Urteil des Gerichts gegen Jugendtrainer

Hiern stellen sich mir wieder einighe Fragen.........

1) War der / die Betreuer mit in der betreffenden Halle ?
2) War die mangelhafte Sicherung ersichtlich?
3) War der Zugang zur Nebenhalle gestattet, bzw das dortige Fussballspielen?

Für mich wäre der Trainer mitschuldig, wenn er die mangelhafte Sicherung bemerkt hätte und die Spieler trotzdem auf die Tore hat spielen lassen. Ansonsten ist der Hallenbetreiber/Veranstaltende Verein schuldig. Ansonsten muß ein Verbot ausgesprochen werden, in die Nebenhalle zu gehen

Mich schockt das Urteil nicht. Der Trainer hat nun mal die Aufsichtspflicht. Dazu gehört, dass er die Gegebenheiten in der Halle abcheckt. Hat er das getan? Der Junge hat offenbar bleibende Schäden davon getragen. Dagegen nimmt sich die Strafe für den Trainer (700€ Spende plus 2000€ auf Bewährung) sehr moderat aus.

Offen bleiben aber die von Addi gestellten Fragen, vor allem, ob er bei angemessener Sorgfalt die mangelhafte Sicherung hätte erkennen können. Außerdem bleibt unklar, welche drei Männer noch mitangeklagt waren (Veranstalter?).

Grüße
Oliver

das hatten wir schonmal im oktober diskutiert. bevor hier alles nochmals von A bis Z besprochen wird, kurze drüberschauen:

"kind von tor erschlagen........... trainer verurteilt --- wie geht ihr mit dem risoko um?"

ja, hast Recht, siebener. Hier der Link: Alle Altersklassen kind von tor erschlagen........... trainer verurteilt --- wie geht ihr mit dem risoko um?
Die Folgen damals waren allerdings noch dramatischer.

Grüße
Oliver

Zitat von Don Quijote

Mich schockt das Urteil nicht. Der Trainer hat nun mal die Aufsichtspflicht. Dazu gehört, dass er die Gegebenheiten in der Halle abcheckt. Hat er das getan? Der Junge hat offenbar bleibende Schäden davon getragen. Dagegen nimmt sich die Strafe für den Trainer (700€ Spende plus 2000€ auf Bewährung) sehr moderat aus.

Theoretisch: ja. Aber mal im Ernst: checkst du bei jedem Turnier und bei jedem Spiel, ob die Tore beschwert/vernünftig verankert sind? Auf meinem eigenen Platz muss ich dafür Sorge tragen, aber auf einem fremden Platz oder in einer fremden Halle gehe ich doch davon aus, dass die Anlagen, auf denen gespielt wird, in Ordnung sind. Aus meiner Sicht ist es nach den Informationen, die man so über den Bericht hat, völlig weltfremd, da eine Schuld beim Trainer zu suchen.

Zitat von fak

Theoretisch: ja. Aber mal im Ernst: checkst du bei jedem Turnier und bei jedem Spiel, ob die Tore beschwert/vernünftig verankert sind? Auf meinem eigenen Platz muss ich dafür Sorge tragen, aber auf einem fremden Platz oder in einer fremden Halle gehe ich doch davon aus, dass die Anlagen, auf denen gespielt wird, in Ordnung sind. Aus meiner Sicht ist es nach den Informationen, die man so über den Bericht hat, völlig weltfremd, da eine Schuld beim Trainer zu suchen.

Ich geb Dir ja vollkommen recht..man sollte davon ausgehen können....ABER.... um sich abzusichern musst Du es abchecken.....das ist Dein Risiko , das Du selber minimieren kannst!

Ok, nach diesem Artikel hier stellt sich das für mich völlig anders dar: http://www.nw.de/lokal/kreis_l…dbetreuer-verurteilt.html

zwei berichte über ein - und denselben Vorgang...mal mehr, mal weniger Fakten..... und mit diesem Bericht war er nicht nur Trainer...er war Mitorganisator.....man muss also alles sehr genau betrachten dann.
Und in diesem Fall würde ich sagen..... Risiko falsch eingeschätzt und damit auf die Nase gefallen........

Nix Freispruch..... sondern Strafe!

@ fak:

ja, du musst die tore checken! alle tore müssen laut spielordnung gesichert sein.
logischerweise dann auch beim training, haben ja auch eigentlich alle vereine inzwischen.
tust du es nicht, setzt du die gesundheit deiner schutzbefohlenen aufs spiel...
ob das weltfremd ist, weiss ich nicht. fakt ist: du bist verantwortlich.
auch als ehrenamtlicher...

Zitat von siebener

ja, du musst die tore checken! alle tore müssen laut spielordnung gesichert sein.

ja, aber wissen wir auch alle, wie die Tore rechtskonform gesichert sein müßen? Die Gesetze ändern sich im Laufe der Jahre.

Zitat

http://www.stadionwelt-business.de/index.php?head=Aktionstore-2014-erfuellen-neue-TUeV-Anforderungen&rubrik=ausstattung&site=news_view&news_id=10624&kat=sportgeraete&ukat=

@ open minded

ja, dann ist das eben so. alle anderen änderungen zur neuen saison, wie spielfeldgröße, auswechslungen etc. ziehen wir uns doch auch rein.

aber der unterschied zwischen den 2014 nicht mehr tüvgerecht gesicherten toren durch beschwerung des vereins
und einem ganz und gar nicht gesicherten tor ist doch unstrittig, oder?

ja, da hast du Recht.
Zumal die Gerichte keine "übermenschlichen" Taten fordern, sondern eher allgemeine Umsichtigkeit bewerten.

Zitat von siebener

@ fak:

ja, du musst die tore checken! alle tore müssen laut spielordnung gesichert sein.
logischerweise dann auch beim training, haben ja auch eigentlich alle vereine inzwischen.
tust du es nicht, setzt du die gesundheit deiner schutzbefohlenen aufs spiel...
ob das weltfremd ist, weiss ich nicht. fakt ist: du bist verantwortlich.
auch als ehrenamtlicher...

Ich dachte eigentlich, ich hätte das klar genug getrennt, aber nochmal:

selbstverständlich bin ich dafür verantwortlich, dass ich nur Training oder Spiel auf einer Sportanlage durchführe, die nach meinem Eindruck sicher ist. Nur: wenn ich auf einem anderen Platz bin, dann kontrolliere ich doch nicht alles im Detail; und nach dem ursprünglichen Artikel hatte ich das so verstanden, dass das in einer Nebenhalle, bei einem anderen Veranstalter, passiert sei. Da wird es dann irgendwann weltfremd, wenn dafür jemandem Verantwortung zugeschrieben wird. Wenn einem meiner Spieler auf dem Weg von Kabine zum Platz aus heiterem Himmel ein Klavier auf den Kopf fällt, bin ich dann auch verantwortlich? Vermutlich würdest du das so sagen, sonst müsstest du hier nicht mehrfach ohne Sinn und Verstand einfach den Satz "du bist verantwortlich", ohne jedes Betrachten von Umständen, wiederholen.

Zitat von siebener

@ open minded

ja, dann ist das eben so. alle anderen änderungen zur neuen saison, wie spielfeldgröße, auswechslungen etc. ziehen wir uns doch auch rein.

Wenn das denn mal alle tun würden...

@ fak

aha, ohne sinn und verstand?
wie du meinst...

aber auch du weisst, dass immer jemand zuständig (vlt. gefällt dir das wort besser) ist für etwas, was passiert, oder?
wenn du eine gruppe von kindern betreust, bist du zuständig.
wenn du in einer fremden halle bist und du hast die kinder nicht alle im blick,
weil du vlt. fahrlässig nur alleine da rumspringst und es passiert etwas,
wen kriegt die versicherung dann dran? na? da kannst du wettern soviel wie du willst:

du bist verantwortlich, äh sry, zuständig.

und wenn auf dem weg zum platz ein umzug statt findet und ein klavier gerade hochgezogen wird
und du nicht darauf aufpasst, dass die kinder nicht darunter hergehen, ja, dann kriegen sie dich anne hacken, mein lieber.

Ein Punkt, der mich noch interessieren würde, ist der, dass der Unfall laut beider Berichte in "einer Nebenhalle" stattfand. Es ging also nicht um die Tore, auf die bei dem Turnier gespielt wurde, sondern die in der Nachbarhalle (vermutlich). Wenn die am Turnier teilnehmenden Vereine nun mit Zustimmung der Veranstalter die Nachbarhalle nutzen konnten, z.B. zum Aufwärmen, dann sehe ich durchaus da auch eine Verletzung der Sorgfaltspficht (oder dem passenden juristischen Terminus), wenn die Tore dort ungesichert sind (oder andere, halbwegs erkennbare Gefahrenquellen vorhanden). Ist die Mannschaft des geschädigten aber auf eigene Faust in die Nebenhalle, so würde ich die Sache durchaus anders beurteilen. Dann hätte der Veranstalter den Zugang verhindern müssen, z.B. indem die Zugangstür verschlossen wird oder zumindest ein Schild angebracht wird, das die Nutzung der Nebenhalle untersagt.

Ich vermute aber eher, dass man die Nebenhalle offiziell nutzen durfte. Und dann kann ich das Urteil durchaus nachvollziehen.

Zitat von siebener

@ fak

aha, ohne sinn und verstand?
wie du meinst...

aber auch du weisst, dass immer jemand zuständig (vlt. gefällt dir das wort besser) ist für etwas, was passiert, oder?
wenn du eine gruppe von kindern betreust, bist du zuständig.
wenn du in einer fremden halle bist und du hast die kinder nicht alle im blick,
weil du vlt. fahrlässig nur alleine da rumspringst und es passiert etwas,
wen kriegt die versicherung dann dran? na? da kannst du wettern soviel wie du willst:

du bist verantwortlich, äh sry, zuständig.

und wenn auf dem weg zum platz ein umzug statt findet und ein klavier gerade hochgezogen wird
und du nicht darauf aufpasst, dass die kinder nicht darunter hergehen, ja, dann kriegen sie dich anne hacken, mein lieber.

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Jep, ohne Sinn und Verstand. Weil du nicht differenzierst zwischen der Situation, wie Dinge in der Regel rechtlich beurteilt werden und der Beurteilung dessen, ob das so sinnvoll ist. Genau das, was du beschreibst, ist meines Erachtens das Problem: es muss immer jemand verantwortlich sein. Selbstverständlich habe ich eine Aufsichtspflicht und das ist auch sinnvoll so. Wenn also der Umzug stattfindet (woher wusste ich, dass dieses Beispiel kommt... ), dann muss ich darauf achten, dass sich da möglichst niemand in Gefahr begibt. Ich habe deswegen ganz bewusst geschrieben "aus heiterem Himmel" und meinte das als Beispiel für etwas, mit dem man nun absolut nicht rechnen kann. Das ist auch genau der Punkt, der für mich entscheidend ist bei diesen Dingen; es gibt immer eine Grenze, die man gesellschaftlich und rechtlich finden muss, ab der man jemanden verantwortlich macht für etwas und ab der man auf der anderen Seite sagt, dass das nicht in der Verantwortung einer Person, die die Aufsicht hat, liegt, weil hier keine offensichtliche Gefahr übersehen wurde. Ich bin eben der Ansicht, dass die Tendenz dazu geht, in zu vielen Situationen nicht zu akzeptieren, dass Dinge trotz generell verantwortungsbewusstem Verhalten von Menschen passieren und stattdessen immer irgendjemanden zu finden, der schuldig ist.

Davon unbenommen versuche ich natürlich trotzdem, mich den Regelungen entsprechend zu verhalten. Hieß zum Beispiel diese Woche, dass ich mit zwei Jungs, die an einer Laufeinheit nicht mehr teilnehmen konnten, zurück zum Sportplatz gegangen bin, statt sie alleine gehen zu lassen (5 Minuten durch den Ort, was ich zwei 14jährigen durchaus zutrauen würde...), einfach weil ich ja während der Trainingszeit die Aufsichtspflicht habe. Ich versuche also, mich den Regelungen entsprechend zu verhalten; deswegen muss ich sie aber ja nicht unbedingt gut heißen.

So wie sich der Fall, mit dem es hier losging, nach dem Artikel darstellt, den ich eben eingestellt habe, hat der Trainer übrigens meines Erachtens zurecht eine Mitschuld zugewiesen bekommen.

@ fak

ob du sie gut heißt oder nicht, es gibt rechtliche regeln aber auch moralische.
wenn also die eltern dir ihre kinder zur obhut geben, musst du alles dfür tun, dass sie heil zurück kommen, oder nicht?
und ich persönlich finde, bei aller liebe, dass gesicherte tore dazu gehören!
was gibt es denn sonst noch auf einem fußballfeld an dingen, die man sichern muss?
da sind nur die tore, und wenn man dazu zu bequem ist, dann hat man da sowieso nix verloren.
ob du das jetzt gut heißt oder nicht!

Ok, lass uns das hier beenden. So wie du das Thema verstehst, stimme ich dir zu. So wie ich es verstehe, verstehst du es anscheinend nicht .