Vor- Nachteile des 4-4-2 Systems..

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  • Lieber Trainer!


    Ich bin neu in diesem Forum und wollte mich dieser großartigen Community anschließen.


    Der Threadtitel sag ja schon einiges über das Thema aus. Ich wollte einfach mal generell in die Runde fragen ob ihr dieses System spielt, wo ihr die Vorteile seht und wo die Nachteile?


    Wäre euch sehr dankbar für eure Antworten :)

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  • Die Infos unter dem Link scheint mir ein bisschen widersprüchlich. Einerseits provoziert man Bälle auf den Flügel, andererseits hat man Nachteile, wenn der Gegner ins Zentrum spielt ... deshalb provoziert man ja Pässe auf den Flügel, oder. Es kommt eben darauf an, was man daraus macht. ;)


    Also aus meiner Erfahrung ist das 4-4-2 System mit flacher Vier sehr ausgewogen von der Raumaufteilung. Außerdem sind die Laufwege relativ einfach und das gegenseitige Absichern ist gut möglich.
    Durch die beiden Spieler vorne bietet es sich für Kontermannschaften an, da bei Ballgewinn zwei Anspielstationen nach vorne vorhanden sind (bei geschickten Laufwegen).


    Will man das Spiel selbst gestalten, wird das eher schwierig, weil man im Mittelfeld im Zentrum häufig in Unterzahl ist. Auch die Anbindung von Sechsern und Stürmern kann problematisch werden, wenn die Sechser zu tief spielen. Hat man aktive Außenverteidiger, so bietet sich Flügelspiel häufig an, da man hier mit Flügelpärchen agieren kann. Das System fördert insgesamt eher geradliniges Spiel nach vorne, weniger Ballbesitzfußball.


    In der Defensive finde ich das System ziemlich überzeugend, nach vorne mit Einschränkungen.
    Ich hab dazu schon etwas ausführlicher was geschrieben, darf aber den Link hier nicht posten.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hallo,


    da bei meinem Lieblingsverein der neue Trainer von 4-2-3-1 auf 4-4-2 umgestellt hat, kann ich berichten, dass die Vorteile vor allem auf den Außen liegen. Man bekommt die Flügel besser dicht, weil die zwei Stürmer zum Doppeln auf den Flügel helfen können.
    Zudem kann man beim Spielaufbau des Gegners gut eine offensive Viererkette bilden, die den Spielaufbau des Gegner stören und auch gezielt in Zonen lenken kann. Da ist das zentrumlastige 4-2-3-1 offensiv viel "löchriger". Es eignet sich deswegen auch gut fürs Pressing und schnelles Umschaltspiel.
    Hohe Ansprüche stellt das 4-4-2 an die beiden Sechser. Sie müssen sehr gut antizipieren, weite Wege gehen und sich gut abstimmen. Hier kommt es nach meiner Einschätzung vor allem darauf an, dass sie das Spiel gut "lesen" können, sprich über viel Spielintelligenz und -verständnis verfügen.Sie müssen eigentlich Secher, Achter und Zehner in einer Person vereinen.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Wie würde das doppel auf den seiten ausschauen? Der MA (Mittelfeldaußen) geht auf den Spielführenden spieler und wird durch den ballnäheren Stürmer unterstützt, der ballfernere Stürmer probiert daweil passwege, bzw den Rückpass zuzustellen? Und wie verhält sich ein Außenverteidiger richtig in so einer situation. Geht der auf eine linie mit der iv wenn der gegner in ballbesitz ist? lg

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    Einmal editiert, zuletzt von Meagle ()

  • Hallo Meagle,


    das wird eher selten gespielt, da der Laufaufwand für die Stürmer auf den Flügel sehr hoch ist.
    Meistens wird am Flügel nur eine Reihe weiter hinten (zwischen AV und MA) gedoppelt. Oder eben nach Pass ins Zentrum, den der MA provoziert.


    Der Außenverteidiger verhält sich anders, je nachdem, ob er einen Gegenspieler hat und wo sich der Ball befindet.
    Dazu ist auch wichtig, ob der Ballbesitzer schon unter Druck ist oder noch nicht. Auf einer Linie mit dem Innenverteidiger ist er eher selten, denke ich. Wohl eher etwas davor, wenn der Ball am Flügel ist.


    Grüße
    Daniel

  • Also ich erkläre das mal wie ich es verstanden habe.


    Der ballführende Spieler wird vom MA angegangen, der AV ist je nach situation hinter dem MA um abzusichern?


    Wie können sich die st dann in die abwehraktionen einbauen?

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  • Genau, der Verteidiger sichert ab. Er orientiert sich dazu aber nicht nur am Mittelfeldspieler vor ihm, sondern auch an der Viererkette (vielleicht muss er ja den Innenverteidiger beim nächsten Ball unterstützen). Aber auch das hängt davon ab, ob du den nächsten Ball nach Innen (auf die Sechser) oder nach Außen (longline) haben willst. Sind eben viele Faktoren, die beachtet werden müssen.


    Wenn man die Variante mit dem zweiten Ball in die Mitte spielt, dann lenkt der ballnahe Stürmer den Angriff (1. Ball) auf den Flügel (gegnerischer Außenverteidiger).
    Der ballferne rückt durch und sorgt in der Mitte mit den beiden Sechsern für Überzahl (beim 2. Ball). Das ist aber nur eine mögliche Variante.


    Eine andere Variante ist, den Gegner ins Zentrum spielen und die Stürmer dann nach Hinten doppeln zu lassen. Das geht aber nur, wenn die Abstände sehr gering sind zwischen Stürmern und Mittelfeld.
    Das kann auch zu dem Problem fürhen, dass bei Ballgewinn keiner mehr vorne ist. Eignet sich also eher, um eine knappe Führung zu verteidigen im Abwehrpressing.

  • Hallo,


    ich war früher auch ein Verfechter des 4-4-2. Mittlerweile habe ich es abgelegt. Und das aus mehreren Gründen ... was also meiner Ansicht nach negativ für das System spricht:


    - gerade im unteren Spielbereich nutzt Dir eine "Viererkette" im Mittelfeld recht wenig, wenn der Gegner immer nur die Bälle von hinten rausbolzt. Dazu bietet das klassische 4-4-2 einfach keine Tiefenstaffelung - sprich mit einem langen rausgebolzten Ball vom Gegner nehmen die Mittelfeldspieler so gut wie nicht am Spiel teil; 4 Leute die einfach mal aus dem Spiel genommen sind. Um eine Tiefenstaffelung zu erreichen müßte man die beiden 6er noch weiter hinterziehen, dann ist man aber schon wieder beim 4-2-2-2 oder dergleichen.


    - Ich spreche jetzt den Bereich Kreisklasse bis Bezirksliga an. Bis dorthin denke ich, hat keine Mannschaft halbwegs das taktische und technische Verständnis mit den 4 Mittelfeldspielern im Raum zu stehen. Ist aber wie gesagt meine Meinung. Bedeutet, dass die Mittefeldspieler im aller schlimmsten Fall auf einer Linie bei Ihren Männern stehen und quasi mit einem flachen Pass in die Tiefe aus dem Spiel genommen werden können. Klar kann man eine gewisse Tiefenstaffelung versuchen zu erarbeiten, aber das geht in den unteren Klassen nur bis zu einem bestimmten Punkt. In höheren Klassen mag das anders aussehen. Wenn man einige italienische Mannschaften sieht, da fungieren die 4 Mittelfeldspieler als "offensive Viererkette" und machen den Gegnern das Leben schwer. Aber da sind einige Klassen Unterschied.


    - Mich hat bei diesem System immer die Fixierung auf 2 Stürmer gestört. Wenn Du da nicht einen Stürmer hast, der sich selber noch die Bälle aus dem Mittelfeld holt, dann ist mir das viel zu star dort vorn. Es ist natürlich einfacher ein Pressing mit 2 Stürmern aufzubauen, als wenn Du nur einen "Gomez" da vorn rumzulaufen hast. Aber ich finde da das 4-2-3-1 oder 4-3-2-1 etwas flexibler im Angriffsbereich, da die Außen quasi gezwungen sind sich mit vorn einzuschalten, was wieder mehr Denken vom Gegner verlangt.


    Natürlich kann man das alles auch von seiner Sicht her anders sehen. Ein Trappattoni würde jetzt sagen, dass 4-4-2 das geilste überhaupt ist. Ist größtenteils Ansichtssache und auch ne Frage wie man Fußball spielen lassen will.

  • Hi

    Zitat

    - Ich spreche jetzt den Bereich Kreisklasse bis Bezirksliga an. Bis dorthin denke ich, hat keine Mannschaft halbwegs das taktische und technische Verständnis mit den 4 Mittelfeldspielern im Raum zu stehen. Ist aber wie gesagt meine Meinung. Bedeutet, dass die Mittefeldspieler im aller schlimmsten Fall auf einer Linie bei Ihren Männern stehen und quasi mit einem flachen Pass in die Tiefe aus dem Spiel genommen werden können. Klar kann man eine gewisse Tiefenstaffelung versuchen zu erarbeiten, aber das geht in den unteren Klassen nur bis zu einem bestimmten Punkt. In höheren Klassen mag das anders aussehen. Wenn man einige italienische Mannschaften sieht, da fungieren die 4 Mittelfeldspieler als "offensive Viererkette" und machen den Gegnern das Leben schwer. Aber da sind einige Klassen Unterschied.


    Also das sehe ich ganz und gar anders! Ich spiele bzw. spielte, aufgrund meines unnachahmlichen Charakter, immer entweder in einer A/B-Klassemannschaft (unserer 1.) oder in einer D-Klassemannschaft (unserer 2.). Vor 4 Jahren oder so kam da nen Mann, der mit der Ersten auf raumorientiertes Verteidigen (flaches 4:4:2) umgestellt hat. Und ich kann nur sagen, es hat genial funktioniert. In der damaligen B-Klasse waren wir eine von vielleicht 4 Vereinen, die raumorientiert verteidigten, und die einzige, die es vernünftig machte. Letztenendes hat uns diese Umstellung (wir haben in der Winterpause umgestellt, als es scheinbar um nichts mehr ging) den Aufstieg gebracht.
    Und wir haben, man höre und staune, in der D-Klasse auf viererkette umgestellt. Und selbst da funktioniert sie einigermaßen, zumindest besser als ein System mit Libero.


    Um mal eins hervorzuheben: Sicherlich haben "wir" in den unteren Klassen, naja, nennen wir es Defizite. Bei dem einen liegen sie eher im technischen Bereich, bei anderen im taktischen oder sonst wo. Aber man darf nicht vergessen, unsere Gegner haben die selben Defizite, sonst würden sie wohl kaum noch da spielen. Was mich hin und wieder hier stört ist, dass grundsätzlich über den unteren Amateurbereich hergezogen wird. Ich habe da in den letzten Jahren eine krasse Entwicklung gesehen, grade in unserer Zweiten. Mitlerweile wird auch hier halbwegs attraktiver Fussball geboten, mitlerweile liegt hier bei uns die Messlatte wesentlich höher als noch vor einigen Jahren. Selbst in der untersten Klasse sieht man kaum noch die AH-Spieler, die noch vor 5 Jahren das Grundgerüst einer jeden Mannschaft gestellt haben.


    Und wenn du wegen der technischen/taktischen Mängel von einem 4:4:2 abrätst, solltest du grundsätzlich von einer raumorientierten Verteidigung abraten. Mitlerweile haben wir einige Spielsysteme probiert, vor allem aufgrund des Spielermaterials, und alle beruhen auf den selben taktischen Inhalten, zumindest was die grundsätzliche Defensivarbeit angeht.
    Im übrigen würde ich im unteren Amateurbereich nicht unbedingt von fehlendem taktischen Verständnis sprechen. Viel mehr investieren die Spieler dort weniger Zeit sich mit der Taktik auseinanderzusetzen. Klaro läuft das in höherklassig spielenden Vereinen besser, aber auch nur, weil sie mehr Zeit in die taktische Ausbildung investieren (können).



    Gut, trotzdem will ich noch was sinnvolles zum Thema beitragen :)


    Also das (flache) 4:4:2 hat sicherlich Vor- und Nachteile. Es hängt dabei maßgeblich am Spielermaterial (ich rede übrigens von Erwachsenen). Vor allem schätze ich aber das System, weil es verhältnismäßig einfach zu lernen ist. Ich finde, es braucht weniger taktische Feinheiten als andere Systeme, und ist trotzdem stabil. Also wenn du vorhast irgendwo die Viererkette einzuführen, würde ich ich definitv dieses System empfehlen, bis es halbwegs verstanden ist, und dann auf ein System passend zum Spielermaterial wechseln.


    Mfg Peter

  • Meagle


    Leider habe ich deine Frage nicht richtig verstanden, weshalb es mir auch schwer fällt zu antworten. Denn, wenn man die Vor- und Nachteile beschreiben will, dann sollte man sie mit einem oder evl. mehreren anderen Systemen vergleichen.


    Deshalb meine Fragen:
    a. möchtet ihr vom gegnerorientierten System ein ballorientiertes System wechseln?
    b. möchtet ihr von einem ballorientierten System in das ballorientierte 4 : 4 : 2 wechseln?
    c. möchtet ihr vom 4 : 4 : 2 in ein anderen ballorientierte System wechseln?


    Die Beantwortung der Frage ist insofern wichtig, als das man die Vor- und Nachteile in häufig vorkommenden Situationen beschreiben kann. Auch ist es möglich die Systeme dahingehend zu vergleichen, ob man tendenziell offensiv ausgerichtet ist und dafür auch mehr Gegentore inkauf nimmt (z.B. 4 : 3 : 3) oder tendenziell sein Spiel eher defensiv (z.B. 4 : 4 : 2) gestalten möchte oder gar zwischen 2 Varianten wechseln möchte (z.B. 4 : 2 : 3 : 1 bei eigenem Ballbesitz - 4 : 4 :2 bei gegnerischem Ballbesitz) Auch die Mittelfeldachse kann von großer Bedeutung sein, wenn man die Stärken von Einzelspielern im Mannschaftssystem stärker abbilden möchte. (Mittelfeld-Raute oder 3 : 5 : 2) für günstige Abspielpositionen und/oder zur Gewinnung von Mittelfelddominanz. Im Feintuning kann es auch von Bedeutung sein, ob man die "flache oder die hohe 4" bevorzugt. Je nach gegnerischer Taktikphilosophie kann es von Vorteil sein, bestimmte Positionen zwischen den gegnerischen Linie agieren zu lassen.


    Damit wären wir bereits bei der gegnerorientierten Taktik angelangt. Denn trotz vorgegebener Taktik gibt es auf vielen Positionen eine Pärchenbildung. Da kann es von Bedeutung sein, ob man den "freien Mann" eher offensiv gestalterisch oder eher absichernd defensiv einsetzen möchte.


    Ein Taktik-Fuchs, der seit vielen Jahren den DFB-Stab berät, ist sicherlich Ralf Peter! Aber auch die Österreicher haben da kräftig aufgeholt, egal ob im Nachwuchs- oder im Profibereich. Auch dort sollte es kein Problem werden, fündig zu werden. Denn selbst bei der Beantwortung der Fragen (a., b., oder c.) dürften die Antworten (unter welchen Bedingungen was zu empfehlen ist) umfangreich werden.

  • Ich habe letztes Jahr bei einer C-Jugend in der untersten Klasse (also auf einem überschaubaren Niveau) auf ein ballorientiertes System umgestellt. Zunächst spielten wir 4-4-2 mit flacher 4 im Mittelfeld. Bei uns hat das nicht funktioniert, wir staffelten uns ganz schlecht in der Tiefe und hatten vor allem einen viel zu großen Abstand zwischen den beiden Viererketten. Nach Umstellung auf 4-2-3-1 klappte es dann erfreulich gut.

  • Leider nicht die Zeit alle Beiträge zu lesen - ein wichtiger Punkt den ich aktuell habe ist, aufgrund der niedrigen Laufarbeit meiner beiden Stürmer kommen meine 6er oft in 2 gegen 3 Unterzahlsituationen im Mittelfeld!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich kann TW-Trainer da nur zustimmen. Zu diesem Thema bzw. Themen werden ganze Bücher geschrieben. Und zusätzlich entwickelt sich das immer weiter, so dass noch neue Bücher geschrieben werden können. Im intern. Profi-Fussball sieht man z. B. jetzt teilweise schon wieder eine (Rück-)Entwicklung zur Manndeckung. Oder ein anderer Stichpunkt: Dreierkette.


    Das ist einfach zu komplex, um es hier in allen Einzelheiten diskutieren und abschließend bewerten zu können. Ich glaube sicher kann man nur eines sagen: die raum/ballorientierte Spielweise ist der Manndeckung zunächst grundsätzlich überlegen.


    Ob nun 4-4-2, 4-2-3-1, 4-3-3 oder was auch immer: entscheidend ist letztlich wie die Spieler sich auf dem Platz verhalten. Papier ist geduldig. Wie sieht die Aufteilung bei Ballbesitz aus? Wie sieht sie aus wenn ich den Ball erobern muß?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Also eines muss ich natürlich hier sagen :D


    Ich bin kein Trainer und habe überhaupt keine Lizenz. Mein Team, der FC Schrotterl, spielt derzeit in der DSG, also eine besserer Hobbyverband in Wien wo es insgesamt vier Leistungsgruppen gibt. Also wenn ihr hier von Amateuren spricht sind wir also das non plus ultra :) . Wollte nur einmal generell fragen was ihr über dieses System denkt. Es gibt sehr viele Erfahrungsberichte über dieses System und die ganze Mannschaft ist auch taktisch sehr interessiert, deshalb wollte ich dieses Ssyste einführen...


    Bitte lacht mich jetzt nicht aus, aber was heißt Ballorientiert? Ich kann es mir zwar denken, würde aber trotzdem gerne eine genaue Antwort haben! lg

    Train hard, go pro


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  • Ballorientiert heißt, dass sich die Spieler zuerst an der Position des Balles, dann des Mitspielers und erst danach nach dem Gegenspieler orientieren. Beispielsweise rückt der rechte Außenverteidiger bei einem gegnerischen Angriff über die linke Abwehrseite weit ein, um seine Mitspieler abzusichern und ggf. einen zentralen Stürmer zuzustellen. Sein "eigentlicher Gegenspieler", der gegnerische Linksaußen wird vernachlässigt, da er im Moment keine unmittelbare Gefahr darstellt.

  • Moin,

    Im intern. Profi-Fussball sieht man z. B. jetzt teilweise schon wieder eine (Rück-)Entwicklung zur Manndeckung.

    Das ist mir auch schon aufgefallen.


    Umso schneller die gegnerischen Mannschaften das Spiel verlagern und den Ball laufen lassen können, desto mehr Probleme bekommt man mit einer reinen ballorienierten Verteidigung.
    Deswegen bleiben z.B. auch oft die IV im Zentrum, statt bei einem Angriff über Außen zum AV rauszuschieben.
    Zudem habe ich auch beobachtet, dass viele Sechser (aber auch AV) zum Unterbinden des gegnerischen Aufbauspiels Anspielstationen zustellen und dabei auch schon mal bewusst die Position des Balles und der Mitspieler ignorieren.


    Trotzdem würde ich nicht sagen, dass das eine Rückbesinnung auf die alten Werte ist. Man versucht nur die Vorteile der gegnerorientierten in die ballorientierten Spielweise zu integrieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die reine Manndeckung jemals wieder geben wird.


    Im Endeffekt steht und fällt sowieso alles mit dem Spielverständnis und der Erfahrung der Spieler, egal welche Taktik man ausgibt...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


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    Martin Rafelt

  • @Schimmi, das hast du gut beobachtet!


    Wenn der Gegner unmittelbar nach Ballverlust hohes Tempo aufnehmen kann, hat schon das Gegenpressing nicht funktioniert.


    Im modernen Fussball hat jeder Spieler hat defensive und offensive Aufgaben! Dazu gehört auch das Gegenpressing durch die Angreifer es eigenen Teams!


    (Den Mittelstürmer a la Gerd Müller, der 90 Minuten lang in Strafraumnähe auf seine Chance lauerte, gibt es heute nicht mehr! Den Libero, dessen Aufgabe es war, vornehmlich technische und taktische Fehler seiner Vorderleute auszubügeln, kann sich heutzutage niemand mehr leisten. Die Qualität eines Keepers wurde früher u.a. darin gemessen, wie weit er den Ball in die gegnerische Hälfte dreschen kann. Heute ist ein weiter Abschlag und Abstoß lediglich eines von sehr vielen Möglichkeiten der Spieleröffnung.)


    Bei individualen oder gruppentaktischen Fehlern in der Offensive (z.B. schlechtes Gegenpressing) muß die Defensive andere Prioritäten zu setzen als bei einer vollständig kontrollierbaren Situation eines langsamen gegnerischen Spielaufbaus. Oberste Priorität kann dabei das Zustellen des eigenen zentralen tornahen Raumes sein. Denn von der Eckfahne oder vom Mittelkreis lassen sich schwer Tore machen!


    Sind gleichviele Spieler beider Teams im ballnahen Bereich, bilden sich häufig Pärchen. Denn Passweg und Nähe des Gegners unterscheiden sich nicht mehr wesentlich. So soll der Gegner zu einem nicht präzisen, weiten Fehlpass provoziert werden.


    Eine weitere Prächenbildung findet im oder am Strafraum statt. Denn eine Übergabe oder ein Doppeln des ballführenden Gegners wäre zu gefährlich, weil der Angreifer den Zeitpunkt des Wechsels von aktiven Ballpressings zur eher abwartenden Rolle vom Gegner zum erfolgreichen Dribbling genutzt werden kann. Gleiches Risiko besteht, wenn zwei Abwehrspieler sich (noch) nicht in gegenseitig überlappend absichernder Position befinden.


    Auch beim ballorientierten Spiel muß man die Gegenspielerposition beachten. Wie bereits erwähnt rücken die IV nicht immer ein. Auch der ballferne AV sollte sein Einrücken von der Position des Gegners abhängig machen, damit dieser nicht unbemerkt in freie Schußposition kommt.

  • ich geh mal von folgendem aus


    es handelt sich um eine Aktivenmannschaft
    man muss mit den vorhanden Spielern auskommen
    es können keine Spieler nach Bedarf dazukommen.


    ist dem so?


    dann richte ich doch mein Spielsystem nach vorhandenem Spielermaterial aus, was auf diese passt.
    alles andere macht doch in meinen Augen keinen Sinn.


    Beispiel: ich spiele doch kein 4;3;3 wenn ich keine Aussen habe, stattdessen 2 Stossstürmer in der Mannschaft.


    Oder hab ich als Aktiventrainer was falsch gemacht.? (Hab eh schon vieles andere falsch gemacht)


    gg