummelnd im Hintergrund, denken "Warum hilft mal nicht der oder der? Ich mach nichts, bis der nicht geholfen hat." und müssen zur Hilfe aufgefordert werden.
    • Außersportliche Aktivitäten: Wenn es gut läuft, kümmern sich die Eltern gemeinsam um Weihnachtsfeier, Abschlussgrillen etc., wenn nicht, bleibt es vielleicht an Dir hängen.

    Am Anfang machen es vielleicht die Gutmütigen, aber mit der Zeit können auch die sauer gefahren werden. Von dem Stress, den Konflikte unter den Eltern auch bei Dir auslösen können, würde ich jetzt noch gar nicht reden. Das war jetzt nur einen Bewertung des Logistischen.


    Ich halte den Zusammenhalt unter den Eltern für wichtig, wenigstens in den Altersklassen G-D. Hier kann aus einem Mangel ein erheblicher Stressfaktor werden.

  • Für mich ist die Elterngemeinschaft immer sehr wichtig gewesen. Das heisst aber nicht, daß alle zusammen in Urlaub fahren sollen. Mir reicht es wenn sie am Rand stehen und Kaffee trinken und sich unterhalten. Diese Saison hatte ich das erste mal in 5 Jahren richtig Theater.


    Irgendwann kommt der Punkt wo die Eltern nur noch ihr Kind sehen und wo es unwichtig ist wer spielt Hauptsache mein Kind spielt. Je älter die Kinder werden umso größer das begehren der Eltern nach Siegen und dann geht es los. 2 Elternteile haben richtig Theater veranstaltet. Ich habe den Dialog gesucht, was mir nicht gelungen ist. Daraufhin habe ich einen mundtot gemacht und eine Mutti hat ihren Sprössling genommen und den Verein gewechselt.


    Jetzt ist wieder Ruhe. Alle bis auf der Mundtote stehen am Rand und trinken Kaffee und unterhalten sich. Einer guckt jetzt dumm aus der Wäsche.


    Irgendwann kommt der Punkt da wird der nächste die Welle machen und ich wieder den Dialog suchen. Wenn das wieder 5 Jahre dauert, bin ich lange nicht mehr Trainer dieser Mannschaft.

  • Auch wenn es etwas von der Fragestellung abweicht aber es sind ja einige drauf eingegangen, daher schildere ich mal meine Situation:
    Ich kenne von den Spielereltern sage und schreibe 5 Väter und 4 Mütter. Früher war das anders. Da kannte ich 8-9 Väter, 5-6 Mütter und 2 Opas. Besser aber immer noch nicht sooo prickelnd. Turniere werden vom Verein veranstaltet und die Eltern müssen mithelfen da sonst die Kinder nicht spielen dürfen. Aber da sieht man eher die großen Geschwister, aber die sind wenigstens unserer Sprache mächtig. Mich juckt die Elternschaft wenig, da keiner kommen möchte. Hab mir aber vorgenommen das bei meiner nächsten Mannschaft zu bessern, nicht zuletzt weil ich immer etwas neidisch auf die Elternscharen in amderen Vereinen bin. Es ist sogar schon vorgekommen dass mein Vater zu Auswärtsspielen fahren musste weil keine Eltern kamen.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Zitat@16er:

    Es ist sogar schon vorgekommen dass mein Vater zu Auswärtsspielen fahren musste weil keine Eltern kamen.

    Wenn ich solche Probleme hätte, würde ich für Auswärtsspiele nur noch den Spielort und die Treffzeit nennen. Treffpunkt dann grundsätzlich am Spielort. wie die Eltern ihre Kinder dorthin bekommen, wäre dann ihr Problem. Im von Dir genannten Fall hätte ich garantiert nicht meinen Vater angesprochen, sondern wäre nur mit den Kindern gefahren, wo Fahrer verfügbar waren und hätte die noch versucht unterzubringen, wo die Eltern sonst auch fahren. Den Rest hätte ich dann nicht mitgenommen oder hätte nötigenfalls das Spiel sogar abgesagt und wäre dann künftig nach obiger Methode vorgegangen.
    Demnach wären die Eltern gezwungen, entweder jedesmal zu fahren oder sich miteinander bezüglich Fahrdiensten abzusprechen und wären dann auch regelmäßig bei den Spielen vor Ort, was auch den Zusammenhalt der Elternschaft fördern würde. Ich würde mich aus dieser Organisation dann völlig raushalten. Kinder, deren Eltern diese Organisation nicht schaffen, vielleicht auch, weil sie selbst nie fahren und die anderen Eltern dann auch verständlicherweise ihr Kind nicht mitnehmen wollen, können dann eben nicht am Spielbetrieb teilnehmen.
    gemeinschaftsbildende Maßnahmen können auch gemeinsame Ausflüge (z.B. Turnierfahrten) mit eventueller Übernachtung sein. Hier muss man jedoch beachten, aus welcher Bevölkerungsschicht die Eltern kommen und was finanziell machbar wäre. Es soll ja dann auch etwas für alle sein....
    Gemeinsame Organisation und Ausrichtung von Turnieren und Feiern ( Saisonabschluss, Weihnachtfeier u.ä.) können sicher auch den Zusammenhalt fördern.
    Wie stark der Zusammenhalt dann wirklich wird, hängt aber nicht nur von diesen Dingen ab. Manchmal passt es einfach und dann gibt es auch Fälle, in denen die Konstellation nicht passt.

  • Bei mir klappt das auch ganz gut mit den Eltern auch wenn ich mir noch mehr Engagement wünschen würde.


    Wir fahren mit Eltern und Kindern ein Wochenende Zelten, das haben wir letzte Saison schon gemacht, da ist es leider in Wasser gefallen und wir mussten nach dem über Nacht zwei Pavillon weggeflogen sind abbrechen. Die Kinder können den ganzen Tag bolzen und die Eltern schnacken und Bierchen trinken. Es gibt sogar Eltern, die sich extra hierfür ein Zelt gekauft haben. Trotz des schlechten Wetters war es eine gelungene Aktion.

  • Ich hatte bei uns immer den Eindruck, dass es gut war, wenn ich mal alle Spieler und ihre Eltern zu einem Eltern-und-Kind-Turnier eingeladen habe. Dazu habe ich bspw. mal einen Hallentrainingstag genutzt, an dem die anderen Mannschaften Turniere hatten und wir so die Halle für drei Stunden zur Verfügung hatten. Wir haben aber sowas auch mal in der Soccerhalle gemacht, wo dann jeder einen Obulus dazu gibt.


    Und dann ist es halt wichtig, dass man als Trainer auch auf die Eltern zugeht und sich z.B. am Spieltag oder auch nach dem Training immer mal wieder mit ihnen unterhält. Ebenso wichtig ist es, dass man sich als Trainer gleichermaßen um alle Spieler kümmert, denn darauf achten die Eltern natürlich. Wenn sie aber die Gewissheit haben, dass es ihr Kind bei dir als Trainer gut hat, dass es respektiert, gewürdigt und gefördert wird, dann sind sie dir auch wohl gesonnen. Und dann ziehen sie auch am ehesten mit.


    Natürlich gibt es dann immer noch Ausnahmen, die man eben nie zu Gesicht bekommt, die sich nicht interessieren, und die auch nicht dazu bereit sind, mit zu helfen. Um diese sollte man sich nicht zu sehr kümmern und sich über sie keine grauen Haare wachsen lassen, das bringt nur Kummer und führt zu nichts. Da fängt man lieber als guter Samariter ihre Kinder auf und propagiert gegenüber den anderen, mit nachvollziehbarem Unmut reagierenden Eltern, dass man es ähnlich sieht wie sie, aber dass darunter doch bitte die betroffenen Kinder nicht leiden sollten und man sich doch den Spaß an der übrigen tollen Gemeinschaft nicht verderben lassen sollte. Eine Quote von 100% dürfte sehr selten sein, man sollte mit 80% durchaus zufrieden sein, das reicht auch.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Was ich nun anspreche ist nicht hart am Thema, spielt aber auch rein und deshalb möchte ich diese Denke in diesem Thread benennen.


    Für mich gibt es immer drei Lager Eltern.


    1. Das sind die, die sehr interessiert sind, mitfiebern, überall hin mitfahren und zuschauen und die größten Fans des Teams und ihres Kindes sind...


    Diese Eltern helfen immer, geben Pünktlich die Helferzettel wieder ab und das unaufgefordert. Die helfen wirklich gerne.


    2. Das sind, die Wissen was sich gehört. LUST dazu haben sie nicht wirklich, aber sie tun es. Man muß ihnen gelegentlich hinterherlaufen, nachtelefonieren, erinnern. Sie helfen, manchmal aber auch nicht. Desto jünger das Team, desto größer ist dieser Teil der Elternschaft. Desto älter die Spieler sind, desto mehr dünnen sie sich aus und verfallen in die Gruppe 3.


    3. Das sind die Fastverweigerer oder Totalverweigerer. Sie helfen nie, sie lassen sich vor keinen Karren spannen, sie lassen ihre Koten schon im frühesten Alter allein mit dem Fahrrad ohne Helm kommen oder setzen den Koten an nicht einsehbarer Stelle zum Spieltreff ab, obwohl man doch auf der Fahrerliste als Fahrer eingetragen war. Sie schauen nie zu und bei Events sind sie auch nicht zum Grillen da. Sind sie -ausnahmsweise- doch mal anwesend....stehen sie abseits der übrigen Elternschaft. Sorry....diese Gruppe ist nach meiner Erfahrung meist die, die nicht hier geboren wurden (Ausnahmen bestätigen die Regel!)


    Vereine lebten immer davon, das Helfer anwesend sind. Die fleissigen kleinen Engel kamen immer, oft unverhofft...aber sie waren da und es regelte sich...damals und NOCH heute.


    Im HEUTE HIER UND JETZT hat sich die Welt jedoch verändert. Eltern sind oft getrennt, oft arbeiten beide Elternteile, die neue Generation übernimmt kaum Ehrenämter und versteht nicht, Verantwortung zu übernehmen. Viele Eltern der Gruppe 2 und 3 leben vor, wie man sich drückt. Menschlich systembedingt teilweise verständlich, weil der Weg des zum Wohlstand finazieren einfach sehr anstrengend, zeitintensiv und dornig ist. Man nimmt und sucht sich die Ruhezeiten und da stört ein bettelnder Verein nur. Zudem kommt die persönliche Dickfälligkeit hinzu.


    Ich selber habe immer gern mit den Kindern trainiert. Das Traineramt hat meist viel Spass gemacht. Mit "Verein" konnte ich weniger viel anfangen. Das kannte ich als Kind nicht, hat mir niemand vorgelebt und empfinde ich heute auch als lästig. Ich gehöre aber zu denen, die ihren Pflichtteil erledigen und das ohne murren.


    Was ich aber auch feststelle ist, ...das viele der Gruppe 2 sich irgendwann zurückziehen. Nach Gesprächen bei Helfereinsätzen weiss ich nun auch warum. Sie sagen, dass wenn die Familie x y nicht/nie helfen....sie das auch nicht einsehen. Das empfinden Eltern der Gruppe 1 anders. Das ist denen egal. Sie regen sich darüber nicht auf, denken sich schmunzelnt ihren Teil und helfen weiter. Im Gegensatz zur viel größeren Gruppe 2 die sich sehr über Gruppe 3 aufregt.


    Meine Idee: Mitgliedsbeiträge in aktive und passive Beiträge einteilen!


    Wenn ich als Verein hier den Zahn der Zeit einschätze, dann glaube ich, dass die Gruppe 2 noch größer werden wird. Sie sind es aber, die ich brauche, denn die Gruppe 1 wird auch kleiner. Dort bewegen sich meist ältere Semester und wenn die altersbedingt nicht mehr kommen, wird die Gruppe der Helfer (1) nicht mehr ausreichend groß sein.


    Gruppe 2 muß ich bei Laune halten. Das tue ich, indem ich denen zeige, dass Gruppe 3 so von der Gemeinschaft nicht geduldet wird.


    Jeder Verein hat im Jahr zwischen zwei und drei größere Events wo Hilfe benötigt wird. Pro Event pro Familie könnte man hier im Jahr z.B. SECHS HELFERSTUNDEN einfordern (können ja auch 5 oder 10 sein). Sechs Helferstunden sind eine Spende von 6 mal mindestens 8,50 Euro. Das sind abgerundet 50 Euro die die Helfer stiften und die Eltern der Gruppe 3 aussitzen....was die Helfer aus Gruppe 2 depremiert und wütend macht...so das sie irgendwann in der Gruppe 3 aus Frust darüber zu finden sind. Hier muß sich der Verein schützen.


    Eltern bekämen pro Jahr einen Helferpass bzw. man könnte als Trainer einen Helferzettel führen. Pro Event werden die Hilfsstunden notiert und vom Trainer quittiert.


    Alle Mitglieder zahlen neue Mitgliedsbeiträge....nämlich den alten Beitrag + 50 Euro...die dann, wenn die erforderlichen Hilfsstunden abgeleistet wurden....zum Jahresende zurückerstatte würden. Ich würde mir davon erhoffen, dass man langfristig die Moral der Helfer und die der derzeit nicht Helfenden anheben könnte.


    Ach und noch was....wer da nicht mitginge...den würde ich aus dem Verein ausgrenzen! Das wäre die Konsequenz eines Boykotts.


    Hier noch eine Erinnerung an einen älteren Link in diesem Thema.


    Passive oder aktive Mitgliedschaft....schluss mit der Verarsche und Ausnutzerei

  • Karl


    Es ist keine Aussicht auf Besserung vorhanden.
    Auf meinen Vater habe ich zurückgegriffen da er gepfiffen hat und mein Bruder auch spielen durfte

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • tobn:

    Natürlich gibt es dann immer noch Ausnahmen, die man eben nie zu Gesicht bekommt, die sich nicht interessieren, und die auch nicht dazu bereit sind, mit zu helfen. Um diese sollte man sich nicht zu sehr kümmern und sich über sie keine grauen Haare wachsen lassen, das bringt nur Kummer und führt zu nichts. Da fängt man lieber als guter Samariter ihre Kinder auf und propagiert gegenüber den anderen, mit nachvollziehbarem Unmut reagierenden Eltern, dass man es ähnlich sieht wie sie, aber dass darunter doch bitte die betroffenen Kinder nicht leiden sollten

    Das mit dem Samaritertum sehe ich etwas anders. Ich würde z.B. nie auf Eltern einwirken oder sie bitten, andere Kinder mit zu Turnieren oder Auswärttsspielen zu nehmen, deren Eltern selbst nie fahren.
    Dies haben diese Eltern selbst zu organisieren und wenn andere Eltern sich berechtigterweise nicht ausnutzen lassen, so finde ich das völlig in Ordnung.

  • Karl,


    deshalb meine Idee in Sachen Fahrtlisten:


    -Treffen am Zielort


    Hierzu die Zieladresse mitteilen.


    Das hat immer zu 100 Prozent geklappt. So müssen sich die die spielen wollen selbständig unterhalten, statt als Trainer zu telefonieren, weil irgendwelche Fahrtlisten nach einigen Wochen vorne und hinten nicht mehr stimmen.

  • 16er:


    Das ist schlimm und ich möchte nicht der Trainer sein, der die Mannschaft später einmal trainieren soll. Auf Grund deiner Jugend hast du es natürlich sehr viel schwerer, deine Regeln und Ansichten in dem schwierigen Umfeld umzusetzen, als es ein vielleicht 50jähriger Trainer mit langjähriger Erfahrung hätte. Deshalb kein Vorwurf an dich sondern nur allgemeine Sichtweise von mir.

  • Das mit dem Samaritertum sehe ich etwas anders. Ich würde z.B. nie auf Eltern einwirken oder sie bitten, andere Kinder mit zu Turnieren oder Auswärttsspielen zu nehmen, deren Eltern selbst nie fahren.
    Dies haben diese Eltern selbst zu organisieren und wenn andere Eltern sich berechtigterweise nicht ausnutzen lassen, so finde ich das völlig in Ordnung.


    Nun, bei uns war das nie wirklich ein Problem. Wir haben bereits in der F-Jugend vereinbart, dass wir uns am Spielort treffen, und dass die Eltern untereinander organisieren, wie die Kinder dahin kommen. Das hat stets einwandfrei geklappt. Ich habe auch immer mal Kinder mit genommen, gerade Kinder, die neu in die Mannschaft kamen, haben ja typischerweise mich als ersten angesprochen. Wenn ich selbst mal nicht gefahren bin oder keinen Platz mehr im Auto hatte, habe ich auf Familien verwiesen, die in der Nähe des Kindes wohnten, das noch keine Fahrgelegenheit hatte. Das war nie ein Problem. Wir hatten aber auch nur zwei oder drei Kinder, um die wir uns kümmern mussten, und da war es bei zweien so, dass ihre Eltern zwar nie gefahren sind, sie aber durchaus mit geholfen haben, wenn sie z.B. zum Thekendienst eingeteilt waren. Die eine Familie hatte auch gar kein Auto und als das Kind bei uns anfing, lebte es noch mit seiner Mama im Asylbewerberheim. Es war also bei uns alles recht harmonisch. Aber wir haben dafür auch seit der G-Jugend viel getan, um die Stimmung unter Kindern und Eltern gut zu halten. Dieser Einsatz lohnt sich unbedingt. Und wenn man viel leistet, dann sind die Eltern auch bereit, mehr zu tun.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich hab es nicht als Vorwurf aufgefasst :D
    und ich würde lügen wenn ich sagen würde dass ich das so nicht erwartet hätte

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Andre:


    genau so.


    tobn:


    Du hast dir die Eltern von Anfang an erzogen und wenn Eltern kein Auto haben, dafür aber andere Dinge für die Mannschaft übernehmen, so würde ich das in Ordnung finden.
    Ich meine auch direkt die absoluten Härtefälle, die Kinder in die Welt setzen und diese dann Anderen aufbürden. Selbst nie etwas für Andere machen, im Gegenzug aber erwarten, dass man ihre Kinder mit durchzieht, die bis Mittag im Bett bleiben, während Andere um 7.00 Uhr am Treffpunkt sind, um auch noch ihr Kind mitzunehmen.

  • Du hast dir die Eltern von Anfang an erzogen [...]


    Ich hatte das Glück, dass das recht leicht war, aber sicher habe ich dadurch, wie ich kommuniziert und gehandelt habe, auch dazu beigetragen, dass es funktioniert hat. Einfaches Beispiel: vor dem Spiel schnappt man sich drei oder vier Papas und bittet sie darum, die Tore aufs Feld zu tragen und die Feldmarkierungshütchen zu verteilen. Und danach bittet man zwei, drei andere darum, den Krempel wieder einzusammeln. Man sollte als Trainer eher einmal mehr als einmal weniger um Hilfe bitten, einfach indem man direkt kleine Aufgaben verteilt, und zwar reihum. Das ist dann für den einzelnen kein großer Aufwand, aber irgendwo hilft dadurch ja doch jeder mit und fühlt sich dann auch als Teil des Ganzen.


    Ich meine auch direkt die absoluten Härtefälle, die Kinder in die Welt setzen und diese dann Anderen aufbürden. Selbst nie etwas für Andere machen, im Gegenzug aber erwarten, dass man ihre Kinder mit durchzieht, die bis Mittag im Bett bleiben, während Andere um 7.00 Uhr am Treffpunkt sind, um auch noch ihr Kind mitzunehmen.


    Von diesen Härtefällen habe ich glücklicherweise nur sehr wenige erlebt. Tatsächlich kompensiere ich da aber im Sinne der Kinder die Nachlässigkeit der Eltern ganz bewusst ein Stück weit. Ich habe z.B. ein Ersatztrikot dabei und ein paar abgelegte Schienbeinschoner meines Sohnes. Und ich kümmere mich notfalls selbst darum, dass dieses Kind mit zum Spiel kommen kann. Aber natürlich spreche ich auch mit den Eltern und teile ihnen mit, dass sich ihr Kind sicherlich auch freuen würde, wenn sie mal bei einem Spiel zusähen. Und ich lasse da durchaus auch die eine oder andere spitze Bemerkung fallen, zwar humorvoll, aber schon mit ironischem Unterton.


    Ich sehe es halt so, dass die Kinder nichts dafür können, welche Eltern sie haben. Und dann betreibe ich auch einen gewissen Zusatzaufwand, um diesen Kindern den Nachteil ihrer Eltern ein Stück weit zu nehmen. Manchmal kann man auch genug auf die Eltern einwirken, so dass sie das gefordertet Minimum bringen. Leider ist es aber auch oft so, dass die Kinder der völlig desinteressierten Eltern früher oder später aufhören.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zitat tobn:

    Von diesen Härtefällen habe ich glücklicherweise nur sehr wenige erlebt. Tatsächlich kompensiere ich da aber im Sinne der Kinder die Nachlässigkeit der Eltern ganz bewusst ein Stück weit. Ich habe z.B. ein Ersatztrikot dabei und ein paar abgelegte Schienbeinschoner meines Sohnes. Und ich kümmere mich notfalls selbst darum, dass dieses Kind mit zum Spiel kommen kann. Aber natürlich spreche ich auch mit den Eltern und teile ihnen mit, dass sich ihr Kind sicherlich auch freuen würde, wenn sie mal bei einem Spiel zusähen. Und ich lasse da durchaus auch die eine oder andere spitze Bemerkung fallen, zwar humorvoll, aber schon mit ironischem Unterton.


    Ich sehe es halt so, dass die Kinder nichts dafür können, welche Eltern sie haben. Und dann betreibe ich auch einen gewissen Zusatzaufwand, um diesen Kindern den Nachteil ihrer Eltern ein Stück weit zu nehmen. Manchmal kann man auch genug auf die Eltern einwirken, so dass sie das gefordertet Minimum bringen. Leider ist es aber auch oft so, dass die Kinder der völlig desinteressierten Eltern früher oder später aufhören.

    Ich habe hier eine andere Einstellung. Diese Eltern ändern sich nicht, solange es immer wieder Menschen gibt, die ihr Verhalten unterstützen. Und deren Kinder lernen auch, dass man auch so wunderbar durch das Leben kommt.
    Nehme ich so ein Kind aus Gutmütigkeit immer mit dem eigenen PKW mit und habe einmal einen Unfall, wo das Kind zu Schaden kommt, hilft mir meine Gutmütigkeit auch nichts. Dann stehe ich allein vor einem Richter und die Eltern sind vielleicht die Ersten, die Schadenersatzansprüche geltend machen.
    Wenn Eltern wollen, dass ihr Kind spielt, müssen sie es auch zum Spiel bringen. Entweder selbst oder durch Organisation und Absprache mit anderen Eltern.

  • Ich habe hier eine andere Einstellung. Diese Eltern ändern sich nicht, solange es immer wieder Menschen gibt, die ihr Verhalten unterstützen.


    Naja, 'unterstützen' würde ich jetzt nicht dazu sagen... Und dass "diese Eltern" sich nicht ändern, kann ich nicht bestätigen, man bekommt einige schon dazu, eben das Minimum an Unterstützung zu leisten.


    Und deren Kinder lernen auch, dass man auch so wunderbar durch das Leben kommt.


    Das ist die eine Möglichkeit. Eine andere ist, dass sie erleben, dass sich jemand um sie kümmert, dass jemand an ihnen interessiert ist.


    Nehme ich so ein Kind aus Gutmütigkeit immer mit dem eigenen PKW mit und habe einmal einen Unfall, wo das Kind zu Schaden kommt, hilft mir meine Gutmütigkeit auch nichts. Dann stehe ich allein vor einem Richter und die Eltern sind vielleicht die Ersten, die Schadenersatzansprüche geltend machen.


    Vielleicht. Ich hatte bisher in solchen Fällen aber auch immer meine eigenen Kinder im Auto. Und ich selbst habe auch einen gewissen Selbsterhaltungstrieb, so dass ich so fahre, dass ich nach Möglichkeit Unfälle vermeide. Und selbstverständlich versuche ich auch bewusst, Fahrlässigkeiten zu vermeiden. Wenn ich davor Schiss haben müsste, juristisch belangt zu werden, dann würde ich auch kein Training durchführen, da trage ich ja auch eine Verantwortung..


    Wenn Eltern wollen, dass ihr Kind spielt, müssen sie es auch zum Spiel bringen.


    Und wenn es den Eltern egal ist, dem Kind aber nicht?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)