G-Jugend-Turnier - alles falsch oder nicht

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  • was ich hier kritisch sehe, ist lediglich was ich beim hiesigen Leistungsverein sehe, dass in G,F und jüngerer E-Jugend die eigene
    Jugendarbeit sehr stark vernachlässigt wird, und die Jugendarbeit erst ab älteren E-Jugenjahrgang beginnt, und das mit Jungs
    aus anderen Vereinen.

    Okay, alles klar. Das ist bei uns definitiv anders.

    bzw. hrzeunhrn dinf zu strizrn

    guenter, mal ganz unter uns: Geht es Dir wie mir, dass man Zuhause öfter hört: "Manchmal versteh ich Dich nicht." :rolleyes:

  • Wenn etwas beschrieben wird, stellt man es zum besseren Verstehen sehr deutlich dar, oft auch übertrieben deutlich.
    Da jeder sich aber trotzdem aus dem Geschriebenen ein etwas anderes Bild macht, entsprechend den Erfahrungen aus seinem Umfeld,
    stellt sich mir die Frage, ob es auf dem Platz wirklich so extrem unterschiedlich ist, wie es hier beschrieben wird.


    Wir wissen doch auch, dass fast gleiche Übungselemente, nur leicht verändert, mit einer anderen Zielvorgabe eine ganz andere
    Wertung bekommt.


    Fussballbaron beschreibt hier eine Übungsform im Quadranten. wohl grundsätzlich eine einfache Übung.
    wieviele Rückfragen, wieviele Versuche das genauer zu beschreiben, trotzdem gibt es unterschiedliche Bewertungen in der
    Zielsetzung.
    GC fordert ein Video, offensichtlich ist es immer noch nicht klar, wie die Übung abläuft und zu welchem Ergebnis sie führen kann.


    Sind nun die Unterschiede wirklich so extrem, wie hier diskutiert wird? zumindest Zweifel sind angebracht.


    eine vernünftige Diskussgrundlage wäre doch erst gegeben, wenn man die eine oder andere Trainingseinheit vor Ort verfolgen würde.


    mir erläuterte mal ein Kindertrainer seine Trainingsphylosphie und Vorgehensweise. (fast wörtlich DFB-Vorgabe)
    war begeistert und schaute mir das dann vor Ort an, wollte ja noch was lernen.#
    angefangen vom Aufbau bis zu seinen Erklärungen habe ich aber was ganz anderes erlebt.


    Gehe ich von mir jetzt aus, und mache bei den extremen unterschiedlichen Diskussionsbeiträgen, Abstriche, die in der Praxis mit
    Sicherheit gegeben sind, dann stelle ich fest, dass beide Seiten Ansichten vertreten, die bei mir eingeflossen waren.


    Nicht genau die Mitte, aber mehr zur Mitte bewegend ist meine eigene Überzeugung.
    Keine Ahnung, ob ich damit richtig liege, bin aber damit in meinem Bereich gut gefahren und habe damit mögliche extreme
    Fehlentwicklungen (die wir ja gar nicht im Ergebnis kennen) stärker vermieden.


    Ein Glück, dass es unterschiedliche Trainervorstellungen gab und gibt, denn nur dadurch gab und gibt es Weiterentwicklungen.


    gg

  • .


    Zitat von »guenter«
    bzw. hrzeunhrn dinf zu strizrn


    guenter, mal ganz unter uns: Geht es Dir wie mir, dass man Zuhause öfter hört: "Manchmal versteh ich Dich nicht." :rolleyes:


    ist doch wohl ein Beispiel, dass man klare Vorstellungen hat von dem, was man schreiben will, und auf der anderen Seite unverständlich rüberkommt. :O:D


    Könnte aber auch sein, dass ich selbst nicht verstehe was ich sagen möchte :D?(


    meine Frau scheint doch mal wieder recht zu haben. :evil:


    gg

  • @Uwe:


    Wenn Du @Fussballbaron mit solchen Fragen kommst, wirst Du, wie ich auch schon, als "Statistikfreak" abgestempelt. Manchmal führt Rechnen aber zu gewissen Erkenntnissen. :thumbup:


    Germancoach:


    F-baron hatte anfangs schon die Bereitstellung von Videos angeboten. Als dann ein User nachfragte, wurde erklärt, dass dies wohl nicht so einfach ginge. Habe ich zumindest so verstanden.

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal führt Rechnen aber zu gewissen Erkenntnissen. :thumbup:

    Ja, womit das bewiesen ist. ;)

    F-baron hatte anfangs schon die Bereitstellung von Videos angeboten.

    Wenn ich mich nicht täusche, gibt es einen kleinen Videokanal bei YouTube. Ich werde das hier aber nicht reinstellen ohne Zustimmung von Fussballbaron und äußere mich auch nicht dazu.

    • Offizieller Beitrag

    Vom jetzigen Verein haben wir ein Handbuch mit Uebungen und Zielen für jeden Jahrgang die alle so aufeinander abgestimmt sind, dass am Ende ein "fertiger" Spieler rauskommt, der es potentiell als Profi schaffen könnte (und mit 1.6 Profis im Schnitt pro Jahrgang stehen wir da nicht schlecht ;)


    Es ist auch unwichtig, ob 1,6 Kinder aus jedem Jahrgang bei den Profis ankommen. Ich bezweifel das auch, denn wie viele Bambini-Jahrgänge die nach eurer Methode trainiert wurden, sind bereits im Erwachsenenbereich. Nehmen wir an ein Jahrgang, dann müssten sie ca. 1995 geboren sein (heute 18 Jahre alt). Ihr trainiert nach dieser Methode also schon ca. 13 Jahre? Besser rechnet sich das dann mit F und E, aber selbst dann muss euer Konzept schon einige Jahre laufen. Das geht rein rechnerisch nicht mit deiner Statistik und wenn euer Konzept tatsächlich schon so viele Jahre läuft, dann ist es aus der Fußball-Steinzeit.

    Ich hatte das überlesen. Nach dieser Methodik wir seit 5 Jahren trainiert. Heißt: von den Bambini bis mindestens zur E haben die 1,6 Profis überhaupt keine Bedeutung. Es gibt keinen Erfahrungssatz für den Kinderfußball!

  • dass am Ende ein "fertiger" Spieler rauskommt, der es potentiell als Profi schaffen könnte (und mit 1.6 Profis im Schnitt pro Jahrgang stehen wir da nicht schlecht ;)


    auch wenn das stimmen sollte, in welchem Bereich bewegen wir uns denn?
    diskutieren wir hier nicht generell viel zu viel über die absoluten Ausnahmen, stehen nicht viel zu viel die absoluten Ausnahmetalente
    im Vordergrund? steht die Talentförderung für absolute Ausnahmen im Vordergrund, wird der Breitensport nicht zu viel
    nach Oben verschoben, oder sollte nicht allgemein Ansprüche egal ob an Spieler, Trainer, Vereine nicht reduziert werden?


    Viel mehr sollte grundsätzlich überlegt werden, wo man tätig ist, was erreicht werden soll.
    Ergeben sich dann nicht andere Gesichtspunkte als die beste Ausbildung in den Fordergrund zu stellen.
    Geht es wirklich darum? Oder sollten nicht andere Proritäten im Vordergrund stehen.


    Beste Ausbildung, gut und schön, aber geht es da in vielen Vereinen überhaupt noch darum? Oder ist es nicht vorrangiges Ziel
    möglichst viele, möglichst lange beim Fussball dabei zu behalten.?


    So unterschiedlich Vereine sind, so unterschiedlich ist das vorrangige Interesse.
    Trainervorstellungen und Trainerinteressen sind oft unterschiedlich zu dem Interesse auf der anderen Seite.
    veränderte Gesellschaft bedarf auch veränderte Trainervorstellungen.


    wir argumentatieren hier ja oft, aus Kindeswohl und Kindesinteresse zu handeln.


    ist dem wirklich so?


    Aus Kindeswohl und Kindesinteresse schaffen Ewachsene das Sitzenbleiben ab.
    was passiert? Lesebriefe von Schülern in unserer Tageszeitung, die sich dagegen wehren. Umfrage dass 85% der Schüler dagegen sind.


    Ist das was wir derzeit für Richtig und Wichtig im Kindesinteresse ansehen, wirklich in derem Sinne. Manchmal kommen mir Zweifel.


    gg





    gg

    • Offizieller Beitrag

    Aus Kindeswohl und Kindesinteresse schaffen Ewachsene das Sitzenbleiben ab.
    was passiert? Lesebriefe von Schülern in unserer Tageszeitung, die sich dagegen wehren. Umfrage dass 85% der Schüler dagegen sind.


    Ist das was wir derzeit für Richtig und Wichtig im Kindesinteresse ansehen, wirklich in derem Sinne. Manchmal kommen mir Zweifel.


    Zweifel sind ja schön und gut, ich habe nur manchmal das Gefühl bei dir, du willst dich nicht festlegen. Du kannst in jedem Posting eine "interessante Sichtweise" erkennen, die man überdenken sollte. Lege dich einfach mal fest, sonst kommen Reformen nie zustande. Ohne Reformen keine Weiterentwicklung, sondern Stillstand. Wir können in vielen Bereichen nicht ständig abwägen und Einzelinteressen berücksichtigen. Ein gutes Beispiel ist die FPL: wir können nicht auch noch mit dem letzten Elternteil reden, irgendwann muss auch gehandelt werden. In einigen Gebieten läuft es so wie es ist wunderbar, trotzdem kann man die nicht ausgliedern. Wir können reden, Argumente sammeln, Workshops anbieten, bitten und dem Trainer sagen, er kann in seinem Umfeld am meisten erreichen. Dies alles ist aber kein Grund abzuwarten.


    Schreib doch einfach, dass du das mit dem "nicht Sitzenbleiben" ablehnst, ich erkenne das doch aus dem Zusatz. Ich weiß auch schon, was du dazu schreiben wirst ;) Ist auch zu politisch und gehört hier nicht her. Ich habe dazu noch keine Meinung, weil ich mich damit nicht beschäftigt habe weiß aber, dass es in den skandinavischen Ländern schon längst so ist und die sind führend in der Ausbildung der Kinder. Letztendlich versucht man ein Erfolgsmodell nachzumachen, ohne die Vorraussetzungen zu schaffen. Vielleicht sind wir Deutschen auch dazu verdammt, alles benoten zu müssen und können uns nicht vorstellen, dass es auch anders geht. Aber nochmal: ich habe mich damit nicht beschäftigt. Du kannst hier darüber einiges lesen: Spiegel


    Es hat einen guten Grund, warum es bei uns eben nicht ständig Volksabstimmungen gibt. Es kommt dann häufig zu emotionalen Abstimmungsergebnissen. Bei einer Abstimmung zur richtigen Zeit hätten wir dann schon ganz andere Gesetze, die deutsche Geschichte hat es bewiesen. Vom Gesetzgeber erwarten wir eine emotionslose Betrachtung, entsprechende Forschung und Expertenwissen. Das klappt zwar nicht immer ;) , aber 85% Ablehnung bedeutet nicht, dass sich die Leute damit intensiv auseinandergesetzt haben und über Expertenwissen verfügen.

  • Eigentlich war dieser Thread ja damit gestartet, was ein "Fortgeschrittener" Bambini-Trainer beim Erreichen des vorletzten Turnierplatzes auf der "Pressekonferenz" sagt!


    Nun ist das Thema "ein wenig breiter" diskutiert wurden, wofür ich sehr dankbar bin. Insbesondere war ich von einigen Beiträgen von "Fussballbaron" besonders angetan, der sich sehr viel Mühe gemacht hat, das Konzept seines Vereins transparent zu beschreiben. Leider wurde rund um die 1,6 % Erfolgsquote pro Jahrgang vergessen, über die Ziele des Jugendfussballs zu sprechen. Denn hier gilt es zwischen Breiten- und Leistungssport zu unterscheiden.


    Bei sehr vielen Trainern findet früh eine Spezialisierung (auf eine Altersgruppe oder dem männlichen bzw. weiblichen Fussball) statt, weshalb hier das Jahrgangsziel, nicht aber das Gesamtziel einer umfangreichen Ausbildung während der Jugendzeit im Fokus steht. Auch der DFB beschreibt dieses Ziel sehr wage, indem es von einem möglichst langen Spaß am Fussball spricht! Erst in jüngster Zeit traut man sich, die inhaltlichen Ziele der Jugendarbeit über die jeweiligen Nationalteams hinaus auch für den Breitensport zu präsentieren.


    Gerade deshalb empfinde ich den Hinweis: warum zunächst falsche Dinge (nur wegen der Erfahrung) im Training zulassen, statt ihnen sofort das Richtige zu vermitteln besonders wichtig! In der Schule lernen die Kinder ja auch gleich die korrekte Schreibung der Worte. Und es wird auch nicht gesagt, dass das Ergebnis von 1 + 1 irgendwas zwischen 1,5 und 2,5 ist, sondern nur die 2 als Ergebnis richtig ist!


    ich denke, jeder Verein hat das Ziel, die Qualität seines Jugendfussballs zu verbessern! Gerade im unteren Jugendbereich wird leider vielfach wertvolle Zeit vergeudet, weil die Kinder entweder zu wenig oder sogar Falsches erlernen. Es ist eine gute Idee, sich doch einmal ein paar Stunden das Training unterschiedlicher Teams in einem LZ anzuschauen! Natürlich sieht es dort einfacher aus, weil diese Kinder bereits mehr als doppelt so viele Trainingsstunden wie in euren Dorfvereinen auf dem Platz verbracht haben! Aber darum geht es gar nicht! Es geht darum, euer Training daraufhin zu hinterfragen und eurer Training interessanter zu gestalten!


    Schon seit einigen Jahren rede ich davon, dass wir in Deutschland mit unserer bisherigen Konzeptlosigkeit (bei der Talentsuche die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen) eine Talentvergeudung betreiben, weil bei uns ein qualitativer Leistungszuwachs vielfach über die aktive Abwerbung von Talenten aus anderen Vereinen betrieben wird! Hier sind uns die Schweizer, Österreicher und auch Niederländer weit vorraus, die erkannt haben, dass nur eine ganzheitliche Ausbildung über den gesamten Jugendzeitraum eine optimale Ausbildung garantiert! Schon längst kämpfen deren Nationalteams auf Augenhöhe gegen unsere Nationalmannschaft! Es wäre töricht und arrogant ihnen nicht zuzuhören!


    Leider erlebe ich in den letzten Jahren einen Rückgang an Fähigkeiten im unteren Jugendfussball! Ohne einen Umdenkprozeß wird sich dieser Prozeß fortsetzen! Gerade aus den Exzessen überehrgeiziger Trainer und Eltern haben wir gelernt, das nicht Spielergebnisse die Basisfähigkeiten sicherstellen, sondern eine altersgerechte, konzeptionelle Ausrichtung über den gesamten Jugendbereich. Kinder sind hierzulande viel zu sehr die Profilopfer von Werbekampagnen für ungenutzte Käuferschichten geworden. Wer interessiert sich denn wirklich dafür, wieviel Zeit es braucht, ihnen die wirklich wichtigen Dingen beizubringen? Vielfach werden sie von einem in den nächsten Kurs abgeschoben. So, wie auch in den Fussballverein!


    Unsere Kinder haben einen Anspruch auf eine bestmögliche Ausbildung. Es handelt sich hier um eine interdiszilinäre Aufgabe, die sich Eltern, Schule, Vereine und Trainer teilen. Doch leider schnürt nicht jeder erst einmal sein eigenes Säckchen, sondern schaut, was der Andere falsch gemacht haben könnte!


    @Fussballbaron


    In diesem Forum darf es mehr als eine Meinung geben und deshalb glaube ich, hast du hoffentlich noch lange nicht "fertig"!

    • Offizieller Beitrag

    Gerade deshalb empfinde ich den Hinweis: warum zunächst falsche Dinge (nur wegen der Erfahrung) im Training zulassen, statt ihnen sofort das Richtige zu vermitteln besonders wichtig! In der Schule lernen die Kinder ja auch gleich die korrekte Schreibung der Worte. Und es wird auch nicht gesagt, dass das Ergebnis von 1 + 1 irgendwas zwischen 1,5 und 2,5 ist, sondern nur die 2 als Ergebnis richtig ist!


    Es geht nicht darum, den Kindern falsche Dinge zu erklären, es geht um den Zeitpunkt wann wir das machen. In der Schule lernen die Kinder, dass 1+1=2 ist, aber sie haben dann auch das Alter, wo man ihnen das erklären soll. Einen Vierjährigen überforderst du damit, es sei denn, er wird getrimmt. Dies gilt auch für den Fußball und wir sollten Fehler nicht richtig erklären, wenn es nicht altersgerecht passt. Erstklässler lernen noch nicht Algebra und Bambini nicht den Angriff über die Flügel.

  • @Uwe


    Verstehe ich nicht! Habe ich gesagt, es hätten Vorgänger-Trainer 4-Jährigen etwas Falsches beigebracht? Ich denke mal von dem wenigen, was bereits bei 4-Jährigen hängen bleibt, ist nach 10 Jahren (also in der C-Jugend) nichts mehr vorhanden ist. Da kannst du noch nicht so viel falsch machen. Aber in späteren Jahren kann man als Trainer durchaus viel falsch machen, wenn man`s selbst nicht besser weiß!


    Deshalb habe ich vom Jugendfussball insgesamt gesprochen und die Aussage getroffen, dass im unteren Jugendbereich (Bambini bis D-Jugend) unzureichende Fähigkeiten vermittelt werden und teilweise auch etwas Falsches beigebracht wird!


    Im Eingangsthread beschwert sich ein Trainerkollege, warum seine Jungs nicht ordentlich gegen den Ball treten und ihm seinen Spaß verderben! Der Mann braucht doch Hilfe oder nicht? Da erachte ich den Hinweis schon richtig, erst einmal mit dem "Einmaleins" des Fussballs zu beginnen (1 + 1 = 2) als hilfreich!


    Mag sein, das mir der Rundumschlag um die Unzulänglichkeiten des deutschen Jugendfussballs nicht gut gelungen ist! Ich wollte lediglich aufzeigen, dass wir Trainer uns erst mal ein die eigene Nase fassen sollten, statt mit dem Zeigefinger auf Bambinies, die gerade erst mit dem Fussball anfangen und deshalb im besonderen Maße von guter Trainerarbeit profitieren! Ich denke, den Wink mit dem Zaunpfahl dürfte doch jeder verstehen oder?

  • Manchaml denke ich, dass wir uns viel zu stark am Jahrgang orientieren.
    Meiner Meinung nach gibt es KEIN optimales Training für 5 Jährige.
    Aber es gibt optimale Trainings für Kids die zum ersten mal einen Ball schubsen, Trainings für diejenigen die einen Ball kontrollieren können, Trainings für Kids die bereits "dribbeln" können, Trainings die man machen kann wenn Pässe ankommen etc. - ohne hier jetzt im Detail darauf einzugehen, nach welchen Kriterien man solche Erfahrungsstufen definieren könnte.
    Durch die Zwangsjacke der Jahrgänge haben wir natürlich immer sehr heterogene Teams. Diese Unterschiede werden noch verstärkt, wenn wir die Kids ihre Spiele selber organisieren lassen - denn dann habe meistens diejenigen die meisten Ballberührungen, die eh schon zuoberst in der Skala stehen. Die "neuen" Spieler stehen dann oft passiv daneben und schieben Frust.
    Unterschiedliche Leistungen im Team führt sowohl bei den Kids, dem Trainer genauso wie bei den Eltern zu unnötigen Erwartungen, Druck, Stress, Emotionen - kurz Problemen die man eigentlich nicht haben möchte.
    Wie lösen wir das ?


    1. Teamspirit:
    Wir versuchen die "Message" rüberwachsen zu lassen, dass man nur als Team Erfolg haben kann, und in diesem Sinne die Leistung des Einzelnen immer relativ sind. Deshalb ist es wichtig, dass die fortgeschrittenen Spieler (wir versuchen die Worte "besser" und "schlechter" zu vermeiden) die "neuen" Spieler unterstützen, mithelfen, ihnen zu zeigen wie es geht, und sie vielleicht nicht den knallharten Pass spielen, sondern den, von dem die "Neuen" am meisten profitieren können.


    2. Quadranten
    Mit unseren "Quadrantenbindung" in den Trainings und Wettkampfspielen stellen wir sicher, dass jeder Spieler ungefähr die gleiche Anzahl Ballberührungen, und damit Gelegenheit sich zu verbessern, bekommt. (Dass dabei gewisse Dinge später wieder umgelernt, resp. ergänzt werden müssen, nehmen wir zu Gunsten der Homogenisierung in Kauf).
    Zudem lassen sich die Spieler so auf den veschiedenen Positionen viel einfacher vergleichen und coachen.


    3. Einzelschulung
    In der "G" und "F" kann vieles mit ergänzenden Einzel- und Kleingruppentrainings aufgeholt werden. Oder auch ein freiwilliges Fussballcamp in den Ferien kann Wunder wirken. Von ergänzenden, rein technischen Trainings in den hier wie Pilze aus dem Boden schiessenden, privaten Fussballakademien raten wir als Verein nur deshalb ab, weil sich diese nicht alle Eltern leisten können, und wir - als Leistungsverein - damit Kids aus einkommensschwächeren Familien nicht benachteiligen möchten.


    4. Durchlässigkeit
    Als Leistungsverein, dessen Mannschaften sowieso immer in der nächst-höheren "Kategorie" spielt, haben wir die komfortable Situation, dass wir Spieler mit Lücken auch noch ein Jahr länger in der unteren Spielklasse stehen lassen können. Ich denke aber, dass man hier ganz generell einen Mechanismus finden sollte, die es weniger erfahrenen Spielern immer ermöglichen sollte, immer in ihrer Erfahrungsklasse spielen zu dürfen, welche unabhängig vom Jahrgang festgelegt werden sollte. In den Skischulen klappt das ja zum Beispiel auch wunderprächtig.
    Zur Standortbestimmung kann man ja dann immer noch 1-2 mal pro Jahr an Jahrgangsfixierte-Turniere gehen.
    Unsere Mannschaften sind, weil sie eine Stufe höher spielen in den Regionalmeisterschaften regelmässig "nur" im Mittelfeld. Für die Kids ist das kein Problem, solange sie bei den internationalen Spitzen-Turnieren vorne mitmischen können oder wir sie ab und an auch mal ein Regionalturnier (möglichst das mit dem grössten Pokal ;) in ihrer Altersklase gewinnen lassen.


    5. Schulsport
    Jede Unterstützung des Schulsports durch Vereine, Verbände und Gemeinden um Kinder schon möglichst früh an den Fussball heranzuführen oder mindestens fussballtaugliche Infrastruktur und zeitliche Freiräume zu schaffen ,hilft, die Unterschiede in der "G" und "F" zu reduzieren.


    Ich denke diese Liste ist nicht abschliessend. Sicher gibt es noch viele gute Ideen wie eine besser Homogenisierung erzielen könenn. Hätten wir endlich einmal homogenere Mannschaften, hätten wir viel Probleme automatisch schon gelöst.

    Einmal editiert, zuletzt von Fussballbaron ()

  • Als Gymnasiallehrer möchte dazu anmerken, dass Kinder auch geistig, sozial und emotional starke Entwicklungen pro Jahr durchmachen: Ein 6 Jahre altes Kind passt beispielsweise sehr selten zu einem 9 Jahre alten Kind. Wenn ich ein Kind optimal fördern möchte, dann packe ich es in eine für das Kind altersgemäße, passende Umgebung.


    Ich weiß nicht, was in der Schweiz so los ist, aber der Rest der Welt schwört auf möglichst homogene Jahrgangsmannschaften, die als Freundesgruppe möglichst zusammenbleiben können.


    Fußballbaron, du schreibst lang und diskutierst offensichtlich wirklich gerne. Hoffentlich überfliegen die User dieses Forums deine innovativen Ideen nur schnell, um sie dann auch ganz, ganz flott wieder zu vergessen!

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

    • Offizieller Beitrag

    TW-Trainer,


    dass dein Beitrag sich ausschließlich auf den Themenersteller bezieht, habe ich so nicht erkannt. Du schreibst ja jetzt auch wieder als erstes: Deshalb habe ich vom Jugendfussball insgesamt gesprochen...


    Ich gebe dir auch Recht, was Bambini fußballerisch beigebracht wird, davon ist in 10 Jahren nichts mehr übrig. Nicht ich sehe das anders, Fußballbaron meint, je früher, desto besser.
    Zitat: "Ich persönlich würde sogar behaupten, dass praktisch jeder 6 Jährige das könnte, wenn er das Bambiniprogramm mit 4 " statt erst mit 6 durchzieht."


    Mit dem Rest deines "Rundumschlag um die Unzulänglichkeiten des deutschen Jugendfussballs" stößt du bei mir auf offen Ohren.



    Darauf möchte ich noch gerne eingehen:


    In diesem Forum darf es mehr als eine Meinung geben und deshalb glaube ich, hast du hoffentlich noch lange nicht "fertig"!


    Bis auf die "Quadranten" kommt da bei gezielten Nachfragen ja nicht viel. Zum Beispiel keine der angekündigten Videos und als Beweis für die Richtigkeit des Konzeptes, werden die geringe Absprungrate in der G und F genannt und die 1,6 Profis. Das Erste schafft auch ein Trainer "für den das alte, mal vor gefühlten 30 Jahren erworbene Fussballwissen gerade noch gut genug ist" und das Zweite geht rechnerisch nicht auf. Fussballbaron darauf hnzuweisen, muss erlaubt sein, sein Fachwissen hat niemand bestritten, vielleicht nur seine soziale Kompetenz im Umgang mit kleinen Kindern. Ich hoffe nur, dass nicht viele Leser hier jetzt mit ihren Bambini oder F beginnen Standards und Flankenläufe zu trainieren.

  • Germancoach
    Dass du Gymasiallehrer bist, spürt man ;)
    In vielen Jugendkursen, Kinderhorts, Freizeitveranstaltungen und bei Geschwistern sind Altersunterschiede noch viel grösser als 3 Jahre. Und troztdem funktioniert's. Wäre es nicht gerade ein Zeichen sozialkompetenter Schwächen, wenn Aeltere nicht mit Jüngeren könnten ? Ich mein im realen Leben ausserhalb eines Gymansiums und Mannschaftssport ist das doch Alltag: Jeder auf der Stufe engagiert die ihm entspricht!
    Aber na ja, so wie ich Uwe spühre will man in diesem Forum wohl nur lieber über die Schwächen des Altbewährten jammern, als mal ein paar Bretter vor dem Kopf wegnehmen und Neues DENKEN. Wir müssen ja nicht gleich alles umsetzen und wir müssen nicht erst über neue Konzepte diskutieren wenn man den "BEWEIS" erbracht hat, dass sie sich schon die letzten 30 Jahre bewährt haben und entsprechend Statistisch ausgewertet werden können ;)

    • Offizieller Beitrag

    Fussballbaron,


    geschickt wie du das umdrehst, denn du hast behauptet, es ist bewiesen, jetzt dann doch nicht mehr? Greife mich doch nicht so platt an, nur weil deine Aussagen nachweislich falsch waren.


    Du willst tatsächlich ernsthaft mit G + F Kindern solche Dinge durchziehen?


    Ich spiele mit den Kleinen lieber und erzähle ihnen Geschichten von Drachen, Prinzessinnen, Ninjas und nehme viele verschiedene Bälle dazu, lasse sie rennen, springen und hüpfen, denn das entspricht der kindlichen Natur. Da muss ich auch nicht jammern und hab auch kein Brett vor dem Kopf. Vielleicht werden sie nicht so erfolgreich, aber das ist auch nicht so wichtig, denn es gibt wichtigere Dinge für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern als Fußball. Du kannst weiter Flankenläufe und Standards üben.

    • Offizieller Beitrag

    Wäre es nicht gerade ein Zeichen sozialkompetenter Schwächen, wenn Aeltere nicht mit Jüngeren könnten ?


    Fussballbaron,


    Jetzt mal ehrlich? Stell dir vor du hättest zwei Kinder im alter von 5 und 8 Jahren. Glaubst du wirklich die können immer prima miteinander spielen? Du kannst das natürlich mit Druck erreichen, aber es widerspricht der kindlichen Entwicklung. Mit der sozialen Kompetenz die du von kleinen Kindern forderst, überforderst du sie langfristig. Zwischen dem Entwicklungsstand eines 5- und 8jährigen liegt ein halbes Leben. Das ist bei den Kindern keine schwache soziale Kompetenz, das ist völlig normal. Wenn sie später 26 und 23 stimme ich dir zu, aber wir reden hier über Kinder.

  • @Uwe
    Ich habe zwei Kids die 3 Jahre auseinanderliegen und die können prächtig miteinander. Der Kleine profitiert technisch, der Aeltere sozial. Beide sind und waren von Klein auf im Karate, Skiclub, Badmington- und Tischtennisclub mit 3 bis 6 Jahre älteren Kids zusammen. Probleme gab es nie. Umgekeht macht unser 9 Jährige in der U6 den Hilfscoach und macht das hervorragend mit den "Kleinen".
    Ich selber mache in den Weihanchtsferien den Ski- und Snowboardlehrer und kann nur Positives über altersmässig gemischte Erfahrungsgruppen berichten.
    In meiner Freizeit spiele ich mit den Kids der Gegend Fussball. Auch da sind die Altersunterschiede 5 bis 6 Jahre. Auch kein Problem.



    Natürlich ist das jetzt statistisch nicht relevant, aber mindestens für mich ein Indiz dafür, dass es auch anders gehen KOENNTE, und hoffe, dass ich damit aber den Coach der Germanen, den Nachplauderer und Bewahrer des alten Wissens, nicht wieder heillos überfordern tu ;)

    • Offizieller Beitrag

    dass ich damit aber den Coach der Germanen, den Nachplauderer und Bewahrer des alten Wissens, nicht wieder heillos überfordern tu ;)


    Du weißt schon, was soziale Kompetenz bedeuet, oder? Lass bitte solche Bemerkungen, sie sind absolut überflüssig, genau wie deine Äußerungen zu mir über den IQ von Dorftrainern. GC hat für den Kinderfußball vielleicht mehr getan, als du jemals erreichen wirst und ich möchte dich um Respekt bitten. Verlange nur das von deinen Kids, was du auch selbst einhältst.


    Das ist schön, wenn dein Kleiner technisch profitiert und der Ältere sozial, du meinst bestimmt Fußball. Bei uns ging das auch prima und schön, dass es auch beim Fußball so war. Dies kann man aber nicht auf alle Kinder dieser Welt überstülpen. Kinder müssen soziale Kompetenzen langsam lernen und als Ski- und Snowboardlehrer ist das sicherlich einfachen, als in einem sozialen Brennpunkt.

  • @Uwe den Blog-Administrator und den Coach der Germanen:


    Die 1.6 Prozent habe ich angegeben weil IHR mich danach gefragt habt. Es war ein "Joke" auf eine Frage von EUCH und ich hatte gehofft, dass ihr damit selber merkt, wie dämlich euer Ansatz war, unser Konzept runter zu machen, nur weil wir hierfür noch keine relevanten Daten haben.


    Ich denke, dass vielleicht gar nicht unsere Vereine so verschieden sind, sondern lediglich deren Wahrnehmung. Ich bin Unternehmer, Firmengründer, Innovator und kann selber denken und brauche nicht ZUERST den "Beweis" dass meine Firma funktioniert BEVOR ich sie gründe. Ich brauche einen initialen Plan der nicht nur auf Fakten, sondern vor allem auf daraus abgeleitetn Annahmen begründet ist. Das reicht. Mehr ist Bullshit.
    Ich werde nicht von Staat bezahlt, und bin deshalb gezwungen, im HIER und JETZT immer wieder neue Wege zu suchen, die möglichst dort wo sie umgesetzt werden, funktionieren aber soweit einfach und flexibel sind dass sie sich an nicht voraussehbare Gegebenheiten anpassen können.
    Für Nostalgie bleibt mir keine Zeit. Und auch der IST-Zustand ist für mich nur insofern relevant, als dass ich in der Lage sein muss, einen Weg vom HIER ins DORT skizzieren und finanzieren zu können.


    Und wenn ihr euch wirklich mal für Veränderung interessieren sollten, dann solltet ihr mal nach Japan, Australien und neuerdings China schauen. Vor allem Japan hat sich in den letzten 5 Jahren, praktisch ohne Geld, eine breite und überaus hervorragende Basis geschaffen, die es den Japanern erlaubt, mit praktisch jedem Jahrgang, bei den Männern und Damen auch international ganz vorne mitzumischen. Aber eben. Die Japaner haben den Vorteil, dass sie sich nicht mit altem Ballast und z.B. Foren wie diesem auseinandersetzen müssen wo man nicht mal Kommentare zu Kommentare anständig untereinadnerschreiben kann.
    Die Japaner tun einfach, was getan werden muss. Punkt. Und sind damit erfolgreich und werden - falls in Deutschland, genauso wie in Frankreich, der UK und Italien, nicht bald einiges passiert, die Gelder der grossen Sponsoren kassieren, die den Europäern dann mal fehlen wird.



    Gut, nicht jeder kann mal nach Japan um sich selber zu überzeugen. Aber die Kids in Japan sind, soweit ich gesehen haben, FLAECHENDECKEND überall dort, wo bei uns oftmals nur die Teams der TopClubs sind! Und DAS sollte nicht nur zu denken geben, sondern uns alle ermutigen, dass Kids zu weit mehr fähig, sind als wir hier in good old Europe glauben.
    Mindestens für mich war Japan ein absolutes AHA Erlebnis. Dass deren Konzept auch bei uns funktioniert kann ich (noch) nicht beweisen, muss ich auch nicht, aber von dem was ich bis jetzt LIVE gesehen habe, stimmt mich das soweit zuversichtlich dass ich der Gründung weiterer Soccerschools und Ausbildungsinitiativen sehr positiv entgegensehe, auch auf das Risiko hin dass wir, weil die Oeffentlichkeit und die Verbände nicht in die Gänge kommen, damit eine Zweiklassengesellschaft begründen.. was ja auch was Gutes hat, denn mindestens die andere Hälfte hat dann vielleicht noch Bedarf nach abgehalfterten Gymansiallehrern und ihren Methoden der guten alten Zeit, die dann für diese Hälfte, wohl nicht mehr so gut sein dürfte ...



    Oder habt ihr euch schon mal überlegt warum der FCB eine viel längere Promotour in China macht als bei uns ? Klingelt was ???
    Ja ihr könnt schon sagen , dass betreffe nur den Spitzensport. Tja, aber der Spitzensport ist die Geldbörse der alles was drunter hängt finanziert, wenn die öffentliche Hand nicht mehr kann, oder will !!