Wachsender Druck für den Hobbytrainer von allen Seiten

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  • Ich bin nun seit ca. 14-15 Jahren als Juniorentrainer tätig und durfte an viele Veränderungen teilnehmen.
    Da ich ende März wegen eines Sprachaufenthaltes über drei Monate, kürzer treten werde, fasse ich hier mal meine Gefühle über Änderungen die in den Jahren stattgefunden haben, zusammen.
    Insgesamt fühle ich immer mehr Erwartungen und immer mehr Druck. Die Begeisterung und die Freude am Fussball wird hingegen immer kleiner.


    Die Vereine resp. die Vorstände resp. Juniorenobmänner


    - Die Juniorenbosse und die ständige Sucherei nach Trainern. Anködern von Trainern durch Abmachungen und Versprechen. Werden diese dann eingehalten? Nicht? Wieso verwundert man sich dann, wenn man solche Trainer (zT. im Streit) verliert? :rolleyes:


    - "Alle Junioren sollten so viel wie möglich spielen" ist unser Slogan in der Schweiz. Früher war es egal, Hauptsache man gewinnt. So gesehen ist die Entwicklung ja OK... aber vielleicht ein kleines bisschen zu extrem. Also gibt's kleine Kader wie 16 Junioren in B-Jugend, 16 in C-Jugend usw. Würde ja super funktionieren wen die Junioren und Eltern noch so ticken würden wie wir früher. Früher war ein Training ausfallen lassen oder fehlende Teilnahme am Spiel eine Sünde gegenüber dem Team. Wie ist es denn Heute? Tja... Heute ist der Fussball im Niveau von anderen Vereinen runter gerutscht wo man kommen und gehen kann, wann man will. Nicht trainieren wegen Geburys? Muss akzeptiert werden! Kindlein darf am Weekend nicht spielen, weil es mit Mami ins Einkaufszentrum gehen muss? Muss auch akzeptiert werden! Früher fehlte man nur bei Verletzung und Krankheit oder sehr selten wg. Schule. Aber Heute fehlt man einfach.
    Konsequenzen für uns Trainer; Telefon um Aushilfe 1, Telefon 2, Telefon 3... ja eigentlich kein Trainer mehr sondern Spielbetriebsversicherer. Telefonkosten macht boom. Zeit für Hobby macht so viel boom, bis Hobby eine Kacky wird. :thumbdown:


    - Oder noch besser wie bei uns. Anfang Saison eine B1 mit 24 Leuten und eine B2 mit 16 Leuten (davon 2 Junioren nie gesehen, aber auf der Liste). Die Logik? Ganz einfach; Die B1 Junioren können im B2 aushelfen und Spielpraxis sammeln, wenn man im B2 zu wenig Leute hat... Hmmm interessant denke ich. Nur schade, dass der B1 - Junioren das Ganze im B2 nicht ganz so ernst nimmt... wieso soll er denn auch? Ist ja nicht sein Team...?! Natürlich muss der Trainer dafür sorgen, dass es vom Einsatz und von der Disziplin her, doch noch irgendwie klappt... nicht immer einfach... aber mit nötigem Aufwand und Geduld, machbar. 8o


    Die Trainerkollegen


    - Ein Verein hat zB. 10 Juniorenteams und 10 Trainer. So... nun sehe ich meistens 10 Vereine im gleichen Verein. Man spielt zwar unter dem selben Vereinsnamen aber grundsätzlich ist es Allen egal, wie es dem Anderen geht. Im C2 sind Probleme? C1 könnte ja helfen... da kommt aber nichts, weil es dem Trainer ja egal ist. Der D1 Trainer ist auch alles egal und wenn man Glück hat findet man im D2 irgend einen vernünftigen Trainer... oder eben auch nicht. :whistling:^^


    - Die Ausbildung; Alle bilden aus. Jeder Trainer ist besser als der Andere... jawoll... Challenge; "Wir trainieren wie Barcelona" oder "wir können es besser als die Nationalmannschaft." So sprechen oft E-Junioren Trainer und so. Dann kriegt TRPietro irgendwann diese Junioren in der C-Jugend und was trainiert er da? Ach er trainiert 1:1 Angriff und Abwehrverhalten, flache Pässe und Ballmitnahme und vielleicht kriegt er den Torschuss auch noch fertig bis zum Schluss des Jahres. Hmmm... das ist langweilig immer so zu trainieren denkt TRPietro. Was macht er? Er wechselt Verein und übernimmt eine B-Jugend. "Da kann ich nun sicher auch mal was anderes trainieren." hofft dieser. Was trainiert er nun da? Ach... er trainiert 1:1 Angriff und Abwehrverhalten, flache Pässe und Ballmitnahme und... und nun hat er es satt und freut sich auf dem Sprachaufenthalt.
    Nach 14 Jahren erlaube ich mir eine Frage; Wenn ich in der B-Jugend, 1:1 und Pässe trainieren... was wurde denn in der E-Jugend echt trainiert? Ich durfte hier im Forum nämlich vernehmen, dass solche Themen, die Elementarthemen sind. Was meint Ihr, was wird im KIFU echt trainiert, wenn ein B-Junior noch nicht mal eine einzige Finte, sauber ausführen kann? 8o


    - Die coolsten Trainer sind oft im KIFU. Schulferien = Trainingsferien. Das geht dort ja auch.
    Dummerweise ist ab D-Jugend Schulferien nicht mehr auch Trainingsferien, weil man während den Ferien Meisterschaftsspiele hat. Na nu... nicht Problem des KIFU Trainers. Junior, Mamma und Pappa wurde nun so angewöhnt... und müssen nun vom D-Trainer oder vom nächsten Trainer wieder umgewöhnt und belehrt werden. Dafür wünsche ich Allen viel viel Spass... :D:P


    Die Eltern


    - Mein Sohn, Mein Sohn, Meine Tochter, Meine Tochter, Mein Sohn....
    Es wäre doch soooooooo schöööööön wenn ich als Trainer nur für deinen Sohn oder nur für deine Tochter sorgen könnte. Dummerweise habe ich aber X Söhne und Töchter. Und noch dümmer ist es, dass kein einziger Sohn so wichtig ist, wie das Team. Wie kriege ich alle zufrieden? Booohhh... keine Ahnung. ?(8|


    - Wir haben dann Ferien. Wir haben dann Geburtstagsparty. Wir haben dann.... wir können dann auch nicht spielen/traineren.... und da haben wir es nun; der Verein macht kleiner Kader und die Junioren werden genau durch die Eltern immer unzuverlässiger. Aääähm... mit welche Spieler soll ich so am Weekend spielen? ?( Die schöne Zeiten der Zuverlässigkeit und Fussball ist nach der Schule 2. Priorität ist ja offensichtlich vorbei?! :wacko: Das klingt ja wie 5+5 = 20. Das geht doch gar nicht! Es geht ja gar nicht auf... ?(:?::!:
    Aber kein Problem; wir Trainer kriegen dass sicher hin. Der andere Trainer hilft sicher gerne aus... liest nun bitte den Teil mit den Trainern und schon hast Du das nächste Dilemma... :thumbup:


    Die Verbände


    - Spielansetzung über Schulferien. Den Eltern ist es egal und bestehen: "Wir gehen in die Ferien". :evil: Der Verband beharrt: "Ihr müsst dann spielen. Wir teilen so ein!". :evil::evil:
    Ok also verschieben wir die Spiele... nochmals den Teil mit Trainern lesen und schon hast Du das nächste Dilemma... dummerweise muss dein Gegner mit Spielverschiebung einverstanden sein. Und wenn dieser Hobbytrainer (also dein Gegner) aus haufer Faulheit und Minimalismus im Tag lebt und nicht mal E-Mails und SMS antwortet und somit eine Spielverschiebung verunmöglicht... tja dann... gute Nacht. 8o


    - Spielerpasspflicht ab D-Junioren. OK... somit können erfolgsgeile Trainer nicht mehr mogeln und C-Junioren zur Aushilfe holen... coole Sache. :thumbup:
    Jedoch bezweifle ich, dass der E-Junioren Trainer gegen ende Saison für seine alte Jahrgänge (solche die ja in die D-Jugend wechseln), Spielerpässe machen wird... wieso denn auch? Ist ja nicht sein Problem?! :thumbdown:
    Der arme D-Trainer muss also in Sausen und Brausen, ganz ganz schnell, Pässe machen lassen. Aber nimm es easy... wenn Du zu wenig registrierte Spieler hast so wirst Du sicher vom selben E-Trainer ausgeholfen. :rolleyes:;)


    Fazit; Junioren und Eltern machen immer mehr Larifari. Fussball verliert an Wichtigkeit und Priorität.
    Vereine und Verbände verlangen immer mehr Professionalisierung. Eigentlich sollte man viel zuverlässiger sein als früher und Fussball sehr hoch priorisieren.
    Geht das so noch weiter?


    Für den Sommer 2014 habe ich bereits eine Mannschaft. Jedoch keine Junioren mehr sondern Aktive. Freue mich darauf.


    Wollte meine Meinung zu der Veränderung im organisierten Fussball mitteilen bevor ich abfliege.
    Es ist sehr schwarz und ich schreibe hier sehr zynisch. Ich weiss... bin manchmal ein richtiger Kommunikationskiller.


    Wünsche in diesem Sinne an Alle viel Spass am Fussball. Geniesst die schönen Sachen. Die schönen Sachen sind Eure Junioren/innen. Die Entwicklung. Die ganze psychologische Arbeiten und das verstehen lernen von Menschen. Und ganz wichtig; Die Lebensfreude die solche junge Wesen mit sich bringen. :thumbup:


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Treffend geschrieben.
    Ich habe seit Dezember '13 für den 2.3. ein Freundschaftsspiel organisiert. Gut, damit ein gewisser Schwung für die Rückrunde geholt werden kann. Die Spieler, B- Junioren, wurden sofort darüber informiert(mündlich).
    Vor drei Wochen gab es einen Zettel, wo sie ankreuzen sollten, wer kann, wer kann nicht. Rückfluss liegt bei etwa 30%.
    Zwei Spieler hatten gleich absagen müssen. Zum Glück konnte einer, der will eben auch spielen und die Eltern stehen dahinter!!!, doch noch zusagen.
    Gestern gab mir am Ende des Trainings ein Spieler den Zettel mit einem Nein zurück. Was hat er vor? Opa wird 80!! Das Spiel beginnt 10.30 Uhr, da ist nichts zu machen.
    Ein weiterer hatte nicht abgesagt, ist im Winterurlaub, also nicht zum Training, nicht abgemeldet. Kann er spielen? Fragezeichen.
    Wieder ein Anderer war die letzten drei Trainingswochen ohne Entschuldigung nicht zum Train. erschienen. Kann er kommen? Will ich ihn überhaupt spielen lassen?
    Wieder ein Spieler nutzt die Ferien, um mit seinem Moped die Gegend unsicher zu machen. Schade, genau in der Trainingszeit musste er aber für die Vorprüfungen lernen. Ob er zum Spiel kommen wird, keine Antwort auf meine Anfrage.
    Ich finde, den Jungs werden zu viele Kirschen in den Hindern geblasen. Sie werden jeden Schritt gefahren. Wir Trainer organisieren die Fahrten zu den Spielen, egal ob 30km oder 5km. Zumindest Letzteres sollte man sich überlegen.


    @TRPietro


    die Erfahrungen wie du habe ich nicht. Ich finde es momentan echt zum ko..... .
    Ich erwarte keinen Dank von den Spielern. Das ich meine freie Zeit für Nichts aufbringe, werde ich mir sehr stark überlegen.
    Zum Glück gibt es aber Spieler, die wollen Fußball spielen. Da geht man nach dem Spiel zur Feier. Nur mit den Spielern reichts nicht zur Mannschaft.
    :O

  • TRPietro
    Ich denke, dass die Zustände wie du sie beschreibst für die halt immer noch zahlreichen Dorfclubs gilt, welche immer noch versuchen, möglichst autonom vor sich hinzuwurschteln.
    Bei Ausbildungsclubs (vor allem diejenigen welche sich im Rahmen des Footeco Projekts engagieren) und deren Partnerclubs sind die Zustände, so wie du sie beschreibst, nicht so.
    Auch gibt es Regionalverbände die ganz klare Vorstellungen über den Minimalstandard haben, denen Vereine genügen müssen. Da liegt längerfristig weder LariFari noch JeKaMi drin.
    Dass Kids ab 12 wegen Schule und anderen Verpflichtungen ab und an auch mal auf Fussball verzichten müssen/sollen liegt an an gestiegenen Anforderungen in der Schule und BerufsLehre.
    Meistens ist alles nur eine Frage der Organisation und Führung. Private Fussballschulen machen es vor. Das um Stufen höhere Ausbildungs- und organisatorische Niveau wenn ein Dorfclub als Partnerclub einem "Grossen" angeschlossen wird, spricht genauso Bände. Dass den einfachen Dorfclubs in ihrem Chaos die Trainer weglaufen wundert mich nicht. Von mir aus könnte man sie ganz zumachen, damit es endlich mal Platz und Raum gibt, um das Ganze neu und richtig aufzuziehen statt die alte Mühle mit den immer gleichen alten Leuten einfach weiterzubeten.
    Es ist nicht so, dass man nicht könnte. Sondern weil man glaubt, einfach die gleiche alte Tuba blasen zu können wie schon alle Jahre zuvor.

  • @Fussballbaron,


    zu deinen Anmerkungen passt ein Erlebnis, welches ich gestern hatte.
    Mit B zum ersten Mal wieder auf Platz Training. Kommt so ein wichtiger Dorfvereins wichtigtuerischer Biertrinker und gibt auf mein Hallo ne Antwort, bei der er mich nicht einmal ansieht, die mir die Haare sträuben liess.
    "Ihr wisst schon, heute hat die 1.,2.,3. Training". Antwort von mir:"Ja, ich weiß, haben die am Mittwoch immer, wenn wir trainieren." Er,"Ihr habt immer Di+Do!". Ich,"Nein,da hat die C!".
    Ich hatte dann zur Trainingseröffnung zu meinen B Spielern von dem Gespräch erzählt und bemerkt: Noch nicht jeder hat es begriffen, dass ihr die Zukunft von dem Verein seit!
    Übrigens kommen wir mit den Männern auf dem Platz gut aus. Einmal machten die Erwachsenen bei uns Training mit. Die 10 konnten wir gut verkraften. (10 von drei Mannschaften!)
    Ich, um das hier zu beenden, bin nur meiner Mannschaft verpflichtet. Was mein Mannschaftsleiter und ich tun soll nur dem Team dienen und nützen. Wir gehen im Verein neue Wege, die durchaus belächelt werden und nicht immer auf Verständnis stoßen. Mein ML und ich verstehen uns aber sehr gut, wir ziehen an einem Strang und bauen uns gegenseitig auf. Fakt ist, ohne der Teamarbeit hätte ich bestimmt schon hingeworfen.
    Ich bin nicht der Meinung, die Dorfclubs einzustampfen. Damit wird viel Nachwuchs wegbrechen. Vereine, welche schlechte Nachwuchsarbeit machen, verschwinen ja schon von der Bildfläche. ?(

  • Einiges aus dem Eingangspost kann ich gut nachvollziehen. Bei der Ansetzung der Spiele zur Ferienzeit habe ich aber gestaunt. Das kenne ich hier so nicht. Ist der Terminkalender bei Euch so eng ?


    Ich hab ja zur Zeit Pause und genieße es 8) Und ich erlebe es ausschließlich aus der Warte eines Papas von zwei im Verein spielenden Söhnen ( ältere E und D ). Dadurch bekommt man zwangsläufig einen ganz anderen Blickwinkel. Leider hat sich jedoch meine Meinung zur Gattung "Eltern" in dieser Zeit sehr gewandelt.


    Als Trainer bin ich gut mit ihnen ausgekommen. Wenn ich jetzt aber mitbekomme, was da im Hintergrund alles kritisiert wird... Das Kritisieren an sich ist okay. Gerade in den jüngeren Altersklassen hat ein solches Team drei wichtige Bestandteile: Trainer, Spieler und Eltern. Zu meiner aktiven Zeit gab es noch keine Minis oder F-Jugend. Und als Trainer habe ich damals nur ab D aufwärts trainiert. Habe also keinen Vergleich, ob und was sich in dieser Zeit gewandelt hat und kann nur den jetzigen Ist-Zustand beurteilen.


    Ich habe den Eindruck, dass man immer mehr übereinander als miteinander redet. Und es immer weniger Leute gibt, die von Angesicht zu Angesicht konstruktiv Kritik üben wollen und können. Entweder im Hintergrund lästern oder 'ne Mail schreiben. Im günstigen Fall beim ersten Mal ist die Mail nur an den Trainer gerichtet. Oftmals jedoch gleich als Rundmail und der JO wird mit angeschrieben.
    Wenn es denn noch keiner vorher gefragt hat, frage ich daher bei entsprechenden Themen hier im Forum immer zuerst nach, ob man den/die Trainer darauf angesprochen hat. Und zwar in Ruhe und nicht während eines Spiels oder Turniers. Ist für mich eine ganz andere Basis auch für den weiteren Verlauf eines entsprechenden Threads.


    Passend zu diesem Thread kann ich daher nur sagen, nicht nur nehmen, nehmen, nehmen und Anforderungen stellen. Vereinsleben ist 'ne Gemeinschaft. Da muss jeder seinen Teil dazu beitragen. Und irgendwann ist trotz allem Idealismus auch bei Trainern eine Grenze erreicht.

  • Es ist sehr schwarz und ich schreibe hier sehr zynisch. Ich weiss... bin manchmal ein richtiger Kommunikationskiller.


    Nein, interessant. Die Frage ist immer nur, ob der, wer (in Nabelschau) austeilt, auch einstecken kann. Meine Erfahrung damit: Trainer reagieren oft sehr empfindlich bzgl. allem, was sie selbst betrifft. Dann wird ganz schnell der große Max rausgekehrt, der seine Macht demonstriert, Kritik an seiner Rollenverständnis, gar seiner Person u. das heißt: Kommunikation miteinander abblockt. So geht dann das Gerede hinter seinem Rücken los, z.T. auch Intrigieren unter- wie gegeneinander, der Trainer verhärtet noch mehr in sich, seiner Position über allen anderen. Trainersein wird zu einer Art Ich-Krankheit, d.h. teamfeindlich, doch bemerkt man dies gar nicht mehr, ist dafür schon zu unerreichbar u. zu abgehoben, das Schwarze wird dabei in einer seiner selbst unbewusst zynischen Vernunft auf alle anderen projiziert, sie werden in einem Weltbild zentralistisch aufgestellt u. nur der Trainer selbst ist sich ein weißer (blinder?) Fleck - "Ich weiß...bin manchmal ein richtiger Kommunikationskiller". Doch gilt heute nicht ÜBERALL zuerst: ich bin ich. Wieso sollte mein kleine "ich" da ne Ausnahme sein? Da ich für Teamplay u. -geist zuständig bin, verantwortlich sein soll? Zuviel der Ehre, dies vermag heute doch kein in diese dunkle Zeit geborener Mensch mehr? Einsicht ist daher auch kein reeller Wer zur Besserung mehr, denn der Bessere gilt überall auch nur als Feind statt Freund, Konkurrenzdenke allenthalben. Also kann man sich als Einzelner nur auf eine Suche begeben, unter all dem, dem Mangel an reellem Mit(einander)sein leiden, mehr nicht: in sich zeitlebens zu Tode erkrankt, erst Recht, wo jemand draußen bleiben muss, nicht aufm Feld, nur in seinem Kopf mitspielen darf, zum Trainersein verurteilt, ohne recht zu verstehen warum? Denn diese Gründe und damit echt lebendige Kommunikation - die Schlüssel zum Erfolg wäre - sind u. bleiben in aller Regel in uns verborgen...


    ICH, der Trainer, der Kommunikationskiller - ein vielleicht nur en passant getroffenes Wort, aber tiefer wahr, als man denkt? Doch kann man sich auch zurufen: es geht auch anders, wenn ich es ganz tief drinnen, wenn ich mich, dies große ICH abschaffen will - wäre dies die post-moderne Challenge, der letzte Anspruch meines Trainer-Selbst an mich als Trainer? Dies als Wahrheit ohne Anspruch darauf, ein Versuch, irgendwie näher zu verstehen, was eigentlich los ist, in dieser Welt wie diesem Fußball als oft für uns zwanghafter Leidenschaft, die uns gefangen nimmt, halb widerwillig, halb enthusiastisch. Spielen wir mal etwas verrückt: böse vs heile Welt, denn heute ist immer alles drin und sogar noch etwas mehr drin, sobald wir nicht nur ab-zielen auf uns selbst als ich, als Trainer, vielmehr ein Teamganzes erfassen möchten, in seinem Geiste, was wir doch nie vermögen, nie verstehen könnten, nur im Ergebnis sehen: im so faszinierenden Siegertyp oder gar Siegerteam. Mit diesem meine ich nicht ein zusammengekauftes Star-Ensemble, nein, das ist zu leicht: ein Team als Star, von dem man als Trainer so gern redet, um dann doch im Zwang des Abzielens Kommunikation, communio zu killen, uns selbst im Wege stehend - was sagst du dazu, was sagt das DU uns dabei, das Teamganze? Wie lebt, zeigt, wehrt es sich unterm Diktat seines Killers als seinem Verhängnis? Mal diese Frage als Wort zum Morgen, das aufwecken könnte, was in gängiger Geisterbeschwörung dunkel ungeboren noch lebt, wenn auch allzu oft in seiner Wahrheit verhütet, alsbald abgetrieben....


    Sorry, Erfolg vom Schlüssel her visionieren - wer Fußballphilosophieren nicht mag, der sollte diese Morgenandacht überspringen, ich wollte nur jenes für mich wegweisende Wort von TRP mal in einem Wider- o. Un-Sinne aufgreifen, so aus Spaß am Nachdenklichen als interaktivem Kommunikator in spe.... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Keller-Kicker


    Wieso soll ich sauer werden?
    Mir ist doch klar, dass ich mit meinem Thread, in eine dunkle Ecke landen kann.
    Habe daher dein Schreiben gelesen und bedanke mich bei Dir für deine Teilnahme (bei den Anderen natürlich auch).


    Da Du eine sehr künstlerische Ausdrucksweise in Schriftform einsetzt, fühle ich mich im Verständnis der Kommentare etwas überfordert.
    Bin mir leider nicht sicher, ob ich verstehe was Du meinst und möchte deswegen darauf nicht eingehen.
    Hoffe, dass Du das so verstehst.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • TRPietro
    Aus dem Eingangskommentar springt der Frust mich geradezu an ?(
    Übrigens: Die Probleme, die Du hast, haben die anderen Trainer auch...
    Einige Dinge sind wohl regionale/schweizer Besonderheiten (Pflichtspiele in den Ferien, Pässe erst ab D,...) andere findest Du bei uns auch.
    In Bezug auf Vereinsorganisation und Ausbildungsvereinheitlichung sind die Dinge aber änderbar. Da kann auch ein Einzelner den Stein ins Rollen bringen. Mit Frust schieben und granteln erreichst Du nichts.

  • ch bin nicht der Meinung, die Dorfclubs einzustampfen.


    Ich möchte das (nochmals) präzisieren: Es geht mir nicht darum den DorfFussball abzuschaffen. Im Gegenteil.
    Erfahrungsgemäss geht es oft einfacher, wenn man die bestehenden "Strukturen" zusammen mit ihren kuschligen Vorständen und alteingesessenen "Gönnern" einstampft, um dann zusammen mit der Gemeinde, Elternvertretern, Fachleuten und der neuen Vereinsführung NEU anzufangen: Geregelte Finanzierung, höhere Mitgliederbeiträge, gut ausgebildeten und BEZAHLTEN Trainer (besser als teure Sozialarbeiter, Polizei etc!), ein verbindlichen Ausbildungskonzept, verbindlichem Codex für alle etc.
    "Einstampfen" ist lediglich Mittel zum Zweck und damit nicht Ziel sondern nur temporäre Uebergangslösung um Dorfvereine dorthin zu bringen wo wir sie hin haben wollen.

  • Als Trainer bin ich gut mit ihnen ausgekommen. Wenn ich jetzt aber mitbekomme, was da im Hintergrund alles kritisiert wird...


    Habt ihr einen Elternrat oder eine Elternvertretung die sich ab und an mal auf Augenhöhe mit Trainer und Chef Nachwuchs austauschen darf ?
    Ich kenne Vereine die das institutionalisiert haben. Damit kommen die Probleme, Wünsche und Anregungen der Eltern wenigstens mal auf den Tisch.
    Ausserdem fühlen sich Eltern als aktiven Teil des Clubs und auch in der Lage ihre elterliche Verantwortung wahr zu nehmen.
    Klar, es wird damit zwar nicht einfacher diese Probleme zu lösen und Wünsche umzusetzen. Aber es ist ein erster Schritt dazu.

  • Falkao


    Du schreibst es richtig.
    Ich bin ja nicht der Einzige der solche Sachen schon erlebt hat.
    Dabei ist mir sogar eingefallen, dass ich noch mehr Sachen nennen könnte. Möchte hier nun aber den Rahmen nicht noch mehr sprengen.


    Nun aber meine Frage; Warum machen wir da nichts dagegen, wenn wir ja fast alle darunter leiden?
    Ich meine ja, dass die Rahmenbedingungen ja gegeben sind. Und die Rahmenbedingung sagt, dass die Junioren und Eltern, nicht mehr so verfügbar sind wir früher. Muss man also wieder grössere Kader zusammen stellen? Oder möchte man für den Spielbetrieb ein separater Beitrag zahlen lassen?
    So quasi; wenn Ihr am Weekend dabei seid, kriegt Ihr den Beitrag für Spiele als Dank für Zuverlässigkeit zurück und wenn Ihr halt X mal fehlt, entfällt der Beitrag zu Gunsten des Vereins? Somit könnten sich die Junioren für den Spielbetrieb noch separat anmelden und man wüsste, ob man die entsprechenden Teams für den Spielbetrieb anmelden möchte oder wegen Quantitätsmangel eher nicht.
    Nun könnte es passieren, dass in einer B-Jugend mit zB. 45 Junioren, sich nur 26 Junioren für den Spielbetrieb anmelden. Soll ich nun wirklich zwei Kader a 13 Spieler machen? Oder soll ich einfach sagen, die ersten 18 die sich anmelden dürfen mitspielen und die anderen sind zu spät? Oder eine andere Lösung wäre, alle 26 Spieler dürfen sich registrieren. Wenn man nicht zum Spiel darf, wird der Teil des Betrages wo man nicht mitspielen durfte, wieder retourniert.
    Ihr sieht... es ist nicht einfach eine geeignete Alternative zum heutigen Fussballleben in der Breite zu finden.


    Eine Sache denke ich aber schon lange:
    Falls ich eines Tages wieder mit Kindern und Jugendliche arbeiten sollte, so würde ich vermutlich selbst was aufbauen wollen.
    So eine Art Fussballschule. Aber zu erst muss ich eine Antwort auf die genannten Probleme haben... sonst wäre es ganz blöd, wenn ich auch solche Probleme in meiner Organisation hätte...


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Spiele in den Schulferien sind in Deutschland auch problematisch, wenn der Vereinssitz an einer Landesgrenze ist und die Spieler aus zwei Bundesländern kommen, welche unterschiedlichen Ferienanfang und Feiertage haben.


  • Nun aber meine Frage; Warum machen wir da nichts dagegen, wenn wir ja fast alle darunter leiden?

    Fang halt an.
    Zum Beispiel so: Du bemängelst ja, dass Deine B-Junioren die E-Jugend-Basics nicht beherrschen. Wahrscheinlich gibt es in dem Verein keine Absprachen oder gar Vorgaben, welche Themen in welcher Altersgruppe dran sind. Dann besprich Du Dich doch mit dem A- und dem C-Trainer über Eure gegenseitigen Erwartungen. Wenn dem C-Trainer dieses Vorgehen gefällt, wird er den D-Trainer ansprechen usw. Kann gut sein, dass der Stein so ins Rollen kommt.
    Vielleicht gehst Du das Thema auch über den Jugendleite an.
    Wenn Du das aber oberlehrerhaft angehst, wirst Du meistens auf Granit beißen. Wenn Du hingegen sagst "Meine Trainingsgestaltung wäre einfacher, wenn ich wüsste, was unten gemacht wurde und oben erwartet wird.", kommt das schon ganz anders an.


    Manchmal muss man sich auch mit Dingen abfinden. Du bemängelst ja die Passtechnik. Ist bei mir in der E (gerade in der Halle) immer ein Schwerpunkt. Trotzdem lernen´s einige nicht. Ich hatte sogar einen, der es mit mangelhafter Passtechnik in den DFB-Stützpunkt geschaft hat...
    Im Breitensport muss man damit leben, dass nicht jeder alles lernt.

  • Falls ich eines Tages wieder mit Kindern und Jugendliche arbeiten sollte, so würde ich vermutlich selbst was aufbauen wollen.


    Welcome to the club ;)
    Ich muss dir aber sagen, mein lieber Pietro, dass du dich auch in einer privaten Schule mit den gleichen Problemen wirst befassen müssen. Dabei nützt dir dann aber definitiv das Jammern nichts, sondern dann bist DU, und nur DU allein gefordert für ALLES eine Antwort zu haben - und zwar schon lange bevor du mit irgendwas Probleme hast. Traust du dir das zu ? Bist du wirklich der Unternehmertyp den es dafür braucht ?


  • Welcome to the club ;)
    Ich muss dir aber sagen, mein lieber Pietro, dass du dich auch in einer privaten Schule mit den gleichen Problemen wirst befassen müssen. Dabei nützt dir dann aber definitiv das Jammern nichts, sondern dann bist DU, und nur DU allein gefordert für ALLES eine Antwort zu haben - und zwar schon lange bevor du mit irgendwas Probleme hast. Traust du dir das zu ? Bist du wirklich der Unternehmertyp den es dafür braucht ?


    Das schrieb ich genau.
    Solange keine Antworten auf Probleme vorhanden sind, wird's nichts.
    Vermutlich muss mann einfach alles vergessen (organisatorisch und Abläufe) was man kennen gelernt hat in den Vereinen um möglichst mit neue Ideen was zu starten. Aber die erfahrene Probleme müssen beantwortet sein. Das ist schon so.


    Ja, ich bin ein Unternehmertyp und würde mir das aufbauend (also nicht alles auf einmal) so auch vorstellen können.


    Gruss
    TRPietro

  • Vermutlich muss mann einfach alles vergessen (organisatorisch und Abläufe) was man kennen gelernt hat in den Vereinen um möglichst mit neue Ideen was zu starten


    Die meisten Dinge in den Vereinen sind gut, so wie sie mal gedacht waren. Es ist lediglich in der Umsetzung wo es hapert. Da fehlt oft Geld, Zeit und Engagement.
    Darum funktioniert ein SCHRITTWEISER Aufbau (so a la learning by doing) in der Regel nur selten weil sich überall dort, wo du als Schule nicht klar bist, sich wieder die alten Muster einschleichen werden die du dann später kaum mehr rausbringst.
    Einfacher geht es wenn du alles schon beim Start beieinander hast. Dabei musst du das Rad auch nicht neu erfinden. Kopiere einfach die Erfolgsgeschichten derjenigen die schon gut auf dem Weg sind.
    Darum lege nicht gerade gleich selber los, sondern mach die nötigen Scheine und bewirb dich bei einem (leistungsorientierten) Verein, der deinen Vorstellungen entspricht.
    Und - am Wichtigsten - umgebe dich mit Leuten die deinen Enthusiasmus teilen, teamfähig sind und keine Mühe haben etwas bereits bestehendes (Ausbildungskonzept, Trainingseinheiten, Codex etc.) zu übernehmen. Man braucht MACHERTYPEN mit viel praktischer Erfahrung um was aufzubauen. Keine Theoretiker.
    ... und auch dann, wird man immer noch Meilen davon entfernt sein, alles perfekt zu haben.

  • Ich sehe es auf das Eingangspost bezogen so,


    -dass der Fußball sich wandelt, besonders im ländlichen Bereich.


    Die Freizeitindustrie und der Stress auf dem Weg zum Aufsichtsratmitglied, Firmenleiter, Chef und Millionär (Schulvergleich läßt grüßen) sorgt halt dafür, dass die lieben kleinen bereits vor dem Kindergarten möglichst fünfsprachig sind, bereits rechnen und schreiben können, damit Vati und Mutti stolz überall erzählen können, wie hochintelligent der kelien Scheisser doch ist.


    -ich denke an, dass eine Möglichkeit sein könnte, dass der Ligaspielbetrieb nur für weniger Mannschaften gelten wird, die dafür weiter zu den Spielen fahren werden.
    Ich denke, da gehts hin. Sehe ich z.B. Handballvereine aus dem hiesigen Raum...so ist das dort schon immer normal, selbst auf unterster Ebene.


    -ich denke, dass Vereine dazu übergehen könnten, hier eine Freizeitliga zu installieren, die denen die weniger möchten dieses bietet. Freundschaftsspiele ohne Ligabetrieb...in Turnierform...könnte ich mir vorstellen, als gelegentliche Events und Trainings als 1,5stündige Abschlußspiele.


    Bietet der Verein das nicht...gruppieren die sich selbst...Kneipenmannschaften ebend...


    Man sieht das hier viel, dass ehemalige Fußballer sich einer Kneipenmannschaft anschließen...das ist ein wachsender Zweig hier und genauso sehe ich es im Winter, wo abends nach 20 Uhr die Hallen proppevoll mit Altefußballern sind, denen der Ligabetrieb zu verpflichtend ist.


    -ich sehe ein Option darin, dass die Teamgröße von 11 auf x ? herabgesetzt werden könnte, um die ersten benannten Punkte möglichst heraus zu zögern bzw. zu verhindern


    -ich sehe auch die Möglichkeit von Spielgemeinschaften welcher (rechtlichen) Art auch immer.


    Entsprechend @TRPiertro....sehe ich nur, dass man sich dem Anpassen sollte oder die Konsequenzen ziehen wird, sorry.

  • Druck macht man sich doch vor allem selbst, etwa, weil man ein bloßes Hobby zu ernst nimmt. Ich habe im Leben nur wenige Jahre in Vereinen gespielt, es war mir einfach zu blöd, dass da irgendein meist selbsternannter Trainer für alle bestimmt, eine Stunde o. mehr vor dem Spiel antanzen zu müssen, da es ihm so passte, er dann seine megawichtige Aufstellung planen könne etc. Dafür hatte ich weder Nerv noch Zeit wie er. In der Bunten Liga hingegen gab's keine wirklichen Trainer, d.h. die, die dies von sich behaupteten zu sein, man stellte das Team irgendwie zusammen auf, Unzufriedene äußerten sich direkt, dürften dies u. es passte immer irgendwie: Kommunikation miteinander, hier war sie reell, nicht gespielt u. gestelzt wie im Verein, dessen Struktur eigentlich völlig überkommen, rückständig ist. Warum gibt es dann aber noch Vereine? Weil ihnen de facto in Deutschland fast überall, von Jugend auf, monopolartig "der Fußball" gehört, sie alle z.T. früher freien Plätze mittels ihrer systemisch zusammengeballten Lobby besetzen, nichts mehr für echte 'Alternativen für Deutschland' übrig bleibt?


    Freie "Fußballschulen", ja, das wäre was, leider in Opposition zum System Fußball, also etwa mit eigener Teilnahme am Spielbetrieb, völlig unrealistisch, fürchte ich. Freien Wettbewerb u. Waffengleichheit kann es eben gar nicht geben, wenn Vereine fast alles: Plätze, Hallen, Gebäude, Steuerbefreiung, Infrastruktur u.a. aus öffentlicher Hand zugeschustert bekommen, wogegen solch freie Verbindung dies eigens finanzieren müssten, oder? Und dann arbeiten dort noch Trainer fast kostenfrei, nehmen dies als "Hobby" wahr, so dass Dumpingpreise (die paar Euro Beiträge) als völlig normal erachtet werden: wogegen in einer "Schule" (á la Musik, Kunst, Nachhilfe) professionellere Arbeit ja regulär honoriert werden müsste Weitere Probleme wie Disziplinierungen der "Kunden" wurden zudem noch angesprochen- wie sollte das klappen?


    Wenn Du das aber oberlehrerhaft angehst, wirst Du meistens auf Granit beißen.


    Warum aber ist das so? Ein Psychotherapeut zB hat Null Problem, zur Supervision zu gehen, nicht nur, weil dies vorgeschrieben ist, da er eben (professionell) in sensiblen Phasen andere so unterlegene Menschen (wie es Kinder per se sind) mit gewisser Macht über sie betreut. Oberlehrer wie Besserwisser wurden im deutschen Sprachgebiet völlig zu Unrecht zur persona non grata erklärt: da man sich nichts mehr sagen lassen will von denen, die evtl. gebildeter o. fortschrittlicher im Denken wären? Oft nur, weil er dies nicht verbergen weiß, man sie nicht sofort versteht, will man oft nicht mit ihnen kommunizieren, grad in Vereinen, wo man sich oft wie in ner Maurerfirma fühlt: wieso? Lieber Ober-Fußballlehrer zB als Obrigkeiten, falls denen jede selbstkritische Kompetenz abgeht, sie sich nur dank uralter Seilschaften aufm Posten erhalten - find ich. Vereine bräuchten dringendst nicht mal nur eine Reform, sondern eine Revolution, sonst sterben sie weiter, ich mein: völlig zurecht, sorry an alle, die auf ihren Verein schwören! Die besten, stärksten, erfolgreichsten aber sind schon längst kein "Verein" mehr, sondern sich in freiem Wettbewerb behauptende Clubs, Firmen, AGs etc., kokettieren nurmehr mit dem, was einst mal Verein war, damit die sog. Fans nicht bemerken, um was es heute letztlich vor allem geht, jenen oben ihre Ware Fußball weiter im Gesamtpaket fraglos abkaufen: obwohl (r)echte "Begeisterung u. Freude immer kleiner" wird ;)


    PS: Das sport1-Interview von G.Hackl ist vllt auch für Fußballer lesenswert (etwa im Plädoyer für bessere Basisförderung, anfangend: "bei der Rekrutierung und Auswahl des Nachwuchses. Sportliche Leistung lässt sich nur vom frühen Kindesalter an entwickeln. Das geht schon in den Schulen, vielmehr schon in den Kindergärten los. Mit mir sind viele Sportler groß geworden, die nie oben angekommen sind. Aber die haben durch den Sport einen sehr viel positiveren Lebensweg genommen. Sie haben gelernt, leistungsorientiert zu handeln, teamfähig zu sein, Niederlagen zu verarbeiten. Das sind Tugenden, die man sich schon im frühesten Kindesalter aneignen kann" - und muss nach dem Motto <Was Hänschen nicht lernt...>! Es geht um das sich frühkindlich Einprägende: darf ich wer, stark, selbstbestimmt sein - oder nicht? Meist darf, soll, kann Kind nicht! "Und da sehe ich bei uns in Deutschland ganz, ganz große Defizite. SPORT1: Unsere Gesellschaft ist sich dessen nicht bewusst? Hackl: Genau. Es gibt weder ein gesellschaftliches, noch ein politisches Bewusstsein dafür. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen vor..." So sparen wir uns an Kindern zu Tode.)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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  • "bei der Rekrutierung und Auswahl des Nachwuchses.


    versteh dich nicht.
    diese Aussage nimmst du als Belge für deinen Diskussionsbeitrag.


    es geht um die Rekrutierung und Auswahl für den Leistungsnachwuchs.


    Auswählen heisst doch frühzeitiges Selektieren.


    Genau das aber ist es doch, was du in fast all deinen Beiträgen so massivst kritisierst und den organisierten Fussball in seiner
    jetztigen Form ablehnst.


    Wir Trainer, speziell in den Dorfvereinen, rekrutieren nicht, noch weniger treffen wir ein Auswahl, sondern
    sondern bieten für eine breite Masse ein Angebot.


    dazu sind halt gewisse Regeln erforderlich, schliesslich muss eine für alle gültige Richtung vorgegeben werden.


    diese Regeln haben sich im Laufe der Jahrzente herauskristallisiert, und sich ständig weiterentwickelt, und viele, sehr viele
    kommen damit klar und akzeptieren es.


    Du jedoch nicht, willst möglichst alles verändert haben, vor allem Grundlegendes.


    Mal überlegt, warum du da kaum Mitstreiter findest? und nichts erreicht!


    Sind all die Anderen blind, verstehen nicht um was es wirklich geht (in deinen Augen)


    Hab auch nie verstanden, warum an Fastnacht nicht alle Frauen hinter mir hergerannt sind, ich war doch so toll kostümiert.
    Haben die das nie gesehen?


    Würdest du weniger wollen, dich darauf konzentrieren, würdest du wesentlich mehr erreichen.
    Und da gibt es schon einige Gedankengänge, die dem Fussball zugute kämen, zumindest in deinem Umfeld.


    aber dazu müsstest du ja deine grundsätzlich negative Einstellung zum heutigen Fussball aufgeben.


    gg

  • guenter: das ist doch witzlos u. müßig, aber typisch - du greifst ein Wort willkürhaft fett heraus, hast dir aber gar nicht die Mühe gemacht, das Ganze gelesen u. nun muss ich diese Arbeit für dich machen, nachliefern, statt dass wir auf einem Niveau diskutieren könnten: "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen vor. Es ist erwiesen, dass sich die Kinder in Verbindung mit Bewegung für ihren gesamten Lebensweg viel besser entwickeln. Stattdessen kommen heutzutage Kinder in die Schulen, die bereits im Schuleintrittsalter übergewichtig, koordinations- und bewegungsverarmt sind. Da muss man einfach eingreifen. SPORT1: Und eine Masse an sportbegeisterten Kindern schafft dann automatisch Klasse? Hackl: Das ist nicht nur meine Meinung. Dieses Wissen habe ich mir an der Trainerakademie angeeignet..." Dies ist auch nur ein kleines Interview. Man darf wohl davon ausgehen, dass ein so gründlich arbeitender, nie nur träge jammernder Mensch wie Hackl (mit dessen Schlitten alle nur Gold holten, nicht nur einer) schon genug wiss. Hintergründe im Kopf hat, oder? Will niemand aufwachen, sich in Kritik einbeziehen, hart an sich zu arbeiten beginnen, Problemen auf ihren Wurzelgrund gehen, dann geht das Vereinssterben munter weiter, selbst wenn der Tropf öffentlichen Sponsorings per Politik uä immer größer würde, an dem sie hängen...


    PS: Warum sind unter Menschen wohl überhaupt Trainer not-wendig, es könnten doch alle für sich allein trainieren, wenn wir Menschen per se u. in der Menge zumal nur so gut statt meist zu träge wären: zum Trainieren, Lernen, Zuverlässigsein, Denken, Lesen..., oder? ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....