Kombinationsformen

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  • widerspricht dein Vorgehen nicht der Wein,schen Lehre?


    nabend


    das, was du "weinsche lehren" nennst, ist doch im grunde auch nichts weiter, als die sammlung seiner erfahrungen...............und die stehen dann halt im gegensatz zu meinen.


    ich denke das es auch da ganz wichtig ist zu wissen, in welchen "fussballerischen regionen" ich mich bewege. wenn ich jungs habe, die eine gute 'verarbeitungsgabe' haben und auch ein gewisses techniktalent mitbringen, kann ich auch die aufgaben varieren und dementsprechend 'komplizierter, bzw freier' trainieren.
    ist das nicht der fall heisst die devise immernoch:
    "vom einfachen zum schweren", und
    "vom stand in die bewegung"
    "von der einzeltaktik, zur gruppentaktik" usw usf


    gruss.


  • "vom stand in die bewegung"



    gruss.


    Also das finde ich ja sehr diskutabel.


    Es sollten alle Techniken spielnah trainiert werden. Und im stehen passen/dribbeln/schießen gibt es quasi gar nicht.



    Vom langsamen zum schnellen, ok, das ist ein methodischen Prinzip. Unstrittig. Aber aus dem Stand ???? Das stelle ich in Frage und das gibt es bei mir auch nie. (auch beim ganz runter gebrochenen individuellen Pass- oder Schußtraining erflogt mindestens ein Schritt, der das Standbein eben richtig plaziert (das ist ein wichtiger Besandteil der Bewegung.). Schon aus biomechanischer Sicht.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Das stelle ich in Frage und das gibt es bei mir auch nie. (auch beim ganz runter gebrochenen individuellen Pass- oder Schußtraining erflogt mindestens ein Schritt, der das Standbein eben richtig plaziert (das ist ein wichtiger Besandteil der Bewegung.). Schon aus biomechanischer Sicht.

    da hast du völlig recht! aber das sehe ich auch noch nicht wirklich als 'bewegung', sondern als übung im stand.


    bewegung geht bei mir dort los, wo man sich mit anlauf, oder mit einigen schritten dem ball, bzw der schussposition mit dem ball nähert.


    gruss

  • "vom einfachen zum schweren", und
    "vom stand in die bewegung"
    "von der einzeltaktik, zur gruppentaktik" usw usf


    kann nicht beurteilen, ob es die beste Vorgehensweise ist, bin aber auch mit dieser Konzeption vorgegangen.


    ich selbst kam damit am besten klar, und bei meinen stark heterogenen Mannschaften sah ich es auch als erforderlich an, damit auch die schwächeren mitkamen.


    Beispiel Stopparten. zuerst korrekte Ausführung im Stand, dann Ballverarbeitung zum weiterspielen, dann leichte Bewegungen,
    Überang zu etwas mehr Schnelligkeit, dann gezieltere Anwendung in leichten Spielformen hin zum richtigen Spiel.


    kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind im Spiel die Annahme eines Balles mit dem Spann erlernen kann.


    Aber eigendlich können das ja auch viele Spieler in den untersten Klassen nicht ordentlich, egal ob Jugend oder Aktiv.


    früher wurd fast ausschliesslich geübt, heute gibt es Vertreter des Nur Erlernen durch Spiel


    vom Üben zum Spiel, war meine Devise.


    Wie ein Training aussieht, bei Spielformen mit Vorgabe ohne vorherige spezielle Übungsformen habe ich beim Training
    gesehen, das ein älterer Jahrgang nach meinem Training durchzog. Selbst meine jüngeren Spieler haben da amüsiert
    zugeschaut.


    Ich bin da bei DSV, seh es aber wie so bei vielem anderen nicht als Glaubensfrage.

  • Wie ein Training aussieht, bei Spielformen mit Vorgabe ohne vorherige spezielle Übungsformen habe ich beim Training


    gesehen, das ein älterer Jahrgang nach meinem Training durchzog. Selbst meine jüngeren Spieler haben da amüsiert


    Aber was ist mit dem guten alten Straßenfußball, der ja angeblich die besten Techniker und Dribbler hervorgebracht hat ? verschiedeneSpielformen anzubieten, auch wenn die Technik noch nicht so richtig sitzt halte ich für eine unerläßliche Trainingsform. Wenn ich bei meinen Mädchen solange Technik üben will, bis alles perfekt gelingt und sie dann erst spielen lasse, ist das Trainingsjahr rum. Das kann es ja auch nicht sein, und die Fähigkeit sich sinnvoll mit dem Spiel mitzubewegen müssen alle lernen, auch wenn die Technik noch zu wünschen übrig lässt. Eine sich auf dem Platz clever verhaltene Mannschaft kann einer technisch besseren Mannschaft große Probleme bereiten, wenn sie in der gemeinschaftlichen Bewegung (von einer echten Mannschaftstaktik will ich bei meiner Mannschaft noch nicht reden) einiges richtig macht.


    Allerdings finde ich es auch als großer Horst Wein-Fan sehr befremdlich, dass die technische Ausbildung eine so untergeordnete Rolle in seiner 'Lehre' spielt. Ich biete daher auch immer viele Übungen am Ball an, bevor es ans Spielen geht.

  • Allerdings finde ich es auch als großer Horst Wein-Fan sehr befremdlich, dass die technische Ausbildung eine so untergeordnete Rolle in seiner 'Lehre' spielt. Ich biete daher auch immer viele Übungen am Ball an, bevor es ans Spielen geht.


    Naja, untergeordnete Rolle ist vielleicht falsch ausgedrückt, oder? Das hatte mich bei Hort Wein zum Anfang immer ein bisschen irritiert.
    Er spricht viel von Spielformen, seine Übungen sind aber z.T. auch statisch. So zumindest mein Eindruck.


    Beispiel (habe ich gestern gerade im Training gemacht): Übung Treibball 1:1
    Zwei Spieler stehen sich 10-12m (ich habe 5m genommen) gegenüber und bewachen ein 8m breites Hütchentor. Ziel ist es, den Ball flach über die Torlinie des Gegners zu passen.
    Vorteil der Übung (ich bin allein als Trainer): Ich habe alle im Blick und kann von Pärchen zu Pärchen gehen und Korrekturen an der Ausführung vornehmen.


    Ein Junge meint dann zu mir: "Boah, hast du den Schuß gesehen?" Ich fragte ihn was wir hier machen. Er: "Das ist doch ein Spiel zum Tore schießen oder? Ich hab schon fünf Tore!"
    Das er Spaß hatte, war für mich die Bestätigung, dass man auch mal "statische Übungen" einbauen kann und auch sollte.


    Sonst stimme ich überein, weil ich es auch so mache wie du. Erst Übungen, dann Spiele, um das Geübte auszuprobieren.
    Sieht bei mir dann so aus:
    Einstimmen 1 (Einstiegsspiel)
    Einstimmen 2 (Ball- bzw. Technikschule)
    Übungsform 1
    Spielform 1
    Übungsform 2
    Spielform 2 (wenns gefällt auch gleichzeitig Abschlußspiel, wenn nicht dann das klassische Spiel)


    Vorteil der ganzen Sache: meine Jungs wissen, dass nach jeder Übung ein Spiel kommt. Da übersteht man dann auch das "langweilige Üben" (O-Ton Spieler)


    Gruß,
    sb

  • Hallo Forumsmitglieder,


    Da ich hier zum ersten Mal poste, kurz etwas zu meiner Person.


    Seit Sommer letzten Jahres bin ich in der Mannschaft meines Sohnes als Betreuer eingestiegen.
    Meine ersten Bedenken (ich war selber nie in einem Fußballverein, war aber immer sportbegeistert und habe als Jugendlicher in der Schule, auf der Straße und auch im Sportverein, dort mindestens als Abschlussspiel, natürlich auch Fußball gespielt), wurden schnell beiseite geschoben, bei einer F-Jugend kann man ja nicht so viel verkehrt machen. Das konnte ich so nicht unterschreiben, auch hatte ich immer das Gefühl, wenn ich dem Training zuschaute , dass irgendetwas fehlt.
    Das Training bestand meistens aus warmlaufen, kleinem Spiel, z.B. Feuer, Wasser,Sturm, technischen Einzelübungen wie Torschuss, Dribbeln mit vielen Hütchen/Stangen und einem Abschlussspiel.
    Da es auch schnell dazu kam, dass ich ein Training alleine durchführen musste, ging ich erst einmal im Internet und später dann auch in diesem Forum auf die Suche. Auch übte ich bestimmte Techniken mit Hilfe von YouTube alleine und mit meinem Sohn im Garten.


    Anfang diesen Jahres stieß ich auf die Ideen von Horst Wein, die mich sehr interessierten. Sein Buch kaufte ich mir dann recht schnell. Besonders FUNino begeisterte mich, so das ich diese Spielform sofort in mein Training einbaute.
    Ab Ostern bagann ich dann mit der Ausbildung zum C-Trainer Breitenfussball, die ich dann im Sommer erfolgreich beenden konnte.


    So, jetzt aber zum Thema. Als ebenso großer Freund von Horst Weins Theorien kann ich aber thomasq nicht ganz beipflichten.
    Wenn man genau liest, beschreibt Wein bestimmte Techniken und fordert diese auch. Gleich in Punkt 1, "Spiele zur Ballführung ohne und mit Gegner", geht es um bestimmte Schusstechniken. Auch bietet er viele technische Komponenten, sie heißen bei ihm halt "Korrekturübungen" und "Korrekturspiel", da man, im Gegensatz zum Spiel, z.B. FUNino mit Vorgabe, stärker eingreift. Ich denke, das man je nach Leistungsstand der Mannschaft in Wein's Programm einfach springen muss.


    Ich komme jetzt ab der E, allerdings auch nicht gänzlich ohne Kombinationsformen aus. Das liegt zum Teil daran, das unsere Mannschaft aus dem Altjahrgang F und dem Jungjahrgang E besteht. In unserem kleinen Dorfverein gibt es nur zweijährige Mannschaften.
    Dadurch bedingt, ist der Jungjahrgang E, von anderen Trainern, trainiert worden. Andere Philosophie, gleichbleibende Positionen in den Spielen usw. Die anderen Unterschiede wie Größenunterschied, Kraft, Ausdauer, und die Problematik, eine Mannschaft auseinander zu reißen, kommen dann noch dazu.
    Durch die feste Vorgabe in den Kombinationsformen, habe ich einen besseren Zugriff auf jeden einzelnen, kann schnell korrigieren und auch reagieren und die Form den Bedürfnissen anpassen.
    In den darauffolgenden Spielformen, oft FUNino, 3vs3, kann ich durch kleine Vorgaben, wie z.B. Dreiecksbildung, jeder muss den Ball mind. 1*/2* spielen, usw., Kombinationen abfordern, wie sie auch im "großen" Spiel vorkommen.
    Außerdem nutze ich bestimmte Kombinationsformen, wie einige in dem Forum auch geschrieben haben, zum warm machen vor einem Spiel.


    Wichtig finde ich auf jeden Fall, dass man, wie es die Trainerausbildung fordert, wie es auch Horst Wein sieht, einer Übung, eine Spielform folgen lässt.


    Letztendlich ist es wohl wie mit allen Dingen, die richtige Mischung machts und die Kinder beobachten.


    Gerade habe ich gesehen, dass sich mein Post mit dem von soccerbook überschneidet, ganz schön flott, dieses Forum. Ich musste halt ne Pause einlegen, da mein Sohn von der Schule kam.


    Liebe Grüße

    Man sollte nie aufhören, Fragen zu stellen. (Albert Einstein)

  • Wichtig finde ich auf jeden Fall, dass man, wie es die Trainerausbildung fordert, wie es auch Horst Wein sieht, einer Übung, eine Spielform folgen lässt.


    Ich muß allerdings einräumen, dass ich in den Spielformen vorher geübte Techniken nicht vehement einfordere, sondern nur hin und wieder daran erinnere was besser wäre (z.B. das Prinzip der offenen Ballannahme in Spielrichtung). Ich fürchte, sonst müsste ich das Spiel zu oft unterbrechen und es wäre kaum Spielfluß vorhanden. Insofern geht es bei mir in den Spielformen nicht ausdrücklich darum, vorher geübte Techniken einzusetzen. Dies macht m.E. nur Sinn wenn der technische Ausbildungsstand dies auch hergibt.

  • Thomas:


    Wenn du strikte Vorgaben machst, wäre es ja auch in dem Sinne kaum noch eine Spiel, sondern fast wieder mehr ne Übungsform.


    Was man aber je nach Schwerpunkt ganz gut hinbekommen kann, ist die Spielform so aufbauen, dass die vorher eingeübte Übung in der Spielform einen Vorteil verspricht. Beispiel: Kopfball... Tore per Kopf zählen doppelt, oder sowas.

  • Ich muß allerdings einräumen, dass ich in den Spielformen vorher geübte Techniken nicht vehement einfordere, sondern nur hin und wieder daran erinnere was besser wäre (z.B. das Prinzip der offenen Ballannahme in Spielrichtung). Ich fürchte, sonst müsste ich das Spiel zu oft unterbrechen und es wäre kaum Spielfluß vorhanden. Insofern geht es bei mir in den Spielformen nicht ausdrücklich darum, vorher geübte Techniken einzusetzen.

    warum übst du dann die techniken vor den spielformen, wenn du sie nicht danach auch einforderst? grade das einfordern macht doch sinn, um den kids eine breite palette an möglichkeiten zur verfügung zu stellen. wenn du das nicht machst, so bleiben sie in ihren bahnen (ok, manche würden jetzt wieder sagen "aber das ist doch die kreativität der kids!" ;) ) und werden die vorher trainierten übungen auch im freien spiel nicht, oder nur selten anwenden.
    ich finde es sogar recht wichtig spielformen und auch übungen im training zu unterbrechen und zu korrigieren um gewisse trainings/übungsziele zu erlangen und die jungs verbessern zu können.
    alles andere gehört für mich ins abschlußspiel (obwohl ich selbst dort oft mit provokationsregeln arbeite, um zb auf gewisse defiziete aus vorhergegangenen spielen zu reagieren) oder halt in freie spielformen, die das übungsziel haben eine gewisse freie lösungsmöglichkeit für ein gestelltes problem zu finden.


    themen, grade technikthemen, nur über spielformen einzuführen und zu trainieren halte ich in sofern für gefährlich, da sich viele kids dann falsche techniken angewöhnen, die man nur sehr schwer wieder ausgebügelt bekommt.
    wenn jemand etwas schon nicht kann, so kann ich ihm doch gleich die richtige variante beibringen als ihn erstmal vor sich hin wurschteln zu lassen ;)


    gruss

  • warum übst du dann die techniken vor den spielformen, wenn du sie nicht danach auch einforderst?


    das frag ich mich aber auch. Ich habe immer den Sinn des Abschlusspieles (ausser es ging um Gaudiabschluss) darin gesehen,
    vorher eingeübtes umzusetzen, und natrlich das auch eingefordert. Schliesse nicht aus, dass ich mit meinen Vorstelleungen inzwischen out bin, habe nämlich seit 6 Jahren keinen Lehrgang mehr besucht und kein Lehrbuch in der Hand gehabt.

  • Ich trainiere eine Mädchenmannschaft. Die Mädchen haben nicht diese 'Bolzphase' im Freizeitverhalten wie die Jungs und eignen sich außerhalb des Trainings kaum etwas an (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Auf dementsprechend niedrigel Level bewegt sich das Ganze. Ich könnte z.B. nur schwer funktionierende Provo-Regeln in ein Spiel aufbauen wie 'vor dem Torabschluss muss jeder am Ball gewesen sein' oder 'nur zwei Ballkontakte bis zur Ballabgabe'. Das würde nicht gut klappen. Ich bin schon froh wenn z.B. durch das Spiel auf 4 tore erkannt wird, das die ganze Platzbreite genutzt werden kann und Abspiele quer über den Platz erfolgen anstatt das alles immer nur in Torrichtung geht. Alles was ich vor der Spielform mache dient der Verbesserung der Ballbehandlung in jeder Form. Ich habe z.B. beim Aufwärmen teilweise ganz einfache Sachen gemacht wie z.B. aus dem Buch 'Tipps für Kinderfussball' von Bischops/Gerards im Punkt Einstimmen/Aufwärmen beschrieben, also in einer Linie dribbeln mit dem Ball und dann verschiedene Aufgaben durchführen, damit der Blick vom Ball hochkommt. Das Buch richtet sich an das Fußballalter 6-10, ich halte es für meine C-Mädchen in diesem Punkt aber immer noch für geeignet. Mal so als Maßstab.


    Ich mache auch bewußt keine Übungen zu einem geplanten Spielaufbau (bis auf ganz einfache Tipps z.B. außen anbieten wenn der Torwart den Ball hat), ich setze darauf das durch die Kleinfeldspiele ein natürliches Verständnis für das Verhalten im Raum entsteht. Der Rest kommt durch die Erfahrung im Spiel und durch das Coaching (hoffe ich), zumindest gehe ich in der Halbzeit und im nächsten Training immer gezielt auf einzelne Dinge ein, die im Spiel gut oder weniger gut gelaufen sind (z.B. musste ich dringend abstellen, dass eine sehr gute Mittelfeldspielerin sich bei gegnerischem Ballbesitz immer sehr weit nach hinten, fast schon als Abwehrspielerin, eingeordnet hat. Solche Sachen).


    Und es läuft, wir hatten in der Hinrunde 29:2 Tore und gehören in der Rückrunde zur 'Elite' von 6 Mannschaften in der Kreisliga (Wobei im Kreis insgesamt nur 15 Mädchenmannschaften am Start sind). Ich mache also vermutlich nicht alles falsch. Vielleicht habe ich auch einfach das Glück überdurchschnittlich viele fitte Mädchen in der Mannschaft zu haben (wirklich ein Fülhorn an Mädchen die ordentlich Gas geben können, ein paar die läuferisch 'normal' drauf sind und keine einzige 'dicke Paula') und werde in der Rückrunde von den strukturierter spielenden Mannschaften auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.


    Im letzten Saisonspiel haben wir gegen die spielerisch deutlich beste Mannschaft in unserer Klasse gespielt. Die hatten einen wirklich guten Spielaufbau, hatten das Spiel 'hintenrum' einschließlich Torwart gut drauf, die zentrale Abwehrspielerin kam mit Doppelpässen mit nach vorne, sah wirklich gut aus. Ich habe während der ersten Halbzeit den anderen Trainer darauf angesprochen, der sagte das wird auch gut geübt im Training. Trotzdem haben meine Mädchen es geschafft, kaum Torchancen zuzulassen. Im Gegenzug sind wir ein paarmal durchgekommen und haben 2:0 gewonnen. So ganz auf dem falschen Dampfer bin ich glaube ich nicht.

  • Ich gebe unumwunden zu, dass ich kein Freund vom übermäßigen Einsatz von "Standübungen" bin.


    Klar, bei der Einführung (ersten Verbesserung) einer Technik, erkläre (vormachen, vorzeigen, etc.) ich den Bewegungsablauf und stelle die wichtigsten Funktionsphasen der Bewegung dar.
    Dannach kommt meinetwegen auch eine Partnerübung, in der (zB Innenseitstoß) sich die Spieler bei freier Bewegung (im langsamsten Tempo) an dieser Technil versuchen. Hierbei korrigiere ich viel, nehme mir einzelne Spieler heraus, etc.


    Eigentlich nur beim Passspiel (hier finde ich hat auch Coerver gute Übungen, sonst bin ich eher kein Freund von Coerver) baue ich auch einen ordentlichen Anteil an reinen Übungsformen ohne Wettkampfcharakter ein. (Aber auch da gibt es viele übungsformen, die sich eigenen. ZB Hütchentore in einiger Entfernung und dann Passspiel Wettkampf im Duell. Punkt, wenn zwischen die Tore gepasst wurde.)



    Und jeden Schwerpunkt kann ich auch in eine Spielform unterbringen. Bestimmte Regeln oder Feldgrößen, etc. und


    gutes, richtiges Coaching.



    Ich finde in diesem Punkt kann man am deutlichsten den Unterschied zwischen einem fachlich kompetenten und anderen Trainern erkennen. (Gute Übungen kann sich jeder engagierte Trainer aus dem Netz oder der Literatur heraussuchen. Für richtiges Coaching ist Fachkompetenz des Trainers elementar. (dazu gehört auch das erkennen, wenn eine Übungs oder Spielform nicht den Schwerpunkt trifft - das kommt vor, gerade, wenn man neue Übungen durchführt - und diese dann entscheidend zu verändern, zB durch Veränderung der Abstände oder Feldgröße.)


    Im Gegensatz zu vielen hier, coache ich auch im Trainingsspiel, entprechend des Schwerpunktes. (auch am Wochenende im Spiel, ich habe in der Regel einen Schwerpunkt die ganze Woche, oft über mehrere Wochen).
    Wenn Passspiel per Innenseitstoß der Schwerpunkt ist, dann bekommt ein Spieler von mir im Trainingsspiel Feedback, was er besser machen kann bzw. das der Pass gut war . Und zwar zeitnah, also innerhalb von 8 sec und per direkter Ansprache, die Kinder sollen mich also angucken, spielen also kurz nicht mehr richtig mit. Gerade bei einer neuen Mannschaft müssen die Spieler erst lernen, dass sie Blickkontakt zu mir herstellen sollen, wenn ich sie anspreche und technische Sachen "mit ihnen bespreche".
    (Bei Spielern, die die Bewegung mindestens in der Grobform beherrschen, kommt nicht bei jeder Aktion positives Feedback, eher bei signifikanten Verbesserungen.)



    Aussagen, wie:


    Standbein neben den Ball, nicht dahinter, das Bein durchschwingen, nicht "über das Standbein spielen", sondern den Körper in der aufdrehen, etc.


    Mitunter nehme ich einen Spieler auch kurz raus aus dem Spiel, um bei ihm individuell eine Fehlerkorrektur vorzunehmen. (Vormachen, Vorzeigen, Erklären, korrigieren, beschreiben, etc. - Technik, wie gesagt deduktiv)
    (Ein großer Vorteil einer Spielform, da die anderen beschäftigt sind und man so auch individuell arbeiten kann.)

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Die Mädchen haben nicht diese 'Bolzphase' im Freizeitverhalten


    das überschätzt du. es gibt nicht wenige Jungs, die siehst du ausser dem Training kaum auf dem Bolzplatz.


    ansonsten finde ich dein Vorgehen bei deiner Mannschaft so wie du es beschreibst durchaus passend.
    Mein Eindruck ist der , dass du dich auf deine Mannschafteingestellt hast, so vorgehst wie sie es brauch und nicht
    was bei anderen besseren Mannschaft sinnvoll ist, oder du selbst auch gern trainieren würdest.


    Welche Spieler habe ich vor mir, was kann ich von ihnen abverlangen, was brauchen sie, und dementsprechen das Training gestalten und Spiel coachen ist für mich vorrangig vor dem lehrbuchaften Vorgehen oder das 1:1 Umsetzen irgendeiner Lehransicht.



    .

  • Sir Alex


    guter Beitrag, der für mich mal enige Sichtweisen in ein anderes Licht rückt.


    Habe eh dein Eindruck, dass doch nicht wenige den Fehler machen, Falsches in der Vergangenheit (z.B stures reine Üben
    aus dem Stand) durch ein neues extreme Gegenteil (Erlernen nur duch Spielformen) ersetzen.


    Ich gebe unumwunden zu, dass ich kein Freund vom übermäßigen Einsatz von "Standübungen" bin.


    Klar, bei der Einführung (ersten Verbesserung) einer Technik, erkläre (vormachen, vorzeigen, etc.) ich den Bewegungsablauf und stelle die wichtigsten Funktionsphasen der Bewegung dar.
    Dannach kommt meinetwegen auch eine Partnerübung, in der (zB Innenseitstoß) sich die Spieler bei freier Bewegung (im langsamsten Tempo) an dieser Technil versuchen. Hierbei korrigiere ich viel, nehme mir einzelne Spieler heraus, etc.

    für mich ist und war das der Weg der kleinen Schritte, vom Stand zum Spiel mit den erforderlichen Zwischenstationen.


    die Ballannahme mit der Brust und die folgende weitere Kontrollverarbeitung mit dem Fuss, erkläre, mach es vor und
    über es zuallererst im Stand, bevor ich den nächsten Schritt gehe. wie soll das ein Spieler im Spiel sich selbst aneignen.



    utes, richtiges Coaching.



    Ich finde in diesem Punkt kann man am deutlichsten den Unterschied zwischen einem fachlich kompetenten und anderen Trainern erkennen

    auch hier wiederum ein falsch verstandenes Extrem. Das verschiedenlich zu beabachtende ständige Reinrufen und Vorgaben von jeder Aktion, jedem Spielzug und damit ständige Einflussnahme wurde in gewissen Lehren zu recht kritisiert und anderes Verhalten
    eingefordert. Mit Recht. Aber das bedeutet nun doch nicht, dass ins andere Extrem verfallen werden muss, und man alles
    einfach laufen lässt.


    Mein Eindruck ist der, dass gerade Trainer, die selbst längere Zeit vom Fussball weg waren, sich lobenswerter Weise
    über neuere Einsichten und Methoden informieren. Ich habe Wein nicht gelesen, finde aber die Grundrichtung die von ihm hier in Beiträgern rüberkommt sehr sinnvoll, erkenne mich da auch hin und wieder auch selbst in meinen Vorstellungen.


    Habe aber auch immer wieder den Eindruck, dass ich nicht sicher bin, ob sie Wein in gänze verstehen weil sie einfach
    gewisse Vorraussetzungen, die Wein ganz sicher beim Schreiben vor Auge hatte, nicht berücksichtigen und auch Wein
    als allzusehr wie eine Bibel ansehen. Für mich verständlich, weil sie das Bild vom Fussball aus ihrer früheren Vergangheit,
    noch im Kopf haben und alles besser machen wollen, aber nicht die einzelnen Weiterentwicklungsphasen berücksichtigen.




    , coache ich auch im Trainingsspiel, entprechend des Schwerpunktes

    ja wo denn sonst?


    Standbein neben den Ball, nicht dahinter, das Bein durchschwingen, nicht "über das Standbein spielen", sondern den Körper in der aufdrehen, etc.

    für mich ein gutes Beispiel wie die Entwicklung vom Stand bis Spiel erforderlich ist.
    Habe null Ahnung, wie man das richtig nur durch Spielformen beibringen könnte.


    (Vormachen, Vorzeigen, Erklären, korrigieren, beschreiben, etc. - Technik, wie gesagt deduktiv)

    für mich fehlt hier dann nur noch das Umsetzen im Spiel. Und da muss ich dann den Spielern ihre Zeit lassen, das richtig anzuwenden, nicht bei jedem falschen Verhalten und Vorgehen direkt eingreifen. Das Umsetzen von Erlerntem sind dann
    die einzelnen Spielformen erforderlich, und da müssen dann die Spieler selbständig lernen, das zuvor eingeübte umzusetzten.



    Bin froh dass du dies mal so geschrieben hast, gerade weil du als Trainer doch auf einer leistungsmässigern höheren Ebene wirkts.


    Gerade aber im unteren Fussballbereich, dort wo auch die nicht so talentierten Fussballer rumlaufen, sind gewisses Vorgehen
    für mich genauer zu betrachten.


    Mein Eindruck ist eindeutig der, dass die Fehler der Vergangenheit vielerorts allzu sehr ins andere Extrem verschoben werden.


    Und das Extreme war für mich noch nie der richtige Weg.


    mal ein einfaches Beispiel:


    es gab mal eine Zeit, leider auch heute noch zu sehen, da hat der TW jeden Ball nach vorne geknallt,


    Diesen Fehler hat man erkannt und den Tw aufgefordert den Ball über die Abwehrspieler zu spielen.


    Nun gab es nicht wenige Trainer, die das ins andere Extrem einforderten, dh. jeder Ball muss gespielt werden.


    Der heutige Fussball zeigt, auch in unteren Klassen, dass aber der TW immer mehr gezwungen wird, lange Bälle zu spielen,
    dann auch mal als TW Vorbereiter gefeiert wird.


    "wieso darf ich den Ball nicht mal nach vorne schiessen, der Neuer macht das doch auch?" vor kurzem von einen F TW gehört.


    Ich hatte schon vor vielen Jahren den Schwachssinn, jeden Ball nach vorne zu spielen auch erkannt, habe dann dafür gesorgt,
    dass meine TW beides kennenlernten, auch beides machen durften. Schwieriger war dann die Phase wo die Jungs die
    richtige Entscheidung treffen sollten, wann gespielt und wann geschossen wird. Und das dauert nun mal, und da ist dann einfach auch Geduld gefordert und auch falsche Entscheidungen einfach akzeptieren.





  • Das mit den Extremen sehe ich genauso, wie du.


    Auch, dein Beispiel bezüglich des Torwarts. (Ich glaube dazu habe ich an anderer Stelle schon einmal ausfürhlich Stellung bezogen.)


    1) Jeder Spieler, also auch der Torwart soll doch möglichst komplett ausgebildet werden, technisch, wie taktisch. Dazu muss er alles kennenlernen, um dann die Spielsituation einzuschätzen, sich für eine (möglichst die beste) Variante entscheiden (Taktik) und dann muss er auch in der Lage sein, diese technisch umzusetzten.


    Und der gezielte Flugball ist sicherlich eine der anspruchvollsten Schlagtechniken. Wie soll ein Spieler diese Option ab der C-Jugend oder gar später umsetzten können, wenn er vorher nie einen Flugball geschlagen hat (weder Training noch Spiel), weil der flache kurze Pass ein Mantra war.


    2) Und in den jungen Jahrgängen sieht man seit Jahren häufig, dass der Gegner weit aufrückt, vorne presst, weil der Gegner keinen langen Ball spielt. (In meinem Landesverband ist man im Vergleich mit anderen Regionen bezüglich der Philosophie vielfach eher dran. Aber, wie guenter es beschreibt dann auch oft im gegensätzlichen Extrem unterwegs.)


    Und dann ist nicht nur der kurze Pass samt Spielaufbau wesentlich schwieriger (weil der Gegner mit Mann und Maus presst), sondern der lange (gezielte) Flugball ist in diesem Fall die klar beste Option, weil man damit den gesammten Gegner einfach überspielt. - Der Spieler, der diesen Ball spielt , hat doch in dieser Situation taktisch und technisch die beste Entscheidung getroffen. Das kann man doch nicht kritisieren, gar verbieten. (Das spricht doch gerade für Spielintelligenz, die ja hier vielfach diskutiert wird.)


    Außerdem: Spielt man 1-2 mal diesen Ball, wird der Gegner sehr zügig nicht mehr das Angriffspressing mit dem ganzen Team durchziehen und dann hat man wieder ausreichend Paltz und Zeit, um das Spiel von hinten heraus zu gestalten.
    (Ich habe es mal angemerkt: Mein Torwart bekommt oft die Ansage, den ersten Ball weit nach vorne zu schlagen. Und das, obwohl ich den geziielten Spielaufbau auch bevorzuge. Aber, durch diesen langen Ball, werkennt der Gegner, dass wir auch bereit sind, diesen Ball zu spielen. Er wird sich also bei unserem Abschlag ein wenig zurückfallen lassen, was uns dann den Raum gibt, um das Spiel von hintern heraus zu eröffnen. - Ab dem zweiten Ball leigt es in der Entscheidungsgewalt des Torwarts, wohin er den Ball spielt., wobei er weiß, dass wir grundsätzlich ein gezieltes Abspiel zum Mitspieler anstreben. Er muss die Situation einschätzen und daraufhin eine Lösung auswählen und dann technisch umsetzten.)


    (Mal ganz davon abgesehen, dass es zu überdenken gilt, ob es für das Selbstvertrauen des Torwarts wirklich gut ist, wenn er nach mehreren Torchencen des Gegners oder gar Gegentoren durch seine kurze Eröffnung weiterhin genötigt wird, den Ball nicht lang schlagen zu dürfen. Ist es nicht aus der Sicht schon besser, ihn 2-3 lange Schläge zu erlauben, wenn er sich mit dieser Entscheidung dann am wohlsten fühlt. Danach kann man ihn ja wieder ermuntern es wieder kurz zu versuchen.)






    Ein anderes Extrem, hier auch vielfach - und aktuell in einem anderen Thread - diskutiert.


    Ich habe vor 10 oder 11 Jahren als U9-Trainer die Divise: "Alle spielen immer gleichviel" wirklich so durchgezogen. (Aussetzten mussten auch immer 2-3 Spieler, aber auch hier stringente Rotation).


    In diesem Jahr habe ich dann aber erkannt, wo die Schwächen dieses Extrems sind.


    Ich hatte Spieler, die haben es nicht für nötig gehalten, zu kämpfen, zu rennen, zu verteidigen, schlicht ihr bestes zu geben. egal ob Training oder Spiel. (Anwesenheit ist eh bei allen seht gut)
    Klar, sie wussten, sie spielen so oder so genau gleich.
    Andere Spieler haben stets alles gegeben.


    Das ist doch sehr unfair, den Spielern gegenüber, die sich größte Mühe geben. (das heißt nicht, dass sie stets gut spielen, aber sie geben ihr bestes).



    Inzwischen belohne ich Engagement:
    DH, Jeder Spieler, der sein bestes gibt, bekommt immer eine ausreichende Spielzeit. Auch, wenn er einen miesen Tag erwischt hat. Wer aber nicht rennt und kämpft und in seinem Rahmen sein bestes versucht, dem kann es passieren, dass ich ihm Spielzeit entziehe. (auch, wenn unter dem Strich mehr Leistung herauskommt, als bei einem anderen SPieler, der sich aber mehr Mühe gibt.)


    Außerdem gibt es noch andere Argumente, wie Überforderung bzw. Unterforderung, die dann eine Rolle spielen, wann welcher Spieler pausiert (was ja jeder Spieler regelmäßig muss.) Aber das auch nicht im Extrem, dh die schlechtesten spielen auch mal gegen die besten Gegner und umgekehrt. Aber eben nicht die schlechtesten 5 alle gleichzeitig gegen einen besseren Gegner, etc.




    Ach und noch eine Anmerkung:
    Irgendwo hat jemand angemerkt (ich glaube TW-Trainer), in einem NLZ ist es ja einfach Trainer zu sein, weil alle Spieler gut und nahezu gleichwertig gut sind. (Das habe ich früher in der Tat auch gedacht.)


    Das ist aber schlicht falsch. In einem NLZ gibt es genauso leistungsunterschiede, wie in allen Vereinen/Mannschaften, die selektieren können. Sicherlich auf einer höheren Niveaustufe, aber die Unterschiede sind ähnlich. Dafür sind aber auch die Gegner dann besser. (andere NLZ-Teams, oder "Leistungsvereine, wie Ulm, Unterhaching, Fürstenfeldbrück,TeBe, Essen, etc. mit deren jahrgangshöhren Teams.)


    Kleinste Vereine, zB Dorfvereine, die wirklich alle Jahrgangsspieler in einer Mannschaft unerbringen müssen haben dagegen wohl deutlich größere Leistungsunterschiede innerhalb des Teams.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Das ist aber schlicht falsch. In einem NLZ gibt es genauso leistungsunterschiede, wie in allen Vereinen/Mannschaften, die selektieren können. Sicherlich auf einer höheren Niveaustufe, aber die Unterschiede sind ähnlich. Dafür sind aber auch die Gegner dann besser. (andere NLZ-Teams, oder "Leistungsvereine, wie Ulm, Unterhaching, Fürstenfeldbrück,TeBe, Essen, etc. mit deren jahrgangshöhren Teams.)


    Kleinste Vereine, zB Dorfvereine, die wirklich alle Jahrgangsspieler in einer Mannschaft unerbringen müssen haben dagegen wohl deutlich größere Leistungsunterschiede innerhalb des Teams.


    Hierrüber schrieb ich mir schon die Finger wund.


    stimme dir absolut zu, dass es in jeder Mannschaft stärkere und schwächere Spieler gibt.


    und selbst in dem Dorfverein der wein 2 E-Jugenden nach Leistung selektiert hat in seiner 1. Mannschaft nicht das Problem
    mit dem sogenannten Dicken Paule. Diesen (manchmal sind es gar 2 oder 3) finden wir nu mal in der untergeordnesten Mannschaft, oder dort wo nicht selketiert wird oder werden kann.


    Mit schwächeren Spielern in der Mannschaft muss sich jeder rumschlagen, im NLZ oder im Dorverein.


    Das ist aber nicht vergleichbar mit dem Dicken Paule. Eigendlich blöder Name, meiner Extramfall war in der E 170 cm gross und gertenschlank. Wenn keiner in der Nähe ist, der mithört sprechen wir einfach von einem Antifussballer, den es in keiner selektierten
    Mannschaft gibt. Während ich den Schwachen durchaus auch gegen starke Mannschaften auflaufen lassen kann, kann es durchaus passieren dass der Antifussballer sich so überfordert sieht, dass er nicht mehr kommt.Wer will denn so deutlich vorgeführt
    bekommen dass er eigendlich fussballerisch ein Looser ist?


    einen leistungsmässigen Trainervergleich zwischen einem NLZ Trainer und einem Dorftrainer finde ich absolut müssig, dazu sind die
    Rahmenbedingung und das Aufgabengebiet doch zu unterschiedlich.


    Trotz einiger Erfahrung und auch dem nötigen Selbstvertrauen würde ich mir nicht zutrauen ohne die entsprechenden
    Vorbereitungen in ein NLZ einzusteigen.


    Umgekerht wäre wohl jeder NLZ-Trainer mit seiner Vorgehensweise bei meiner Mannschaft gescheitert, oder hätte die Lust
    verloren.


    Jedes Gebiet hat seine eigenen Anforderungen.


  • Das halte ich für absolut vertretbar und in vielen Fällen auch für sinnvoll, wobei wohl eher ab E-Jugend. Und da kommt es meiner Meinung nach auch entscheidend darauf an, wie ich dieses Vorgehen bei den Spielern rüber bringe. Da muss man nämlich aufpassen, dass die Kids das nicht als unfair empfinden oder anderweitig in den falschen Hals bekommen -- verschiedene Kinder sind da auch unterschiedlich empfindlich. Außerdem muss man als Trainer auch wirklich dazu in der Lage sein, zu erkennen, dass ein Kind tatsächlich zu faul ist, und dass es nicht z.B. an Zurückhaltung oder mangelndem Selbstbewusstsein liegt, dass es weniger tut, als es könnte. Ein guter Trainer kann solche Sachen sehen oder z.B. im Gespräch mit Kind und/oder Eltern heraus bekommen, und hat das entsprechende Fingerspitzengefühl und den Draht zu seinen Schützlingen, dass er so vorgehen kann, außerdem besitzt er das dazu erforderliche Vertrauen ihrerseits. All dies ist auch aus meiner Sich erforderlich, damit ein solches Vorgehen nicht ohne schlimmere negative Folgen bleibt als der Weg der sehr ähnlichen Einsatzzeiten.


    Außerdem gibt es noch andere Argumente, wie Überforderung bzw. Unterforderung, die dann eine Rolle spielen, wann welcher Spieler pausiert (was ja jeder Spieler regelmäßig muss.) Aber das auch nicht im Extrem, dh die schlechtesten spielen auch mal gegen die besten Gegner und umgekehrt. Aber eben nicht die schlechtesten 5 alle gleichzeitig gegen einen besseren Gegner, etc.


    Da stimme ich dir ebenfalls zu, ich denke, da gab es aber auch keinen bis wenig Widerspruch, oder? Aber auch das klappt am besten bei einem guten Trainer, der das Vertrauen seiner Spieler und deren Eltern genießt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)