Frage zur Rückpassregel

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  • Ok ich will auch noch mitmachen, hab zwar den Schiri-Schein nur im Rahmen der Trainerlizenz erworben, war also auch nie wirklich Schiedsrichter und bin deshalb nicht der gewünschte Fachmann aber ich versuchs mal ;)

    Da die Frage war, ob ein Rückpass vorlag, sind die zwischendurch aufgeworfene Fragen, zum Standort des Oberschenkels und damit verbundenen Entscheidung Tor/Kein Tor irrelevant, weil nicht Gegenstand der Frage.


    A) Die Formulierung "bekommt den Ball gegen den Oberschenkel" impliziert bereits das keine Absicht bzw kontrollierter Pass vorliegen kann (Regel 4) und der Rettende Spieler, ebenso kann auch kein unsportliches Verhalten an den Tag gelegt haben, da die Aktion Passiv war - er bekamm den Ball an den Oberschenkel - (Regel 3)


    B) Eigentlich müsste das ja Punkt a) sein... ebenfalls unter zugrunde legen der Regel 2, besteht kein unerlaubtes Handspiel des Torwarts. Der Oberschenkel ist in diesem Fall mMn wie das Knie zu bewerten und somit ist der TW berechtigt den Ball in die Hand zu nehmen.


    C) Regel 5-8 sind in meinen Augen nicht relevant. Davon das der TW den Ball erst mit dem Fuß gestoppt hat ist nicht die Rede, und auch das Annehmen des Balles außerhalb des Straraums und hineindribbeln ist somit raus aus der Nummer. Von der 6 Sekunden Regel ganz zu schweigen...


    D) Regel 9 und 10 wird dann schon wieder spannender werden. Jetzt könnten Verschwörungstheoretiker angeben... TW hat den Ball in der Hand, legt ihn hin... Gegner klaut den Ball schießt aufs Tor und dann beschriebene Aktion... Für mich eine neue Spielsituation, zusätzlich regelkonformer Kontakt eines weiteren Mitspielers, sowie Gegenspielers. Somit ist auch diese Regel raus, und wir sind immernoch bei erlaubte Aktion des TWs...


    E) Regel 11 würde ich wie bei d) Argumentieren und sagen neue Spielsituation...


    Ich hoffe damit habe ich korrekt und argumentativ nachvollziehbar alle von dir aufgeführten Regeln im Bezug des Rückpasses aufgeführt und komme so zu dem Schluss, dass das Handspiel des TWs korrekt ist und somit auf weiterspielen seitens des Schiedsrichters hätte entschieden werden müssen!


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    Noch ein paar Worte zu der ein oder anderen Theorie:


    - Der Torschuss kam von einem Mitspieler: Ähm ja, den Mitspieler möchte ich nicht haben, der kontrolliert und bewusst den Ball aufs eigene Tor schießt bzw spielt... aber selbst hierbei würde ich auf korrekte Aktion des TWs entscheiden und weiterlaufen lassen. Ein Flugball vom AV zu IV der dann mit Kopf zum TW gespielt wird ist glaube ich auch nicht strafbar ;)


    - Der Schiri entscheidet auf unkonventionelle Spielweise: Nein! Da der Spieler passiv handelt. Ball geht auf den Oberschenkel, kann man mit der Handregel vergleichen?!


    - Spaßig wäre noch die Idee: Ein Einwurf der am TW vorbeigeworfen wird und durch Zufall noch von einem Mitspieler am Oberschenkel berührt wird und dann zum TW... müsste eigtl... ach lassen wir das :D

  • TW-Trainer
    Zur Erinnerung. Das statement der Schiedsrichter ist auf der vorgehenden Seite.
    Bitte auflösen. ;)

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • ur Erinnerung. Das statement der Schiedsrichter ist auf der vorgehenden Seite.
    Bitte auflösen.


    Geduld, Geduld, des Trainers Eigenschaft,
    die Preussen schossen doch auch nicht so schnell,
    Ega wie eilig du es wieder mal hast
    TW wird sich schon noch melden. Gell?

  • TW-Trainer


    Bin kein lizensierter Schiedsrichter, konnte aber jetzt drei solche befragen. Sie sind alle der Meinung, esvware kein Rückpass, da nicht willentlich und das Spiel müsse weiterlaufen. Ich hoffe, das lässt du jetzt gelten, da ich schon sehr gespannt bin.


    Ups, das hatte ich doch tatsächlich übersehen. Da wollen wir die Mühen von @paulwurf-mauli, der zumindest Schiedsrichter befragt hat, mal gelten lassen!


    Also die 3 befragten Schiedsrichter haben sich regelsicher erwiesen. Auch die Begründung ist korrekt. Denn ein am Boden liegender Spieler, der aus kurzer Distanz einen Ball abbekommt, kann wohl schwerlich einen präzisen Rückpaß spielen. Von einer Bedrängung durch den Gegner kann nicht gesprochen werden, weil sich der Abwehrspieler nicht in Ballbesitz befunden hat. Auch spielt es keine Rolle, ob der Torwart oder der Spieler näher an der Torlinie befunden hat.


    Im Spiel hat der Schiedsrichter allerdings einen indirekten Freistoß wegen Unerlaubter Rückgabe gepfiffen. Aber das war noch nicht alles Als sich der Torwart in die Mitte seiner plazierten Mauer stellte und mit der Freigabe durch den Ballkontakt des Gegners nach vorn in Richtung Ball stürmte, hat der Schiedsrichter den Freistoß wiederholen lassen, das sich nach seiner Meinung der Torwart zu früh bewegt habe. O.K. dann kann man geben, wenn man zu dieser Meinung kommt. Jedoch dann zuzulassen, dass der Freistoß von der 5 - Meter-Linie einige Meter weiter nach hinten verlegt wird, um durch diesen günstigeren Schußwinkel mehr Trefferfläche zu haben, ist schon wirklich übel!


    Das Spiel wurde durch diese Fehlentscheidungen leider entschieden und führte für das eine Team sogar zum Abstieg aus der Liga, was natürlich besonders bitter ist.


    Wohlgemerkt es handelte sich aum ein Spiel im Leistungsfussball und ein dafür lizensiertes Schiedsrichtergespann. Leider war kein Schiedsrichterbeobachter dort. Jedoch wurde Beschwerde eingereicht. Denn er überstimmte einige Male die Entscheidungen seiner Asistenten in recht einseitiger Weise. Da der "werte Kollege" bereits einige Spieler auf seine Weise entschieden hatte, wurde er zurück gestuft. Schiedsrichter sind eben auch nur Menschen, die ihren Emotionen manchmal zu viel Raum geben.


    Ich hoffe, die Torlinientechnik entwickelt sich weiter, sodass vielleicht in ein paar Jahren sogar elektronische Hilfsmittel für spielentscheidende Situaitonen zur Verfügung stehen. Denn wir sind alle nur Menschen, irren uns ständig, sodass die "Tatsachen-Entscheidung" irgendwann zumindest dort in die Tonne gehört, wo Jobs daran hängen. Ich habe immer ein gutes Verhältnis zu Schiedsrichtern gehabt, sie häufig sogar in Schutz genommen. Aber solche Siege und auch Niederlagen braucht nun niemand! Habe mich mal mit einem Schiedsrichter-Obmann darüber unterhalten. Der sieht es natürlich nicht so tragisch und meint: genau wie ein Spieler während des Spiels übt und Fehlentscheidungen trifft, macht es ein Schiedsrichter auch! Mal hat er einen Guten Tag und mal einen Schlechten!

  • Der sieht es natürlich nicht so tragisch und meint: genau wie ein Spieler während des Spiels übt und Fehlentscheidungen trifft, macht es ein Schiedsrichter auch! Mal hat er einen Guten Tag und mal einen Schlechten!


    So gesehen, hat der Mann recht, doch manche Entscheidungen haben leider wenig damit zu tun, ob einer mal einen schlechten Tag hat oder nicht.


    meine 2 schönsten Erlebnisse mit Schiris:


    Freistosschütze beschwert sich, dass die Mauer zu dicht zum Ball steht. Schiri reagiert auch, zählt die 9 m ab.
    jedoch von der Mauer beginnend und legt dann den Ball 3 m weiter zurück.



    Schiri muss während des Spiels einem menschlichen Bedürfnis nachkommen. Statt das Spiel kurz zu unterbrechen,
    verlässt das Spielfeld, geht zum nächsten Baum und ruft: spielt ruhig weiter, ich überblick das Ganze.


    wir hatten auch tatsächlich weitergespielt.



    versteh da den Obmann, der mal auf eine Beschwerde von mir wie folgt reagierte:


    Schau dir doch an, welche Leute euer Verein zu uns zum Lehrgang schickt, dann weisst du, welche Leute euch pfeiffen.


    wohl wahr, auch wenn es sehr viele gute Schiris gibt, vor allem gute junge Schiris habe ich die letzte Zeit gesehen, was zu hoffen lässt.


    und wenn mancher Schiri so pfeiffen würde, wie Spieler auf dem Platz spielen, gäbe es bedeutend mehr Spielabbrüche.

  • @ tw -trainer


    liegt überhaupt ein sogenannter rückpass/eine ogenannte rückgabe vor wenn der ball nach vorne gespielt wird zum torwart? also bezüglich der eigentlichen richtung ?
    dieser rückpraller geht ja im grunde von der line nach vorne und nicht nach hinten… =)8o

  • Gringo


    es spielt keine Rolle, aus welcher Richtung der Ball kontrolliert zum TW gespielt wird.


    vorsicht jedoch bei dem von dir aufgeführten Begriff "Rückpraller". im Wortes Sinne liegt da kein kontrolliertes Zuspielen vor.


    und beim regelwidrigen Rückpass muss immer das kontrollierte Zuspiel gegeben sein.

  • Günter


    Zunächst einmal deine Antwort an Gringo war richtig, denn es kommt nicht auf die Richtung an, aus der der Ball vom Spieler zum Torwart gespielt wird, sondern lediglich, ob der Pass ohne Gegnerdruck in voller Absicht gespielt wurde. Die Ausnahmen resultieren aus den Regeln auf der 1. Seite. Die Rückpassregel wurde zwecks Vermeidung von Spielverzögerungen durch permanente Rückpässe zum Torwart eingeführt. Kurios daran ist jedoch, dass man seinerzeit nicht davon ausging, dass ein Abwehrspieler auch noch mit anderen Körperteilen als dem Fuß den Ball zu seinem Keeper gezielt zurück passen kann, weshalb man diese aus der Rückpassregel raus genommen hat. Zu vermuten ist, dass man sonst eine höhere Quote an Selbsttoren befürchtete, was dann eventuelle Gegner der Rückpassregel auf den Plan gerufen hätte. (So ganz abwägig ist das ja nicht! Denn in den unteren Ligen wird seltener zum Torwart zurück gepaßt. Warum wohl?)


    Meine Frage an den Obmann, wie sehr man sich auf die Regelkenntnisse der Schiedsrichter verlassen könnte, kommentierte er so: "Jede Liga bekommt die Schiedsrichter, die es verdient"! Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass zunächst einmal die sportliche Qualifikation für höhere Ligen erreicht werden müsse, bevor man sich über Schiedsrichterleistungen unterhält, denn diese entsprechen nach seiner Ansicht der Durchschnittsleistung der jeweiligen Liga.


    Wenn also in den unteren Ligen Spieler und Trainer nicht regelsicher sind, dann darf man vermuten, dass es auch die Schiedsrichter nicht sind! Aber was soll man sich dann über Entscheidungen streiten, wenn niemand dabei ist, der im Zweifelsfall die Regelsicherheit besitzt?


    Der einzig kritische Punkt scheint die Unparteilichkeit in den Entscheidungen zu sein. Hierzu gab es eine ehrliche Antwort: "Schiedsrichter sind im Privatleben ganz normale Menschen, die Sympathien und Antipathien besitzen!" Sie werden ausgebildet, nach Regeln zu entscheiden. Ob das dann immer gelingt, das ist eine andere Frage? Aber welcher Trainer, Spieler oder Fan kann bei seinen Entscheidungen die Sympathie fürs eigene Team außer Acht lassen? Sehen wir die Dinge nicht manchmal gern so, wie wir sie sehen wollen?


    Nicht für alle Unsitten sind Schiedsrichter verantwortlich. Dazu gehört es, denn Ball beim Freistoß ein paar Meter weiter zum Tor zu legen, um in eine günstigere Schußposition zu gelangen. Dazu gehört es ferner, das die Mauer, sobald ihnen der Schiedsrichter den Rücken zudreht, einige Meter weiter zum Schützen vorrückt. Statt dies jeweils als Regelwidrigkeit zu ahnden und sich dabei in Diskussionen mit den Beteiligten einzulassen, wurde das "Freistoß-Spray" eingeführt.


    Der Obmann hielt dies für eine Notlösung, denn besser wäre die Einsicht der Trainer, ihre Spieler nicht zu derlei Regelwidrigkeiten zu animieren. Für ihn sei es nicht verwunderlich, dass die häufigsten Verstöße bei Freistößen und Einwürfen von den Teams gemacht werden, bei der ihr Trainer sich gern über negative Schiedsrichterleistungen ausläßt!


    Doch selbst, wenn ein Schiedsrichter Besonderes leistet, gelingt ihm selten der Ruhm eines Spieler oder Trainers. Auch verdient selbst ein Profischiedsrichter einen Bruchteil dessen! Manchmal kann es sogar, wie im Falle des italienischen Weltklasse-Schiedsrichters Colina passieren, dass sich die Presse über seine Glatze amüsiert, wenn ihnen gerade nichts besseres einfällt.


    Mein Plädoyer für die Schiedsrichterleistungen mag ungewöhnlich sein. Aber vielleicht resultiert es daraus, das man die Verärgerung durch vermeintliche Benachteiligung als besonders schlimm empfindet, während man die Vorteile von Regelauslegungen fürs eigene Team als Nebensächlichkeit abhakt? Wenn wir also über Schiedsrichter richten, sollten wir das eigene Interesse daran nicht ausser Acht lassen. Wenn also der "Heimschiedsrichter" erwartet wird und einen neutraler Schiedsrichter kommt, gibt es dann einen Grund, sich darüber aufzuregen?

  • @TW


    warum sollte man nicht auch mal ein Plädoyer für die Schiris abgeben.


    für mich als Spieler,Trainer oder Zuschauer war und ist der Schiri auch öfters ein Ärgernis.
    manchmal war es auch schon sehr grass.


    aber in über 90 % der Spiele, ist der Schiri garanitiert nicht der schlechteste Mann auf dem Platz.


    gerade auch im unterklassigen Fussball laufen etliche Spieler auf dem Platz rum, die um einiges schlechter Fussball
    spielen als der betreffende Schiri pfeifft.


    würden die Schiris so schlecht pfeiffen, wie sich manch Trainer verhält und mancher Spieler schlecht spielt,
    ging es auf unseren Plätzen richtig rund zu.


    da ich aus meiner aktiven Zeit den Schiris gegenüber noch einiges gutzumachen habe, gehe ich heute immer wieder mal als Zuschauer hin und lobe speziell einen jungen Schiri für sein Leistung.. ihre Reaktionen lassen vermuten, dass dies ihnen leider
    nicht allzuoft widerfährt. warum eigendlich? wobei wir doch alle wissen, dass Lob Ansporn zur besseren Leistung ist.