"Lizenz-Meierei" durch DFB-Stützpunktkoordinatoren

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  • Liebe Trainerkollegen,


    alljährlich regen sich die Gemüter über die Sichtung sowie den daraus folgenden Maßnahmen! Sicherlich mag vieles aufgrund von Kommunikationsproblemen resultieren. Jedoch scheint mir bei der Auswahl der geeigneten DFB-Stützpunkt-Trainerkandidaten so einiges im Argen zu liegen. Es steht zu vermuten, dass es einigen der 36 hauptamtlichen DFB-Stützpunktkoordinatoren egal zu sein scheint, wen man nimmt. Hauptsache er/sie hat die dafür erforderliche Lizenz.


    So werden "frische C-Leistungslizenzinhaber" auch dann für Aufgaben als Stützpunkttrainer angeworben, wenn diese nicht einmal eine Bambini-Mannschaft trainiert haben, sodass sie ihr weniges Wissen über das Training und Coaching der jeweiligen Altersgruppen ausschließlich aus dem Trainerlehrgang beziehen.


    Bei so wenig Engagement von DFB-Koordinatoren darf man sich nicht wundern, dass die Fluktuation bei den Stützpunkttrainern viel zu hoch ist! Leider scheint dem DFB die "Standard-Ausrede" ihrer Koordinatoren, wonach diese Trainer von den Vereinen zu lukrativeren Bedingungen abgeworben würden, immer noch zu genügen. Eine Befragung der ausgeschiedenen Trainer würde mehr "Licht ins Dunkle" bringen.


    Die Stützpunktarbeit ist nur so gut, wie die Eignung und das Engagement der dort tätigen Trainer und Koordinatoren. Wielleicht sollten die DFB-Verantwortlichen für den Ausbildungsbereich diese Kritik ein wenig ernster nehmen als in der Vergangenheit und ggf. dort die Koordinatoren durch geeignete Personen austauschen? Denn der Fisch fängt bekanntlich immer am Kopf an zu stinken!


    Die teilweise schlechten Resultate im internationalen Jugendbereich sollten genügend Beleg dafür sein, in der DFB-Eliteförderung eine Taskforce zu installieren, um die Ursachen fürs schwache Abschneiden zu ermitteln! Dies läßt sich leider nicht allein anhand von Statistiken ermitteln. (Wenn ich zum Beispiel einmal links und einmal rechts an einer Zielscheibe vorbei schieße, dann habe ich im statistischen Mittel einen Volltreffer gelandet!)

  • In der deutschen Talentförderung ist die unterste Stufe die Kreisauswahl. Fast alle DFB-Stützpunktspieler haben vorher in der Kreisauswahl gespielt. An der Sichtung für die Kreisauswahl wie auch an der Sichtung für die DFB-Stützpunkte im Rahmen des Sparkassen-Cups nehmen jedoch Sichter teil, die nicht einmal Trainererfahrungen (mit oder ohne Lizenz) besitzen. Zwar trifft letzendlich der Jahrgangsverantwortliche die Entscheidung. Berücksichtigt er jedoch dabei nicht die Vorschläge seiner Sichterkollegen, so kann er sich schon mal nach neuen Sichtern umschauen.


    Ersichtlich wird daraus, dass das mit der Talentförderung doch lieber den Vereinen überlassen wird. Denn zum einen findet dort ein wesentlich häufigeres Training statt und zum Anderen weißt die Quote von gerade einmal 0,5 % der Stützpunktspieler, die später im Profibereich von sich reden machen, dass man mit der Eliteförderung nur die Hoffnung tragen kann, dass mit viel Geld irgendetwas Gutes gemacht wird.


    Sollte diese WM gut für uns ausgehen, so wird die Devise "weiter so" lauten! Nur dann, wenn die Erwartungen nicht befriedigt werden, darf man mit einer Analyse und der Einleitung von Optimierungsmaßnahmen rechnen. Wo Hansi Flick die Verantwortlichen dafür wachrütteln kann, muß abgewartet werden.


    Ich weiß, das hört sich ein wenig pessimistisch an! Wenn man aber Verbesserungen wünscht, dann muß man auch den Istzustand kristisch beleuchten.


    Oder seht ihr das anders?

  • So weit ich das beurteilen kann, halte ich die hiesigen Stützpunkttrainer für kompetent. Die Sichtung für die Verbandsauswahl fand ich allerdings merkwürdig, weil ich mich nach Ansicht eines kompletten Turniers der Stützpunkte, bei dem dann überwiegend Spieler nominiert wurden, die mir nicht oder sogar negativ aufgefallen waren, gefragt habe, ob ich denn so überhaupt keine Ahnung von Fußball habe. Vielleicht lag es auch daran, dass der für den Jahrgang hauptverantwortliche Trainer die Hälfte der Zeit mit seinem Nebenmann gequatscht hat, statt die Spiele zu gucken...


    Ich glaube, dass die Stützpunkte für Spieler aus Vereinen mit nicht so tollen Trainern eine super Möglichkeit sind, um 1. Dinge zu lernen, die sie sonst nicht lernen würden und 2. Kontakte zu knüpfen für einen Vereinswechsel. Unabhängig davon ließe sich da sicher viel verbessern. Das sehe ich bei uns ganz stark im Torspielerbereich, wo ich weder die Auswahl der Spieler für den Stützpunkt nachvollziehen kann noch eine vernünftige Ausbildung der Torspieler im Stützpunkt stattfindet.

  • @ TW-Trainer, gutes Thema, Ich denke im Fördersystem muss sich einiges ändern,um bei der Jugendarbeit weiter vorne mitspielen zu können.
    Allerdings kann ich dies nicht von meinem Kreis sagen, hier sind die Stützpunkttrainer alle gut ausgebildet-zwar in die Jahre gekommen allerdings die einzig guten Trainer die Ahnung von den Lernzielen haben -neben einigen Vereinstrainern wie Ich.
    Ich arbeite in einem sehrr schlechten Kreis, es ist eine Schande was hier abläuft..
    Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel... kann also gut sein was du hier schilderst!


    Ich glaube aber das Problem liegt ganz wo anders- würden wir mehr gute /lizensierte Trainer ausbilden,würde sich ein Fortschritt einstellen ( eine Lizenz heißt nicht immer guter Trainer erhöht die Wahrscheinlichkeit aber,meiner Meinung nach) Wir brauchen a. mehr Trainer um optimale Förderung zu gewährleisten und b. mehr gute Trainer,die sich mit den Lernzielen auskennen. Der DFB muss mehr investieren, von nichts kommt auch nichts! Und wenn man sieht wieviel Geld in den Profibereich gesteckt wird ist es echt bitter,dass manche Trainer noch nicht einmal Fahrkosten erstattet bekommen können!


    Desweiteren glaube ich auch,man muss ein wenig an den Lernzielen pfeilen - das machen andere Länder besser, der DFB ignoriert sportwissenschaftliche Grundlagen, lässt etwas wie Spielintelligenz nahezu ausser acht ..
    Es ist Zeit für eine Reform, ansonsten werden wir wieder abrutschen,der DFB wird in ca. 8 Jahren auf die Fresse fliegen wie es schon in der Vergangenheit passierte und darauf eine Reform folgte...

    Einmal editiert, zuletzt von CokeFreak ()

  • Naja wenn man ehrlich ist interessieren sich die Stützpunkttrainer doch sowieso nur für die Top 5 (laut einem Gespräch mit Stützpunkttrainern) der rest ist einfach Beilaufwerk damit man die Mannschaften ans spielen bringen kann.


    Für unsere Mannschaft finde ich den Stützpunkt nicht so toll, die Jungs machen so wie ich das beurteilen kann so ziemlich ähnliche Sachen wie wir und uns fehlen auf Grund von zwei Stützpunkten 9 Spieler Montags beim Training sodass ein Training eigentlich nicht möglich ist. Für die Spieler kleinerer Vereine ist es wahrscheinlich eine tolle Sache wo sie sich mit stärkeren messen können und dementsprechend fortschritte machen können...

  • @tak


    Für mich gehört zur Kompetenz auch die Mannschaftsführung. Wenn man noch nie eine Jugendmannschaft trainiert hat, weil man gerade erst aus dem aktiven Seniorenfussball ausgeschieden ist und die C-Leistungslizenz frisch erworben hat.


    CokeFreak
    Wenn es das Ziel der DFB-Stützpunktarbeit sein soll, die Talente 1 x wöchentlich miteinander spielen zu lassen, dann genügt ein Betreuer oder Hausmeister, der ihnen einen Ball gibt und diesen danach wieder einschließt. Wenn es hingegen um eine sportliche Förderung und soziale Kompetenz für den Fussball gilt, dann sollten dort auch nur solche Trainer beschäftigt werden, die neben ihrer guten Trainerausbildung über praktische Erfahrungen mit Mannschaften in diesem Jugendalter besitzen.
    So könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das Ergebnis einer DFB-Taskforce-Gruppe u.a. darin bestehen könnte, neue Stützpunkttrainer im ersten Jahr ihrer Tätigkeit als Referendare zu beschäftigen, die ihr Handwerk auch über Lehrproben zunächst einmal erlernen dürfen (statt sie heutzutage gleich ins kalte Wasser zu werfen)!


    Rene1105
    Ein weiterer, wichtiger Punkt besteht darin, wie man sich eine optimale Eliteförderung vorstellt. Denn auch das wurde nicht zuende gedacht! So besteht ein typischer Stützpunkt-Jahrgang aus mehreren besonders veranlagten Talenten und einer Reihe von Spielern mit in etwa gleichem Niveau, die man aber auch auf vielen anderen Fussballplätzen antrifft! Es stellt sich deshalb die Frage, ob man die besonders hoch veranlagten Talente früher zusammen zieht? Dadurch gibt man den Kickern, die heutzutage zum Auffüllen von Trainingsgruppen benötigt werden, im Schatten der Talente zu reifen. Heute hört man vielfach von diesen Spielern nichts mehr, weil sie durch andere und sich selbst viel zu früh unter viel zu hohem Druck gesetzt wurden.
    Die Wähl der Menge an Talenten darf nicht vorgegeben werden, sondern sich nach der Anzahl der tatsächlich im Einzugsgebiet vorhandenen geeigneten Spieler orientieren. Ggf. wird man sich über die Zuordnung der DFB-Stützpunkttrainer Gedanken machen müssen. Denn eine feste Stützpunktzuordnung wird nicht immer sinnvoll sein! Schließlich geht es nicht um die darin vorhandenen Vereine. Es soll die Ausbildung der Talente im Mittelpunkt stehen.

  • Für mich stellt sich wenn ich ehrlich bin die Frage brauchen wir überhaupt die Stützpunkte? In den STützpunkten befinden sich nur Spieler aus Amateurvereinen und in jedem Fußballkreis gibt es wahrscheinlich ein oder zwei Vereine die einen Großteil der Spieler abstellen.
    Wäre es nicht sinnvoller wenn die Spieler aus den kleinen Mannschaften in die größeren gehen und somit da dann bei drei oder vier Einheiten die Woche sich möglicherweise besser entwickeln? SO würde man erstmal Verantwortung an die Vereine abgeben aber würde das nicht langfristig durch mehr Einheiten die Qualität erhöhen?
    Das würde natürlich nur dann funktionieren wenn die Vereine für gute Trainingsqualität sorgen...



    Ich weiß das ist jetzt sehr provokativ aber ich finde es trotzdem interessant mal über das was wäre wenn zu denken und man geht mir jetzt nicht an die Gurgel ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Rene1105 ()

  • Für mich stellt sich wenn ich ehrlich bin die Frage brauchen wir überhaupt die Stützpunkte? In den STützpunkten befinden sich nur Spieler aus Amateurvereinen und in jedem Fußballkreis gibt es wahrscheinlich ein oder zwei Vereine die einen Großteil der Spieler abstellen.
    Wäre es nicht sinnvoller wenn die Spieler aus den kleinen Mannschaften in die größeren gehen und somit da dann bei drei oder vier Einheiten die Woche sich möglicherweise besser entwickeln? SO würde man erstmal Verantwortung an die Vereine abgeben aber würde das nicht langfristig durch mehr Einheiten die Qualität erhöhen?
    Das würde natürlich nur dann funktionieren wenn die Vereine für gute Trainingsqualität sorgen...


    Ich weiß das ist jetzt sehr provokativ aber ich finde es trotzdem interessant mal über das was wäre wenn zu denken ;)


    Der entscheidende Satz ist der mit der Trainingsqualität...


    Ich hab selber noch die Anfänge von Stützpunkten mitbekommen. Habe zu der Zeit bei keinem Spitzenverein, aber bei einem recht großen Verein gespielt. Das Training im Stützpunkt war qualitativ hochwertiger; selbst wenn das nicht so gewesen wäre, wären es nochmal andere Impulse gewesen (wobei es da auch Schwierigkeiten geben kann natürlich - wir vermitteln im Verein, dass mit einem Kontakt spielen super ist, wenn das geht, im Stützpunkt vermittelt zumindest einer der Trainer, dass immer mindestens zwei Kontakte gemacht werden sollen, das ist für einen 11jährigen nicht so ganz leicht zu handlen je nachdem). Wenn man aus welchen Gründen auch immer noch nicht so früh wechseln will, dann bietet der Stützpunkt eine Trainingseinheit die Woche zusätzlich und auch Vergleichsmöglichkeiten mit anderen starken Spielern, sowie die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen (zu Spielern und dann ggf. auch zu anderen Vereinen). In einer Region mit vielen Profivereinen mag das anders aussehen, aber hier in der Fußballprovinz (Rheinland, in dem Fall) halte ich die Stützpunkte generell erstmal für eine Bereicherung.

  • In einer Region mit vielen Profivereinen mag das anders aussehen, aber hier in der Fußballprovinz (Rheinland, in dem Fall) halte ich die Stützpunkte generell erstmal für eine Bereicherung.


    Und das kann ich voll bestätigen.


    Aussage eines guten Stützpunkttrainers: von denen (er meinte die Spieler des Stützpunktes) wird es kaum einer nach Oben schaffen (in all den vielen Jahren war es letztendlich auch nur 1 von weit über 100), aber unsere Arbeit kommt den Vereinen in der Umgebung zugute, und wird das Niveau insgesamt etwas anheben.


    Und einige Vereine haben nachweisbar davon profitiert. die ersten Jahrgänge sind ja schon im aktiven Bereich.
    Und wenn da in der 1. Mannschaft bei einem Dorfverein 4-5 Spieler sind, die auf dem Stützpunkt waren, dann ist das spielerische Niveau schon sehr deutlich zu sehen.


    Man sollte nicht immer alles nur unter dem Gesichtspunkt der Eliteausles sehen.


    Und da beim Stützpunktraining bei uns immer relativ viele Vatertrainer von Heimatvereinen anwesend waren, gehe ich davon aus, dass allein die Trainingsgestaltun auf sie einweirkte und dies auch ihrer Heimmannschaft zugute kam.


    Ich hab z.B. das Stützpunkttraining (natürlich nicht 1 zu 1) für meine D einfach übernommen, bin dann damit gut gefahren.

  • Natürlich sollte man nicht alles unter dem Gesichtspunkt der Elitauslese sehen, denn je stärker die Breite ist desto stärker wird auch die Spitze sein!


    Aber ich weiß halt nicht ob Stützpunkte in Regionen mit 3-4 NLZ vor der Tür wie es bei uns der Fall ist wirklich Sinn machen. Wie bereits fehlt uns (gut ist natürlich von uns unglücklich gelegt da Montags ja klar Stützpunkttag ist) somit die dritte Einheit. ANdererseits sind unsere Spieler in zwei verschiedenen Stützpunkten, da sie bei dem einen nicht genommen wurden und zum nächsten gegangen sind. Der STützpunkt von unserem Kreis ist rund 40km von unserem Sportplatz entfernt was natürlich auch eine gewisse Strecke ist...

  • fak


    Aufgabenverteilung: DFB-Stützpunkt - Förderverein
    Mir ging es auch nicht darum, das flächendeckende Stützpunktsystem infrage zu stellen. Denn die sind ja erst nach den Erkenntnissen aus dem Vorrundenausscheiden der Nationalmannschaft 2000 entstanden. Es soll auch weniger die gute Ausbildung in der Trainingslehre der Stützpunkttrainer sein, sondern im mitlerweile als genauso wichtig erachteten Coaching! Weil dieses Coaching (noch) nicht Inhalt der Lzenzausbildung ist, bleibt für die Stützpunkttrainer nur die Möglichkeit, sich dieses Wissen in Vereinen anzueignen und ihre Erkenntnisse daraus zu ziehen.
    Auch gibt es umfangreiche Erfahrungen damit, dass ein zu früher Vereinswechsel nur in Ausnahmefällen eine günstige Weiterentwicklung ermöglichst, wenn erst ab der C-Jugend überhaupt nach den Merkmalen des Leistungsfussballs in den Vereinen gearbeitet wird. Alles was darunter geschieht, mal für den Laien diesen Anschein haben, deckt sich jedoch nicht mit den Prinzipien der Ziele des Leistungssports.


    Weil sich DFB-Stützpunkte und Vereine nicht als Konkurrenz, sondern Partner sehen (sollten), muß es bei der Aufteilung bleiben, dass durch zusätzliches Fördertraining in den Stützpunkten einen Niveaustufe erreicht wird, auf die die Leistungsvereine aufbauen können.


    Eignung als DFB-Stützpunkttrainer
    Doch genauso, wie die Jugendarbeit in den Vereinen von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand gestellt wird und man dort zu der Erkenntnis gelangt ist, dass sich gute Trainer nicht allein an der Lizenz erkennen lassen, sollte auch beim DFB-Stützpunkt die "Lizenz-Meierei" ein Ende haben. (Wie sonst könnte es sein, dass wir seit Jahrzehnten eine Nachwuchssorgen auf der Torwartposition haben, obwohl es hierfür keine Lizenz-Ausbildung gibt?) Es bedarf ganz einfach anderer Maßstäbe für die Eignung.


    Sichtungstransparenz
    Auch bedarf es ein transparentes System der Sichtung, bei der nur ausgebildete Sichter über Talentförderplätze entscheiden dürfen. Ggf. sollte es pro Verband eine Anzahl neutraler Talentsichter geben, deren Aufgabe es ist, im Zuständigigkeitsgebiet alle Möglichkeiten der Talentsichtung zu professionalisieren. Dazu können Präsentationsaufgaben auf den Staffeltagen, Scoutingaufgaben, ect. gehören. Im heutigen Aufgabenkonzept der DFB-Stützpunkttrainer heißt es lediglich, er sollte ein aktuelles Leistungsbild in seinem Zuständigkeitsgebiet besitzen. Wie man dieses jedoch vorstellt, ist nicht angegeben, weshalb das Engagement durchaus interpretierbar ist.
    Vielleicht kommt als Ergebnis der Nachwuchsförderung ja heraus, dass man die Aufgaben der Talentsichtung und Talentförderung trennen sollte, damit es nicht zu den gewohnten Konstellationen kommt, dass beim Wechsel des Stützpunkttrtainers die Talente ebenfalls aus anderen Vereinen kommen? Derlei Klüngeleien müssen ein Ende haben, weil sie rein gar nichts mit den Absichten der Talentförderung zu tun haben.


    Nach meiner Meinung bedarf die Eliteförderung einer Reform. Diese Reform sollte in der untersten Förderstufe beginnen, damit systematische Folgefehler ausgeschlossen werden können. Was danach möglich wäre, dass zeigen uns seit Jahren unsere kleinen Nachbarländern. Denn dort wird mit einem deutlich geringeren Budget bessere Arbeit geleistet als hierzulande noch teilweise an Gelder verbrannt wird.

  • Coaching

    sich dieses Wissen in Vereinen anzueignen und ihre Erkenntnisse daraus zu ziehen.

    bezog sich das jetzt nur auf Stützpunkttrainer oder auch auf Löw?



    @TW


    ich versteh eh nicht, warum Stützpunkttrainer insgesamt ein derart hohes Ansehen haben. Es ist doch wie in der gesamten
    Trainerschaft, es gibt solche und solche. Und die meisten Besseren bleiben doch nicht lange auf dem Stützpunkt.


    Kontrolle und Auswahl dürfte auch aus meine Sicht wesentlich verbessert weren.


    2 Sützpunkt


    Stützpunktleiter C-Lizens, anerkannt bei allen Vereine, bei allen Stützpunktbesuchern


    Stützpunktleiter A-Lizens, ehemaliger Profi mit guten Verbindungen nach Oben.
    stand sehr häufig aus diversen Gründen in der Kritik, Abmeldungen von Spielern, Anfragen beim anderen Stützpunkt ob Wechsel möglich.


    ein Stützpunkt wurde nun geschlossen. was glaubts du wer nun nach dem Zusammenschluss Stützpunktleiter geworden ist?


    die Zufriedenheit hier ist jetzt nicht mehr so, wie sie mal war.


    Ich weiss nicht wie es in den Leistungsvereinen und NZLs ist, aber das In den Arsch kriechen von Vielen ist auf Stützpunkten weit verbreitet, wodurch sich manche Stützpunktrainer weit wichtiger sehen, als sie wirklich sind.

  • Günter


    Das ist keine Frage, das Menschen immer wichtiger sind als ihre Funktionen. Dennoch sind wir uns in einem Punkt einig, dass niemand von sich behauptet, er sei ein Depp! Deppen werden deshalb in der Hirachieleiter immer nur so hoch klettern, bis sie ihre eigene Unfähigkeit bemerken. Warum sollte es beim Fussball anders sein, als in der Firma?


    Doch wo man seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muß und auf Profit angewiesen ist, sondern der einzig die Freude und der ernsthafte Wille zur Förderung den Arbeitszweck definiert, sollten andere Maßstäbe zählen. So zeugt die "Schleimerei" und "Speichelleckerei" von Eltern da daraus, das ihre Kinder weiterhin dort mitmachen dürfen, wo nicht jeder zugelassen wird. Nur dies erhebt den Stützpunkttrainer über den "gemeinen Dorftrainer"!


    Da mag es nicht wundern, das manches "Schwarze Schaf" aufgrund mangelnder Kontrolle durch den DFB und seinen DFB-Stützpunktkoordinator seine Situation für rein egoistische Zwecke ausnutzt. Ohnehin gehören wir Deutsche im europäischen Vergleich zu den "Korruptionsanfälligsten". Und weil hierzulande die Writschaft boomt schätzt man den jährlichen Schaden auf zweistellige Milliarden!


    Warum sollten Stützpunkttrainer anders "gestrickt" sein, als der Querschnitt der Bevölkerung?


    Doch während die meisten von uns keine andere Möglichkeit haben, als durch abhängige Beschäftigung ihren Lebensunterhalt zu verdienen, handelt es sich bei 99 % aller Fussballaktivitäten um ein Hobby und ein Ehrenamt. Hier dürfen und müssen andere Maßstäbe gesetzt werden, weil es immer mehr als eine Alternative gibt. Wollen wir mit einen "sauberen Sport" in der Weltspitze bleiben, so bedarf es einer Analyse des Istzustands und einer Kontrolle der daraus abgeleiteten Maßnahmen.
    Leider ist unsere Nachwuchsförderung in Teilen nach wie vor ein "Flickenteppich" und Maßnahmen werden noch nicht ausreichend kontrolliert.


    Auch, wenn man sich einem Idealziel nur nähern kann, weil wir Menschen nun einmal nicht perfekt sind, sollte man sie in den Zielvereinbarúngen aufnehmen. Doch schon da stockt es, weil die Stützpunkttrainer äußerst schwammige Zielvorgaben bekommen. Das paßt dann auch gut zur Entschädigungspauschale, in der der gute und engagierte Stützpunkttrainer oder -leiter genauso bewertet wird, wie ein "eitler Fatzke", dem die anvertrauten Kinder ziemlich egal sind.

  • Deppen werden deshalb in der Hirachieleiter immer nur so hoch klettern, bis sie ihre eigene Unfähigkeit bemerken.


    fast richtig.


    so lange sie am hochklettern sind, sind sie ja auf den bisherigen Position durchaus gute Leute. Deppen werden sie erst, wenn,
    sie ihre höchste Stufe erreicht haben, sonst würden sie ja die Leiter noch höher gehen können.


    aber ob sie fähig sind, ihre dortige Unfähigkeit zu erkennen, bezweifle ich stark, dann halt auch für mich Deppen.


    das nennt man ja das "Peterschen Prinzip", angeblich in der Wirtschaft weit verbreitet.



    auf den Fussball umgeleitet würde das für mich bedeuten:


    teste aus, auf welcher Ebene du noch mitkommst, und spiele dann eine Stufe tiefer. dann macht es nicht nur am meisten Spass, sondern zählst auch immer zu den Guten.


    kann man natürlich auch auf Trainer anwenden.


    kann natürlich auch sein, dass das Peterschen Prinzip, da schon ziemlich alt, inzwischen neuen Erkenntnissen weichen musste.


    aber ab einem gewissen Alter lebt man auch gerne immer wieder mal in der Vergangenheit, aber wenn ich mich so umschaue.........



    jetzt dürft wohl auch klar sein, warum ich Dorf-G-Trainer war und nicht bei einem NZL, drunter gings leider nicht :D .

  • Also ich fand die Talentsichtung im Kreis Köln für den 2003er Jg gruselig. Die Sichter unterhielten sich die ganze Zeit untereinander und nach einer vorgebenen Zeit wurden die Gruppen und die Gesprächspartner gewechselt. Bei einer zweiten Sichtung war es ähnlich. Ein Teil der künftigen Stützpunktspieler war schon "vorgecastet" und somit auch nicht wirklich viel Platz für weitere Spieler. Das Ego ist befriedigt und gut. So wird leider eine Chance vertan und den Jungs was vorgegaukelt. Am Ende wird alles gut...

  • und den Jungs was vorgegaukelt


    natürlich wird vielerorts was vorgegaukelt. Aber nicht nur bei der Sichtung, auch in der Wertigkeit der Stützpunktteilnahme.


    Trotzdem finde ich das Stützpunktraining gut (zumindest bei uns) wenn man als Teilnehmer ohne Illusionen daran teilnehmen kann.


    Leider wird von vielen weniger die Realität als das Illusionäre gesehen.

  • murmeldad
    Du triffst es auf den Punkt! Denn ein Teil der DFB-Stützpunkttrainer sind entweder selbst auch noch Kreistrainer oder sind mit diesen befreundet. Da ist es doch den Weg des geringsten Aufwands, aus den bereits in der Kreisauswahl trainierten Spielern die zukünftigen DFB-Stützpunktspieler auszuwählen. So in etwa läuft das schon seit vielen Jahren überall dort, wo die Stützpunktkoordinatoren "wegschauen"! Deshalb tragen auch die Koordinatoren die Hauptschuld, weil sie ihren Aufgaben dadurch nicht gerecht werden, das lediglich die erforderliche Lizenz, nicht aber die Stützpunkttrainereignung und -leistung geprüft wird.


    Die Leidtragen dieses Systems sind ganz klar die Talente. Denn warum sollte man sich als Kreisauswahlspieler noch anstrengen, wenn der Kreistrainer gleichzeitig Stützpunkttrainer ist und man qusi bereits "vorgecastet" ist? Derlei Förderungsmethoden würde ich als "Geldverbrennen" bezeichnen. Denn dieses System ist nicht nur gegenüber den Talenten im Zuständigkeitsgebiet sportlich unfair, es wird sich kaum jemannd aus der "vorgecasteten" Gruppe für höhere Aufgaben empfehlen können.

  • mit anderen Vereinstrainern war ich in die Sichtung mit eingebunden.
    Blatt mit Sichtungskriterien und durfte jeden, ausser meine eigenen Spieler bewerten.


    bekam später dann mit, dass die Bewertung der Vereinstrainer fast identisch war mit denen der Stützpunktrainer.


    nicht überall ist es schlecht.

  • Günter


    Für mich haben Vereinstrainer bei einer Sichtung nichts zu suchen! Hier kann nicht gewährleistet werden, das Sichtungskritierien, so es sie denn geben sollte, auch umfassend verstanden werden. Selbst, wenn man die eigenen Kinder nicht bewerten darf, ist nicht auszuschließen, dass Koalititionen (schreibst du meinen Sohn auf, schreibe ich deinen auch auf) geschmiedet werden. Das wäre dann ja ebenfalls eine Form des "Vorcastings"! Was soll bitteschön daran gut sein?


    Wenn selbst lizensierte und gut ausgebildete Trainer, die vom Verband oder dem DFB mit diesen Aufgaben betraut worden sind, große Schwierigkeiten haben, aufgrund wenigen Aktionsmomente bei diesen Sichtungstagen die richtige Wahl zu treffen, wie schwer fällt diese Rolle Personen, die nur zufällig als Trainer bei dieser Veranstaltung zugegen waren. Die Aussage des Stützpunkttrainers, dass ihre Sichtungsergebnisse sich weitgehend mit denen der Vereinstrainer deckt, mag den ein oder anderen beruhigen, sagt jedoch noch nichts über die Qualität und Belastbarkeit ihrer Ergebnisse aus.


    Nicht umsonst warnen Trainer in den Leistungsvereinen vor einer Überbewertung der sportlichen Leistungen, wenn jemand in der Kreisauswahl oder dem DFB-Stützpunkt spielt. Man weiß ja gar nicht, wie der Spieler X dorthin gelangt ist? Diese Aussagen sind leider nur wenige Jahre nach der Einführung des DFB-Eliteförderungskonzepts zum Standard geworden.


    Mit gehts weniger darum, eine gute Initiative schlecht zu reden. Mir geht es um Verbesserungsmaßnahmen. Für mich machen diese Sichtungsveranstaltungen nur dann einen Sinn, wenn geeignetes Personal zur Verfügung steht und über die Neutralität eine faire Leistungsbeurteilung der Kinder zustande kommt.


    Eigentlich müßte diese Sichtung alle Spieler/innen eines Jahrgangs ansprechen. Denn durch die Einschränkung "Talente" wird suggeriert, dass es bereits stillschweigend eine Übereinstimmung der Talentmerkmale zwischen Verein, Verband und DFB gibt.


    Große Vereine betreiben nicht umsonst ein Scouting. Denn kaum ein "08-15" Trainer kann das Talentpotenzial richtig beurteilen. Deshalb verlassen sie sich nicht allein auf die Sichtungsergebnisse, denn sie wissen, wie diese vielfach zustande kommen. Und wenn die Vereine, die seit vielen Jahren erfolgreiche Nachwuchsarbeit betreiben, den Sichtungsergebnissen schon mißtrauen, dann sollte es Anlaß genug sein, daran etwas zu verbessern. Hier ist es besser sich mehr Zeit für die Auswahl lassen, als mit schlechten Kompromissen die schnelle Selektion zu suchen.


    Leider gibts bis heute kein einheitliches Eliteförderkonzept, wie die weitere Verdichtung der gesichteten Spieler erfolgen soll. Hier beschreibt man lediglich, dass nach der bundesweit einheitlichen Sichtung im Verband die Spieler insgesamt 4 Jahre lang die Chance bekommen sollen, bei einem Leistungsverein eine Förderung zu erhalten. Doch bereits bei der einheitlichen Verbandssichtung werden nicht alle Auswahlspieler mitgenommen. Auch gibt es für Spieler, die verletzungs- oder krankheitsbedingt nicht daran teilnehmen konnten nur dann eine zweite Chance, wenn sich der zuständige Trainer nicht persönlich dafür einsetzt. Dies kann schon deshalb nicht immer gewährleistet werden, weil es in der Kreisauswahl und dem Stützpunkt eine Trainerfluktuation bzw. einen Wechsel der Jahrgangszuständigkeiten gibt.


    Ich möchte gerne, das aus den heutigen Zufälligkeiten dieser Fördermaßnahmen standardisierte Abläufe werden, sodass so leicht keine Talente durchs Raster fallen. Denn immer noch gleich das deutsche Talentfördersystem dem Suchen einer Stecknadel im Heuhaufen!

  • Hallo zusammen,


    ich bin jetzt ein wenig unsicher, weil ich nicht nachvollziehen kann, wovon hier geschrieben wird. Deshalb auch meine späte Antwort.
    Zunächst sollte ich sagen, dass ich selbst Stützpunkttrainer bin. Allerdings gibt es bei uns keine Kreisauswahl. Insofern auch keinen automatischen Übergang von dieser in den Stützpunkt.


    Gesichtet wird bei uns immer ausschließlich durch die Stützpunkttrainer. Diese müssen alle mindestens die B-Lizenz haben und auch über Trainererfahrungen verfügen.
    Bei der Sichtung werden im Normalfall technische Elemente (Dribbling/Grundtechniken) und spielerische Elemente (Aktivität, Verhalten mit und ohne Ball) sowie ansatzweise Körpersprache (bei Kindern noch sehr schwierig) betrachtet. Daraus lässt sich ganz gut sagen, wer gute Grundlagen hat. Und jeder Spieler hat ausreichend Chancen, sich zu zeigen. Da es eine Zeitpunktbetrachtung ist, werden hier auch sicher immer wieder einmal Fehlentscheidungen getroffen (in bei Richtungen), aber das ist eher die Ausnahme. Spieler, die nicht übernommen werden, fallen dann im Nachhinein bei Spielbeobachtungen auf und werden ggf. dann eingeladen.


    Es gibt bei uns auch keine Jahrgangszuständigkeiten. Wir drei Trainer trainieren jeweils mit allen Jahrgängen, auch, um uns über einzelne Spieler austauschen und eine fundierte Meinung äußern zu können.


    Wieso sollten an einer Sichtung für den Stützpunkt Vereinstrainer teilnehmen?
    Ich halte das Stützpunkttraining für sehr sinnvoll und gut für die Spieler aus den kleinen Vereinen und so sind auch die Rückmeldungen von Spielern und Eltern.
    Mir scheint, da gibt es einige Unterschiede zwischen den Landesverbänden, zumindest lese ich das hier heraus.



    Viele Grüße
    Daniel