"Tiki-Taka" - oder: Züchten wir nun kleine Spanier?

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  • Ich bin momentan etwas stark gereizt...


    Nachdem der DFB sich ja dazu durchgerungen hat, die Spielfeldgröße bei den E-Junioren zu reduzieren (von Halbfeld quer auf Seitenlinie -> hintere 16er und 16er - > Mittellinie) ist mein Eindruck aus den bisherigen Testspielen und Turnieren, das die Kinder damit absolut nicht klarkommen.


    Lange Bälle werden nicht mehr gespielt, denn die können selten erlaufen werden. Meist ist der Ball sofort im Tor- oder Seitenaus. Im Moment geht es da nur über Kurzpassspiel, was ja durchaus das Ausbildungsziel in der E-Jugend ist. Und obwohl wir bisher immer viele Tore erzielen konnten, oder es generell viele Tore in den Spielen gab, kann ich mich mit dem Mist gerade irgendwie so rein gar nicht anfreunden. Unser Auswahlspieler, ein kleiner Nachwuchs-Götze, den freut das. Der rennt mit dem Ball munter in zwei Gegenspieler rein, er genießt das regelrecht. Hat er aber auch schon vorher, der sucht sich Zweikämpfe wie andere ein vierblättriges Kleeblatt.


    Nur das vielgeübte Passspiel lässt sich kaum umsetzen. Die Spiele ähneln teils einem Bambinispiel: Da der Ball, und alle drumherum, ein Gewühl ohnegleichen. Da wird versucht, dem Mitspieler den Pass über 1 Meter in den Fuß zu hämmern, damit der Gegenspieler nicht die Quanten dazwischenhält. Wenn mal ein Spielfluss zustande kommt dann nur, weil wir etwas "Schweinchen in der Mitte" spielen: Nur max. 2 Ballkontakte (Annahme, Pass).


    Positiv aufgefallen ist mir bisher allenfalls, das auch schwächere Mannschaften nun immerhin das ein oder andere Tor erzielen. Da reicht ein halbwegs versierter Spieler, um 1, 2 Gegner aussteigen zu lassen, und dann wird der Ball aufs Tor geknallt. Oder es wird mal von der Mittellinie beim Anstoß draufgehauen, wenn der Torwart in die Sonne schauen muss.
    Für mich hat das ein wenig etwas von Hallenturnierspielen unter freiem Himmel. Wo ich bisher auf Halbfeld teils richtig geile Spielzüge gesehen habe, halten die sich im Moment mehr als nur in Grenzen. Und am fehlenden Training kann es nicht liegen, unsere Abschlussspiele finden ohnehin immer auf verkleinerten Feldern statt.


    Bei den Standards sieht es ebenso aus: Auf dem verkleinerten Feld fallen kaum Tore. Und wenn, dann sind es totale Zufallsprodukte. Da wird der Ball bei der Ecke einfach ungezielt Richtung Tor gehämmert, irgendeiner hält schon den Körper rein - und wenns eben der Verteidiger ist, der ein Eigentor produziert. Kommt der Ball hoch, fliegt er meist ins gegenüberliegende Seitenaus, weils ja nur einige wenige Meter sind.


    Ich kann mich durchaus damit anfreunden, das es mehr 1:1 Situationen gibt als vorher. Leider sind diese oft von überhastetem Verhalten der Kinder geprägt. Weil es eben selten ein echtes 1:1 ist, sondern da ist ruckzuck der zweite Gegenspieler mit dran, oder man rennt fast einen Mitspieler um, der sich freilaufen und anbieten möchte. Der Spielaufbau ist ebenso gehemmt. Der Torhüter darf nicht mehr über die Mittellinie abschlagen. Wenn man nun bedenkt, das der TW auch etwas weiter nach vorne gehen kann (gibt ja keine fest markierten Strafräume), steht er ja beinahe schon an der Mittellinie - auch, wenn das natürlich jetzt übertrieben ausgedrückt ist. Aus dem Spiel heraus darf er über die Mittellinie, was bisher dazu geführt hat, das die meisten unserer Gegnerteams bis jetzt immer die Variante gewählt haben: Kurzer Abschlag zum Verteidiger, Rückpass, Ball in die Hand nehmen und ab über die Mittellinie bolzen.
    Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Trainer das zunutze machen. Der mit dem härtesten Wumms wird Torwart, in der Hoffnung, das er den Ball bis vor das gegnerische Tor abschlägt, wo entweder einer den Kopf hinhält, oder der Ball über den Torwart springt und im Netz zappelt.


    Die ersten Versuche, beim Anstoß direkt ein Tor zu erzielen, habe ich schon mehrfach gesehen.


    Ist das der richtige Weg? Möchte der DFB nun kleine Iniestas, Xavis und Götzes heranzüchten? Oder sehe ich das einfach nur falsch oder verbohrt?


  • Lange Bälle sind ja auch nicht mehr das Allheilmittel und haben mit gepflegten Fußballspiel wenig am Hut!



    Kann es sein, dass ihr die Spielfelder vielleicht kleiner macht als vorgegeben?


    In welchem Verband seid ihr? Diese Regel ist ja ziemlich Fußballfremd!




    Zitat

    Ist
    das der richtige Weg? Möchte der DFB nun kleine Iniestas, Xavis und
    Götzes heranzüchten? Oder sehe ich das einfach nur falsch oder verbohrt?


    Ja! Denn zurzeit ist das die Zukunft des Fußballs. Das Spiel wird immer schneller und dynamischer. Schau dir doch mal die Bundesliga, da gehörst du mit Ende Zwanzig zum alten Eisen. Vor fünf Jahren war das noch das richtige Alter, ich glaub man sagte damals "im besten Fußballeralter". Aber diese Spieler kommen mit den neuen Gegenbenheiten nicht mehr zurecht und fallen durchs Raster!



    Ziel des kleinen Platzes liegt doch auf der Hand: Wesentlich mehr Ballkontakte, mehr Zweikämpfe und kein Junge kann sich mehr auf dem Platz verstecken. Das Spielfeld ist so klein das jeder mitspielen muss!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • An unserem Fussballkreis ist die Verkleinerung der Spielfelder (bisher) vorbeigeggangen. Hier wird in der E wie letzte Saison von seitenlinie bis Seitenlinie gespielt. Nur G und F spielen auf dem "kleinen Kleinfeld".


    Ich denke auch, dass die verkleinerung der Spielfelder folgerichtig ist. Man bereitet so die Jugendspieler darauf vor, dass sie auch später nie richtig Platz haben werden, sondern dass ständig ein oder zwei Gegenspieler in unmittelbarer Nähe sind. Ich finde das gut. lediglich der Übergang hin zum Grossfeld in der C ist damit nochmal ein bisschen schwerer geworden.


    Grüße
    Oliver

  • Die Gründe für die Verkleinerung des Spielfelds entsprechen zumindest teilweise denjenigen gegen die bei uns aktuell und bei Euch vormals recht großen Feldern. Der wichtigste scheint mir zu sein, dass das größere Feld die Spieler bevorteilt, die besonders schnell rennen können, während die Wuseltechniker, die aber körperlich nicht so stark sind, im Nachteil sind. Ich könnte mir vorstellen, dass der DFB möchte, dass auch in der E die Ballfertigkeit den größten Stellenwert besitzt, und dass Passspiel, insbesondere die langen Pässe, weniger erfolgversprechend sind. Eventuell schießt er mit den neuen Feldmaßen aber etwas über das Ziel hinaus, denn man darf nicht vergessen, dass die Spieler auch die Möglichkeit haben müssen, die in diesem Alter häufig noch weniger sauberen Pässe zu verarbeiten. Dazu brauchen sie genügend Platz bzw. dadurch entstehende Zeit. Wenn die Spielerzahl gleich bleibt, der Raum sich aber deutlich verringert, wird das deutlich schwieriger.. Ich meine, das Argument der Steigerung der Ballkontakte zieht nur, wenn man auch die Zahl der Spieler verringert.


    Aber mal eine Frage: wie groß ist Euer Platz? Unserer ist ziemlich klein, so dass der Abstand vom Sechzezhner zur Mittellinie sowie dem Sechzehner zum Seitenaus deutlich kleiner ist als vom DFB angenommen. Je nachdem, ob ich mich nun nach auf dem Platz vorhandenen Linien oder den Maßangaben in Metern richte, kommen da bei uns sicher ziemlich unterschiedlich große Felder heraus. Vielleicht ist das bei Euch ja auch der Fall.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • [...]Ich meine, das Argument der Steigerung der Ballkontakte zieht nur, wenn man auch die Zahl der Spieler verringert.


    Aber mal eine Frage: wie groß ist Euer Platz? Unserer ist ziemlich klein, so dass der Abstand vom Sechzezhner zur Mittellinie sowie dem Sechzehner zum Seitenaus deutlich kleiner ist als vom DFB angenommen. Je nachdem, ob ich mich nun nach auf dem Platz vorhandenen Linien oder den Maßangaben in Metern richte, kommen da bei uns sicher ziemlich unterschiedlich große Felder heraus. Vielleicht ist das bei Euch ja auch der Fall.

    Die Spieleranzahl ist bei uns allerdings gleich geblieben. Wir spielen weiterhin 6+1.


    Wie groß unser Platz ist, weiß ich nicht genau, das würde aber auch an der Sache nichts ändern. Wir haben teils in anderen Kreisen bei Turnieren gespielt, wo die Feldgröße auch verkleinert war. Da war das Spielfeld aber teilweise breiter, bis zum 5m-Raum.
    Du siehst das mit der Problematik der Passverarbeitung schon ganz richtig. Sobald einer der Jungs den Ball mal nicht direkt so annimmt, das er ihn in die passende Richtung abklatschen lässt, ist der Ball ruckzuck weg. Die kleinste Unsauberkeit bei der Annahme reicht schon. Bei Halbfeld war das noch anders, da hatte man ggf. noch ein paar Meter Zeit, den Ball vom Gegner zurückzuholen.


    Zitat

    In welchem Verband seid ihr? Diese Regel ist ja ziemlich Fußballfremd!

    FLVW. Wir müssen also momentan sozusagen nach Hallenregeln spielen. Ein wirklicher Spielaufbau über den Torwart und die Verteidiger findet bisher kaum bis gar nicht statt. Die unterlassenen weiten Abschläge werden eigentlich nur auf die Verteidiger abgewälzt. Bekommt der Verteidiger den Ball und wird der Weg für den Rückpass zugestellt, kommt spätestens hier dann der weite Ball, mitten ins Gewühl rein. Meine Jungs versuchen das zwar anders zu gestalten, aber auch sie kommen nicht immer damit klar, und viele der bisherigen Gegnerteams auch nicht.



    Zitat

    Ziel des kleinen Platzes liegt doch auf der Hand: Wesentlich mehr
    Ballkontakte, mehr Zweikämpfe und kein Junge kann sich mehr auf dem
    Platz verstecken. Das Spielfeld ist so klein das jeder mitspielen muss!

    Das Ziel, welches hier verfolgt wird, ist mir durchaus klar. Ich halte es aber für völlig übertrieben. In der E-Jugend wird das Passspiel im Training gerade erst vermehrt geübt, und das Feld ist nun so klein, das ein nahezu fehlerfreies Passspiel nötig ist.
    In der D-Jugend wird bei uns im Kreis nun auf Halbfeld gespielt, 9 gegen 9 (8+1). Hier wird dann mit Rückpassregel und Abseits gespielt. Für E und D ein Rückschritt. Die E-Jugend spielt nun auf dem eigentlichen Feld der F-Jugend, die D-Jugend auf E-Jugend-Größe. Vom 9 gg. 9 auf Halbfeld müssen die D-Jugendlichen in der nächsten Altersklasse also auf das Großfeld, einschließlich großer Tore.


    Ich stimme dir zu, das der Fußball schneller geworden ist, keine Frage. Wenn man sich aber die "Techniker" in der Nationalmannschaft und Bundesliga anschaut muss man aber auch sagen, das die, die jetzt dort spielen, ihr Handwerk unter "alten" Umständen gelernt haben.
    Im Spiel schaut es jetzt so aus, das die Kinder einen Haufen von 1:1 - Situationen erleben. Soweit sehe ich kein Problem darin. Das Problem sehe ich eher darin, das die Kinder bei Ballverlust nicht den Hauch einer Chance haben, sich den Ball zurückzuholen. Weg ist weg. Jeder gewonnene 1:1-Zweikampf in der gegnerischen Hälfte bringt den Spieler schon in Schussposition, selbst ein aufgerückter Verteidiger kann einen Rückpass von der Mittellinie aus schon aufs Tor dreschen, bei mir im Altjahrgang hat zumindest jeder den entsprechenden Wumms.


    Zitat

    Lange Bälle sind ja auch nicht mehr das Allheilmittel und haben mit gepflegten Fußballspiel wenig am Hut!

    Lange Bälle sind natürlich kein Allheilmittel. Auf Halbfeld war es jedoch so das ein Spieler mit Ball am Fuß in einen Zweikampf gehen konnte, und dort evtl. eben noch die Zeit hatte, sich überhaupt zu überlegen, wie er nun am Gegenspieler vorbeikommt. Wer jetzt, auf dem verkleinerten Feld, auch nur eine Sekunde überlegt, hat den Ball bereits verloren. Entweder weil der Gegenspieler schnell reagiert, oder weil ein zweiter Verteidiger angreifen konnte, da die nunmehr nur noch 3, 4 Schritte vom "Zweikampfpaar" entfernt sind.
    Die Kinder haben nur noch sehr wenig Zeit, sich eine Lösung für den Zweikampf zu überlegen. Entweder sie handeln nun instinktiv, oder laufen Gefahr den Ball zu verlieren.


    Was natürlich zugenommen hat, sind hohe Bälle vors Tor. Oft spielen meine Jungs den Ball zum Verteidiger. Meine Verteidiger rücken ohnehin immer auf. Der Ball wird dann quasi von der Mittellinie aus vor das Tor geflankt. Sobald du 1, 2 gute Offensivspieler hast, die auch noch die entsprechende Körpergröße mitbringen, brauchen die nur noch den Kopf hinzuhalten.


    Was mich besonders stört ist eben, das viele Mannschaften nun das Spiel nicht mehr aufbauen, sondern nur noch aufs Tor bolzen. Man kennt das von Hallenturnieren, wenn keine Handball-, sondern Jugendtore verwendet werden. Direkt beim Anstoß wird erstmal aufs Tor geholzt. Und teilweise gibt es Mannschaften, die in der Halle ohnehin von überall aufs Tor schießen, weil den Spielern die Fertigkeiten im Passspiel fehlen. Da wird dann darauf spekuliert, das der Torwart den hohen Ball nur abklatscht und der Stürmer den Abpraller verwertet, oder das der hohe Ball über den zu kleinen Torhüter direkt reingeht.


    Wenn ich mir überlege, das wir nun in den Punktspielen auch gegen Mannschaften spielen, die teilweise Jungs haben, die frisch aus der F-Jugend kommen und entsprechend eben noch etwas kleiner sind, ist mir diese Vorstellung ein Gräuel.


    Würde man das Spielfeld so lassen, aber dafür mit jeweils 1 Spieler weniger spielen, könnte ich das nachvollziehen. Da ist dann zumindest etwas mehr Platz, aber immer noch nicht soviel Platz, wie man auf Halbfeld hätte.

  • Was heißt Halbfeld bei der D-Jugend? Eure Spiele finden nur in einer "normalen" Spielfeldhälfte statt?
    Wir spielen von 16er zu 16er mit kleinen Toren.


    In der C-Jugend wird auch bei uns mit großen Toren gespielt. Das ist auch richtig so, denn in dieser Altersklasse erfolgen die größen Wachstumschübe. Habe schon Kinder kennengelernt, die in der D-Jugend viel zu klein fürs Große Tor waren und zwei Jahre später in der C-Jugend "plötzlich" Gardemaß hatten! Aber leider ihr Handschuhe schon an den Nagel gehangen haben, weil sie zunächst zu klein waren! Die Umstellung vom kleinen aufs große Tor ist in meinen Augen nicht das Problem!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Zitat

    Was heißt Halbfeld bei der D-Jugend? Eure Spiele finden nur in einer "normalen" Spielfeldhälfte statt?


    Wir spielen von 16er zu 16er mit kleinen Toren.

    D-Jugend letzte Saison: 11 gg. 11 auf Großfeld, von 5m-Raum zu 5m-Raum
    E-Jugend letzte Saison: 7 gg. 7 in einer Spielfeldhälfte (quer)


    D-Jugend diese Saison: 9 gg. 9 in einer Spielfeldhälfte (quer)
    E-Jugend diese Saison: 7 gg. 7 Torlinie auf der einen Seite = Seitenauslinie Großfeld. Andere Torlinie: gegenüberliegende hintere Linie 16er. Breite: Mittellninie Großfeld -> 16er

  • Hallo!
    Die Spielfelder entsprechen nun den DFB-Empfehlungen:
    F-Junioren: http://www.dfb.de/index.php?id=11169
    E-Junioren: http://www.dfb.de/index.php?id=11170


    Unser Fußballkreis hat vorher einfach größere Spielfelder gemacht, als der DFB es empfiehlt.
    In der D wird nun auf halben Platz 9 gegen 9 gespielt. Aber wenn man sich die Maße mal ausrechnet stellt man fest, dass ein halber Platz nahezu gleich groß ist, wie wenn von 16er zu 16er gespielt wird (wenn die Seitenauslinie eingerückt wird). Hab es auch erst nicht geglaubt, aber guckt euch das mal an und rechnet nach, das passt schon ungefähr ;).
    Find von 16er zu 16er trotzdem schöner, weil die Jungs dann in die gleiche Spielrichtung spielen wie die Großen. Viele Kids wollen gerne auf Großfeld spielen.


    Meine Jungs waren auch enttäuscht, als sie erfuhren, dass das Spielfeld kleiner wird. Vor allem weil wir in der F so gespielt haben und sie jetzt meinen, sie wären doch keine Babys mehr und könnten ruhig auf dem größeren Feld spielen. Insgesamt kommt das kleinere Feld uns aber zu Gute. Weil wir schon immer versuchen heraus zu spielen und nicht nach vorne pöhlen, wie leider viele andere Teams in unserem Kreis. Außerdem sind wir technisch schon recht gut drauf. Andere Teams haben bislang hauptsächlich "Taktik" trainiert: den Ball lang nach vorne zum Stürmer knallen und dann macht der schon irgendwas. Leider haben wir gegen diese Hau-Ruck-Taktik häufig verloren... Teilweise haben die schon Eckvarianten in der F-Jugend geübt usw... Hoffe unser Trainingsschwerpunkt auf die Technik und 1 gegen 1 zahlt sich jetzt endlich aus =). Bei den bisherigen Freundschaftsspielen sah es schon recht gut aus. Und ehrlich gesagt gefällt mir ein 5:5 besser, als ein 0:0 ;)


    @ Basti: Muss dich leider ein bisschen korrigieren: der TW darf den Ball aus dem Spiel heraus nicht über die Mittellinie spielen!
    Abstoß: Bei Ausbällen über die Torauslinie erfolgt der Abstoß ausschließlich per Flachabstoß.
    Erfolgt der Abstoß über die eigene Spielhälfte hinaus, ohne dass ein anderer Spieler den Ball berührt hat, ist auf direkten Freistoß für die gegnerische Mannschaft von der Mittellinie aus zu entscheiden.
    Spielregeln: Die Abseitsregel ist aufgehoben, die Rückpassbestimmung kommt nicht zur Anwendung.
    Die Freistöße erfolgen nur direkt, in Tornähe durch Strafstoß (8m).
    Der Torwart darf den Ball, sobald er ihn kontrolliert in der Hand hat, nicht über die Mittellinie schlagen, werfen oder rollen (analog zur Hallenregel).

    Das ist aus den Spielregeln in unserem Kreis.

  • Insgesamt kommt das kleinere Feld uns aber zu Gute. Weil wir schon immer versuchen heraus zu spielen und nicht nach vorne pöhlen, wie leider viele andere Teams in unserem Kreis. Außerdem sind wir technisch schon recht gut drauf. Andere Teams haben bislang hauptsächlich "Taktik" trainiert: den Ball lang nach vorne zum Stürmer knallen und dann macht der schon irgendwas. Leider haben wir gegen diese Hau-Ruck-Taktik häufig verloren... Teilweise haben die schon Eckvarianten in der F-Jugend geübt usw... Hoffe unser Trainingsschwerpunkt auf die Technik und 1 gegen 1 zahlt sich jetzt endlich aus =). Bei den bisherigen Freundschaftsspielen sah es schon recht gut aus. Und ehrlich gesagt gefällt mir ein 5:5 besser, als ein 0:0 ;)

    Wohl dem, der schon immer von hinten raus hat spielen lassen und auf Kick & Rush verzichtet hat... aber genau hier wird künftig erstmal das Problem liegen: Während deine Kids das schon immer gemacht haben, haben es die meisten eben nicht. Leider werden sich da wohl die meisten dazu hinreissen lassen, künftig nur noch aufs Tor zu pöhlen. Gerade, wenn man mit einer halbwegs technisch versierten Truppe gegen sie spielt.


    Zitat

    Der Torwart darf den Ball, sobald er ihn kontrolliert in der Hand
    hat, nicht über die Mittellinie schlagen, werfen oder rollen (analog zur
    Hallenregel).


    Das ist aus den Spielregeln in unserem Kreis.

    Und genau hier werden sich vermutlich Regeldiskussionen vor den Spielen abspielen. Du kennst das mit deiner Mannschaft ja selbst: Bei Mannschaften, die gerade aus der F kommen, wird oft mit Abschlag aus der Hand weitergespielt, wenn der Ball im Toraus war. Auf sowas konnte man sich immer schnell einigen, kein Problem. Und nun kommen dann die Diskussionen, was denn "aus dem Spiel heraus" heisst. Das probateste Mittel dürfte sein, künftig immer einen Ausdruck der Regeln beim Spiel in der Tasche zu haben.

  • Erfolgt der Abstoß über die eigene Spielhälfte hinaus, ohne dass ein anderer Spieler den Ball berührt hat, ist auf direkten Freistoß für die gegnerische Mannschaft von der Mittellinie aus zu entscheiden.
    Der Torwart darf den Ball, sobald er ihn kontrolliert in der Hand hat, nicht über die Mittellinie schlagen, werfen oder rollen (analog zur Hallenregel).


    Die Regel ist mir komplett neu, hab auch auf die schnelle bei uns nichts dergleichen auf den offiziellen Seiten gefunden. Würde mich interessieren, ob die allgemeingültig werden soll.


    Das kleinere E-Jugend Feld ist bei uns schon seit einiger Zeit Richtlinie und inzwischen halten sich fast alle Vereine daran. Aus meiner Sicht hat es sich bewährt.


    Die stärkeren Mannschaften spielen eigentlich alle Hinten raus. Gebolze vom Torwart gibts zwar auch noch, aber die Bälle kommen meist genauso schnell wieder zurück :D .

  • Nabend,


    aus meinen Erfahrungen im Bambini-Bereich würde ich auch vermuten, dass ein kleines Feld den Rausdresch- und Bolz-Truppen in die Karten spielt. Wir haben jetzt zum Ende der Bambini-Zeit vermehrt damit Probleme gehabt, dass sich unsere Gegner mit vier, fünf Kindern hinten "in den Weg" gestellt und alles noch vorne gedroschen haben. Die "Taktik" wurde umso erfolgsversprechender, desto älter bzw. kräftiger die Kinder wurden.
    Deswegen freue ich mich jetzt erstmal auf ein bisschen mehr Platz in der F-Jugend. Der größere Raum sollte spielstarken Mannschaften eigentlich zu Gute kommen und Bolz-Truppen den Zahn ziehen.
    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich das bis zur E-Jugend groß ändert und die Kinder durch ein kleineres Feld vermehrt Kurzpass spielen. Ich vermute eher, dass dieser Umstand durch "Erfolgstrainer" missbraucht wird und wir noch mehr Bolzen und Pöhlen erleben... :rolleyes: X(


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Hello,


    ich schliesse mich der Meinung von Basti und Schimanski an. Kleinere Spielfelder werden vmtl. nur zu mehr bolzen fuehren, nicht zu mehr spielerischer Qualitaet. Wie schon beschrieben, brauchen die Kinder den Platz, um den Ball anzunehmen, glaube nicht das viele mit einem Kontakt in der E spielen???- wir sprechen ja nicht ueber Leistungsbereich, sondern von der Masse.


    Zum Argument mehr 1vs.1 kann ich mir nicht vorstellen, das wird meist 1:2, da immer ein 2.Verteidiger da ist - ist zwar super fuer die Defensive- offensiv duerfte man dan gar nicht in den Zweikampf gehen, nicht wahr???


    Was soll das heissen, die langen Baelle sind kein gepflegter Fussball - was ist gepflegter Fussball in der E??? der lange, gehobene Pass gehoert wohl (noch immer) in das Spektrum des Fussballs, und will ebenfalls erlernt werden, oder glaubt ihr, das das nicht mehr notwendig ist, da das ja nicht dem modernen Fussball entspricht?? Da muss man schon zwischen Profis und Amadeuren unterscheiden- vom Nachwuchs ganz zu schweiden - und erlernen muss ich das irgend wann einmal, oder wollt ihr, das kein Spieler den hohen Wechselpass, die Flanke beherrscht?


    Also, ich glaube, das mit der Verkleinerung der Spielfelder, wenn nicht gleichzeitig die Spieleranzahl reduziert wird, der gewuenschte Effekt nicht eintritt - noch was: groessere Spielfelder haben auch den Vorteil, das sich die Spieler entsprechend bewegen muessen - stelle mir gerade den Paule vor, Kopf groesser als alle anderen und ein Bombenschuss, aber sonst nicht viel, wie er mit 5 m Aktionsradius um die Mittelauflage agiert, und der Trainer sagt ihm, "Halt nur drauf, der Tormann ist eh klein"......

    "...for the love of the game!"

  • Versuche die verschiedenen Vorgaben zu vergleiche, damit man sich ein Bild machen kann - sollte ich alte/falsche Angaben gefunden haben, bitte mich zu korrigieren!

    im Link, wie bei uns gespielt wird


    http://www.noefv.at/noefv/reso…604292704503_gfKAlLMQ.pdf


    Nach Durchlesen der dfb-Richtlinien ist mir weiters aufgefallen, das es bei euch keine Gr.3-Baelle gibt?!


    In den USA:


    http://www.usyouthsoccer.org/coaches/RulesSmallGames/


    Auffaelligste Unterschiede:


    In USA spielen U8 noch 4vs4 ohne TW (kleine Tore), in AUT spielt U8 5vs5 (mit TW) (erst seit 2 Jahren, und ich weis nicht ob das in allen Verbaenden so ist)


    USA&AUT fassen zusammen U7/8, U9/10, U11/12,.... wohingegen DFB U8/9, U10/11, U12/13,.... zusammenfasst; daraus ergeben sich in weiterer Folge unterschiede, wenn man nur einen Jahrgang betrachtet.


    USA spielt U11/12 mit 8vs8 auf relativ grossem Feld - meine Beobachtung ist, das in den USA alle Sportarten ziemlich stark auf athlethik aufgebaut sind, diese wird ab dem Alter gefoerdert (gr.Spielfeld, viel Laufarbeit)


    DFB setzt wie gesagt auf kleineres Feld, kommt aber nur von der Zusammenfassung von U10/11, in AUT U10 gleich wie E, U11 (halbes Spielfeld quer) eher wie D aufgrund anderer Zusammenfassungskriterien 8o


    Bewertung will ich keine setzten, zum Thread siehe letztes Post

    "...for the love of the game!"

    Einmal editiert, zuletzt von TomTom ()

  • wie so vieles andere das hier auch immer wieder kontrovers diskutiert wird,


    versucht man Fehler bzw Unzulänglichkeiten aus der Vergangenheit durch extreme gegenteilige Veränderungen auszumerzen,
    dabei nimmt man dann auch in Kauf aufzugeben, was gut war.


    Man spricht nicht umsonst in allen Lebenslagen vom "goldenen Mittelweg".


    Plagiate können nie so gut sein wie das Original.


    man verfällt sehr schnell von einem Extrem ins andere. Ist das letzendlich gut?


    die Mentalität des deutschen Fussballes war nicht immer der schönen eleganten Natur, aber einiges behalten was eigendlich den Erfolg mitbewirkt hat wäre wohl doch sinnvoll.


    Trainingsmethoden und Taktik von gestern werden nur noch als schlecht und veraltetet angesehen, alles Neue ist nur noch gut.


    Kinderfussball der Vergangenheit wird in seiner Gesamtheit inzwischen als Versündigung angesehen.
    die angeblich neuesten Erkenntnisse als das Einzig wahre klorifiziert, ohne dass es längerfristige Analysen gibt.


    die zu niedrigen Mitgliedsbeiträge gleich in extrem hohe umzwandeln, anstatt moderat anzupassen.


    könnte das fortführen, mit Beispielen von der Nationalmannschaft bis zum kleinsten Dorfverein.


    erinnert mich alles ein klein wenig an die 68er Generation, als einige versuchten unsere Gesellschaft extrem umzuwandeln
    (als Beispiel die total antiautoritäre Erziehung hin zur total freien Entwicklungsgestaltung der Kinder)


    bewusst etwas extrem dargestellt, aber totale Umkehrung von Werten, Erfahrungen und Vorgehensweisen war noch nie zum Vorteil.


    Weiterentwicklung dagegen muss sein. aber stetige Weiterentwicklung des Bisherigen mit den Erkenntnissen von heute
    bringt letztendlich mehr, als totale Umkrempelung.


    Deshalb bin ich eindeutig für den bereits erwähnten goldenen Mittelweg.


    zum Thema: der lange Pass gehört zum Fussball wie das Kurzpassspiel. das Eine zu verbessern, kann doch nicht bedeuten, das andere
    abzuschaffen, bzw Trainings- und Spielmethoden nur noch in eine Richtung zu gestalten.


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()