Derzeit regiert eine fanatische Minderheit an Trainern und Eltern den unteren Jugendbereich. Sie ekelt nicht nur Kinder und Jungschiedsrichter an, sie wirft allgemein ein schlechtes Licht auf den Fussball.
Die Einführung der FPL ist längst überfällig. Sie wird nicht alle Probleme lösen können und schon gar nicht sofort. Es wird ein langer und teiweise steiniger Weg werden, denn leider gibt es auch in den Köpfen der Verantwortlichen noch zu viele Schwarze Schafe. So will ich gar nicht verhehlen, dass bis in die oberste Spitze des DFB hinein Leute am Ruder sind, denen die die FPL als "Pussie-Fussball" bezeichnen und weiterhin Blut und Ehre auf dem Rasen verteidigt sehen wollen. Weil das so ist, konnte es auch nur über Einführung von der Basis heraus geben. Es ist jedoch außerordentlich gut verlaufen, dass sich die Wissenschaft dieses Thema`s angenommen hat und die Presse die Einführung teilweise sehr gut unterstützt.
Die FPL wendet sich deshalb nicht an die Pessimisten mit ihren Tausend Gründen, die dagegen sprechen etwas Neues zu wagen. Sie wendet sich an die Optimisten (Fussballbeklopten wie wir), die den Kindern dort ihren Fussball wieder zurück geben wollen, wo es nötig ist.
Wenn wir schon beim Start der FPL nach jedem Haar in der Suppe suchen, dann werfen selbst diejenigen das Handtuch, die von den Grundideen überzeugt sind.
Wollen wir, dass eine kleine Minderheit von Dummköpfen und von Ehrgeiz zerfressenen Trainer und Eltern weiterhin bestimmt, wie hier Kinderfussball gespielt wird?
Wenn wir uns für einen altersgerechten Kinderfussball einsetzen, dann können wir den nicht umsonst haben. Denn dann müssen wir uns überall dort für die Kinder einsetzen, wo es notwendig ist. Dann müssen Menschen, die ihre privaten Interessen über denen der Kinder stellen, entweder Einsicht zeigen oder von den Sportplätzen verschwinden.
Konkret heißt das, dass es überall dort, wo die FPL noch nicht funktioniert, einen Informationsbedarf gibt. Denn dort scheinen die Gründe der Veränderungen offensichtlich noch unverstanden zu sein. Dafür seit ihr alle zuständig. Denn ihr braucht nicht abzuwarten, bis von irgendeiner übergeordneten Stelle eine Anordnung kommt. (Das mag in Deutschland besonders schwierig zu sein. Nicht umsonst meinte seiner Zeit Karl Marx: wenn in Deutschland eine Revolution beginnen soll, dann geht man zuerst einmal zum Bahnhof und kauft sich eine Bahnsteigkarte!)
tobn hat nachvollziehbar begründet, dass die Nachhaltigkeit der FPL-Regeln durch die Trainerfluktuation im unteren Jugendbereich in Gefahr geraten kann. Hier sind weitere Nachbesserungen nötig. Zum einen muß generell in den Vereinen daran gearbeitet werden, das sich über die Qualitätsverbesserung in der Trainerausbildung die Fluktuation deutlich reduziert wird. Und zum anderen müssen die FPL-Regeln fester Bestandteil bei der Einweisung neuer Trainer in den Vereinen sowie den Staffeltagen werden.