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  • Hallo zusammen,


    Ich trainiere zusammen mit zwei anderen Trainern eine 20 köpfige E2 alle Jahrgang 2004, da wir immer jahrgangsrein spielen. Wir trainieren die Kinder seit den Bambinis also fast schon 5 Jahre.


    Unser Training ist wie folgt strukturiert:
    Dienstags machen Koordination, Kondition, Kraft Training. Dies erfolgt in spielerische Form über fangspiele, hindernisparcour, koordinationsleiter, Tauziehen, Schubkarrenrennen, Slalomdribbling, Laufschule usw. Am Ende des Trainings wird 1/2 Stunde auf das E-Jugend Feld gespielt und manchmal noch 11 Meter König.
    Donnerstag ist Technik Tag. Hier trainieren wir Schwerpunktmäßig Dribbling immer beidfüßig in allen Varianten. Finten vom Übersteiger, Schwere, Beckenbauer, Ronaldo usw. Dies erfolgt in verschiedenster Form. Im Parcours, starr, mit Gegendruck und ohne. Dazu immer Mini Fussball, spiele um Ballbesitz, Passpiele und nicht zuletzt eine Brise Corver Training.


    Zu unserem Problem. All die tollen Spielformen und das ganze durchgeplante Training fruchtet Null! Was im Training schön umgesetzt wird ist im Spiel vergessen. Zweikämpfe gehen zu über 70% verloren. Stures Dribbling an der Linie gerade aus, als hatten die Spieler scheuklappen auf und könnten nicht nach links oder rechts sehen.
    Dann die Körpersprache... wir sind auf den Spielen eigentlich immer zwei Trainer. Ich halte uns für vernünftige Trainer und wir versuchen unsere Mannschaft vor jedem Spiel zu motivieren inkl. Schlachtruf etc. Aber aufs Spielfeld laufen sie dann mit hängenden Köpfen und eingefallenen Schultern, wie die Lämmer zur Schlachtbank und so wird dann auch gespielt.


    Wir haben die letzten vier Punktspiele ganz klar verloren. Ohne Vorbehalte würde ich behaupten, dass die Gegner nicht besser waren als wir. Nur unsere Jungs spielen so als ob es ihnen sch.... Egal wäre ob sie gewinnen oder verlieren. Die ärgern sich hinterher noch nicht mal...


    Kann mir einer von euch einen Tip geben? Ich weis langsam nicht mehr weiter. Vielleicht ist es nach 5 Jahren auch Zeit die Mannschaft abzugeben ? Oder sollten wir unser Training dem Spiel der Kinder anpassen und die einfach nur noch kicken lassen und gut ist? Nach dem letzten Spiel am Samstag hätte ich am liebsten vor Frust geheult. Von 8 Mannschaften 6. Platz :(


    Grüße aus der Kurpfalz
    Steve-o

    Einmal editiert, zuletzt von Steve-o ()


  • Ich kenne das Problem. letztes Jahr als F1 haben wir eine klatsche nach der anderen bekommen. Wir hatten 19 Kinder und haben 2 Mannschaften gebildet damit immer alle spielen können. Es war das absolute hinrichten. Fast alle Spiele zweistellig verloren. Zur neuen Saison haben wir die kader zusammengelegt. 17 Kinder in einer Mannschaft. Mit einverständnis der Eltern haben wir den "Leistungsgedanken" ausgerufen. Das sieht so aus, das wir 10 Kinder Mit zu den spielen nehmen. Von 17 Kindern können meistens 2-3 nicht. bleiben noch 15. 1.Regel wer nicht zum Training kommt spielt nicht. Egal aus aus welchem Grund, weil es den anderen gegenüber unfair wäre. 2. Regel Wer beim Training sich nicht benimmt, sitzt auf der Wiese am Rand und spielt nicht. 3. Regel sind dann noch mehr als 10 Kinder übrig gehts nach Leistung. 4. Regel sollten Kinder es nicht in den Kader schaffen, werden Freundschaftsspiele gemacht wo die weniger eingesetzten auf jeden Fall spielen.


    Ergebnis: 92% Trainingsbeteiligung. Super sozialverhalten. Das training ist viel ruhiger und keiner mach mehr den Casper. Trainingserfolge werden viel schneller erreicht. Kinder die nicht spielen kommen trotzdem und unterstützen ihr Team. Statt alles zweistellig zu verlieren haben wir 4 Siege 2 Niederlagen und 1 Unentschieden erreicht. Platz 3. Und jetzt das wichtigste, alle wirklich alle Kinder und Eltern sind mit dieser regelung absolut einverstanden und zufrieden.


    Manchmal hilft auch etwas Druck. Wobei die tatsache, das wir letztes Jahr alle kinder spielen lassen konnten mit sicherheit hilfreich war

  • Moin moin,
    also ich habe ein ähnliches Problem:


    Wir haben zwar nur zwei Spiele verloren aber gerade da, fiel mir auf das wir beim Fussballspielen Defizite haben.
    Mein Trainerkollege macht gerne so Parcours-Trainings. D.h. zwei, drei Anspieler im Feld verteilt und dann läuft der erste aus der Reihe an, passt zum Ersten, dann zum Zweiten, und so weiter. Bei ihm werden auch die Grundtechniken in starren Übungen abgehalten und dauern dann 10-15 Min.


    Wenn ich das sehe, frage ich mich oft was es den Spielern dann im Spiel helfen soll? Natürlich müssen Grundlagen trainiert werden. Aber zum Beispiel dieses Parcours-Training findet ohne Gegnerdruck statt. Oder z.B. Torschußtraining. Ich kann natürlich mal eine Übung einstreuen wo sie ohne Gegnerdruck zielen können aber im Spiel sieht das anders aus.


    Also gehe ich her (ich mache ein Training pro Woche allein) und lasse in meinem Training größtenteils "nur" spielen. Ich fange an mit einem großen Spiel (da bei uns 16-20 Jungs sind: 7:7, 8:7)


    Dann unterbreche ich das Spiel und mache z.B. eine 3:1-Übung direkt auf dem Spielfeld. Drei Verteidiger neben das Tor. Die anderen Dreier-Teams 30 Meter vorm Tor. Immer ein Verteidiger läuft ins Feld. Die drei Spieler sollen jetzt versuchen ein Tor zu erzielen. Davor frage ich, gemäß Horst Wein die Stürmer und Verteidiger was nun zu tun ist, damit sie erfolgreich sind. Wir haben das letzte Woche gemacht und es fing dann so Larifari an, dass die Verteidiger leichtes Spiel hatten. Nach jedem Versuch steigerte sich bei den Jungs aber der Ehrgeiz und sie waren richtig motiviert UND - ganz wichtig - wollten gar nicht mehr aufhören mit dieser Übung. Wenn es bei einem Dreier-Team nicht klappt, gehe ich mit ihnen nochmal durch auf was sie achten müssen und lasse sie gleich nochmal versuchen. Das steigert sich soweit, dass sich einige Jungs beim Anstellen schon absprechen wie sie jetzt spielen werden.


    - viele Spielformen (anfangen mit 1:1 z.B. Andre's 3-2-1 und dann steigern zu 2:1, 2:2...)
    - ich fordere eigentlich nichts ein außer das die Jungs gallig sein sollen, den Ball zu bekommen
    - ich rufe STOP, alle Spieler müssen dann sofort stehen bleiben und wir schauen uns die Situation gemeinsam an und ich frage nach Lösungen
    - die Spieler zum miteinander sprechen motivieren (Leo, Hintermann, Rechts, Links,...)


    sb

  • 1. Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, wo man gehen sollte. In diesem Fall rate ich dir -bezogen auf den Breitensport- das aber nur dann wirklich zu tun, wenn dein Gefühl es dir sagt und ....-noch viel wichtiger entsprechend meiner gemachten Erfahrungen-....nur dann, wenn der nächste Trainer ein "guter" Kifu-Trainer ist.


    2. Könnte es sein, dass du im Team Spieler hast, die halt kein ausreichendes Talent haben und damit Grenzen mitbringen, die du zwar "bekämpfen" kannst, die aber im Fazit so gelagert sind, dass diese Spieler im direkten Vergleich (Wettkampfsituation) gegen so talentierte Spieler spielen, dass sie halt im Endwagon die Schlußlichter darstellen?


    Bei einer E 2 ist meiner Ansicht nach zu bedenken, ob


    -es sich um einen Jungjahrgang handelt, der kommende Saison z.b. zur E 1 wird
    -oder umgekehrt....ist dein Team ein Altjahrgang (andere Philosophie eines Vereins), der sich im Pool einer Staffel/Tabelle bewegt, wo man gegen vermeidliche kommende E 1 Mannschaften kickt, ihr selber aber leistungsmäßig eine "echte" E 2 seid?


    Allein diese Beleuchtung würde auch Licht ins Dunkel bringen. Das würde für mich trainerisch bedeuten, das im Wissen zu akzeptieren und genauso weiter zu machen.


    P.S. Deine Umschreibung bei dem was ihr trainingsmäßig betreibt, wollte ich zunächst anmerken, dass das Thema Kraft und Kondition in einer E gem. Dfb-Philosophie nichts zu suchen hat, weil es noch kein Altersziel ist. Diese Themen sind es nicht, weil Kinder in diesem Alter über kein großartiges Muskelwachstum verfügen. Ich denke das das auch nicht schaden würde, es ist aber so gesehen mehr oder minder sinnfrei und man könnte -so diese Ansicht richtig ist- hier die Zeit einsparen und an anderen Baustellen sinnwertvoller und zeitlich an den Entwicklungstand angepaßt nutzen für die anderen Altersziele dieser Altersgruppe.


    Da du dann aber weiter schreibst, dass ihr das in Spielformen betreibt....gehe ich davon aus, dass du das im Sinne eines "Ganzheitlichen Trainings" meintest und beschrieben hast. Schließlich wäre so gesehen jedes anstrengende Fußballspielchen auf dem heimatlichen Rasen auch unter dieser Rubrik (Kraft und Ausdauer) anzusiedeln. Aus diesem Grunde erwähne ich das aus meiner Sicht hier nochmals. Für mich in diesem Fall so gesehen dann alles ok, prima!

  • Ich trainiere zusammen mit zwei anderen "Co Trainern" eine 20 köpfige E2 alle Jahrgang 2004, da wir immer jahrgangsrein spielen.


    OK, Ihr seid also ein reines Jungjahrgangsteam. Wie sieht das mit den Gegnern aus, auf die Ihr trefft, wie alt sind sie und wie groß im Vergleich mit Euren Spielern?


    Unser Training ist wie folgt strukturiert: [...]


    Das Training hört sich grundsätzlich nicht verkehrt an. Vielleicht könntet Ihr es etwas auflockern, es klingt nämlich so, als sei die Struktur schon ziemlich fest gefahren.


    Zu unserem Problem. All die tollen Spielformen und das ganze durchgeplante Training fruchtet Null! Was im Training schön umgesetzt wird ist im Spiel vergessen. Zweikämpfe gehen zu über 70% verloren. Stures Dribbling an der Linie gerade aus, als hatten die Spieler scheuklappen auf und könnten nicht nach links oder rechts sehen.
    Dann die Körpersprache... wir sind auf den Spielen eigentlich immer zwei Trainer. Ich halte uns für vernünftige Trainer und wir versuchen unsere Mannschaft vor jedem Spiel zu motivieren inkl. Schlachtruf etc. Aber aufs Spielfeld laufen sie dann mit hängenden Köpfen und eingefallenen Schultern, wie die Lämmer zur Schlachtbank und so wird dann auch gespielt.


    OK, OK, nun mal langsam. Du hast dir das offensichtlich schon eine Weile angesehen und dein Frust ist stetig gewachsen. Und nun scheint einfach alles sch**e zu sein, um es mal deutlich zu sagen. Die Körpersprache und das Verhalten auf dem Platz legen die Vermutung nahe, dass es mit dem Selbstbewusstsein bei Euren Spielern nicht zum Besten steht. Die verlorenen Zweikämpfe sind ja vermutlich zu einem nicht unerheblichen Teil einem alibihaften Verhalten geschuldet, der Spieler gibt den Zweikampf von vornherein verloren. Und die Einzelaktionen und Scheuklappen sind, wie ich vermute, ein Zurückfallen auf die Verhaltensmuster, die früher funktioniert haben, wozu der Spieler greift, weil er sich andere Lösungen nicht zutraut, ja, weil sie ihm nicht mal in den Sinn kommen.


    Wir haben die letzten vier Punktspiele ganz klar verloren. Ohne Vorbehalte würde ich behaupten, dass die Gegner nicht besser waren als wir. Nur unsere Jungs spielen so als ob es ihnen sch.... Egal wäre ob sie gewinnen oder verlieren. Die ärgern sich hinterher noch nicht mal...


    Es würde mich nicht wundern, wenn das eine Schutzreaktion ist, um mit den Niederlagen und dem schlechten Selbstbewusstsein klar zu kommen, sie flüchten sich in eine Position der Nichtverantwortlichkeit, sie sind einfach überfordert.


    Kann mir einer von euch einen Tip geben? Ich weis langsam nicht mehr weiter. Vielleicht ist es nach 5 Jahren auch Zeit die Mannschaft abzugeben ? Oder sollten wir unser Training dem Spiel der Kinder anpassen und die einfach nur noch kicken lassen und gut ist? Nach dem letzten Spiel am Samstag hätte ich am liebsten vor Frust geheult. Von 8 Mannschaften 6. Platz :(


    Ganz wichtig als erster Schritt: Druck von der Mannschaft nehmen. Lass die Tabelle Tabelle sein, gucke nicht mehr drauf, spielt keine Rolle! Schaue als nächstes nicht auf die anderen Mannschaften und höre auf zu vergleichen, sondern schaue auf deine Spieler. Frage dich: wie ist die Stimmung im Training, wie im Spiel? Was kann ich dafür tun, dass die Stimmung in Training wie Spiel steigt? Nimm eventuell etwas Druck aus dem Training raus, gib darauf acht, es nicht zu voll zu packen, versuche das Training so zu gestalten, dass die Kinder dabei mehr Spaß empfinden. Überprüfe das Training hinsichtlich der Frage, ob die Kinder sich ausprobieren können, anstatt sich permanent überwacht und bewertet zu fühlen. Achtet im Training und im Spiel auf die kleinen Fortschritte und lobt sie. Übt nie Kritik, ohne eine umsetzbare Alternative anzubieten. Übt Ihr individuell Kritik, dann bezieht Euch auf eine konkrete Aktion, ein konkretes Verhalten, das so kurz zurück liegt, dass der Spieler sich auch noch daran erinnern kann. Versucht dabei, dem Spieler keinen Vorwurf zu machen, sondern ihm ein Angebot zu machen, wie es besser gehen kann. Meiner Erfahrung nach gibt es nur wenige Kinder, die wirklich unwillig oder desinteressiert sind. Deine größte Aufgabe ist es, in ihnen die Begeisterung zu wecken sowie die Überzeugung, dass sie etwas schaffen können, wenn sie es versuchen und dann auch dran bleiben. Dann kommt die Weiterentwicklung mehr oder weniger von selbst, du musst dann 'nur noch' geeignete Übungs- und Spielformen finden sowie geeignet steuernd eingreifen.


    Beachte bitte, dass ich aus der Ferne überhaupt nicht beurteilen kann, ob und inwiefern meine Vorschläge angebracht sind. Es handelt sich dabei um Prinzipien, an denen ich mich selbst orientiere und anhand derer ich mein Verhalten immer wieder überprüfe.


    Außerdem könntet Ihr Freundschaftsspiele gegen schwächere Mannschaften vereinbaren, damit Eure Spieler auch mal wieder in einem Spiel gegen ein anderes Team ein Erfolgserlebnis haben.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich persönlich habe da noch eine Frage : Wenn ihr dienstags Kondition, Koordination und Kraft trainieren wollt, benutzt ihr dann dabei auch den Ball oder wird dieser größtenteils beiseite gelegt?
    Bei uns lassen wir nämlich den Parcour erst ohne und dann (leicht umgebaut) mit Ball machen. Auch Fangspiele etc. machen wir seit der letzten Saison fast immer mit Ball. Weil wenn ihr dienstags immer die bereits genannten Kriterien wie Kraft etc. trainiert, müssten eure Spieler ja körperlich recht fit sein oder? Dann könnte man sich ja (vlt. nicht dauerhaft aber wenigstens mal ausprobieren) auf das Verbessern der Koordination und Kondition am Ball konzentrieren und fast das komplette Training mit dem Ball am Fuß gestalten, anstatt von Fangspielen mal Handball und wenn eine Mannschaft 10 Pässe schafft muss die andere Mannschaft eine Aufgabe erfüllen oder so. Kam bei uns jedenfalls richtig gut an.


    Ich persönlich würde auch mal mit den Spielern reden. Bei uns gab es in der letzten Saison auch die Situation, dass unsere Jungs einfach nicht motiviert waren, bis wir ihnen gesagt haben, dass nicht wir als Trainer sie jedes Mal motivieren müssen, die Motivation sollte von ihnen aus kommen (Trotzdem motivieren wir sie vor jedem Spiel, ist ja klar ;) ) und haben dann auch das Training anders gestalter mit mehr Übungen mit vielen Ballkontakten, Wettbewerben und Wünschen der Kinder. Und zack : letzte Saison von den letzten 6 Spielen nur 2 knapp gewonnen, diese Saison Von 7 Spielen bisher 5 gewonnen, insgesamt ein Torverhältnis von 37:16 (Die beiden verlorenen Spiele waren 2:7 und 1:5) .


    Gruß Paddy

  • Dienstags machen Koordination, Kondition, Kraft Training. Dies erfolgt in spielerische Form über fangspiele, hindernisparcour, koordinationsleiter, Tauziehen, Schubkarrenrennen, Slalomdribbling, Laufschule usw. Am Ende des Trainings wird 1/2 Stunde auf das E-Jugend Feld gespielt und manchmal noch 11 Meter König.


    Hier teilte Steve mit...was er wie wann macht.


    P.S. Deine Umschreibung bei dem was ihr trainingsmäßig betreibt, wollte ich zunächst anmerken, dass das Thema Kraft und Kondition in einer E gem. Dfb-Philosophie nichts zu suchen hat, weil es noch kein Altersziel ist. Diese Themen sind es nicht, weil Kinder in diesem Alter über kein großartiges Muskelwachstum verfügen. Ich denke das das auch nicht schaden würde, es ist aber so gesehen mehr oder minder sinnfrei und man könnte -so diese Ansicht richtig ist- hier die Zeit einsparen und an anderen Baustellen sinnwertvoller und zeitlich an den Entwicklungstand angepaßt nutzen für die anderen Altersziele dieser Altersgruppe.


    Hier merkte ich an, was der Dfb dazu sagt. Im Prinzip finden sich in der Trainingsonlinebank keine Kraft und Ausdauertrainings dort. Sie sind unnötig und das ist wissenschaftlich belegt. Man trainiert unterschwellig im sonstigen Training die Ausdauer mit, andererseits wird in der Fachpresse gesagt, dass gesunde Kinder (ausgenommen zu fette Kinder) von Haus aus eine gute Kondition (der Nichtfachmann versteht hier die Ausdauer drunter) mitbringen.


    Ich persönlich habe da noch eine Frage : Wenn ihr dienstags Kondition, Koordination und Kraft trainieren wollt, benutzt ihr dann dabei auch den Ball oder wird dieser größtenteils beiseite gelegt?
    Bei uns lassen wir nämlich den Parcour erst ohne und dann (leicht umgebaut) mit Ball machen. Auch Fangspiele etc. machen wir seit der letzten Saison fast immer mit Ball. Weil wenn ihr dienstags immer die bereits genannten Kriterien wie Kraft etc. trainiert, müssten eure Spieler ja körperlich recht fit sein oder? Dann könnte man sich ja (vlt. nicht dauerhaft aber wenigstens mal ausprobieren) auf das Verbessern der Koordination und Kondition am Ball konzentrieren und fast das komplette Training mit dem Ball am Fuß gestalten, anstatt von Fangspielen mal Handball und wenn eine Mannschaft 10 Pässe schafft muss die andere Mannschaft eine Aufgabe erfüllen oder so. Kam bei uns jedenfalls richtig gut an.


    Hier fragst du Dinge, die beantwortet sind. Fragst du sie nun oder willst du anmerken, dass du es anders siehst und ebend gern Ausdauer und Kraft in der E trainieren möchtest/trainierst, weil du es -entgegen der Wissenschaft- dennoch anders siehst. Ich verstehe das so gesehen nämlich nicht.


    Du sagst beispielsweise...das ihr Parcours ohne Ball aufbaut und absolvieren läßt, dass nenne ich Cirkletraining und das in der E. Nach allgemeiner Lehrmeinung wäre das etwas, was niemals in eine E gehört...auch wenn ein Ball in greifbarer Nähe liegt 8)

  • Stimmt, Andre, wenn ich es mir nochmals ansehe, sind mir die Dienstagselemente auch alle zu kraft- und konditionslastig und haben zu wenig mit dem Ball zu tun. Da habe ich offenbar nicht genau genug gelesen. Man kann auch mal was Anstrengendes ohne Ball machen, das sollte aber schon eher die Ausnahme sein und den Kids Spaß machen. Aus der Ferne würde ich dazu raten, ins Dienstagstraining auch vermehrt Spielformen einziehen zu lassen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich kenne dieses Problem, meine Jungs spielen im Abschlussspiel einen überragenden Fussball, im Spiel lassen sie vieles vermissen. Ein Trick ist es den Druck von deiner Mannschaft zu nehmen und klar stellen, dass sie Spaß am Fußball haben sollen, dann kommt vieles von alleine. Ich mache bei meiner "Ansprache" vor dem Spiel auch viele kleine Scherze damit meine Spieler nicht angespannt ins Spiel gehen. Das klappt wirklich überragend, wenn der Spaß stimmt und du den mitlebst kommt vieles von alleine ! :))


    Allerdings würde ich euer dienstagstraining hinterfragen, prinzipiell sind die Ideen nicht verkehrt, aber jede Woche (!) vieles ohne Ball zu machen ist verkehrt. Ich mache persönlich fast alles mit Ball koordinationsübungen klappen auch wunderbar mit Ball. Ausdauer würde ich gezielt nicht trainieren Verstecke dies in kleine Wettkämpfen, halte die Gruppen schön klein damit der durchlauf hoch ist, dann kommt die "Ausdauer" von alleine. Krafttraining hat in einer jüngeren e-Jugend nichts zu suchen, lass das am besten komplett weg und trainiere viele Grundlagen an beiden Tagen nicht nur donnerstags.
    Hoffe konnte dir was helfen !


    Gruß
    Timo

  • Vielen Dank für die vielen guten Tips.


    Ergänzend noch eine Info zu dienstags. Wir machen hier übungen aus dem koordinativen Bereich, aber immer mit Ball.mzumindest in Teilen der Übung. Werde aber euren Rat befolgen und mehr auf das Grundlagen Training setzen und dienstags wie donnerstags mehr Technik, Dribbling Zweikampf etc. Trainieren.


    Gruß Steve

  • Zur Motivation/Körpersprache wir haben es mal probiert den Jungs anhand Beispielen zu erklären.


    Auf der Straße läuft sich 2 Jungs über den Weg der eine Schultern und Kopf nach unten. Der andere Schultern oben und Kopf auch oben."
    "Name1" Du bist nun der mit dem Kopf nach unten und "Name 2" du bister der mit dem Kopf oben.
    Jetzt erzählt mal was ihr von dem anderen denkt.
    Name1 von Name2 "Der ist aber Stark vor dem habe ich Respekt
    Name2 von Name1 " Was ist den das den mache ich locker Platt"
    Dann haben wir gesagt genauso ist es beim Fußball auch wenn ihr mit einer positiven Körpersprache auftretet, hat der Gegner direkt Respekt.
    Versucht das mal umzusetzen und guckt wie der Gegner sich verhält.


    Zur Motivation haben wir es genauso gemacht wie oben beschrieben.
    Frage: Wenn dich in der Schule jemand Schlagen möchte was machst du dann? Antwort: Ja mich wären.
    Wieder erklärt das Fußball von der Grundeinstellung genauso ist.



    Probiers evtl mal so ist nur ein Tipp und gucke wie deine Spieler sich Verhalten.