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  • Ich schließe mich eigentlich zu 100% diesem Artikel der SZ an.


    Ich möchte aber noch anfügen, dass ich nicht verstehe, wie man ein Spiel so um eine einzige Person herum konstruieren kann, nämlich den Schiedsrichter. Ich bin mir fast sicher, dass die ersten, die die Regeln des Fußballspiels aufgeschrieben haben, nur an die Regel "Tor ist, wenn er drin is'!" gedacht haben, und nicht an die Wahrnehmung einer dritten Person, die überhaupt nicht mitspielt! Den Schiri gibt es doch nur, weil es verschiedene Wahrnehmungen und Meinungen gibt, und man da durch einen neutralen Richterspruch den Deckel drauf machen will. Ergo: Wäre eine Technik mit einer viel präziseren als der menschlichen Wahrnehmung nicht der "bessere Schiedsrichter" für gewisse Entscheidungen? Da geht es m.E. um das Fairplay, und nicht darum, dass man hinterher schön diskutieren kann, weil der Schiri wieder einen Knick in der Optik hatte.


    Edit: Eigentlich geht es doch auch genau darum in der Fairplay-Liga. Der Spieler, der als letzter den Ball vor der Seitenlinie berührt hat, weiß es doch auch am besten selbst. Wenn man da also den Schiedsrichter als Entscheidungsinstanz im Hintergrund hat, der das Ganze viel schlechter beurteilen kann, als die Beteiligten, wälzt man einfach die Verantwortung auf den Schiri ab und versucht, ihn zu belügen. Dann heben beide Spieler den Arm und versuchen, die Unzulänglichkeit des Schiedsrichters zu ihren Gunsten auszunutzen - und das sagt doch schon eigentlich alles über die Rolle des Schiris.

  • Ich glauben einfach ,dass er (kießling) verwirrt war. als der ball im tor lag. wie übriegens alle anderen ja auch. Für mich wäre die sauberste lösung gewesen, der schiri hätte das tor aberkannt,als er gemerkt hat, das der ball durch das loch ins netz gegangen ist. klar,wäre das nicht der regelentsprechend, aber fair. da hätte der schiri vielleicht eine vorreiterrolle einnehmen können.
    ich glaube nicht das sich irgendjemand beschwert hätte, hätte er das tor aberkannt,als er merkte,das das Netz kaputt ist und der ball so im tor lag.


    mit den schwalben und co ist das überhaupt nicht zu vergleichen, weil es da eben diese grauzone gibt, war da vielleicht doch eine berührung usw.


    aber es war nun kein tor


    ich würde mich sogar mit dem vorschlag von völler zufrieden geben und sagen,dass man dann eben die restzeit nachspielt. aber bewusst das tor zu geben obwohl das gericht weiss es war keines.....anstatt zu sagen,das diese ganzen §en zwar den Schiri schützen und er auch nach den regeln richtig entschieden hat, aber man dennoch dem gerechtigkeitsempfinden nach das spiel widerholt und wenn es 22 min. sind. Das wäre wahre größe gewesen

  • ich würde mich sogar mit dem vorschlag von völler zufrieden geben und sagen,dass man dann eben die restzeit nachspielt. aber bewusst das tor zu geben obwohl das gericht weiss es war keines.....anstatt zu sagen,das diese ganzen §en zwar den Schiri schützen und er auch nach den regeln richtig entschieden hat, aber man dennoch dem gerechtigkeitsempfinden nach das spiel widerholt und wenn es 22 min. sind. Das wäre wahre größe gewesen


    Der Vorschlag ist aber insofern problematisch, als Hoffenheim zu diesem Zeitpunkt bereits ein reguläres Tor zum Ausgleich geschossen hat, das fälschlicherweise aberkannt wurde. Wenn man schon ein irreguläres (bzw. überhaupt kein) Tor anerkennt, muss man dann nicht auch andersherum das reguläre, aber aberkannte Tor anerkennen? Man kann nicht eine Fehlentscheidung revidieren, und dadurch eine andere bestätigen.

  • @Milky


    Diese Form des Gedächtnisverlusts kennen wir von den Politikern zu genüge! Man gibt nur das zu, was einem auch zweifelsfrei nachzuweisen ist. Das ist ja insofern legitim, als das nach unserem Gesetz solange jemand als Unschuldig zu gelten hat, solange ihm die Schuld nicht nachgewiesen werden kann.


    Hier aber geht es sehr viel weiter! Die Videobilder geben eine eindeutige Beweislage! Würden sie zum Tragen kommen, so könnten sie helfen, den Fairplay-Gedanken zu schützen. Jedoch wird die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters noch als höher eingeschätzt, um über jeden Zweifelsfall erhaben, eine sofortige Entscheidung herbei zu führen.


    Vollkommen revolutionäre ist es deshalb, die Entscheidungsverantwortung gänzlich an die handelnden Akteuren (den Spielern) zu übertragen, wie dies in den Fairplayliga-Regeln beschrieben wird! Technik kann zwar beim Entscheidungsprozess eine nützliche und sinnvolle Unterstützung sein, allein mit Technik wird es kein Fairplay geben. Diese Gedanken müssen gelebt werden!


    Leider werden jedoch solche Situation selten zum Anlaß genommen, um größere Fortschritte zu machen! So halte ich den Gedanken, das Fussball gar nicht für Schiedsrichter gemacht wurden und sie deshalb eigentlich überflüssig sind, allenfalls einen Notnagel darstellen, wenn man sich nicht einig wird, für berechtigt.


    Denn es ist nicht die Person Kießling, die zur Entstehung dieser Misere schuld trägt, es sind alle handelnden Akteure des Fussball in ihrem Selbstverständnis nicht mehr über die Dinge, die es schon lange gibt, nachzudenken und von Zeit zu Zeit infrage zu stellen. Das fängt im "Kleinen" an!

  • Um die Fehlentscheidung Tor oder nicht Tor oder um das faire Verhalten des Spielers?


    Geht es um die Fehlentscheidung? Dann muss man die Technik meiner Meinung nach zulassen.


    Geht es um das (un)faire Verhalten des Spielers? Dann bin ich der Meinung, müssen wir uns zuerst über die Einstellung der Arbeitgeber der Spieler unterhalten. Ich denke das ist ganz einfach oder wie ist das mit dem stinkenden Fisch?


    An der Stelle möchte ich sogar die Frage stellen, ob es von uns nicht sogar unfair ist, soviel Fairplay von einem Berufsfußballer zu verlangen.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Geht es um das (un)faire Verhalten des Spielers? Dann bin ich der Meinung, müssen wir uns zuerst über die Einstellung der Arbeitgeber der Spieler unterhalten. Ich denke das ist ganz einfach oder wie ist das mit dem stinkenden Fisch?




    An der Stelle möchte ich sogar die Frage stellen, ob es von uns nicht sogar unfair ist, soviel Fairplay von einem Berufsfußballer zu verlangen.


    da gehe ich mit Ralf.


    Soll sich jeder mal überlegen, ob er sich nicht auch schon mal an die Meinung seines Arbeitgebers "angepasst" hat, wenn es erforderlich war.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ralf


    An der Stelle möchte ich sogar die Frage stellen, ob es von uns nicht sogar unfair ist, soviel Fairplay von einem Berufsfußballer zu verlangen.


    Ich gebe dir recht, glaube aber, das dein Einwand hier von manchem falsch verstanden wird!


    Wir sind es gewohnt, in unserer Freizeit unsere Meinung frei zu äußern, sobald wir jedoch das Werkstor zur Arbeit betreten, bestimmt unser Chef, was noch Meinung ist und was schon Störung des Betriebsfriedens und schon ein Grund zur Kündigung! Insofern ist anzunehmen, dass auch Kiesling in seinem Vertrag stehen hat, dass er alles zu tun und unterlassen hat, um Schaden vom Verein (Arbeitgeber) abzuwenden. Was jedoch ein Schaden ist, dass bestimmt nicht der Spieler, sondern sein Chef!


    Ein normales Unternehmen tritt jedoch mein nur mit seinen Produkten und Dienstleistungen für die Öffentlichkeit in Erscheinung. Hier gibt es zwar ebenfalls Markentreue, jedoch ist die Toleranz in vielen Produkten und Dienstleistungen deutlich geringer als beim Fussball. Das Unternehmen Fussball für einen hohen emotionalen Anteil. Ein Fan jubelt und leidet mit seinem Verein, verehrt dessen Spieler, Trainer, Manager und Präsidenten. Für manche ist der Verein eine Ersatzreligion, der sie ein lebenlang treubleiben!


    Diese hohe Verbundenheit ist selbstverständlich den Marketingexperten der Proficlubs bekannt. Allerdings wissen sie auch, dass man sie nicht endlos strapazieren kann. Denn hier gibt es sicherlich sehr viele Fussballinteressierte und Fans, die keine Mitglieder von Hoffenheim sind.


    Leider wurde eine gute Chance vertan, sich über generelle Prinzipien der Fairness zu unterhalten. Denn das kann nicht ein Gericht allein, sondern das hat auf der Agenda der beteiligten Vereine zu stehen. Dafür steht der Fall Kießling, nicht die Person, denn dazu ein x-beliebiger Spieler angeführt werden.

  • Was jedoch ein Schaden ist, dass bestimmt nicht der Spieler, sondern sein Chef!

    Der Chef gibt die Richtung vor, hat er aber auch Vorbildfunktion? Im Fall Kiesling/Bayer Leverkusen, könnte der Chef von Bayer Leverkusen nach vorne treten und sagen, dass er in Zukunft möchte, dass seine Berufsfußballer/Angestellten als Vorbilder (für die Jugend) auftreten und bei "solch strittigen Szenen" den Schiri unterstützen und sich nicht um des eigenen Vorteils willen, hinter dem Schiedsrichter/der Tatsachenentscheidung verstecken.


    Das wäre doch mal ein vorbildlicher Chef! Amen!!!

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

    Einmal editiert, zuletzt von Ralf K. ()

  • Ralf


    Genauso wenig, wie "Muddi" es interessiert, ob in unserem Lande 83 Millionen Handy`s abgehört werden, solange ihr eigenes Handy nicht davon betroffen ist, wird kein Chef freiwillig Teile seiner alleinigen Herrschaft abgeben. Die Vorbildfunktion für die Jugend interessiert in nicht, weshalb man auf derlei Lippenbekenntnisse nichts geben sollte.


    In Europa hat Deutschland nach Italien die zweihöchste Korruptionsquote (inclusive der daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Schäden)! Oder glaubst du, dass ein Fussballmanager durch das Eingeständnis seiner Steuerhinterziehung geläutert wurde? Die Selbstanzeige war die logische Konsequenz, das es nach der Analyse der gekauften Schweizer Daten-CD noch schlimmer kommen würde!


    Wenn es Vorbildfunktion geben soll, dann nur durch einen gleichberechtigten und partnerschaftlichen Umgang zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Form von Mitbestimmungsregeln.


    In den 60-er Jahren gab es in der Montanunion diese erweiterte Mitbestimmung und u.a. auch einen aus der Arbeitnehmerschaft bewählten Arbeitsdirektor, der gleichberechtigtes Vorstandsmitglied war. Wir sind jedoch durch die langjährigen Phasen konservativer, rückschrittlicher Herrschaftspolitik in eine Situation gelangt, wo die Arbeitgeber eine deutlich bessere Machtposition erlangt haben, weil nicht mehr das Wohl seiner Mitarbeiter, sondern die Kapitalvermehrung als höchstanzustrebendes Gut angesehen wurde. Freiwillig wird sich auch daran nichts ändern! Und solange man sie weiterhin wählt, sind sie auch dazu legitimiert. Auch besteht ein "Wahl-versprechen" ja darin, dass man als Gewählter aus die Wahl hat, sich daran zu halten. Ansonsten war es lediglich ein Versprecher im Versprechen!


    Macht ist dazu da, um mißbraucht zu werden! Ein soziales Gewissen läßt sich eher als Glücksfall denn als Regel begreifen. An Vorbildfunktion zu appellieren, heißt Almosen zu ernten, weil kein Rechtsanspruch daraus abzuleiten ist!


    Es funktioniert ja, was willst du denn?


    Amen!!!

  • Das Uteil zu dem Phantom Tor empfand ich als die wirklich größte Blamage des Fußballs.
    Vielleicht bin ich da etwas anders eingestellt, aber für mich ist Hanball das absolute Vorbild!
    Die Zeit wird gestoppt, die Schiris unterbrechen die Zeit und schauen die Wiederholung an und treffen eine Entscheidung.
    Sogar im Tennis, der lange Zeit als Königssport galt wird per Videobeweis überprüft.
    Warum wehrt sich der Fußball dagegen???