"Die Basis des Fußballs wankt"!?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo zusammen,
    habe in einem anderen Forum diesen Artikel hier gefunden und mir mal ein paar Gedanken darüber gemacht. Wenn ich das so betrachte, kann ich nicht sagen, dass das in meinem Verein ähnlich aussieht. Spieler/innen und Trainer gibt es genug und ich habe auch den Eindruck, dass die Kommunikation zwischen allen - Eltern, Trainern, Betreuern - gut klappt.
    Eure Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen würden mich interessieren.

  • julle


    es ist nicht überall so, aber die Tendenz stimmt schon.


    Für mich liegt ein Grund darin, und das ja nicht nur beim Fussball, dass an die Ehrenämtler ein zu hoher Anspruch gestellt wird, an Zeitaufwand, an Engagement und auch an sein Können.


    auf der anderen Seite stehen dann Eltern, die den Verein als ein kostengünstiges Betreuungsangebot sehen, zu dem man ihr Kind für einige Stunden abschieben kann.


    das Thema taucht ja immer wieder in den unterschiedlichsten Themen hier auf, ist für mich eines der Grundprobleme, die der Fussball, besser unsere Gesellschaft, lösen muss.


    Ganztagskindergarten nach dem 1 Lebensjahr., dann Ganztagschule und anschliessend in den Verein. Eltern müssen doch entlastet werden, am Besten von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends.


    viele Eltern vergessen, dass sie nicht nur Rechte haben sondern auch Pflichten.


    und für mich ist es auch eine Pflicht, sich für und mit dem Kind sich entsprechend zu engagieren.

  • Guten Morgen,


    "Das riesengroße Problem ist das Ehrenamt", erzählt auch die Frontfrau des FC Viktoria Harburgs.


    Unglücklicher kann man etwas nicht formulieren.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Der Schreiber dieses Artikel ist Teil des Problems.
    Er suggeriert dass fehlende Ehrenämtler für das Vereinssterben verantwortlich sind. Die Ehrenämtler sind aber nicht das eigentliche Problem sondern nur ein Symptom wenn Vereine mit UraltStrukturen und DinosaurierDenke glauben, in einer Welt, in der kaum mehr ein Stein auf dem anderen steht, die alte, bewährte Schine ohne jeglich Aenderung weiter gehen zu können.
    Man betrachte sich nur mal schon den Platz ? Wer will denn da noch spielen ? Hallo ??
    Dann lieber gleich Streetsoccer auf der Strasse oder Freestyle. Das ist wenigstens cool und ausserdem brauch ich dann nicht in eine muffige Garderobe und rostige Dusche.
    Wer Jugendlichen auch heute noch solche Rostlauben zumutet, muss sich nicht wundern, sie sich was anderem zuwenden was auch nur im ein klein bisschen einladender wirkt.
    Kein Mensch hat mehr die Autos, den Kühlschrank und das Kurzwellenradio unsere Grosseltern zu Hause stehen. Wir haben Spühlklo und elektrisches Licht. Aber wenn es um Fussballinfrastruktur geht glauben wir, die Steinzeit sei für unsere Jugend grad noch knapp gut genug.
    Ehrlich gesagt ich würde nie, NIE in ein Dorf ziehen welches nicht mal einen Kunstrasen gebacken kriegt. Weil so ein Dorf hat keine Zukunft, weil es nichts in die Zukunft investiert. Da stirbt nicht nur der Fussball. Da würde ich wegziehen!

  • ach @FB


    Spielgemeinschaft mit in jeder Jugend 1 Mannschaft, 3 Aktive und 1 Damen.


    typischste Dorfvereine.


    3 gute Rasenplätze und 1 Aschenplatz, das reicht doch wohl


    und jedes der 4 beteiligten Dörfer hat ein clubhaus und Umkleidekabinen vom Feinsten.


    Bei uns in der Gegend wirst du auch beim kleinsten Verein keine Rostlaube mit rostiger Dusche vorfinden. Kannst gerne mal vorbeikommen, kannst bei mir übernachten (nicht vom Feinsten, aber keine Rostlaube) :P und führ dich mal rum.


    warte übrigens noch auf deine Antwort. bin halt ein hartnäckiger Typ, wenn ich was will :D

  • Bei uns in der Gegend wirst du auch beim kleinsten Verein keine Rostlaube mit rostiger Dusche vorfinden.


    Und weil da so ist, habt ihr auch weniger Nachwuchsprobleme. Q.E.D ;)

  • Es ist ein Problemcocktail. Es gibt nicht DAS Problem, genauso wenig gibt es die Lösung, sondern Lösungen...Mehrzahl also.


    Probleme ...schon oft benannt und von allen Seiten beleuchtet und vieles findet sich auch in dem Link zum Artikel wieder.


    Ich möchte mal ein Zitat aus dem Artikel bringen...


    Zitatbeginn
    Aber auch hier bauen die Fußballverbände vor: Drei Monate testeten die Landesverbänden Württemberg, Sachsen-Anhalt und Niederrhein das Projekt "Vereinsdialog". In dieser Phase trafen sich regelmäßig Vertreter von Vereinen und Verbänden zu Gesprächsrunden: "Es geht darum, Kontakt herzustellen, Probleme und mögliche Problemlösungen zu erläutern, Nähe zu schaffen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu fördern. Wichtig ist, zu zeigen, dass wir beim Verband nicht im Elfenbeinturm sitzen", erläuterte Erwin Bugar, Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt das Pilotprojekt. Zitatende


    Jepp...ein Grund mit, einer der Gewichtigsten wie ich finde und ein Schritt in die richtige Richtung, denn nichts ersetzt das persönliche Gespräch Auge in Auge. Da kann man nämlich Vertrauen erzeugen und echtes Verständnis entwickeln für und miteinander.


    EIN/DAS Problem dabei ist, das was dort entwickelt und auf den Weg gebracht wird --von oben nach unten--...unten nicht ankommt.


    Es kommt meist nicht an oder verdreht an...weil ja jeder macht was er will. Verein im Verein usw....


    Und warum kann das jeder....?....weil man jeden als Trainer nimmt der nicht schnell genug auf den Baum kommt und keine Kontrolle stattfindet...das Ehrenamt nichts wert ist...man das Gefühl des Ausnutzens hat....viele in der heutigen Zeit Nebenjobs haben, um sich den persönlichen Standard von vor dem Euro überhaupt einigermaßen halten zu können und das...obwohl der liebe Politiker doch sagt, dass der Euro ein Segen war...ist doch nix teuerer geworden...man siehe doch mal die Preise bei den Elektrogeräten usw....so eine Politikeraussage mir gegenüber, worauf ich entgegnete, dass ich mir nicht täglich einen Toaster kaufe ;) . Off Topic...ich bin einer, der sich vom Euro sowas von verarscht fühlt!


    -darüber hinaus....G 8....Eltern meinen, dass der Sohnemann -und kann er noch so wenig in der Schule- sein Abitur machen muß. Dafür werden trotz 8 oder 9 Std. Schule noch Nachhilfe organisiert. Dazu...für die geistige Entwicklung noch Muskischule und der zweite Sportverein....Schwimmen o.ä...


    Fußball...kostet doch nix und das ist dann die "Sollbruchstelle", denn was nichts kostet, ist nichts wert. Entsprechend wird schnell mal da nicht mehr hingegangen, wo der persönliche Schaden am geringsten ist! Viele von Euch glauben, dass Fußball nichts kosten darf, das ist meiner Meinung der größte Fehler den ihr begeht/der begangen wird!!! (Wer das meint, kann ja auf die Trainerpauschale verzichten/sie auch noch spenden, bitteschön).


    Ich könnte Euch nun den Kreislauf komplett vorstellen, erspare mir und Euch das, denn ich würde vermutlich fünf Seiten füllen können.


    Fakt ist für mich, dass ich über diesen Gedankenkreislauf immer wieder zu fogenden Dingen/Ideen/Argumenten komme:


    -festgeschriebenes Vereinskonzept zur Zufriedenheit aller, Verhinderung von Streit und qualitativ höherwertigere Arbeit


    -Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zur selbständigen Finanzierung von Traineraufwandsentschädigungen (Bindung über ein kleines Minigehalt...immer noch Ehrenamt....als Dankeschön, aber auch als Anbindung an das Konzept, um so qualitativ mehr rauszuholen...den Ruf zu verbessern...was auch Mitgliedszahlen beeinflussen kann)


    -ein Konzept würde auch den Drop-Out...verringern, des es würde dafür sorgen, dass der Schreitrainer verband würde...es würde dafür sorgen, dass Spieler mindestens die halbe Spielzeit spielen im Ausbildungsbereich...sie Rotieren müßten....und bestmöglich gefördert und gefordert würden, statt wie vielfach...unterfordert oder überfordert würden, weil man keine altergerechten Trainings gibt oder überhaupt nicht weiss, wie man ein Training attraktiv gestaltet. DAS vergrault Mitglieder.


    -um so ggf. auch einen Kunstrasen in zinsschwachen Zeiten mitzufinanzieren, weils weniger bis nix von den Städten gibt. Kunstrasen bedeutet weniger Trainingsausfälle.


    -und nun auch.... ;) ....Mitgliedsbeiträge in Aktiv.- und Passivbeiträge gestalten, um Mithilfe und Aktion gebührend zu werten und die Leute die sich -zwar murrend- aber als Helfer zur Verügung stellen bei Laune zu halten und die Moral hochzuhalten, wenngleich es andere nicht tun....:thumbup:


    -Schaffung eines Jugendfördervereins im ländlichen Bereich abseits des Stützpunktes, um Talenten ein örtliches Angebot zu bieten und um interessante Spiele für den Fanclub "Dorf" oder "Kleinstadt" zu bieten...ein Aushängeschild der guten Jugendarbeit zu schaffen, wo es hier neulich 900 Zuschauer bei Regen und einem Eintrittsgeld von 3 Euro gab + Würstchen und Getränkeverkauf 8)8):D:D ....könnt ihr rechnen?


    Den Vereinen, die das irgendwann mal so oder so ähnlich strukturierten, gehts heute gut. Es sind die Vereine, die meist höher spielen. Das sind Konzepte die auf jeden kleinen Verein so oder so ähnlich runterzubrechen wären.

    ABER....auf das alles verzichtet man ja lieber, richtig :):) und deshalb ist es halt meiner Meinung nach möglich bis nötig, solche Artikel schreiben zu können, die für mich schwach sind, weil sie keine Lösungswege aufführen. Ich würde mir wünschen, dass man Lösungen anbietet, damit Vereinsleute diese in ihren Reihen kräftig diskutieren können.

    5 Mal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: mehrere lächerliche Rechtschreibfehler;-)))...und fehlende Worte, sorry.

  • Wie viele herzliche Trainer kennt ihr im Jugendbereich, wo allein 2013 gut 4.200 Teams den Spielbetrieb einstellen mussten. Haben Trainer damit so gar nichts zu tun, obwohl sie vorher doch gern auf ihre über alle anderen ragende Verantwortung pochen? Da müsste man doch im Nachdenken endlich mal bereit sein anzusetzen, oder? Klar, dafür muss jeder zunächst selbstkritischer in den Spiegel schauen, u.U. sein darin über Jahrzehnte schöngemaltes Bild zu zerstören fähig und willens werden - was - keine Frage - unendlich schwer fallen mag... Aber not-wendig wäre!


    PS: Wer den "Bericht" lanciert hat, ist wohl klar, wenn man Sprüche wie "Auto vor, Kind raus" liest - die, die stets auf ihre überragende Verantwortung pochen, allen voran die Oberen der Verbände u. Vereine, die Jugend zum Unterbau degradieren, versuchen sie nun im Ruinösen an die Eltern weiter, zurück zu reichen, und dumme Journalisten gehen dem 1:1 auf den Leim - doll! So entsteht dann "öffentliche Meinung"....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Es ist ein Problemcocktail. Es gibt nicht DAS Problem


    Absolut richtig.
    Um das Ganze vorwärts zu bringen kann man aber unmöglich alles gleichzeitig lösen.
    Meiner Erfahrung nach funktionieren Investitionen in Infrastruktur am Besten. Das funktioniert natürlich nur mit dem nötigen Goodwill der Gemeinde und dies wiederum setzt lange und zähe Arbeit am Kopf vom Fisch voraus - also dort wo es am meisten stinkt ;)

  • Hallo,


    das Problem kann so viele unterschiedliche Gründe haben, dass es extrem ausführlich wäre, jedes dieser Teilprobleme auseinanderzuflechen.
    Von mir daher nur (kurze) Statements:

    Zitat von guenter

    [...] Für mich liegt ein Grund darin, und das ja nicht nur beim Fußball, dass an die Ehrenämtler ein zu hoher Anspruch gestellt wird, an Zeitaufwand, an Engagement und auch an sein Können. [...]

    Das ist richtig. Viele Eltern erwarten viel, dabei ist es doch so einfach: Sich und den Kindern keinen Stress machen und das vernünftig den Eltern beibringen. Sich ständig mit anderen Vereinen messen, die Kinder untereinander zu vergleichen und die ganzen anderen negativen Folgen des Leistungsdenken somit zum Großteil abwehren und sich auf die grundlegende Arbeit der Basis - des Breitensports - konzentrieren: Spaß haben; Freunde treffen; Kommunikation, Integration, Disziplin, Selbstständigkeit und viele andere Eigenschaften, die im Leben hilfreich sind, lehren und lernen. Wenn der Betreuer/Trainer dann noch Wissen über den Fußball hat, wäre es perfekt, aber dafür dürfen (!) talentierte Kinder auch gerne in einen Leistungsverein wechseln.
    Natürlich ist es zeitaufwendig und teilweise stressig, aber mir persönlich macht die ehrenamtliche Arbeit Spaß! Es ist mein Hobby!


    Nur so bleiben die Kinder in den (Dorf-)Vereinen, können sich später selbst ehrenamtlich engangieren und erhalten den Breitensport als wichtige soziale und pädagogische Stütze. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Vorteilen. Die Alternative wäre ein organisierter Schulsport.


    Ich denke weiterhin, nur auf einer breiten Basis (Breitensport) kann der Leistungsfußball, so wie er zurzeit in Deutschland (ggf. D-A-CH) strukturiert ist, profitieren. Meiner Meinung nach muss der Verband hier deutlicher entgegenwirken!

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Ehramt generell ist bei uns der der Zeitung zur Zeit ein Thema, da stand übrigens,


    dass Rheinland Pfalz noch gut da steht ,wurde da auch vermerkt, da es zu den 3 Bundesländern (Baden-Württemberg war auch dabei)mit der prozentualen höchsten Ehramtsquote zähle.


    der Autor begründet das mit der überwiegendlich ländlichen Struktur von Rheinland-Pfalz, und die Bereitschaft zum Ehramt sei auf den Dörfern halt noch mehr gegeben.


    Wenn ich aber gleichzeitig lese, dass 1/3 dieser Dörfer keinen Ortsvorsteher,( die ja noch ein paar Mark dafür bekommen) zur Kommunalwahl stellen können, habe ich an dieser Aussage doch so meine Zweifel.


    Da kommt bei mir die Frage hoch, wie das doch in anderen Bundesländern schlecht aussehen mag.


    In meiner Gegend hilft kein Kunstrasenplatz, kein gutes Konzept, keine besseren Trainern, oder all das, was so aufführen kann. Hier fehlt es einfach an Kindern.


    bezüglich der Kinder sieht es im Saarland besser aus, grössere Dörfer, die auch noch näher beeinander liegen. dort greifen dann diese Massnahmen,wohl auch deshalb gibt es dort einige Jugendfördervereine.


    da es keine einheitliche Bedingungen gibt, kann es auch keine Pauschallösung geben.

  • wie könnte das Ehrenamt wirkungsvoll gefördert werden?
    - Gleichstellung des Ehrenamtes im Sport mit demjenigen in Politik, Gewerkschaften, Justiz und Feuerwehr, bzgl. Freisellung im Beruf !
    (eine Woche Trainerlehrgang nicht vom Urlaub/ Überstunden abzicken, wär das was ? =) )
    - Kündigungsschutz bei Ehrenamtlern verbessern.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @Open


    du hast aber Vorstellungen!!


    da müssten unsere Politiker ja handeln, anstatt grosse reden zu schwingen und von anderen einfordern.


    stimme dir absolut zu. das Ehrenamt sollte zumindest keine Nachteile bringen.


    es hat sich ja schon einiges getan, aber es reicht bei weiten noch nicht aus.

  • Ich stimme guenter hier in diesem Thema weitgehend zu.


    Die Mentalität einer zunehmenden Zahl von Bürgern ist heute einfach so, dass man möglichst alles haben möchte, aber selbst möglichst wenig dafür tun will. Diese Mentalität wird auch noch durch unser Sozialsysteme gestützt. Rechte nimmt man möglichst alle wahr, nur Pflichten möchten die Wenigsten übernehmen.


    Zitat Keller-Kicker:

    Zitat

    Wer den "Bericht" lanciert hat, ist wohl klar, wenn man Sprüche wie "Auto vor, Kind raus" liest - die, die stets auf ihre überragende Verantwortung pochen, allen voran die Oberen der Verbände u. Vereine, die Jugend zum Unterbau degradieren, versuchen sie nun im Ruinösen an die Eltern weiter, zurück zu reichen, und dumme Journalisten gehen dem 1:1 auf den Leim - doll! So entsteht dann "öffentliche Meinung"....

    In dem Artikel stand Nicht, dass die Frau auch als Trainerin tätig ist.
    Ich sehe es doch auch als Elternteil. Die Frau hat völlig Recht. Viele werfen ihre Kinder nur ab. Mit der Zahlung des Beitrags ist für sie das Thema erledigt. Sie haben nicht kapiert, dass Ihr Kind in einem "Verein" ist, der auf ehrenamtlich Wirkende angewiesen ist und nur deshalb so niedrige Beiträge anbieten kann.


    @Kicker: Dein Beitrag ist für mich einfach nur Gefasel eines frustrierten Vaters und hat nichts mit sachlicher Diskussion im Sinne des Fußballs zu tun !



    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Kunstrasenplätze sind für viele Vereine utopisch und werden es auch bleiben. Sind für mich auch kein Grund für mangelndes Engagement.


    Für mich sollten die Beiträge für Kinder stark angehoben werden. Für Eltern, die die Ausbildung ihrer Kinder als reine Dienstleistung sehen, bleiben sie hoch. für Eltern, die unterstützen und sich beteiligen, werden sie entsprechend herabgesetzt. So zahlt der Eine dann eben 40,- € im Monat und der Andere nur 10,- €. :]

  • Kunstrasenplätze sind für viele Vereine utopisch und werden es auch bleiben.


    Nicht, wenn man die Gemeinde soweit bringt, dass sie Sportanlagen - genauso wie gute Schulen - als DIE (billigste) Massnahme zu betrachten beginnen, mit denen man überhaupt noch junge Familien aufs Land kriegt und man Jugendlichen eine Alternative zu den Livestyle-Süchten geben kann. Wenn die Gemeinde das nicht rafft, kann der Dorfclub sowieso zusammenpacken. Dann ist allein schon mangels Kinder Aus die Maus, und zwar permanent, denn ist die kritische Masse mal unterschritten entwickelt sich ein Schwanzbeisser der nur eine Richtung kennt: abwärts!

  • da müssten unsere Politiker ja handeln, anstatt grosse reden zu schwingen und von anderen einfordern.


    stimmt Guenter, aber da den Politikern hauptsächlich daran gelegen ist die Vorgaben der Großwirtschaft und Großfinanz zu erfüllen,
    wird vieles ein Wunschtraum bleiben.
    Aber mal ehrlich, reichen in der heutigen Zeit "Ehrenauszeichnungen" o.ä. Würdigungs- Pseudomaßnahmen noch aus?
    Der Bürger soll produktiv arbeiten und zwar Männer u. Frauen, Väter und Mütter. Damit verdienen sie dann gerade mal soviel (wenn überhaupt) dass die Familie über die Runden kommt. Das gleiche Ergebnis erledigte früher einer pro Familie.
    Gleichzeitig soll beim Bürger aber nicht zu viel Geld ankommen. Weder über die Lohntüte, noch über die Gemeinden/ Kommunen (bei uns wird schon diskutiert, ob der Sportverein die Plätze bald selber mähen muß) oder andere Kanäle soll er "überversorgt" werden. Gleichzeitig sollen wir immer glauben das Geld wäre knapp. Aber das führt jetzt wirklich zu weit. ;)


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @FB:


    Ich verstehe schon, was Du meinst. Ich halte entsprechende Maßnahmen gemeinsam mit den Gemeinden auch für gut. Aber dort, wo die Gemeinden schon verschuldet sind, es keine Arbeitsplätze, weil kaum Firmen gibt, überzeugst Du niemanden, das Du mit einem Kunstrasenplatz ( bzw. allgemein guter Infrastruktur für Freizeitangebote) wieder Familien in den Ort holst. Da gehört viel mehr dazu.

  • Ich sehe es ähnlich wie Andre als Problemcocktail! Auf der einen Seite sind es Probleme, die sich aus unabänderbaren Faktoren (demografischer Wandel, größere Konkurrenz in der Freizeitgestaltung) ergeben. Auf der anderen Seite fehlen die Übergänge zwischen "Unten" und "Oben". Dies mag vielleicht ein wenig an der typisch deutschen Mentalität, das der "Zweite" schon der "Erste Verlierer" ist, liegen. Schaut man jedoch ein wenig tiefer in die wahrgenommen Vereinsstrukturen der typischen Dorfvereine hinein, dann entdeckt man eine Reihe weiterer negativer Faktoren, von denen ich die nach meiner Meinung wichtigsten stichpunktartig benennen möchte:


    1. Sponsoren wirken an Vereinsentscheidungen mit
    Nach dem Motto: "Wer die Musik bezahlt, entscheidet auch, was gespielt wird", wirken Sponsoren am Vereinsleben mit. Natürlich ist jede Spende willkommen, aber sportliche Entscheidungen sollten nicht mit privatwirtschaftlichen Interessen verknüpft werden. Wenn ein Sponsor das Geld liefert, um im Breitensportbereich auswärtige Spieler zu bezahlen, dann müssen zwangsläufig eigene Spieler sowie Talente aus dem Jugendbereich auf der Reservebank sitzen. Die "Zurückgedrängten" werden sich nicht mit dieser Situation lange anfreunden können und sich ein anderes Hobby suchen. Für den Zuschauer des Dorfvereins sind die auswärtigen Söldner uninteressant, weil man sie weder kennt, noch kennenlernt und weil man weiß, dass die sowieso für ein paar Euro mehr zum nächsten Verein wechseln.


    Sollten die Bundesligisten in der Masse ihre U 23 abschaffen, steht zu erwarten, dass ab der Regionalliga immer weniger Spieler aus dem Verein oder der Umgebung im Kader der Ersten auftauchen, weil der Markt durch preiswerte U 23 der Bundesligisten überschwemmt wird.


    2. Geringes Interesse an der Jugend
    Weil zumeist der Fokus auf das "Aushängeschild des Vereins", die erste Senorenmannschaft liegt, gibt es nur ein geringes Interesse an der Jugendarbeit. Dies führt dazu, das immer weniger Talente im Heimatverein bleiben, sodass keine ausreichende Menge an Nachwuchs aus dem Jugendbereich für den Seniorenbereich zur Verfügung steht.


    3. Geringschätzung ehrenamtlicher Tätigkeiten
    Wer seine Zeit für den Verein opfert, der sollte eine im gebührende Wertschätzung erfahren. Der Verein sollte sich als Vereinigung sportinteressierter Gleichgesinnter verstehen. Selbst, wenn es im Detail unterschiedliche Meinungen gibt, sollte die Masse der Vereinsmitglieder alle wichtigen Entscheidungen tragen und nicht allein ihr Vorstand. Der Vorstand hat als Stellvertretung der Mitglieder die Aufgabe, deren Willen zu erfahren. Das Abhalten einer Generalversammlung war schon vor Jahrzehnten kein geeignetes Mittel, um Mitgliedermeinungen zu erfahren, denn außer Lob möchte man nichts anderes dort hören.



    Wie sollte es sich verändern?


    Auch hier sehe ich ein Maßnahmencocktail.


    1. Verein sollte wieder seinen Mitgliedern gehören
    Als oberstes Ziel ist jedoch die Wahrnehmung, das der Verein den Mitgliedern und nicht den Sponosren und dem Vorstandsvorsitzenden gehört!


    2. Änderung der Vereinsunterstützung
    Vielleicht sollte man Bundes-, Landes- und Kommunalumlagen mit Zweckbestimmung dazu einsetzen, um die Dorfvereine wieder unabhängiger von den Wirtschaftsinteressen der Sponsoren zu machen?


    3. Zweckbindung der Mittel
    Als Zweckbindung sollte neben der Enschuldung die Nachwuchsförderung sein, weil kein Weg der Zukunftssicherung des Vereins an ihr vorbei führt.


    4. Kontrolling
    Vielleicht sollten auch Fachleute die Vereine beratend unterstützen und ggf. die Kontrolle einer Vereinsführung durchführen. Ihre Mitglieder werden es aufgrund fehlender Kenntnisse meistens nicht können. Das Bauchgefühl macht richtungsweisend sein, aber Entscheidungshilfen sollten auf Basis möglichst vieler Faktoren und Determinanten gefällt werden. Es sollte endlich durch geeignetere Maßnahmen (z.B. Entwicklung aussagefähiger Mitgliederbefragungen mit regelmäßiger Wiederholung, um eingeleitete Veränderungen auf Wirksamkeit zu überprüfen.


    5. Beratungsstelle für Eltern von Jugendlichen und erwachsene Aktive
    Immer wieder sorgen Fehltritte Erwachsener (Funktionäre, Trainer) für Spannungen im Verein. Den Leittragenden bleibt häufig keine andere Möglichkeit, als früher oder später den Verein zu verlassen. Gäbe es einen neutralen Moderator, ließen sich die meisten Probleme sicherlich schiedlich friedlich lösen.
    Ein weiterer Beratungsbedarf entsteht bei der Entscheidung, ob die weitere Ausbildung aus sportlicher Hinsicht im Heimatverein oder einem anderen Verein erfolgen soll. Auch hier sollten Eltern, Talente gemeinsam mit Vereihnsvertretern eine neutrale Beratung wahrnehmen können.


    Natürlich kann es im jeweiligen Verein des Forumlesers aktuell wichtigere Probleme geben oder derzeit ein hier angeführtes Problem gar nicht geben. Weil jedoch ein Verein immer auf langfristige Ziele hin geführt werden sollten, bedarf es regelmäßiger Pflege der Punkte, die einen guten Verein ausmachen.

  • Ich verstehe schon, was Du meinst. Ich halte entsprechende Maßnahmen gemeinsam mit den Gemeinden auch für gut. Aber dort, wo die Gemeinden schon verschuldet sind, es keine Arbeitsplätze, weil kaum Firmen gibt, überzeugst Du niemanden, das Du mit einem Kunstrasenplatz ( bzw. allgemein guter Infrastruktur für Freizeitangebote) wieder Familien in den Ort holst. Da gehört viel mehr dazu.


    Das ist schon so. Aber es ist nun mal so, dass es so ist. Und wenn es so ist bringt auch die ganze Diskussion ums Ehrenamt nicht viel. Was ist denn schon Ehrenvolles daran in Scheisse zu wühlen ? Da kannst du diskutieren und motivieren solange du willst. DAS funktioniert nicht mal in Afrika oder Asien.
    Aber wenn wir schon dabei sind: Wir sollten nicht vergessen dass es bei diesem Thema ums VEREINSsterben geht. Damit ist noch lange nicht gesagt, dass sich Fussball nicht auch OHNE Verein entwickeln kann. Gerade wenn man nach Entwicklungsländern schaut entwickelt sich einiges an "Talent" auch ohne Verein und Infrastruktur. Nur leider kann das bei uns nicht mehr richtig funktionieren weil wir eine zu geringe Dichte an Kinder haben, die Kids zur Schule müssen und über 100 Alternativen zum Fussball verfügen. Allen voran die Glotze und das Internet. Was dann wieder zur These führt, dass wir nur abwarten müssen bis mal flächendeckend für längere Zeit der Strom weg ist bis "Fussball" wieder an Orten "aufersteht" wo wir es nie für möglich gehalten hätten.