Jugend neu übernommen - erste Fragen

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  • Hallo zusammen,


    nach einiger Zeit des stillen Mitlesens habe ich mich entschlossen, mich hier auch anzumelden und hoffentlich in Zukunft rege an Diskussionen teilzunehmen. Ich trainiere nun seit ca. acht Wochen eine F-Jugend, die zum größten Teil aus 2007er Kindern besteht, habe allerdings auch ein paar 2008er dabei, da unsere G-Jugend keine Spieler mehr aufnehmen kann. Insgesamt habe ich im Training bei Vollzähligkeit 18 Kinder, von denen 14 einen Pass haben und ich am Wochenende zehn mit zu den Spielen nehme. Ich habe selbst inkl. Jugend zwanzig Jahre, meist unterklassig, Fußball gespielt. Ich kann sehr gut mit Kindern glaube, dass ich auch gut bei Ihnen ankomme. Ich habe mich vor der Aufnahme meiner Tätigkeit über Trainingsziele und altersspezifische Schwerpunkte schlau gemacht und bin da größtenteils der selben Meinung wie der DFB. So, so viel zu den Rahmenbedingungen. Nun habe ich einige Fragen und erhoffe mir vielleicht ein paar Tipps und Ideen.


    1. Mein Vorgänger, mit dem ich die Mannschaft jetzt auch ein paar Wochen zusammen betreut habe, hat Dinge wie feste Rückennummern und einen Kapitän sowie feste Standardschützen etc. eingeführt, was in meinen Augen kompletter Blödsinn ist. Ich möchte das gerne alles zur Rückrunde abschaffen. Allerdings ist für mich "weil ich der Trainer bin und ich es sage" gegenüber den Kindern kein gültiges Argument. Hat jemand eine Idee, wie ich das verpacken könnte?


    2. Das Leistungsgefälle in meinem Team ist ziemlich groß. Ich habe drei bis vier Jungs, die wirklich schon gut spielen können und das Spiel auch verstehen. Die spielen Doppelpässe, können fintieren, laufen sich frei, stellen Räume zu, etc...also wirklich weit für Siebenjährige. Dann habe ich am unteren Ende Kinder, bei denen sämtliche Koordinationsfähigkeit fehlt, die teilweise noch am Ball vorbei treten. Wie schaffe ich es im Training alle so zu fordern, dass es dem Leistungsniveau angepasst ist? Ich versuche wirklich viel, aber entweder laufen die Übungen total aus dem Ruder weil die schwächeren Spieler sie nicht verstehen oder durchführen können, oder aber die stärkeren Spieler langweilen sich und verlieren die Lust.


    3. Bei einigen Kindern kann ich jetzt schon krasse Charakterzüge ausmachen. Besonders ein Spieler wird, sobald es nicht läuft, zornig und fängt an alle anderen Spieler runterzuputzen. Vor allem natürlich die leistungsschwächeren. Auf meine sachliche Erklärung, dass nicht alle Spieler gleich gut sind und dass auch er Fehler macht reagiert er mit noch mehr Wut, weigert sich "mit denen" zu spielen. Selbst Auswechslungen lassen ihn kalt. Er sitzt dann schmollend am Spielfeldrand und sobald er wieder spielt macht er _alles_ alleine, weil er die schwächeren Spieler nicht einbeziehen will. Wenn ich ihn darauf hinweise wird er wieder wütend, beleidigt sogar andere in der Mannschaft. Hat vielleicht jemand ein ähnliches Problem und einen Tipp, wie ich das in den Griff kriegen kann?


    Das sind momentan so meine größten Baustellen. Ich bin dankbar für jeden Tipp von erfahrenen Kollegen.

  • 1.
    Feste Rückennummern: Wie soll das bitte funktionieren bei 18 Jungs? Normalerweise gibts 11er Sätze, also ganz einfach, es funktioniert nicht, also wird es anders gemacht.
    Kapitän: Einfache Regelung: Jedes Kind wäscjt die Trikots wenn es Kapitän ist. So gibts kein Gemecker.
    Standartschützen: finde ich ok


    2. Das größte Problem. Es ist wirklich schwierig da ne gute Lösung zu finden. Gruppentraining ja/nein ist kompliziert aber das ist ne Frage des Ausprobierens. Wenn es zu neid und Missgunst kommt ist es scheiße und es ist nicht zu machen, aber man kanns versuchen, fußballerisch ist es das beste für alle. Man kann aber Verschiedem Schwierige Übungen mit dem gleichen Aufbau hinkriegen.


    3.
    Wende dich ihm mehr zu, Verständnis zeigen ihn aber sukzessive in die Richtige Richtung weisen

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Naja, wie gesagt, es haben nur 14 von den Kindern auch einen Pass und spielen somit an den Wochenenden, Und wir haben einen 16er-Satz Trikots. Und wehe da hat einer mal das falsche Trikot in der Hand, dann wird sofort rumkrakeelt.


    Ich wende mich ihm ja zu. Versuche ihm ruhig zu erklären, dass in einer Mannschaft alle mitspielen müssen, wenn man gewinnen will. Achte dabei bewusst darauf, keine komplizierten Wörter zu verwenden und alle kindgerecht zu verpacken. Er scheint das aber einfach nicht verstehen zu wollen. Er hält sich sogar teilweis die Ohren zu wenn ich rede. Er hält sich selbst auch für den absoluten Star, der keine Fehler macht. Realistisch gesehen ist er vielleicht unter den besten fünf der Mannschaft, aber bei weiterm nicht der beste Spieler. Nach Toren führt er gerne einen Tanz auf oder zeigt auch mal einen arroganten Torjubel in Richtung Gegner. Also absolutes "Ich bin der Star und ihr seid nichts"-Gehabe.

  • Es ist eigentlich überhaupt nicht schlimm dass es Nummern gibt die man häufig hat. Ich habe zB fast immer die 8 gehabt in dem Alter und mein Bruder die 4. Jedoch gibt es diese ganz speziellen Nummern.


    In meiner D Jugend gibts andauernd Streit um die Nr 7. Erste Reaktion: Keiner bekommt die Streitnummern. Wenn alle zufrieden sind, kann man das ruhig machen zB übers Abwechseln alle ruhig stellen. Aber wenns 3-4 Leute sind die das gleiche Wollen bleibt die Nummer halt in der Tasche.
    Oder du verteilst völlig willkürlich, solln se halt schreien. Solange sich keiner Explizit benachteiligt fühlt, sondern es alle gleich mies haben ;)


    ODER: Trikotsatz mit Name, Nr etc kaufen. Dann hat halt jexer sein Trikot

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Und dein Star: Vllt mal nen heilsamen Schock anbringen.
    Aber das ändert sich oft erst im B-Jugend Alter, wenn überhaupt, wenn auch die Effekte anders zu sehen sind. Je älter desto eher musst du mit einfacher Lustlosigkeit rechnen, aber dass die Guten Bockig werden ist normal, so schade es auch ist. Vllt hast du Glück und die Mannschaft wird bei weiterem Zulauf gesplittet

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Trikotnummern-halte ich nicht für schlimm, da diese meiner Meinung nach nichts bedeuten -bis auf die 1,die steht für den Keeper... da stellt sich mir die nächste Frage, rotiert ihr bzw. du denn? Denn dann wäre die Nr.1 nicht fest zu vergeben...
    Ich würde allgemein nur 10 Kinder mit zu den Spielen nehmen, damit ist es einfacher allen Kindern die gleichen Einsatzzeiten zu geben. Hier kannst du z.b. einfach vorher ansagen wer welche Nummer hat, es ist auch nicht schlimm wenn es mal die gleiche Nummer 3 spiele hintereinander für Spieler xy ist. Solange ihr rotiert!
    Von Trikots auf den Namen halte ich GAR NICHTS ! Das Geld könnte wesentlich sinnvoller eingesetzt werden, 1. ist ein Trikotssatz bereits vorhanden, 2. kann man das Trikot mit Namne nicht weitergeben an jüngere Teams sobald die Jungs zu groß geworden sind.


    Standartschütze - schwer zu sagen, natürlich soll der Ball auch mal weit genug kommen,andererseits soll jedes Kind auch mal die Möglichkeiten haben.
    Ich würde pro Monat einige bestimmen die dies machen, danach wechsel ich die Standartschützen.


    Ich bin der Meinung,man kann die Traininggruppen trennen- um homogener Teams zum Üben zu haben.
    Beispiel Training Thema Ball an und Mitnahme :
    Warmmachen - Farben fangen (blau fängt grün,grün fängt rot,rot fängt gelb usw., die Leibchen werden jeweils übergeben --> dies schult die Reaktionsschnelligkeit ungemein! ) das machen natürlich alle zusammen.
    Übung 1 : 4 vs 1 im Quadrat, hier trenne ich die Gruppen, um besser auf die Niveaus eingehen zu können - bei den einen kann ich schon 2 Pflichkontakte einführen, bei anderen kann ich erst mit mindestens 2 Kontakte beginnen.
    Spielform 2vs2 +1, auch hier trenne ich die Gruppen
    Abschluss 3vs3 -hier mische ich.
    Letzten 10 Minuten ,hier mische ich wieder.


  • Von Trikots auf den Namen halte ich GAR NICHTS ! Das Geld könnte wesentlich sinnvoller eingesetzt werden,


    Ich halte das auch erst ab B Jugend für sinnig, aber es geht ja darum den Streit zu vermeiden. Vllt unterstützen die Eltern den Trainer mehr wenn es um das Vermitteln der Sinnlosigkeit von Nummern anstatt zu blechen. Wobei es auch äußerst günstige Trikotsätze gibt.
    Was mich generell nervt: Unsinnige Trikotnummern. In meiner Mannschaft sind 72, 77, 87, 92, 95, 96, 99 vergeben. Völliger Schwachsinn

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • aber es geht ja darum den Streit zu vermeiden. Vllt unterstützen die Eltern den Trainer mehr wenn es um das Vermitteln der Sinnlosigkeit von Nummern anstatt zu blechen.

    da gibt es aber eine Menge anderer Möglichkeiten, um diesen Streit zu schlichten. Wer da Probleme damit hat, der hat wirklich ein Problem, das vorrangig zu lösen wäre.


    In meiner Mannschaft sind 72, 77, 87, 92, 95, 96, 99 vergeben. Völliger Schwachsinn

    ?( :thumbup:

  • Feste Rückennummer und alle waschen ihren Kram selbst!
    Hat jetzt drei Jahre bestens funktioniert, obwohl die 'Traditionalisten' im Verein von Anfang an dagegen Sturm gelaufen sind (mit lächerlichen Argumenten).
    Wir hatten nicht ein Spiel wo ein Trikot gefehlt hat. Einmal hatte ein Kind die kurze Hose vergessen.
    Dafür haben wir 4 mal auf dem Platz gestanden und die gegnerische Mannschaft hatte gar keine Trikots, weil das Kind mit den Trikots nicht gekommen ist oder die gesamten Trikots vergessen hatte.
    Wir sparen bei jedem Spiel eine menge Zeit, die man für sinnvollere Dinge wie das Trikot verteilen verwenden kann. Insbesondere da es vor einem Spiel immer hektisch zu geht und diese Hektik sich auf das Spiel übertragen kann.
    Etwa 30% der Jugendmannschaften machen das inzwischen bei uns so - und alle sind hoch zufrieden.
    All 40 Kinder der F1 bis F3 kriegen diese Woche beim Jahresabschluss ein neues Trikot überreicht. Das alte Trikot können sie sich als Erinnerung behalten und an die Wand hängen.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • 3. Bei einigen Kindern kann ich jetzt schon krasse Charakterzüge ausmachen. Besonders ein Spieler wird, sobald es nicht läuft, zornig und fängt an alle anderen Spieler runterzuputzen. Vor allem natürlich die leistungsschwächeren. Auf meine sachliche Erklärung, dass nicht alle Spieler gleich gut sind und dass auch er Fehler macht reagiert er mit noch mehr Wut, weigert sich "mit denen" zu spielen. Selbst Auswechslungen lassen ihn kalt. Er sitzt dann schmollend am Spielfeldrand und sobald er wieder spielt macht er _alles_ alleine, weil er die schwächeren Spieler nicht einbeziehen will. Wenn ich ihn darauf hinweise wird er wieder wütend, beleidigt sogar andere in der Mannschaft. Hat vielleicht jemand ein ähnliches Problem und einen Tipp, wie ich das in den Griff kriegen kann?



    Es ist ein F-Ling, vielleicht noch mit einem eher auffälligen Gemüt. Es ist hinreichend schwierig, Menschen zu ändern. Schon gar nicht in 2x 90 Minuten pro Woche. Für mich hast Du mit Deiner Reaktion schon einen Fehler begangen, denn Deine scheinbar sachliche Antwort ist alles andere als sachlich. Du bestätigst seine Selbsteinschätzung, besser als die anderen Gurken zu sein. Wie kann man das Problem in den Griff bekommen? Nun, bei älteren Menschen würde man wohl zunächst den Grund der Selbsteinschätzung ermitteln. Das kann berechtigt sein, kann aber auch Selbstüberschätzung sein, kann auch von außen eingeprägt sein. Weiterhin würde ich versuchen, dem Spieler eine Verantwortung zu übertragen, die Ihn fordert.


    Das ist natürlich trotzdem ein F-ling, deshalb ist fraglich, wozu er in der Lage ist. Die Eltern sind schon mal ein Anker, den Du werfen kannst, oder Du gibst ihm andere Ziele. Hier hängt es von Deiner Autorität ab, ob er darauf eingeht oder nicht. Sprich: Wird er gegen eine Maßnahme, die Ihn zur Wertschätzung der Leistung auch der schwächeren Spieler bringen soll, rebellieren oder geht er da mit? Solange Du den Spieler aber in Deinem Team hast, must Du mit ihm umgehen, und Du musst ihn irgendwie integrieren, denn Dein Team ist so wie es ist.

  • Insbesondere da es vor einem Spiel immer hektisch zu geht und diese Hektik sich auf das Spiel übertragen kann.

    Ich selbst bin absolut kein Freund eurer Regelung. Da es aber bei euch funktioniert, und ihr bestens damit klarkommt, sehe och absolut keinen Grund
    bei euch anders vorzugehen. Es gibt nicht nur einen guten Wegen, und jeder sollte seinen besten finden.


    Versteh aber obig zitiertes nicht. Hektik durch Trikotausteilung? Sowas nie kennengelernt, weder in der Trainertätigkeit noch als Spieler.


    Du musst ihn irgendwie integrieren, denn Dein Team ist so wie es ist.

    Soll das heissen, dieser Junge muss so integriert werden wie er ist?
    Wenn ja, dann versteh ich das nicht.
    Wenn nein, dann die Frage wie vorzugehen ist, wenn er sich nicht ändert?

  • Soll das heissen, dieser Junge muss so integriert werden wie er ist?
    Wenn ja, dann versteh ich das nicht.
    Wenn nein, dann die Frage wie vorzugehen ist, wenn er sich nicht ändert?

    Nein, das "es" ist schon korrekt. So wie das Team nun mal ist, mit seinen Characteren und seinem Leistungsniveau, da muss er rein.

  • Wenn nein, dann die Frage wie vorzugehen ist, wenn er sich nicht ändert?


    Günter, es ist meiner Meinung nach schwierig bis unmöglich, einen Menschen von außen zu ändern. Schon gar nicht in der kurzen Einflusszeit, die ein Fussballtrainer hat. Bei Kindern und Jugendlichen spielt aber etwas anderes eine große Rolle. Es ist das Wirken von Vorbildern. Hier kommt der Trainer ins Spiel. Und hier entscheidet sich im KiFu udn Jugendfussball nach meiner Meinung die Qualität des echten KiFu und Jugendtrainers, nicht an der fachlichen Komponente, sondern vor allem an der Frage, ob er in der Lage ist authentisch und prägend ein Vorbild darzustellen. Ob er diesen Schwierigkeiten mit dem Verhalten, mit den Eigenschaften von ihm anvertrauten Spielern umzugehen und diese zu formen, begegnen kann, und zwar dadurch, ein Vorbild zu sein.


    Ich möchte Dir ein Beispiel geben: In einem Trainingsspiel habe ich vor geraumer Zeit mal einen FauxPax begangen. Ich habe mitgespielt und ein Reflex von mir hat eine Ball mit der Hand aufgehalten. Wäre Tor gewesen. Das war OBERSCHEISSE, und zwar, weil ich meinem Anspruch, hier Vorbild zu sein, nicht gerecht geworden bin. DAS passiert mir NIE wieder. Es ist gut zwei Jahre her und ich weiss das noch, als wäre es gestern gewesen.


    Ich bin fest davon überzeugt, das wir in erster Linie durch unser persönliches Auftreten, durch unsere Vorbildfunktion, effektiv Einfluß nehmen können. Nur dieses unseres eigenes Verhalten gibt unseren Ansprachen Kraft und Gewicht.

  • gültiges Argument. Hat jemand eine Idee, wie ich das verpacken könnte?


    du mußt nichts verpacken ! Verpacken heißt etwas zu verbergen. Verpacken tut der Nikolaus und verbergen tun Politiker.
    Du bist aber Trainer. Warum möchtest du keine festen Nummern, Positionen, Schützen? Das Ergebnis dieser Überlegungen sind deine Argumente. Diese bringst du vor, damit jeder die Vorgehensweise verstehen kann. Diskutieren mußt du das nicht. Olli Kahn würde sagen: "jetzt baruchst du Eier in der Hose" ;)

    Wie schaffe ich es im Training alle so zu fordern, dass es dem Leistungsniveau angepasst ist?


    hast du Co-Trainer? Könntet ihr eine zweite "G" installieren?

    Ich versuche wirklich viel, aber entweder laufen die Übungen total aus dem Ruder weil die schwächeren Spieler sie nicht verstehen oder durchführen können, oder aber die stärkeren Spieler langweilen sich und verlieren die Lust.

    da kannst du jetzt geradebiegen, was dein Vorgänger zu verantworten hat. Die schwächeren Spieler sind es nicht gewöhnt mit "ran" zu müssen und die stärkeren mußten noch nie auf andere Spieler eingehen. Das dauert u.U. einfach länger als die 8 Wochen, die du die Truppe schon hast.


    Auf meine sachliche Erklärung,


    die sachliche Erklärung soll eine "sachliche Ansage" sein. Klare Kante mit klaren Regeln und klaren Konsequenzen.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • . Und hier entscheidet sich im KiFu udn Jugendfussball nach meiner Meinung die Qualität des echten KiFu und Jugendtrainers, nicht an der fachlichen Komponente, sondern vor allem an der Frage, ob er in der Lage ist authentisch und prägend ein Vorbild darzustellen. Ob er diesen Schwierigkeiten mit dem Verhalten, mit den Eigenschaften von ihm anvertrauten Spielern umzugehen und diese zu formen, begegnen kann, und zwar dadurch, ein Vorbild zu sein.

    Ich bin fest davon überzeugt, das wir in erster Linie durch unser persönliches Auftreten, durch unsere Vorbildfunktion, effektiv Einfluß nehmen können

    absolute Zustimmung


    die Mannschaft ist das Spiegelbild des Trainers.


    Günter, es ist meiner Meinung nach schwierig bis unmöglich, einen Menschen von außen zu ändern. Schon gar nicht in der kurzen Einflusszeit, die ein Fussballtrainer hat

    auch hier stimme ich dir zu.


    Ich habe auch nie versucht einen Spieler zu verändern. Aber ich habe als Trainer eine ganze Menge an Möglichkeiten einen Spieler dazu zu bringen, sich dem
    erforderlichen sozialen Notwendigen innerhalb einer Mannschaft einzuordnen.


    Will er oder kann er das nicht, mach ihm klar, dass diese Mannschaft unter dem Trainer nicht mehr sein Ding ist.



    Dein Beispiel hinkt zu dieser Thematik.


    Fehlverhalten wie du es von dir beschrieben hast, passieren doch wohl jedem Trainer im Laufe der Zeit. Find das auch nicht besonders schlimm, wenn sie erkannt werden und mit der Mannschaft umgehend klargestellt werden. Hatte damit auch nie Probleme.


    Hat aber weniger mit einem dauerhaften grundsätzlichen Fehlverhalten zu tun, wie es z.B. hier im beschriebenen Fall vorliegt.

  • Standardschützen in der F-Jugend? Nach DFB - Lehre gibt es noch nicht mal einen festen Torwart!
    Bei uns schießt immer der Gefaulte den Freistoß. Wenn ein Kind heult (meistens vor Wut) frage ich, ob es kurz Pause machen will oder den Freistoß schießen will. Das dauert keine 2 Sekunden dann hat er sich den Ball hingelegt.
    In der F-Jugend geht es nicht ums Gewinnen sondern ums Motivieren.


    Leistungsunterschiede ganz normal und nicht zu verhindern.
    Als G/F-Jugend Trainer sieht man seine aktuelle Truppe und träumt insgeheim davon daraus eine tolle Mannschaft zu formen. Die Positionen der Kinder kann man sich natürlich auch schon vorstellen. Leider vergisst man erst mal, das sich im Breitensport so ein Jahrgang verändert. Wenn dann der erste 'Leistungsträger' in einen anderen Ort umzieht ist man dann erst mal sehr enttäuscht. Die Kinder der besonders ehrgeizigen Eltern machen schon in der F-Jugend das ein oder andere Probetraining in den 'höheren' Vereinen. Besondere Talente sind in der Regel auch spätestens in der E-Jugend auf dem Sprung.
    Statt dessen kriegst Du neue Spieler hinzu, die mit 9 oder 10 erst mit dem Fußball anfangen. Deshalb ist es leider so, das man versuchen muß aus der aktuellen Situation das beste zu machen und alle gleichermaßen zu fördern. Die Kinder die Du heute beim Spiel daheim lässt, weil sie zu schlecht sind, sind in zwei Jahren vielleicht unverzichtbar.


    Hektik vor dem Spiel
    Jeder Spieltag ist anders. Vor dem Spiel sind verschiedene Dinge zu erledigen. In der Regel ist man 30 Minuten vor dem Anpfiff auf dem Platz. Manche Vereine haben drei Betreuer am Start. Bei uns bist Du in der Regel alleine. Dann heißt es Tore stellen, Spielbericht vorbereiten oder Computer für den Schiri aus dem Schrank holen und anschmeißen. Gegnerischen Trainer und Eltern begrüßen und Kabinen zeigen. Oft muß man noch Fragen der Eltern beantworten, manchmal um doppelte Platzbelegung kümmern. Wenn ich dann noch 5 Minuten Zeit habe, um mich mit den Kindern mal ruhig in die Kabine zu setzen und eins zwei Sachen zu sagen, dann hat vorher alles zügig und problemlos funktioniert. Diese Zeit möchte ich dann nicht mit der Verteilung von Trikots verschwenden.
    Gegner und eigene Spieler kommen ja nach Verkehrssituation mal früher mal später. Verspätungen sind die Regel und nicht die Ausnahme, besonders bei Spielen um die Feierabendzeit. Manchmal kommt ein Spieler auch nach Anpfiff auf den Platz gerannt. Da bin ich froh das er wenigstens schon mal sein Trikot an hat. Das ist für mich Hektik.

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  • Wenn ein Kind heult (meistens vor Wut) frage ich, ob es kurz Pause machen will oder den Freistoß schießen will. Das dauert keine 2 Sekunden dann hat er sich den Ball hingelegt.Muss

    Musste jetzt grinsen: Mein Spruch mit identischer Wirkung: Muss ich dich auswechseln oder kannst du weitermachen

    Bei uns bist Du in der Regel alleine. Dann heißt es Tore stellen, Spielbericht vorbereiten oder Computer für den Schiri aus dem Schrank holen und anschmeißen.

    delegieren: das war bei mir Elternaufgabe. einmal gezeigt wie es geht, die sind ja nicht doofer wie ich.


    Gegnerischen Trainer und Eltern begrüßen und Kabinen zeigen.

    absolutes Muss für mich.

    Oft muß man noch Fragen der Eltern beantworten

    klare Ansage an die Eltern vor Saisonbeginn: 30 Minuten vor dem Spiel und 15 Minuten nach dem Spiel bin ich für Eltern nicht ansprechbar, da stehe ich ausschliesslich
    der Mannschaft zur Verfügung. Zuvor oder danach immer ansprechbar und zwar für alles.

  • Wow. Vielen Dank schon Mal für die ganzen Antworten.


    Bezüglich der Trikots werde ich glaube ich das "jeder nimmt sein Trikot mit nach hause". Mal mit den Eltern besprechen und ausprobieren. Ich bin an den Spieltagen auch oft alleine und die Trikots und passenden Hosen zu verteilen kostet immer viel Zeit. So kommen die Kinder vielleicht sogar schon umgezogen zu den Spielen. Gute Idee.


    Bezüglich der Standards gefällt mir "der gefoulte schießt selbst". Dann kommt eben nicht jeder Ball weit nach vorne aber dafür ist es fair und jeder darf mal.


    Um noch mal auf meinen "Problemfall" zurück zu kommen...warum sollte ich ihm nicht zustimmen dass er besser ist als andere? Die Kinder sind ja nicht blind und sehen schon wer gut ist und wer weniger. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass er versteht, dass auf den besseren Spielern auch mehr Verantwortung lastet. Oder ist das in dem Alter ein komplett falscher Ansatz?

  • FoxoFrutes: Er ist nicht besser als andere, er kann nur besser gegen den Ball treten oder ist einfach schneller. Dafür haben andere Spieler andere Qualitäten. Es gibt bestimmt ein Spiel, in dem er nicht leistungsfähiger ist, in dem er eher im hinteren Drittel landet. Spielt doch einfach mal so ein Spiel.

  • delegieren: das war bei mir Elternaufgabe

    Die meisten Eltern sind nicht gewillt. Wenn Du was von denen willst lächeln die nur müde. Die sind nicht mal in der Lage bei einem Turnier ein G-Jugend Spiel zu pfeifen. Für die ist oft der Flötenunterricht wichtiger als Fußball. Auf die Eltern kannst Du dich in unserem Verein nicht verlassen. Die Antworten zu 70% nicht mal auf EMails in denen man um konkrete Rückmeldung bittet. Dieses Verhalten scheint aber wirklich bei uns besonders ausgeprägt zu sein.

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