Rotation der Position bei den F-Junioren

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  • Hallo,


    ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Michael, trainiere den jungen F-Jugend Jahrgang (2005) eines Dorfvereines. Mir stehen derzeit 12 Kinder zur Verfügung, die alle regelmäßig das Training besuchen, d.h. 9 Kinder sind mindestens da.


    Wir sind 3 Trainer für diese Mannschaft und versuchen auch ein abwechslungsreiches, kindgerechtes Training anzubieten. Die Aufstellungen zu den Spielen erfolgen auch wechselnd, so das alle mind. 50 % Einsatzzeit haben. Bisher haben wir auch immer die Positionen rotiert, die Kinder dadurch aber vielleicht überfordert. Im Vergleich zu anderen Mannschaften haben wir weniger Laufbereitschaft und unseres Erachtens durch die Positionsrotation keinen Plan.


    Wir haben uns nun dazu entschieden, die Kinder die nächsten Wochen auf festen Position einzusetzen, damit mal jeder sicherer wird. Außerdem werden wir pro Spiel nur noch 2 Wechselspieler mitnehmen, damit jeder in dem jeweiligen Spiel auch von der Dauer ausreichend Einsatzzeit (mind. 50 %) bekommt. Auch der Wechselspieler soll für Offensive oder Defensive feststehen.


    Unser Anspruch ist auch nicht, das wir jedes Spiel gewinnen. In der Hinrunde alle Spiele zum Teil sehr deutlich verloren und nur 6 Tore selber erzielt.


    Sollte nach mehreren Wochen, dann auch mal so etwas wie ein Spielverständnis sichtbar sein, wollen wir auf einzelnen Positionen auch wieder rotieren.


    Haltet Ihr diese Vorgehensweise für sinnvoll?


    Gruß


    Michael

  • Hallo bonnieundclyde,


    zuerst mal eine Nachfrage: Wie sah die Rotation denn bisher aus? Habt ihr die Positionen während der Spiele gewechselt oder von Spiel zu Spiel? Welche Positionen sind denn gemeint? Habt ihr da was ausgefuchstes oder eine Abwehr- und eine Sturmreihe?


    Mit der Rotation kann vieles richtig sein, das hängt hauptsächlich von den Kindern ab. Es gibt Mannschaften, da ist es kein Problem, während des Spiels durchzurotieren, was ich gerne auch noch in meiner D-Jugend mache. Dann gibt es Mannschaften, da rotiert man besser von Spiel zu Spiel und es kann auch sinnvoll sein zu sagen, der Spieler spielt jetzt mal drei Spiele Verteidiger, dann drei als Stürmer.


    Das einzige, was völlig falsch ist, ist, gar nicht zu rotieren. Aber das trifft auf Dich und Deine Kollegen ja nicht zu.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Hallo,


    ich persönlich halte bei F und E Jugend das Besetzen von festen Positionen nicht für sinnvoll aber leider für notwendig. Auch wir stehen eigentlich vor dem gleichen Problem dass wir unsere Jungs immer sehr viellseitig eingesetzt haben und unser Augenmerk auf Ballführung, Ballkontrolle, Technik und Koordination gelegt haben. Da wir dann aber bei den Spielen immer sehr unkontrolliert zu Werke gehen und teilweise kreuz und quer die Laufwege sind und dadurch immer wieder deutliche Niederlagen einstecken müssen probieren wir seit einer Woche den Kindern auch das richtige Stellungsspiel beizubringen und belegen dadurch mal fixe Positionen. Mir persönlich gefällt es nicht. Da aber auch die Kinder gerne mal Erfolgserlebnisse haben sind wir fast dazu schon gezwungen. Am Fußballspielen liegts sicher nicht denn bei fast keinen anderen Mannschaften werden Übersteiger gemacht, der Ball mal mit der Hacke zurückgezogen oder dergleichen. Da ich mit meinem Wissen aber noch ziemlich am Anfanng stehe und mich selbst gerade erst so richtig fortbilde bin ich mal gespannt, was die "alten Hasen" hier sagen ;)
    Wir werden dann die Positionen nach jedem turnier wechseln (alle 2 Wochen) um so trotzdem rotieren zu können.

  • Danke für die schnelle Antwort. Nun zu deiner Nachfrage.


    Die Rotation hat bisher auch während eines Spieles stattgefunden und hatte eigentlich keinen richtigen Plan. Taktisch gibt es bei uns nur eine Abwehr und Sturmreihe. Meines Erachtens war auch die Rotation während des Spiels unser größter Fehler.


    Zu den Kindern muss ich sagen, wir haben 2 Spieler, die damit klarkommen und einfach besser sind wie der Rest der Mannschaft. Der große Rest besteht aus willigen (mehr oder weniger) Kindern, die aber vom Spielverständnis nicht an die 2 hinkommen.


    Alle Kinder spielen nun bereits das dritte Jahr Fußball.


    Der Gedanke war halt nun, mal über einen längeren Zeitraum (3-4 Wochen) feste Positionen zu spielen und dann mit der Rotation in vereinfachter Form wieder zu beginnen, z.B. vom rechten Verteidiger zum rechten Offensivspieler. Die Rotation soll auf keinen Fall aufgegeben werden.

  • Nun mit festen Positionen in der F zu arbeiten bedeutet, dass ihr vorher rotieren ließt. Was ist der Grund für Euch, damit nun aufzuhören.


    Das was ihr vorbringt....das einige damit nicht klarkommen...ist für mich irgendwie vorgeschoben. Dann kommen sie halt nicht klar....noch nicht....(schau bitte weit unten....wenn man so wechselt...spielt ein Spieler pro Spiel....mal hinten rechts...mal vorne rechts...alle greifen an...alle verteidigen als Marschroute....wo ist das Problem? Das kommt schon noch.


    Einige hier im Forum mögen keine Mutmaßungen und Annahmen, ich mache es trotzdem.


    Ich gehe nämlich davon aus, dass die neue Maßnahme eine Mischung aus folgenden Punkten ist:


    1. Gewinndenken der Trainer/eines Teils der Trainerschaft/der Elternschaft die Druck macht/der Vereinsverantwortlichen oder eines Teils davon die Druck machen


    2. "Die Tabelle ruft"


    3. Man schiebt vor, dass die Spieler unzufrieden sind, wenn sie auf einer ungeliebten Position spielen...und sonst doch den Verein verlassen werden.


    4. Es gibt kein Konzept, dass das Rotieren "vorgibt" oder es gibt umgekehrt auch kein Konzept, das eine andere Philosophie hervorgebt....mit anderen Worten ihr könnte alles tun was ihr wollt.


    Ja ein Verdacht...aus der Praxis...für die Praxis....von mir als Person...die sich hier auch direkt selbst reflektiert. Hier sollte sich jeder selbst prüfen...soweit er dazu in der lage ist :!:


    Wo liegt nun der Vorteil des Nichtrotierens?:


    Man gewinnt das Spiel eher
    Man steht in der Tabelle zwei Plätze höher...eventuell ist das so...
    Man bekommt auf dieser Position starke Spieler
    Man/ev. die Eltern, die Verantwortlichen fühlen sich gut inclusive einiger Kinder


    Wo liegen die Nachteile?


    Man denkt kurzfristig
    Man entwickelt langfristig NICHT den kompetenteren Spieler.
    Man erntet den Spieler, der sich nicht in den gegnerischen Spieler eindenken kann, weil er dessen Position nicht fühlen kann...nicht kennt
    Man erntet den Spieler, der seinen eigenen Spieler nicht so gut anspielt, wie er es tun würde, wenn er dessen Position kennen würde, weil er sie erlebt hat


    Diesen Lerneffekt wird man ungenutzt im Mülleimer liegen lassen für die jetzigen kurzfristigen Vorteile und das in einer Zeit/zu einer Zeit...wo man hier


    spätestens nach der Rückrunde (Staffeleinteilung/Playoff) dort spielt, wo man leistungsmäßig hingehört....und das auch zu einer Zeit, wo man um die Goldene Ananas spielt. 8)


    Bei meinem Verein wäre das so nicht möglich. Wir haben ein Konzept und diese zollt den Trainern das Rotieren in der F und E ab. Würde jemand wie ich oder ein Koordinator feststellen, dass ein Trainer davon nicht -auf SEINE Art- Gebrauch machen....würde er darauf angezählt---sprich die gelbe Karte erhalten. Stellt er sich schon hier quer...würde man sich sofort um Ersatz kümmern. Die Trainerschaft ist bei uns darauf eingeschworen...wir finden das alle gut!


    Der Trainer kann hier jonglieren....in dem er von Spiel zu Spiel rotieren läßt.


    Ich habe das damals auch so gemacht, wenngleich ich den Fehler gemacht habe, zwei bis drei Spieler immer in der Abwehr spielen zu lassen...das waren besonders starke Spieler, also nicht der kleine dicke Paule.


    Heute würde ich es so machen, dass ich beim 6+1 möglichst 10 Spieler dabei hätte. Ich würde ein lockeres 3:3 spielen lassen, wo immer ein starker Spieler in der Mitte stünde. Beim ruf "Wechsel" würden immer die vorderen DREI kompellt runter gehen, die hinteren drei nach vorne rücken....und die drei Auswechsel würden hinten reingeschoben.


    Den Torwart würde ich von Spiel zu Spiel rotieren lassen.


    Dieses Wechseln benötigt ein paar Wechsel bis die Jungs das verinnerlicht haben.


    Hier kann man auch noch weiter jonglieren....z.B. kann man den Linksfuß nach rechts stellen, damit er mit dem Schußfuß zur Mitte aggiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • bonnieundclyde und dani79


    Gegen die Rotation nach drei bis vier Spielen spricht meiner Ansicht nach überhaupt nichts. Wenn die Spieler mit Rotieren während der Spiele überfordert sind, sollte man sogar was machen.
    Wenn sie nur planlos durcheinanderlaufen, ist ja auch keinem geholfen. ;) Nur nicht verzweifeln, wenn es dann trotzdem nicht klappt.


    ich finde es auch gut, dass Ihr euch Gedanken macht und nachfragt.

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    Terry Pratchett

  • Also ich hab das selbst miterlebt.

    Durch das Rotieren der Spieler in einer U8 schwächt man die Mannschaft bewusst. Das ist ja keine Frage sondern eine Tatsache, weil Kinder nun mal unterschiedlich in ihrer Entwicklung sind und einige besser offensiv, andere defensiv im Moment besser sind.
    Ich spielte damals immer das 3:3 System, wechselte in der Halbzeit die Torleute und die offensive Linie mit der defensive Linie. Natürlich hat man ein Spiel, welches man mit 5:0 führte, mit 5:6 verloren. Es ist nur eine Frage wie man es verkauft!!
    3 Jahre später fahren wir über alle Spielpartner momentan drüber, fixe Positionen gibt’s noch immer nicht. Meine Spieler können im Schnitt 3 Positionen ohne Qualitätsverlust spielen egal ob links, rechts, offensiv oder defensiv. Wenn mir 4 Spieler ausfallen, egal die anderen können es genauso gut.


    Ich sag nur Rotieren, Rotieren, Rotieren… Die Jungs werden in 2 Jahren so vielseitig sein und sich auch auf ihren bevorzugten starken Positionen viel besser entwickelt haben.

    Wer aufhört sich weiter zu entwickeln, hört auf besser zu werden.

  • Natürlich schwächst du zunächst das Team.


    In dieser Altersgruppe geht es für mich aber nicht darum, wie du als Trainer oder als Team ergebnistechnisch darstehst. Dabei möchte ich auch nicht, dass meine hypothetische F ein Jahr lang nur auf die Socken bekommt. Deshalb hob ich hervor, dass man hier ohne Tabellen eine Hinrunde spielt und der Staffelleiter die Rückrunde dann neu nach Leistung mischt, damit man ebend nicht mehr nur auf die Besagten bekommt.


    Ein moderner Trainer einer F sollte meinem Geschmack nach nach INNEN in sein Ich kein Gewinndenken empfinden und das ganz locker sehen. Nach AUSSEN sollte er den Jungs ein schönes Schauspiel bieten, wonach heute am Spieltag Bayern das Championsfinale gegen TUSHaumiblau spielt.


    Es geht im Ausbildung und nicht um -wie oft gewinnen wir-. Dabei möchte ich anmerken....das die rotierenden Teams zeitlich nach hinten eindeutig die besseren Spieler haben werden....das diskutiere ich auch nicht...das sind für mich Fakten.


    Darauf wollt ihr verzichten? Bitteschön..macht es...ich will nur drauf hinweisen. Ich sehe heute in der D1 deutlich, wer in der F rotierte und wer nicht. Ich lasse heute noch rotieren und ....verzichte nur bei den Spielern darauf, die sich sonst einen Stritz in die Hose machen. Wenn wir morgen gewinnen würden, stehen wir in der Tabelle der besten 12 in die wir uns via Play-Off-Hinrunde so spielten....auf Platz 1 oder 2. Darüber würde ich mich freuen....nehme aber auch gern Platz 5 oder 6...nur den letzten Platz den möchte ich nicht so gern 8)

  • Hallo,


    irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier von ein paar wenigen die Beiträge nicht genau gelesen wurden. Um es nochmal klarzustellen:


    1. Wir sind in jedem Spiel meist hoffnunglos unterlegen und kommen kaum über die Mittellinie (letztes Wochenende 1 Torschuss gegen die F4 eines Leistungsvereins, der mit Kindern Jahrgang 2006/2007 angetreten ist)


    2. Durch den Druck der Gegner bekommen wir auch keine Linie in unser Spiel und sind nur am reagieren. Dadurch verlieren die Kinder auch die Orientierung.


    3. Wir wollen ja weiter rotieren, da wir darin nur Vorteile sehen. Allerdings war halt der Gedanke, über einen Zeitraum von 3 - 4 Wochen mal etwas Ordnung reinzubringen.


    Meine Frage war ja, ob ihr es für sinnvoll erachtet, mal 3 - 4 Wochen die Rotation zu vernachlässigen um mal auf einer gewohnten Position zu spielen.


    Andre: Bitte lies dir meine Post´s in Ruhe durch und dann kannst du mir auch in Ruhe antworten. Ich habe deine Fakten auch nicht wegdiskutiert.


    penaten: Ich habe auch kein Problem damit, durch Rotation 5 : 6 zu verlieren. Wenn ich jedoch 18 : 0 verliere und die Ergebnisse meist ähnlich sind, dann wisst du auch wie der Spielverlauf ist.


    Nochmal: An der Rotation soll festgehalten , jedoch kurzzeitig mal ausgesetzt werden.

  • Sehe es ebenso. In meiner F hatten wir anfangs auch permanent während des Spiels wild rotiert. Das hat einen Teil meiner Jungs schlicht überfordert. Als wir dann umgestellt haben auf feste Positionen am Spielltag / Turnier und Roation zum nächsten Termin, lief es besser.


    Allerdings habe ich meine Zweifel, ob sich damit Ergebnisse von 0:18 auf 5:6 ändern werden...


    Grüße
    Oliver

  • Hallo Michael,


    natürlich möchten dir alle helfen! Wenn aber die Angaben noch unpräzise sind, kann der ein oder andere schon mal was hineindeuten. Das ist aber bestimmt nicht böse gemeint!


    So, wie du die Situation jetzt schilderst seit ihr in einer Staffel, in der alle Mannschaft stärker, teilweise sogar deutlich stärker sind als ihr. Jetzt möchtest du wissen, ob es ein "Zaubermittel" gibt, binnen weniger Wochen (wieder) auf die Ergebnis-Erfolgsstraße zu gelangen.


    Einen kleinen Teil hast du schon selbst erkannt, in dem du feststellst, dass da 2 Spieler in deinem Team deutlich besser spielen können als der Rest. Wenn aber deine Gegner nur aus Spielern bestehen, die sich so lauffreudig und aktiv ins Spiel einbringen, dann kannst du den großen Rest deiner Mannschaft auf ihren Positionen belassen oder sie rotieren lassen, es würde sich kurzfristig gar nichts ändern! Denn in der F-Jugend dominieren noch individuelle technische Fähigkeiten. Das Passspiel findet bei den meisten Spielern noch zufällig statt! Es gibt wenig individuell-taktisches Verständnis und geringes gruppentaktisches Verständis in dieser Altersgruppe. So sieht man häufig, dass entweder alle Abwehrspieler auf den ballführenden Gegner zurennen oder aber alle auf ihrer Position verharren, bis der Gegner zu ihnen kommt. Je nach Mannschaft und Überlegen-/Unterlegenheit wollen alle den Ball haben und schreihen oder alle verstecken sich und keiner sagt einen Ton.


    Durch einen Wechsel in eine etwas schwächere Staffel könnte euer Team gegen in etwa gleichstarke Mannschaften spielen, wodurch dann die Positionsrotation mehr Bedeutung bekäme, als in eurer momentanen Situation. Insofern ist das, was hier über die mittelfristig, posivite Auswirkung in der Positionsrotation nicht falsch.


    Nicht ohne Grund sind die F-Jugend-Staffeln sehr klein und werden nach einem viertel Jahr neu gemischt, damit die deutliche Niederlagen oder Siege vermieden werden. Denn davon hat weder der Sieger noch der Verlierer etwas. Der Sieger nicht, weil ihm die Herausforderung fehlt und der Verlierer nicht, weil die Herausforderung viel zu hoch für ihn ist.


    Man kann von seiner Mannschaft im Spiel das erwarten, was man auch so trainiert hat! Wenn jedoch eine Mannschaft deutlich schwächer ist als die anderen Teams in der Staffel, dann klappen Dribblings und Pässe nur bei den gleichschwachen Trainingspartnern im Training, nicht aber gegen deutlich bessere Gegner im Spiel! Aus diesem Grund verzweifeln manchmal unerfahrene Trainer, wenn die Dinge im Trainingsspiel klappen, aber im Spiel nicht!


    Weil das Spiel die Zeit ist, in der man die im Training erworbenen Fähigkeiten ausprobieren kann, wäre ein Ansatz das Training zu analysieren. Evl. gibt es Möglichkeiten zur Optimierung, die dir hier von erfahrenen Trainern im Forum gegeben werden können?


    Fangen wir mal ganz einfach an:
    Du schreibst, ihr versucht mit 3 Trainern ein abwechselungsreiches und kindgerechtes Training anzubieten. Dazu ergeben sich folgende Fragen:
    1. Welche Trainererfahrungen bringen ihr 3 mit?
    a. wie lange schon Trainer
    b. in welcher Altersgruppe
    c. in welcher Liga
    d. welche Trainerausbildung (Trainerlizenz)


    2. Kannst du vielleicht mal eine typische Trainingseinheit in Stichpunkten beschreiben?


    3. Wie häufig und wie lange trainiert ihr?


    4. Teilt ihr die Trainingsgruppe auf oder steuert ihr zu Dritt die Trainingsgruppe?


    Wir wollen nicht besserwissserisch sein, sondern dir helfen!

  • AUSGANGSLAGE
    Wir sind ein leistungsorientierten Verein haben Kids die grundsätzlich auf allen Positionen spielen können.
    Wir haben bis zur E GRUNDSAETZLICH keine festen Positionen. Bis und mit E "muss" auch jeder mal Torwart.
    Gewechselt wird mehrmals innerhalb eines Spiels, egal ob Turnier, Meisterschaft oder Training.
    "HARTE" AUSBILDUNGSZIELE
    - Ballkontrolle und Uebersicht auch unter "Druck"
    - Zielgenaues und kräftiges Passen über Distanz
    - Intelligentes Verteidigen des Raums


    "WEICHE" AUSBILDUNGSZIELE
    u.a.
    - Aus- und Aufbau der kognitiven und kommunikativen Fähgikeiten zwischen Spielern und Spieler/Trainer
    - Schulung des Raumgefühls
    - Begreifen des Gesamtspiels
    - Durchsetzen, Verantwortung tragen, Probleme selber und im Team lösen, Vertrauen


    RAHMENZIELE
    - Jedes Kind hat gleichviel Spielzeit und Ballkontakte


    AUSBILDUNGSRAHMEN
    Wir machen mit den Kids weder Taktik noch erklären wir ihnen wortreich wie und was sie in welcher Situation zu spielen haben.
    Wir machen die Kids aber verantwortlich für einen ihnen zugeteilten "Sektor" in welchem sie sich PRIMAER aufhalten sollten. --> Siehe Diskussion zu den Quadranten.


    EFFEKTE
    - Durch permanentes Rotieren werden unsere Ausbildungsziele unterstützt.
    - Egal auf welcher Position das Kind spielt, hat es immer in etwa dieselben Aufgaben, resp. muss es bei einem Positionswechsel mental nicht viel umstellen.
    - Kein Kind kann sich "verstecken". Jedes trägt gleich viel Verantwortung und hat auf jeder Position die gleichen Chancen sich zu zeigen und zu verbessern.
    - Als Trainer bekommt man ein gutes Gefühl dafür, für welche Positionen sich die Kids ab der D empfehlen könnten.
    - Vor allem die weichen Kriterien können so viel neutraler verglichen und bewertet werden.
    - Die Kids erhalten so die Möglichkeit, sich gegenseitig zu messen und zu helfen. "Konkurrent" ist damit immer jeder.
    - Sie entwickeln eine gemeinsame Sprache und wissen wovon der andere spricht (Ein Verteidiger ist ein besserer Verteidiger wenn er auch mal Offensivspieler war).


    TABELLE
    Die Tabelle ist uns 100% Wurscht. Deshalb ist es für mich auch Null Ueberlegung wert, ob unsere Mannschaft dadurch "geschwächt" wird oder nicht. Mein Verein, und ich selber sind überzeugt dass wir SO LANGFRISTIG die mental stärkeren, kognitiv überlegeneren, kommunikativ effektiveren und technisch versierteren Gesamtspieler haben werden als wenn wir Kids schon in der F in Schemas pressten.
    Und klar, sollten wir es in die Finalspiele schaffen, darf der Trainer auch mal sein Dreamteam auf den Platz stellen - als Motivation für Eltern und Kids - und - wichtiger - als Test, ob man bei der Beurteilung der einzelnen Spieler richtig liegt.

  • @Fussballbaron
    Prima Darstellung, die sich jeder Trainer ausgedruckt übers Bett hängen sollte! Aber leider geht Dein Posting dennoch nicht auf die konkrete Frage des Fragestellers ein. Er will ja gar nicht die Rotation abschaffen, sondern lediglich die Rotationsfrequenz verringern...


    Grüße
    Oliver

  • Da gebe ich Don Quijote Recht, das hört sich sehr gut an.
    Aber in Bezug auf die Frage, Fussballbaron: Wie rotiert Ihr denn? Auch während der Spiele oder von Spiel zu Spiel? Kann es sein, dass auch mal der gleiche Spieler zwei Spiele hintereinander auf einer Position auftaucht?


    Und generell: bonnieundclyde schreibt ja auch, dass sie bisher rotieren und dies auch in Zukunft tun wollen, nur anders. Ich kann hier nicht erkennen, dass es hier um Tabellen oder Siege geht. TW-Trainer hat ebenfalls Recht, generell ein paar Informationen zum Training könnten auch hilfreich sein. Aber bezüglich der Rotation: Wer macht´s denn wie? Deshalb auch die Frage an Fussballbaron. Gab auch schon mehrere Diskussionen, wie oft sollte rotiert werden, im Spiel, von Spiel zu Spiel, usw...

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    Terry Pratchett

  • Hallo Michael,


    ich schliesse mich hier den Fragen vo TW - Trainer an, habe jedoch noch eine andere, die nicht gleich unmittelbar zum Thema gehört. Trotzdem wäre eine Antwort vielleicht auch dazu interessant.


    Wieso bekommen Wechselspieler bei Euch mind. 50 Prozent Spielzeit ? Nach welchen Kriterien verteilt ihr die Spielzeit ?


    Gruß Karl

  • hier werden Antworten gegeben, die für sich gesehen wohl alle in die richtige Richtung gehen.


    Michale schreibt jedoch ganz deutlich : "Wir sind immer hochunterlegen und kommen kaum über die Mittellinie"


    da brauch man doch kaum das Gewinndenken anbringen.


    die Erwägungen für die Rotation von z.B. FB oder Andre kommen doch hier überhaupt nicht zum tragen.


    was bringt eine ständige Rotation, wenn ich mich eh fast immer in der eigendlichen Hälfte befinde, zwangsläufig alles auf einem Haufen,
    eh kaum oder nur ganz wenig im Ballbesitz bin, stattdessen nur hinterlaufen.


    natürlich hat FB mit seinen Gesichtspunkten mit seiner Mannschaft recht, natürlich stimme ich Andre und anderen über die
    Bedeutung der Rotation , egal in welcher Form sie nun betrieben wird zu.


    aber die Rotation ist doch bei dieser Mannschaft nicht das Thema.


    wenn ich ständig so hoch verliere, setzte ich alles daran, dass die Mannschaft auch Erfolgserlebnisse hat. das kann in bestimmten Spielen durchaus eine einstellige Niederlage sein.


    Ausbildung (und dazu gehört doch auch die Rotation) trägt dann Früchte, wenn durch Erfolge (egal wie ich die jetzt definiere)
    auch die Möglichkeit gegeben ist Selbstvertrauen aufzubauen.


    Bevor ich mir hier über die bestmögliche Rotationsmöglichkeiten Gedanken machen würde, stünden bei mir andere Überlegungen an.


    Fast nur 2stellige Ergebnisse, nur durch Hinterherlaufen, führen zwangsläufig zu Frust, Unlust und Motivation geht verloren.
    Motivation ist aber eine der Grundvorraussetzungen um einigermassen vernünftig auszubilden.


    die Jungs haben zwar keine Lust mehr, aber wir haben ausbildungsgemäss optimalst rotiert. das kanns ja wohl nicht sein.


    allgemein richtige Betrachtungsweise, müssen in einem konkreten Fall ziemlich bedeutungslos sein.


    Michal hat seine Situation konkret beschrieben, allgemeine Betrachtungen helfen ihm da garantiert nicht weiter.


    FB hat von seiner, und auch wohl von anderen ähnlich strukturierten Mannschaften ausgehend die Rotation richtig beschrieben.
    Aber kann Michael mit seiner Mannschaft da was anfangen? Ich glaube nicht.


    das ist für mich so, als ob ich in einer C das Passkombinationsspiel trainiere, und die Jungs sind gar nicht in der Lage einen Pass über
    5 m zu spielen.


    Ausbildung bedeutet auch, dass man Schritt für Schritt vorgeht. Ich zumindest haben nicht den 4. vor dem 1. gemacht, auch wenn der
    4 Schritt modern und den altersgemässen Vorstellung entspricht.


    ich fördere doch kein selbständiges Lernen oder Gruppenlernen, wenn Betreffender überhaupt noch nicht in der Lage ist irgendwie zu lernen


    gg

  • Hallo Michael,


    ich habe den gleichen Jahrgang und ich kann deine Probleme gut nachvollziehen.


    Zuallererst: Rotation ist für mich - bezogen auf die perspektivische Leistungsentwicklung der Kinder im Meisterschaftsspiel - der wichtigste Punkt im KiFU. Wir merken schon jetzt kurz vor dem zweiten F-Jugend-Jahr, dass wir Mannschaften, die im Bambini-Bereich besser oder gleichwertig waren - durch die Rotation bzw. Nicht-Rotation überholt haben, sowohl vom Ergebnis als auch den spielerischen und individuellen Fähigkeiten.


    Trotzdem sollte man sie nicht mit aller Macht zum Dogma erheben. In erster Linie geht es um die Kinder und wenn die darunter leiden oder überfordert sind, sollte man etwas ändern.


    Mein Tip (so ähnlich haben wir das auch gemacht): Die drei spielintelligentesten Spieler (also die, die schon Pässe schlagen können, sich im Raum orientieren können, Pässe des Gegners antizipieren, die Grundordnung in etwa einhalten, Kopf heben, etc.) würde ich erstmal in fester Zusammensetzung hinten spielen lassen. Diese Kinder dürfen als Belohnung für die ungeliebte Abwehrarbeit auch durchspielen. Die Dribbler, Egoisten und Verspielten rotieren und wechseln vorne. Dadurch bekommst du erstmal Sicherheit und Struktur in das Spiel. Auch dem Ergebnis und dem (breiten) Spielaufbau von hinten wird das nicht schaden ;)


    Dann - vielleicht nach 3,4 Spielen - beginnst du langsam wieder mit der Rotation. Zuerst nur zur Halbzeit. Du wechselt auf einer Position der Dreierreihe. Dort spielt dann einer "von vorne", dem du am ehesten zutraust, die Rolle auch auszufüllen. Er wird sich dann an den zwei "Routinierten" orientieren und von ihnen profitieren. Mit der Zeit steigerst du die Rotation wieder, fügst zur Halbzeit auch mal zwei oder drei neue Spieler ein oder beginnst schon mit einer (leicht) veränderten Dreierreihe. Die Dreierreihe würde ich aber immer durchspielen lassen und nur zur Halbzeit bzw. zum Anpfiff austauschen/ändern.
    Vorne würde ich keine festen Positionen geben und die Kinder straßenfussball-like frei spielen lassen (ggf. zwei Mittelfeldspieler und ein Stürmer ohne Seitenzuordnung bennenen).


    Wir sind nach einem 3/4-Jahr soweit, dass über die Hälfte der Mannschaft ohne nennenswerten Qualitätsverlust die Dreierreihe spielen kann. Die restlichen Spieler kann man ohne Probleme neben zwei "rotinierte" Spieler. Vom Spielverständnis, der Raumaufteilung, der defensiven Stabilität, dem Antizipationsvermögen und auch den Ergebnissen ( :P ) hat die Mannschaft seitdem enorme Sprünge gemacht.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • @,Schimanski


    du hast für dich den richtigen Lösungsweg gefunden, dafür aber offensichtlich ein anderes Prinzip, alle spielen in etwas die gleich Spielzeit, geopfert.


    auch ich hatte in der F 3 spielinterligente Jungs in der Truppe, da war Rotation relativ einfach.


    hat Michael die aber auch? bezweifle ich. denn dann verlierst du nicht alle Spiel so hoch.


    Michael berichtet von sehr häufigen sehr hohen Niederlagen. war das bei dir auch so. 10:0 bis 18:0, lt. Aussage bewegt er sich recht häufig im zweistelligen Bereich.


    wie hast du reagiert, wenn einer deiner guten vorne spielte, jedoch kein Ball nach vorne kam?


    mir erschliesst sich auch nicht, was Rotation bringen soll, wenn sich die ganze Spielzeit über eh das Spiel nur in der eigenen Hälfte abspielt un man dem Gegener nur
    hinterherläuft.


    Da erreiche ich doch wesentlich mehr, wenn im Trainingsspiel bei gleichstarken Mitspielern die verschiedenen Positionen eingeübt werden.


    gg

  • Hallo Günter,

    @,Schimanski


    du hast für dich den richtigen Lösungsweg gefunden, dafür aber offensichtlich ein anderes Prinzip, alle spielen in etwas die gleich Spielzeit, geopfert.

    Nein, das stimmt nicht. Das ist nur in den ersten Spielen so, über die Saison gleicht sich das schnell aus. Derzeit wechseln wir die Dreierreihe in fast jedem Spiel komplett zur Halbzeit. Somit bekommen alle Spieler in etwa die gleiche Spielzeit. Nur, die, die in beiden Halbzeiten vorne gespielt haben, bekommen etwas weniger Spielzeit. Dieser Zustand hat sich bei uns nach ca. 3 Monaten eingestellt, die "feste" erste Dreiereihe gab es ca. 1 Monat.


    Interessant an der Tatsache: Unsere Kinder kennen den Deal, trotzdem wollen fast alle lieber vorne spielen. Persönliche Erfolgserlebnisse (Tore) ist für die Kinder in dem Alter dann doch wichtiger als Spielzeit. Zu mir ist in der ganzen Zeit noch kein Kind gekommen und hat mich gefragt, ob er beide Halbzeiten hinten spielen kann, wenn dann gibt es nur den umgekehrten Fall. Da das Glück und die Zufriedenheit der Kinder ein elementarer Punkt in unserer Trainerarbeit ist, brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ein Kind mal "nur" 20 Minuten vorne gespielt hat. Er hätte auch hinten durchspielen können.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt