Mentales Training im Jugendbereich: wie, wo, warum...?

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  • Was machen Eltern, die meinen, bei ihren Kindern Verhaltenausffälligkeiten wahrzunehmen. Sie gehen, weil sie selbst nicht weiter wissen, zu einem Spezialisten, der die Kinder nicht kennt. Das ist ein großer Vorteil, denn dessen Leinwand ist weiß und füllt sich mit dem, was die Kinder erzählen, was in ihnen vorgeht und womit sie Probleme haben..
    Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso manchmal so theoretisch diskutiert wird. Da es diverse Untersuchungen hinsichtlich der Optimierung von Bewegungsabläufen gibt, der Optimierung von Chancen, zum Erfolg zu kommen oder sein Ziel zu erreichen, ist es doch jetzt eine Frage des Mutes, sich mal einen Mentaltrainer zu holen, der das Format bei einem Spieler umsetzt. Das Ergebnis spricht doch dann für sich, oder?
    Das Ergebnis in hunderten von Tests lautet fast immer gleich: Die Hinzunahme von Mentaltraining erhöht die Chancen, sein Ziel zu erreichen. Was ist denn da jetzt noch diskutabel???
    Im Fernsehen kann man bei jeder Sportart erkennen, wie die einzelnen Sportler mit der erlernten mentalen Vorgehensweise umgehen. Sie stehen nicht ohne Grund an der Weltspitze.
    Also: Wenn ein Trainer den Eindruck hat, in seiner Mannschaft steckt noch viel Potenzial, das noch nicht so ganz herausgekitzelt worden ist, sollte er einfach einen Mentaltrainer einsetzen, der das richtige Werkzeug jederzeit bei (in) sich trägt. Ich betone, dass es sich hierbei um jemanden handeln sollte, der sich auskennt. Alles andere ist Flickwerk und bringt nicht den gewünschten Erfolg.

  • Wenn ein Trainer den Eindruck hat, in seiner Mannschaft steckt noch viel Potenzial, das noch nicht so ganz herausgekitzelt worden ist, sollte er einfach einen Mentaltrainer einsetzen, der das richtige Werkzeug jederzeit bei (in) sich trägt. Ich betone, dass es sich hierbei um jemanden handeln sollte, der sich auskennt. Alles andere ist Flickwerk und bringt nicht den gewünschten Erfolg.

    Ich finde das absolut nachvollziehbar und glaube unbedingt, dass ich als Trainer begrenzt bin in der Möglichkeit, das gesamte Potenzial meiner Jungs zu fördern. Aber wo kriege ich den Mentaltrainer her, der genauso ehrenamtlich wie ich arbeitet? Selbst wenn der mal ein Schnupperseminar o.ä. mit einer Mannschaft oder den Trainern veranstaltet, hofft er doch (berechtigterweise) auf Folgeaufträge - und weiß in einem Dorfverein realistischerweise, dass er damit nicht rechnen kann - dann ist es wieder Flickwerk.


    Oder ich vereinbare eine Kooperation mit einem Ausbilder für Mentaltraining, dass die Lehrgangsteilnehmer bei uns üben können, quasi als Pflichtpraktikum. Dann habe ich aber wieder keinen Mentaltrainer, der sich auskennt, sondern nur einen , der sich später mal auskennen wird, oder?


    Sind wir eigentlich in dem Thread noch im Breitensport? Sicher würde Mentaltraining auch im Breitensport helfen, muss aber als über einen Zeitraum begleitende Maßnahme vernünftig organisatorisch und finanziell abgesichert sein, sonst ist es "Flickwerk", oder?

  • Mein 1. Grundsatz beim MTC lautet: die Wahrheit liegt auf dem Platz! Dort bewegen sich 11 (bzw. 22) Spieler, ein Schieri, man hört zugleich viel Schreie, Trainer können von außen eingreifen, Spieler aus- u. einwechseln usw., wogegen hier dies alles ja fehlt (bzgl. dem Geschrei zum Glück!). Hier also kann es nur theoretisch zugehen, oder? Im TV erkennt "man" aber zunächst mal nur komische Verrenkungen und Grimassen der Sportler, wundert sich kurz: suspekt! Dann ordnet man diese unverständlichen Artikulationen als Blödsinn ein, da sie ja, wenn es drauf ankommt, so unsichtbar werden wie der 12. Mann aufm Platz... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Mentala


    Du sprichst mir aus der Seele. Als Flickwerk bezeichnet man das aus Halbwissen hergestellte Produkt. Diese Betrachtung geschieht unabhängig von der Mühe, die sich jemand dabei gegeben hat. Man möchte ja auch nicht als Patient auf einem Operationstisch liegen, an dem jemand das Skalpell schwingt, der keine entsprechende Ausbildung und Praxisnachweise besitzt.


    Vor Menschen, die Flickwerk als Qualitätsware anpreisen, sei schon deshalb gewarnt, weil die Anzahl billiger Plagiate ständig wächst. Welche Eltern fühlen sich nicht gebauchpinselt, wenn ihnen vorgegaukelt wird, sie könnten sich für ein paar Euro in ein LZ, JLZ oder NLZ einkaufen! Wenn später die Erwartungen enttäuscht werden, müssen sie sich die Frage stellen, ob nicht ihr eigener Wille das ihres Kinder zu sehr dominiert hat? Denn es ist nicht nur das Geld weg, sondern auch ein Teil des Vertrauens gegenüber dem Kind ist verloren. Die während dieser Phase erzeugte Angst der Kinder, die Erwartungen ihrer Eltern letzendlich nicht mehr erfüllen zu können, führt dazu, das sie immer mehr in ihre Traumwelten flüchten! Dabei wäre es so einfach: frag dich, was deine Kinder wollen?


    Im Breitensport geht es nicht so sehr darum, gewinnen zu müssen, sondern gewinnen zu dürfen. Dies gelingt am besten, wenn bei einer harmonischen Athmosphäre die Sportart erlernt werden kann. Dies setzt Kenntnise der Materie voraus. Dort, wo sie (noch) nicht besteht, sollte man sich den Rat eines Fachmanns anvertrauen. Sonst besteht die Gefahr, das Flickwerk dabei herauskommt!

  • MichaMittelfeld: Das ist eine der grundsätzlichen Fragen. Kein Mentaltrainer wird ehrenamtlich sein Wissen und seine Fähigkeiten einsetzen. Die Ausbildung dazu war zu teuer! Es kommt also darauf an, dass die Verantwortlichen des Vereins mitziehen und eventuell ein paar Groschen auf den Tisch legen. Sicherlich wird es einen Mentaltrainer in Deiner Umgebung geben, der auch mal für kleines Geld arbeitet. Ich mache das regelmäßig, aber überleben muss auch ich. (Ein Psychotherapeut wird auch nicht für ein "Vergelt's Gott" arbeiten, sondern er lebt von seiner Arbeit und seinem Erfolg.) Genauso wie ein Trainer, der mal schnell wenn er für Geld arbeitet, entlassen wird, ist die Arbeit eines Mentalrainers erfolgsabhängig. Gehört habe ich allerdings noch nicht, dass ein Mentaltrainer wegen Unfähigkeit auf die Straße gesetzt wird. Nur aus mangelndem Zugang zu den Sportlern... oder Betrugs oder so.... . Mentaltraining unterstützt im Allgemeinen, ob Hobbysport oder Spitzensport. Es kommt darauf an, welche Ziele der Sportler hat!


    @Kicker: Wenn Du damit Erfolg hast, bitte sehr. Kommt es denn darauf an, dass Dein Grundsatz gilt oder ist es vielmehr so, dass die Mannschaft bzw. der einzelne Sportler Dir sagt oder im Spiel mitteilt was läuft oder nicht?
    Und im Übrigen: Im TV wird so oft über die Erfolge des Mentaltrainings
    berichtet, dass selbst Journalisten wissen, was ein Sportler macht, wenn
    er sich mental übt. Und das sagen sie den Zuschauern auch!

  • Mentala,


    Flickwerk im Bereich "Mentaltraining" im Fußball wird doch bereits betrieben, weil eben kein ausgebildeter und somit qualifizierter Mentaltrainer zur Hand steht. Jedes Jahr werden erfahrene Fußballtrainer durch Laien "ersetzt". Hier fehlt es oft sogar an Fachspezifischem Wissen was den Bereich Fußball angeht, geschweige dem Mentaltraining. Aufgrund dieser herausfordernden Situation finde ich dieses Forum hier so genial. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht und gespeichert, sich gegenseitig geholfen und vor allem bekommt man das Gefühl; man steht nicht alleine mit den Problemen da. Man kann hier einfach nur mitlesen oder auch aktiv mitwirken.


    Du bist insofern eine Bereicherung für dieses Forum, weil deine Erfahrungsberichte im Bereich Mentaltraining dem Einen oder Anderen (aber wahrscheinlich eher Allen =) ) hier weiter helfen würden. Ich versteh, dass dein Aufgabenbereich im psychischen Bereich vergleichbar mit dem eines Chirurgen im physischen Bereich ähnelt und es daher schwer ist hier einfach mal so blind links Tipps aus dem Ärmel zu schütteln.


    Persönlich, bin ich froh, wenn wir hier die lästigen Diskussionen umgehen, welche ein gegen einander darstellen und lieber gemeinsam Erfahrung austauschen. Praktische Tipps über grundlegenden Dinge wie z. B. den Beziehungsaufbau (Vertrauen) oder wie dein Beitrag 119 könnte uns aus deiner Sicht hier im Forum sehr hilfreich sein. Hierdurch würde ein evtl. junger "Neutrainer" einer G-Jugend Fehler vermeiden.


    Leider kann ich mir aber einen kleinen Kritikpunkt nicht verkneifen, weil ich deine Antwort etwas realitätsfremd betrachte.

    Kein Mentaltrainer wird ehrenamtlich sein Wissen und seine Fähigkeiten einsetzen.

    Schade, dass jeder Mentaltrainer nur $-Zeichen vor den Augen hat. Gerade für die Kinder setzen sich einige mir bekannte Fußballtrainer ein ohne einen eigenen Nutzen davon mit zu nehmen (eigenes Kind - Geld...). Im Gegenteil, denn teilweise habe diese nicht geringfügige Ausgaben. Die Frage; "Warum", ist hier eben entscheidend. Auf der einen Seite, stehen dort Leute die aktiv an einer Guten Sache teilnehmen wollen und auf der anderen Seite, die die hinter dem Geld her sind.


    Versteh mich bitte richtig, denn auch die Fußballtrainer haben ihr Leben zu finanzieren. Tun sie dies aber doch nicht auf Kosten der Kinder!


    P. S.
    Es ist doch so, dass ohne dem Breitensport der Profibereich eher weniger Nachwuchs hätte und somit weniger Bedarf an Mentaltrainer die Folge wäre.

    3 Mal editiert, zuletzt von crow ()

  • Leider kann ich mir aber einen kleinen Kritikpunkt nicht verkneifen, weil ich deine Antwort etwas realitätsfremd betrachte.
    Zitat von »Mentala« Kein Mentaltrainer wird ehrenamtlich sein Wissen und seine Fähigkeiten einsetzen.
    Schade, dass jeder Mentaltrainer nur $-Zeichen vor den Augen hat. Gerade für die Kinder setzen sich einige mir bekannte Fußballtrainer ein ohne einen eigenen Nutzen davon mit zu nehmen (eigenes Kind - Geld...).


    Ich kann zwar niemand (Ungenannten) konkret aus der Ferne beurteilen, behaupte aber: jeder nimmt irgendwie Nutzen mit, will dies auch (vgl. die wiss. Diskussion zum "Helfersyndrom" o. Ehrgeizbefriedigung, die anders unmöglich ist). Selbstlos tätige Menschen sind mir stets suspekt, denn wer ist ein Mensch ohne Selbst? Daher bezahle ich lieber offen u. direkt als hintenherum, dann habe ich auch das Recht, die Leistungsqualität kritisch zu prüfen, Fragen zu stellen, mich uU zu beschweren etc. Die $-zeichen vor den Augen sind eher Fantasie entsprungen, sonst müsste man sie jedem Arbeitnehmer o. Selbstständigen unterstellen. Entscheidend ist immer nur: ist die Leistung das wert, was man in Gegen-Leistung geben soll, gibt es auch eine soziale Komponente für die, die den fairen Preis jener Leistung nicht aus eigener Kraft begleichen können (Sozialpaten/Nachlässe o . Naturalrabatte etc.)? Denn jeder sollte eine Chance haben, sich weiterzuentwickeln, vor allem da, wo es Kinder betrifft. Was umsonst ist, sei auch nichts wert, so leider der (auch hier schon zitierte) Volksmund. Daher sollte sich jeder, der eine Leistung kostenfrei hergibt, auch überlegen, wie lange er in Vorleistung geht, wann er faires "Geben und Nehmen" (das muss nicht an Geld hängen) braucht, zum eigenen Wohlbefinden vs Selbstausbeutung.


    Die Metapher vom "Seelenklempner" (bzw. deine Analogie zum Chirurgen) ist bekannt u. hält viele vom MC ab, da man hier passiver Patient (angefangen mit "Analyse" u. Therapie von außen bis hin zu Fremdsuggestion o. Hypnose) denn mündiger aktiver Mitmensch, i.d. Souverän im eigenen Haus (Körper) ist. Hier sollte man humanistische u. behavioristische Methoden streng differenzieren, wobei letztere wohl gängig sind, daher auch die breite Basis an Vorurteilen, denen man dann als hmanistischer MC begegnet: Die Leute wollen erstmal gar nicht glauben, dass man von Mensch zu Mensch, von Ich zu Du miteinander redet, statt in seinen Seelentiefen analysiert zu werden, da im allgemeinen Bewusstsein jedes MC mit Freud & Co, quasi einer Fundamentalmethodik (die Subjekt-Objekt-Beziehung) parallelisiert wird. So kommt es zu den Missverständnissen, wobei die "Masse" der Leute durchaus ganz gern passiv, eben Mitläufertyp ist, sich durchaus lieber behandeln lassen möchte, als selbst die Last ihrer Freiheit zur vollends möglichen Selbstentwicklung als eigendynamisch-kreative Persönlichkeit in eigener Verantwortung zu tragen. Jedem, der zur o.g. "einsamen Masse" zu zählen wäre, kann ein humanistischer MC daher nicht umstandslos helfen, nur ermutigen (Hintergrund der aktuell populären Encourage-Ansätze). So zeigt sich also MC als ein weites Feld...



    Noch ein PS: Ein MC arbeitet für Kinder, nicht auf ihre Kosten. Bezahlen sollten ja Eltern, insbesondere die, die von ihrer Villa aus im dicken Mercedes vorfahren, aber nur 1mal im Jahr, wenn es bei der Weihnachtsfeier gut zu futtern gibt, aber keine 5 Euro für eine Turnierteilnahme o. eben was Besonderes haben wollen... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Kicker,


    die Behauptung, dass jeder nur etwas aus "egoistischen" Beweggründen tut ist sicherlich richtig. Er möchte vielleicht "Freude" gewinnen oder aber "Schmerzen" vermeiden. Ob man nun z. B. will, dass der Verein in dem man selbst groß geworden ist reichlich Nachwuchs hat und für seine gute Jugendabteilung bekannt wird oder vermeiden will, dass der selbe Verein aufgrund mangelnden Personals unter geht. Nicht selten sind doch solche Trainer (KEIN eigenes Kind, Geld...) aus der 1. Mannschaft.


    Zu dieser Thematik (Konditionieren) gab es sogar schon einen Nobelpreis. Wurde uns nicht früher schon beigebracht, dass wenn man vom Klassenkameraden x zum Geburtstag eingeladen wurde man diesen zu seinem Geburtstag einladen soll? Auch wenn man es nicht wollte, gehörte es sich doch.


    Der Beweggrund ist aber definitiv der, dass man hierdurch keinen finanziellen Vorteil hat -als Trainer-. Die derzeit sehr geringen Mitgliedsbeiträge mal außen vor geht es hier nur um den Trainer. Daher finde ich, dass der MC, wenn er wirklich einen Beitrag, eine Ehren-Tat in eine Gemeinde leisten möchte sich auch mit ins Bot des Fußballtrainers setzen sollte. Anders hätte er zumindest bei mir mit einem gewisses Maß an Mistrauen zu rechnen.


    Stell dir mal vor, ein Kind ist krank und braucht um zu überleben ganz dringend eine bestimmte Tablette. Alle von dir genannten und gedachten humanistischen Methoden helfen nicht, dass das Kind diese Tablette einnimmt. Ist es dann falsch die Tablette in einer Süßigkeit (oder etwas was das Kind isst) zu verstecken und diese dem Kind zu geben mit dem Erfolg, dass das Kind diese lebenswichtige Tablette dann einnimmt?


    Warum mache ich etwas?


    Kicker, auf die $-zeichen bin ich durch die Aussage gekommen. Versuchen Arbeitnehmer o. Selbständige nicht ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und bringen dieselben sich nicht auch ggf. im Ehrenamt (hier als Fußballtrainer) auch dann entgeltlos ein? Dies zu trennen ist für mich sehr wichtig, weil es eben primär um Kinder geht und nicht um die Eltern. Haben deine Kinder nur Freunde wo die Eltern eine Villa und einen Mercedes besitzen? - nur so am Rande: eine Villa als auch ein Mercedes sind nicht immer Luxusobjekte -.


    P. S.


    Auch habe ich eher das JEDER bzw. KEINER verspitzt durch die Dargestellung von $-zeichen in Vordergrund rücken wollen. Sry, ist mir nicht gelungen.

    Einmal editiert, zuletzt von crow ()

  • dass jeder nur etwas aus "egoistischen" Beweggründen tut ist sicherlich richtig. Er möchte vielleicht "Freude" gewinnen oder aber "Schmerzen" vermeiden. Ob man nun z. B. will, dass der Verein in dem man selbst groß geworden ist reichlich Nachwuchs hat und für seine gute Jugendabteilung bekannt wird oder vermeiden will, dass der selbe Verein aufgrund mangelnden Personals unter geht.


    Tja, warum haben speziell wir Deutsche denn noch Nachwuchs: meist nur aus Angst vorm Altern, für die Rente, da es normal aussieht, aus Tradition u.ä. Eins aber soll immer öfter reichen, wozu mehr Stress, - Kinderliebe, es war einmal... Doch Egozentrik ist eher anerzogen bzw. im Team eintrainiert, wogegen ich daran glaube, dass der Mensch im Wesenskern schon weiter "am Leben", dh "ein soziales Tier" - angewiesen auf Stoffwechsel - geblieben ist, dazu folgendes Zitat von HD Trosse (Die erfolgreiche Mannschaft/Uni HH) zum Teamplayer, der grundsätzlich Können, Einsatz und Leistung in den Dienst der Mannschaft stellt... Leider ist dieser Typ selten, weil der Grad der persönlichen Motive u. Bedürfnisse (Anm.: i.S.v. Privatinteressen) nicht zu unterschätzen ist. Dieser Spieler ist besonders gefährdet bei Manipulationen... insbesondere durch den Trainer" (110). Will sagen: Es gibt diesen Teamplayer, ich behaupte sogar, dass jedes noch unverdorbene Kind ein solcher wäre, aber er wird im üblichen Fußballalltag enttäuscht, zurecht gebogen und gemäß Teamaufstellung o. Gleichmacherei stromlinienförmig gemacht. Er erodiert am Ende in seinem ursprünglichen Charakter o. hört mit Fußball auf. Und dann wundert man sich, dass es immer mehr in ihrer Moral käufliche Wandervögel o. eben "Mitläufer" (109) gibt?
    Da kann/soll MTC versuchen realistisch anzusetzen, um das Verschüttete für sich wie freies Teamplay wieder zu entdecken. Ist denn authentisch "soziale Praxis" soweit weg, dass man sie bereits für bloße Theorie hält? Wie sollte man sich dann noch bloß aus Ehre statt für Bezahlung engagieren? Das wohl ist das Dilemma derer, die sozial sein wollen, aber mental kaum mehr können: wo man Geld für seine Arbeit erhält, wird man respektvoll behandelt (bei mir Kvhs-Kurse für Kids), da wo man sich "umsonst" engagiert (Jugendvereinssport), oft alles andere als das, als sei man nichts wert! Muss, sollte man sich letzteres da noch antun o. auch auf "Geld regiert die Welt" setzen, aus Selbstschutz?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo Crow,
    es tut mir Leid, dass Du einen solchen Eindruck von mir oder meinen Berufskollegen hast. Ich denke, dass es durchaus lobenswert ist, wenn sich ein Mentaltrainer ehrenamtlich für die Sportjugend engagieren will. Ich kenne keinen, der das tut, und das hat nichts mit den vielzitierten Dollarzeichen zu tun. Vielleicht denkst Du aber auch daran, wie die Diskussion in diesem Forum vonstatten gegangen ist. Alles wird hinterfragt, in eine bestimmte mit Vorurteilen beladene Ecke gestellt, mit theoretischem Halbwissen bestückt, verklausuliert....aber leider nicht angepackt. Und so geht es nicht nur hier zu sondern auch im normalen Leben. Ein Dienstleister ist nur so gut, wie ihm die Menschen (ver) trauen. Jemand, der Mentaltraining, coaching und so weiter anbietet, hat nicht die große Anzahl von Klienten, die ihm die Bude einrennen. Ein Mentaltrainer hat keine Einkünfte von den Krankenkassen. Er muss seine Leistung ständig selbst anbieten und auf Folgeaufträge hoffen. Mentaltrainer können also nur auf private Einkünfte von Menschen hoffen, denen schnell und unbürokratisch geholfen werden kann. Vor allem ist es kein Nebenjob.
    Ein Psychotherapeut dagegen hat seine permanenten Einkünfte, kann sich vor Patienten kaum retten, ist überlaufen und hat eventuell noch Platz und Zeit, sich auch um ein Ehrenamt zu kümmern. Vielleicht solltest Du für die praktische Umsetzung von mentalem Training in einer Jugendmannschaft eher auf diese Berufsgruppe zurückgreifen. Die Gelben Seiten geben Auskunft, wo der nächste zu finden ist. (Es soll sogar manche Psychotherapeuten geben, die ausschließlich per Telefon arbeiten und sich das Gespräch pro Minute bezahlen lassen)
    Ich persönlich bin gern bereit, mich hier mit Ideen und Vorschlägen einzubringen. Natürlich nur im Rahmen der Möglichkeiten, die die Beschreibung eines Problems hergibt.
    Wie ich in einem meiner früheren Beiträge hier angeboten habe, stellt mir die Fragen und ich bemühe mich :)

  • Ich bin der Meinung, dass Mentaltraining schwer trainierbar ist. Es gibt halt Spieler, die auf den Platz ihren Mann stehen und bis zur letzten Minute kämpfen und Spielertypen, die im Training wie die Weltmeister Kicken (Oder auch nicht:)) und im Spiel eher mit sich selbst zu kämpfen haben und mit der Einstellung ins Spiel gehen treu dem Motto Hauptsache hinter mich bringen.


    Sicherlich kann man da etwas verbesseren, jeodch ist es hängt es von der Veranlagung ab, genau wie bei der Schelligkeit, die auch nur schwer trainierbar ist und man höchstens 10% Erfolge erzielen kann.

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  • Fußballer49: Danach wäre es ja komplett überflüssig, überhaupt zu trainieren?! Bei dem bisschen Fortschritt würde ich mir wirklich überlegen, ob ich meine Spritzigkeit überhaupt noch unterstützen kann...oder ob ich hier überhaupt beim richtigen Sport bin...
    Ist ein Spielertyp, der froh ist, wenn 90 Minuten vorbei sind, überhaupt einsetzbar? Ist das ein Fußballspieler? Soll oder muss er Fußball spielen? Möchte jemand, der sich selbst im Weg steht, nicht auch eventuell Unterstützung haben? Was machst Du mit dem, der eine solche Einstellung mit auf den Platz nimmt?
    Vielleicht ist er ja bereit sich bis zum Äußersten einzubringen?! Vielleicht fehlt ihm nur der richtige Partner, die für ihn "richtige" Ansprache?!
    Mentaltraining bringt immer einiges in Schwung. Und das hängt nicht von einer Veranlagung ab!

  • hängt es von der Veranlagung ab, genau wie bei der Schelligkeit, die auch nur schwer trainierbar ist und man höchstens 10% Erfolge erzielen


    Wo hast du denn diese Info her? Gerade nicht! Es stimmt nicht mal bzgl. Schnelligkeit (Lauf- o. Handlungstempo?), da gibt es viele empirische Feldstudien zu. Natürlich ist jedes echte, zum Plus gegenüber dem Mittelmaß führen sollendes Training schwer, wäre es leicht, würde ja jeder ein Superstar, aber das ist nur in bestimmten TV-Formaten scheinbar anstrengungslos möglich. Natürlich gibt es viele, die meinen, sie buchen mal eben nen MC, reden 2mal drüber u. schon folge der Quantensprung. Von daher muss man MC/MT und erst Recht MTC schon wie PHysis- u. Techniktraining angehen. Auf diesem Gebiet haben Vereine - gegen den Preis, keinen u. nichts kritisch hinterfragen zu dürfen - eine "Umsonst-und-draußen"-Kultur etabliert, die grad für die Jugend oft fatale Folgen zeitigen kann. Es ist im Leben fast immer so: wer nichts bezahlen will, ist entweder ein Schnorrer, ein Zechpreller, ein Utopist o.ä.: wir Menschen wurden aus dem Paradies aber verbannt, daher ist Arbeit das halbe Leben, Leistung auch wichtig, nicht immer nur Spaß wie in der totalen Freizeitgesellschaft. Ich möchte meine Kinder auch nicht so erzogen haben, dass alles Spaß sei, die Spieler, die trotz 0:3 noch ackern, sind für mich die, auf die es ankommt, die anderen könnten ebenso im Wald joggen gehen u. dabei tratschen, denn dies ist ihnen meist das Wichtigste. Es gibt eben Freizeit- und Wettkampftypen... Wer soziale Arbeit kostenfrei leisten will u. kann, super, der normale Mensch muss aber seinen Lebensunterhalt verdienen u. immerzu darüber zu diskutieren, ist witzlos. Ok für alle?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • fußballer49,


    ich denke auch das der Einfluß des angebotenen Trainings auf die fußballerische Entwicklung eher überschätzt wird. Ansonsten würde sich jeder Spieler mit dem gleichen Training ja gleich gut entwickeln. Dass dem nicht so ist, weiß jeder der schon mal über einen längeren Zeitraum eine Mannschaft betreut hat oder selber die Jugendjahre auf dem Fußballplatz zugebracht hat. Trotz gleicher Bedingungen entwickeln sich die Spieler einer Mannschaft doch sehr unterschiedlich.


    Sicher sind die Grundlagen zu vermitteln, um technisch sauberen Fußball spielen zu können. Aber man kann nicht jeden zu einer Granate auf dem Platz machen. Genauso wenig kann man aus jedem einen Olympialteilnehmer im 100-m-Lauf oder im Weitsprung machen, und wenn das Training noch so gut ist. Wir sind nicht alle gleich in der Veranlagung und im Talent, und man kann nicht jeden gleich weit bringen.


    Wenn man sich den Werdegang späterer Bundesligaspieler anschaut, stößt man oft auf eine Konstante: In ihren ersten Fußballjahren im heimatlichen Dorfferein hatten viele astronomische Torquoten. Sie waren nicht nur talentiert oder etwas auffälliger als ihre Mannschaftskameraden, sondern haben diese turmhoch überragt. Und das ganz ohne spezielles Sondertraining, sie haben die gleichen Trainer gehabt wie ihre Mannschaftskameraden - zumindest in den ersten Jugendjahren bis zum fälligen Wechsel zu einem größeren Verein.


    Sicher kann man jeden im Rahmen seines vorgegebenen Potentials durch Training verbessern und das sollte auch das Ziel sein.


    Und da Fußball nicht zuletzt im Kopf stattfindet (Angst, Nervosität, Aufgeregtheit, alles kann dazu führen das vorhandene körperliche und technische Können im Spiel nicht abzurufen), kann eine Stärkung der Psyche durch Mentaltraining enorm hilfreich sein. Ich wüßte gerne wie das geht, wenn ich die Mentalität der 'Kämpferinnen' auf alle Spielerinnen übertragen könnte durch Fingerschnippen, das wär schon was.


    Aber zu glauben, man könnte jeden beliebigen Spieler durch das richtige Trainingsangebot in den bezahlten Fußball bringen, ist vermessen. Kein 'vergessenes' Talent kickt in der Kreisliga C vor sich hin, weil er durch böse Trainer als Jugendlicher nicht zum richtigen LZ gekommen ist. Talent setzt sich durch, weil es auf dem Platz durch entsprechende Leistungen auf sich aufmerksam macht. Zumindest ein Talent, dass es bis zu den Profis schaffen kann dürfte schon als E-Jugendlicher extrem auffallende Leistungen bringen und nicht nur ein bißchen besser sein als die anderen.

  • Sicherlich kann man da etwas verbesseren, jeodch ist es hängt es von der Veranlagung ab, genau wie bei der Schelligkeit, die auch nur schwer trainierbar ist und man höchstens 10% Erfolge erzielen kann

    Na ja, klaro, wenn Du eine Geschwindigkeits oder Antrittsdifferenz zweier Spieler von Faktor 2 hast, dann kann sich der langsame Spieler vermutlich noch so sehr austrainieren, da wird immer einer Differenz bleiben. Genauso bei den zurückhaltenden Spielern. Wem es nicht gegeben ist, der kann es sich vielleicht auch nicht erarbeiten, aber wenn der Unterschied nur gering ist... Training ist ja nicht nur für Extremfälle...

  • Mentala,


    um ehrlich zu sein habe ich gar keinen Eindruck über Mentaltrainer. Dieses gebiet ist für mich schlicht neu. Sicherlich hat man mal hier oder da, wie z. B. in der Klinsi-Zeit etwas aufgeschnappt. Die Information, dass dort auch Psychotherapeuten (bzw. etwas aus dem Bereich) gezielt mit in das Team genommen wurden, habe ich einfach zur Kenntnis genommen und nicht weiter hinterfragt.


    Weil ich selbst im Trainergespann in der Mannschaft meines Sohnes aktiv mitgewirkt habe, weiß ich, dass einer Mannschaft aus einem Dorfverein (Breitensport) ein sehr geringes Budget zur Verfügung steht. Dieses Budget findet beim Einsatz für Trainingsutensilien oder Freizeitaktivitäten wie Abschlussfeier seine Grenzen. Selbst dann, wenn wie bei uns wir als Trainer jeden Cent in die Mannschaftskasse zukommen lassen haben um den Kindern etwas mehr bieten zu können.


    Nun spielt mein Sohn in einem LZ wie von TW-Trainer beschrieben, sprich der Verein hat vom DFB Auflagen... Die finanzielle Lage der Mannschaft hat hier keinen großen Unterschied zu dem Dorfverein.


    Ausgehend von meinen Erfahrungen bin ich davon ausgegangen, dass du dein Leben mit Mentaltraining in der freien Wirtschaft finanzierst, weil im Jugendbereich ich mir dies nicht nur schwer sondern eben überhaupt nicht vorstellen kann. Sobald es um Geld geht, erwartet man (ich) eine Leistung. Wie soll diese Leistung bewertet und vor allem beziffert werden. Nach der Tabelle, Torabschlüssen, Fehlerquote oder Gefühl, und kommen wir dann nicht dorthin wo es im KiFu nicht hin soll?


    Ob es sinnvoll ist sich mit einem Therapeuten bzw. einem Mentaltrainer als Trainer einer Kinder-, Jugendmannschaft für Geld ins Boot zu setzen hängt doch letztendlich vom Nutzen ab. Bisher habe ich keinen triftigen Nutzen gesehen. Um die 5 % heraus zu kitzeln?


    Für mich ist der Gedanke eines Mentaltrainers im KiFu neu, um es besser verstehen zu können brauche ich eine Beschreibung der Ziele, Aufgaben, Rahmenbedingungen halt eben ein normales Beratungsgespräch, Vorstellung über dein Produkt - Mentaltraining -. Hast du evtl. ein Konzept.


    Die Eingangsfrage lautet ja: Mentaltraining im Jugendfußball: wie, wo, warum...?


    Bis jetzt sehe ich bei der Realisierung einer solchen Kooperation das Problem der Finanzierung damit verbunden die Bezifferung der Leistung wegen der Einhaltung der Ziele des Ki- und Jugendfußballs.

  • crow,
    natürlich gibt es ein Konzept und ich habe auch angeboten, dass ich gern bereit bin Vorträge zu halten. Der Zeitrahmen liegt so bei einer halben Stunde.