G-Jugend-Turnier - alles falsch oder nicht

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  • Der Mailverkehr mit einem der Väter geht noch bissl weiter, schmunzeln musste ich dabei schon:
    "besonders A und B die mit einem Super Zusammenspiel zaubern und mit schönen Pässen zum Tor gehen, das war vorher nicht möglich da Sie es nicht wussten. Aber da sollte man doch den Juwel weiter Schleifen um dort Erfolg zu haben im Verein"


    Irgendwie trainiere ich eine andere Mannschaft als die Eltern sehen. Das meiste machen die Jungs alleine, Pässe sind eher selten. Ist ja auch keine Problem. Aber die Jungs jetzt Juwelen zu nennen und das als Grund zu nehmen, Schlechtere nicht mitspielen zu lassen hat schon was. Zumal die beiden Geschwister aus meinem Anfangspost gar nicht soviel gespielt haben (vor allem weil sie gar nicht wollten) und da haben wir auch nicht den Gegner an die Wand gespielt.


    Zu den anderen Diskussionen: Positionen halten gibts bei uns nicht. Wenn ich mir nicht notieren würde wer in welchem Spiel wo steht, dann würde man das nach einer Minute auf dem Feld nicht mehr erkennen. 8o Wobei es zumindest meist so ist, dass von ganz alleine 2 vorne und 2 hinten sind.

  • Schnattl:


    Da Du in der "glücklichen" Lage bist, eine G - jugend trainieren zu dürfen, kannst und musst Du hier schon die Grundlagen für die nächsten Jahre legen, auch was Verhalten und Zusammenarbeit mit den Eltern betrifft. Dazu wäre es optimal, wenn das Trainergespann gegenüber den Eltern mit "einer Stimme" auftritt. Im angesprochenen Beispiel würde das z.B. hier bedeuten, das Beschwerden per Mail hinter dem Rücken des einen Trainers unbeachtet bleiben. Kritik darf und soll auch angebracht werden, dies aber offen, damit man darüber diskutieren kann.


    Jemand hatte hier geschrieben, das es sinnvoll sein kann, ein Kind, dass von seiner Entwicklung her noch nicht so weit ist, noch eine Zeitlang vom Fussballtraining zurückzustellen. Vielleicht gibt es aber für dieses Kind andere allgemeinsportliche Angebote im Verein oder in der Umgebung. Darüber kann man sich unterhalten, aber ich würde mir nie von Eltern vorschreiben oder empfehlen" lassen, welche Kinder ich wie lange, wann oder auf welcher Position einzusetzen habe. Eltern vertreten in erster Linie die Interessen des eigenen Kindes. Die Trainer haben die Interessen aller ihnen anvertrauten Kinder gleichermassen zu vertreten.

  • Hallo zusammen,


    Schnattl... erstens ... lass' Dich nicht entmutigen, solche 'Eltern' hat man leider oft im unteren Jugendbereich.


    Zweitens: Dein Hinweis auf den KiFu zeigt, dass Du doch den richtigen Weg gehst (abgesehen von den Positionen), übe Dich folglich in Geduld .. auch und vor allem mit den Eltern


    Drittens... Wer sind denn 'die'? War es eine Mail eines bestimmten Elternpaares oder waren es 15 Mails von vielen verschiedenen Eltern, die alle gleichen Inhalt hatten? Kannst Du dies zum Verständnis bitte noch einmal vervollständigen? Oder habe ich es überlesen?


    Sodele, nachdem jetzt: 'hackespitzeeinszweidrei - der Ball geht auch einmal vorbei' mein 1,2,3 losgelaufen ist... :D


    Positionen halten in der G sieht aus, wie bei unserem letzten Turnier am Sonntag im Norden von Berlin. Zwei Spieler einer Mannschaft standen genau auf der gestrichelten Linie vor ihrem Tor und haben sich dort nicht wegbewegt - alles 2007er Kinder. :whistling:


    Während meine alle gestürmt und alle verteidigt haben ^^ standen die zwei immer dahinten. Und es waren nicht immer die gleichen Kinder, je nach Ein- und Auswechselung immer zwei andere, doch sie standen da. 8|


    Ganz furchtbar in meinen Augen. Wie sollen denn diese Kinder jemals Spielerfahrung sammeln, wenn sie nur dahinten herumstehen? Wenn ein cleverer Bub auf sie zuläuft, haben sie nicht einmal die Chance gehabt, den Ball zu berühren, weil sie umlaufen werden, bevor sie aus ihrer Starre erwacht sind. Die Trainerin dazu war auch klasse im Gang vor unserem Spiel. Ihre Kinder standen wie in der Armee in einer geraden Reihe an der Hallentür und sie sagt zu ihnen: Was tut ihr? Kämpfen!


    Daneben stand mein Sammelhaufen und grinste sich eins. Tut -Tut. :P Ich sage nie viel in den Spielen, wenn, dann nur Positives: Kopf hoch, ist nicht schlimm, kommt weiter, toll gemacht, ganz stark, schöner Pass, klasse gesehen, (immer mit Namen) blablabla... und siehe da, in zwei Spielen mit 0:2 Rückstand immer wieder ein Unentschieden geholt.


    Erschreckend sind für mich Sätze wie:


    halbes Jahr trainieren vor dem ersten Spiel :rolleyes:
    den Eltern sagen, dass sie nächstes Jahr wieder kommen sollen :rolleyes:


    KiFu bedeutet für mich:


    - das Positive Miteinander
    - alle Kinder sind gleich und zahlen den gleichen Beitrag, womit sie das gleiche Recht auf gleiche Ausbildung haben
    - nicht wegzuschauen, wenn Kinder ausgegrenzt werden
    Kinder nicht auszugrenzen, wenn sie ien Hobby ausüben möchten


    Denn es ist und bleibt ein Hobby. Vielleicht hilft dieser Denkanstoß bei Deinen Eltern Schnattl.


    LG

  • Zitat elladino:

    Zitat

    Erschreckend sind für mich Sätze wie:


    ...
    den Eltern sagen, dass sie nächstes Jahr wieder kommen sollen


    Du bist aber sehr schreckhaft ! :D


    Ich würde diese Empfehlung in bestimmten Fällen auch geben, bevor mein Training wegen eines einzelnen Kindes zu Lasten aller anderen in eine chaotische Veranstaltung ausartet. Wenn zum Beispiel das Kind nach einer gewissen Zeit absolut kein ( oder noch kein ) Interesse an dem Hobby zeigt und mit seinem Verhalten dauerhaft den Trainingsablauf stört, werde ich es hier nicht mit Macht weitertrainieren, nur weil dessen ergeizige Eltern es so wollen. Vielleicht zeigt das Kind aber ein Jahr später dieses Interesse, dann können die Eltrern gern mit ihm wiederkommen. Auch würde ich Kinder in dem Alter nicht weiter trainieren , bei denen es Probleme gibt und deren Eltern trotz Aufforderung durch den Trainer, aus diesen Gründen während des Trainings anwesend zu sein, ihre Kinder nur zum Training abladen um dann schnell zu verschwinden.

  • Erschreckend sind für mich Sätze wie:


    halbes Jahr trainieren vor dem ersten Spiel :rolleyes:



    die Aussage kam von mir.


    für den einen erschreckend, für den anderen (mich) eine der Gründe, warum es anschliessend nicht zu den Problemen kam, die hier laufend diskutiert werden.


    hab ja schon mal geschrieben, dass ich in der G erst im Frühjahr vor der F der ältern Spieler mit dem regelmässigen Spielen anfing.


    alle hatten mindestens 6 Monate zuvor nut trainiert.


    ich lasse 4jährige oder 5jährige Neuanfänger nicht mit 6,7 jährigen, die schon 1,5 Jahre dabei sind auflaufen, das bringt keinem was.


    in den 6 Monaten vor ihrem 1. Einsatz haben ich mit jedem speziell an der Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Verhalten in einer Gruppe gearbeitet und vor allem
    Gespräche mit Eltern über ihr Verhalten als Zuschauer geführt.


    ging es dann los, gab es keine Fragen ob die Jungs/Mädels zum Spiel kommen, die waren alle froh, wenn ein Spiel war und sie _Einsatz hatten.
    Und Eltern, die erstmals zu einem Fussballspiel auf den Sportplatz gingen, waren vorbereitet auf ihr Verhalten das von mir erwartet wurde.


    Und das findest du erschreckend?


    gg


  • Drittens... Wer sind denn 'die'? War es eine Mail eines bestimmten Elternpaares oder waren es 15 Mails von vielen verschiedenen Eltern, die alle gleichen Inhalt hatten? Kannst Du dies zum Verständnis bitte noch einmal vervollständigen? Oder habe ich es überlesen?


    Die Mail kam von einem Elternpaar. Aber zumindest die erste Mail direkt nach dem Turnier kam wohl in Absprache mit einigen anderen Eltern. Während des Turnier hatte sich ein Vater direkt bei mir beschwert (wegen den Geschwistern).
    Es sind auch nur einige Eltern die "Ärger" machen, der andere Teil freut sich einfach wenn das Kind spielt. Aber die Eltern der etwas besseren Kinder wollen nun wohl Erfolge.

  • Sprich Dich mit Deinem Kollegen ab, und teilt den Eltern Eure gemeinsame Ansicht mit,was die Einsatzzeiten betrifft, verbunden mit der Info, dass weitere E -mails mit Beschwerden über den anderen Trainer sinnlos sein werden. Wenn Ihr hier den Eltern das Steuer überlasst, werden diese Euch auch in Zukunft in Eure Arbeit hineinreden.

  • Hmm, ich machs in etwa so:
    - Ich mache die Eltern von jedem neuen Spieler mit unserem Verhaltenkodex für Spieler und Eltern vertraut. Da ist ganz klar geregelt was geht und was nicht. Das geht insofern gut, als dass die anderen Eltern schon tip, top verinnerlicht haben und den "Neuen" gerne helfen, es von Anfang an richtig zu machen.
    - Grundsätzlich nehme ich höchstens drei Auswechselspieler mit, weil mit mehr verliere im Bemühen WIRKLICH ALLE gleich lang spielen zu lassen die Uebersicht. Ausserdem wird bei mehr Spielern die Einsatzzeit so kurz, dass sie gar nicht mehr aus ihren "Fehlern" lernen könenn.
    - Mit ans Turnier kommen auch nur diejenigen Kids, die im Training schon MEHRFACH bewiesen haben, dass sie ihre "Position" halten können und sie soweit "ballsicher" sind, dass ein Zusammenspiel möglich ist. Wer nur draufhauen und "Sololäufe" kann, hats dann eben noch nicht begriffen, und kommt dann einfach noch nicht mit.
    Hier ist einfach GAANZ wichtig, dass alle Eltern ganz genau verstanden haben, was die Minimalanforderungen sind um an ein Turnier mitgenommen zu werden (Es sind aber alle NichtAufgebotenen immer willkommen, einfach auch nur mal zum Zusehen zu kommen - was nicht nur oft genutzt wird, sondern auch für uns Trainer ein ziemlich sicherer Indikator dafür ist, ob wir mit dieser Familie wirklich arbeiten möchten, oder sie uns nur als gratis Kinderhort betrachtet).
    - Am Turnier selber halte ich mich zurück. Lasse die Kleinen machen und sich in dem finden was wir im Training geübt haben. Einfache Dinge halt. Wenn offensichtlich was nicht geht, nehme ich die Spieler eventuell etwas früher raus und erklär's ihnen dann NEBEN dem Platz, oder noch besser, bitte einen etwas erfahrernen Spieler es dem "Neuen" zu erklären. Es ist erstaunlich wie die 5 und 6-Jährigen ganz genau wissen, was richig ist und was falsch! So sind sie auch immer motiviert auch auf der Bank aufzupassen und sind entsprechend ruhig.
    - Wenn Eltern sich nicht an die Regel halten, nehme ich sie NACH dem Spiel auf die Seite und kläre das stur nach dem Verhaltenskodex. Ich muss da nicht persönlich rein, sondern kann da einfach schön auf den Verein verweisen. Kann sein dass sie dann auf den "Verein" wütend sind, aber mit mir haben sie es dann immer noch gut und - vor allem wichig - die Kids spühren dass wir es gut haben.

  • - Mit ans Turnier kommen auch nur diejenigen Kids, die im Training schon MEHRFACH bewiesen haben, dass sie ihre "Position" halten können und sie soweit "ballsicher" sind, dass ein Zusammenspiel möglich ist. Wer nur draufhauen und "Sololäufe" kann, hats dann eben noch nicht begriffen, und kommt dann einfach noch nicht mit.


    Wir reden von 5-6 Jaehrigen wenn ich mich recht erinnere!!!! Da wuerden wir hier keine U12 zusammenbekommen! Vom begreifen reden wir mal gar nicht - meinst du das wirklich ernst??


    Es ist erstaunlich wie die 5 und 6-Jährigen ganz genau wissen, was richig ist und was falsch! So sind sie auch immer motiviert auch auf der Bank aufzupassen und sind entsprechend ruhig.


    Ja, da bin ich mir sicher das die das wissen, lesen ja auch viel darüber, die Spielanalysen tun das ihre, die hier noch offenen Fragen klaeren wir mit den Individualtrainern...... irgendwie komisch, bei uns fangen sie erst mit 6 Jahren an (frühestens), klar das wir das nicht mehr aufholen können; Frage: wieviele Profis habt ihr mit diesen Methoden schon hervorgebracht?


    Muss jetzt aufhören, kommen sicherlich noch andere um die Ecke :P

    "...for the love of the game!"

  • Zitat Fussballbaron:

    Zitat

    Mit ans Turnier kommen auch nur diejenigen Kids, die im Training schon MEHRFACH bewiesen haben, dass sie ihre "Position" halten können und sie soweit "ballsicher" sind, dass ein Zusammenspiel möglich ist. Wer nur draufhauen und "Sololäufe" kann, hats dann eben noch nicht begriffen, und kommt dann einfach noch nicht mit.


    Zitat

    Es ist erstaunlich wie die 5 und 6-Jährigen ganz genau wissen, was richig ist und was falsch! So sind sie auch immer motiviert auch auf der Bank aufzupassen und sind entsprechend ruhig.


    Ironiemodus aus. Oder was ?


    Wenn nicht, würde ich mal einen Breitensportverein in ländlicher Region aufsuchen und mich mit den Gegebenheiten vertraut machen. Du dürftest ihn dann "sanieren". - Gibt eh zu viele Vereine dort. :thumbup:

  • TomTom & Karl
    Nein, das ich bin ganz und gar nicht im Ironiemodus.
    Wenn es euch echt interessiert, sende ich gern mal Videos wie unser F-Jugend die Teams eurer Bundesligisten wegputzen ;)
    Da kommen wir vermutlich schon aus zwei verschiedenen Welten. Das ist mir schon klar.
    Trotzdem: Bei unseren Partnervereinen ist es uns gelungen innert 2-3 Jahren das Niveau von unterirdisch auf annähernd unser HausNievau zu heben. Die meisten Trainer dort, haben so reagiert wie ihr jetzt. Die einen haben's kapiert, die anderen mussten wir ersetzen. Mit einigen Eltern mussten wir Erziehungsarbeit leisten, aber die meisten haben sich über mehr Ordnung, Disziplin und Leistung gefreut und sind mit viel Eifer dabei, obwohl wir Gespräche auf ein Minimum reduziert haben.
    Unser Ziel ist es nicht Profis heranzuzüchten, sondern ein leistungsorientiertes Umfeld zu schaffen, wo Kinder Freude an der Leistung durch Sport und Kameradschaft erfahren dürfen. Klar haben wir hier auch hervorragende Infrastruktur und Geld von dem die meisten wohl nur träumen können. Trotzdem liegt der Hauptunterschied in der Art und Weise wie Trainings LANGFRISTIG vorbereitet und mit professionellen Trainern begleitet werden. Viele Probleme die hier im Blog immer und immer wieder aufpoppen, haben wir gelöst, respektive haben wir die nicht mehr. Und es ist traurig, dass es viele hier drin nicht schaffen, auch nur mal einen Schritt vorwärts zu machen. Lieber jammern, statt ändern !
    Schaut, ich bin nicht hier im Blog um mich zu profilieren, sondern weil ich denke, dass wir ein paar Dinge anders und besser machen (dafür werden wir ja auch bezahlt).
    Ich bin in ganz Europa viel unterwegs, und denke dass ich das beurteilen kann. Ich biete eine andere Sichtweise.
    Besucht doch mal die Ausbildungsstätten eurer Top-Vereine oder geht doch einfach mal in euren LZs vorbei ! Ich bin sicher, da könnt auch ihr euch eine Scheibe abschneiden.
    Aber bitte, wenn ihr glaubt dass ihr in eurem Sumpf eh nichts ändern könnt - tja - dann seid ihr - wie so oft - halt Teil des Problems.
    Aber dann lasst mindestens diejenigen Leute meine Kommentare lesen, die noch etwas Hoffnung haben, und nicht glauben, dass alles so bleiben muss, wie ihr es scheinbar gewohnt seid.


    Sümpfe kann man trockenlegen ;)

  • @Fussballbaron


    ich finde deine Beiträge hochinteressant.


    vor allem, da du hier eine Sichweise vertrittst, mit konkreten Beispielen unterlegst, die in einigem den Einstellungen vieler hier
    konträr ist.


    dass das Widerspruch hervorruft finde ich normal, also lass dich nicht abhalten.


    nichts ist schlimmer für eine Entwicklung, als dass alle einer Meinung sind.


    Denn eins ist ja auch sicher, wir hoffen, manche glaubens auch, den richtigen Weg zu gehen, aber letzendlich Wissen tut das keiner.
    Bekanntlich führen ja immer noch viele Wege nach Rom.


    gg

  • @Fußballbaron


    Ich habe Interesse an den Videos. Sind sie klein genug für E-Mail? Meine Adresse schicke ich Dir per PN.
    Es wäre außerdem interessant, von was für einem Umfeld Du hier sprichst, wie lange Ihr das schon macht, etc.


    Für die Auskünfte schon mal danke!

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Ich möchte mich hier für die etwas überhebliche Ausdrucksweise von vorhin entschuldigen. Ich sollte eigentlich wissen, dass wir in diesem Ton auch nicht weiterkommen ...


    Erst im Nachhinein habe ich verstanden, wo vermutlich der grösste grundsätzliche Unterschied liegt, was wir in der G-Jugend, resp. U6 anders machen als andere. Unser Verein ist der Meinung dass es keinen Sinn macht Kids überhaupt an Turnier zu senden, wenn sie nicht die oben erwähnten "Basics" beherrschen.
    Wir sind davon überzeugt, dass Kids (und Eltern), welche zu früh an Turniere und Wettkämpfe gehen überfordert sind, sich damit unnötigem Stress ausgesetzen, dann selber unter Druck setzen was sich dann alles wieder kontraproduktiv auf die Lernfähigkeit des Einzelnen auswirkt. Wir glauben, dass man nicht den zweiten, vor dem ersten Schritt tun sollte. Wir haben sehr detaillierte Vorgaben, in welcher Reihenfolge Kinder wann, was beherrschen sollten, und demzufolge auch klare Vorgaben haben, was es braucht um unserer Vorstellung eines gelungenen, motivierenden ersten Spiels zu genügen.
    Damit wollte ich nur das oben stehende Missverständnis auflösen, dass es auch bei uns, bei Weitem nicht so ist, dass ALLE 5 Jährigen bereits Spielverständnis zeigen. Aber wenn wir mit 5 Jährigen an ein F-Turnier gehen (unsere spielen regional immer gegen 1-2 Jahre ältere), dann bewegen sie sich auf dem Platz so, dass man dazu auch was sagen kann und sie Dinge korrigieren können.
    Damit sind die Spieler auch immer auf einem ähnlichen Niveau, was nie der Fall wäre, wenn wir mit ALLEN 5 Jährigen gingen.


    Ich verstehe auch, dass die meisten Lokalvereine, gar nicht die Breite haben um eine spielfähige U6 oder U7 zusammenzubringen. Aber dann würde ich mich schon fragen ob es denn überhaupt Sinn macht an Spielen teilzunehmen. Ich persönlich würde diese Zeiten lieber nutzen um an den Grundlagen zu arbeiten. Lieber noch ein weiteres Jahr 3 gegen 3, bis das auch wirklich im Detail sitzt, als 5er Fussball den keiner kann und mehr verwirrt als die Kids aufnehmen können.


    Auch mit den Eltern wird es viel einfacher, wenn die Leistung in der Mannschaft irgendwie homogen ist, und die "Neuen" mit ihren Eltern zuerst einmal reine Zuschauer sind. Denn unser "Kodex" kann nur verinnerlicht werden, wenn man ihn live auf und neben dem Spielfeldrand erlebt und sieht dass er a) tatsächlich von ALLEN umgesetzt wird und b) dass er tatsächlich Wirkung hat.
    Das schönste Kompliment dafür, und Beweis dass wir damit richtig liegen, erhalten wir immer dann, wenn uns Eltern anderer Mannschaften dafür loben, dass es bei uns immer so ruhig und unaufgeregt, ohne Geschrei und praktisch (scheinbar) ohne Coaching läuft.
    Und das liegt nicht daran dass wir unsere Kids selektionieren dürfen (dürfen wir seit diesem Jahr auch gar nicht mehr), sondern weil wir einen Verein und Trainer haben die Grundlegendes umsetzen, was nicht der Fussball erfunden hat, sondern, vor allem was das Verhältnis zwischen Lehrer, Schülern und Eltern betrifft, in "guten" Schulen und Bildungseinrichtungen schon lange funktioniert.

  • @Fussballbaron


    die von dir verwendeten Begriffe "Spielverständnis" und "Basics" führen durchaus zu unterschiedlicher Betrachtungsweise.
    verstehtst du darunter, dass z.B. 5jährige Positionsspiel und Passspiel schon in Ansätzen einigermassen beherrschen sollen?
    da wird hier, wie aus vielen früheren Diskussionen verdeutlicht, eine andere Meinung vertreten.


    In diesem Bereich verstehe ich unter "Basics" das Verständnis für gewisse Abläufe im Fussball, Besonderheiten des Mannschaftssportes,
    Kennenlernen von Grundregeln auf und nebem dem Platz und ähnliches und zwar nicht nur für Kinder, sondern auch für ihre Eltern.


    Ganz unabhängig jedoch von der Betrachtungsweise ist das Ergebnis das rauskommt, wenn zuallerst mal eine Basis gelegt wird.
    und da kommen wir ziemlich auf einen Nenner.


    Auch ich habe diese Basis geschaffen (habs schon mal detailliert beschrieben) 1,5 Jahre Aufbauphase ohne regelmässigen Spielbetrieb,
    Neulinge 6 Monate bis zum 1. Turnier. zwar weniger Spielverständnis im Vordergrund, stattdessen Allgemeinbeweglichkeit und allgemein
    mannschaftliches Verhalten in der Wertigkeit hervorgehoben.
    4jährige mit 6 jährigen , und Neulinge mit bereits 1,5 Jahren dabei sein, zusammen spielen zu lassen war auch bei mir die absolute
    Ausnahme.


    Zuerst dabeisein und anschauen wie das so läuft, gerade auch für Eltern, und dann richtig einsteigen.


    Wenn ich mir dann das Ergebnis betrachte: Spielstärke der Mannschaft und Verhalten Draussen, liegen wir, glaube ich zumindest,
    gar nicht so weit auseinander.


    Und gerade weil ich keine homogene Mannschaft durch Selektionsmöglichkeiten hatte, bin ich mit dir in einem Punkt
    auf absolut gleichem Nenner: Lieber im Training an Grundlagen arbeiten, als am Spielbetrieb teilnehmen.


    unterschiedliche Region, unterschiedliche Umfeldvorraussetzungen,unterschiedliche Trainer, trotzdem gleiches Ergebnis
    durch mehr Basics und Grundlagenarbeit anstelle von Spielbetrieb.


    mag auch Zufall sein, dass weder ich noch du derart schwierige Elternprobleme hatten, die wir hier ja immer diskutieren.
    mag aber auch seinen Ursprung in dieser Vorgangsweise haben.


    sollte zumindest zum Nachdenken anregen,


    gg

  • @Fußballbaron


    Mit der zu frühen Teilnahme an Spielen oder Turnieren rennst Du bei mir offene Türen ein. Stimme ich Dir zu.
    Mit dem wichtigen Faktor "Elternarbeit" ebenfalls. Viele Probleme enstehen dann später gar nicht.
    Deiner Einschätzung mit Eurer F-Jugend im Vergleich zu anderen würde ich nur hinsichtlich der Auswirkungen dieser Elternarbeit eine größere Bedeutung beimessen. Absolut der richtige Weg. Klare Regeln und Grenzen sorgen für Ruhe in der Mannschaft und am Spielfeldrand. Nehme ich Dir absolut ab, dass sich dies dann auch positiv auf die fußballerische Ausbildung auswirkt.


    Was jedoch Videos einer F angeht, an denen man daran eine Beurteilung hinsichtlich des gefahrenen Ausbildungskonzeptes vornehmen soll, kann ich deren Nährwert und Aussagekraft nur als äußerst gering einstufen. Wohl was den individuellen momentanen Ist-Zustand betrifft, aber sagt für mich nichts über langfristige Ergebnisse aus. Zumal ihr offensichtlich nach dem Sichtungs- bzw. Auswahlprinzip verfahrt, richtig ? Sind in der Tat andere Voraussetzungen als bei den meisten hier. Ob das nun gut oder schlecht ist lasse ich mal dahin gestellt. Ich habe hierzu nicht eine so strikte Meinung wie viele Andere hier. Ich denke, dass viele Kinder auch deswegen dem Fußball verloren gehen, weil sie ( und die Trainer / Betreuer ) in den Vereinen einfach ihrem Schicksal überlassen werden. Im Grunde genommen auch ein Auswahlprinzip. Kommt mit den nicht vorhandenen Regeln, dem nicht vorhandenen langfristigen Konzept klar oder sucht euch einen anderen Verein bzw. hört auf mit Fußball. Aber zu einer Bewertung oder eher Bestandsaufnahme ( denn jedes gute Konzept ist in sich flexibel ) gehören als unerlässliche Indikatoren:
    - wieviele aus der F kommen in der E an ?
    - wieviele davon kommen in der D an ?
    Deswegen schön und gut Deine Videos, sagen für mich aber nur sehr bedingt was aus.


    Interessant wird es ab dem Bereich U13/U14 und darüber. Spielklassen ab C mindestens auf Bezirksebene. Wieviele Spieler kommen aus dem eigenen Bereich und können dort mithalten ? Wie ist deren individueller Grundstock ? Sprich: Greift das Konzept oder sieht es nur nach außen toll aus ??? Da kann ich ebenfalls aus eigener Erfahrung berichten. Allerdings aus einem kleineren Bereich als ganz Europa ;)


    Wir reden aber hier von G und F ! Wenn Du von Positionen und Basics sprichst, denke ich ( oder hoffe ich zumindest :!:) das Du hiermit langfristig aufgebaute individualtechnische und -taktische Ausbildung meinst. Mir wäre es, wie auch von guenter angefragt, jedoch ein großes Anliegen an Dich, dass Du beschreibst wie das umgesetzt wird und was sich dahinter verbirgt. Lässt man das so stehen, sind den Verfechtern der starren Positionszuteilung und Beachtung der Mannschaftstaktik sowie dem Einüben von ach so wichtigen Spielzügen in G und F Tür und Tor geöffnet. Und das kann trotz Meinungsbildung nicht wirklich in Deinem Sinne sein, oder ?

  • @ Fussballbaron:


    Dein letzter Beitrag klärt einiges auf.
    Bei uns fahren die Trainer mit den Kleinsten nur zu sogenannten Spieletreffs, die sie mit Mannschaften der Umgebung organisieren. Dort spielen die Kids mittlerweile überwiegend in gemischten Mannschaften. Es sollen einfach kleine Höhepunkte sein, auf die sich die Kinder freuen. Es gibt keine Verlierer. Alle bekommen ein paar Kleinigkeiten (i.d.R. Süssigkeiten). Neuzugänge können ohne Bedenken eingesetzt werden, da keine Erwartungshaltung besteht und sie dabei auch ständig in neu gemischten Mannschaften spielen. Ein positiver Trend dieser Treffs zeichnet sich auch schon ab. - In der F - Jugend, wenn es in den regulären Spielbetrieb geht , gibt es dort keine Konkurrenz unter den Eltern. Sie kennen sich schon und haben in der Regel schon gemeinsam ihre Kinder bei den Treffs angefeuert. Bei den Vereinen, die sich durch die Spieletreffs kennen, stehen die Eltern auch gemischt im Zuschauerbereich. Es bleibt noch abzuwarten, ob sich diese Idee verbreitet, bzw. wie lange dieses gute Verhältnis in höheren Altersklassen anhalten wird. hier fehlen mir einfach noch die Erfahrungswerte.


    Gruß Karl

  • @ Fussballbaron:


    Dein letzter Beitrag klärt einiges auf.
    Bei uns fahren die Trainer mit den Kleinsten nur zu sogenannten Spieletreffs, die sie mit Mannschaften der Umgebung organisieren. Dort spielen die Kids mittlerweile überwiegend in gemischten Mannschaften. Es sollen einfach kleine Höhepunkte sein, auf die sich die Kinder freuen. Es gibt keine Verlierer. Alle bekommen ein paar Kleinigkeiten (i.d.R. Süssigkeiten). Neuzugänge können ohne Bedenken eingesetzt werden, da keine Erwartungshaltung besteht und sie dabei auch ständig in neu gemischten Mannschaften spielen. Ein positiver Trend dieser Treffs zeichnet sich auch schon ab. - In der F - Jugend, wenn es in den regulären Spielbetrieb geht , gibt es dort keine Konkurrenz unter den Eltern. Sie kennen sich schon und haben in der Regel schon gemeinsam ihre Kinder bei den Treffs angefeuert. Bei den Vereinen, die sich durch die Spieletreffs kennen, stehen die Eltern auch gemischt im Zuschauerbereich. Es bleibt noch abzuwarten, ob sich diese Idee verbreitet, bzw. wie lange dieses gute Verhältnis in höheren Altersklassen anhalten wird. hier fehlen mir einfach noch die Erfahrungswerte.


    Gruß Karl

  • Da wurden jetzt grad mal ein paar Punkte miteinander angesprochen. Ich versuche sie mal zu beantworten:


    Video:
    Videos von Spielen sagen so für sich allein zwar nicht so toll viel über Ausbildungsqualität, aber oft über Ausbildungsinhalte. Und klar - Videos "belegen" nur immer den aktuellen "IST"- Zusatnd.
    Ich persönlich, respektive die Eltern meiner Kids, mache Videos auch nicht um irgendetwas zu beweisen oder zu analysieren. Videos sind primär Erinnerungsstücke an die wichtigen "ersten" Schritte. So wie der erste Schnuller, erste Schuhe, erster Schultag etc. Videos machen Eltern stolz. Gute Trainer motivieren sich an anderem ;-). Ausserdem ist es immer etwa heikel, Videos ohne das explizite Einverständnis der Eltern einfach so weiterzugeben. Rechtlich sauberer ist es, diese Videos auf einem Youtube-Channel o.ä. zu posten, der den Eltern bekannt ist und für den sie ihr Einverständnis gegeben haben.


    Basics auf dem Feld:
    In der "G" heisst "spielfähig" (Trainer/Elternsicht):
    - Fussball und Action ist überall, jeder und jederzeit, und damit nicht nur der am Ball sondern vor allem auch OHNE Ball.
    - Wir spielen 5er Turniere im 2:2 und 6er Turnier als 2:1:2
    - Wir nutzen das GANZE Feld und spielen demzufolge immer "breit" - sprich über die Flügel.
    - Die Kids "kann" die Rolle des Angreifers, des Verteidigers und - im "6er" noch die "Mitte". Sie kennen damit deren Aufgabe und primäre Position im Angriff und Verteidigung.


    - Die Kids kennen den "Kodex" der das soziale Miteinander, Ordnung, Selbständigkeit, Pünktlichkeit etc. regelt und können sich auch unaufgefordert 100% daran halten.
    - Die Kids können sich 15 Minuten auf ein Spiel konzentrieren und geben immer "Vollgas"
    - Solodribbler und Distanzschüsse sind verpönt. Spielaufbau ist alles !



    Im "G" und "F" Training erreichen wir das durch folgende Prinzipien:
    - Jeder Spieler spielt im Rotationsprinzip IMMER auf allen Positionen (also auch Torwart).

    - Wir mache kein explizites Schuss oder Torwarttraining.
    - Wir spielen sehr oft auf Mini-Tore in den beiden Ecken --> fördert "breit" und benachteiligt "Solodribbler".
    - Wir loben vor allem tolle Pässe (sowohl den Passgeber wie auch den -empfänger dem es gelungen ist sich richtig frei zu stellen). Tore nehmen wir hin, werden aber nicht speziell gelobt.
    - Wir üben "Standards": Anspiel, Abstoss, Aufbau über die Flügel, "hinten rum spielen", "Rückpass" und bauen das nach und nach aus - bei allem anderen (Torabschluss, etc. lassen wir die Kids frei spielen).
    - Position halten: Jeder Spieler bewegt sich primär in seinem Quadranten und die "Mitte" in der Mitte. Wir legen Wert darauf, dass jeder "seinen" Quadranten möglichst selber - auch gegen Ueberzahl - verteidigt und nur im "Notfall" einem anderen "zu Hilfe" kommt. So werden "Sololäufe" automatisch gestoppt und Spieler gezwungen, relative weite "Rück-"Pässe über das ganze Feld zu spielen, was uns dann oft Chancen gegen, Mannschaften öffnet, wo noch alle dem Ball hinterherjagen (Wenn die eignen Kids selber erfahren, wie der Gegner im Schilf, braucht man ihnen bez. Position nichts mehr zu erklären). Damit lernen die Kids auch sehr früh Verantwortung zu übernehmen und Eigeninitiative zu ergreifen, weil in ihrem "Sektor" nicht automatisch die Kollegen einspringen.

    - Weil durch unser "System" Angriffsspieler sich meist gegen Ueberzahl behaupten müssen sind auch bei uns auch Spieler technisch gefordert, die sich sonst einfach "durchtanken" würden.
    - Wir spielen auf relativ "langen" Feldern --> Fokus auf Spielaufbau und Passspiel --> Verhindert "Unterbrüche" durch Torabschlüsse.



    Langfristige Basics
    - Bewegungs-Trainings: wir arbeiten viel mit Hindernisparcours, Koordinationsleitern und Uebungen im unebenen und steilen Gelände (Wald, Acker, Wasser, etc.) um die koordinativen Grundlagen möglichst breit auszubilden.
    - Core-Training: Wir versuchen durch entsprechende Uebungen die allegemeine Verletzungsanfälligkeit zu verringern und das Vertrauen des Spielers zu stärken, dass er auch bei vollem Einsatz geschützt ist.
    - Life-Kinetics: Wir glauben grosse Fortschritte zu machen indem wir die Spieler im Training kognitiv fordern (z.b. mit hochgehaltenen Farbtafeln auf die Spieler permanent achten und entsprechend reagieren müssen). Damit wird z.B. auch für Eltern klar, wo ihr "Wunderkind" noch Defizite hat.

    - Kommunikation: Wir erwarten von unseren Kids dass sie auf und neben dem Feld klar kommunizieren. Nicht irgendwas Schwatzen, sondern ein internes Repertoir von Anweisungen verwenden um dem andern klar mitzuzeiten dass er falsch steht, zu spät spielt, etc.

    Ansage an die Eltern:
    - Fussball ist zu mehr als 90% ohne Ball --> Wir achten nicht nur auf das Kind am Ball, sondern primär darauf dass JEDER Spieler ALLE Rollen im GESAMTEN optimal versteht und spielen kann.
    - Man kann keine Tore schiessen, wenn man nicht vors Tor kommt. --> Wir fördern weder Weitschüsse noch wildes Gekicke. Aufbau ist König. Auch wenn ihr Kind die Latte aus 20 Meter trifft - uns interessiert das im (Moment) nicht.
    - Disziplin ist Grundlage permanenter Verbesserung: So wichtig uns Kreativität und freies Spielen, Spass und Eigeninitiative auch sind - wir setzen sie voraus und heissen sie willkommen, ABER was wir UEBEN, ist nicht einfach nur freies Spielen in der Hoffnung dass sich dann was von selber entwickelt - sondern wir UEBEN ein paar wenige, einfache Standards die dann nach und nach ausgebaut werden, und erwarten dann auch, dass diese Standards ins freie Spiel eingebaut werden.
    Wir zählen nicht Tore, sondern achten darauf, wer UNSERE "taktischen" Vorgaben am besten umsetzen kann.
    - Technisch gut spielen können sie irgendwann mal alle. Körperliche Entwicklung liegt in den Genen. Wo sich aber langfristig die Spreu vom Weizen trennt, sind die kognitiven Eigenschaften wie Wahrnehmung, Selbstmotivation, Stressresistenz, Parallelverarbeitung, Entscheidungskompetenz, Intuiition etc.
    - gesunde Ernährung und genügend Erholung sind wichtig: Kein Jungfood an Turnieren. Müde oder schlecht gelaunte Kinder gehen nach Hause!



    Selektion
    Dass unser Club Qualität primär durch Selektion erreicht stimmt nicht mehr. Unser Fussballverband hat hier ganz klar den Riegel geschoben, Rekrutierungsgebiete auf die Clubs verteilt und im Kinderfussball das aktive Abwerben verboten. Somit müssen auch wir mit dem arbeiten was wir haben, was aber nicht nachteilig zu sein hat.
    Da Selektion nur noch bedingt stattfindet, sind Trainerarbeit und -konzepte vergleichbarer und der "Output" klar messbarer geworden.
    Es lohnt sich nun auch langfristig zu denken und zu planen. Da Jungs, wenn sie dann mal dabei sind, nicht permanent ausgewechselt werden, tragen endlich auch einmal die langfristig aufbauenden Konzepte Früchte was uns immer mehr zur Ansicht bringt, dass technisches Talent sekundär, aber die sozio-kognitive Intelligenz eines Spielers viel wichtiger ist.
    Im Klartext: Wenn man primär durch Ausbildung, statt Selektion bestehen muss, braucht man vor allem Spieler die Lernen und Gelerntes Umsetzen können, statt solche, welche schon mit 3 Jahren durch überambitionierte Eltern "Talente" antrainert wurden. Lernkompetenz kann man nur beurteilen wenn man die Kids durch entsprechende Vorgaben fordert und fördert. Einfach nur die Blumen pflücken die irgendwo dank ihrer Gene oder besonders fruchtbarem Elternboden zufällig aufpoppen führt, meiner Meinung nach, längerfristig nur zu viel Frustration auf beiden Seiten.


    So, dass mal ein paar Punkte frei von der Leber.
    Vom jetzigen Verein haben wir ein Handbuch mit Uebungen und Zielen für jeden Jahrgang die alle so aufeinander abgestimmt sind, dass am Ende ein "fertiger" Spieler rauskommt, der es potentiell als Profi schaffen könnte (und mit 1.6 Profis im Schnitt pro Jahrgang stehen wir da nicht schlecht ;)
    Auch die meisten anderen europäischen Clubs haben solche detaillierte Ausbilungshandbücher in der Mache oder bereits schon im Einsatz. Der Trend also geht ganz eindeutig in diese Richtung. Trainer werden zunehmen reine "Umsetzer" dieser fertigen Trainingspläen, und haben damit mehr Zeit, sich endlich auch mal auf die persönliche Entwicklung de Spielers und die sozialen Komponenten der Teamentwicklung zu konzentrieren.














  • Karl zum Thema Spielertreffs


    So Spielertreffs sind sicher was Gutes.
    Nur findet oft auch mal gerade hier "übermotivierte" Eltern, die umsverecken zeigen müssen, wie gut ihre Kinder sind.
    Oft ist es dann halt bei solchen "Treffs" nicht klar, worum es geht, keiner so richige für die Durchführung verantwortlich, und so sind dann Konflikte vorprogrammiert.
    Aus Sicht des Kindes gibt es wohl keinen grossen Unterschied ob das jetzt nur ein lockeres Treffen ist oder ein gut organisiertes Turnier.


    Aus meiner Sicht funktionieren solche Treffs am Besten wenn sie völlig unverbindlich und offen sind:
    Einfach die Meldung wann und wo sich Familien zum Fussballspielen treffen können. Am besten neben einem Spielplatz wo Geschwister auch noch auf ihre Rechnung kommen.
    Dann die Jugend einfach machen lassen. Die könenn das. Auch ganz ohne Coach. Als Eltern nur einschreiten, wenns gefährlich wird oder sich ein Kind gar nicht mehr einkriegt. Und wenn Eltern unbedingt mitspielen wollen, dann sollen sie das in einem Elternmatch tun, und nicht den Kleinen auf die Füsschen treten ;)