Wie seriös ist das ?

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  • Ich weiß jetzt werden wieder einige stöhnen, von wegen Milky und ihr 96ger.....


    So, aber ich habe eine Frage, die mir wichtig ist.


    Er hat nun sein 1. Probetraining gemacht und war auch alleine dort. Habe ihn zu einem Treffpunkt gebracht und von dort wurde er mitgenommen.



    Nun hat er das Probetraining hinter sich und sie würden ihn nehmen.


    Hallo, nach einem Training wollen die das schon entscheiden. Habe von dem Fahrer nun die email Adresse des Trainers bekommen. Und, mein Sohn würde hin wollen...doch ich sehe da echt Probleme wegen der Schule.
    Zwar hat er sich sehr verbessert, aber es bliebe wegen der Hin und Her fahrerei echt wenig Freizeit für ihn.


    Er selber wollte das Probetraining um mal auszuloten, ob er wirklich chancen hätte höherklassig zu spielen.....und nun dieses Angebot


    Wie seriös schätz ihr das ein, das sie ihn nehmen würden , obwohl er erst ein Training mitgemacht hat.

  • Hallo,


    was heisst da seriös? Sie nehmen ihn und gut. Du und dein Sohn, ihr müsst euch aber immer im Klaren sein, dass es genauso schnell wie es rein geht, auch raus geht. Das ist nichts fürs Leben.


    Ihn jetzt nicht hinzulassen ist wie einem Kind Schokolade zum riechen anzubieten und wenn es gut riecht die wieder weg zu tun und zu sagen, sorry die macht dick. Das hättest du dir vorher überlegen sollen.


    gruß
    dinazen

  • Ne, also wir haben schon darüber geredet, das da nicht das Letzte Wort gesprochen ist. Er möchte auch noch bei anderen Vereinen sein Glück versuchen, wo die schulischen Bedingungen besser sind. Sprich Internat.

  • was für ein verein ist das? rahmenbedinungen? spielklasse der b1? spielklasse 1. senioren?
    wie viele plätze?
    kannten die ihn vorher schon oder nur aus dem einen training?


    wie oft wäre training in der woche
    wie lang ist die fahrtzeit (einfach)?
    ist gewährleistet, dass er immer hin kann?
    wie viel zeit ist zwischen schulende und trainingsbeginn=?

  • @Milky Way


    Natürlich kann man von einem Probetraining sich ein Urteil bilden, kommt natürlich darauf an, welche Berwertungssichtpunkte
    man ansetzt.


    aber ihr habt in einen generellen Fehler gemacht: Ihr habt das Heft des Handelns aus der Hand gegeben.


    Trage ich mich mit einem Wechselgedanken, dann kläre ich ab, welche Vereine in Frage kommen,
    kläre die Fragen, die Chris deutlich formuliert hat im Vorfeld ab, und werde dann selbst aktiv.


    Beschreib dir mal, wie ich vorgegangen bin (97iger), hab natürlich durch meine Kontakte Möglichkeiten, die ihr vielleicht nicht hattet.


    Seit Menschengedenken hab ich in der Winterpause über meine weitere Aktivitäten Gedanken gemacht und Vorentscheidungen getroffen.
    dies mit meinen so Söhnen weitergeführt.


    als letzte Winterpause ein Wechsel meines Sohnes ins Auge gefasst wurde habe ich folgende Sortierung vorgenommen:
    welche Klasse und welche Verein kommen überhaupt in Frage (Fahrtentfernungen, Machbarkeit)
    über Verein informiert (Struktur, Phylosophie)
    Informationen über den Trainer eingeholt


    dann diskutiert und Ausschliesslichkeitsverfahren angewendet.
    anschliessend den Vereinen über Umwege (durch andere Personen) den Wechselgedanken meines Sohnes übermittelt.


    wie erwartet, wurde er zum Probetraining eingeladen, was ich jedoch ablehnte.


    Ich verlangte, bei wirklichem Interesse, dass sie sich ein Spiel von ihm anschauen sollten.


    es kam ein Co- Trainer von einem Verein, über den ich auch die besten Auskünfte bekam.


    mein Sohn ging verletzt ins Spiel, und spielte auch nur 1 Halbzeit.


    mit dem Co gesprochen. dessen Aussage: hab genug gesehen, deckt sich mit unseren Informationen.
    ich möchte, dass er trotzdem zum Probetraining kommt, damit er uns, vor allem auch die anderen Spieler mal kennenlernt,
    und wie es bei uns zugeht.


    Ich bin sicher, mein Sohn wäre dort gut aufgehoben gewesen.
    Er wechselt nun jedoch nicht, sportlich sicherlich ein Rückschritt, aber seine Argumentation (Fussball ist nicht alles,
    ich habe einen guten Trainer und die Kameradschaft in der Mannschaft ist super) und das bei einem absolut ehrgeizigen Typ


    Obwohl ich auch ein Vater bin, der gerne sportliche Erfolge sieht, macht mich seine Entscheidung doch etwas stolz.


    Für diese Vorgehensweise ist es aber für dich zu spät.
    Kläre deshalb schnellstmöglich die Punkte von Chris ab, führe selbst ein Gespräch mit dem Trainer, wie er deinen
    Sohn einschätzt, dann fällt eure Entscheidung leichter.


    gg

  • In mir schlagen hier deutlich zwei Herzen.


    Das erste Herz ist mein Vaterherz. Das ist stolz, wenn ein Stützpunktkoordinator meinen 95ìger Sohn in die Regionalauswahl (Dfb-Auswahl bestehend aus den Besten aus drei ehemaligen Stützpunkten + x) anspricht. Der spielt als Kreisliga A Spieler z.B. gegen die U16 von Dortmund oder läuft beim Deutschland-Italienspiel 2011 ein....Geil und super stolz war ich. Es irritierte mich, als er mir erzählte, dass er und zwei andere Spieler kurz vor dem Einlaufen auf dem Rücken lagen, damit man ihnen die Beine hochlegen konnte (beinahe Ohnmächtig gewesen...was für ihn eine mächtige Erfahrung war!).


    Er ist 6èr in der Kreisliga A....super schnell, beidfüßig und fürchterlich bissig...ganz der Alte....ABER....er ist heimatverbunden, ...und irgendwie ist er eher ein bischen zu verschlossen....ist eher ein ruhiger Typ, besonnen....eben (noch) kein Kapitän der ein besetztes Schiff führen kann und will. Er will auch nicht in den Nachbarort zum Landesligisten und auch nicht in den Nachbarverein zum Landesligisten....da kriegt er Bauchschmerzen. Zudem steht er auch nicht morgens auf und dribbelt mit Ball zum Frühstück und er möchte auch über seine Lebenszeit abseits des Fußballs bestimmen und nicht der Sklave von anderen werden...und so würde ER sich niemals in ein Internat einbinden lassen. Übrigens spielt bei ihm auch Zukunftsangst und schiss vor Versagen auf dem Wirtschaftsgymnasium stark hinein...was ihn ehrt, wie ich finde. Vier Termine (3 bis 4 mal Training + Spiel) heisst, ....fast keine Freizeit mehr zu haben und einige Std. weniger zum Lernen zu haben und das macht Angst!


    Mein 95iger Sohn spielt gerade in der Kreisliga A um den Aufstieg in die Bezirksliga. Er ist einfach geil darauf, auch mal höher zu spielen. Da ich im anderen Verein bin...cirka 3 km östlich von seinem Verein...und die dort ein B Team in der Landesliga (2 Ligen höher) spielen haben, ....man ihn dort sowohl privat, als auch fußballerisch gut kennt und er den echten alleinigen unbeeinflußten eigenen Willen hat....wird er nun wohl wechseln....und das nun auch, wenn sein jetziges tolles Team in die Bezirksliga aufsteigen würde. Hierbei denkt er richtiger Weise, dass er in der Winterpause direkt zurückwechseln könnte. Um die Stimmung im anderen Team schnuppern zu können, macht er heute ein Probetraining mit...das war sein Wunsch und der dortige Trainer und sein jetziger Trainer ist damit -brummelnd- einverstanden.


    Mein Jüngster -Baujahr 99 8) /Geburtsjahr 2000 spielt bei mir....D 1. Ich wurde gefragt, ob man sich für die Bezirksliga (oberhalb Kreisliga A) bewerben solle. Mein Co und ich lehnten das im Sinne einiger Kinder ab. Wir hätten ein paar Spieler die das mitgehen könnten, aber ebend nicht alle. Ich selber wollte keine fremden Spieler anheuern, das war mir zu wider und ich erkenne da den Sinn nicht ausreichend. Mein jüngster Sohn ist der talentierteste....aber auch sein Wille wird voraussichtlich nicht für S 04 reichen und das kratzt mich heute nicht mehr!
    _________________________________________________________________________________________________________________________________________


    Mein zweites Herz:


    Deshalb mal meine Frage in den Raum. WOVON SPRECHEN WIR HIER EIGENTLICH...mal so ganz pauschal gefragt und abseits von dem Problem hier?


    Ich höre uns lese hier immer wieder, dass wir Erwachsenen - also die Trainer und Eltern - letztendlich UNSERE kleinen "fiesen" versteckten Träume versuchen in die Realität umzusetzen. Es ist wohl der innere Drang nach Stolz, Anerkennung und finanzieller Absicherung und der vielleicht trügerische Wunsch...stets das Beste für den Koten zu wollen...was schnell und bei objektiver Betrachtung ein derber Schuss in den Ofen werden kann. Es kommt bei genauerer Hinsicht immer wieder zum Vorschein. Im gleichen Zug wird der tatsächliche echte Wille der Person die das ausführen soll fast restlos in den Hintergrund gestellt. Im Maximum wird findet sich dann hier und da mal jemand, der den Willen des Kindes in den Vordergrund schiebt, was aber auch schnell wieder vergessen wird. Ich glaube das der Mensch, der Trainer, der Elternteil und auch der betroffene Spieler sich hier gern mal den Bauch kräftig pinseln lässt, um dann letztlich doch zu erkennen....


    -das man letztlich dann doch zu schlecht ist
    -das es teuer ist, wenn das Kind eine entsprechende Laufbahn einschlägt und man sich das ebend nicht leisten kann
    -das man erkennt, dass man diesen zeitlichen Aufwand weder selbst noch das Kind aufbringen möchte
    -das Freunde und Freundinnen auch gut schmecken
    -das eine starke Fremdbestimmung letztlich doch nichts für einen ist (fußballerische Tests dessen Erreichung oftmals mit vorgeschriebener Ernährung und zusätzlichen Sporteinheiten zu erreichen sind)
    -das Bankdrücken weh tut


    aber auch


    -dort wo es klappt....dem Spieler das Spiel vor 300 oder tausenden Zuschauern überhaupt nicht liegt, vor allem dann wenn man z.B. ausgepfiffen wird.
    -das einem ein echter freudschaftlicher Mannschaftszusammenhalt fehlen kann...der meist in so "Leistungsmannschaften" einer höheren Liga fehlt oder nicht so zustande kommt.


    Gruß Andre


    P.S. @Milcky....dein Sohn muß das entscheiden und nicht DU! + ...Ich fand die Fragen von Chris recht interessant....in Bezug auf eine mögliche gewünschte Beratung

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Chris hat bereits wichtige Punkte angesprochen. Ich würde ihn gern noch um ein paar Punkte ergänzen.


    Zu den sportlichen Fähigkeiten muß auch immer der eigene, freie Wille des Kindes hinzu kommen. Dabei ist darauf zu achten, das dies nicht spontan, sondern ein dauerhaftes Interesse an sportlicher Verbesserung ist. Sind die Kumpels und der nette Trainer wichtiger, dann ist das eben noch so und der Zeitpunkt für einen Wechsel ist noch nicht reif! Mir ist da ein Fall in Erinnerung geblieben, in dem ein Keeper trotz mehrfacher Anfragen während der Jugendzeit erst mit 24 Jahren in die 3. Bundesliga wechselte, weil ihm vorher "Wein, Weib und Gesang" wichtiger waren!


    Ob es zu einer sportlichen Verbesserung kommt, hängt im Wesentlichen auch vom Jugend-Konzept des höher spielenden Vereins ab. Wird der Fokus zu sehr auf kurzfristige Saisonziele gesetzt, so erkennt man dies auch daran, das dort dann fast ausschließlich nach Spielern des älteren Jahrgangs gesucht wird. Weil weniger Wert auf die kontinuierliche Leistungsverbesserung gelegt wird, werden die meisten Kinder, die nach der Saison altersbedingt in die nächste Altersklasse wechseln, wieder nach Hause geschickt. Desweiteren sagt auch die Kaderstärke etwas über die Vereinsmotive aus. Liegt die Stärke jenseits von 18 Spielern incl. 2 Keepern, so ist davon auszugehen, das sich einige Spieler die Saison von der Reservebank anschauen können. Denn hier integriert das Konzept ebenfalls, das man bei der Verpflichtung einiger Spieler von der Konkurrenz auch eine Gegnerschwächung ins Kalkül gezogen hat. Zu erkennen ist das schon beim Probetraining, was einer Scheinsichtung gleicht! Den Eltern wird dann schon nach wenigen Minuten gesagt: O.K., den nehmen wir, weil in Wirklichkeit die Entscheidung schon vorab getroffen wurde!


    An anderer Stelle hatte ich bereits darüber berichtet, wie sich Leistungsvereine nach Gutsherrenart auf dem flachen Lande verhalten! Hier mal ein Beispiel dafür:
    Schließlich gilt es noch zwischen den Nachwuchsabteilungen von Leistungsvereinen und Proficlubs zu unterscheiden. Hier habe ich gerade von einem besonders kuriosen Fall gelesen! Unter dem Dach eines ehemaligen Proficlubs (jetzt Regionalliga) wurde vor 1 Jahr ein NLZ gegründet, um die Jugend über die dort vorhandende Infrastruktur besser fördern zu können. Bei der Gründung war zu lesen: "Wir müssen auf Dauer in allen Mannschaften in der möglichst höchsten Liga spielen ..."! Nun hätte man schon nach der ersten Saison bei einem Team das Ziel im Fokus und hätte sich auf dem richtigen Weg gewußt! Doch die Antwort des Vereins auf einen möglichen Aufstieg seiner C 1 in die Regionalliga lautete: nein, das Risiko sei zu groß sich in der Liga nicht halten zu können. Dafür sei dann der Aufwand zu groß. Weil man ja nicht allein Zweifel am Sinn habe, wurde auch gleich ein weiterer Verein genannt, der sich gegen einen Aufstieg ausgesprochen habe. Aber in diesem Fall ging es darum, das lt. Statuten keine JSG in die C-Regionalliga kann. Weitaus verwunderlicher ist die Entscheidung deshalb, weil alle anderen Aufstiegskandidaten ohne eigenes NLZ fest an den Sinn einer Regionalliga-Teilnahme glauben. Für die Spieler und Eltern mag es ein Schlag ins Gesicht sein, wenn ihnen die Abwerbeargumente, wonach ausschließlich handverlesene, hochveranlagte Talente für eine bestmögliche Förderung ausgesucht werden.


    Kritiker, die schon bei der Gründung des NLZ behaupteten, man habe dringend einen Kunstrasenplatz im Verein benötigt, aber das Geld dazu nicht gehabt. Ansonsten würde das NLZ nur dazu gebraucht, um noch leichter Talente abzuwerben, feiern gerade wieder Hochkonjunktur.


    Nur, welches Ziel soll ein NLZ sonst haben, als den Nachwuchs auf höherem Niveau zu fördern? Und hätten die Verantwortlichen dieses Vereins seinerzeit ähnlich entschieden, so wäre der Region der Glanz des Profifussball über 11 Jahre lang verwährt worden. Nicht zuletzt provitierte auch die regionale Wirtschaft vom zusätzlichen Bekanntheitsgrad durch den Fussball.


    Das diese Entscheidung schließlich von einem hauptamtlichen Förderer des Jugendfussballs verkündet wurde, macht die Sache nur noch komischer!


    Für Trainer und fürsorgliche Eltern von Talenten zeigt dieses Beispiel aber auch, das man sich dann nicht hinterher beschweren darf, einen falschen Weg für die Talente eingeschlagen hat, wenn man sich vorher nicht umfassend informiert hat und stattdessen zu leichtgläubig das, was man gerne hört, vertraut hat!

  • Ich stimme hier mit Andre absolut überein.


    Gerade als Fussballervater, neigt man der Gefahr, eigene Vorstellungen durch seine Söhne erfüllen zu lassen. diese Gefahr war mir aber zum Glück bewusst.


    Ich habe es immer so gehalten: Wege aufgezeichnet, Wege möglich gemacht, Vor- und Nachteile aufgezeigt, ausführlich entsprechend dem jeweiligen Alter
    diskutiert aber die Entscheidung immer dem Kind, Jugendlichen überlassen.


    Totzdem bekam ich aber von meinem inzwischen erwachsenen Sohn mal den versteckten Vorwurf zu hören, warum ich ihn in einer bestimmten Situation nicht anders beraten hätte.


    wer weiss denn, wie das heutige Kind später die Situation beurteilt. Aber das betrifft doch nicht nur den Fussball, sondern das gesamte Leben.
    Wer bereits erwachsene Kinder hat, weiss wohl wovon ich rede.


    gg

  • Hallo MilkyWay,


    zur Frage der Seriosität:
    Ich denke, dass man als Trainer manchmal schon nach zwei bis drei Aktionen eines Spielers sieht/weiß, dass man gerne mit ihm arbeiten möchte.
    Ob man dann wirklich alles umsetzen kann, zeigt sich sowieso erst auf lange Sicht. Aber dafür helfen auch keine drei oder fünf Probetrainings.
    Wahrscheinlich hat den Trainern die Spielweise deines Sohnes einfach auf Anhieb gefallen.


    Ich denke auch, dass man zwar lange über die Vor- und Nachteile sinnieren und diskutieren kann, aber der einfachste Weg wäre, es auszuprobieren (ggf. bis zur Winterpause).
    Einen Weg zurück gibt es immer und wenn alles klappt ist es vielleicht auch der richtige Weg. Auf jeden Fall ist man danach um eine Erfahrung reicher.
    Einen bleibenden Schaden bei deinem Sohn halte ich auch für sehr unwahrscheinlich, wenn du ihn gut begleitest.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Soviel Input, ich danke euch Jungs....


    Zu meinem Sohn: Wer meine Beiträge verfolgt liest , das ich zwar immer dafür war das er höherklassig spielen sollte, das ich weiß, was er kann und auch wie alle Eltern stolz darauf bin. Man liest aber auch, gerade die Beiträge die so 8 / 9 Monate her sind, das ich wollte, das der Wunsch zu wechseln von ihm kommt. Mein Sohn war, wie Andre´s glaube ich , recht still, zurückgezogen und introvertiert. Nun seit 3 / 4 Monaten hat er sich sehr gewandelt. Er ist offender, spricht mit mir über Wünsche, man merkt , er grübelt viel, ist Motiviert. Früher kam er aus der Schule und gammelte nur rum. Er widerholt gerade die 8. weil er die Klasse aus gesundheitlichen Gründen damals nicht geschafft hatte. Er hat sich in der Schule super gemacht und ist auch dort motivierter. Ich habe ihm vor ein paar Tagen noch gesagt, das es mir gefällt wie er sich entwickelt und das ich ihn reifer empfinde.


    So, wie kam es zu dem Probetraining.


    Erstmal hat er vor 4 Wochen geäußert, das es besser ist, wenn er in den Westen geht und dort Fußball spielt. Er meinte, wenn er auch kein Profi wird, kann er Fußball spielen und bekommt dort auch besser einen Job als bei uns. Von dem Gedankengang war ich schonmal platt. Gut sagte ich, wenn du willst, überlege dir was für dich infrage käme. Die Möglichkeit im Westteil zu spielen ist gegeben, weil die Omas dort wohnen. Ich staunte schon darüber, das er das in Erwägung zog, weil er (bisher) ziemlich Heimatverbunden war. Kurz zu ihm noch: Er spielt beidfüßig, ist ein guter 6er aber auch als Innenverteidiger nicht schlecht, Flügel wurde ausprobiert, liegt ihm nicht so. Nicht einer, der eine Mannschaft verbal führen würde....vielleicht mit viel gutem zureden des Trainers. Hat ein gutes Auge für den freien Raum und hat etliche Torvorlagen durch sein gutes Auge machen können. Kopfballstark


    An diesen Verein, wo er nun das Probetraining macht hätte ich selber nicht gedacht, eben weil es Probleme mit dem Weg gibt. Nun denn, es kam dazu, als er seinen alten Trainer traf, der ihn darauf ansprach, ob er nicht mal dorthin möchte und ein Probetraining mitmachen möchte. So kam es zustande, das er dorthin ging. Ich habe aber zur Bedingung gemacht, das er seinen jetztigen Trainer informiert, alles andere wäre schäbisch. Das tat er dann auch selbstständig.


    Nun ist es so, das er über Vitamin B natürlich vielleicht die Möglichkeit bekommen bei einem Bundesligisten ein Probetraining zu machen. Wir sollten uns bei ihnen melden, das habe ich dann übernommen und seine Daten dort gemeldet. Nun warten wir , das sie sich melden. Wird sicher etwas dauern, weil bestimmt die DFB Tests undsoweiter ausgewertet werden. Da ist also auch noch etwas offen. Klar ist, er möchte woanders hin, auch wenn er wegziehen muß. Er weiß aber auch ,das ein Internat idealer für ihn wäre.


    So, nun zu Andres Fragen,


    was für ein verein ist das? rahmenbedinungen? spielklasse der b1? spielklasse 1. senioren?
    wie viele plätze?
    kannten die ihn vorher schon oder nur aus dem einen training?


    wie oft wäre training in der woche
    wie lang ist die fahrtzeit (einfach)?
    ist gewährleistet, dass er immer hin kann?
    wie viel zeit ist zwischen schulende und trainingsbeginn=?


    Was für ein Verein ist das ? Die B spielt um den Aufstieg in die Regionalliga ( seine Mannschaft auch, da sie aber das Hinspiel verloren haben sieht es erstmal schlechter aus, als bei dem Verein, der ihn nehmen würde)


    Wieviele Plätze ??? Du meinst in der Mannschaft.... ich glaube so 18 bis 20 habe ich in demjetzigen Kader gesehen.


    Kannten die ihn vorher ? Nein, aber der alte Trainer ist mit dem Trainer des Vereins befreundet, beide A Lizenz. Da der alte Trainer von unserem Sohn absolut überzeugt ist wird da ein Gespräch stattgefunden haben.


    Wie oft Training ? Viermal in der Woche


    Fahrtzeit ? Mit dem Zug 1 Stunde (einfach), mit dem Auto 30 min.


    Ist gewährleistet, das er hin und her kann? Mit dem Zug , ja. Es gibt einen Shuttlebus, der ihn am Bahnhof abholen würde und zum Training bringt und ihn danach wieder zum Bahnhof bringt. Mit dem Auto...muß ich in Erfahrung bringen, inwieweit er mitgenommen werden könnte, ob die hier wohnenden noch Platz im Auto haben.


    Wieviel Zeit ist zwischen Schulende und Trainingsbeginn? Trainingsbeginn ist 16.30 Uhr. Hat er lange Schule hat er um 15.30 Uhr schluß. Hat er 6 Stunden hat er 13.30 Uhr Schluß ( Wie der Stundenplan in der 9. aussieht weiß ich noch nicht)


    Er selber ist für alles offen, er würde im Moment überall hin gehen um besser chancen zu haben als bei uns.
    Wisst ihr, in mir schlagen auch zwei Herzen. Zum einen ist es das was ich immer wollte....ja ich immer wollte, denn ich weiß das er nur Fußballspielen will, nix anderes, es ist sein ein und alles. Auf der anderen Seite kommt es vielleicht so, das er bals weg ist.. und ich hier dann fast allein bin. Der Gedanke tut verdammt weh.

  • Welcher Proficlub hat eine B-Junioren, die im Aufstieg um die Regionalliga spielt? Kann es sein, das du einen Club meinst, dessen 1. Seniorenmannschaft deutlich unterhalb der 1. Bundesliga spielt?


    Dann sind wir nämlich im berüchtigen Bereich des Leistungsfussballs angelangt, wo teilweise andere Regeln gelten, die weitaus mehr für eines saisonbezogene Verbindung zum Spieler suchen und weniger die Förderung über den gesamten Jugendbereich im Auge haben. Auch dort gibt es Trainer mit A-Lizenz, denn nicht alle schaffen den Weg ins Leistungszentrum eines Bundesligisten!


    Dein Sohn hat die 8. Klasse wiederholt aus gesundheitlichen Gründen und kommt jetzt gerade wieder in "ruhiges Fahrwasser".,Er braucht den Fussball nicht mehr zur Frustbewältigung, sondern zum Freizeitspaß! Glaubst du, das es seinen alten oder neuen Trainer interessiert, ob und wie er in der Schule mitkommt? Glaubst du, das es sie interessiert, das dein Sohn, wie 99,5 % aller Stützpunkttalente sein Geld nicht mit Fussball in der ersten Bundesliga verdienen wird? Und schließlich glaubst du, weil sie der erste Verein für deinen Sohn interessiert, das jetzt der richtige Zeitpunkt für einen 13-Jährigen gefunden ist, um ihn 4 mal in der Woche in einen Zug zu setzen, um in einen rein zweckgebundenen, seelenlosen Haufen zu spielen, statt es noch 1 - 2 Jahre in einer stabileren, sozialen Umgebung reifen zu lassen?


    Schließlich stellt sich die Frage, die du vor dir ehrlich beantworten mußt: sind die Talentanlagen deines Kindes wirklich so groß, dass sie weit über denen der anderen Stützpunktspieler liegen? Denn üblicherweise kicken die Besten im Stützpunkt immer ganz vorn und die etwas Langsameren etwas weiter hinten!


    Das mag jetzt ein wenig grausam klingen! Aber ich hoffe, es hilft dir bei deiner Entscheidung! Denn solange das Kind die Folgen seiner Entscheidungen noch nicht vollständig überschauen kann, mußt du für ihn die letzte Entscheidung treffen.

  • Hallo TW-Trainer,


    ich sehe einige deiner Punkte etwas anders:
    1. Ich würde nicht behaupten, dass es sich bei den Mannschaften im Leistungs- oder Förderzentrum um seelenlose Haufen handelt. Auch hier gibt es Teamgeist und Kameradschaft, auch wenn der Leistungs- und Ergebnisgedanke stärker ausgeprägt ist. Aber das schließt sich ja nicht aus.
    2. Die schulische Leistung der Spieler wird mitunter genauer beachtet und gefördert als in kleineren Vereinen. Oftmals gibt es auch schulische Förderangebote (wahrscheinlich sogar immer).
    3. Es gibt einige Proficlubs, deren Junioren nicht in den obersten Ligen spielen, wobei ich natürlich auch Drittligisten und sogar Regionallisgisten als Proficlubs bezeichnen würde (auch wenn der DFB das anders sieht).
    4. Ob das Talent reicht, kann man selbst nicht beurteilen (nur wenn es ganz klar nicht reicht). Hier gibt es immer wieder Überraschungen und Enttäuschungen. Das wird sich erst mit der Zeit zeigen, wenn der Junge lange genug das Leistungstraining genossen hat.


    Viele Grüße
    Daniel

  • @TW Trainer: Nein ich bin dir nicht böse über klare Worte, aber du hast auch einige Sachen falsch verstanden. Denn 1. ist er im Herbst 16 und nicht 13...wie du auf 13 kommst ist mir ein Rätsel und 2. ist der Verein ein bei dem er jetzt war nicht in der Bundesliga. Ich dachte ich hätte es genau genug geschrieben, aber wahrscheinlich kann man mich auch schnell missverstehen. Wir haben zusätzlich noch Kontakt zu einem Bundesligisten.

  • Er widerholt gerade die 8. weil er die Klasse aus gesundheitlichen Gründen damals nicht geschafft hatte.

    Ja, da habe ich mich dann wohl vertan! Ist halt schon ne Zeit her, wo ich auf der Schule war! Danke deshalb für den Hinweis.


    Allerdings geht auch jetzt nicht aus deinen Angaben hervor, in welcher Liga die 1. Senioren des Vereins, der Interesse an deinen Jungen gezeigt hat, spielt.


    Auch gebe ich Daniel78 recht, wenn er sagt, es ist nicht überall so. Es hängt vom Mannschaftsspirit, der über Verein und Trainer kommt, ab! Wenn aber ein Leistungsverein mit 3. klassischer B-Jugend Talente von so weit her (mit dem Zug 1 Stunde) holt, dann bestehen zumindest gewisse Zweifel daran. Es ist auch unterschiedlich zu bewerten, denn in einem Ballungsgebiet können die Bedingungen anders sein als auf dem flachen Lande. Bei letzterem ist die Tendenz eher Zwecke der Erreichung von sportlichen Zielen, wobei die Kameradschaft eher als Nebensache angesehen wird, weil kaum Jungen aus dem Heimatverein kommen und die meisten sich nur vom Fussballspielen kennen und privat nichts miteinander machen.

  • Ok, das mit den Männern habe ich die ganze Zeit überlesen, die Spielen Oberliga und sind da Tabellenplatzmäßig im Mittelfeld.


    Es gibt 2 große Vereine in dieser Stadt, und beide konkurieren wohl miteinander. Im Forum war zu lesen, das sie bei der Jugend das Niveau anheben wollen, damit sie dann später mit den Herren höherklassig spielen können. Geld spielt auch eine Rolle, da gab es wohl Probleme, die der Vereinwohl gelöst hat....

  • Hallo Milky,


    Oberliga sagst du, dann bestätigt das meine Vermutung. Denn bis auf totale Überflieger, die die Insider der Fussballszene ohnehin schon lange kennt, wird im Leistungsbereich erstmal für Kaderstärke gesorgt! Das geht dann auch fix nach einem Training! Wer dann anschließend auf der Bank sitzt oder in der 2. Mannschaft spielt, wird später beraten!


    Auch Versprechungen über Fahrtkostenzuschüsse, ect. würde ich mir schriftlich geben lassen und selbst dann zunächst einmal bei meiner Entscheidung außen vorlassen. Denn Vereine in dieser Liga sind meist gerade im Jugendbereich sehr "klamm bei Kasse" und wollen ganz gerne den Eltern ihrer Spieler das alleinige finanzielle Risiko aufs Auge drücken!


    In den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligavereine (manche sind sogar zertifiziert) ist das Talentniveau höher. Aber selbst dann beobachtet man die infrage kommenden Talente eine zeitlang, weil man auch wissen möchte, wie schnell Fortschritte erzielt werden. Erst danach fällt eine Entscheidung! Die Teilnahme am Stützpunkt- oder Verbandsauswahltraining allein hilft auch nicht, denn wie Chris bereits beschrieb, werden solche Dinge nur von den Laien überbewertet! Deshalb ist es mir auch nicht bekannt, das die Leistungsdaten aus früheren Jahren bei der Beurteilung herangezogen werden! Wozu auch, denn für die in der Vergangenheit erzielten Fortschritte kann sich der Verein allein in der Zukunft nichts kaufen. Da interessiert lediglich die reelle Ausssicht auf eine günstige Erfolgsprognose!

  • Nur zur Info:


    Wir hätten es ihn versuchen lassen, brauchten ein paar Tage um zu schauen, wie wir das alles organisiert kriegen und als wir ihm grünes Licht gaben sagte er, er wollte nicht mehr wechseln.


    thema durch. wer weiß wofür es gut war.

  • Wir hätten es ihn versuchen lassen, brauchten ein paar Tage um zu schauen, wie wir das alles organisiert kriegen und als wir ihm grünes Licht gaben sagte er, er wollte nicht mehr wechseln.



    Kommt mir unheimlich bekannt vor.


    Da kann einem schon der Verdacht kommen, ob unsere Kinder uns nicht manchmall austesten wozu wir Eltern bereit sind.


    Ich fand bei uns, jetzt auch bei dir, diesen Lösungsweg aber gut.


    In diesem Alter sollten nicht mehr wir Eltern entscheiden und beeinflussen, sondern Lösungsmöglichkeiten eröffnen, durchdiskutieren.


    Dieser Lösungsweg erspart uns spätere Vorwürfe.


    Ich hatte meinen Sohn dann in seiner Entscheidung bekräftigt, auch wenn ich als Fussballvater einem Wechsel nicht abgeneigt gewesen wäre.


    gg

  • Ich finde, die nachfolgende Beschreibung passt sehr gut zum Thema: Wie seriös ist das, weshalb ich nicht ein neues Thema eröffnen wollte!


    Habe unlängst folgende Konstellation mitbekommen:


    1. LZ sucht sich pro Leistungsmannschaft 20 Spieler incl. 3 Keeper aus einem Einzugsgebiet von ca. 60 km-Radius aus.
    2. Weil der Kader besonders groß ist, sollen alle Spieler regelmäßig Spielpraxis bekommen
    3. Weil nicht mehr als 15 Spieler auf einen Berichtsbogen passen, dürfen die nicht eingesetzten Spieler in ihren Heimatvereinen spielen


    Wie steht ihr dazu?

  • Ich halte davon absolut gar nichts.


    Sollen dafür dann, am betreffenden Spieltag eigene Spieler aussetzen?


    wir hatten hier sowas.


    Leistungsverein hatte Kooperationsvertrag mit dem Luxemburgischen Fussballverband.
    zum Abschlusstraining kamen diese 1mal die Woche ins Vereinstraining und spielten am Wochenende.
    Spieler des Vereins, die 3-4mal die Woche im Training waren mussten dann Samstags zu Hause bleiben.


    die Mannschaft war natürlich leistungsstärker, aber es kam soviel Unruhe durch Unzufriedenheit, dass dieser Kooperationsvertrag wieder gekündigt wurde.


    War für uns auch unter anderem mit ein Grund, warum mein Sohn nicht zu diesem Verein gewechselt ist.


    Für mich steht hier der reine Leistungsgedanke und die Interessen des Leistungsspielers im Vordergrund.


    als Vereinstrainer würde ich das rigoros ablehnen.


    eine Alternative wäre jedoch, dass die Spieler in ihrem Heimatverein bleiben, dort 1X die Wochen mittrainieren, ansonsten Training im Leistungsverein. Ausbildung und Entwicklung wären so ebenfalls gegeben. (Hoffenheim geht so z.B. im unteren Jugendbereich vor)


    gg