Mentales Training im Jugendbereich: wie, wo, warum...?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • gezielt (!) eingestztes Lob stärkt natürlich sein Selbstvertrauen.
    aber kein BlaBla - Lob, sondern es muss passen und zutreffen, Kinder merken den Unterschied sehr schnell, und gerade diese
    Zurückhaltende sind oft sehr sensible Typen


    Da gebe ich dir nun voll Recht, ebenso natürlich mit den kleinen Fortschritten. Jedes Kind hat seine individuell-eigene Biografie, die man als simpler Teamtrainer nicht en passant entschlüsseln kann. Man kann sich mE nur um achtsamen Respekt bemühen u. Kinder immer viel lachen lassen: wenn sie das in der Niederlage noch "vermögen", sind sie "mental" stark u. du als Trainer mehr wie Trainer: ein Freund... Mehr ist nicht zu erreichen, daher damals ausnahmsweise mein Bericht zum (eben sonst gern unterschlagenen verlorenen) Punktspiel (wofür ich dann im Beispiel eeben rausflog). Wer es schafft, dass sein Team gut verlieren "kann", der hat "mental" viel erreicht, was er aber meist nur zu-lassen muss...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kinder immer viel lachen lassen: wenn sie das in der Niederlage noch "vermögen", sind sie "mental" stark



    und das ich ganz anders.


    wenn Spieler nach einer Niederlage lachend (heisst das nicht auch freudig?) vom Platz gingen, stiess da mir mir auf Unverständnis.
    Es ist nämlich ein ganz normaler Vorgang, dass sichh Kinder ärgern, wenn sie ein Spiel (und sei es Mensch Ärger dich Nicht)
    verloren haben.


    Mentale Stärke ist für mich, wenn sie dieses Frusterlebnis (und eine Niederlage ist das) anschliessend in der Kabine oder beim Duschen verarbeiten.


    Für mich als Trainer war es stets ein Erfolgerlebnis, wenn diese Frustbewältigung nach einer deprimierenden Niederlage,
    mit meiner Hilfe in der Nachbesprechung gelungen ist.
    Gerade ehrgeizige Spieler bedürfen hier der Unterstützung.


    Meine Devise war immer: nach dem Duschen ist das Spiel abgehakt.


    Niederlagen und Siege ins rechte Licht zu setzten, ist Aufgabe des Trainers (ob das jetzt als mentales Coachen bezeichnen, weisse ich nicht), es kann aber doch nicht sein, die Kinder von ihrem natürlichen Verhalten abzubringen, damit sie lachend nach einer
    Niederlage vom Platz gehen.


    je jünger, desto schneller wird Frust verarbeitet, Niederlagen verarbeiten Kinder zum Glück viel schneller als wir Erwachsene.
    eine Niederlage hat für die Kinder auch garantiert nicht die Bedeutung wie für viele Trainer und Eltern.


    aber nach einer Niederlage fröhlich und lachend vom Platz gehend?


    so wird aus manchem Talent, ein ewiges Talent.


    gg

  • Kann ich dir nur recht geben guenther. Spieler sollen auch wissen dass sie verloren haben. und verlieren ist nun mal nichts schönes und dieses mit lachen zu behandeln ist doch nun mal pervers.


    Was will man ihnen denn dann für später beibringen: Du hast deinen Job verloren, also geh lachend nach Hause? Kindertum heißt nun mal auch dass lernen für die Zukunft.


    Eine Mannschaft, die lachend nach einer Niderlage aus der Kabine kommt ist keine Mannschaft, sondern lediglich ein Haufen von Spielern die das Spiel nicht ernst genommen haben. wenn man natürlich meint, dass Fussball nur just4fun zzu spielen ist, warum scahffen wir dann nicht die Tore und ergebnisse ab und lassen die Kinder 11 gegen 11 über den ganzen Platz spielen? Fussball funktioniert so nicht und würde sehr schnell in der versenkung verschwinden wenn wir das so handhaben würden.

  • Jungs, erst mal vielen Dank, das ihr wieder "runter gekommen" seit! Ich habe das Forum hier kennengelernt, das jeder versucht dem anderen zu helfen!


    Phsychisch kranke Menschen brauchen eine Hilfe von Fachleuten, ich denke da sind wir uns einig.


    Der mentale Bereich wird schon durch unser bloßes Dasein in der Trainingsgruppe in Anspruch genommen. Ob wir es wollen oder nicht! Gern würde ich jedoch diesen Grundsatzbereich, über den eigentlich schon genug Worte verloren wurden, verlassen und zum praktischen Nutzen kommen.


    Von "Peter Pan" wurde der Wunsch geäußert, ihm Tipps für einen besonders schüchternen Keeper seiner D-Jugend-Mannschaft zu helfen. Denn wenn er da im DFB-Handbuch für Torleute nachblättert, findet er als grundsätzliche Voraussetzung für die Eignung eines Torwarts die psychische Stärke. Danach kommen wir zum Schluß, das sein Keeper gänzlich ungeeignet ist und durch einen anderen Keeper mit besser psychischer Veranlagung ausgetauscht werden sollte.


    Meine Frage an die Forenteilnehmer lautet: hat der DFB recht oder irrt er?


    Wenn der DFB irrt, dann sind Torleute ganz normale Menschen, die genauso ängstlich sind, wie alle anderen Mannschaftsmitglieder auch. Sie haben allerdings gelernt, mit wohlkalkuliertem Risiko ihren Positionsvorteil nutzen, was als vermeintlichen besonderen Mut vom Mannschaftstrainer wahrgenommen wird.


    Als Torwarttrainer ist man es gewohnt, sich in die Psyche eines Keepers hinein zu versetzen. Nicht allein sein momentaner Leistungsstand ist wichtig, auch ist es von großer Bedeutung, das jeder Torwart ein wenig anders lernt. Dies hat zur Folge, das alle (wohlgemeinten) Hilfestellungen anders wahrgenommen werden.


    Habe ich nun einen besonders schüchternen Keeper in der D-Jugend, so brauche ich den nicht gleich auszutauschen. Manuel Neuer wurde im unteren Jugendbereich so schüchtern, das man ihm keine günstige Erfolgsprognose gab. Heute ist er zwar auch keine "Plaudertasche", hat aber schon eine Meinung zu den Dingen.


    Was als machen? Wichtig sind mehrere Dinge fördernd:
    1. Lob vor der gesamten Mannschaft. Auch bei kleinen Entwicklungsfortschritten.


    Lob stärkt das Selbstbewußtsein


    2. Kritik nur unter 4 Augen. Falsch sind endgültige Aussagen: "das hast du falsch gemacht - da warst du aber schlecht, usw." Besser sind auf das Zukünftige weisende Fragen, wie: "wie kann man es noch anders machen?" Natürlich wird zunächst nur Achsenzucken als Antwort kommen. Dann gibt man ihm Möglichkeiten, aus denen er sich eine aussuchen darf. Die wird dann trainiert. War es noch nicht die Bestmögliche, dann fragt man: "wollen wir mal das ... probieren"?


    Neugierde befreit von Ballast


    3. Wer als Trainer über sich selbst lachen kann, muß nicht auf Kosten anderer Späße machen. Das gemeinsame Lachen von Trainern und Mannschaft über mißglückte Aktionen lädt auch schüchterne Spieler dazu ein, darüber laut mitzulachen. So können sie sich immer ein Stückchen mehr in die Gruppe integrieren und in ihrer individuellen Genialität aufblühen. Das positive Denken ist dann ganz wichtig, sich und andere nur so ernst zu nehmen, wie es die Situation verlangt.


    Wer nicht über sich Lachen kann, für den ist es ernste Sache!


    Zum guten Schluß so jedoch nicht vergessen werden, das die Blockade von sportlichen Verbesserungen auch andere Ursachen (z.B. Konzentrationsprobleme) als die Schüchternheit haben kann. Insofern ist eine Hilfe ohne tieferes Wissen über die Person des Keepers ein wenig grob und oberflächlich. Andererseits hat das Kind jede Zeit der Welt, sich auf allen Positionen in der Mannschaft weiterzuentwickeln. Jeglicher Druck sollte deshalb von ihm ferngehalten werden.

  • Jedem seine Meinung, das ist ja das, was Menschen ausmacht, uns vorantreibt im (Un-)Wissen per offenen Dialogen: Dinge anders betrachten, sich austauschen! Und in der Praxis, aufm Platz, im Leben beweist sich dann evtl., wer (zeit-, ort-, also umständebedingt) richtig liegt. Natürlich verarbeitet jeder dann auch anders, wenn er anders wahr-nimmt, das eben ist ja die Krux mit dem Teamgeist, der berühmten Kabinenansprache etc.: Was ist mit den Anderen, die sich da nicht gepackt, betroffen fühlen, vllt gar unter Druck gesetzt, aus ihrer inneren Ruhe u. Konzentration gebracht, gar in Panik o. Angst vor Fehlern, Kritik, Versagen versetzt statt zB "heiss gemacht", "aufgeweckt" aus vermeintlichem Tiefschlaf (der von innen her nur Tiefenentspanntheit ist zwecks Energiekontrolle)?


    Und nun mit dem Lachen: Ne, die Kids lachten von sich her herzlich über ihr kurioses Eigentor, das sie zu viert produzierten, zum 0:4. Das eben war ihr (!) "natürliches Verhalten" - obwohl ich direkt daneben stand u. natürlich lieber ein Anschlusstor für uns gesehen hätte, zuvor auch dazu motivierte etc. Ich hätte sie nun zusammenschreien können aus ehrgeizerfüllter Wut auf sie, wie ich es schon oft - neben dem Platz (wo dann das "Energiezentrum des Teams sich verlagert!) beobachtete: und sie dann so vom natürlichen Verhalten abbringen können... Ergebnis bei uns war: nach dem Lachen spielten sie befreit auf,hatten - dabei immer in Unterzahl gegen die Zweite des LZ - noch etliche Chancen, viel spielerisch freie Dynamik, sie machten ihr Ehrentor, ohne selbst weitere zu bekommen (s. den dazu mal veröffentlichten Spielbericht). Man sollte diese wahre Realität bitte beachten: Lachen ist reell ein Zeichen von Entspanntheit; genau das hilft, um im energetischen Kreislauf dann neu durchzustarten :) Ich glaub, da gibt's sogar extra "Lachtherapien" in Kliniken, wo Krebspatienten wieder Lachen lernen sollen, um innere Abwehrkräfte zu stärken und so - von KK bezahlt u. im Heileffekt anerkannt... Ich nehme es keinem übel, sich mit den Energien noch nie befasst zu haben, denn ich schreibe hier ja, damit dies allererst geschehe, Kinder aufm Platz wieder lachen dürfen zB, aber bitte öffnet auch mal den Blick für das geschilderte, auch wenn's nur ein Beispiel ist, ich keine Reihenuntersuchungen machen kann, da ich eben nur privat Dingen nachforschen, ohne jede Geldmittel, dafür aber Familie, nicht an ner Uni o.ä. Daher kann ich vieles nur spekulativ erschließen, eben als im hoffentlich "echtem" (natürlich nicht: für alle rechtem) Erahnen suchend Fragender statt Wissender, immer nah am Abgrund der uns Menschen wesentlichen Irre...)


    Egal, da ja oft "machen" statt "nur reden" gesagt wurde, hier mal mein aktuell konkretes Volkshochschulen-Angebot (wobei Alter, Klassenhöhe u.ä. dann irreleant: nur je vom Trainer zu entscheiden ist). Das kann auch öffentlich bezuschusst werden (zB bei "Kinderteams", wobei ich von der Volkshochschule auch nur so wenig krieg, dass man davon bei allem Idealismus, sprich materiellen Verzicht finanziell nicht überleben könnte, daher auch max. 2 Teams je Halbjahr: "Geld" verdient nur meine Frau. Bitte kein Neid, in anderem zahl ich eh genug drauf...). Also Kritik zum Angebot selbst? Präsentationstext:


    "Mental-Training für Teams: Das Spiel gewinnst du im Kopf!
    - Von ca. 12 bis 66 Jahre -
    Mit diesem frei in Kvhs-Räumen* buchbaren Angebot bietet sich im Rahmen offener Kapazitäten jedem Team die Chance, das zu trainieren, was sonst Profis oder LZ-Teams wie der Bundesliga-.... vorbehalten bliebe. Im Sinne von Meistertrainer Klopp, der mal sagte, er wäre als Fußballer viel erfolgreicher gewesen: wenn er schon als Kind mehr über Dinge wie Taktik, mentale Stärke, Stellungsspiel, echten Teamgeist usw. hätte lernen dürfen (Methodik: erst kognitiv, dann ?manipulativ?).
    Unser Kopf spielt immer mit, steuert Handeln ?entscheidend?. Doch wie viel Trainingszeit widmet man gemeinhin dem, ?wer? dieser Kopf sei ? individuell wie im Team?! Gute Trainer halten sich mental zurück, beschränken sich aufs Sportliche; doch oft wird jene Frage schon im Kindesalter blockiert: Man muss erlernen, dass alle nach einer Pfeife zu tanzen, folgsam zu tun haben, was die nie ?aufm Platz? mitspielende Trainerautorität lautstark fordert. Die will dann, dass jede eigendynamische Initiative und Abweichung als negativ gilt: Strafe folgt für Ungehorsam auf dem Fuße! Versagensängste wandern so in Köpfe, das Mentale erscheint dann später suspekt, ist erst wieder anzuerkennen als eigenste Chance: auf positiv gelingendes Teamplay, dessen Erfolg per freiem Mut zum Risiko und Fehler, ohne dass sich darin gleich eine unbewusste Revolte contra innerem Druck artikulieren müsste. So können Teams sich leichter in ihre Mitte, ihren Geist einfinden, was zB alle in spielintelligentem Entscheidungs-handeln, Intuition fürs situativ angepasste selektive vs periphere Wahrnehmen u.ä. beschleunigt. (max. 3 Termine je Semester möglich, bitte um Verständnis)
    *Teamreisen nach W'ooge n.V."


    Zielgruppe sind nurmehr Teams, keine Einzelpersonen: die klagten nämlich, dass 1. im Team hernach nur sie mental reifer spielten, dies frustrierend sei (als dann kontraproduktiv!) oder 2. es eben um Team-, nicht Einzlsport ginge, sie einfach gern alles "im Team" erlebt hätten... Daher kam ich zum Ansatz direkt beim Team statt wie im MT üblich beim Einzelnen (seiner "Energiesteuerung" mit zB "Flow" als Zielmaß - hier also: "Flow" (optimale Energieflüsse - materialisiert im Ball) im Teamplay, also: der sog. spielerisch-kreative Fluss... - Danke für jedes inhaltliche Feedback u. schreibt ruhig, wenn ihr was im sachlichen Wort-sinn suspekt findet etc., ist ja unfertig, als Praxis noch ganz viel nur "Projekt"!!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • sind Torleute ganz normale Menschen


    Danke für deine guten Worte zum Lachen! Das Normale soll ja nun neuerdings nur gesellschaftliches Konstrukt gemäß Machtanspruch sein, aber ich bin - nach der Tragödie um Enke - grad bei TW sehr zwiegespalten. Ein TW muss schon mehr abkönnen, hat besonderen Druck, da kann so ein Kind früh "lernen", in sich reinzufressen statt rauszulassen. Und wo das hinführen "könnte", spekulieren möchte ich da nicht, aber eine gewisse Angst befällt mich schon, wenn ich mich da mitfühlend in so einen Menschen reinzufühlen versuche... :(:(:(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Andererseits hat das Kind jede Zeit der Welt, sich auf allen Positionen in der Mannschaft weiterzuentwickeln


    @TW ich finde es gut, dass du gewisse Selbstverständlichkeiten, die vom Prinzip her jeder kennt, möglicheweise gerade deshalb hin und wieder nicht beachtet werden
    auf den Punkt bringst.


    von elementarer Bedeutung ist für mich der oben zitierte Satz.


    gerade im Kinderfussball ist für den Trainer eins wichtig: Geduld, Geduld und nochmals Geduld.


    in den Anfangsjahren als Kindertrainer hatte ich die auch nicht immer. Vieles möglichst schnell erreichen. Ich war davor nicht gefeit. Verzweifelt wenn alle Bemühungen
    offensichtlich keine Veränderungen nach sich zogen.


    Erst mit der Zeit kam die Geduld und somit auch die nötige Gelassenheit.


    hatte einen TW ähnlich wie Peter Pan. wahrscheinlich noch schlimmer. obwohl ich ihn privat gut kannte, musste ich jedes Wort mit dem Korkenzieher aus ihm herausziehen.


    jetzt in der B-Jugend ist er deren Kapitän und dirigiert lautstark seine Abwehr.


    gg

  • Erst mit der Zeit kam die Geduld und somit auch die nötige Gelassenheit.
    hatte einen TW ähnlich wie Peter Pan. wahrscheinlich noch schlimmer. obwohl ich ihn privat gut kannte, musste ich jedes Wort mit dem Korkenzieher aus ihm herausziehen.
    jetzt in der B-Jugend ist er deren Kapitän und dirigiert lautstark seine Abwehr


    Geduld ist immer ein guter Anfang, aber - für mich mehr noch nicht. Gelassenheit geht noch weiter, tiefer, sie ist schon im Ziel, Geduld nur Weg. - Man weiß nie, wie es in einem Menschen aussieht, nicht mal bzgl. einem selbst. Oft grübelt und rätselt man: Warum hab ich dies u. jenes gemacht, wieso krieg ich den A nicht hoch, bleib einfach stehen, die Chance war doch da etc. Das lähmt dann u. ist zugleich doch not-wendig. Und die Lautstarken sind oft die, die sich am meisten an innerer Not zu verbergen haben, aber keinen (mehr) ranlassen: zwar nun ein Ventil gefunden haben nach außen, aber ihr Innenleben wandert vielleicht dabei nur noch mehr ins Dunkel und Untiefe eines mental Unterbewussten, das irgendwann zuschlägt, auf nie geahnte Weise. Da gibt es viele Ausformungen u. Untersuchungen. Statistik! Einzelfälle kann man nie beurteilen; merkwürdig erscheint es mir schon, wenn jemand sich so verwandelt. Alles gut, möchte man hoffen, sorry, hab heute wohl einen "psychologischen" Tag...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Danke schonmal für nen paar hilfreiche Antworten.


    Zitat

    Danach kommen wir zum Schluß, das sein Keeper gänzlich ungeeignet ist und durch einen anderen Keeper mit besser psychischer Veranlagung ausgetauscht werden sollte.

    Keine Alternative! Sorry, ich hab mein Profil noch nicht geändert, aber es handelt sich um nen E-Jugendlichen ('02er). Ich hab, zumindest in der unteren Spielklasse, auch schon sehr sehr ruhige, aber dennoch gute Torhüter gesehen. Wenn das die Vorraussetzung für nen Profikeeper sind, dann wirds halt nix mit der Karriere. Solange er seinen Spaß hat..


    Also die Tipps die du mir gegeben hast hab ich quasi alle durch, bzw. beherzige sie jedes Training. Allerdings bekommt er Kritik genauso ab, wie alle anderen Spieler (ihn mit Samthandschuhen anzufassen würden auch die anderen Spieler bemerken..). Kritik gibts auch in der von dir vorgeschlagenen Form.


    Klaro braucht man Gedult, aber warum die Zeit nicht etwas verkürzen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe? Und das ist die Möglichkeit, die ich mir hier erhofft hatte bzw. immernoch erhoffe :)



    Wie gesagt, er ist der extremste Fall mit dem ich es jemals zu tun hatte. Andere Kids sind auch schüchtern, aber ihre Schüchternheit begrenzt sich mehr oder weniger auf mich (nein, das ist keine Angst oder sowas, glaube ich zumindest nicht). Sie unterhalten sich ganz normal mit den anderen Kids, und auch wenn ich mit ihnen rede antworten sie schonmal ausführlicher. Dieser Junge aber.. Das is einfach schwer zu beschreiben. Teilweise kommts mir so vor: "er is halt da..". Und ich kriege ihn nicht aus sich raus.
    Das zieht übrigens, wenn mir die mentale Entwicklung der Kinder schon egal sein sollte :), auch Kreise im Fussball. Seine Entscheidungsfindung dauert... und dauert... und dauert... Durch das extrem zögerliche Verhalten nimmt er sich regelmäßig selbst die Chance den Ball "einfach" abzugeben. Und hier kommt natürlich die Krux: auch seine Mitspieler bemerken das.
    Er wird von ihnen kaum kritisiert, zumindest nicht im überzogenen Maß (Sündenbock). Er wird auch von der Mannschaft unterstützt, und das finde ich phänomenal, also das funktioniert innerhalb der Mannschaft schon gut. Trotzdem sind die natürlich ungeduldig und merken, dass ihnen Chancen durch die Lappen gehen, weil er nicht reagiert.
    Selbiges natürlich beim Rauslaufen. Er trifft die Entscheidung erst zögerlich, geht dann vielleicht etwas raus, rudert dann wieder zurück. Also von daher auch eher suboptimal.


    Die gleichen "Probleme" hat er aber auch im Training. Also schiebe ich es mal nicht auf Angst vor dem großen unbekannten Gegner.


    Wie gesagt, technisch is er ein Guter. Technische Übungen, koordinatives Zeug meistert er prima. Er hält auch super die Fernschüsse.


    Was ich damit sagen will ist, dass ihm diese EXTREME (ich kanns garnicht groß genug schreiben) Schüchternheit/Unsicherheit im Weg steht. Und wie gesagt, ich wär halt interessiert an Möglichkeiten, das zu unterstützen, abseits von meinem "normalen Trainingsprofil" (viel Lob, sparsame, zielgerichtete Kritik etc.)



    Was ich schon rausgelesen habe ist, mal das Gespräch mit seiner Mutter zu suchen und zu fragen, ob es in der Schule oder wenn Freunde bei ihm sind genauso ist bzw. wie sie dazu steht. Allerdings hab ich vor solchen Gesprächen nen heiden Respekt, weil ich den Leuten auch nicht auf die Füße trampeln will.

  • Allerdings hab ich vor solchen Gesprächen nen heiden Respekt, weil ich den Leuten auch nicht auf die Füße trampeln will.


    Respekt ja, aber Angst brauchst du keine zu haben.


    Bitte die Mutter (oder Vater) um ihre Mithilfe. Schildere deine Beobachtungen. Frage nach, ob sein Verhalten nur bei dir oder auch in anderen Bereichen auftritt.
    Frage nach, wie du ihrer Meinung nach mit dem Jungen umgehen sollst, da du ihm ja gerne weiterhelfen willst. (ganz wichtige Frage, weil du damit zu verstehen gibst, dass du nicht in ihren Erziehungsstil eingreifen willst)


    du wirst überrascht über die positive Reaktion sein. du wirst einiges über das Kind erfahren, was du noch nicht wusstest. das dir dann unter Umständen weiterhilft.


    Welche Eltern finden das nicht gut, wenn sie mitbekommen, dass ein Trainer echtes Interesse an der Entwicklung ihres Kindes zeigt.


    packs einfach an.


    gg

  • warum die Zeit nicht etwas verkürzen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe?


    Dazu gibt es das Sprichwort "Jeder muss seine Erfahrungen selber machen". Wir wollen sie Kindern gern "abnehmen", ihnen ihr Leben "erleichtern", aber schnell erleichtern wir sie dabei um "ihr" Leben: der Vater, der will, dass sein Sohn es leichter habe, direkt seinen tollen Beruf übernehme zB. Dein Fall hört sich wirklich komplex an, hat ja wohl auch weniger was mit der TW-Position zu tun, eher vllt mit dem Elternhaus? Wenn ein Kind wirklich derart "verklemmt" wirkt, auch in der Gruppe Gleichaltriger, dann ist das sehr bedenklich und gut, dass du dir Gedanken machst. Was aber dahinter stecke, kann man sogar aus der Nähe her nur erahnen, wenn ein Kind nicht spricht. Aber das muss im Nahumfeld begründet sein, fällt so wie beschrieben nicht einfach vom Himmel. Daher ist es sehr heikel, dem nachzuforschen, gleichwohl wichtig fürs Kind. Wie du es schilderst, sollte eigentlich ein professiomeller Therapeut hinzugezogen werden u. wenn die Eltern das nicht wollen, fände ich es nur verdächtig: vllt wissen sie mehr,als du erahnst? Mehr sage ich zu so Fall aber nicht, hier soll es ja auch eher um MT im allgemeinen gehen, aber als Beispiel, an was man im Team alles denken sollte, ist es gut: jeder ist eben individuell...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Peter Pan


    Zunächst einmal sollte ich das Mißverständnis aufklären, das du deinen Keeper nicht auszutauschen brauchst. Denn ich zweifle an den Beschreibungen auf den Lehrfolien des DFB, wonach eine wesentliche Voraussetzung für diese Position die besondere psychische Stärke wäre. Wenn, dann sollte diese Eigenschaft bei allen Menschen, die besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehen, gelten.

    Jedoch halte ich diese Merkmalsbeschreibung für einen Keeper im unteren Jugendbereich für gänzlich ungeeignet. Denn die psychische Stärke muß noch mit dem Selbstverwußtsein im Laufe der Jahre wachsen und kann deshalb nicht vorausgesetzt werden. Vermutlich stammt die Merkmalsbeschreibung noch aus einer Zeit, als man versuchte die TW-Eigenschaften von Seniorenkeepern zu beschreiben. Vielleicht wäre es mal an der zeit, das zu verändern?


    Doch nun zu den gewünschten Trainer-Hilfen, die allerdings sowohl bei stillen als auch schwatzhaften Keepern als nützlich erweisen können:


    Häufig werden beim TW-Training die defensiven und offensiven Aufgaben getrennt trainiert! Besser ist es, auch komplette TW-Aktionen zu trainieren. Nachfolgend ein paar Beispiele:


    defensive Reaktion (Parieren eines Torschusses) und offensive Aktion (Spieleröffnung)
    1. TW bekommt (flach, halbhoch, hoch) Schuß aufs Tor - TW nimmt Ball auf und spielt (schießt, rollt, wirft) ihn sofort (in den Fuß / in den Lauf) eines Mitspielers
    (Statt eines Mitspielers kann ein Törchen, Hütchentor, ein Zielquadrat fürs Training eingesetzt werden. Ansonsten kann auch ein 2. Torwart die Aufgabe eines Mitspielers übernehmen.)

    Bei dieser Übung ist lediglich ein engeres Sichtfeld für die TW-Entscheidung erforderlich



    2. TW bekommt Eckball (hoch), Flanke von der Grundlinie - TW nimmt Ball auf und spielt (Schuß, Wurf auf Törchen, Zielquadrat, durch Hütchentor) in sofort (in den Fuß / in den Lauf) eines Mitspielers


    Wichtige Trainerhilfe: der TW soll sich daran gewöhnen, das die komplette Aktion erst mit einer guten Spieleröffnung abgeschlossen ist.



    In der D-Jugend klappt es meist schon ganz gut. In der E-Jugend geht es um die Vermittlung von Basiswissen und Grundtechniken. Dazu gehört zunächst einmal die Vermittlung von Techniken im praxisnahen Zusammenhang von defensiven und offensiven Aufgaben. Die kann man als Einzel- und Kombinationsaufgabe je nach Leistungsstand des Keepers stellen, so das eine Unter- oder Überforderung weitgehend ausgeschlossen werden kann.


    Aber dein Keeper wird mit Sicherheit nicht der Einzige im E-Jugend-Bereich sein, der komplette Abläufe sicher und in der gewünschten Schnelligkeit absolviert. Auch stellt sich die Frage, ob ein Keeper, der den Ball zwar schnell abspielt, aber selten den Mitspieler erreicht, seine Aufgaben besser löst? Gerade deshalb hat es aber auch etwas mit Mentalität zu tun! Wenn du dem Keeper ermutigst, das im Training Erlernte im Spiel auszuprobieren, dann wird er seine Erfahrungen sammel können und auch daraus lernen.


    TW-Kritik vor der Mannschaft (altersunabhängig)
    Natürlich ist das Vertrauensverhältnis gegenüber dem Trainer sehr wichtig! Eine TW-Kritik vor der Mannschaft stört nicht nur den Aufbau eines solchen Verhältnisses, es macht auch keinen Sinn! Denn die Mannschaft kann die Fähigkeiten des TW gar nicht beurteilen, weil die Mitglieder weder über das Wissen noch über vergleichbar antrainierte Fähigkeiten verfügen. Das hat überhaupt nichts mit "Samthandschuhen anfassen" zu tun. Leider können auch viele Mannschaftstrainer die Fähigkeiten ihrer Keeper nur unzureichend beurteilen, weil sie die gesamte Angriffsaktion auf den gegnerischen Torerfolg reduziert betrachten. Deshalb wirkt Kritik am TW vor der Mannschaft bei den Torleuten meist als das Abreagieren von Trainerfrust über Gegentore oder zu wenig geschossener Tore, für den man einen Sündenbock sucht. Es gehört dann in die Kategorie der nutzlosen TW-Erfahrungen, weil keinerlei Hilfen, die zu TW-Verbesserungen führen könnten, angeboten werden.


    Hier ist Geduld und Gelassenheit, die fast immer mit der Trainererfahrung kommt, von Vorteil. Günstig dabei ist es, sich Inhalte von altersgerechten TW-Training und TW-Coaching anzueignen! Hier im Forum nach Hilfen zu fragen ist schon mal ein guter Weg, weil man erkannt hat, das die bisherigen Erkenntnisse allein nicht weiterhelfen.

  • deshalb hat es aber auch etwas mit Mentalität zu tun


    Mental wäre wichtig: was bewegt einen TW, diese Rolle im Team einzunehmen. Will er selbst dies wirklich - oder wurde er dazu irgendwann "verdonnert"? Was sagt das Persönlichkeitsprofil seiner Motive genauer? Dann: Wie bringt er sich konkret ins Team ein, als "wer"? Entspricht dies seinem inneren Wer o. ist er aufm Platz, also äußerlich "ein anderer"? Dann gäbe es einen Rollenkonflikt, der belastend als Stressfaktor wirken dürfte. Ein TW steht immer quasi dem gegnerischen Team als ganzem gegenüber. Will er dies, mit der damit indirekt verbundenen Last an Verantwortung? Ein Verteidiger muss nur Mann gegen Mann stehen, hat immer noch uU einen "letzten Mann" sowie eben den TW im Rücken als Absicherung. Stürmer wiederum definieren sich völlig anders: Bälle fordern, egozentrisch nutzen, Tore machen müssend. Und Mittelfeldler haben eigene Beanspruchungen (zu komplex für hier). Nun kann man sagen, dass es doch nur Kinder seeni, daher nicht lohne, sich so intensiv mit Fragen zu befassen, aber hier aufm Platz, im Team findet eine wesentliche Persönlichkeitsprägung fürs weitere Leben statt: so oder so, entweder "verklemmend", fehlbesetzend oder "befreiend" und sich verstärken könnend. Gefragt wäre aber in erster Linie die Eltern, Trainer, die in 1,5 o. 3 Stunden pro Woche minus Fehlzeiten 20 Kinder betreuen müssen, können das nicht so im Vorübergehen leisten, wie es bei Profiteams längst geschieht, so wird methodisch in der Regel höchstens sog. "Encouraging" konsequent eingesetzt, doch auch dabei kann schon viel schiefgehen (etwa per Setzen falscher Anreize: äußerer, psychisch belasteter u.v.m.)...


    Nachträgliche Ergänzung:


    Mentala: Danke noch für deinen Hinweis auf die Reissprofile. Hört sich lesenswert an. Das wäre auch was für guenter (du weisst dann schon, welchen Job ich mein), oder? Schau dir dazu mal was an, kann man so nicht an die schwierigen Fälle auch gut rankommen, ran finden? - Ganz interessant wäre, wie du, Mentala, Sichtungen und Auswahlen schon in der F-Jugend "mental" beurteilen würdest. Sind alle "Talente" dem gleich "mental" gewachsen, wenn etwa dazu ins auswärtige Stadion eingeladen wird, wobei Vereinstrainer zuvor die geeigneten 7- o. 8-jährigen Kandidaten auswählten (was Auswertung hier, Ausschluss u. Abwertung dort bedeutet - nur um vorzubeugen: unsere Kinder waren jeweils beim Sichten zugelassen, schieden dann aber aus, da sie plötzlich keinen Ball mehr richtig zu treffen schienen...) Kann jedes Kind damit gleich umgehen, kann man erwarten, dass sie sich im Talent zeigen o. verzerren sich die Perspektiven nicht notwendig gemäß Motiven, aber auch Charakteren? Kann man sagen: wer da versagt, nervlich o. anders, der hat auch nicht das Zeug, später was aus sich zu machen? (Von all den Tränen danach mal ab, die ja auch irgendwie wirken: demoralisierend?) Für Antworten danke ich dir sehr, da mich diese Fragen seit vielen Jahren beschäftigen: ist das kindgerecht! Klar, ich sehe das kritisch, ok, vielleicht nur aus persönlichen Gründen - oder doch berechtigt?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    6 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Nun beruhigt Euch doch erst einmal... Wichtig ist zu wissen, dass ein seriöser Mentaltrainer eine Ausbildung nachweisen kann. (Übrigens sind die Ausbilder der Mentaltrainer Psychotherapeuten) Darüber hinaus ist ebenso grundsätzlich, dass er kompetent in seinem Bereich ist und niemandem schadet. Er/Sie sollte auch über eine gehörige Ansammlung an Menschenkenntnis verfügen. Ein Mentaltrainer macht dasselbe mit dem Kopf, was der Fußballtrainer mit dem Körper macht: Er macht ihn fit! Er versucht, mit seinen bereits eingesetzten und für erfolgreich befundenen Methoden mentale Hindernisse aus dem Weg zu räumen, den Blick für das Ziel zu schärfen und die Vorstellungskraft zu üben. Ein Mentaltrainer gibt den Sportlern Werkzeuge an die Hand, mit denen sie in Zukunft die Ziele selbst erreichen zu können. Die Formate, mit denen ein Mentaltrainer arbeitet, sind schon oft geübt und haben in verschiedenen Situationen, auch außerhalb des Sportlerlebens, gut geholfen. Mentaltraining ist ja nicht nur für die Sportlerseele gut, sondern unterstützt in allen Lebenslagen. Der Mentaltrainer übt keinen Einfluss auf den Sportler aus. Auch die Motivation, also der Beweggrund etwas zu tun, kann nur aus jedem selbst herauskommen. Letztendlich hilft jedem Einzelnen nur das, was er selbst für sich als gut erkennt. So arbeitet ein seriöser Mentaltrainer.

  • @Kicker: Viele Fragen auf einmal... Mit den Reiss Profilen kann man alles feststellen! Das Verhalten daraus, steht auf einem anderen Blatt. Jeder verhält sich so, wie er meint, dass ihn andere akzeptieren, ihn einbinden, ihn lieb haben... Motivation hat nichts mit einem anderen Umfeld zu tun.

  • der Beweggrund etwas zu tun, kann nur aus jedem selbst herauskommen. Letztendlich hilft jedem Einzelnen nur das, was er selbst für sich als gut erkennt


    Jeder verhält sich so, wie er meint, dass ihn andere akzeptieren, ihn einbinden, ihn lieb haben...


    Das unterschriebe ich individuenbezogen sofort. Spannend bleibt aber, ob ein Ansatz beim Team - als "Sozialkörper" - möglich wäre. Es stimmt sicher, dass es den so wie besprochen (noch) nicht gibt u. eine persönliche Betroffenheit als "Beweggrund", ihm nachzuforschen, denkbar ungünstig ist. Daher auch dieser Thread: damit ich mir nicht im stillen Kämmerlein irgendeinen Mummpitz ausdenken kann, an den dann vielleicht dank gedanklicher Verdichtung in Konzeptform ich fest glauben, im gefährlichen Fall diesen Glauben sogar, obwohl falsch, andere z.T. überzeugend rüberbringen könnte. Positive Gruppendynamik, aber auch negative, wie entsteht die "soziologisch"? Nun bin ich weder psycho- noch soziologisch ausgebildet und eher gehirnwissenschaftlich orientiert. Von daher aber komme ich dann zur Frage: wo ist, sitzt das Gehirn des Teams, seine Schaltzentrale als Dreh- und Angelpunkt? Die gängigen Antworten darauf sind für mich nicht hinreichend, wenn sie individuenbezogen bleiben, also vor allem Trainer, Kapitän als Spielführer, der Star, aber auch: der Clown im Team, das "Kampfschwein", der nach dem 0:2 nochmal alle mitzureissen versteht. Wie läuft dies ab? - Ja, ich kann da erstmal für mich nur viele - vllt wegführende - Fragen suchen und meine experimentellen Antworten zurückhalten, da die unausgegoren sind. Falls ich aber jemand wie dich eine Spur überzeugen könnte, vom Ansatz als Idee, die in ein Neues weist (oder eben ein Altes, dessen Untersuchungen o. Anwendungen ich aber nicht kenne), wäre viel gewonnen. Natürlich muss ich als Sportler an den Sieg dabei glauben, nicht an die Niederlage: dass mein Idee nur Mummpitz bliebe. Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt :)


    PS: Deinen letzten Satz habe ich irgendwie nicht verstanden: soziales Umfeld, oder materiell? Motivation erwächst doch immer auf ein Ziel hin, dies kann in einem selbst liegen o. eben im äußerlichen Umfeld, oder nicht?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Mentala, ...Trainerin....ich hab da mal ne Frach:


    Ich habe hier -abseits der sonstigen Probleme und Frage die sich in diesem Thema auftaten- eine persönliche Einschätzung (mehr war es nicht) niedergeschrieben (Beitrag 21, welcher hier etwas aus der Reihe tanzt :rolleyes: ). Ich habe im Prinzip das Beeinflussen der menschlichen Psyche angesprochen....das wollte ich dort zum Ausdruck bringen. Ich möchte hier in den Raum werfen, dass ich -in restloser Unkenntnis dessen was dort beim Menthaltraining tatsächlich stattfindet- sehr skeptisch bin, ob das für den "Trainierten" wirklich und garantiert ungefährlich immer gut ist, was dort mit ihm geschieht.


    Vorstellen tue ich mir gerade, dass die Gefahr besteht, dass dem Spieler etwas suggeriert wird, was nicht ist. Einem Arschloch könnte man sagen, dass er der Liebste ist...bis er es glaubt und einem Dicken wird glaubhaft gemacht, dass er den Marathon in 3.15 h läuft...wie das auch immer eingepflanzt wird.


    Es gibt ja vielleicht Gründe dafür, wieso einer dick, der andere ein Arschloch, der nächste so und nicht anders derzeit drauf ist.


    Du schreibst, dass der Menthaltrainer hier nichts schlechtes macht, sondern nur gutes (oder so ähnlich). Wer gibt dem Menthaltrainer die Garantie, das dieser Satz nicht nur ein Bekundung ist, statt einzuräumen, dass auch eine nicht benannte aber durchaus vorhandene Gefahr hin zum Schlechten für den "Patienten" ist....weil der Menthaltrainer nicht wirklich in der Lage war, etwas tiefgründiges in der Seele seines Gegenüber zu erkennen...z.B. weil diese ihm nicht alles erzählt....nicht erzählt das ihn sein Vater jahrelang im kindesalter schlug, ...Mutter und Vater tranken....ein Freund starb....usw., usw....


    Ich denke, das es Gründe gibt, warum ein Mensch mal eine seelische...ein phsychische Pause benötigt und das es vieliecht Gründe gibt, warum man diese Pause -also beim Fußball eine Minderleistung- hinnehmen und aktzeptieren sollte, statt diese Pause zu stören.


    Vielleicht spreche ich hier auch nur Einzelbeispiele an, so dass man das nicht verallgemeinern darf. Die Gefahr wäre aber immer noch gegeben -so ich auch nur annähernd etwas beschreibe, was der Realität entspricht- hier ...dann....nichts Gutes, sondern eher Schaden zufüge.


    Ferner denke ich darüber nach, wo der Unterschied zwischen der Veränderung des Seins beim Thema Retorik und der Veränderung des Denkens und Empfindens beim Menthaltraining ist. Beides hat doch mit dem -für mich wegen meines jetzigen (vielleicht fälschlichem Wissens) im Augenblick vorhandenen Wissens mit Veränderung meiner Psyche zu tun.....wobei ich daran fühlen kann, dass das Verändern des Menthalen vermutlich die Vorstufe für eine veränderte Retorik ist und damit mögicherweise sogar tiefgreifender und damit -in manchen Fällen- sogar "gefährlicher" sein könnte.?????


    Entsprechend bin ich der vorsichtigen Meinung, dass jeder Trainer dort draussen (ich inclusive) sich beim motivieren des Teams vor dem Spiel unbemerkt gefährlich weit -in der Meinung (ist für mich kein Wissen) hier was richtig drauf zu haben- rauslehnt. Das wäre auch für manch narzistisch angehauchten Möchtemalfeldherren und Megaphsychologen typisch und nicht gerade selten sein. Weniger könnte hier mehr sein UND dabei hat vieles mit der sozialen Kompetenz des Vorträgers zu tun....die manchmal echt miserabel ist!!! Gr. Andre


    P.S. Es ergibt sich aus meinem Denken auch noch die Frage, ob z.B. bei einem durch einen Menthaltrainer begleiteten Fußballteams die Möglichkeit gibt, das der Spieler das Gespräch mit diesem ablehnen kann oder ist er gezwungen -versteckt gezwungen- das mitmachen zu müssen?

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre: Auch wegen der von dir beispielhaft genannten Vorbehalte setze ich bei der Gruppe an: zum einen ist da die Gruppendynamik, zum anderen aber die Chance, sich jederzeit herauszuziehen und 20 Augenpaare plus 2 o. 3 Trainer sehen, spüren mehr, was gut ist. Ob dies dann genauso psychodynamisch von Erfolg gekrönt sein kann, wäre nun die große Frage. Denn mental bedeutet hier ursprünglich-teambezogen grad nicht: top-down, von oben herab, sondern völlig basisdemokratisch im Miteinander: jeder kann, soll jederzeit opponieren. Ich geb zu: das macht es sehr schwierig u. auf manchen wirkt es - wie aufm Platz - erstmal nur chaotisch (Resultat erster Teamsitzungen), weshalb auch ich meine methodischen Selbst-Zweifel habe.... Doch denk ich: Vertrauen ist gut als Anfang, Kontrolle besser bzgl dem guten Ende ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ähnliche Gedanken wie Andre, sind mir durch den Kopf gegangen, als cih vor Gefahren der Anwedung des mentalen Trainings duch
    Unprofessionelle warnte.


    wobei ich mentales Training höher ansetze, als das Übliche, was wir so Trainer machen wie z.B. Loben und positive Ansprache oder
    der üblichen Motivation.


    richtig aufschlussreich sind hier doch eigendlich nur die Beiträge von Mentala.


    gg

  • Da fällt mir spontan ein alter Schlaumeierspruch ein: Was ist das Gegenteil von "Gut Gemacht!"? ---> "Gut gemeint"