Mentales Training im Jugendbereich: wie, wo, warum...?

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  • Genau das ist aber der grundsätzliche Sinn des Forums, Problembezogene Beiträge erwarten diese praktischen Ratschläge und keine theoretische Diskussionen... das ist aber bei allen Beiträgen, bei denen es um Personen und Mannschaften geht. wir können uns nur auf das Beschriebene berufen... konkrete Ratschläge zu geben, die in die Psyche von Kindern eingreift. Sie können lediglich Überlegungsansätze für den Trainer sein.


    Von Mentala waren sicher auch nur allg. Überlegungsansätze gemeint u. Micha hat's so verstanden. Man soll eben erst denken, dann handeln, das will aber auch heißen: erst sich theoretisch schlau machen, sich möglichst in verschiedenen Theorien methodologisch offen austauschen, statt nur an eine Theorie zu glauben und dann auf eine Vorgehensweise zu schwören... Aber generell ist es problematisch, über statt mit Menschen zu reden. Denn jeder sieht erstmal und oft nur, was er will und liest das in andere - Personen, Bilder, Motive, Texte etc. - hinein. Daher machen viele auch lieber gleich dicht, wenn's ans Psychische oder Mentale geht, verweigern sich möglicher "Bewusstseinserweiterung" o. Bewusstwerdung: ihrer selbst, Motto: allein "mein Ding". Als Trainer ist es doch meine Aufgabe, andere Menschen beeinflussend zum optimal funktionierenden Team und dessen Erfolg als höherem Zweck zu formen, sie darauf möglichst komplett einzuschwören - für die Dauer des Spiels, bei Profis aber quasi für deren ganzes Leben: keine Discobesuche nachts, keine Frauen im Trainingslager usw. Ziemliche Eingriffe, aber scheinbar selbstverständlich abgefordert, da man Geld bekommt, dies selbst so wollte und für sich bestimmt hat. (Klar, irgendwann hängt auch der Profi in der Mühle drin, hat sich abhängig gemacht etc.) -


    Wie ist es nun zB mit sog. Talenten als "Ministars": was ist hier manipulativ o. gewaltsam aufgedrückter Zwang, was noch eigener Ehrgeiz und Lust am Fußball? ZB bei der Verantwortung: die hat man erstmal fürs eigene Leben, sich darin zur Persönlichkeit zu entwickeln, in der Schule gut durchzukommen. Ein Trainer benötigt Teamleader o. Kapitän auf dem Platz, aber sind Kinder dieser Bürde neben allem sonst immer einfach gewachsen? Wer sich gaern absondert, hat vllt auch eigene Gründe. Es soll Spaß machen, in der Freizeit, und da will man vllt lieber nur mit seinen Freunden kicken, nicht mit denen, die man nicht mag o.ä. Da freuer Fußball für Kinder heute praktisch unmöglich ist, bleibt meist aber nur der Verein, um dem Hobby nachzugehen. Klar, der Trainer will im Sinne des Teamganzen persönliche Motive dominieren. So greift auch jeder schon ein, statt alle nur frei laufen zu lassen. Wichtig ist, dass erstmal er dies Eingreifen sich bewusst macht. Ein Trainer meint uU Gründeu. Motive "seiner" Spieler zu erkennen, holt sich dann beim Mentaltrainer Tipps, wie er die "bearbeiten" kann. Aber was, wenn er den anderen Menschen falsch, primär in seinem Sinne/Interesse beurteilt und ein Kind da nur schweigend mitmacht, da es eben Kind ist, sich gegen Ansprüche nicht zu helfen weiß o. traut, den Mund aufzumachen? Ich wollte dies nur mal zu bedenken geben, denn wir reden hier eigentlich nur theoretisch, praktisch also "über" Menschen/Kinder, die wir gar nicht in- und auswendig kennen. Vllt sind Tipps zufällig oder per Empathie (Telepathie, falls es so etwas gibt) richtig, vllt auch nicht... Wie gesagt, selbst wenn man Psyche/Mentales von Angesicht zu Angesicht "bearbeitet" u. im Feedback nachfragt, ob alles gut und ok ist, kann das Gegenüber noch ja sagen, aber nein meinen bzw. umgekehrt, - daher wohl auch deine generellen Vorbehalte bei Kindern...


    So, hoffe, es ist rübergekommen, was ich meine: nicht pauschal gegen MT o. Tipps, aber zur Vorsicht mahnend. Bloß theoretischer Austausch ist so gesehen gar nicht so übel. Bei der Balltechnik o. Taktik kann man leicht äußerlich sagen, so ist es richtig, besser, aber bzgl. Mentalem...?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Es ging doch hierbei um Vorschläge. Wie oder ob man diese umsetzt ist doch jedem selbst überlassen. Ich sehe das Forum hier mehr als eine Einführung in Techniken des mentalen Trainings, ohne "Eingriffe" vorzunehmen. Mit jedem Wort, mit jeder Geste ist ein solcher Eingriff möglich. Jemand kann sich dadurch unterdrückt oder gar gemobbt fühlen, andererseits jedoch auch angespornt. Es kommt also darauf an, dass ein Trainer auf dem Niveau des Kindes agiert, damit dieses die Meinung des Trainers auch versteht. (Offenbar hat Micha verstanden was ich meine und konnte nachvollziehen)
    Viele Menschen, Schule, Peergroups auch Internet oder Fernsehen und andere Plattformen werden dazu benutzt, Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen, direkt oder indirekt. Wenn das auch als Eingriff in die Psyche eines Menschen gesehen wird, sollten wir die Kommunikation im allgemeinen abschaffen. Also genau das, was den Menschen vom Tier unterscheidet.
    Es kommt also darauf an, Kindern beizubringen, das für sie selbst GUTE vom SCHÄDLICHEN zu unterscheiden. Und das lernen Kinder schneller als mancher Erwachsene. In der Pubertät verwischt sich das ein bisschen und es wird vieles versucht. Im Erwachsenenalter setzt sich jedoch das durch, was sie als Kinder erlernt und erfahren haben.
    @kicker: Warum verkaufen sich die CDs zu mentalen Techniken so gut? Weil jeder glaubt, die Geschichten helfen ihnen. Ein mentales Training soll aber unterstützen und nicht verwirren. Eine Geschichte vom Meer hilft niemandem, der Angst vor dem Wasser hat. Insofern ist nützliches Mentaltraining nur auf individueller Basis zu sehen.

  • [quote='Mentala Eine Geschichte vom Meer hilft niemandem, der Angst vor dem Wasser hat. Insofern ist nützliches Mentaltraining nur auf individueller Basis zu sehen.[/quote]


    ich kann mich mit deinem Beitrag, genauso wie mit deinen Ratschlägen für Micha identifizieren.


    wenn ich bei konkreten Ratschlägen, die in den Bereich der Psyche des Kindes gehen, dazu anrege, dass das
    lediglich Überlegungsansätze für den Trainer sein können und keinesfalls 1:1 immer umsetzbar sind,
    liege ich doch wohl richtig.?


    Schliesslich kennen wir das Kind nicht.Und die Beschreibungen sind immer subjektiv beeinflusst.


    Deshalb sollte man zwar positiv, aber auch kritisch an das Thema herangehen, und sich wesentlich mehr Gedanken
    machen wie bei einer Trainingseinheitzusammenstellung.


    Ich bin deshalb so vorsichtig bei diesem Thema (vielleicht zu vorsichtig), weil ich sowohl die positiven Ergebnisse, aber auch Negatives
    möglicherweise durch falsches Vorgehen, bei begleitender mentaler Arbeit mit Kindern seit 20 Jahren in dir Arbeit mit Problemkindern
    täglich involviert bin.


    Aus diesem Grund finde ich das, wie du bei Micha vorgegangen bist, als den richtigen Weg der Beratung für uns Trainer,
    jedoch die Diskussion auf der Ebene mit Kicker nicht weiterbringend, teilweise sogar verwirrend für den normalen
    Kindertrainer und somit aus meiner Sicht möglicherweise schädigend.


    gg

  • Danke Günter - auch Dir für die Tipps.


    Da habt Ihr mir ganz schön was aufgegeben, denn sowohl Deine (zur Trainingsgestaltung) als auch Mentalas Tipps verlangen eine längerfristige Planung, Begleitung und Beobachtung. Ich will aber nicht klagen - dass es nicht mit einer einzelnen Trainingseinheit zum Teambuilding reicht, war mir ja eigentlich klar.


    Die große Herausforderung besteht jetzt für mich darin, sich in Geduld zu üben und richtig "dran" zu bleiben. Diese Geduld fehlte mir in der Vergangenheit, weil ich bei den technischen und individualtaktischen Fähigkeiten der Spieler auch riesige Baustellen sah. Alles auf einmal wurde dann etwas viel - für die gleichwertige Arbeit an allen Baustellen braucht man vermutlich auch mehr Erfahrung.


    Nochmals besten Dank - aber ein Fazit gibt es erst im Sommer - vielleicht ein Zwischenfazit im April/Mai.


  • Das finde ich im Grunde alles richtig so, gut eingeschätzt.


    Ich habe hierzu aber auch eine Einschätzung. Fußball im Breitensport wird geboten von einem Pool an Menschen deren Möglichkeiten begrenzt sind. Begrenzt sind die Möglichkeiten aufgrund des Horizonts des Einzelnen, seiner sozialen Kompetenz, seines Ichs...usw., usw. UND...seiner Zeit, seiner Nerven und was weiss ich.


    Im Profisport ist ein ganzer Trainerkader unterwegs, Helfer, Helfershelfer und und und . Die haben auch 5 oder mehr Tage Zeit und der Tag hat 24 Std.. Zudem sind die Leute die dort mithelfen an ihrem gesamten Angebot ihrer selbst ausgesucht. Sie sind ausgebildet, intelligent, bestimmte Art Mensch usw.....da kommen bestimmte Typen erst gar nicht zwischen!


    Also ist im Profisport die Gefahr des Falschmachens doch wohl viel kleiner als im Breitensport, weil die Komponenten einfach eher passen. Ausnahmen bestätigen die Regel!


    Im Breitensport sieht das anders aus. Die ZEIT, da man nur zweimal die Woche 1,5 Std. trainiert.... manchmal die soziale Kompetenz der Person die da wie ein wilder Tiger am Rand auf und ab rennt und rumbrüllt, um danach den lieben Trainer zu spielen, manchmal der Trainer mit drei Stunden Schlaf da er im Schichtdienst ist...und, und und.


    Ich komme hier für mich darauf zurück, dass das Grundgerüst im Breitensport schützt. Es muß ein Grundgerüst bestehen, dass Trainer wie Spieler schützt. Das Grundgerüst ist für mich das Regelwerk des täglichen Ablaufs, es sind die Regeln des Vereins, die Regeln des Fußballs, die Regeln des normalen menschlichen Miteinanders.


    Komme ich zu dem für mich wichtigsten Satz, der für den Einsatz von Leihenmentaltrainers ersetzt:


    Diese Regeln des Grundgerüstes sind es für mich, die den o.g. Fällen 1 bis 3 einen Halt geben. Einen Halt, den keiner sehen kann. Wenn Mama und Papa den Rosenkrieg führen, wenn Opa die Oma versohlt oder weiss Gott was noch so hinter den Türen passiert....dann ist der Termin im Verein, die dort geordneten Abläufe, die Gemeinschaft an sich, das miteinander Leiden das, was der Verein bietet. Darüber nun mit einem bewußten Mentaltraining -aus meiner Sicht- als Leihe in die Psyche des Wurms vor dir einzugreifen, traue ich vielen echt nicht zu. Zeitlich nicht und vom IQ auch nicht. Da meine ich nicht böse, sondern es sind normale Tatsachen aus dem täglichen Leben.


    Andererseits denke ich, dass ich hier deutlich sagen möchte, dass ich Mentale nicht verteufel oder schlecht machen will. Diejenigen die hier die Zeit haben...sich nehmen wollen....im Breitensport....die meinen das vollziehen zu können, wo in anderen Fällen Profis für Kohle bestellt werden...bitteschön...ich benötige das nicht. Das was hier angesprochen wird ist bei mir irgendwo im Grundgerüst der Abläufe enthalten. Ich kenne die groben Geschichten meiner Spieler auch. Für mich ist es nur wichtig, sie oberflächlich zu kennen. Einfach nur um im Bedarfsfall mit Einfühlungsvermögen richtig zu reagieren, aber nicht...um hier psychisch arbeiten zu können. Ich finde das als sehr vermessen, das ganz bewußt zu tun, das steht mir nicht zu! Verantwortliches einfühlsames Handeln ja...aber mehr nicht, da endet es.


    Einem Kind zu erkären -wie im Fallbeispiel- das ständig am Schiedsrichter rumnörgelt ...das das nicht ok ist, bringe ich das schneller bei. Es sind meine Regeln die es -nach EINEM Gespräch- zu spüren bekommt. Es ist vermutlich mit dem Wort Gruppendruck und Disziplin zu erklären, was ich da via Appell und Sanktionen benutzte. Für einige zu hart..mental zu brutal...für mich eine gute Schule die funktioniert, weil ich habe weder die Kompetenz, noch die Zeit, noch die Nerven...und auch nicht das Geld es anders zu gestalten. Und beschwerden diesbezüglich habe ich auch noch nicht erhalten. Im Gegenteil...meine Eltern fragen mich regelmäßig, wie ich den sehr guten Umgangston der Jungs untereinander hinbekommen habe, ....das war wohl vor meiner Zeit anders. Die benötigen keine Schimpfworte, ...haben es gelernt sich den Gegner nackt vor zu stellen mit Schlips um, wenn der anfängt sie zu beleidigen...sie wissen, dass es gut für uns aussieht wenn der gegnerische Trainer anfängt laut zu schimpfen und die Spieler sich von denen anschnauzen....sie Spucken nicht auf den Boden...und sie stecken die Oberteile in die Hose. Das alles über eine Ansprache meinerseits...eine Vorgabe...keine Diskussion...plus ein kleines Regelwerk für den Fall der Nichtbeachtung plus meine persönliche Note plus das Regelwerk des Fußballs und Vereins...Das was ich da mache, ist nicht toll und es ist mit Sicherheit kein Einzelfall. Das läuft mehr oder minder in jedem Verein ...in vielen Mannschaften so. Tja, und ich finde es gut so...weil es anders überhaupt nicht machbar ist.


    Gut finde ich auch, dass Mentala sich hier als Profi kostenfrei zur Verfügung stellt, zur Verfügung stellt für Einzelfälle und Interessierte.


    Ich habe diesen Text geschrieben, um auf Seite 12 diesen bombastischen Threads nochmal aufzuführen, dass sich niemand dafür schämen sollte...niemand das Gefühl haben muß, dass es nicht auch ohne Mentaltraining super gut klappen kann. Alles geht, nichts muss, manches kann! Gruß Andre

  • Also , ich kenne noch die Richtlinie Elterhaus - Schule - Verein . Dies ist aus verschiedenen Gründen nicht mehr vorhanden . Viele Eltern wären dankbar , wenn es dies noch gäbe , weil der Trainer/in einen anderen Zugang zu dem Kind/Jugendlichen hat . Bei Elternversammlungen besprechen wir auch ,dies Thema und das Feedback ist bemerkenswert positiv .


    Mentaltraining bezieht sich nicht nur auf das Hobby des Spielers ,sondern hinterlässt Spuren auch ausserhalb des Sportplatzes . Vieles hängt von der Erziehung und dem Umfeld des Kindes/Jugendlichen ab . zB Wie gehe ich mit Respekspersonen ( Schiedsrichter ) um . In den ca 5 Stunden pro Woche kann der mentale Bereich in den unteren Spielklassen nicht primär behandelt werden , sonst verliert man als Tr mehr als beabsichtigt .

  • Das kann ich nur bestätigen und habe dies auch in meinen Beiträgen anklingen lassen. Im Hobby- oder auch Profisport geht es primär um die Erreichung von selbst gewählten Zielen. Mentales Training unterstützt die Erfolgschancen, egal in welchen Bereichen.

  • Kannst du ausschließen, das ein Laie genau das doch macht?

    Einmal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: grausame Rechtschreibung aua

  • Ich habe diesen Text geschrieben, um auf Seite 12 diesen bombastischen Threads nochmal aufzuführen, dass sich niemand dafür schämen sollte...niemand das Gefühl haben muß, dass es nicht auch ohne Mentaltraining super gut klappen kann. Alles geht, nichts muss, manches kann!


    Bombastisch? Nun, meine Intention bei der Threaderöffnung hat leider bisher nicht so wie erhofft gezündet. Mentaltraining ist vieles. Schämen muss sich sicher keiner, der vom Mentalen nicht viel Ahnung hat, dass aber "alles geht, nichts muss" ist ein Problem - aus Kinder/Elternperspektive, qualitativ in der Sache. Verantwortung: schnell gesagt, aber ein oft zu großes Wort, so man ihr real nachkommen soll. Mentale Aspekte, oft belastend für Kinder, gibt's im Realen sauviele, jeder Trainer greift massiv in die Psychen ein, fragt sich nur: ist er sich dessen bewusst o. "macht" er unbewusst vor sich hin: geistige Freiheit und Leistungs/Lern-Freude im (Zs-)Spiel fördernd o. hemmend, offene Dialogkultur o. Persönlichkeit zulassend und erkennend o. als Gefahr für sich blockierend, abwürgend. Zu analysieren wären also zumal im KiFu weniger Spieler als ihre Trainer :) die Köpfe des Teams), zuerst von ihnen selbst, um der Bereitschaft zu bewusstem MT/MTC den Grund zu legen... - Beispielaspekte psychosozial nachhaltiger Prägung: Weltoffenheit vs Sichabkapseln, Team vs Ich als Fokus von Wahrnehmen oder Denken, in- vs extrinsische Motivation, Freiheit vs Gehorsam, kreative Eigeninitiative und Mut zum Risiko inkl. möglichen Fehlern o. Unmut, ängstliches Schielen zum Rand u. Fehlervermeiden per Untätigblieben etc. etc. Umgekehrt wird also ein Schuh draus: da jeder KiFu-Trainer massiv aufs Seelenleben von Kindern einwirkt, sollte er sich damit ein wenig befassen statt einfach unreflektiert nur zu machen, wie er will, es ihm passt...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Andre: Ein Laie kann vieles kaputtmachen. Also die Vorstellung, dass ich Jungs oder Mädels das Fußballspielenn beibringen könnte, würde in Euren Augen sicherlich lächerlich sein. (Ihr habt recht und könnt schmunzeln, ich bin auf diesem Gebiet Laie und würde wahrscheinlich eine Gurkentruppe mit Spaßfaktor auf dem Spielfeld hervorbringen) Ihr habt gelernt, was man den Kindern beibringen kann und vor allem wie. So habe ich gelernt, wie ein Ziel zu visualisieren ist, wie man seine eigenen Bedürfnisse in die rechte Bahn lenkt, herauszufinden, wie man sein Handeln optimieren kann und so weiter... So sollte jeder bei seinem Gelernten bleiben :)
    Und wie oft soll ich es noch sagen: Es ist nicht möglich in eine Psyche einzugreifen, wenn der Besitzer der Psyche es nicht will. Auch ein Trainer kommt nur so weit, wie es der Schutzbefohlene zulässt. Geht ein Kind zum Fußball, weil es meint, es mache ihm Spaß, so ist es sicherlich eine der Aufgaben des Trainers ein Talent zu erkennen und zu fördern. Ist das Kind jedoch nicht bereit dazu, sich körperlich zu schinden oder schließt sich das Umfeld des Kindes dem Ehrgeiz des Trainers nicht an, so wird sich das Kind früher oder später vom Fußball zurückziehen. Hier nutzt es recht wenig, mit Engelszungen zu sprechen, ihr werdet es nicht verhindern können. Ist das Kind jedoch ein per se ein Teamplayer, ist es bereit und in der Lage körperlich alles für seinen Sport zu tun, ist der Ehrgeiz und sein Ziel eindeutig, so werdet Ihr einen engagierte Spieler haben, der Euch Freude macht. Aus einem solchen Spieler könnt Ihr zum Beispiel viel machen durch Unterstützung seiner Motive. Nichts anderes macht das mentale Training. Es fördert die eigene Einstellung, es fordert die eigene Wahrnehmung...
    Natürlich ist auch die Einstellung des Trainers zu dem Kind/Jugendlichen ein wichtiger Faktor. Kann er das Kind nicht leiden, wird er es nicht unterstützen. Ist der Trainer in seinem Job frustriert (weil die Erfolge fehlen), wird er sein Engagement zurückfahren. Deswegen ist es genauso wichtig für die Trainer, sich selbst ständig zu überprüfen und die Einstellung zu überprüfen. Verhalten und Handlung sind eminent wichtig für einen Trainer, der sich mit Kindern/Jugendlichen auseinandersetzt, die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind. Ein Trainer kann Einfluss nehmen, aber das Verhalten eines Menschen nicht beeinflussen. (Verhalten=Unwillkürlich, aus dem Bauch heraus, Handeln=bewusst, willkürlich) Das Verhalten eines Menschen liegt in seinen Motiven und im Unterbewussten verankert. Es lässt sich nicht verändern.

  • Andre


    Deine Kernaussage passt sehr gut zum Breitensport. Mentala`s Begründungen ebenfalls. Aber ich glaube, ihr redet ein wenig aneinander vorbei? Denn was Mentala die ganze Zeit versucht zu erklären ist, das man mit Mentaltraining Leistungen fördern kann, egal um welche Leistungen es sich handelt. Einzige Voraussetzung ist die freiwillige und offene Teilnahme. Die Aufgabenstellung ist also eine gänzlich andere, als einem pysisch ist also etwas anderes, als einem bereits psychisch gestörten Kind zu helfen wieder gesund zu werden. Bei Mentala`s Vermutung, das ein Kind bereit sein muß, sich körperlich zu schinden, mögen bie manchen Trainer die Alarmglocken klingeln. Ein Kind denkt vermutlich gar nicht darüber nach, ob es körperliche Anstrenung als nachteilig empfindet, sondern gleich die Lust an der Bewegung mit dem Spaß am Fussball ab, wobei der Spaß letzendlich überwiegen sollte. Auch gehört es nicht zu den Aufgaben eines Breitensporttrainers ein Talent zu entdecken und zu fördern. Dazu fehlt den meisten Breitensporttrainern die Ausbildung. Es ist etwas gänzlich anderes, Talente mit einem hohen Maß an Eigenmotivation die geeigneten Impulse zu geben, um aus ihrer Leidenschaft am Fussball Spaß an ihrer Leistung zu wecken, als nicht homogene Mannschaft, bei der das Leistungsvermögen des Einzelnen nicht so wichtig ist, Spaß am Fussball zu vermitteln. Hierbei ist das Ziel auch nicht eine spätere Karriere im Fussball, sondern Spaß am Hobby.


    Andre Formulierung: "Alles geht, nichts muss, manches kann!" würde ich jedoch gerne für alle Bereiche sehen, denn unter Zwang einer Leistungssteigerung ist es weitaus schwieriger, das gewünschte Ziel zu erreichen. Das bringt Mentala klar auf den Punkt, indem sie anmerkt, das nur der beeinflußt werden kann, der dazu bereit ist.


    Ich bin nach wie vor der Meinung, das Mentaltraining auch im Breitensport einen wertvollen Beitrag zu leisten vermag. Wenn dabei auch eine Leistungssteigerung erreicht wird, dann ist dies ein guter Nebeneffekt, aber nicht geeignet als Motiv zur Einführung, weil das Ziel im Breiensport nicht hauptsächlich in der Leistungssteigerung zu sehen ist.


    Auch Trainer, unabhängig von ihrem Ausbildungsgrad (wobei ich nicht nur die Lizenz meine) können davon profitieren. Denn je weniger Probleme neben dem Rasen gibt, je mehr freie Zeit bleibt auf dem Rasen! Es scheint jedoch noch weiteren Aufklärungsbedarf zu geben, um den Nutzen zu erkennen, denn manchmal redet man ein wenig aneinander vorbei.

  • Es ist nicht möglich in eine Psyche einzugreifen, wenn der Besitzer der Psyche es nicht will. Auch ein Trainer kommt nur so weit, wie es der Schutzbefohlene zulässt... Das Verhalten eines Menschen liegt in seinen Motiven und im Unterbewussten verankert. Es lässt sich nicht verändern.


    Wie kommst du darauf? Auf welches Konzept von Psyche o. welche Quellen stützt du dich da? Denn es ist für mich wissenschaftlich nicht haltbar, Psyche im anthropologischen Konsens zB wertneutral als weltoffenes System definiert. Im Extrem kann man "dialogische" Größen wie Martin Buber u. M. Theunissen nehmen, die Menschen wesensoffene Ver-Anderung per se zuschreiben. Oder J.C. Kaufmann: "Wenn Ich ein anderer ist"... Aber wer vertritt wiss. die Position, dass man Verhalten nicht ändern könne, dass Psyche Willenssache sei? Sorry, ganz anderer Ansicht: war jahrelang Werbekonzeptioner, wenn dies gölte, gäbe es doch solch Job nicht, oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • DSV,


    es geht um die Frage, ob man beim Mentaltraining in die Psyche eingreift oder nicht.


    Diese Frage entstand durch Beitrag 226.


    Ich beschrieb und äusserte, dass ich Zweifel daran habe, dass das im Breitensport gefährlich sein könnte...und auch unnötig sei.


    Mentala beschrieb darauf aus meinem Verständnis, dass man sich keine Sorgen zu machen brauche, weil das Gegenüber entscheidet, wie weit man in dessen Psyche eindringt.


    Kicker teilt diese Auffassung nicht, weil..siehe Beitrag 234.


    Ich kann den Profis hier nicht mehr folgen, bleibe deshalb skeptisch. Ich will aber fair bleiben und verteufel das Mentaltraining nicht, sondern erhebe sinnbildlich meinen Finger und bleibe bei meinem Gefühl...(Beitrag 226)....weil mich die Ausführungen nach dem Beitrag nicht überzeugen. Datt is nicht böse gemeint, man hat mich nicht überzeugen können. Diese Sätze gelten nicht dem Mentaltraining an sich, sondern dem Gefühl, das ich es als gefährlich einstufe, wenn "falsche (unausgebildete) Leute am falschen Objekt (vielleicht Spielern die empfänglich sind und die Psyche öffnen) rumdocktern.

  • ;)


    vielleicht kann man das auch einfach mit ankreuzen von



    JA


    NEIN


    VIELLEICHT



    genauso inhaltlich umfassend verständlich beantworten ;(


    (ACHTUNG: großes Ironierschild hochgehalten :D )

  • Kicker, dann nutze die Gunst der Stunde und nimm ein paar Vorlesungen in Psychologie mit. Viele Untersuchungen in aller Welt haben das ergeben. Bitte verwechsle das nicht mit einem Philosophiestudium.

  • Andre, man muss natürlich offen sein für mögliche Veränderungen. Mentaltraining ist nicht zu vergleichen mit einem chirurgischen Eingriff oder einer Hilfestellung im physischen Handeln. Wenn die Pässe eines Fußballspielers nie ankommen, kann man als Trainer eingreifen. Man bittet ihn zum Optiker zu gehen, seine Haltung beim Schuss zu überprüfen und ähnliches :)

  • Ja da wirst du recht haben, ich bin hier vom Grund her schon mit Bauchkneifen am Start, ..ich denke mich tkönnte auch keiner hynotisieren.


    Du...keiner sonst, ...kann mir weiss machen, dass man in die Psyche eines Kindes nicht eingreifen kann, auch wenn es selbst gegen den Eingriff ist. Kinder sind beeinflußbar auf verschiedenster Ebene und das ist es ja -für mich jedenfalls- was es für mich gefährlich macht, wenn Leihen damit umgehen. Der Schutz eines gesunden Erwachsenen besteht hier doch nicht, das kann mir keiner erzählen, sorry. Und bei diesem Thema gehts ja wohl -so verstehe und erwarte ich es...ins Detail...also noch viel tiefgründiger rein, als es ein normaler Trainer sowieso schon macht.