Beiträge von Trainer68

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    Auf der einen Seite sprechen sich viele gegen "Taktik" im KiFu auf - arbeiten dann aber mit einer Positionsbezogenen Aufstellung und rotieren sie durch. Auf der anderen Seite wird behauptet, dass die technischen Herausforderungen der MFS zu schwer sind für Kinder und diese überfordern. Das verstehe wer will - ich tue es nicht.

    Rotieren ist keine Taktik, sondern ein Konzept, um den Kindern möglichst gleiche Anteile am Spiel, wie auf den verschiedenen Positionen zu ermöglichen. Es geht geht dabei auch nicht nur um die Schwächeren. Letztendlich bilden wir im Kinderfußball, also bis zur D, Fußballer aus und nicht nur Stürmer und Abwehrspieler.

    Ich finde es für die Kinder deutlich schwerer sich alle 5 Minuten neu zu orientieren und eine andere Position zu spielen deutlich anspruchsvoller, zumal ich selbst diese Positionen zwar vorgebe (nicht fix rotiere) diese aber auch nach Gefühl im Spiel und auch von Spiel zu Spiel durchwechsle.

    Das muss man halt ausprobieren, ist vielleicht wirklich nicht für jede Mannschaft ideal. Wenn man es probiert, sollte man allerdings nicht schon nach 1-2 Spielen damit aufhören, weil es noch nicht optimal läuft und irgendwo einer mault (Co-Trainer, Spieler, Eltern).
    Nach Gefühl auswechseln ist ja das meist angewendete Konzept, wenns denn eins ist, verführt aber dann doch viel zu sehr, in bestimmten Momenten, einen wichtigen Wechsel nicht durchzuziehen.

    Aus meiner Sicht wird teilweise mit dem Ziel alle 100% gleich zu behandeln und gleich einzusetzen immer mehr Wissenschaft aus dem KiFu gemacht. Mir fehlt bei Trainern mit Herz, Hirn und Verstand (zu denen ich @tobn zähle) viel mehr Bauchgefühl - es muss nicht alles minutiös perfekt geplant sein.

    100% wird man nicht schaffen. Beim Einwechseln hatte ich zwar immer die Uhr im Blick, hab mich aber nicht davon stressen lassen. Eingewechselt und rotiert wurde, wenn der Ball eine ausreichende Zeit aus dem Spiel war, mal nach 5min, mal nach 6min.
    Wissenschaft ist auch wichtig:
    "Wenn du machst, was du immer gemacht hast, kommst du nie weiter, als dorthin, wohin du bis jetzt immer gekommen bist." Aus "Spielintelligenz im Fußball", Horst Wein.
    In unserer G, wird wieder das gemacht, was immer gemacht wurde...............

    Ich trainiere eine F-Jugend jüngerer Jahrgang der aufgrund der Einstufung anderer Mannschaften viel gegen älteren Jahrgang spielen musste.

    Das nächste Problem! Die Verbände sind da stark gefordert. Siehe das Zitat aus meinen letzten Eintrag:


    Der Verband ist da natürlich gefordert, eine ordentliche Gruppeneinteilung hinzubekommen. Bei uns ist das auch nur möglich gewesen, weil ich mich letztes Jahr und auch dieses Jahr, sehr ausgiebig mit den Verantwortlichen ausgetauscht habe. Wir kamen sonst jedes Jahr in die schwerste Gruppe mit den ersten Mannschaften, was meine Vorgänger, bzw. jetzigen Co. Trainer mit einem, "Ist halt so, da kann man nichts machen abgetan hatten". Da muss man halt, leider, kämpfen wie ein Löwe. Dieses Jahr gab es dann einen wirklich harten Brief aus unserem Fußballkreis, mit Sanktionen für die Vereine, die wiederholt ihre Mannschaften über das Mass hinaus, als schlecht bewerten, um damit in eine schwache Gruppe zu kommen. Ob es was bringt, wird sich zeigen.


    @Trainer68, deinen Ausführungen entnehme ich, dass man bei Euch seine Mannschaft für verschieden starke Spielklassen melden kann

    Ja, man kann. Nutzt nicht immer was, siehe obiges Zitat von @schroeppke0815.
    Ich verstehe das System, welches ihr in Hessen habt, allerdings überhaupt nicht.

    Ich müsste es noch mal ausprobieren, aber derzeit bin ich recht optimistisch, dass man, wenn man in der G-Jugend auf das 6+1 verzichten würde und maximal im 4+1, lieber noch nur mit drei Spielern oder im 3+1 spielen würde, und da konsequent rotiert, in der E Spieler hätte, die mit der Positionsrotation an sich überhaupt keine Probleme haben

    Hab grad noch mal bei H. Wein nachgeschaut. Er will demnach in der F mit Funino anfangen und im Jungjahrgang C-Jugend mit Fussball 8 aufhören. Danach, wie gehabt, 11 gegen 11.
    Vorstellen könnte ich mir, gegenüber Wein leicht zeitversetzt:


    -G-Jugend: Minifußball, Funino (wird sowieso rotiert
    -F-Jugend: Fußball 5 (entspricht Futsal)
    -E-Jugend: Fussball 7
    -D-Jugend: Fussball 8
    In der C ist es bei uns möglich, auch mit einer 9-er Mannschaft anzutreten


    Letztendlich ist es nicht wichtig, mit welchem System ich rotiere, wichtig ist, das ich die Spieler so umfangreich spielen lasse, dass sie den Größtmöglichsten Lernefekt und Spass haben. Wenn ein 9 jähriger als, 'das wird ein guter Stürmer', tituliert wird und dann nur noch das machen darf, was passiert mit ihm, wenn die körperliche Entwicklung damit dann gar nicht Schritt hält? Oder der 9 jährige, schwache Spieler, der aufgrund zu weniger Spielanteile aufgehört hat und mit 13 ein Bombensportler geworden ist. Ich tue keinem Spieler einen Gefallen, ihn in jungen Jahren fest einzugruppieren.


    Vielleicht ändere ich das System nach den nächsten 5-6 Spielen, aber bis dahin, gebe ich den Kindern ausreichend Zeit, da hineinzuschnuppern.

    das eigentliche Problem ist nichts anderes als das Gewinndenken der Eltern....das den Druck auf dich bis zum Umkippen erzeugte

    Sehe ich auch so. Der Grund, warum ich mich vor zwei Jahren dazu entschlossen habe, die Jungs zu trainieren und auch den Trainerschein gemacht habe.

    Meines Erachtens ist Hardcore-Rotation (jeder spielt in jedem Spiel auf jeder Position) kontraproduktiv. Gerade den schwächeren Spielern tut man damit keinen Gefallen.
    Ein kleines Beispiel: Nehmen wir einen eher kleinen, koordinativ schwachen Linksfuß. Den kann man auf alle Offensivpositionen und auf eine linke Defensivposition rotieren. Defensiv rechts und defensiv zentral wird man ihm vermutlich Misserfolge bereiten.

    Ich hatte da in unserem Spiel eine andere Wahrnehmung. Die schwächeren Spieler waren weit konzentrierter bei der Sache, als wenn ich Ihnen kurz vor der Einwechslung die Position mitteilte. Wenn dann ein Spieler auf einer schwächeren Position spielt, das betrifft alle Spieler, war er dort auch nur 5-6 min, er "durfte" sich dort also auch Fehler erlauben und sich ausprobieren.

    Im allgemeinen Breitensport- und Dorfverein hingegen passt es nicht gut, weil man eben zu viele Kinder mit zu vielen Schwächen im Kader hat.

    Bei uns gibt es nur eine Mannschaft mit beiden Jahrgängen, lass ich die stärkeren komplett spielen, fallen unsere drei 2006 hinten durch und bekommen zu wenig Spielpraxis.
    Der Verband ist da natürlich gefordert, eine ordentliche Gruppeneinteilung hinzubekommen. Bei uns ist das auch nur möglich gewesen, weil ich mich letztes Jahr und auch dieses Jahr, sehr ausgiebig mit den Verantwortlichen ausgetauscht habe. Wir kamen sonst jedes Jahr in die schwerste Gruppe mit den ersten Mannschaften, was meine Vorgänger, bzw. jetzigen Co. Trainer mit einem, "Ist halt so, da kann man nichts machen abgetan hatten".
    Da muss man halt, leider, kämpfen wie ein Löwe. Dieses Jahr gab es dann einen wirklich harten Brief aus unserem Fußballkreis, mit Sanktionen für die Vereine, die wiederholt ihre Mannschaften über das Mass hinaus, als schlecht bewerten, um damit in eine schwache Gruppe zu kommen. Ob es was bringt, wird sich zeigen. Ich habe Hoffnung, werde aber mit den Verantwortlichen noch mal darüber sprechen, ob nicht die Vereine, die nur eine Mannschaft bringen können, nicht automatisch in die zweit schwächste Gruppe kommen. Aber ich schweife ab. Man sieht allerdings mal wieder, wie alles zusammenhängt.

    Auf der Suche nach einer besseren Lösung, die Kinder möglichst gleichmäßig auf allen Positionen spielen zu lassen, kam mir diese Diskussion über das MFS Rotationsprinzip wie gerufen.

    Im letzten Jahr probierte ich den von @Andre beschriebenen Blockwechsel in ein paar Spielen aus, war damit aber nicht wirklich glücklich, so dass ich dann doch wieder auf das meist angewandte System zurück griff, Startformation, nach 10 min 1-2 Spieler auswechseln usw. Geärgert habe ich mich immer wieder über mich selber, wenn ich mich dabei ertappte, das ich bei knappen Spielen ab Mitte der zweiten Halbzeit, die schwächeren Spieler dann doch wieder seltener eingewechselt habe, um den Jungs die Chance zu geben, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Da ich aber keinen Ergebnisfussball haben möchte, sondern die Entwicklung der Spieler Priorität hat, brauchte ich jetzt eine neue Lösung, um allen Kindern gerecht zu werden.

    Diese Diskussion verfolgte ich daher sehr genau, machte mir meine eigenen Gedanken und bereitete meine Spieler letzte Woche darauf vor, diese Rotation anzuwenden. Letzten Freitag war es dann soweit, wir konnten sie im ersten Spiel anwenden.

    Eine kurze Info vorab zum Kader.
    11 Kinder, 7 Altjahrgang E, 3 Jungjahrgang E, 1 neuer Spieler, Altjahrgang E, 2* Training, erstes Spiel

    Beim Spiel habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie tobn. In der ersten Hälfte wurde die Rotation von den Jungs wirklich hervorragend umgesetzt, innerhalb von wenigen Sekunden stand die neue Formation. Ich nutzte jeweils Situationen, in denen der Ball weit im Aus war und der Gegner den Ball holen musste oder unser Torwart den Ball hatte, er hielt ihn dann auf Zuruf von mir, einen Moment fest, bis alle auf den neuen Positionen waren.
    Das klappte Anfang der zweiten Hälfte auch noch gut, dann ließen doch langsam die Kräfte und die Konzentration nach. Einige Spieler schaften es dann nicht mehr so gut, ihre Positionen zu halten. Dies war allerdings kein Rotationsphänomen, sondern bei Spielen gegen starke Gegner, häufiger so.
    In der ersten Halbzeit konnten die Jungs noch gegen den Tabellenersten gut mithalten, gingen 1:0 in Führung, kassierten kurz vor Ende der ersten Hälfte dann leider zwei Tore. In der zweiten Hälfte änderte der gegnerische Trainer seine Taktik und ließ fast nur noch die stärkste Mannschaft spielen, tauschte fast nicht mehr aus, komplett eine 2005 Mannschaft.

    Was aber wirklich schön zu beobachten war, die Jungs legten eine Spielfreude an den Tag, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt hatte. Spieler passten jetzt zu anderen Spielern, die sie sonst eher nicht anspielen weil eher der eigene Kumpel gesucht wird, der war aber gerade woanders. Spieler dribbelten, die sonst wenig dribbeln. Es wurde viel und schnell nach vorne gespielt und sich Torchancen erarbeitet. Nachteil dieser Offensivorientierung, die Deckung wurde, besonders in der zweiten Hälfte sträflich vernachlässigt, was allerdings auch nicht an der Rotation lag. Die Routine wird hier auf Dauer Sicherheit bringen.

    Wie es immer so ist, einige Eltern waren völlig begeistert, einige eher skeptisch, ebenso mein Co-Trainer, dem das System nicht gefiel. Hier war überwiegend die Ergebnisorientiertheit der Maßstab.

    Rotiert haben wir übrigens, wie es die MFS vorschlug: AW2 - AW1 - LA - ZM - ST - RA - RV - LA - AW2..........wobei wir mit drei Auswechselspielern gespielt haben, was eine Einwechselzeit von ca. 5:30 min bedeutet. Diese konnte ich auch ziemlich genau einhalten. Der Torwart bleibt bei uns das ganze Spiel im Tor. Das ist nicht mein Wunsch, habe mich da mit meinen CO-Trainern arrangieren müssen. Würde da auch mehr rotieren.

    Großer Vorteil für die Kids ist halt, jeder weiß wann er rein kommt, wann er wo auf einer bestimmten Position spielt. Das sorgte an der Seitenlinie für
    Ruhe. Da Wechselpflicht besteht, interessiert das Ergebnis beim Einwechseln nicht. Auch für mich als Trainer war es letztendlich einfacher. Ich musste mir keine Gedanken machen wer, wann, wie lange auf welche Position kommt. Nur die Grundaufstellung musste überdacht werden, um nicht zwei oder drei schwächere Spieler auf einer Linie zu haben. Ansonsten habe ich viel von dem gesehen, was ich sehen wollte. Auch die Spieler haben es größtenteils als positiv gesehen.

    Ich werde das Rotieren auf jeden Fall beibehalten.

    Hallo Forumsmitglieder,


    Da ich hier zum ersten Mal poste, kurz etwas zu meiner Person.


    Seit Sommer letzten Jahres bin ich in der Mannschaft meines Sohnes als Betreuer eingestiegen.
    Meine ersten Bedenken (ich war selber nie in einem Fußballverein, war aber immer sportbegeistert und habe als Jugendlicher in der Schule, auf der Straße und auch im Sportverein, dort mindestens als Abschlussspiel, natürlich auch Fußball gespielt), wurden schnell beiseite geschoben, bei einer F-Jugend kann man ja nicht so viel verkehrt machen. Das konnte ich so nicht unterschreiben, auch hatte ich immer das Gefühl, wenn ich dem Training zuschaute , dass irgendetwas fehlt.
    Das Training bestand meistens aus warmlaufen, kleinem Spiel, z.B. Feuer, Wasser,Sturm, technischen Einzelübungen wie Torschuss, Dribbeln mit vielen Hütchen/Stangen und einem Abschlussspiel.
    Da es auch schnell dazu kam, dass ich ein Training alleine durchführen musste, ging ich erst einmal im Internet und später dann auch in diesem Forum auf die Suche. Auch übte ich bestimmte Techniken mit Hilfe von YouTube alleine und mit meinem Sohn im Garten.


    Anfang diesen Jahres stieß ich auf die Ideen von Horst Wein, die mich sehr interessierten. Sein Buch kaufte ich mir dann recht schnell. Besonders FUNino begeisterte mich, so das ich diese Spielform sofort in mein Training einbaute.
    Ab Ostern bagann ich dann mit der Ausbildung zum C-Trainer Breitenfussball, die ich dann im Sommer erfolgreich beenden konnte.


    So, jetzt aber zum Thema. Als ebenso großer Freund von Horst Weins Theorien kann ich aber thomasq nicht ganz beipflichten.
    Wenn man genau liest, beschreibt Wein bestimmte Techniken und fordert diese auch. Gleich in Punkt 1, "Spiele zur Ballführung ohne und mit Gegner", geht es um bestimmte Schusstechniken. Auch bietet er viele technische Komponenten, sie heißen bei ihm halt "Korrekturübungen" und "Korrekturspiel", da man, im Gegensatz zum Spiel, z.B. FUNino mit Vorgabe, stärker eingreift. Ich denke, das man je nach Leistungsstand der Mannschaft in Wein's Programm einfach springen muss.


    Ich komme jetzt ab der E, allerdings auch nicht gänzlich ohne Kombinationsformen aus. Das liegt zum Teil daran, das unsere Mannschaft aus dem Altjahrgang F und dem Jungjahrgang E besteht. In unserem kleinen Dorfverein gibt es nur zweijährige Mannschaften.
    Dadurch bedingt, ist der Jungjahrgang E, von anderen Trainern, trainiert worden. Andere Philosophie, gleichbleibende Positionen in den Spielen usw. Die anderen Unterschiede wie Größenunterschied, Kraft, Ausdauer, und die Problematik, eine Mannschaft auseinander zu reißen, kommen dann noch dazu.
    Durch die feste Vorgabe in den Kombinationsformen, habe ich einen besseren Zugriff auf jeden einzelnen, kann schnell korrigieren und auch reagieren und die Form den Bedürfnissen anpassen.
    In den darauffolgenden Spielformen, oft FUNino, 3vs3, kann ich durch kleine Vorgaben, wie z.B. Dreiecksbildung, jeder muss den Ball mind. 1*/2* spielen, usw., Kombinationen abfordern, wie sie auch im "großen" Spiel vorkommen.
    Außerdem nutze ich bestimmte Kombinationsformen, wie einige in dem Forum auch geschrieben haben, zum warm machen vor einem Spiel.


    Wichtig finde ich auf jeden Fall, dass man, wie es die Trainerausbildung fordert, wie es auch Horst Wein sieht, einer Übung, eine Spielform folgen lässt.


    Letztendlich ist es wohl wie mit allen Dingen, die richtige Mischung machts und die Kinder beobachten.


    Gerade habe ich gesehen, dass sich mein Post mit dem von soccerbook überschneidet, ganz schön flott, dieses Forum. Ich musste halt ne Pause einlegen, da mein Sohn von der Schule kam.


    Liebe Grüße