Mein Sohn darf sehr wenig spielen

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Guenter, also stimmt dein erstes Statement, das der Trainer einfach die Kinder seiner alten Mannschaft spielen lässt nicht mehr?

    dieses Argument gibt es sicherlich immer noch, hat sich jedoch abgschwächt, da durch folgende Beiträge von dir,
    sich doch ein wesentlich deutlicheres und etwas anderes Bild der Situation ergibt-


    normaler Vorgang hier im Forum .


    auch nicht zum Synchronschwimmen gehen, sondern sich einer Mannschaft anschliessen in der man leistungsmässig keine
    Schwierigkeiten hat, dann gibt es automatisch viele Probleme nicht mehr.


    Fussball macht bedeutend mehr Spass, in allen Alterstufen in allen Klassen
    wenn du zui den besten 10 spielern zählst als in der Rangordnung zwischen 11 und Nr. 18.


    Würde einem jungen Fussballer nie raten zu einer Mannschaft zu wechseln wo er ständig und dauernhaft um einen Stammplatz kämpfen muss.

    Bei sowas hab ich immer das Gefühl, dass die D3 eine "unzumutbare Demütigung" ist...

    Nicht nur Demütigung, sondern auch eine nicht begründbare Überheblichkeit, und Angeberei


    generell, nicht jetzt auf den konkreten Fall bezogen.


    Die richtig guten Spieler haben selten ein Problem damit, wenn sie mal (da sie in ihrer Mannschaft nicht eingeladen wurde) bei einer schwächeren oder unteren Mannschaft auszuhelfen

    Ich hatte noch nie einen Leistungsträger einer Truppe, der nicht in einer 2.ten Mannschaft spielen wollte, wenn er gefragt wurde


    warum es viele Spieler (und Eltern) lieber vorziehen in einer guten Mannschaft das letzte Rad zu spielen (aber unzufrieden zu sein und mehr einzufordern), als der Spiritus Rector in einer unteren Mannschaft mit einem Stellenwert nahezu nie ausgewechselt zu werden.

    Sie wollen einfach zu der besten Mannschaft zählen, stolz erzählen können, dass sie ja beim Verein XY spielen und nicht beimKleinkleckersdorfer Dorfverein.


    Dabei spielt es oft kaum eine Rolle, ob sie dort letztes Rad am Wagen sind und selten berücksichtigt werden, die Hauptsache
    sie fühlen sich dort dazugehörig, wobei die Betonung aber beim persönlichen Gefühl liegt.


    Man kann das eigendlich bei jedem Verein beobachten, der mehrere Mannschaften hat

  • Stimme euch beiden, Günter und SirAlex, zu.


    Im Laufe der ganzen Jahre wollten die Leistungsträger fast immer spielen, auch gerne in der 2. oder 3. Mannschaft. Klar, das hat auch damit zu tun, dass sie wussten, dass es nur "Aushilfe" ist. Aber die hatten fast immer Bock.


    Es ist und bleibt ein schwieriges Thema, ich kann das auch ganz gut verstehen, dass viele mit dem Gefühl, "aussortiert" worden zu sein, nicht so gut umgehen können. Aber oft ist es auch so, dass es vor allem die Eltern trifft ("mein Kind wird aussortiert/nicht gewürdigt/ungerecht behandelt") und mit einer positiven Grundeinstellung der Eltern viele Kinder sich auch in diesen 3er-Teams wohlfühlen könnten. Das sind Beobachtungen, die ich so definitiv gemacht habe.

  • Aber oft ist es auch so, dass es vor allem die Eltern trifft ("mein Kind wird aussortiert/nicht gewürdigt/ungerecht behandelt")


    Für ,mich verständlich, ist auch nicht nur im Fussball so. und selbst kann man sich doch auch nicht immer davon freimachen.


    erlebt man auf jedem Elternabend, bei jeder Zeugnisvergabe, gar bei jeder Arbeit.


    Die Bewertung von Lehrern, der Schule und auch der Schwere oder Inhalt der Arbeit kann doch unterschiedlicher gar nicht bewertet
    werden, immer abhängig vom Ergebnis, das die Kinder nach Hause brachten, und wer sucht da die Ursache beim Kind oder sich selbst?


    Lehrer, Schule können jederzeit mit Trainer und Verein getauscht werden, die Noten mit dem Stellenwert der Spieler
    und die Nichtberücksichtigung in der 1. Mannschaft mit dem Nichtversetzen in die nächste Klasse.


    falsche Schulwahl ist doch wohl identisch mit falscher Vereinswahl im folgenden Endergebnis.


    und das das fördereale System mit den vielen selbständigen Kultusministerien und ihren ständig krisitisierten unterschiedlichen
    Schulsystem finden wird ann schliesslich auch beim DFB vor.


    Und immer sind die anderen Schuld, wenn irgendwas nicht nach den eigenen Vorstellungen abläuft.
    Der Fussball hat aber gegenüber der Schule einen riesigen Vorteil. Wenn es nicht so abläuft, wie es in meinen Plan angedacht ist in meine Wuschvorstellungen lebt und nicht nach den eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten geändert wird:


    Man muss nicht beim Fussball dabeilbeiben, man kann sich jederzeit ein Hobby suchen, das genau nach eigenen Vorstellungen
    abläuft, falls es sowas überhaupt gibt.

  • Man muss nicht beim Fussball dabeilbeiben, man kann sich jederzeit ein Hobby suchen, das genau nach eigenen Vorstellungen
    abläuft, falls es sowas überhaupt gibt.

    Da ist was dran. Was bleibt dann üblich ? Ein Hobby zu suchen was kein Mannschaftssport ist.

  • Ein Hobby zu suchen was kein Mannschaftssport ist.


    Nein, Man muss lernen, gewisse Abläufe, gewisse Begebenheiten, gewisse Umstände zu akzeptieren und lernen damit
    umzugehen, auch wenn sie einem nicht so recht passen, unfair oder ungerecht erscheinen und manches ganz sicherlich
    besser gehandhabt werden könnte.


    Fussballer, die länger dabeigeblieben sind mussten das und konnten das auch, waren aber auch in der Lage das Positive für sich da herauszuziehen.


    Das ist aber nicht nur im Fussball oder einem anderen Mannschaftssport so, das trifft immer zu, sobald man ein Hobby zu zweit
    ausüben will. Ist doch schon so, wenn man mit Freundin oder Frau in Urlaub fährt, da geht doch auch nicht alles nach den eigenen
    Vorstellungen ab.


    Für Indiviualisten gibt es immer noch die Leichtathletik als Sport. Im dortigen Breitensport, kann jeder so und wann er will
    trainieren und laufen, am Wettkampf teil nehmen oder auch nicht, alles so wie er es für sich will, mit der Ausnahme, dass er beim z.B. Marathon in die gleiche Richtung laufen muss wie alle anderen. Mist aber auch, einen Haken gibts also auch dort.


    Nirgendwo geht es nach meiner Wunschvorstellung ab.


    Eines ist aber auch ganz deutlich in meinem Bereich sichtbar gewesen.


    Der Umgang mit Problemen aller Art ihrer Kinder ist in der Elternschaft, die selbst vom dauerhaften Mannschaftssport (muss nicht unbedingt Fussball sein) kommen ein wesentlich anderer als bei denjenigen, die erst durch ihre Kinder zum Vereinsfussball .
    kommen.


    Kinder, deren Väter selbst im Fussball Probleme hatten, viele die auch selbst allzu früh aufgehört hatten, gehen oft
    den gleichen Weg.

  • Chris, zu deiner Frage noch, natürlich ist es keine "Demütigung" in der 3. Mannschaft zu spielen. Besser zu den Guten der dritten Mannschaft zu gehören, als zu den Schlechten der 2. Mannschaft. Warum nun so viele von der ex D2, die dann in die neue D3 sollten aufgehört haben?. Vielleicht weil man Ihnen 3 Monate gesagt hat, sie kommen in die D2. und dann da auch 2 Monate trainiert haben. Dann kommt eine Sammelmail an alle, in dem drin steht, sie sollen jetzt zur D3, die noch nicht mal einen dauerhaften Trainer hatten. Jüngere Spieler, die gerade erst angefangen haben, waren dann auf einmal in der D2.


    Vielleicht war es den Spielern und Eltern dann einfach mal genug. Die haben auch Befindlichkeiten, sind nämlich nicht nur Schachfiguren.


    Zur anderen Diskussion: das die Besseren gerne in einer schlechteren Mannschaft aushelfen. Natürlich. Aber auch dauerhaft dahin gehen?



    Die 20% Besten eines Jahrgangs werden natürlich nie Probleme haben. Die werden wahrscheinlich immer durchspielen.

    3 Mal editiert, zuletzt von House ()

  • Ich verstehe zwar, was Ihr meint, aber guenter, Sir Alex und Chris, ich finde auch, dass Ihr es Euch ein wenig zu leicht macht. Wenn man wie du, Sir Alex, an einem NLZ tätig ist, so hat man andere Voraussetzungen, da ist ja tatsächlich von vornherein klar, dass die Teilnahme Einladungssache ist, der Kader klar begrenzt, mit einer viel höheren Nachfrage als das Angebot, da wird natürlich nach Leistung, Perspektive und Potenzial aussortiert, das ist auch jedem klar.


    Aber der Sohn von House ist nicht in einem NLZ, das ist ein stinknormaler Verein, wie es sie zu tausenden in Deutschland gibt. Dort sammeln sich dann also Kinder aller Leistungsstufen. Hat ein Verein nun so viele Spieler, dass er pro Altersstufe mehrere Mannschaften bilden kann, so steht es ihm natürlich frei, dies nach Leistungskriterien zu tun. Wenn das Leistungsgefälle sehr groß ist, kann das sogar im Sinne aller Spieler sein. Wobei dabei auch jedem Trainer, der in diesem Geschäft ein paar Jahre auf dem Buckel hat, klar ist, dass das untere Drittel der höheren Mannschaft so ziemlich mit dem oberen Drittel der unteren Mannschaft ausgetauscht werden könnte -- je nach Spreizung mögen es Viertel oder Fünftel statt Drittel sein, aber am Grundsatz ändert das nichts.


    Wie gesagt, ich habe gar nichts grundsätzlich gegen eine Trennung nach Leistung, obwohl ich sie eigentlich erst ab der D-Jugend anstreben würde, In G und F würde ich sie sicher noch nicht vornehmen und auch noch in der E-Jugend zu vermeiden suchen -- es sei denn, ich habe zwei Mannschaften, die in unterschiedlichen Spielklassen unterwegs sind, also z.B. eine in der Kreisliga und die andere in der Kreisklasse -- das sind die einzigen verschiedenen Spielklassen, die es bei uns in der E-Jugend gibt.


    Aber, und jetzt kommt mein eigentlicher Einwand, wenn man nach Leistung trennt, so sollte man das, wie ich finde, möglichst transparent und mit ganz viel Kommunikation machen. Und man sollte, nein, ich finde sogar, man muss sich um die verständlicherweise enttäuschten Spieler, die in die unteren Mannschaften einsortiert wurden, intensiv kümmern, typischerweise sogar mehr als um die erste Mannschaft. Ebenso muss ich als Trainer der ersten Mannschaft darauf achten, wie es meinen schwächsten Spielern geht, sie tun sich naturgemäß schwerer, da bin ich dann umso mehr gefragt, damit ich es schaffe, sie eher ins Mittelfeld zu bekommen als dass sie, frustriert dadurch, dass sie offenbar weniger können als die anderen, stetig weiter abfallen.


    Und ich muss die Maßnahme der Trennung, den Vorgang, die Kriterien, etc. auch den Eltern erklären, muss ihnen begreiflich machen, dass es eben nicht darum geht, einige Kinder zu belohnen und andere abzustrafen, sondern dass es vielmehr das Ziel ist, dass möglichst alle Kinder in einer Mannschaft und einer Spielklasse unterwegs sind, die gut zu ihnen passt. Ich würde da auch deutlich sagen, dass es da natürlich knifflige Fälle gibt und dass es quasi einen Überlappungsbereich zwischen oberer und unterer Mannschaft gibt -- bei den Spielern in diesem Bereich sowie ihren Eltern liegt ja das größte Konfliktpotenzial. Da sollte ich als Trainer proaktiv den intensiven Dialog suchen.


    Und dann muss ich natürlich auch Wort halten und den Werdegang der Kreisklassenmannschaft genauso verfolgen und ihm im Vereinsblättchen usw. genauso viel Aufmerksamkeit und Anerkennung zollen wie der Gruppenligatruppe. Denn schließlich ist es hier doch genauso wie in diesem Thread: die Spieler sollen sich alle bemühen, ihr Potenzial auszuschöpfen. Das ist halt bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.


    Häufig beobachtet man doch aber, dass die besten Spieler und die am höchstklassigen spielenden Mannschaften den Großteil der Aufmerksamkeit erhalten. Ich bin jetzt beileibe nicht dafür, dass man die stärkeren Spieler links liegen lässt und sich nur noch um die schwächsten kümmert, nein, es soll schon jeder zu seinem Recht kommen. Aber es soll eben bitte schön auch wirklich jeder zu seinem Recht kommen, und eben auch nicht die stärkeren Spieler deutlich mehr als die schwächeren.


    So, und nun habe ich auch fertig.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich kenne übrigens durchaus stärkere Spieler, die nur ungern bei niedrigeren Mannschaften aushelfen, oder bevorzugt bei Freundschaftsspielen verhindert sind... Bisher hat auch jeder dieser Spieler die schwächeren Spieler stets im Training und Spiel ständig geflissentlich übersehen und wie Luft behandelt. Und bei sowas schwillt mir dann unweigerlich der Kamm mächtig an.. :whistling:

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ohne in dem beschriebenen Fall die genauen Umstände und Ursachen für die kurzen Einsatzzeiten zu kennen, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der Sohn von House leistungsmässig in diese Mannschaft gehört. Wahrscheinlich nicht als "Leistungsträger", aber immerhin zum Durchschnitt gehörend. Da gibt es oft auch andere Befindlichkeiten, warum "Trainer" bestimmte Kinder bei den Einsatzzeiten benachteiligen. Lassen sich diese in Gesprächen mit den verantwortlichen Personen nicht herausfinden und lässt sich das Problem nicht zur Zufriedenheit des Kindes abstellen, sollte man entsprechende Konsequenzen ziehen und dabei als Vater ausschließlich die Interessen seines Kindes berücksichtigen, denn nur für dieses ist man verantwortlich. Nicht für die Interessen einen "Trainers" oder Vereins.

  • Einige haben angeführt, dass in einer D-Jugend durchaus schon der Leistungsgedanke eine Rolle spielen darf.


    Ja ! - Dann aber bitte bei der Einteilung der Mannschaften im Vorfeld der Saison !!!


    Ist die Mannschaft zusammengestellt, hat auch jeder Spieler bei regelmäßiger Trainingsteilnahme und Einhaltung der Teamregeln anteilige annähernd gleiche Spielzeiten zu bekommen. sollte sich innerhalb einer Saison herausstellen, dass ein Spieler in der Mannschaft überfordert ist und in einer unterklassigen Mannschaft vielleicht jemand unterfordert, sollte auch nach einem Gespräch über die Gründe und Ziele ein Tausch der jeweiligen Teams möglich sein. In diesem Fall würde dies zur weiteren persönlichen Förderung der jeweiligen Spieler geschehen.


    Wenn man jedoch ein gesundes spielfähiges Kind einfach nicht, oder nur wenig spielen lässt, es noch nicht einmal für notwendig erachtet, Gründe dafür anzugeben, kann dies wohl niemals der Förderung dieses Kindes dienen, sondern geschieht nur aus niederen persönlichen Gründen eines "Möchtegerntrainers", der für mich im Kinderfußball nichts verloren hat.

  • Es gibt, so zumindest meine Beobachtung, auch nicht wenige Trainer, die sich von den stärkeren Spielern und/oder ihren Eltern regelrecht erpressen lassen. Letztere mosern dann, wenn das Kind ausgewechselt wird und dafür ein schwächerer Spieler auf den Platz kommt, geben gut hörbar zum besten, dass ihr Sohn (es sind ja meistens die Söhne, um die es geht, ich kenne nur einen so gelagerten Fall mit einem Mädchen) ja Leistungsträger sei, vielleicht sogar noch beim alten Verein sich ja alles um ihn drehte und er nie ausgewechselt wurde, da hätte man ja auch dort bleiben können, wenn er hier nicht zum spielen kommt. Tja, und da diese Spieler ja tatsächlich zu den besseren gehören, lässt sich der Trainer Schiss machen und kommt den Wünschen der Silberrücken nach. Und wer leidet darunter? :thumbdown: Sowas finde ich persönlich ganz schwach..


    Es ist sicherlich sehr viel häufiger anzutreffen, dass Eltern ihre Kinder stärker einschätzen als sie es sind und dass sie, bewusst oder unbewusst, ihr Kind protegieren. Und kaum einem Kind ist damit gedient, in einer Mannschaft oder Spielklasse zu spielen, die für ihn zu stark ist. Insofern sind die Hinweise an House, seinen Eindruck über die vermeintliche Ungerechtigkeit einmal selbstkritisch zu übrerprüfen, durchaus gerechtfertigt. Aber das darf nicht darüber hinweg täuschen, dass es in vielen Mannschaften in vielen Vereinen regelmäßig zu ganz großen Ungerechtigkeiten kommt, und dass in der Regel die schwächeren Spieler die Leidtragenden sind. Und das sage ich als Vater eines Leistungsträgers (von einer ganzen Zahl), der heute sogar von einem Trainer vom Musikunterricht abgeholt wird, damit er bei dem Punktspiel dabei sein kann -- er wird erst kurz vor Anpfiff am Spielort sein. Und zu diesem Spiel wurden, weil es ein paar Absagen gab, zwei Spieler aus der nächsthöheren Mannschaft herunter geholt -- bei einem Kader von 27 Spielern (C-Jugend). Kreisliga, unsere Bilanz ist bisher 4:0:0 mit +19 Toren, beim Gegner stehen 1:1:1 und +3 Tore zu Buche... Ich weiß ja nicht...


    Nachtrag: Bei der Bildung der Mannschaft meines Sohnes gab es das Problem, dass in der D-Jugend zu viele schwächere Spieler vergrault wurden, so dass es dann nicht zur Bildung von zwei C-Jugendmannschaften gereicht hat. Daher der große Kader. Aber ich kenne alle diese Spieler und ich habe auch drei der vier Spiele gesehen: bis auf vielleicht einen Spieler hätte man jeden da mitnehmen und auch einsetzen können. Vielleicht nicht mehrere der schwächsten Spieler zusammen und vielleicht auch nicht auf kritischen Positionen. Mein Sohn ist bei denen dabei, die auch mal durchspielen, ich kann mich seinethalber überhaupt nicht beklagen. Aber einige seiner Mannschaftskameraden tun mir leid.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    Einmal editiert, zuletzt von tobn ()

  • tobn


    du irrst dich. ich war nie in einem NLZ oder auch einem Leistungsverein tätig. leiglich bei einem Leistungsverein meinen Sohn begleitet.


    Ich bin einem etwas grösseren, insgesamt etwas besseren geführten Dorfverein grossgeworden.


    Bin dann, als mein ältester Sohn im F-Alter war, in einen kleinen Dorfverein gekommen, in dem fast alles an Problemen
    gegeben war, die wir hier diskutierten.


    Als allererstes lente ich ein F-Jugend kennen, in der nur die leistungsstärksten zum Einsatz kamen, mit der einzigen Ausnahme:
    Sohn des Aktiventrainers und einer starken Person im Verein, der garantiert kein fussballerisches Talent war.


    Jungs die ab Nr 11 kamen wurden links liegengelassen. bei Spielstand 5:0 führte das Auswechseln eines starken Spielers
    zum absoluten Unverständnis.


    Ich könnte fortführen, wollte nur 2 Beispiele aufzeigen, mit denen ich direkt in diesem Verein konfrontiert wurde, und in der grassen
    Form nicht gekannt habe und dass ich selbst mit vielen der hier aufgeführten Probleme selbst konfrontiert wurde.


    Ich kann die Sorgen vieler Eltern hier, wie zum Beispiel House allerbestens nachvollziehen, habe sie ja teilweise selbst
    gehabt.


    Nur hatte ich einen Vorteil, den, dass ich als langjähriger Fussballer und Vereinsmitglied viel Abläufe kannte, wusste das man gerade als Neuling im Verein so gut wie nichts erreichen bzw. ändern kann, und in vielen Vereinen nicht grundlegend anders ist.


    Wusste aber auch welche Möglichkeiten man selbst in einem solchen Verein haben kann, die positv zu nutzen sind.


    Ich wurde zwar belächelt, als ich anfragte ob man eine F2 melden könnte und ich diese Mannschaft aufbauen und trainieren würde, aber nach dem Motto, lasse den doch mal machen, wurde zugestimmt.


    Habe dann alle Unzufriedenen und bereits Aufgehörten um mich gescharrt und auch eine Mannschaft zusammenbekommen.
    Aus dieser Truppe spielen heute übrigens mehr Jungs im Aktivenbereich, als aus dem ach so starken Jahrgang der F1.


    Klar, nicht jeder Vater hat den Hintergrund, den ich hatte, aber den muss man in dieser Altersstufe auch nicht unbedingt haben.


    Ich habe aber eins gemacht, was eigendlich jeder könnte und was ich hier ja öfters anspreche:


    Ich habe Dinge, die mir absolut nicht gefallen, die absolut nicht meinen Vorstellungen entgegenkamen, die nicht einem Umfeld
    entsprachen in dem ich meinem Sohn im Fussball aufwachsen lassen wollte, einfach mal als Gegeben akzeptiert.


    Nicht rumgejammert, nicht erwartet oder gar versucht dass die dortigen Verantwortlichen ihr Vorgehen ändern, nicht direkt an einen Vereiswechsel gedacht, sondern ich habe einen Weg gesucht, wie ich selbst für und mit meinem Sohn es in etwa so gestalten kann
    dass es mir passt.


    In ganz kleinen Schritten konnte ich dann aber auch über meine Mannschaft hinausgende Veränderungen erreichen, bei weitem
    aber auch nicht wie ich es mir wünschenswert gewesen wäre.


    Was ich rüberbringen will, manchmal sicherlich unangenehm für den Ein oder Anderen, ist, dass gewisse Dinge einfach zu akzeptieren sind, sie sind einfach vor Ort so, ob sie richtig sind oder nicht, ob sie den eigenen Vorstellungen entsprechen, oder nicht.


    Wer dann zuerst mal akzeptieren kann, von eigenen Wunschvorstellungen oder aber auch wie es eigendlich sein sollte,
    Abstand nimmt, der kann durchaus Wege finden, die für das eigene Kind zufriedenstellend sind.


    Kinder kommen viel mehr klar mit gewissen Situationen und können sie wesntlich besser akzeptieren als wir Erwachsene glauben.


    Es sind dann auch weniger die Kinder, sondern ihre Eltern die rummjammern, allen Anderen und auch die dortigen Verhältnisse
    verantwortlich machen.


    Gerade diejenigen die neu zum Vereinsfussball kommen, haben Vorstellungen, die sehr häufig nicht zu diesem passen.


    Wer das erkennt , akzeptiert und seine eigenen Vorstellungen zurückschrauben und anpassen kann, wird beim fussball dabeibleiben, die Anderen werden ihn irgendwann verlassen. Denn die gegebenen Bedingungen in Vereinen, egal wie
    verbesserungswürdig sie sind, wird er nicht verändern, es sei denn er wird aktiv und hat einen einen sehr langen Athem.
    Bis da aber dann Veränderungen erreicht sind, spielt der eigenen Sohn garantiert nicht mehr in der Altersstufe, für die man
    für Veränderungen gekämpft.


    Der Fussball ist, wie er ist, wer das nicht akzeptieren will, für den ist der Fussball, so wie er ist , halt nichts..
    es gibt aber noch keinen anderen, zumindest nicht den, den sich jeder für seine Wünsche und Vorstellungen erhofft.

  • guenter:


    Zitat

    Kinder kommen viel mehr klar mit gewissen Situationen und können sie wesntlich besser akzeptieren als wir Erwachsene glauben.

    Allzu oft trauen sie sich aber auch nicht, etwas zu sagen, bzw. nehmen Dinge als gegeben hin, weil sie es nicht anders kennen oder es ihnen so durch die verantwortlichen Personen eingeredet wird.
    Ständig benachteiligt zu werden, muss man nicht akzeptieren und sollte es auch nicht.
    Die Eltern sind hier verantwortlich für ihre Kinder. Warum sollen sie ihre Kinder in einem Verein lassen, wenn sie beispielsweise wissen, dass es in einem anderen Verein besser läuft.
    guenter: Dein Einsatz, den ich durchaus als eine Möglichkeit für positive Veränderungen sehe, in allen Ehren. Aber nicht jedem Vater ist eine solche Möglichkeit gegeben. Und ich persönlich hätte auch keine Lust, meine Zeit in einem Verein zu verbringen, der erkennbar nichts für Kinder übrig hat bzw. wo sich niemand der Verantwortlichen dafür interessiert, ob die Kinder angemessen behandelt werden.

  • Allzu oft trauen sie sich aber auch nicht, etwas zu sagen,

    Stimmt, mindestens genauso häufig übernehmen sie aber auch einfach die Einstellung der Eltern, die dann als ihre eigenen
    kundgetan werden.


    Warum sollen sie ihre Kinder in einem Verein lassen, wenn sie beispielsweise wissen, dass es in einem anderen Verein besser läuft.

    Absolut kein Widerspruch, wenn sie einen solchen in der Nähe haben.


    Aber wie gross ist denn die Chance überhaupt, sicher zu sein, dass dort die derzeitgen Probleme nicht gegeben sind, bzw dann
    nicht andere auftauchen? Allein ein Trainerwechsel kann doch schon dort bei einem Jahrgang zum Umkehr derzeitig guter
    Bedingungen führen.




    Und ich persönlich hätte auch keine Lust, meine Zeit in einem Verein zu verbringen,

    das kommt dann auf die Eigenmotivation an. Bei mir war es der Eigenanteil zur Integration unserer Familie als Neubürger
    im Dorf. Wegen dem Fussball wäre ich dort garantiert nie gelandet, nach erfolgter Integration ja auch nicht geblieben.


    noch eine Klarstellung:


    betreffender Verein hat sehr wohl recht viel für die eigene Jugend gemacht, vollkommen ausreichend ausgestattet bis zur Fahrgelderstattung der Eltern bei Auswärtsfahrten (!) einschl. einem speziellen Versicherungsschutz für die Autofahrer.


    nur konnte jeder Trainer mit seiner Mannschaft vorgehehn, wie es ihm beliebte. Folge war dann, dass es durchaus den ein oder anderen besser geführten Jahrgang , aber auch das genaue Gegenteil zu finden.


    Diesen Nachteil konnte ich dann aber auch bei 2 Jahrgängen zu meinem absoluten Vorteil ausnutzen.
    Vorteile, die sich mach Trainer in einem gut geführten Verein für sich nur wünschen würde.


    an Versuchen durchgehende Veränderungen (Verbesserungen) in der Jugendabteilung zu erreichen bin ich jedoch kläglich
    gescheitert und habs dann nach 10 Jahren auch aufgegeben.

  • du irrst dich. ich war nie in einem NLZ oder auch einem Leistungsverein tätig.


    Ich weiß. Ich habe bezüglich des NLZ bewusst nur Sir Alex angesprochen. Chris und dich habe ich hinzu genommen, weil ich anschließend gegen die von Euch drei vorgebrachten Meinungen argumentierte.


    Wenn ich jetzt Euch individuell ansprechen müsste, so würde ich sagen:


    Sir Alex: Bei Euch im NLZ gelten eigene Regeln, da geht es von vornherein nur um Leistung und Potenzial, viel mehr Nachfrage als Angebot, Kadergröße ist bekanntermaßen begrenzt und natürlich wird da heim geschickt, wer von den Trainern für zu schwach befunden wird. Nicht das Thema hier.


    guenter: Im Dorfverein sieht es meiner Ansicht nach ganz anders aus, da gilt meiner Meinung nach das, was ich schrieb: man kann zwar nach Leistung trennen, muss sich aber unbedingt auch um die schwächeren Spieler/Mannschaften kümmern und die unteren Mannschaften eben nicht als Abstellgleis (das Wort hast du an anderer Stelle kürzlich gebraucht) betrachten.


    Chris: Tja, wie ich dir schon per PN schrieb, ich halte Eure Situation, wie auch z.B. die der beiden Vereine, die sich bei uns zusammen getan haben, für schwierig, denn man ist zwar ambitioniert, aber eigentlich vom Grundsatz her ein stinknormaler Breitensportverein wie viele andere in der Umgebung auch -- ich muss dazu sagen, dass ich ja nicht weiß, in welchem Verein du tätig bist, aber von den Beschreibungen her klingt es schon nicht so unähnlich.. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Vereine, die so den mittleren Leistungsbereich anpeilen, auch dafür sorgen müssen, dass die schwächeren Spieler aus ihrem Einzugsgebiet eine angemessene Berücksichtigung erfahren. Dazu bedarf es dann aber pro Altersklasse mindestens zwei, eher drei oder vier Mannschaften. Dazu muss man dann besonders von F- bis D-Jugend alles dafür tun, dass möglichst wenige Spieler den Verein verlassen. Zumindest sind das meine Schlussfolgerungen.


    Und jetzt, guenter, lese ich mir den Rest deines Beitrags durch.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • So, und nun antworte ich weiter.


    Also, natürlich ist es auch sinnvoll, wenn man erkennt, wo man etwas erreichen kann und woran man nichts wird ändern können. Es bringt niemandem etwas, wenn man einen Krieg anzettelt, den man nicht wird gewinnen können. Insofern finde ich deinen Rat auch für viele Eltern sinnvoll, die unzufrieden sind: sie sollten zunächst einmal selbstkritisch hinterfragen, ob sie wirklich einen Grund zur Unzufriedenheit haben. Haben sie ihn, dann sollten sie prüfen, ob es möglich ist, daran etwas zu ändern. Dazu dürfte typischerweise auch das konstruktive Gespräch mit dem Trainer gehören, vielleicht ist er sich des Problems ja überhaupt nicht bewusst. Stößt man mit seinem Anliegen jedoch auf Unverständnis und kann man keine überwältigende Koalition mit gleichgesinnten Eltern bilden, so bringen eventuelle Proteste wenig bis gar nichts. Dann könnte man entweder deinen Weg gehen und die Sache selbst anpacken, oder es halt woanders versuchen.


    Nichtsdestotrotz kann ich selbst das Möchtegernproficlubgehabe, das man leider noch viel zu oft antrifft, nicht mit meinen ethischen Vorstellungen vereinbaren. Auch wenn ich es Woche für Woche akzeptieren muss.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn, ich finde deine Beiträge super. Noch dazu, weil du selber sehr spielstarke Kinder zu haben scheinst. Solche Leute sehen die Probleme der nicht ganz so starken Spieler meistens überhaupt nicht. Denn sie haben sie natürlich auch nicht.


    27 Spieler in der C-Jugend könnte unser Verein nächstes Jahr auch haben. Dann wird wieder gejammert, das es nicht für zwei C-Jugenden reicht. Aber in der derzeitigen D-Jugend wieder reihenweise die Spieler verkraulen, denn noch hat man da ja genug.


    :thumbup:

  • Wir haben nur D1, D2, D3 (da sind Spieler der Jahrgänge 2002 - 2004 versammelt). Alle Mannschaften sind und werden wohl auch in der untersten Klasse bleiben. Nix Kreisklasse. Normalgruppe.

  • Da ich keine Ahnung habe in welchem Verhältnis Normalgruppe und Kreisklasse stehen, halte ich mich lieber im betreffenden Fall in der Zukunft zurück.