Lehrer wirbt Schüler ab

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  • Folgendes Problem:


    Ein Lehrer meiner Schule, zufällig auch noch 2.Vorsitzender eines Vereins wirbt ständig Jugendspieler ab, die bei ihm im Unterricht sind und spricht sie aktiv darauf an, ob sie nicht nächstes Jahr bei seinem Verein spielen wollen. Vorher war mir das ja relativ egal, weil ich mit meiner aktuellen Mannschaft(junger Jahrgang D-Jugend) nicht unbedingt betroffen war. Am Wochenende dann beim Spiel, haben mir drei meiner Spieler, meine drei einzigen Stützpunktspieler gesagt, dass sie den Verein am Ende des Jahres verlassen werden, zufällig zu dem Verein des Lehrers. Am sportlichen liegt es eigentlich, denke ich, auch nicht, da wir momentan in der Kreisliga als junger Jahrgang relativ gut dar stehen.


    Meine eigentliche Frage also: Dürfen Lehrer in der Schule Jugendliche anspreche und sie zu ihrem Verein ''lotsen'' und was haltet ihr davon ?

  • moin,moin


    es ist da wie überall.........wo kein kläger da kein richter ;)


    es ist sicherlich keinem lehrer verboten kindern den sport in 'seinem' verein zu ermöglichen und aktiv dafür zu werben (solange es eine gemeinnütziger verein ist), jedoch würde ich das mal mit der entsprechenden schulleitung, am besten im beisein des betreffenden sportlehrers klären. notfalls bleibt dir ja noch der versuch eine regelung über den kreisschulrat hinzubekommen, jedoch denke ich nicht, das die da aktiv eingreifen werden.
    aber einen versuch wäre es ja mal wert.



    gruss

  • Meine Frage wäre, ob der Wechsel für die Spieler sinnvoll ist, oder nicht. Wechsel sind halt mittlerweile üblich. Problematisch ist es 1. dann, wenn es in dem Alter nur über die Kinder (statt über Eltern) geht und irgendein Quatsch versprochen wird und 2. wenn der Verein, zu dem gewechselt werden soll, keine besonders gute Arbeit macht. Wenn letzteres aber der Fall sein sollte und der Verein vielleicht auch noch gute Spielklassen anbieten kann, dann würde ich mich freuen, dass ihr Spieler so gut ausgebildet habt, dass sie für den Verein interessant sind.

  • Warum sollte er das nicht dürfen ? Nur, wenn er seine Rolle als Lehrer missbrauchen und die Schüler unter entsprechendem Druck den Verein wechseln, wäre hier etwas anrüchig.

  • Hi,
    egal wer umwirbt, wenn diese Kinder und ihre Familien (ohne das OK von der Familie geschiet so etwas wahrscheins nicht) der Meinung sind, dass der Wechsel denen was bringt, solltest Du nicht im Weg stehen.
    Sonst hieße es, er hat uns unsere Chance weggenommen. Diese Stiefel würde ich nie anziehen wollen.
    Es ist natürlich ärgerlich, dass man seine (guten) Kinder, die man Jahre lang ausgebildet hat, weggeben muss, aber ich glaube, am Gesündesten wäre es, jetzt die Sache so hinzunehmen. Es ist, wie es ist.
    Gruß,
    Uzunbacak


    P.S.: Ich denke, wenn der Lehrer nix Illegales tut, kann man ihm nicht bös' sein oder ihm nix vorwerfen.

  • Ich halte das auch nicht für verwerflich. Ich meine ich versuche ja auch den ein oder anderen Spieler der uns voran bringt in die Mannschaft zu holen.
    Solange der Lehrer den Jungs dafür keine schlechten Noten o.ä. gibt wenn sie nicht kommen ist es okay!

  • Ganz so locker sehe ich das nicht. Wer weiß, was im Kopf der Schüler vorgeht. Denkt sich der Schüler, dass er, wenn er beim Lehrer spielt, dann nen besseren Kontakt zu ihn hat und dann Vorteile in der schule hat? Ist dieses Verhältnis Lehrer/Schüler/Fußballtrainer so leicht zu trennen. Vor allem, wenn man weiß, dass Fußballtrainer oft eine sehr große Vertrauensperson sind. Oder denkt sich der Schüler auch, dass er nicht ablehnen kann, weil dann vielleicht sein Lehrer sauer auf ihn ist und sich dies negativ in der Schule auf ihn auswirkt. Nur mal so ein Gedankenanstoß von mir. Weiß nicht, wie das der Rest sieht.

  • Für das entsprechende Verhältnis hat meiner Meinung nach der Trainer/Lehrer zu sorgen, ich finde er muss unmissverständlcih den SChülern klar machen das es eine strikte Trennung gibt. WIe die aussehen soll kann ich jetzt nicht beurteilen.

  • Ganz so locker sehe ich das nicht. Wer weiß, was im Kopf der Schüler vorgeht. Denkt sich der Schüler, dass er, wenn er beim Lehrer spielt, dann nen besseren Kontakt zu ihn hat und dann Vorteile in der schule hat? Ist dieses Verhältnis Lehrer/Schüler/Fußballtrainer so leicht zu trennen. Vor allem, wenn man weiß, dass Fußballtrainer oft eine sehr große Vertrauensperson sind. Oder denkt sich der Schüler auch, dass er nicht ablehnen kann, weil dann vielleicht sein Lehrer sauer auf ihn ist und sich dies negativ in der Schule auf ihn auswirkt. Nur mal so ein Gedankenanstoß von mir. Weiß nicht, wie das der Rest sieht.


    Hi,
    bei D-Jugend sind ja die Kinder in der 6. oder 7. Klasse. Da sind die Lehrer nicht so "langlebig". Ich weiß nicht, dass die Kinder so langwierig denken, dass sie dieses oder nächstes Jahr bessere Noten dadurch erreichen. So denken evtl. die Erwachsenen, aber die Kinder auch? Das bezweifele ich.
    Wenn natürlich von einer Erpressung die Rede ist, dass der Lehrer irgendwie angedeutet hat, dass es negativ auswirkt, wenn sie nicht das tun, was er sagt/empfielt, DANN, sofern nachweisbar (und das ist nicht schwierig), kann man diesen Lehrer ärgern.


    Das ist aber sehr überspitzt. Wenn er ein kluger Mann ist, und davon gehe ich aus, tut er so etwas nicht, dass er seinen Haupt-Beruf aufs Spiel setzt, für den Fußball Verein.


    Auf der anderen Seite muss ich sagen, es überrascht mich seit langer Zeit nix mehr.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Wobei man aber auch sagen muss das man sich glaube ich als Trainer/Lehrer besser mit dem Spieler/Schüler versteht bzw einen größeren Bezug hat als viele Mitschüler und ich glaube dann auch das man dann nicht ganz unbefangen in der Bewertung ist, natürlich auch im negativen!

  • Schöne Diskussion hier.


    Also sportlich gesehen, macht es meiner Meinung nach mehr oder weniger Sinn. Wir spielen als komplett junger Jahrgang Kreisliga und unser alter Jahrgang spielt aktuell Verbandsliga, stehen da so im Mittelfeld. Der Verein, für denn der Lehrer zuständig ist, spielt ebenfalls in der Verbandsliga und die Zweite spielt auch Kreisliga, da haben wir jedoch die beiden direkten Duelle gewonnen. Ich werde den Kindern mit Sicherheit nicht im Wege stehen, da sie ja egal wo nächstes Jahr Verbandsliga spielen und wenn sie es da lieber tun möchten, akzeptiere ich diese Entscheidung. Es macht einen ja auch Stolz, wenn man die Jungs seit dem alten F-Jugend Jahrgang hat und dann andere Vereine am Spieler interessiert sind und diese Vereine die Jungs haben wollen. Gestern beim Training haben die drei genannten Spieler alle Gas geben und mir damit signalisiert, dass diese Saison noch nicht vorbei ist und sie noch einmal Vollgas geben werden.

  • Als ELTERNTEIL wäre ich skeptisch wenn der Lehrer meiner Kinder während der Schulzeit Werbung für SEINEN, ihm persönlich nahe stehenden Verein oder sonstige Veranstaltung macht. Wenn er aber neutral und breit generelle Freizeitangebote anträgt, hätte ich persönlich nichts dagegen.
    Als Fussballtrainer steht es mir GRUNDSAETZLICH nicht zu, über Lehrer zu befinden. Das ist alleine Aufgabe der Eltern und der entsprechender Behörden. Solange das alles für die Eltern stimmt, hat der Fussballtrainer meiner Ansicht nach nichts zu melden. Wäre ja noch schöner, wenn nun auch noch Fussballtrainer über das Tun und Lassen des Lehnpersonals befinden könnten.

  • Ich finde, dass ein Lehrer darauf verzichten sollte.


    Ein Lehrer der auch Vereinsaktiv ist, steht hier meines Gefühls entsprechend im Konflikt.


    Frage wäre, ob er nicht sein Amt ausnutzt...selbst wenn das faktisch nicht stimmen würde, besteht die Gefahr dahingehend, dass ein Schüler oder dessen Eltern hierauf deshalb eingehen, weil sie sich davon -abseits des Sports- was versprechen.


    Diesem Vorwurf würde ich mich entziehen, wäre ich Lehrer. Ich finde es dreist bis dumm vom Lehrer, der so handelt. Zulassen könnte ich, wenn ein Sportlehrer einen guten Kicker anspricht und fragt, ob er im Verein spielt, um ihm letztlich den Rat zu geben...in einem Verein zu kicken...falls er das nicht schon macht. Ich könnte mir als Lehrer auch vorstellen, einem Sichter einen Tipp zu geben, aber direkten Einfluß auf einen Vereinswechsel...das finde ich ein Stück weit verwerflich.


    Es käme auch noch auf den unbelegbaren Bereich des subjektiven Vorhabens des Lehrers an...will er sein Team/seinen Verein -aus seinem persönlichen Gewinndenken heraus verstärken oder ginge es ihm um Förderung.


    Weil das halt nicht wirklich belegbar ist und selbst Worte von ihm diesbezüglich eine Lüge sein könnten...das fragende Gegenüber trotz Worte in Richtung Förderung lauteten, aber nicht geglaubt würde...schon allein deshalb würde ich als Lehrer hier vorsichtiger und zurückhaltender während meiner Arbeitszeit sein.

  • bei der Konstellation würde ich meinem Sohn abraten, zu diesem Verein zu wechseln.


    wäre der Lehrer und Trainer ein sogenannt "Guter" würde er eh nicht so vorgehen.


    Hätte er an einem bestimmten Spieler ein durchaus berechtigtes Interesse, würde er diesen durch eine ander Person des Vereins ansprechen lassen, würde sich selbst nicht
    in einen möglichen Konflikt bringen lassen.


    da er also auch als Traner kein "Guter" sein kann würde ich von einem Wechsel absolut abraten.


    gg

  • Sprich den Lehrer an und sag ihm, dass Du es nicht in Ordnung findest wenn er seine Stellung missbraucht um bei seinem Hobby ( als Trainer ) Vorteile für seinen Verein zu erlangen. Wenn er das nicht macht, geh über die Jugendleitung seines Vereins.
    Er ist Lehrer und sollte Vereinen gegenüber neutral sein.

  • Sprich den Lehrer an


    Ich halte das für problematisch, weil Lehrer sich einzig von den entsprechenden Behörden und ev. von Eltern was sagen lassen müssen.
    Die meisten anderen Eltern der Klasse kennen ja weder Trainer noch den Sachverhalt.
    Wenn da plötzlich ein wildfremder Mensch beim Lehrer meines Kindes Stunk machte, wäre mir das, als unbeteiligter Elternteil völlig quer.
    Oder darf ich jetzt auch Politiker, Pfarrer, Bandleader, Medienvertreter etc. auf den Lehrer hetzen weil er mal nicht ganz objektiv war ? Ich meine nein!

  • Gebe hier @FB völlig Recht. Solange er die Kinder nicht unter Ausnutzung seiner Stellung nachweisbar unter Druck setzt, ist sein Vorgehen nicht verboten. Es ist allein Sache der angesprochenen Kinder und Eltern, wie sie damit umgehen.

  • Dürfen Lehrer in der Schule Jugendliche anspreche und sie zu ihrem Verein ''lotsen'' . . . ?

    Weiß ich nicht - vermutlich schon. Mit welcher Handhabe will man es ihnen verbieten?

    und was haltet ihr davon ?


    Ich finde es in der spezifischen Situation aus drei Gründen überhaupt nicht gut:
    1. Ich sehe es in einem Punkt anders als Fußballbaron: Der Threaderöffner ist nicht nur Fußballtrainer, sondern auch Schüler der gleichen Schule. Aus dem Gesichtspunkt finde ich es völlig inakzeptabel, dass Vereinskonkurrenz in die Schule getragen wird. Das ist für mich das Hauptärgernis.
    2. Ich würde aus der Darstellung von @finnek096 darauf wetten, dass der Lehrer die D-Jugendlichen in der Schule anspricht, der Erstkontakt also ohne die Eltern stattfindet. Das fänden wir schon bei einem normalen Fußballtrainer verwerflich, bei einem Lehrer finde ich es dann noch bedenklicher. Da bin ich etwas altmodisch: Lehrer sind für mich im positiven Sinne Respektpersonen, dafür erwarte ich aber auch ein vorbildliches Verhalten im Umgang mit Kindern. Ein Lehrer muss kein Heiliger sein, aber diese (aus der Beschreibung) systematische Vorgehensweise finde ich überhaupt nicht gut.
    3. Ich bin da bei @baileys. Ich weiß selber wie sehr mich Erwachsene als Kind oder Jugendlichen nachhaltig beeinflusst haben, da reichte manchmal eine Kleinigkeit (nach erwachsenen Gesichtspunkten) und ich fühlte mich lange unbehaglich in dessen Nähe und ging ihm so gut wie möglich aus dem Weg.


    Wenn es nun ältere Jugendliche wären und der Threaderöffner wäre kein Kollege oder Schüler?
    Dann gelte allenfalls Punkt 3. und ich würde ich es akzeptieren, wenn er die Ansprache auf Augenhöhe führt, Vor- und Nachteile des Wechsels beim Namen nennt und keine Schwächen des Jugendlichen (allg. Unsicherheit, Gefallsucht) ausnutzt. Gehört für mich zum "vorbildlichen" Umgang mit Jugendlichen.

    Was ich tun würde beantworte ich aber erst, wenn jemand fragt - der Threaderöffner hat bisher nur die Bewertung erfragt.

  • 2. Ich würde aus der Darstellung von @finnek096 darauf wetten, dass der Lehrer die D-Jugendlichen in der Schule anspricht, der Erstkontakt also ohne die Eltern stattfindet. Das fänden wir schon bei einem normalen Fußballtrainer verwerflich, bei einem Lehrer finde ich es dann noch bedenklicher. Da bin ich etwas altmodisch: Lehrer sind für mich im positiven Sinne Respektpersonen, dafür erwarte ich aber auch ein vorbildliches Verhalten im Umgang mit Kindern. Ein Lehrer muss kein Heiliger sein, aber diese (aus der Beschreibung) systematische Vorgehensweise finde ich überhaupt nicht gut.


    Ich halte das bei einem Lehrer genauso für verwerflich.
    Nur denke ich halt, dass es allein die Aufgabe der Eltern und/oder (Mit-)schüler dem - ev. mit Einbezug der Behörden - einen Riegel zu schieben und nicht Aufgabe eines Trainers der meiner Ansicht nach grundsätzlich - wenn überhaupt - bezüglich Schule nur über die Eltern und/oder Behörden intervenieren kann und soll.