Fußball - ein elitärer Sport?

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    Ich bin Trainer einer F-Jugend aus Kiel und bin dadurch in den letzten Wochen mit einigen Regeländerungen konfrontiert worden, die mir und meinen Trainerkollegen aus anderen Vereinen absolut nicht zusagen.

    Ich habe meine Gedanken zu diesen Änderungen, die ich zusätzlich als Gefahr für den Breitensport sehe, in Worte gefasst und unter http://www.fussballbasis.homepage.t-online.de/ ins Netz gestellt und möchte sie hier zur Diskussion stellen.

    Ich hoffe, dass hier einige sind, die mit den beschriebenen Änderungen schon Erfahrungen haben, meine Befürchtungen in vielen Punkten widerlegen können und mich vielleicht ein wenig positiver in die neue Saison gehen lassen.

  • Ich hab mir mal die Mühe gemacht den sehr langen (aber gut formulierten und aufgeteilten) Text durchzulesen, hier sind nun ein paar Gedanken und Anregungen von mir dazu. Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass das alles richtig ist was ich sage, ich habe keine Erfahrung bei G- und F/E-Jugend!

    - Ich lese sehr gerne lange Texte. Die meisten Leute allerdings eher nicht. Ich würde dir raten an den Anfang ein paar kurze Thesen als Zusammenfassung zu stellen.

    - wenn du von "dieses Konzept" sprichst, solltest du es vielleicht verlinken. Im Detail ist es mir nämlich auch nicht mehr bekannt.

    - Ich gebe dir am Anfang recht: Die ganzen Konzeptausarbeitungen, bei denen davon geredet wird, dass es völlig unwichtig ist, ob man (ab und zu mal) ein Spiel gewinnt, gehen weit an der Basis vorbei. Wer dauernd verliert ist frustriert und hört irgendwann auch auf. Punkt.

    - "Ein Verein, der das von Ihnen erdachte Konzept in all seinen Bestandteilen bedingungslos umsetzt, wird eine Niederlage nach der anderen kassieren"
    Warum das so sein soll, daraus werde ich nicht so schlau!

    - 4:4/7:7 gebe es auch im Training:
    Ja, aber der Unterschied ist ja, dass es gerade im Spiel etwas Besonderes ist, sich auch immer wieder gegen andere Gegner durchsetzen zu müssen, die einem nicht bekannt sind. Ich finde diese Spielformen für die jeweiligen Altersgruppen genau richtig, das ist mittlerweile auch sportwissenschaftlich anerkannt. Für die Kids machts bestimmt keinen Unterschied so lang sie nen Trikot anhaben dürfen. Mit dem Tor(netz) geb ich dir vollkommen recht, wo steht das, dass nur noch Stangen genommen werden sollen?

    Warum gönnt man den Kindern dann am Wochenende nicht die 40- (F-Jugend) bis 60-minütige (D-Jugend) Abwechslung und das Erlebnis „richtiger“ Fußballspiele?
    Mein Gefühl hierbei ist immer, dass das die betreffenden Trainer am meisten stört und nicht so sehr die Kinder.

    G-Jugend ohne Torwart:
    Dazu kann ich nicht viel sagen, keine Ahnung. Ich bin aber eh der Meinung, dass das zu hoch gehängt wird. Lasst die Kleinsten rumbolzen, mit TW, ohne TW, fünf, vier wie auch immer, ist doch ganz egal.

    Falsche Einwürfe nicht ahnden
    Find ich völlig ok. In deinem "Brief" redest du von "unglaublich starken taktischen Mitteln" - bei einer F-Jugend! Das ist deplatziertes Denken meiner Meinung nach. Ich glaube nicht, dass die Auswirkung davon so dramatisch sein wird, wie du beschreibst. Dass es in dieser Altersklasse noch so viele falsche Einwürfe gibt, führe ich tatsächlich auf ein altersbedingtes Problem zurück, später lernen sie es viel leichter. Also auch später ahnden. Macht Sinn für mich.

    Kleine Mannschaften = Mehr Mannschaften = Problem bei Trainerfindung:
    Interessanter Punkt, den ich so noch nicht gesehen habe, da ist einiges dran an dem was du schreibst. Das ändert ja aber nichts an der Tatsache, dass diese Spielformen für die jeweilige Altersklasse trotzdem die richtigen sind. Man kann doch nicht etwas weiterführen, was erwiesenermaßen sportlich falsch ist, nur weil es organisatorisch "besser/leichter" wäre. Es gibt durchaus Möglichkeiten: Warum nicht die drei D7-Jugenden zusammen auf einem Platz trainieren lassen mit den Trainern die man auch für 2 Großfeldmannschaften bräuchte? Das passt sowohl vom Platz her als auch von der Traineranzahl her.

    Der dicke Fridolin
    Ist schon richtig was du schreibst, aber das Ausmachen Fridolins als "Störfaktor" findet so auch bei 11er-Mannschaften statt, und zwar in gleichem Maße. Die Gefahr für "Fridolin" von den anderen nicht anerkannt zu werden, bleibt meiner Meinung nach gleich, egal ob 4er, 7er, oder 11er-Team. Richtig ist, dass seine Unzulänglichkeiten einer 4er-Mannschaft mehr schaden. Ist für mich aber eher ein Problem, das den Trainer betrifft.

    Unerwünschte Spielertypen
    Die Analyse ist im Kern schon richtig, aber der Schluss meiner Meinung nach falsch: Bisher war es doch wirklich so, dass zum Beispiel bei D11 ein schneller großer Spieler Spiele fast im Alleingang entscheiden konnte. Das wird es so nicht mehr geben, andere Spieler sind gefordert und werden gefördert.







  • Hmmm, das is natürlich ein sehr einseitiger Text. Einige Argumente sind gut, andere weniger.
    Besonders die Absätze mit den Spielertypen, die angeblich durch die Änderung benachteiligt werden, kann ich so nicht nachvollziehen. Warum sollte ein dickerer, aber zweikampfstarker Spieler auf einem Kleinfeld schlechter zurechtkommen als beim 11 gegen 11? Gerade beim Kleinfeld kann man m.E. durch gute Übersicht viel Laufarbeit sparen. Klar, ein körperlich starker, schneller Spieler mit viel Kondition tobt sich in der D-Jugend gerne auf dem Großfeld aus. Aber andererseits bringt ihn auch beim Kleinfeldfußball seine Schnelligkeit weiter. Und durch die häufigeren Ballkontakte verbessert sich dann die Technik automatisch.
    Dagegen ist es sicher aus den erwähnten Gründen problematisch, wenn G-Junioren auf Stangentore ohne Netze spielen müssen. Tore mit Netzen, richtige Trikots, ein "richtiger" Schiedsrichter, das macht doch für die Kinder ein echtes Spiel aus, im Gegensatz zu Training bzw. Bolzplatz. Das darf man ihnen nicht nehmen!

  • Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    - wenn du von "dieses Konzept" sprichst, solltest du es vielleicht verlinken. Im Detail ist es mir nämlich auch nicht mehr bekannt.




    Habe am Ende der Seite einen Link gesetzt.

    Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    - "Ein Verein, der das von Ihnen erdachte Konzept in all seinen Bestandteilen bedingungslos umsetzt, wird eine Niederlage nach der anderen kassieren"
    Warum das so sein soll, daraus werde ich nicht so schlau!




    Stimmt, da habe ich mitten im Schreiben die Vorgehensweise geändert. Diesen Satz muß ich bei Gelegenheit noch mal näher erläutern.

    Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    - 4:4/7:7 gebe es auch im Training:
    Ja, aber der Unterschied ist ja, dass es gerade im Spiel etwas Besonderes ist, sich auch immer wieder gegen andere Gegner durchsetzen zu müssen, die einem nicht bekannt sind. Ich finde diese Spielformen für die jeweiligen Altersgruppen genau richtig, das ist mittlerweile auch sportwissenschaftlich anerkannt. Für die Kids machts bestimmt keinen Unterschied so lang sie nen Trikot anhaben dürfen. Mit dem Tor(netz) geb ich dir vollkommen recht, wo steht das, dass nur noch Stangen genommen werden sollen?




    "Sportwissenschaftlich anerkannt" mag durchaus richtig sein. Aber das gehört meiner Meinung nach in den Leistungssektor und nicht in den Breitensport. Im Breitensport sollten die Interessen der Kinder und nicht die der Wissenschaft im Vordergrund stehen. Die Ausrichtung nach Sportwissenschaften macht es zudem noch schwerer, Trainer zu finden. Wir reden hier nach nicht von Leuten mit Trainerscheinen, sondern von Eltern oder Alt-Herren-Spielern.

    Das mit den Stangen als Tore steht noch nirgends. Der SHFV hat es bisher noch nicht geschafft, seine Webseite zu aktualisieren. Auf Nachfrage des Kreisjugendausschusses nach der genauen Umsetzung hat man aber die Stangen-Variante (oder gar "Jacken hinlegen") genannt. Es ergibt sich allerdings auch aus den Spielfeldgrößen: Wenn auf einem 15mal20 Meter großem Feld (noch dazu ohne Torwart) gespielt werden soll, dann kann man da keine Jugendtore hinstellen.

    Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    Warum gönnt man den Kindern dann am Wochenende nicht die 40- (F-Jugend) bis 60-minütige (D-Jugend) Abwechslung und das Erlebnis „richtiger“ Fußballspiele?
    Mein Gefühl hierbei ist immer, dass das die betreffenden Trainer am meisten stört und nicht so sehr die Kinder.




    Das kann natürlich auch sein. Ich kann in die Köpfe der Kinder natürlich nicht reinschauen, allerdings meine Erlebnisse der letzten Saison wiedergeben: Im Herbst fielen an vier Wochenenden hintereinander die Spiele wetterbedingt aus. Die Kinder waren am Ende dieser Zeit beim Training extrem unmotivierter als sonst.

    Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    Falsche Einwürfe nicht ahnden
    Find ich völlig ok. In deinem "Brief" redest du von "unglaublich starken taktischen Mitteln" - bei einer F-Jugend! Das ist deplatziertes Denken meiner Meinung nach. Ich glaube nicht, dass die Auswirkung davon so dramatisch sein wird, wie du beschreibst. Dass es in dieser Altersklasse noch so viele falsche Einwürfe gibt, führe ich tatsächlich auf ein altersbedingtes Problem zurück, später lernen sie es viel leichter. Also auch später ahnden. Macht Sinn für mich.




    Ich habe sicherlich etwas übertrieben, was die taktischen Möglichkeiten angeht. Ich werde keine außergewöhnlichen Einwürfe trainieren lassen. Wenn andere das tun, werde ich mir "Gegenmaßnahmen" einfallen lassen müssen.

    Aber das eigentliche Problem ist ja einfach, dass Einwürfe bisher kaum trainiert wurden. Kinder können jonglieren, Doppelpaß spielen, flanken etc. Alles viel schwerer zu lernen, als ein Einwurf. Laßt die Kinder bei jedem Training 5 Einwürfe machen (Zeitaufwand 2 Minuten) und das Problem sollte sich größtenteils (auch Erwachsene machen noch mal falsche Einwürfe) erledigt haben.

    Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    Kleine Mannschaften = Mehr Mannschaften = Problem bei Trainerfindung:
    Es gibt durchaus Möglichkeiten: Warum nicht die drei D7-Jugenden zusammen auf einem Platz trainieren lassen mit den Trainern die man auch für 2 Großfeldmannschaften bräuchte? Das passt sowohl vom Platz her als auch von der Traineranzahl her.




    Deine Lösungsmöglichkeit ist sicherlich gut gemeint, wird aber nicht überall umsetzbar sein. Für eine Großfeldmannschaft bräuchte man eigentlich 2 Trainer. Bei einer Aufteilung auf drei Mannschaften, müßte außerdem einer der Trainer am Wochenende zwei Mannschaften betreuen. In meinem Verein werden wir nächstes Jahr zwei Großfeld-D-Jugenden haben, die jeweils nur mit einer Person besetzt sind. Eine dieser D-Jugenden werde ich trainieren. Zusätzlich zur F- und G-Jugend. Mehr geht einfach nicht.

  • Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    Der dicke Fridolin
    Ist schon richtig was du schreibst, aber das Ausmachen Fridolins als "Störfaktor" findet so auch bei 11er-Mannschaften statt, und zwar in gleichem Maße. Die Gefahr für "Fridolin" von den anderen nicht anerkannt zu werden, bleibt meiner Meinung nach gleich, egal ob 4er, 7er, oder 11er-Team. Richtig ist, dass seine Unzulänglichkeiten einer 4er-Mannschaft mehr schaden. Ist für mich aber eher ein Problem, das den Trainer betrifft.




    Es ging mir ja nicht nur um "Fridolin", sondern um jeden Anfänger. Je kleiner die Mannschaft, desto schlechter sind die Integrations- und damit Motivationschancen.

    Zitat:


    Chris schrieb am 14.07.2007 13:44
    Unerwünschte Spielertypen
    Die Analyse ist im Kern schon richtig, aber der Schluss meiner Meinung nach falsch: Bisher war es doch wirklich so, dass zum Beispiel bei D11 ein schneller großer Spieler Spiele fast im Alleingang entscheiden konnte. Das wird es so nicht mehr geben, andere Spieler sind gefordert und werden gefördert.




    Kann ich momentan nichts zu sagen. Erfahrungen in der D-Jugend werde ich nach dem Sommer erstmals sammeln.

    Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Genau wie du erhebe ich natürlich auch keinen Anspruch auf vollkommene Richtigkeit meiner Aussagen.







  • Hallo!

    Es ist immer wieder interessant über solche DInge zu Diskutieren:
    Auch ich habe mir dein langen text durchgelesen.


    Ich selber habe leider auch keine Bambinis trainiert dennoch halte ich es sehr sinnvoll ohne Torwart und ohne Tor zu spielen.
    Es ist leider so, dass genügend Trainer bereits in Alter von 5 jahren meinen ein Kind müsste ausschließlich im Tor stehen und müsste 7x die Woche Torwarttraining bekommen damit der kleine Knirps auch bloß nur Torwart wird!
    Klar gibt es Trainer die ihre Jungs nicht auf bestimmten positionen festlegen es gibt aber leider auch jene die dieses tun da die meisten halt Eltern sind die nur Herrenfußball gespielt haben wenn überhaupt udn von der richtigen förderung einen kindes keine ahnung haben.

    Zum Spiel 4 gegen 4:
    Auch ne tolle idee, jedes Kind hat den Ball und wird mit ins Spiel einbezogen.
    Keine kann sich drücken jeder wird gebraucht und alle Kinder lernen das Fußballspielen bzw. lernen mit dem Ball auch etwas anzufangen.


    Zur Trainerproblematik:
    Bis zur E Jugend muss man nicht unbedingt die Größte Ahnung haben.
    Wenn ein verein gut geführt ist ein Ausbildungskonzept für die Trainer hat dann klappt das.
    Ich habe bisher immer irgendwelche Eltern gefunden, Die haben instruktionen von mir bekommen und los gings.
    Notfalls betreuuen sie halt nur die Kinder bei den spielen wo sie so oder so dabei sind....
    Das Training kann man auch sehr gut mit wenig Trainern organisieren.
    Wir haben in Jahrgang 1997 80 Kinder und 4 Trainer.
    Mit Stationstraining klappt das wunderbar.
    Es ist alles nur ne Frage der organisation.

    Und zu den kleinen Spielfeldern bei älteren Kindern:
    Klar sind die Kinder im vorteil die technisch schon sehr stark sind aber desshalb kann man die mannscahften ja auch unterschiedlich stark melden.
    Fakt ist je kleiner das spielfeld desto mehr werden die kinder gefördert.
    letzendlich muss es doch in unseren interesse sein die sehr talentierten Kinder auch optimal zu fördern um international auch mithalten zu können.
    Meine jungs sind zumindest immer richtig heiß auf die hallensaison :)

    Und bitte folgendes bedenken:
    - Kinder brauchen auch abwechslung d.h. wenn 12 Jahre immer nur die gleichen Regeln herrschen verlieren Kinder auch die Lust am fußball.
    - geh mal auf ein großes spielfeld bück dich ein wenig so das du ca 130 groß bist udn schau dir dann nochmal die größe des Spielfeldes an ;)
    Viele grüße


  • Hallo zusammen,

    ich habe mir den Text auch mal durchgelesen, und möchte zu einigen Inhalten mal was sagen.

    Der Einwurf:

    Hier sehe ich auch kein Problem, den Kindern einen halbwegs richtigen Einwurf zu vermitteln. Passiert ein falscher Einwurf im Spiel, kann man als Spielleiter das Kind korrigieren und dann wiederholen lassen, damit ist das „ Problem“ in der Regel gelöst.

    Die Spielfeldgröße:

    Hier denkt mir Sammer zu extrem, diese Felder sind mir auch etwas zu klein und verleiten natürlich die Kids zum Bolzen, d.h. die Schußstärkeren werden wahrscheinlich jede Gelegenheit nutzen und aufs Tor schießen. Somit geht meiner Ansicht nach die Spielfreude verloren.

    Der Ball:

    Bei G und F Junioren sollte der Leichtball (290 Gr.) zwingend vorgeschrieben werden, allein schon aus gesundheitlichen Gründen. Für E und D Junioren halte ich einen 340-370 Gr. „Schweren“ Ball für angemessen.

    D 11:

    Gehört für mich Bundesweit abgeschafft, bei uns im Kreis wird über das ganze Feld auf die großen Tore gespielt, welch ein Schwachsinn!! Hier werden tatsächlich nur die laufstarken Spieler gefördert. Zählt mal die Ballkontakte von „Fridolin“ bei dieser Konstellation…

    Torhüter:

    Es ist richtig, dass die Kinder ins Tor wollen und ihren Vorbildern nacheifern. Ganz wichtig ist aber, den Torhüter sehr oft zu wechseln. Letzte Saison hatte ich bei acht Pflichtspielen fünf verschiedene Kinder im Tor. Dadurch fängt man sich natürlich ein paar Gegentore mehr ein, aber das ist zu vernachlässigen. Übrigens sollen meine Torhüter mittlerweile in der Regel „kurz“ abspielen, der lange Abschlag soll vermieden werden damit die Kids auch von hinten anfangen Fußball zu Spielen.

    Viele Grüße
    Anton


  • Zitat:


    Anton schrieb am 15.07.2007 09:34
    D 11:

    Gehört für mich Bundesweit abgeschafft, bei uns im Kreis wird über das ganze Feld auf die großen Tore gespielt, welch ein Schwachsinn!! Hier werden tatsächlich nur die laufstarken Spieler gefördert. Zählt mal die Ballkontakte von „Fridolin“ bei dieser Konstellation…




    Dieser Meinung schließe ich mich voll an. Ich bin aber mittlerweile der Meinung dass hier nicht der Verband sondern die Basis das Problem ist. Siehe auch meinen Beitrag in Forderungen und Wünsche.

  • @ETV:

    International mithalten ist nicht Ziel des Breitensports.

    Anton:

    Ich persönlich habe auch nichts gegen den Leichtball (die Kinder unserer E-Jugend schon eher, die sich beim letzten Training die Bälle der G geliehen hatten). Steht ja auch so im Text. Die Kombination aus Leichtball und verkleinertem Spielfeld ist aber nicht besonders sinnvoll. Du schreibst ja selber, dass die Kinder zum bolzen verleitet werden.

    Anton und Fugazzi:

    D11 abschaffen - und dann D9 oder D7?

    Ich persönlich werde - wie weiter oben schon erwähnt - nach dem Sommer meine ersten Erfahrungen im D-Bereich sammeln. Kann also bisher nur die "nicht sportlichen" Aspekte einschätzen.

    Bei uns im Kreis Kiel gibts Wahlmöglichkeit zwischen D11 und D7. Vereine mit 15 Kindern im Kader melden halt D11, Vereine mit 10 Kindern dann D7.
    Was aber macht der Verein mit 15 Kindern, wenns nur noch D7 gibt?

    Unabhängig von dieser organisatorischen Frage bin ich auch mal auf die Gesamtumsetzung gespannt, wenns wirklich nur noch D7 geben sollte. Hier gibts z.b. in der C-Jugend ne Verbandsliga (keine Ahnung, obs die auch in anderen Ländern gibt). Die müßten dann eventuell auch abgeschafft werden, da mir der Sprung von D7 zu C-Verband etwas groß erscheint.

    In diesem Zusammenhang ne kleine Nebenfrage: Werden bei euch auch die Bezirke abgeschafft?

  • Sambu: Das Argument mit zuvielen oder zuwenige Spielern zieht doch nicht. Du kannst in allen Altersklassen zu viele oder zu wenige Spieler haben. Wenn Du z.B. statt 15 plötzlich 20 Spieler in der D hast, machst Du einfach 2 D7 Teams. Ein D11 Team wäre hier schon wieder unpassend...
    Wieso wäre der Sprung von D7 zu C-Verbandsliga zu groß? Diesen Sprung müssten dann doch alle beteiligten Spieler vollbringen und nicht nur einige wenige!

  • kleinere Spielfelder bedeutet im Normalfall auch kleinere Tore. Dadurch nimmt das Gebolze eher ab. Ist doch viel leichter, bei D11 - große Tore, kleiner Torwart - ein Fernschusstor zu erzielen. Ein Spieler mit hartem Schuss muss nur in den halben Meter Platz zwischen Torwart und Latte treffen, nicht einmal besonders gezielt.
    Hier in Württemberg wird nächsten Sommer D9 auf GROSSE Tore eingeführt. Das verstärkt m.E. noch diesen (ungewünschten) Effekt. Diese Saison habe ich eine C7 trainiert, die auf 5m-Tore spielt. Im Vergleich zum großen Feld gibt es eher deutlich weniger "Gebolze".

  • Markus:

    Sicher, wenn wir 20 Kinder haben, melden wir zwei D7 statt einer D11.

    Es soll ja auch kein Argument pro oder contra D11 sein, sondern einfach ein Argument für den Beibehalt der Wahlmöglichkeit. Die kleinen Vereine sollten in der Lage sein, je nach Anzahl der zur Verfügung stehenden Spieler bzw. Trainer, eine Möglichkeit haben, allen Kindern das Fußballspielen zu ermöglichen.

    Der Sprung von D7 zu C-Verband ist mir zu groß, da neben der Umstellung auf Großfeld dann auch gleich der Leistungsdruck (Abstiegsmöglichkeit) dazu kommt.

    Man muß natürlich auch wieder zwischen kleinen und großen Vereinen unterscheiden. Etablierte Vereine werden in der Regel mindestens zwei C-Jugenden haben. Da spielt man dann nach der D7 erstmal "zur Eingewöhnung" in der C2 und dann erst als alter Jahrgang im Verband. Steigen kleinere Vereine dann mal aus dem Kreis in den Verband auf (Bezirke werden in SH abgeschafft), wird ein Teil der Mannschaft in der folgenden Saison aus ehemaligen D7-Spielern bestehen.

    Solange es sogar von Kreis zu Kreis unterschiedliche Regeln gibt (von bundesweit einheitlichen Regeln kann man ja derzeit nur träumen), wird man bei diesem Thema wohl kaum auf einen grünen Zweig kommen.

    Mir persönlich ist die Wahlmöglichkeit zwischen D11 und D7 aber eh wichtiger als Spekulationen darüber, wie D7-Spieler sich im C-Verband zurechtfinden. Mit der Wahlmöglichkeit, kann ich alle Kinder spielen lassen. Die D-Jugend, die ich nächstes Jahr trainieren werde, besteht aus Kindern mit sehr sehr weit verborgenen Talenten. Ob diese Kinder in einer D7 oder in einer D11 mehr lernen, ist mir nicht so wichtig, wie die Tatsache, dass alle Kinder in jedem Spiel zum Einsatz kommen.

  • Zitat:


    Sambu schrieb am 15.07.2007 14:32
    koeppchen:

    D9 auf große Tore? Du meinst die 7m*2,44m-Tore? ... und von denen hat jeder Verein in Württemberg zwei bewegliche rumstehen?




    Hmmm im Zweifel würde ja auch ein bewegliches Tor reichen. Aber es sollen über Förderprogramme Zuschüsse bereitgestellt werden, damit die Vereine sich das leisten können. Es soll aber die Wahlmöglichkeit einer D7-Mannschaft erhalten bleiben. Nur die 11-er Mannschaften werden abgeschafft.

  • Na prima, da habe ich mir soviel Mühe gegeben und als ich anstatt auf "neuen Beitrag erstellen" auf "mehr Optionen" gedrückt habe, war mein Beitrag weg. Spitze!

    Nun mal die Super-Kurzfassung: Vielleicht solltest du nicht alles so schwarz sehen und viel offener für Innovationen sein. Viele Beispiele, die du anführst sind einfach nur an den Haaren herbeigezogen. Schade, dass mein vorheriger Text nun weg ist. :( Bei uns im Verband wird schon Vieles umgesetzt und es ist noch kein Verein daran zugrunde gegangen.

    Stell dir mal vor, bei uns gibt es inzwischen bei den F-Jgdl. eine Fairplay-Liga, d.h. die Spiele kommen ohne Schiedsrichter aus und Streitigkeiten werden unter den Spielern selbst geregelt. Was glaubst du wie viele Vereine das für die schlechte Erfindung seit Tamagotchis halten. Aber auch dort wird Fußball gespielt.

    Echt ärgerlich, dass der Text weg ist. :) um es nochmals zu erwähnen.

    Viele Grüße!

    PS: koeppchen: 7,32*2,44 wenn schon denn schon

    PPS: ETV-HAMBURG: "Bis zur E Jugend muss man nicht unbedingt die Größte Ahnung haben." Die besten Trainer sollten an die Basis. Dort wird am meisten vergeigt, was später nur sehr schwer auszubaden ist.

    PPPS: Kann mir mal bitte jemand sagen was m. E. heißt.


    "Zufriedenheit ist Stillstand"

    Einmal editiert, zuletzt von Eye-See ()

    • Offizieller Beitrag

    Für viele hier im Forum, die meine Einstellung kennen, mag es verwunderlich sein. In den meisten Punkten folge ich Herrn Sammer.

    Auf die Details möchte ich nicht eingehen, die sind teilweise schon in anderen Beiträgen nachzulesen und decken sich mit Postings, die hier schon geschehen sind.

    Eins möchte ich gerne kommentieren, weil ich hier aus Erfahrung sagen kann:
    D7 ist auch für “Fridolin” der beste Weg. Hier wird er gefordert und muss mitmachen. Solche Kinder sind in der D7 über sich hinaus gewachsen. Sie waren in der D7 wichtig und tankten dort mächtig Selbstvertrauen. Für Entwicklung dieser Kinder ein absoluter Hauptreffer. Ab C-Jugend war es dann vorbei, der Leistungsdruck wurde zu groß und eine Auffangmannschaft für schwächere Spieler gab es nicht. Dieses Problem gibt es aber nicht nur beim Fußball.

    Was mir am “Sammer-Konzept” nicht gefällt, ist die Umsetzung. Das Beispiel mit den Stangentoren ist mit Sicherheit der falsche Weg, aber so will man wohl eine noch größere Kostendiskussion vermeiden. Man könnte dies auch als “faule Kompromisse” betrachten.
    Eins ist doch klar: Bei kleineren Teams werden mehr Betreuer und wahrscheinlich auch mehr Trainer benötigt. Ebenso werden mehr Schiedsrichter, Platzzeiten, vielleicht auch Bälle und Tore zur Verfügung stehen müssen und die damit entstehenden Kosten werden steigen.

    Hier wird versucht ein Konzept durchzudrücken, ohne die Grundlagen dafür zu schaffen. Das ist für mich das größte Problem am “Sammer-Konzept”, mit dem Inhalt könnte ich mich in großen Teilen anfreunden. Den zweiten Schritt vor dem ersten Schritt zu machen, kann gefährlich werden.

    Da sind sie wieder die Probleme: Qualifikation, Geldmangel, Ehrenamt und die vielen Tätigkeiten eines Trainers, die er nicht erfüllen kann.
    Innovation ist im Fußball schon lange überfällig, aber mit der Brechstange wird es nur schwer funktionieren.

  • Diese Brechstangen-Taktik ist vermutlich auch der Auslöser für meinen Unmut. Am 30.06.2007 beschlossen, am 02.07.2007 erstmalig an die Vereine kommuniziert, aber trotzdem ab sofort gültig.

    Da fehlt die Übergangs- bzw. Planungszeit. Hätte ich vor einem halben Jahr von diesen Änderungen erfahren, hätte ich den Kram nach und nach mal in der Praxis ausprobieren können. Jetzt allerdings ist meine Truppe in den Ferien und ich muß mich mit dem theoretischen ("der Schwarzmalerei") begnügen.

  • Bei uns dauert es immer recht lange, bis Neuerungen umgesetzt werden... Ist aber vielleicht besser als die Brechstange.

    @ Eye-See: Ist mit auch aufgefallen, wollte aber keine Haarspalterei betreiben ;)

  • Der SHFV hat seine Satzungen aktualisiert.

    Das Ergebnis ist nicht so schlimm wie befürchtet. Es ist noch extremer.
    Beispiel G-Jugend:

    Zitat:



    § 10 Spiele auf Kleinfeld und Anzahl der Spieler(innen)

    (...)

    3. Die Spielfeldgrößen sind in den Altersklassen wie folgt festgelegt:

    G- Junioren/Juniorinnen ca. 15 x 20 Meter

    (...)

    4. Die Größe der Strafräume beträgt gemessen von der Torlinie bzw. von der Innenkante der Torpfosten bei der:

    G-Jugend 9,00 m

    (...)

    7. Bei der G- und der F-Jugend sind Tore mit den Abmessungen 3 x 2 m oder 5 x 2 m in allen anderen Al-tersklassen 5 x 2 m einzusetzen.

    (...)

    9. Bei der G-Jugend besteht die Mannschaft aus vier oder fünf Spielern/innen, und zwar abhängig von der gewählten Spielvariante vier gegen vier, vier plus Torwart gegen vier plus Torwart oder fünf gegen fünf.

    (...)




    (Quelle: http://www.shfv-kiel.de/index_info4_jugend.htm)

    - Ein 15 mal 20 Meter großes Feld, aber ein 9m großer Strafraum. Der Strafraum geht also bis fast zur Mittellinie.
    - Statt der angekündigten Stangentore bleiben 3mal2 bzw. 5mal2 Meter große Tore vorgeschrieben. Kaum ein Verein hat 3mal2-Tore. Wir spielen jetzt also auf einem 15mal20 Meter großem Feld auf 5mal2-Meter-Tore ... und das dann auch noch teilweise ohne Torwart.

    Soll ich jetzt lachen oder weinen?


    Nachtrag:

    Habe gerade mal eine Anfrage an die Verbandsjugendobfrau gestellt:

    Zitat:



    Sehr geehrte Frau XXX,


    die am 30.06. auf dem Verbandstag beschlossenen Änderungen des §10 der Jugendordnung sind meines Erachtens alles andere als ausreichend durchdacht worden.


    Aber da diese Änderungen ja jetzt bindend für alle Kreise und deren angeschlossenen Vereine sind, muss ich mich als Jugendtrainer jetzt mit der Umsetzung beschäftigen. Dazu habe ich eine konkrete Regelfrage:


    Wie ist in der G-Jugend bei den Spielvarianten vier gegen vier bzw. fünf gegen fünf (beides findet ohne Torwart statt), mit einem Strafstoß umzugehen?
    Darf zur Abwehr des Strafstoßes ein Spieler ins Tor gestellt werden und den Ball mit der Hand berühren?


    Da ab der kommenden Saison der Strafraum bis auf einen Meter an die Mittellinie heranreicht (siehe Punkt 3 und 4 des §10 der Jugendordnung), wird ja fast jeder Regelverstoß einen Strafstoß zur Folge haben. Zusätzlich sind ja weiterhin große Tore vorgeschrieben (siehe Punkt 7 des §10 der Jugendordnung) und es werden hauptsächlich Tore der Größe 5x2 Meter zum Einsatz kommen (3x2m Tore hat kaum ein Verein).
    Somit ist die Frage, ob bei einem Strafstoß ein Feldspieler als Torwart (mit Handeinsatz) fungieren darf, von entscheidender Bedeutung. Ich bitte also um dringende Beantwortung.




    Die Frage ist natürlich genau so blödsinnig, wie die Regeländerungen an sich. Aber sie ist leider voll und ganz berechtigt. Auf die Antwort bin ich gespannt ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Sambu ()