Ich schließe mich eigentlich zu 100% diesem Artikel der SZ an.
Ich möchte aber noch anfügen, dass ich nicht verstehe, wie man ein Spiel so um eine einzige Person herum konstruieren kann, nämlich den Schiedsrichter. Ich bin mir fast sicher, dass die ersten, die die Regeln des Fußballspiels aufgeschrieben haben, nur an die Regel "Tor ist, wenn er drin is'!" gedacht haben, und nicht an die Wahrnehmung einer dritten Person, die überhaupt nicht mitspielt! Den Schiri gibt es doch nur, weil es verschiedene Wahrnehmungen und Meinungen gibt, und man da durch einen neutralen Richterspruch den Deckel drauf machen will. Ergo: Wäre eine Technik mit einer viel präziseren als der menschlichen Wahrnehmung nicht der "bessere Schiedsrichter" für gewisse Entscheidungen? Da geht es m.E. um das Fairplay, und nicht darum, dass man hinterher schön diskutieren kann, weil der Schiri wieder einen Knick in der Optik hatte.
Edit: Eigentlich geht es doch auch genau darum in der Fairplay-Liga. Der Spieler, der als letzter den Ball vor der Seitenlinie berührt hat, weiß es doch auch am besten selbst. Wenn man da also den Schiedsrichter als Entscheidungsinstanz im Hintergrund hat, der das Ganze viel schlechter beurteilen kann, als die Beteiligten, wälzt man einfach die Verantwortung auf den Schiri ab und versucht, ihn zu belügen. Dann heben beide Spieler den Arm und versuchen, die Unzulänglichkeit des Schiedsrichters zu ihren Gunsten auszunutzen - und das sagt doch schon eigentlich alles über die Rolle des Schiris.