Liebe Trainerkollegen,
alljährlich regen sich die Gemüter über die Sichtung sowie den daraus folgenden Maßnahmen! Sicherlich mag vieles aufgrund von Kommunikationsproblemen resultieren. Jedoch scheint mir bei der Auswahl der geeigneten DFB-Stützpunkt-Trainerkandidaten so einiges im Argen zu liegen. Es steht zu vermuten, dass es einigen der 36 hauptamtlichen DFB-Stützpunktkoordinatoren egal zu sein scheint, wen man nimmt. Hauptsache er/sie hat die dafür erforderliche Lizenz.
So werden "frische C-Leistungslizenzinhaber" auch dann für Aufgaben als Stützpunkttrainer angeworben, wenn diese nicht einmal eine Bambini-Mannschaft trainiert haben, sodass sie ihr weniges Wissen über das Training und Coaching der jeweiligen Altersgruppen ausschließlich aus dem Trainerlehrgang beziehen.
Bei so wenig Engagement von DFB-Koordinatoren darf man sich nicht wundern, dass die Fluktuation bei den Stützpunkttrainern viel zu hoch ist! Leider scheint dem DFB die "Standard-Ausrede" ihrer Koordinatoren, wonach diese Trainer von den Vereinen zu lukrativeren Bedingungen abgeworben würden, immer noch zu genügen. Eine Befragung der ausgeschiedenen Trainer würde mehr "Licht ins Dunkle" bringen.
Die Stützpunktarbeit ist nur so gut, wie die Eignung und das Engagement der dort tätigen Trainer und Koordinatoren. Wielleicht sollten die DFB-Verantwortlichen für den Ausbildungsbereich diese Kritik ein wenig ernster nehmen als in der Vergangenheit und ggf. dort die Koordinatoren durch geeignete Personen austauschen? Denn der Fisch fängt bekanntlich immer am Kopf an zu stinken!
Die teilweise schlechten Resultate im internationalen Jugendbereich sollten genügend Beleg dafür sein, in der DFB-Eliteförderung eine Taskforce zu installieren, um die Ursachen fürs schwache Abschneiden zu ermitteln! Dies läßt sich leider nicht allein anhand von Statistiken ermitteln. (Wenn ich zum Beispiel einmal links und einmal rechts an einer Zielscheibe vorbei schieße, dann habe ich im statistischen Mittel einen Volltreffer gelandet!)