Wie steht ihr dazu??

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  • Mein Sohn steht in der Vorbereitung. Wir haben Training und Freundschaftsspiele. Die Gegner bei den Freundschaftsspielen spielen auf unsererm Niveau oder drüber. Bisher hat es richtig gescheppert. Die "neuen" C Spieler brauchen ihre Zeit, der Trainer ist neu, kennt die C Spieler nicht und probiert noch auf etlichen Positionen rum. Das nur mal zur Situation. Die Jungs haben in drei Freundschaftsspielen soviele Tore eingeschenkt bekommen, die wir in der ganzen letzten Saison nicht hatten. Liegt an den Umständen.


    Nun ergibt es sich, das die Eltern draußen vor den Umkleidkabienen warten bis die Jungs rauskommen. Der Trainer gesellt sich zu den Eltern und es beginnt ein Gespräch zwischen einem Vater und dem Trainer. Ein lockeres geplauder über die Anzahl der Gegentore und die Umstände ergeben sich. Es war von der Intensität des Gespächs alles in Ordnung war sachlich und auch nicht laut. Die ersten Jungs kamen aus der Kabine und bekamen das Gespräch mit. Auch der entsprechende Abwehspieler, der heute echt schlecht war. Die Hitze tat bei allen ihr übriges.
    Dennoch finde ich es nicht gut, wenn die Kinder die Gespräche mit bekommen. OK, es ist eine B Jugend und die können das vielleicht auch ab. Es wurde keine Namen genannt, nur über Abwehr usw. geredet, aber die Jungs sind ja nicht doof die wissen ja wo sie spielen. Der Trainer meinte im Laufe der Unterhaltung es hätte auch in der Kabine mal ganz , ganz klare Worte gegeben und das man nicht alles schön reden kann.


    Ich finde genau da gehört es hin, in die Kabine, aber mit einem Vater draußen vor allen Eltern und Kindern.....ich weiß nicht. Das Gespräch war auch nicht ewig, vielleicht so 2 - 3 Minuten, aber für die Moral der Jungs .... ???


    Wie seht ihr dazu ?

  • Also in der B-Jugend sehe ich da keine Probleme, das sollte man schon richtig verstehen können; und wenn es berechtigte Kritik ist und kein Niedermachen. ;)

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Sehe ich nicht ganz so, ich finde, dass Gespräche über die Mannschaft nicht vor der Mannschaft stattfinden sollten, besonders wenn negative Mannschaftsteile erwähnt werden. Man kann mit einzelnen Personen auf Nachfrage oder wenn sich das Thema unter vier Augen ergibt (Eltern, gegnerischer Trainer...) darüber sprechen, aber nicht vor den Jugendlichen/Kindern/Erwachsenen. Selbst in meinem Seniorenbereich berichtet die Trainerin bestenfalls in sachlicher Weise, wo die Probleme langen, wenn etwas negativ war, zumindest solange es die Mannschaft mithören kann. Das finde ich allerdings auch voll o.k., da es ja teilweise wirklich nicht gut lief. Das kann die Mannschaft dann auch hören. Aber keine "Einzelkritik".

  • Ich gebe zu, das es mir einfach unangenehm war, das mit anzuhören, weil ich finde, dass das der Trainer mit der Mannschaft ausmachen soll. Ich vermeide auch mit unserem Sohn im nachgang über Spiele zu reden, das machen wir ganz selten, nur wenn es eine Situation gab, die selten ist.
    Man kann es sicher sehen wie man will. Der Junge, der Abwehr spielte war total frustriert, weil er sich 3 dicke Patzer geleistet hat, kam aus der Kabine und schmiss die Tasche in die Ecke und in dem Augenblick sprechen der Vater und der Trainer über die schlechte Abwehrleistung......finde ich wenig feinfühlig.

  • Ja, die Situation hört sich doof an. Es ist sicher nicht verboten, über die Abwehrleistung zui sprechen und in der B-Jugend sollten die Spieler auch mit Kritik umgehen können. Aber dass Vater und Trainer (indirekt) über den Spieler sprechen, während er daneben steht, ist unglücklich. Aber ob es besser gewesen wäre, den Spieler mit einzubeziehen, sobald er aus der Kabine kommt, weiss ich auch nicht. Wahrscheinlich hätten Trainer und Vater besser über etwas anderes reden sollen, während sie auf die Spieler warten.


    Grüße
    Oliver

  • Komm aus den Männerbereich und habe eine B -Jugend (Kreisliga) übernommen.
    Beim Einführungsgespräch zur neuen Saison, wo ich vorgestellt wurde, traf ich drei Aussagen bzw. Forderungen.
    Keine Lügen,...die erste Halbserie nicht Ergebnisorientiert spielen und die allerwichtigste,...das Teambuilding.
    Neue Spieler sind hinzugekommen und ich muss erstmal alle kennenlernen.
    Worauf ich hinaus will,...warum herrscht schon soviel Druck?
    Sch... auf das Ergebnis,...sch... auf die Kritik des Vaters!
    Die Mannschaft soll zusammen wachsen und nicht vom ersten Tag an mit Frust konfrontiert werden.
    Der Trainer sollte in keinsterweise in irgendeiner Erklärungsnot stehen.
    Er hat eine Meinung,..die zählt,...und das nur dem Team gegenüber.
    Wenn Unstimmigkeiten herrschen, hat er schlechte Arbeit geleistet.
    Aber Rechenschaft ablegen und das in der Öffentlichkeit ist für mich ein großer Fehler.


    beste Grüße

  • Ne, also rechenschaft hat er nicht abgelegt. Es war schon ein lockeres, sachliches Gespräch. Der Vater war auch ganz vorwurfsvollfrei. D


    Ganz ehrlich !! Ich finde die Kritik nicht in Ordnung, die der Trainer von sich gab, in Beziehung auf die Tore, die sie kassiert haben. Denn 1. probiert er viel aus und etliche Spieler spielen auf ihnen nicht gewohnten Positionen, und 2. spielte sogar der Torwart mit, der es einfacha auch nicht besser kann und weiß. Die Positionen werden gerade von den neuen C Spielern noch nicht so gehalten, aber dafür ist eine Vorbereitung ja da, um diese Sachen auszubügeln, nachdem man sie erkannt hat.


    Wie gesagt, das Gespräch war kurz und sachlich, dennoch finde ich es schade, das der Spieler es so direkt mitbekommen hat. Gut er war echt schlecht, aber das weiß er am Besten, macht seine Sache ansonsten ziemlich gut....


    Ich finde es sollte ein Ding zwischen den Trainern und Spielern bleiben. Der Trainer kann Kritik üben, die Eltern sollten sich daraus halten.

  • Du hast recht, wenn ein Spieler mal einen schlechten Tag erwischt hat, kann solche Kritik viel kaputt machen.
    Noch dazu, wenn sie indirekt geäußert wird.... Da hat der Trainer wenig Feingefühl bewiesen. In so einer Situation sollte er sich eher vor den Spieler stellen.

  • Hey, hey!


    Meine Trainer sprechen weder mit uns ausführlich,
    noch mit den Eltern direkt nach einem Spiel.
    Teambesprechung ist grundsätzlich erst beim nächsten Training!
    Eben aus den oben genannten Gründen. Die Emotionen (egal ob Sieg oder Niederlage), sind in solchen
    "nach-dem-Spiel-Momenten" noch viel zu hoch meistens.


    Aber die Aktion von dem Trainer war eindeutig unvorteilhaft. Vor allem war sich der betroffene Spieler
    sich ja auch bewusst, dass er eben nicht so wirklich gut gespielt hat.
    Ich würde das mal ansprechen, wenn das noch öfter sein sollte.
    Aber das kommt natürlich auch auf dich, deinen Sohn und den Trainer an.


    Viel Erfolg noch!
    Lee :)

  • Lee
    Wenn ich es noch recht in Erinnerung habe, spielt der Sohn von MilkyWay im Leistungsbereich, wo man davon ausgehen darf, das seine Trainer im Rahmen ihrer Ausbildung auch die Artikulation einer sachlichen Spielanalyse geübt haben. Ansonsten kann so ein Gespräch sehr leicht in einen emotional geführten Dialog enden, von dem Eltern wie Trainer und natürlich auch die Jungs nichts haben.


    Eine "Pressekonferenz und Spielerkritiken als Zeitfüller" für die wartenden Eltern braucht es aber nicht. Aber da macht jeder Trainer seine Erfahrungen und manch einer ärgert sich, das er in einer Situation, in der er selbst noch keine Distanz zum Spiel gefunden hatte, seine Enttäuschung hinaus posaunt hat. Mit diesem Druck im Jugendleistungsfussball müssen neue Trainer erst klar kommen, denn echte Drucksituationen lernt man während der Trainerausbildung nicht. Aber auch Trainer haben ein Recht darauf Fehler machen zu dürfen! Auch ich habe in den Anfängen solche Fehler gemacht und habe mich einige Male bei Eltern, Spieler und Trainerkollegen dafür entschuldigen müssen, weil mir "die Gäule durchgegangen" sind.


    Heute kommentiere ich nicht mehr während des Spiels, weil sich jeder Einzelne ganz auf das Spiel konzentrieren und selbständig seine Aufgaben, die einen Grad an Freiheiten beinhalten sollen, erfüllen soll. Allenfalls mal ein Lob gibt es. Aber auch damit gehe ich sehr sorgsam um. Denn wenn man so gut wie alles lobt, wirkt auch das Lob irgendwann nicht mehr (glaubhaft). Während der Mannschaftsansprache gibt es für die Mannschaft 2 - 3 klar forumlierte Hinweise und noch einmal die gleiche Anzahl für jeden einzelnen Spieler. Mehr geht nicht, denn ohnehin behält man das wie sehr viel einfacher, als das was. Dazu gehört fast immer der Hinweis, das Fehler dürfen und sollen sogar gemacht werden, denn ohne Risikobereitschaft kann sich niemand weiterentwickeln, nicht über sich hinauswachsen und nicht sein persönliches Glück an seiner Leistung finden. Wie bereits vermutet, merken die Spieler meist selbst, wenn sie etwas hätten anders machen können. Meist aber geschieht es unabsichtlich und das passiert selbst den Profis! Denn niemand geht auf den Platz und sagt sich: heute spiele ich mal extra schlecht, denn man möchte sich selbst etwas beweisen und die Bestätigung in Form von Lob von den Mannschaftskameraden, Eltern, Zuschauern und Trainer erfahren. Ein kurzes, sachliches Feedback gibt es zu Beginn des nächsten Trainings. Da ist die Aufmerksamkeit am besten und das Publikum (Spieler) genau die richtige Zielgruppe. Diese Methode hat dann auch gleich den Vorteil, das wir es gleich ins Training einbinden und üben können.
    Andererseits ist es mir sowas von egal, was Spieler, Eltern, Trainerkollegen oder Vereinsverantwortliche darüber denken, weil ich mir immer noch nicht darüber einig bin, ob das was bringt? Solange mir diese Frage nicht beantworten kann, investiere ich die Zeit lieber in die Weiterentwicklung der Mannschaft.