Schuldenfrei ohne Vereine!

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • wie so vieles, so kann man diese Grundsatzdiskussion von 2 unterschiedlichen Seiten führen.


    Vereine, damit meine ich alle, auch wenn der Fussball hier wohl die grösste Organisatin darstellt, betreiben eine Sozialarbeit, die in Zahlen nicht beziffert werden kann,
    aber letztendlich nicht bezahlbar ist.


    wieviel, gar nicht bezahlbare Sozialarbeiter, müssten an Stelle der Vereine tätig sein?


    wieviele Kinder bzw. Jugendliche erreicht ein Sozialarbeiter im Vergleich zu den Vereinen in seinem Tätigkeitsfeld?
    Zumindest bei uns ist dieses Verhältnis vollkommen .undiskutabel.


    diese Wertigkeit braucht man gar nicht in Zahlen ausdrücken, sie ist eh unbezahlbar.



    andererseits muss man sich bei nachfolgendem schon einige Gedanken machen.


    Spielgemeinschaft mit 6 Vereinen, insgesamt 8 Jugendmannschaften
    4 Rasenplätze und 2 Hartplätze
    5 Clubhäuser, teilweise vom Feinsten


    nun soll ein Kunstrasenplatz für fast 700.000,--€ gebaut werden.


    dass es da nicht wenige Stimmen gibt, die die Ansicht vertreten, dieses Geld an anderer Stelle sinnvoller zu verwenden, kann ich absolut nachvollziehen.


    2 Ansichtsseiten mit jeweils nicht von der Hand zu weisenden Argumentationen.


    gg

  • Das ist vollkommen richtig. Man kann und darf als verein nicht unkontrolliert aus den vollen schöpfen. Wenn ich mal meinen alten Verein sehe mit 4 Seniorenmannschaften (incl Alt Herren) und 12 Jugendmannschaft und das alles auf einem Kunstrasenplatz mit Zeitbeschränkungen (nicht länger als 20.30 Uhr weil Wohngebiet), dann sind solche vorstellungen regelrecht maßlos.


    Wie viele Mannschaften benötigt werden um einen 2. Platz zu bekommen ist sicherlich ermessenssache. Andereseits kann ich von Vereinen aus dem Norden berichten, wo jeder Jahrgang einen eigenen rasenplatz hat und die Senioren natürlich ebenfalls. Aber dazu muss man sagen, dass der Bauer, dem die felder gehört hatten, froh war, dass er die abgeben durfte. Die Stadt hat dann lediglich die Flutlichtmasten bezahlt und die Mannschaften sind selber verantwortlich für die Pflege. Das finde ich in Ordnung.

  • Ich denke, der Mehrzahl an Kommunen sowie Vereinen täte es gut, wenn betriebswirtschaftliche Kompetenz bei zumindest einem Teil der Verantwortlichen vorhanden wäre.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • wie so vieles, so kann man diese Grundsatzdiskussion von 2 unterschiedlichen Seiten führen.


    gg


    Die 2. Seite, die ich meine, hatte ich nicht benannt: unabhängiger Sport oder vereinsfreie Förderinitiativen. Wer es über Jahre probiert hat, Plätze o. Hallenzeiten zu bekommen für eine eben nicht in Vereine eingebundene, kostenfreie Fördergruppe von 10 bis 14 sog. Talenten, deren einziges "Leistungskriterium" die eigene Motivation sein sollte, etwas mehr lernen zu wollen,also das innere Selbstsein von damals 7- bis 9-jährigen, der weiß wovon er redet: no chance! Nur ein Verein mit LZ ließ uns samstags bei sich mittrainieren, dafür waren wir dann der "Sparringspartner" beim Abschlusskick, der immer verlor (schon da wir 2000 u. 2001 waren, die nur 2000). Nach 5 Monaten guter Koop wechselten aber 3 der stärksten Spieler - aus freien Stücken, soweit ich weiß - zum, in den LZ-Verein (da deren Arbeit u. Engagement eben "bestechend" wirkte); nachher war ich dann überall nur als deren "Chefabwerber" geächtet und die Ini tot: Vereinstrainer verboten Eltern die Teilnahme. Tja, so wurde das "Vereinsfreie" dank der völligen Abhängigkeit von Vereinen bzgl. Spielflächen zum Bumerang u. verkehrte sich gegen sich selbst. Ergebnis: freies Fördern unmöglich, da alles den Vereinen gehört. Die einen arbeiten gut, andere nicht, aber dies Faktum bleibt u. so ist Organisation freien Kinder-Fußballs ein absolutes Unding! Für Erwachsene gibt es das natürlich vielerorts, ich selbst spiele ja neben dem Verein seit 15 Jahren in einer sog. Bunten Liga. Wir kriegen Platzzeiten von der Stadt, da wir als Erwachsene Druck gemacht haben, eben freie Lehrergruppen, Studenten, Freizeitteams - all die bekommen Platz- und Hallenzeiten. Nur für Kinder setzt sich niemand ein, die haben so die A-Karte. Ich stand nämlich damals ganz allein da, die Eltern musste ich noch lang überreden, Kinder wie ein Taxi abholen, Turniergebühren(bei den 3 Turnieren, wo wir netterweise mitmachen dürften, sonst waren wir als vereinsfreie Ini überall ausgeschlossen: was nicht sein soll, das darf auch nicht sein) o. z.T. Getränke, die "Leibchen" o. Hütchen etc. aus eigener Tasche bezahlen etc., damit die Förderung erlaubt wurde. - Daher ist mir dies alles als einziges Elend im Kopf geblieben u. die Vereine eben als die Platzhirschen, die am liebsten alles andere abwürgen, verbieten, blockieren etc. Und das finde ich für Kinder in ihren Talenten u. ihrem Elan sehr traurig. Aber es hängt eben am Geld und so an Macht als wesentlichem Faktor, und Freiheit für Kinder scheint uns gesellschaftlich nichts Wert außer im Verein, da dort eben seit über 1 Jahrhundert die Macht versammelt liegt. Zeit mal für was Neues o. ist alles so perfekt?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Eigentlich ein interessantes Thema: Ehrenamt und Förderung


    Nur die Beispiele im ursprünglichen Leserbrief sind natürlich hanebüchen. Nur ein Beispiel: Freiwillige Feuerwehr. Wenn es diese Form der Wehr nicht gäbe, müsste der Staat viel teurere Berufsfeuerwehren vorhalten. Dasselbe gilt natürlich für das THW.


    Auch wird hier im Forum offenbar der Kunstrasenplatz als absoluter Luxusartikel angesehen. Das ist aber ein Trugschluss, wenn man die mögliche Benutzungsdauer und Pflegekosten von Rasen und sogar Hartplätzen in Auge fasst. Hier schlägt scheinbar voll die Billigmentalität durch, die sowieso schon den Kommunen, die von der Hand in den Mund leben, sinnvolle Investitionen nicht ermöglicht. Die haben kein Geld für Gebäudedämmung, neue Heizanlagen oder sparsame Strassenbeleuchtung und müssen daher Jahr für Jahr höhere Enegiekosten tragen. Ein Teufelskreis.


    Beim Ehrenamt würde ich mich schon lange über eine Unterscheidung zwischen dem sogenannten Ehrenamt mit Kostenerstattung und dem echten Ehrenamt freuen, welches Leute ohne jede oder mit sehr geringer Erstattung ausüben. Und nur das letztere wäre mir ehrenwert!

  • Unterscheidung zwischen dem sogenannten Ehrenamt mit Kostenerstattung und dem echten Ehrenamt


    Und bitte nicht vergessen, dass die Ehre nicht am Amt hängt, sondern wenn umgekehrt! Übrigens, man mag's kaum glauben: Menschen können jederzeit auch ganz ohne Amt ehrenvoll sein o. handeln ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @ trpietro
    ich weiß ja nicht was ihr für luxuriöse bedingungen habt ...


    bei uns in der stadt gibt es gerade mal 3 kunstrasenplätze bei über 20 vereinen ...
    ausrüstungsmässig sieht es bei den meisten auch normal aus , da ist nix mit teuren trainingsanzügen etc ,. die müssen meist selber bezahlt werden und manchmal gibt der verein ne kleine summe dazu .
    strom + wasser + schiedsrichterbezahlung + hallenmieten im winter ... etc kommt auch noch dazu .
    finanziell sieht es bei den meisten eher mau aus und sponsorenmässig läuft auch nicht viel .


    mfg

  • Hier mal eine Berechnung des DFB (DFB_Kunstrasenstudie_KF.pdf) zu den Platzkosten pro Spielstunde, damit mal klar wird, dass Kunstrasenplätze mit aus Luxusgedanken gebaut werden.


    Berechnungsgrundlage Naturrasen Tennenfläche Kunststoffrasen mit Sandfüllung Sand-/Gummi-verfüllt
    Pflegekostenm 2 /Jahr 3,90 € 1,80 € 1,10 € 1,40 €
    Nutzungsstunden/Jahr 400 - 800 h 1.000 - 1.500 h 2.000 - 2.500 h 2.000 - 2.500 h
    Pflegekosten/Spielfeld
    /Jahr (7.630 m 2 ) 29.757,00€ 13.734,00€ 8.393,00€ 10.682,00€
    Pflegekosten
    /Spielstunde 74,39 - 37,20€ 13,73 - 9,51€ 4,20 - 3,36€ 5,34 - 4,27€

  • Kunstrasenplätze mit aus Luxusgedanken gebaut


    Hier zeigt sich das Grundproblem mit Vereinen, für die gilt: alles meins! Teilen aus "vereinendem Geist" her - nein danke. Bei uns in der Stadt gibt es 3 K-Plätze, jeder "gehört" faktisch 1em Verein unter Verschluss, d.h. andere haben keinerlei Zutritt, weder andere Vereine noch Bürger: als wären sie Privatbesitz! Reell gehören sie aber der Stadt (o. Gemeinde), d.h. allen. Und die hat sie auch am meisten bezahlt, Grund u. Boden gesponsert. Gleiches trifft auf praktisch alle anderen Sportplätze zu: Betreten verboten für freie Bürger, wie seit jeher gehabt? Nur beim Bezahlen sind sie selbstredend voll mir einbezogen! Privilegien, die - politsch so gewollt, da Politker sich gern mit Posten schmücken, nur fest organisierte (ich würde sagen: hart verkrustete) Sozialformen akzeptieren bzw. wahrnehmen, hier Status quo, dort dann "neue Projekte" wie K-Plätze fördern wollen - Vereine als Institutionen finanziell enorm privilegieren. Bei "guten" Vereinen, die für alle reell versuchen, etwas sozial auf die Beine zu stellen, jeden aufnehmen o. fair behandeln, innovativ offen sind, ist das prima zu akzeptieren, aber es gibt immer mehr andere, schlechte, wo sich eben zB fast alles um eine 1.Herren aus sog. auswärtigen Fußballnomaden o. gar -söldnern als Aushängeschild dreht, deren Trainer fürstlich bezahlt werden, wogegen dank "Quersubventionierung" für die Jugendarbeit da nicht mal Geld fürs Trainingsmaterial übrig sein soll; aber eine AE, die sollen uninformierte Eltern am Ende dann auch noch für Missstände bezahlen, wenn es ihnen irgendwann reicht. Ist das sozial ausgewogen o. gar gerecht, so Steuermittel für sie profilierende Siegervisionen einiger Herren im Dorf zu verschwenden, aus Tradition? Oder sollte das Vereinswesen nicht dringend reformiert u. auf seine "Sozialverträglichkeit" von denen, die alles subventionieren, mehr geprüft werden wg. der faktischen Mittelfehlleitung an jene Nomaden statt die eigentlich allein bedürftige Jugend?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Auweiah, da überwinde ich mich nach meiner Forenpause - auch ausgelöst durch das Thema "Beitragserhöhungen" - mal wieder, hier reinzuschauen, und dann taucht wieder ein Brüllerthema auf...


    Ich schließe mich jetzt mal einem Vorposter an, und würde dem Schreiberling da ungefragt mal den Marsch blasen. Völlig witzlos, so ein Artikel. Städten und Kommunen ginge es besser, wenn Vereine nicht subventioniert würden? Mag sein. Dann schließen wir jetzt auch mal alle Frei- und Hallenbäder, Stadtparks und sonstigen städtischen Unfug, den im Grunde ja doch irgendwie keiner braucht. Oder brauchen wir es doch? Freibäder schreiben selten schwarze Zahlen. Trotzdem werden sie geöffnet. Und sei es nur für Opa Herbert und Waltraud, die seit drölftausend Jahren zum morgendlichen Frühschwimmertreff gehen. Stadtpark, der ja Unterhalt kostet, und städtische Angestellte vom Grünflächenamt bindet? Dichtmachen! Brauchen wir ja auch nicht! Sollen die Leute mit ihren Picknickdecken im Sommer doch auf ihrem Hochhausbalkon rumgammeln! Für sowas zahle ich ja schließlich auch mit. Sehe ich aber nicht ein und so! Gehts noch?


    Vereine bringen den Städten und Kommunen vielleicht nicht Abertausende von Euro an Einnahmen im Monat. Aber sie leisten einen ungemein wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Sie sind oftmals sozialer Mittelpunkt in Stadtgebieten, man bleibt fit (und spart dadurch den Krankenkassen Geld ein), und hält die jugendlichen von der Straße fern. Das spart - auf lange Zeit - den Städten und Kommunen auch wieder Geld ein.


    Den Wert kann man nicht beziffern. Wenn man es trotzdem versuchen wollte, wäre dies vielleicht ein Ansatz:
    Ein Verein hat 600 Mitglieder, davon 300 Jugendliche. Nehmen wir mal an, durch die regelmäßige Teilnahme an Training und Spielen bleiben 5 Jugendliche auf dem Rechten Weg. Ansonsten hätten sie zuviel Zeit, zuviel Kontakt zu zweifelhaften Leuten, und würden aus irgendeinem Grund mal für ein Jahr in den Pittermann gehen müssen.


    Irgendwo habe ich gelesen, ein Häftling kostet pro Tag 120 €. Macht pro Jahr 43.800 €. Mal 5, sind wir bei glatt 219.000 €. So könnte man argumentieren. Aber dann wäre ich auf dem Niveau des Artikelschreibers. Den Städten und Kommunen ginge es auch besser, wenn unsinnigere Ausgaben reduziert würden. Dreist gefragt: Braucht man wirklich einen mannshohen Krötentunnel für 220.000 €? Um 2 Jahre später festzustellen, das es die Kröten einen feuchten Furz interessiert, und sie trotzdem über die Straße hüpfen?


    Wenn sich Steuerzahler darüber aufregen, das "ihr" Geld für Sportvereine draufgeht, habe ich gleich noch einen viel besseren Sparvorschlag: Jeder Hausbesitzer, aber auch Mieter müssten dazu verpflichtet werden, den Gehweg vor ihrem Haus selber zu reinigen. Würde Millionen sparen, und das wären Steuergelder! Na, das Geheule und Gezeter wäre aber groß! Und das alles mit dem Argument "Dafür zahle ich Steuern, das es städtisch erledigt wird!"


    Die meisten sind sich heuer schon zu fein, im Winter vor der eigenen Butze Schnee zu räumen, obwohl sie es müssten.


    Der Staat, und somit die Kommunen und Städte, kassieren bei jedem Verein mit. Für jeden Trainingsanzug, jedes Paar Fußballschuhe, Schienbeinschoner, Trainingsmaterial, Bälle, Inventar, Klopapierrollen, Müllgebühren, Strom, Gas, Wasser, Benzin für Fahrdienst (Mehrverschleiß an Papas Auto, damt verbundene Kosten in der Werkstatt), Benzin-,Wartungs-, Anschaffungskosten der Getränkelieferanten für das Vereinsheim, etc. etc. etc. klingeln dort die Kassen. Jede Mannschaft unternimmt mal was gemeinsam, das kostet Geld. Da kassiert der Staat auch wieder mit, wenn man beim Mäcces was essen geht, oder mit der ganzen Truppe ins Kino. Vielleicht mag das mal jemand aufschlüsseln.
    Ich hätte fast schon mal Lust darauf, eine Art Tagebuch darüber zu führen, was meine Mannschaft im Zusammenhang mit Fußball an Geld ausgibt (Trainingsklamotten, Pöhler, Ausflüge, Benzinkosten der Eltern etc.). Da kommen sicher tausende von Euro im Jahr zusammen an Mehrwertsteuer, allein durch meine 11 Jungs inkl. Eltern. Das muss man sich in der Dimension erstmal vorstellen :D


    Nebenher könnte man auch sagen, Polizeibeamte brauchen keine komplette Uniform. Eine Jacke und ein Hemd reichen, der Rest darf gern aus Privatkleidung bestehen. Und neue Streifenwagen brauchen wir auch nicht, Gebrauchte Wagen von Ali reichen doch auch! Wird alles aus Steuergeldern mitfinanziert. Die Feuerwehren schicken wir demnächst auch mit Pferdekutschen und Eimern los, so wie früher. Schließlich ist ein Sack voll Hafer für den ollen Gaul billiger als ein Liter Benzin für das moderne Löschfahrzeug. Auf der Straße stellen wir jede zweite Laterne ab, spart Strom. Und die ganzen Blümchen am Straßenrand rupfen wir auch raus, sind eh nur Hundeklos. Legalisieren wir gleich noch Cannabis, gäbe es weniger Häftlinge (da Dealer ja arbeitslos werden, spart ja enormes Geld pro Jahr), und der Staat kann beim gewerblichen Cannabisverkauf noch Steuern kassieren. Vielleicht fange ich dann ja auch mit dem Kiffen an. Bringt bestimmt ordentlich Steuergeld zusätzlich.


    Lehrer werden nicht mehr verbeamtet (und können bei schlechter Leistung einfach gekündigt werden), die Jugendämter machen wir auch gleich dicht und geben den Sozialmüll an Privatdienstleister ab. Spart alles Gelder ohne Ende!


    Dämlich argumentiert? Genau! Genauso dämlich wie das Argument, ohne Vereine ginge es allen finanziell besser!
    Wenn die Vereine dichtgemacht werden, renne ich gleich zum nächsten Bauern und teile ihm meine Geschäftsidee mit: Einen Sportplatz bauen! Einfach ein Stück Kuhwiese, bissl Kreide drumrum, 2 Tore drauf, und für 4 € / Stunde darf da jeder kicken. Ich werd reich!


    Was die Kunstrasenplätze angeht:


    Darüber, das viele (natürlich nicht alle!) Vereine diese nur bekommen haben, weil sie anderswo ihre Erbpacht an die Stadt abgegeben haben, redet kaum jemand. Wenn man sich überlegt, das die Städte den dortigen Baugrund dann für teuer Geld versilbert haben...


    Wenn auf dem Grund und Boden 6 Häuser gebaut werden, kann sich jeder mal überlegen, was die Stadt dadurch kassiert. Erschließungssteuer, Kanalgebühren, die Gebühren für Urbarmachung durch Kanal-, Wasser- und Stromleitungen - da hält die Stadt munter die Hand auf.
    Wenn jedes der 6 Häuser 250.000 € kostet, hat der Staat da quasi im Vorbeigehen glatte 285.000 € an Mehrwertsteuer alleine durch die Baukosten eingenommen. Von dem, was die Makler, Baufirmen etc. dann ihrerseits nochmal an Steuern zahlen, ganz zu schweigen. Und die Folgekosten erstmal, wenn die Stadt dann auf die Idee kommt, da mal die Straße aufzureißen, da zahlt auch jeder Häuslebauer mit.


    Alleine durch die Mehrwehrtsteuer beim Hausbau der 6 Häuser, kommt man mit den Einsparungen der Pflegekosten bei einem Kunstrasen (190.000€ gerechnet auf 10 Jahre) schon auf 475.000 €, die der Staat kassiert bzw. einspart. Ich weiß ja nicht, was ein Haus noch so alles an Kosten mit sich bringt, aber wenn man alles bedenkt (Anträge für Baugenehmigungen, Gebühren für Kanal, Müllabfuhr und all so ein Zeug), kommt man inkl. der Ersparnis gegenüber einem Kunstrasenplatz auf 10 Jahre gesehen mit Sicherheit auf über 1 Mio Euro. (Natürlich, wenn man alles bedenkt. Die Familien dort zahlen ja auch Steuern, verbrauchen Strom, Wasser, richten ihr Haus ein, die Couch bringt ja auch wieder MwSt, genau wie das Blümchenbild an der Wand, wenns neu gekauft wurde).


    Das Kunstrasen also ein "Luxusobjekt" sei, halte ich für ein Gerücht. Auf dem alten Ascheplatz und dem Gelände des alten Vereinsheims stehen bei uns mittlerweile nicht weniger als 22 Häuschen. Wer da behauptet, die Stadt hätte durch die Ausgleichszahlung des Kunstrasenplatzes Verlust gemacht, hat den Storch gesehen...


    In Gegenden, wo kleine Vereine mit nur wenig Mannschaften dennoch einen neuen Kunstrasen bekamen, mag man das vllt. nicht unbedingt nur auf Erbpacht zurückführen können, sondern vielmehr auf etwas, was ziemlich einleuchtend sein dürfte:


    Von Zeit zu Zeit muss das Geld einfach raus. In städtischen Haushalten läuft es mit den Budgets ja oftmals nicht anders als in Wirtschaftsunternehmen: Bleibt zuviel Geld im Topf, wird es künftig einfach gekürzt - weil man es ja nicht brauchte! Also fehlt es in Zukunft auf einmal, der Bund rückt weniger Geld raus. Und ob tatsächlich in jedem Fall der Kunstrasen gleich ganz von der Stadt gezahlt wurde, wage ich auch zu bezweifeln. Die Städte erstellen ebenfalls Gutachten, und wenn man die Materie kennt (und das tu ich nicht), würde man evtl. auch ganz schnell sagen, das die Städte da unterm Strich mehr Geld sparen, als sie ausgeben würden, wenn sie nicht bauen.


    Wenn natürlich 5 Vereine mit insgesamt 30 Mannschaften gleich jeweils einen Kunstrasen haben, frage ich mich allerdings, ob ihr da in Schilda wohnt. Oder aber, da war jeweils auch Erbpacht oder privates Geld mit im Spiel. Who knows...


    Dem Artikelschreiber - und allen, die dem auch noch beipflichten können - wünsche ich jedenfalls für den Moment den Kopf voller Läuse und die Arme im Streckverband.

    Einmal editiert, zuletzt von Basti81 ()


  • Hier zeigt sich das Grundproblem mit Vereinen, für die gilt: alles meins! Teilen aus "vereinendem Geist" her - nein danke. Bei uns in der Stadt gibt es 3 K-Plätze, jeder "gehört" faktisch 1em Verein unter Verschluss, d.h. andere haben keinerlei Zutritt, weder andere Vereine noch Bürger: als wären sie Privatbesitz! Reell gehören sie aber der Stadt (o. Gemeinde), d.h. allen. Und die hat sie auch am meisten bezahlt, Grund u. Boden gesponsert. Gleiches trifft auf praktisch alle anderen Sportplätze zu: Betreten verboten für freie Bürger, wie seit jeher gehabt?

    Sorry für den Doppelpost, aber das muss auch noch raus...


    Du bist da wenig weitsichtig, kann das sein? Wenn jeder Bürger die Plätze nutzen dürfte, wäre es in Ordnung? Okay. Das Freibad wurde auch aus Steuergeldern finanziert, die Busse der ÖPNV auch. Ergo gehören sie ja den Bürgern.


    Dann frag mal morgen den Busfahrer, ob er dich kostenlos mitnimmt, ist ja zum Teil auch dein Bus. Und an der Freibadkasse guckt man dich sparsam an, wenn du keinen Eintritt zahlen willst. Von allen finanziert - richtig! Gehört allen - falsch!


    Dieser Gedanke war schon in der Sovjetunion irgendwie scheiße, nicht wahr?

  • Ein Beispiel für die Denkrichtung:


    Ich ereiferte mich mal zu der Frage, ob ein hiesiges Freizeitbad finanziell am Leben gehalten werden sollte oder nicht und schrieb eine Mail an eine hiesige Partei. Ich erhielt eine Einladung und ging da hin. In der Sitzung erörterte man das Problem und die Möglichkeiten der gesamten Sachlage und danach die Richtung die man politisch hierzu gehen wollte. Das war sehr eindrucksvoll für mich. Etwas blieb in meinem Köpfchen hängen! Ein ehemaliger Bürgermeister erklärte hinsichtlich der roten Zahlen die das Bad ständig und immer schrieb und die gerade die Befürworter der Schließung immer wieder polemisch nutzten, ....dass es kein Bad auf dieser Erde gäbe, das schwarze Zahlen schreibe! Er erklärte weiter, dass sich eine Gemeinde ein Bad leiste -letztlich aus Steuereinnahmen- es bliebe halt die Frage, ob man sich das leisten könne und damit einhergehend...wie hoch die roten Zahlen sind. Ich gehe davon aus, dass dieser Mann recht hatte mit dieser Aussage und das beeinflußte meine bis dahin durch Zeitungsartikel geprägte und sicherlich beeinflußte Meinung beträchtlich.


    Fazit: Gewisse öffentliche Dinge muß man sich als Gemeinde leisten. Es handelt sich um eine Art öffentlichen Auftrag, der einhergehend für eine GEMEINDE ist. Da geht es entsprechend in diesen Sparten nicht um Gewinn, sondern nur darum...wie teuer es denn wird. Gewinne machen die Gemeinden an ganz anderen Stellen (Steuereinnahmen). Gebühreneinnahmen sind doch nicht gewinnorientiert, ...dann würde man wohl zwei Nullen hinter jeder zu zahlenden Gebühr schreiben müssen (+ Kommaversetzung).


    Sportplätze unterhalten etc....fällt für mich unter die Kategorie....sich leisten können...also rote Zahlen....Stellt sich halt die Frage, wie weit die Gemeinde hier gehen will und kann!


    Basti....dein Statement fand ich ganz gut. Ich möchte noch anfügen, dass ich als Uniformträger bereit wäre zu sparen. Meine Kollegen und ich benötigen hier nur einen Schlips, Sandalen und westfälisch wichtige Socken, ansonsten kommen wir dann nackig....schöne Kerle kann nix entstellen :thumbup:

  • Stellt sich halt die Frage, wie weit die Gemeinde hier gehen will und kann!


    Das ist doch letztendlich die entscheidende Frage. Für mich liegt da die Betonung noch zusätlich auf "kann "


    in der naheliegenden Stadt gibt es folgenden Sachverhalt mit entsprechender diskussion:


    grösser Sporthalle muss dringend renoviert werden, Schliessung droht. wird viel von Schulen und Verenen benutzt


    kleinerer, aber gut funktionierender Fussballverein, braucht dringend einen neuen Sportplatz, derzeit absoluter Acker, Kunstrasen beantragt.


    das Land hat die Förderung eines Projektes zugesagt.


    die Stadt, eh wie viele andere kein Geld, muss nun entscheiden. der Haushalt lässt nur ein Projekt zu.


    Beides ist sicherlich sinnvoll und in meinen Augen auch erforderlich. die Leserbriefe in der Zeitung argumentieren nachvollziehbar je aus ihrer Interssenlage. Es ist einfach nicht alle machbar, was wünschenswert wäre. Es sind einfach Prioritäten zu setzten.


    Bevor das erforderlich neue Auto für die Polzeiinspektion XY angeschafft wird, werden ja wohl alle Polzeibeamten mit Hosen ausgestattet,
    egal welch erfreulicher Anblick ihr sein könnt.


    gg

  • guenter


    das wünscht sich keiner uns ohne Hosen zu sehen...ich "diene" in einer überalteten Behörde.


    Zum Thema....ich komme da in der -ja auch hier- politischen Diskussion auf zwei Nenner, wenn ich dabei berücksichtige, das eines ganz besonders und betonmäßig fundiert und gesichert und unumstößlich ist:


    Die Gemeinden sind finanziell so stark -und das tatsächlich- eingebunden, das nix mehr geht....Wasser steht bis zur Nasenspitze oder "manchwo" noch einen Millimeter höher, ups...Rettungsring....süffel, schnauf, ....stirb. 8)


    1. Ich liebe den Osten...und ohne das die Menschen dort etwas dafür können und mit der Meinung, dass das vor Jahren eine gute und richtige Entscheidung war, das dort in die Sanierung etc....Geld floß....so finde ich heute, dass hier sehr sehr viel hier lebensnotwendiges Geld jetzt restlos unnötig in diese Region Deutschlands gepumpt wird. Dort sieht jedes Industriegebiet besser aus als der letzte Hinterhof in Duisburg!


    Der osten Deutschlands ist weitestgehend so wieder hergestellt, dass das Budget der Gemeinden dort stark gesenkt werden darf. Wie das nun genau mit den Geldtöpfen aussieht, weiss ich nicht. Ich meine halt den einen Geldtopf der prall jährlich gefüllt ist. Diese -heute- unnötig dort hingepumpte Kohle wird aber nun dringend hier benötigt und das hier keine schnelle Änderung erfolgt, verstehe ich nicht. Ich hoffe für die nächsten Wahlen, das eine demokratische Partei genau das aufnimmt, ...die bekommen meine Stimme. Dann hätte meine Gemeinde vielleicht die Kohle im richtigen Topf, um einem Verein mit 800 Fußballkindern, cirka 40 Mannschaften gesamt....und nur vier Trainingsflächen, wovon nur eine beleuchtet ist....mit ewigen Platzsperren usw.....mit ausgelagerten Spielen wo wir Eltern unseren Sprit investieren...dann endlich die Möglichkeit auf einen Kunstrasen...besser zwei davon!


    Zu den 800 Fußballkids kämen noch 200 Erwachsene also 1000 Fußball mal 2 Euro = 2000 Euro monatlich. Was könnte ich -selbst wenns weniger wären als 2000 Euro....als Summe finanzieren. Da könnte ich 4 Plätze von finanzieren ohne groß zu rechnen! Wie einfach das doch wäre, wenn man es doch nur täte. Wieso macht das keiner??? Ich verstehe es nicht.


    2. Komme ich zu dem Gedanken, das ich nicht verstehe....das sich noch niemand bei dieser Lage darauf besonnen hat, hier über eine Art Kooperation der Verein einen Fon zu bedienen, der z.B. solche Projekte über einen festgelegten Schlüssel (wie der auch immer aussieht) mit Geld zur Bedienung von Darlehen zu versorgen. Hierzu ginge für mich einhergehend, dass z.B. jedes Mitglied in den Vereinen halt einen kleinen Betrag -sagen wir bis 2 Euro - zusätzlich (also Beitragserhöhung) bezahlt, um entsprechende Darlehen bezahlen zu können. Geliehene Kohle ist billig...billiger gehts nimmer mehr....Eigentum ...also einen Sachwert zu erzeugen ist nicht dumm in den heutigen Zeiten....und es würde die Probleme lösen.


    Ich würde entsprechend als Vater von 3 Fußballkids 6 Euro mehr zahlen und dafür bräuchte ich nicht ständig 10 Kilometer fahren und meine Jungs nörgelnd genießen müssen, weil sie nicht beim eigenen Verein trainieren (Platzsperren) und ständig ihr Heimrecht abtreten müßten etc..


    Ich denke, man müßte in der Gesamterkenntnis der Situation und unter dem aktuen Druck im Jetzt umdenken, statt zu warten, dass andere (die Stadt/die Gemeinde) es richtet...da können wir lange warten...denke ich. Gr. Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • wenig weitsichtig


    Ja was denn? Faktisch ist es z.Z. so, dass einige Sportplätze exklusiv kostenlos bekommen. So hat zB ein LZ-Verein (der Platzhirsch, auf dessen Ehrentribüne sich die Stadtpolitiker gern sonnen) 7 Plätze plus Stadion bei 10 Teams, der Verein unserer Jungs bei 30 Teams 2 Plätze, ebenso für die ganze Bunte Liga, für (vereins)frei unorganisierte Bürger (alle Kinder in ihrer Freizeit) aber gibt es gar nichts: 0 Plätze, keine freien Spielwiesen/hallen mehr, die zahlen nur, denn jeder Platz ist ja von "unserer" Stadt finanziert. Dein Beispiel liefe also so: die Privilegierten bekommen das Freibad direkt in ihrem Luxusviertel von allen finanziert, die auch noch die Zäune zu bezahlen haben, die dann dafür sorgen, dass creti und pleti auch ja draußen bleibt. Ne Nummer kleiner: die Leistungsstarken brauchen im Freibad keinen Eintritt bezahlen, du aber schon nun das Dreifache, falls du sehr bittest, in einem Verein bist u. Bäder/Wiesen auch mal betreten möchtest. Das ist im Prinzip grad das sozialistische Kadermodell, wo alle bezahlen, aber nur Honecker & Co (also die, die seinen "Vereinen" angehörten) die Waren unterm Ladentisch kriegen, von Devisen aller bezahlt und kostenfrei Oder ist die Parallele total falsch, dann erklär's mir bitte mal, aber sachlicher mit Argumenten, die ziehen!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Andre


    stimme dir zu, Geld ist eigendlich da.


    wo aber wird es sinnvoll eingesetzt?


    ich wohne in einem Ort, der absolut Schuldenfrei ist. Nicht nur das. er hat auch Geld auf dem Konto.
    Ich selbst wohne in einem kleinen Ortsteil durch den eine Kreisstrasse geht. Diese ist in einem wirklich schlimmen Zustand. absolut gefährlich für Fahrradfahrer.
    Für die Kreisstrasse ist der Kreis verantwortlich, er muss die Finanzierung tragen, hat aber kein Geld.
    Glecihzeitig beantragt das Dof einen nicht unbedingt notwendigen Kunstrasen (das Geld ist ja da)
    Ein Ort, verschiedene Kostenträger, wie soll ich das als normaler Bürger akzeptieren und verstehen.


    im Prinzip im Kleinen, was du im Grossen geschildert hast.


    Leider wirst weder du noch ich je erleben, dass man das Ganze betrachtet, und demnach entscheidet.


    gg

  • Basti81


    Schappo für deinen brillant formulieren Beitrag! Vielleicht solltest du den an diese Zeitung schicken, um den Unfug des Leserbriefschreibes zu entlarven?


    Allerdings glaube ich, das die meisten Menschen diesen blödsinnigen Leserbrief ohnehin nicht ernst genommen haben.

  • In unserer Stadt gab es mal 5 Freibäder, das ist nun gut 15 Jahre her. Damals wurden 3 davon dichtgemacht, schwarze Zahlen schrieb keines davon. Heute existieren noch zwei. Gleichzeitig wurde eine Erlebnistherme gebaut, die aber nicht städtisch betrieben wird, sondern einem Privatunternehmen gehört, welches natürlich noch einen Wellnessbereich, eine Saunalandschaft, sowie angeschlossene Physiotherapie anbietet.


    Den Eintritt in beiden Freibädern gibt es weiterhin für 2,50 oder 3,00 Euro. In der Erlebnistherme (die erstmal jahrelang mit extrem rutschigen Fliesen rund um die Becken Presse machte) kostet eine 3-Stunden-Karte 8,50 Euro. Im Vergleich zum normalen Eintritt schon ein enorm hoher Betrag. Wollen die Lütten sich dann noch eine Pommes holen, dürfen Mama und Papa denen schon mal 15 Euro mitgeben. Man weiß ja, wie die Kinder sind. Gehen nicht pünktlich nach 2:55 Stunden raus, sondern trödeln. Pro Halbe Stunde zahlt man schon einen Euro nach.


    Die Freibäder schreiben weiterhin tiefrote Zahlen. Da mag ich persönlich aber kaum noch hingehen, denn im Sommer ist da Essig mit Schwimmen, da gibt es nur noch Stehplätze auf der Liegewiese und im Becken, die Bäder sind hoffnungslos überfüllt. In die Therme gehe ich aber auch nicht, den die Preise sind mir einfach zu hoch. Mittlerweile war ich schon seit zwei Jahren nicht mehr schwimmen.


    Münzen wir das Ganze jetzt mal auf Fußballvereine um. Sollen diese sich selber tragen, und ihre Plätze selber anschaffen und pflegen, würden die Beiträge steigen. Über kurz oder lang liefe das darauf hinaus, das nur jene auf Kunstrasen spielen und trainieren können, die entsprechend mehr Geld dafür zahlen. Schließlich lässt sich der Verein diese Top-Bedingungen ja auch was kosten, und das wird auf die Mitglieder abgewälzt.


    Und die kleinen Vereine?


    Hier greife ich mal dein Beispiel auf, Kicker. Du redest von einem LZ-Verein mit 10 Plätzen + Stadion. Ich weiß ja nicht genau, wie die es bei euch handhaben. Aber Kaiserau z.B. trägt sich doch weitestgehend selbst. Die haben auch mehr Plätze, als der dort ansässige Verein jemals bräuchte. Wenn dort Bundesligisten oder Nationalmannschaften sich mal über ein Wochenende im Hotel internieren lassen, Verbände oder Unternehmen das Kongresszentrum nutzen, lässt sich der Stützpunkt das fürstlich entlohnen. In Kaiserau tagen nicht nur Fußballer, auch Basketballer, und weiß Gott wer sonst noch. Wenn da mal ein Rasen- gegen einen Kunstrasen ausgetauscht wird, gehe ich persönlich davon aus, das die Kohle dafür weitestgehend vom Unternehmen des LZ selbst kommt, aber wohl auch vieles aus der Privatwirtschaft. Und meinetwegen auch von privaten Gönnern aus den Vereinen.


    Selbst in unserem Fall, wo das alte Vereinsgelände als Baugrund verschachert wurde, und dafür ein Kunstrasen + neues Vereinsheim gebaut wurde, gab es grundsätzlich erstmal nichts "für Umme". Klar, die Stadt hat das Säckel aufgemacht. Trotzdem durfte ich nach Gesprächen mit unserem 1. Vorsitzenden schnell feststellen, das der Verein nicht gerade wenig eigenfinanziert dazutun musste. Zudem hat der ein oder andere Sponsor noch ein paar Taler mit beigelegt. Dazu muss ich sagen, das unser Vorstand sich auch nicht zu schade ist, bei potentiellen Geldgebern als Bettelbruder vorstellig zu werden, und im Anschluss noch 10 x den Bückling zu machen.


    Viele Vereine gehen heute schon am Stock. Wie sollen diese in Eigenwirtschaft noch Plätze bauen und pflegen? Wenn man von Baukosten mal absieht, dürften die meisten wohl schon an den 29.000 € an jährlicher Pflege für einen Rasenplatz zugrunde gehen. Das wären monatlich schon über 2.000 € an Pflege fällig, die aus Mitgliedsbeiträgen finanziert werden müssen. Das wären bei 500 Mitgliedern im Fußball schon fast 5 Euro pro Monat und Kopf. Und das zahlen dann nur die Fußballer. Die Volleyballer, Badmintonspieler und die Yogagruppe zahlen dafür nicht, die nutzen den Platz ja nicht. Ich zahl ja schließlich auch nicht dein Auto. Und bei 500 Mitgliedern kannst du schonmal gern 20 Mannschaften stellen, wenn nicht sogar mehr. Da kommst du mit einem Platz gar nicht aus. Da brauchst du glatt 2, allein die Pflegekosten würden sich verdoppeln.
    Dazu muss ja irgendwie der Strom, das Gas, Wasser, Trainingsmaterial etc. bezahlt werden. Und selbst das bekommen viele Vereine finanziell kaum hin, sonst würden die Trainer sich nicht privat ihren Kram anschaffen müssen. Von Trikots erstmal ganz zu schweigen.


    Ich verstehe durchaus, wenn dich das aufregt. Ich verstehe auch, das die "normalen" Freizeitkicker keine Plätze haben. Und woran liegt das? Bau mal irgendwo einen kleinen Bolzplatz hin. Das dauert keine 2 Monate, da sind die Netze futsch, die Tore demoliert etc. Die Städte zahlen sich schon blöd für Schäden allein durch Vandalismus. Auf den wenigen Bolzplätzen die es noch gibt, treiben sich zwielichte Gestalten rum, auf der ein oder anderen Wiese würde ich meine Kinder schon wegen der zerbrochenen Bierpullen nicht spielen lassen. Klar, die gucken in die Röhre. Können sich aber im Fußballverein anmelden, da können sie kicken.


    Kleines Beispiel: Bei uns im Verein gab es immer Riesengeschrei vom Platzwart, wenn die Lütten ausserhalb der Trainingszeiten mal zum Bolzen auf den Platz sind. Nicht, weil er Kinder nicht mag oder ein böser Mensch ist. Nein, der Platz musste geschont werden. Nun ist der Kunstrasen da - und der Platzwart schaut nur, das keiner in den Tornetzen rumklettert. Ansonsten können sie ruhig kicken, solange sie den Trainingsbetrieb nicht behindern.


    Das bei euch ein Verein mit 10 Mannschaften 7 Plätze für lulu bekommt, mag ich nicht so recht glauben. Wieviel tatsächlich "geschenkt" war, kann man nur mutmaßen. Der SuS Kaiserau darf die Plätze z.B. mitnutzen, die gehören denen aber nicht, und sie können nicht frei nach Schnauze darüber verfügen. Wo genau liegt dein Problem? Ist es der Neid? Die haben etwas, was ihr nicht habt? Ich finde es eigentlich schon unverantwortlich, soviele Leute aufzunehmen, ohne überhaupt gewährleisten zu können, das jede Mannschaft trainieren und spielen kann, was bei 30 Mannschaften und 2 Plätzen wohl kaum machbar ist.


    Bei uns wird im Moment nicht mehr alles und jeder aufgenommen. Nicht, weil wir nur noch die Supertalente wollen, sondern schlichtweg, weil wir keine zusätzliche Mannschaft mehr unterbringen könnten. Ab dem Sommer dürfen wir den Platz vom Nachbarverein mitnutzen, da können sich auch erstmal wieder einige neu anmelden.


    Wenn ihr keinen Platz habt, und nur neidisch auf die bösen LZ-Leute schauen könnt, muss euer Vorstand eben zusehen, ob man da nicht einen Platz "anmieten" könnte. Zudem steckt keiner von uns dahinter wie es dazu kam, das sie so viele Plätze haben. Es soll ja Vereine geben, die vor xx Jahren mal relativ groß waren, und zu der Zeit eine derartige Struktur brauchten. Mitgliederschwund, Aufstieg anderer Vereine und Vereinswechsel, schon stehst du da mit einem Platz, den du gar nicht mehr nutzen kannst, weil dir die Mannschaften dazu fehlen.


    Und nein, nach meinen Beispielen wäre es nicht so, das priviligierte ihr Luxusbad vor die Nase gesetzt bekommen. Ich könnte auch rummeckern, das meine Steuergelder dazu hergenommen werden, ein Freibad mitzufinanzieren, das ich nicht nutze. Mache ich aber nicht. Von meinen Steuern wird auch Griechenland gerettet, dabei mache ich dort nicht einmal Urlaub. Der Phönixsee in Dortmund wird auch gern mal verlacht, die Bürger argumentieren damit, das die Stadt kein Geld hat. Gut. Trotzdem kamen die Unsummen nicht von der Stadt, sondern vom Land. Das Geld für ein derartiges Projekt war also da, musste nur angefordert werden. Hamm hat hier gepennt und den Lippesee dank Bürgerentscheid nicht gebaut. Die dazugehörige Infrastruktur hätte Arbeitsplätze geschaffen, und eine zentrale Freizeitmöglichkeit. So weit hat aber kaum einer gedacht, der Tenor in Leserbriefen war "Die Stadt hat doch kein Geld für sowas!" (wenn man von Wohltätern der ansässigen Springschwanzdrossel, deren Lebensraum gefährdet wäre, mal absieht). So weit gedacht, das die Kohle aus Töpfen der EU, der Länder und vom Bund kommt, hat keiner gedacht. Kurzfristig hätte die Stadt dazugezahlt, aber langfristig durch die geschaffenen Arbeitsplätze etc. wohl mehr Geld gespart, als ausgegeben.


    @ Andre:


    Ich zahle weiterhin brav Steuern, wenn du weiterhin brav eine Hose im Dienst trägst! BITTE!