Kämpfen machte den Unterschied .....

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • In letzter Zeit habe ich mehrere Kreisauswahlspiele gesehen sowie Finale von E- und D-Jugendturnieren in der Halle.


    Eines war auffällig, bei den wirklich guten Teams spielten alle mit einer gewissen Portion Aggressivität, da wurde um jeden Ball von jedem Spieler gefightet.


    Kennt ihr Trainingsmethoden, um ein Team etwas mehr in diese Richtung zu bekommen?

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Komisch,


    ich finde, in der Bundesliga geht der Zeitgeist eher in eine andere Richtung. Gras fressen, Platz umpflügen und Grätschen werden konsequent abgepfiffen. Der Sport ist sehr athletisch geworden, so dass man mit diesen Methoden eigentlich keinen Boden mehr gut machen kann. Keine erfolgreiche Mannschaft kommt mehr primär über den Kampf, selbst im Abstiegskampf. Individuelle Schwächen werden eher durch taktische Diziplin und Laufbereitschaft als durch Kampf kompensiert. So zumindest mein Eindruck.


    In meiner Bambini-Truppe wird derzeit zu viel gekämpft. Kaum Spielfluss, Fussball nah am Karate, sehr körperbetont, viele Aktionen sind schwer beurteilbar (Foul oder noch im Rahmen). Deswegen ist auch sehr viel Unruhe in der Truppe, viele Diskussionen, Beschwerden über Foulspiel, gegenseitige Vorwürfe, etc.
    Die "lange Leine" schlägt mir derzeit mit voller Wucht ins Gesicht. Der Strassenfussball im Verein gerät scheinbar an seine Grenzen.
    Gegen andere Mannschaften fehlt dagegegen oft etwas Mut und Aggressivität, weswegen es mir schwer fällt, im Training strenger zu urteilen.
    Für Tips wäre ich dankbar...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • @GC


    Ist jetzt für mich nicht so die unglaublich neue Erkenntnis. Mentale Fitness und Konstitution am Spieltag machen gerade in der Halle den Unterschied. Auch schon aufgrund der kurzen Spielzeiten, da man über diese Distanz die Konzentration dementsprechend halten kann. Es sei denn du triffst auf Truppen, die kämpfen mit kloppen und treten verwechseln oder den Unterschied nie beigebracht bekommen haben :rolleyes:


    Grundsätzlich trennt sich in diesem Segment die Spreu vom Weizen. Nur ganz wenige haben den Biss und den Willen, gewinnen zu wollen. Im Training und im Spiel. Im Warmmachteil, beim 1:1 als Trainingsübung, im Freundschaftsspiel, im Endspiel, auf dem Schulhof usw. usw. Das sind auch die, die immer zum Training kommen, immer zuhören, alles sehr schnell umsetzen können.


    Die Herausforderung als Trainer ist doch wohl, möglichst alle Spieler in diesen mentalen Zustand zu bekommen. Das ist aber Wunschdenken und in den meisten Fällen nicht erreichbar. Grundvoraussetzung ist für mich ein motivierendes und abwechslungsreiches Training. Dabei immer Konzentration einfordern und zwar schon ab Minis. Wenn der Trainer redet ist Ruhe usw.


    Meine Jungs können es runter beten: Fußball spielt sich zu 90% im Kopf ab. Manche allerdings sind auch hier Spätstarter bzw. kommen vielleicht nie so richtig in die Puschen. Man muss als Trainer eben auch ein großer Motivator sein. Spaß vermitteln, beim Vormachen Konzentration und Körperspannung demonstrieren. Nie Larifari. Ich mache bei jedem Training vor, dass ich heut richtig Bock hab. Kommst du als Schlappi an, bist nur am meckern usw. sollte man sich nicht wundern, dass bei den Jungs die Einstellung nicht stimmt. Beim Training Augen und Ohren überall. Lässt sich einer ein bischen hängen oder einer deiner Laissez-faire Kandidaten hat wieder einen seiner besonderen Tage sofort motivierend einschreiten. Big Trainer is watching you. Halbe Sachen gibts nicht. usw. usw. Du musst durch deine Vorbildfunktion den Jungs und Mädels die Türen in diesem Bereich öffnen. Durchgehen müssen sie schon selber. Es gibt eben auch Bereiche in denen uns Trainern Grenzen gesetzt sind.


    Ich würde deswegen die Überschrift eher anders formulieren:


    Der Wille macht den Unterschied !

  • nö, kampf ist schon wichtig und fußball spielt sich auch durch körperlichkeit ab.
    dabei ist es aber wichtig, wie man kampf difiniert.


    Ich meine nicht: grätschen, schieben, schubsen, treten, drücken, ellenbogeneinsatz, halten....


    ich meine vor allem: im zweikampf geschickt den körper "reinschieben" ohne foul und ohne die kontrolle zu verlieren.
    wer diese situation u.a. auch ablaufen genannt, geschickt für sich löst, gewinnt die oberhand. das ist "zweikampf" wie ich ihn verstehe.
    wenn er denn eng geführt werden muss.


    wie trainiere ich dieses verhalten? eine gute übung, die jeder kennt, mit der ich sehr gute erfahrung gemacht habe
    und den jungs die angst vor körperlicher nähe nehmen konnte:


    zwei jungs stehen rechts und links neben mir. ich spiele den ball ca. 25 meter vorm sechzehner in richtung tor.
    schon langsam, gut getimt, so dass er ca. 1 bis 2 meter hinter der linie liegen bleiben würde.
    die jungs starten nun hinterher und dürfen den ball erst ab 16er mit dem fuß berühren.
    vorher geht es darum, den ball entsprechend abzuschirmen und mit dem körper abzudecken.
    das funzt auf jden fall und bringt nebenher ne menge spass.
    kann man schon sehr früh trainieren...

  • Ich hoffe auch, dass die Beobachtungen von Germancoach und Schimanski sich unterscheiden. Ich rechne damit, dass die Spieler, die GC meint, von Anfang bis Ende voll dabei sind, sich voll reinhängen und mit Elan und fairen Mitteln um jeden Ball kämpfen. So wie es meine besten Spieler machen. Was Schimansik beobachtet, ist aus meiner Sicht, dass die Kids unsaubere Spielweisen nutzen, weil sie ihnen, solange sie damit durchkommen, momentan hilfreich sind, um den Ball zu erkämpfen. Aber das Spiel mit unfairen Mitteln ist ja meistens Ausdruck von geringeren Fähigkeiten: stehe ich bspw. richtig, so kann ich den Gegenspieler schon bei der Ballannahme unter Druck setzen, stehe ich hingegen zu weit weg, so hat er den Ball bereits unter Kontrolle, wenn ich ihn erreiche, und kann es mir schwer machen. Kann ich, als anderes Beispiel, den Ball nach einem Zuspiel schnell verarbeiten, so muss ich mich nur noch gegen den Gegenspieler zur Wehr setzen und nicht auch noch gegen den Ball.


    Ich hasse unfaires und unsauberes Spiel, bin hingegen aber ein großer Anhänger von leidenschaftlichem und engagiertem Spiel. Ich würde also an deiner, Schimanskis, Stelle, vielleicht jetzt eine Kehrtwende durchführen und ein paar Trainingseinheiten lang päpstlicher als der Papst pfeifen, evtl. sogar Fouls drastischer bestrafen, als es die Regeln vorsehen. Z.B. mit einem Gegentor -- normal erzielte Tore könnten mehrfach zählen, damit es nicht zu unausgewogen wird. Oder der Foulende muss erst drei bis fünf Liegestützen machen oder einmal um das (kleine) Spielfeld laufen, bevor er wieder mitmachen darf, während das Spiel weiter läuft. Wichtig dabei ist, dass du ihnen aber auch vorher erklärst, was fair und was unfair ist, dass du bemerkst, dass das unfaire Spiel in letzter Zeit zugenommen hat und dass das nicht in Ordnung ist.


    Es könnte passieren, dass deine Kids in der Folge anfangen, zu körperlos zu spielen, das ist die andere Seite, auf die das Pendel ausschlagen kann. Spätestens dann musst du wieder regulierend eingreifen. Ich würde aber ohnehin die härteren Sanktionen für Foulspiel bald wieder fallen lassen, aber weiterhin konsequent das saubere Spiel fordern.


    Am wichtigsten in diesem Zusammenhang ist natürlich, dass deine Spieler lernen, sich mit fairen Mitteln durchzusetzen. Das heißt dann z.B., dass sie ihre technischen Fertigkeiten verbessern, um seltener in schwierige Situationen zu kommen, darüber hinaus auch, dass sie sich entsprechend frei laufen, um möglichst viel Platz und Zeit haben, um den Ball unter Kontrolle zu bringen, bevor die Gegner da sind. Überhaupt, dass sie das Spielfeld aufziehen und Räume schaffen, wenn sie in Ballbesitz sind -- das musst du 2001ern natürlich anders erklären und vermitteln. Und andererseits, dass sie sich in der Defensive alle hinter den Ball bewegen und die Räume eng machen, so dass es der Gegner schwerer hat und sie es umgekehrt leichter haben.


    Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich mich mit diesen Themen auch gerade gehörig abmühe, mit Spielern desselben Jahrgangs. Schwächeren und/oder weniger fußballbegeisterten Spielern fällt das einfach schwerer als den Spielern, die landläufig als Talente bezeichnet werden. Ich habe einige Kids dabei, die schon seit fast fünf Jahren Fußball spielen, die aber immer noch häufig, während sie auf dem Platz sind, dem Spiel eher als Zuschauer beiwohnen, wenn der Ball nicht in unmittelbarer Nähe ist -- nicht immer, wohlgemerkt, aber auch nicht selten. Und so ein paar eher bequeme Zeitgenossen sind auch darunter, die nur im äußersten Notfall in den Laufschritt verfallen, und eigentlich auch nur, wenn es nach vorne geht... Da hat man ganz andere Voraussetzungen als in einer Auswahlmannschaft. Mit solchen Teams bedarf es vieler Wiederholungen kindgerechter Erklärungen, viel Geduld, und der Bereitschaft, sich auch an kleinen Erfolgen zu freuen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Eines war auffällig, bei den wirklich guten Teams spielten alle mit einer gewissen Portion Aggressivität, da wurde um jeden Ball von jedem Spieler gefightet


    @GC das war immer schon so. Spieler mit einer gesunden Aggressivität setzen sich letzendlich durch.Trainierbar mit 1:1 in Turnierform, dann jedoch auch abhängig
    von der von Steini angesprochenen Kopfsache, das ist letztendlich entscheidend



    . Gras fressen, Platz umpflügen und Grätschen


    @ Schimanski, das hat nichts mit gesunder Aggressivität zu tun. zumindest nicht aus meiner sichtweise


    Nur ganz wenige haben den Biss und den Willen, gewinnen zu wollen.[/quote


    woher soll die kommen, wenn es im kinderfussball nur um Spass gehen soll?
    [quote='Steini','index.php?page=Thread&postID=53043#post53043']: Fußball spielt sich zu 90% im Kopf ab


    vielleicht nicht 90 %, aber ein entscheidender Faktor. kommt aber nicht von selbst. Aufgabe des trainers, widerspricht aber dem Spassfaktor in vieleen Bereichen

    [quote='Steini','index.php?page=Thread&postID=53043#post53043']Nie Larifari. Ich mache bei jedem Training vor, dass ich heut richtig Bock hab[/quote


    wie machst du das, wenn du als Trainer nur sachlich und ruhig vorgehst, keine Emotionen zeigst, im Spiel absolut ruhig ?
    wie lebst du deinen Jungs Agressivität, Biss, Gewinnen wollen, Kopfsache vor?
    widerspricht das dass nicht dem Spassfaktor im Kinderfussball, wo es darum geht, die Kinder einfach nur spielen zu lassen?
    Wenn mir als Trainer das Gewinnen egal ist, kriegen das die Jungs mit, wie sollen sie da dann eine andere Einstellung bekommen?


    Aggressivität, Einstellung im Kopf, richtig Bock haben, Gewinnen wollen auf der einen Seite - auf der anderen Seite der spassfaktor und Spieln lassen
    des Kinderfussballes. ein Widerspruch, oder wie lässt sich das vereinbaren?

    gg

  • Ich würde hier auch genau hinschauen wollen.


    Was meint der Einzelne von uns mit Kämpfen?


    Kämpfen ist für mich auf Fußballerebene, dass man das letzte aus sich heraus holt, das man das erlernte (seine Taktik, seine Technik, seine Übersicht, seine konditionelle Situation) sichtbar versucht zu zeigen, dass man dabei fair bleibt und sich an die Regeln hält.


    Was findet wirklich statt?


    Der Trainer redet sein Team heiss, versprüht soviel Druck, dass der Spieler tatsächlich über seine Grenzen geht und dabei wird es unfair.


    Diese Unfairness abseits des Regelwerks läuft oftmals durch, weil ungelernte unsichere Leihenschiedsrichter genau auf diese Unfairness treffen und damit nicht gebührend umgehen.


    Entsprechend weiter gesponnen, können die Adressaten (die Spieler) die Grenzen nicht lernen und machen so weiter....es wird so zu sagen, immer schlimmer, weil die Grenzen weiter halsbrecherisch und fern vom Fußball übergangen werden.


    Ich bin schon der Meinung, das es beim Fußball eine faire Härte gibt und geben darf. Andererseits sehe ich hier das Futsalspiel, dass ich persönlich viel besser als das Fußballspiel finde. Dort geht es auch fast ohne Körperlichkeit und Härte und es wird mehr Technik gezeigt und kombiniert. Hierfür wird die Kraft verwendet, statt dazu....80 Kilo wegzuschieben....was eine dumme Verschwendung, oder?


    Habe ja gerade den Schiedsrichterschein so eben geschafft. Ich würde als Schiedsrichter wohl einige zur Weissglut bringen, denn ich würde einiges pfeifen.


    Da beobachte ich -ebenfalls in der Halle- wie in einem 10 Minutenspiel auf 8 Feldspieler einer ständig den ballführenden Gegner von hinten anrennt und seine Schulter im Laufen nach hinten spannt und dann wie ein Flitzebogen nach vorn schnellen läßt, wodurch der Ballführende ganz klar aus dem Tritt kommt.


    Ich....unsicher....frage so in die Runde, wer noch meinen würde, dass das ein Faul ist. Keiner ausser ich. Wer hat nun recht? Was hat dieses Schultereinsetzen bitteschön mit Fußball zu tun? Ist das gewünschter Körpereinsatz?


    Für mich zeigt dieser Spieler eine ahndungswürdige Unsportlichkeit die ich ihm ausgetrieben hätte!


    Die beschriebene Situation sehe ich sehr oft...ich würde sie pfeifen, ander meist nicht.


    Die beschriebene Handlung stellt eine Art Schlagen mit der Schulter da, ...der Spieler nutzt die Schulter für einen Schlag im Lauf. Anders ist es, wenn er sozusagen andockt und mit Beinkraft drückt.


    Im Schiedsrichterwesen/Regelwesen spricht man wohl vom erlaubten Rempeln. Diese Begrifflichkeit wird -so glaube ich- hier restlos vom Leihen mißverstanden und da einige Trainer hier auch leihenhaft sind...weiss man -so ich denn richtig liege...wo das hinführt.


    Nun nehmen wir mal an, dass der Trainer auch noch gewinndenkens ist und eine schwache Truppe hat.....dann freut er sich auch noch über den gewonnenen Zweikampf der keiner war! Und so schließt sich dann der Kreis.....und dabei bedenke ich, dass das nur ein winziges Beispiel war. Davon eine ganze Menge, ergibt das tägliche Bild das wir sehen. Gruß


    P.S. Ich denke unter dem Strich aber auch, dass die Spieler die so "kämpfen" nichts anderes als ihre anderen Schwächen damit offenbaren. Ärgerlich ist, dass die eigenen Spieler ausbildungsmäßig leider nicht bereit sind oder nie in der Lage sein werden, dieses Verhalten des Gegner durch taktische Maßnahmen zu umgehen (z.B. Passkombi) 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ich habe mit meinen Jungs (2001er, also Zehnjährige) auch schon ein paar mal "British Bulldog", auch bekannt als "Last Man Standing" gespielt, um ihnen die Angst vor dem Körperkontakt zu nehmen. Wer das auf Schulhöfen britischer Schulen beliebte Spiel nicht kennt, kann sich das hier mal ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=A59DLf4J5ys. Regel für das Gefangensein ist bei mir, dass der Bulldog seinen Gegner drei Sekunden festhält.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Was ist Kampf?
    Die Laufbereitschaft hat sich bei allen Bundesligisten deutlich erhöht! Die Trainingsmethoden sind effektiver geworden und sorgen so zu besseren Leistungen! Mit der Laufleistung eines aktuellen Bundesliga Spielers wäre ein Spieler vor zehn Jahren noch ein Kampfschwein gewesen!
    Das Spiel ist schneller geworden, sodass eine Grätsche einen Spieler für eine gewisse Zeit außer Gefecht setzt und er das Spiel nach seinem Ballgewinn nicht wieder antreiben kann. Der Körper wird aber dennoch geschickt zwischen Mann und Ball gebracht und dabei wird auch in der Bundesliga eine gewisse Härte nicht außer acht gelassen!


    Dennoch ist das fighten um jeden Meter und jeden Ball, in seinem Aufgabengebiet, in der Bundesliga und generell im Fußball ein muss! Nur wer das verinnerlicht kommt auch nach ganz oben! Nur schönspielerei reicht nicht. Die Laufbereitschaft ist das A und O. Und das ist für mich schon eine gewisse Form des Kampfes!
    Schau nach Übungen bei der der Spieler laufen muss für den Erfolg! Der Spieler muss kämpfen um zu gewinnen. Also 1:1 oder 2:2 Situationen mit Torabschluss. Außerdem könnte man den Spielern noch einen gewissen Anreiz zu geben zu gewinnen. In dem z.B. den Verlierer in den Liegestütz schickt. Eine Maßnahme die man mal machen kann, aber nicht jedes Training machen sollte ;) Außerdem ist es dabei wichtig, die Partner regelmässig zu tauschen: sodass nicht immer die gleichen gewinnen!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Andre, was das Rempeln anbelangt, bin ich bei dir. Das artet mir viel zu oft und zu schnell in Body-Checks aus... Andocken und schieben ist OK, so habe ich das in der Kindheit gelernt, und so sehe ich es auch, aber einen plastischen Stoß (https://de.wikipedia.org/wiki/…9#Unelastischer_Sto.C3.9F) möchte ich, zumindest unter Beteiligung meiner Spieler, nicht sehen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich beziehe GCs Frage aber weniger auf sauberes/unsauberes Spiel als auf Einsatzbereitschaft, also die Gier nach dem Ball. Die Siegermannschaft auf einem Turnier letzhin war gierig im positiven Sinn: Wenn die einen Abstoß hatten, haben 5 Jungs gewunken und geschrien "Ball zu mir". Bei uns gibt es Spieler, die in der gleichen Situation erst mal abschalten und in aller Seelenruhe Richtung Mittellinie trotten, ohne den TW überhaupt anzuschauen. Genauso bei Ballverlust: Bissige Spieler setzen nach und holen sich die Murmel wieder. Einige meiner Spieler bleiben stehen und ziehen einen Flunsch. Bisher ist mein Eindruck, dass das weitgehend Typsache ist, d.h. eher schlecht trainierbar. Aber wenn jemand einen guten Übungs-Ansatz hat, bin ich dankbar.


    Grüße
    Oliver

  • Ich beziehe GCs Frage aber weniger auf sauberes/unsauberes Spiel als auf Einsatzbereitschaft, also die Gier nach dem Ball.


    Genau, so sehe ich das auch.


    Die Siegermannschaft auf einem Turnier letzhin war gierig im positiven Sinn: Wenn die einen Abstoß hatten, haben 5 Jungs gewunken ...


    <Klugscheißer:> es heißt gewinkt, nicht gewunken, s. http://www.spiegel.de/kultur/z…sch/0,1518,311683,00.html. Nix für ungut.


    ... und geschrien "Ball zu mir". Bei uns gibt es Spieler, die in der gleichen Situation erst mal abschalten und in aller Seelenruhe Richtung Mittellinie trotten, ohne den TW überhaupt anzuschauen. Genauso bei Ballverlust: Bissige Spieler setzen nach und holen sich die Murmel wieder. Einige meiner Spieler bleiben stehen und ziehen einen Flunsch. Bisher ist mein Eindruck, dass das weitgehend Typsache ist, d.h. eher schlecht trainierbar. Aber wenn jemand einen guten Übungs-Ansatz hat, bin ich dankbar.


    Das ist auch mein bisheriger Eindruck, ich bin ebenso für Tipps dankbar. Klar, spielen in ganz kleinen Gruppen, auch mal im 1:1, das mache ich schon. Aber wenn es dann wieder ins 7:7 geht, fallen viele leider ganz, ganz schnell in ihre gewohnten Verhaltensmuster zurück...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der Tipp meinerseits:


    das 1:1 in der Defensive und Offensive


    ....in der Defensive situativ....das Abdrängen/Ableiten + Ballablaufen nach Aussen oder nach Innen weit vorm Tor ...mit allen Tipps die man geben kann (schnell auf den Gegner zu....langsamer werden....Seite anbieten...dabei drauf achten, welchen Fuß er benutzt....auf dem Fußballenlaufen spätestens beim Verzögern, das notfalls sichelmäßige zurücklaufen beim Seite anbieten....das auf den dabei immer auf den Ball schauen....das Tempo aufnehmen nach dem Umschalten....das dann zwischen Mann und Ball drängen incl. erlaubtem Rempeln


    sowohl


    nahe vor Tor (da wird eben nicht die Sichel nach hinten gemacht zum Seiteanbieten!!!) und zwar für alle Spieler...nicht nur den Abwehrspieler! und


    weiter vorm Tor


    und auch


    die Situation, wo ich den Gegner mit Ball vor mir habe und der zeigt mir den Rücken.


    Das ganze dann aber auch als 1:1 in der Offensive. Natürlich ...um die Offensive zu schulen, aber auch....damit der Spieler sich in der Abwehrfunktion in den Gegenspieler reinversetzen kann. So sammelt Spieler Erfahrung und so kommt er spätestens zur C zu einer spielerischen Kompetenz.....er weiss dann, bewußt oder instinktiv, ....warum er was wann wie macht. Er kennt dann die Vorteile, hatte viele Erfolgserlebnisse durch Anwendung dieser Individualtaktik.


    Das Thema läßt sich meiner Meinung entsprechend in jeder Leistungsklasse schulen, ...dort wo leistungsschwächer gespielt wird, muß ich halt länger dran arbeiten. Ist für mich eh ein Thema, dass wiederkehrend beackert werden muß!


    Und letztlich...führt es dazu, dass er mit Sicherheit mehr Zweikämpfe gewinnt....also Erfolgserlebnisse hat....und wird er dann verbotswidrig gerempelt, wird er sich einfach mal fallen lassen ;) , schade, aber auch eine Methode.


    Ich muß ehrlich sagen, dass ich dieses Thema...also das 1:1 in der Defensive....fiel wichtiger finde, als hier viel Zeit dafür zu verwenden, wie ich -übertrieben gesagt- ringkampfmäßig einen Spieler zur Seite schieben kann. Sicher kann man das einstreuen....aber haltet euch das vor für die Zeit nach der ausreichenden Schulung des 1:1 in der Defensive. Ich wette, dass das dann verworfen ist, weil es nicht mehr nötig sein würde.


    Da liegt gaaaanz viel brach auf dieser Ebene/bei diesem Thema.


    Gruß Andre

  • Der Tipp meinerseits: das 1:1 in der Defensive und Offensive


    Danke, aber das ist ein Thema für D-Junioren. Teilweise kann man E-Junioren daran heranführen, das habe ich auch gemacht und wiederhole es auch ab und an, aber für die F ist es zu anspruchsvoll, und DQ betreut eine F. Außerdem ist auch bei Beherrschung der richtigen Technik die Einsatzbereitschaft entscheidend. Wenn ich nicht mindestens so viel Einsatz zeige, wie der Angreifer, der versucht, an mir vorbei zu kommen, so wird er einfach auf der Seite, die ich ihm anbiete, durchbrechen. Ich muss als Abwehrspieler mit viel Engagement in die Aktion gehen, muss leichtfüßig, mit kleinen Schritten, leicht gebeugten Knien und höchster Konzentration und Anspannung zu Werke gehen. Das sind aber gerade die Eigenschaften, die den weniger engagierten Spielern eher fehlen...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Meine Antwort galt GC....der von der E und D sprach.


    Bei einer F lasse ich das Ballablaufen weg....und schule das 1:1. Ich denke die würden das meiner Erfahrung entsprechend noch nicht verstehen, dass kommt meist erst mit der D, manch einer in der C.


    Andererseits frage ich mich gerade, was die in der F denn unbewußt machen....die laufen doch irgendwo auch schon den Ball situativ ab....ihnen das ebend nicht abzugewöhnen....ihnen das durch viele Spiele....durch wenig eingreifen zu erhalten....wäre eine weitsichtige Maßnahme dort.

  • Diejenigen meiner Spieler, die der F am nächsten kommen, laufen frontal auf den Ballführenden zu, der sie mühelos umkurvt und somit schon einen Vorsprung von mehreren Metern hat, bevor sie ihm überhaupt nachsetzen könnten. Das tun sie aber auch gar nicht, sondern gucken ihm einfach nur hinterher...


    Die anderen haben größtenteils mein 1:1-Training der letzten Saison hinter sich und kennen daher die richtigen Antworten, wenn sie gefragt werden. Trotzdem stehen viele von ihnen häufig einfach schlecht, weil sie zu wenig mitdenken, wenn sie den Ball nicht haben, bzw. sich zu wenig am Spiel beteiligen. Und dazu, zumindest zum Teil, auch noch ein bisschen bequem sind. Und selbst Holger Badstuber, der das 1:1 ganz sicher beherrscht, macht dann solche Fehler in einem Länderspiel, wie ich sie dann von diesen Spielern sehe. Was natürlich in dem Alter auch völlig in Ordnung ist, aber eben nicht daran liegt, dass sie nicht wissen, wie es geht, das habe ich ihnen tatsächlich schon gezeigt, soweit ich es für sie und ihr Alter für geeignet hielt. Ein paar von ihnen machen es auch schon ziemlich gut. Aber die Kenntnis dessen, wie es funktioniert, hilft nicht, wenn man nicht den Einsatz bringt, der zur Ausführung notwendig ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Um den Ansatz in dieser Altersgruppe zu setzen würde ich zum 1:1 auf Hütchentore setzen, ...die Tore wären zu durchdribbeln...um den Zweikampf noch mehr zu unterstreichen.


    Was ich häufig bei Trainern der F vermisse ist, dass viele meinen, hier schon so richtig -verbal- im Fußball aktiv zu sein....und zwar im Bezug auf die Ansprache und die Erklärung der Übungen. Hier wird die Fantasiewelt der Kinder ungenutzt gelassen, weil man es selber vielleicht als albern oder nicht mehr altersgerecht empfindet. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass das schade ist, weil das Umgekehrte der Fall ist.


    Verkauf die einfache Übung doch mal als Bundesligaturnier. Möchte dein Knabe da auf dem letzten Tabellenplatz landen...wenn ja, soll er doch noch ein bischen rumstehen nach dem Ballverlust. Ich glaube aber nicht, dass er das tun wird....wenn doch...ist er vielleicht beim Fußball verkehrt?


    Die Legenden...die Brücken in die Fantasiewelt der Kinder fehlt oftmals. Ich fange mal an zu spinnen und erkläre folgende Fantasieübung für den Warmmachteil aus...und zwar für deinen Lauffaulen nach Ballverlust:


    Du nimmst den 16`ner und teilst die Mannschaft in zwei Teams. Der 16`ner ist das Haifischbecken.


    Es gibt zwei Teams. Team A sind weisse Haie und B sind die Hammerhaie..


    Der erste weisse Hai läuft angefeuert durch seine Mannschaft ins Haifischbecken ein, ebenso der erste Hammerhai.


    Jeder der Haie steckt sich ein Leibchen an die Hose. Die Leibchen sind flossen und die fressen die Biester heute am aller liebsten.Wer das Leibchen schafft abzuziehen , muß sich die Trophäe zusätzlich anstecken...das ist Bedingung. Danach hat der Haifisch das recht, dann folgend durch sein Hütchentor zu laufen um den Punkt einzufahren und Ende des Durchgangs...nächstes Team geht ins Becken.


    Allerdings hat der andere Haifisch nun noch die Möglichkeit, beide Leibchen abzujagen und zwar für den Zeitraum, wo der andere noch nicht durch sein Tor gerannt ist. Er hat also die Möglichkeit....aus einem 0:1 ein 2:1 zu machen.


    Variation:


    -Der Sieger darf einen zweiten Durchgang drauf bleiben
    -1 Minute pro Paar maximum dann 1:1
    -Es laufen zwei Spieler ein, die sich die gesamte Zeit festhalten müssen (dann zöge der eine den sonst stehenbleibenden mit).


    Wer zuerst 10 Punkte hat, hat gewonnen.


    Sollte


    Dementgegen kann der Tintenfisch

  • Um den Ansatz in dieser Altersgruppe zu setzen würde ich zum 1:1 auf Hütchentore setzen, ...die Tore wären zu durchdribbeln...um den Zweikampf noch mehr zu unterstreichen.


    Übungen für das 1:1 kenne ich durchaus ein paar, gerade die Coerver-Drills sind da ziemlich gut und sorgen für viel Rambazamba. Allerdings geht es da um andere Fähigkeiten als im individualtaktischen 1:1 der D-Jugend, da die Kids i.d.R. schon dicht zusammen sind, wenn der Zweikampf beginnt. Das kann man natürlich ändern, indem ein Spieler von vornherein der Angreifer ist, das geht aber dann deutlich zu Lasten des Tempos. Viele meiner Jungs bleiben dann stehen, wenn sie den Ball haben, und warten auf den Gegenspieler, um ihn dann aus dem Stand heraus auszuspielen bzw. das zu versuchen..
    Es gibt noch die Alternative, die Spieler um ein Eckhütchen laufen zu lassen, wonach dann der schnellere den Ball zugespielt bekommt. Das läuft dann etwas besser. Am Unterschied im Einsatz der Spieler ändert es aber nicht so richtig viel...

    Was ich häufig bei Trainern der F vermisse ist, dass viele meinen, hier schon so richtig -verbal- im Fußball aktiv zu sein....und zwar im Bezug auf die Ansprache und die Erklärung der Übungen. Hier wird die Fantasiewelt der Kinder ungenutzt gelassen, weil man es selber vielleicht als albern oder nicht mehr altersgerecht empfindet. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass das schade ist, weil das Umgekehrte der Fall ist.


    Gerade was den jüngeren F-Jahrgang anbelangt, hast du sicher Recht. E-Junioren sind aber über die Bären-im-Wald-Geschichten oder ähnliches hinweg, vielleicht kriegst du sie noch mit Clone Wars oder Ähnlichem, aber das ist gar nicht mehr so sehr notwendig, bei Viert- und Fünftklässlern (älterer E-Jahrgang) kann man schon den Fußball an sich thematisieren.


    Verkauf die einfache Übung doch mal als Bundesligaturnier. Möchte dein Knabe da auf dem letzten Tabellenplatz landen...wenn ja, soll er doch noch ein bischen rumstehen nach dem Ballverlust. Ich glaube aber nicht, dass er das tun wird....wenn doch...ist er vielleicht beim Fußball verkehrt?


    Es ist ja nicht so, als würden die Schwächeren gar nichts tun. Aber halt weniger als die Stärkeren, die Germancoach beobachtete. Ich mache durchaus ab und an 1:1- oder 2:2-Spiele im Bundesligamodus, d.h. mit Auf- und Abstieg von Champions League über Euro League, 1. BuLi, etc. Da schwimmen dann die engagierteren Spieler auch rasch nach oben, während die wenig engagierten nach unten sinken. Im breiten Mittelfeld entscheidet hingegen häufig die Tagesform oder das Glück über die letztendliche Platzierung.


    Der Unterschied zwischen den Stärksten und den Spielern, die genau so lange Fußball spielen, aber dennoch im Mittelfeld verbleiben, scheint mir tatsächlich hauptsächlich in der inneren Motivation zu liegen, eben im Unterschied in der Eigenschaft, die Germancoach ausgemacht hat: Leidenschaft und Einsatzbereitschaft. Diese kann man sicherlich mit entsprechenden Übungen und Spielformen fördern. Es bleiben aber Unterschiede zwischen den Spielern, einige sind halt begeisterter als andere und haben auch einen größeren Bewegungsdrang, während einige andere mit ihrer Energie strenger haushalten...


    Bei meinen schwächsten meiner Spieler sind es individuell unterschiedliche Ursachen, die hinter ihrer Schwäche liegen. Einer hat erst vor einem Jahr mit dem Fußball begonnen und ist kein Talent, sondern ein ganz normaler Junge, so dass er aber halt nicht innerhalb eines Jahres die vier Jahre an Vorsprung aufholen kann, den die anderen haben, schon gar nicht im individualtaktischen Bereich. Ein anderer hat als Sechsjähriger mal gespielt, aber auch nur unregelmäßig, dann zwei Jahre ganz ausgesetzt, und ist seit Ende der letzten Saison bei uns. Bei ihm ist das Soziale mindestens genau so wichtig wie das Sportliche. Dann kam vor ca. einem Jahr ein Junge zu uns, der zuvor in den USA gewesen war. Obwohl er dort Fußball spielte, hat er ungeheure technische Defizite und ist leider noch dazu ziemlich unbeweglich. Außerdem kannte er zu Beginn keinen und ist eher zurückhaltend, was die Integration natürlich erschwert. Immerhin hat er mittlerweile einen guten Kumpel im Team, die beiden sind Nachbarn. Tja, und dann haben wir noch unsere zwei Küken, die ~1,5 Jahre jünger sind als die anderen und ein bis zwei Köpfe kleiner... Bei ihnen kämen Fantasiegeschichten wahrscheinlich noch an..


    Die Legenden...die Brücken in die Fantasiewelt der Kinder fehlt oftmals. Ich fange mal an zu spinnen und erkläre folgende Fantasieübung für den Warmmachteil aus...und zwar für deinen Lauffaulen nach Ballverlust: [Haifischbecken]


    Die Idee mit dem Durchlaufen des Hütchentors und der damit verbundenen Notwendigkeit bzw. Möglichkeit, dem Gegenspieler noch nachzusetzen, ist gut, das probiere ich mal aus. Bei meinen E-Junioren könnte ich dazu aber, wie gesagt, die Assoziation mit Haien vermutlich auch weg lassen. Aber auch das probiere ich gerne mal aus.


    Viele Grüße,
    tobn

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo günter
    Sehr interessante Fragen die du mir da stellst. Mache ich mir zur Zeit auch aufgrund der Erlebnisse vom letzten Wochenende sehr viele Gedanken drum. Du sprichst aber eigentlich zwei Bereiche an.


    Aggressivität, Einstellung im Kopf, richtig Bock haben, Gewinnen wollen auf der einen Seite - auf der anderen Seite der spassfaktor und Spieln lassen
    des Kinderfussballes. ein Widerspruch, oder wie lässt sich das vereinbaren?


    Dazu kann ich eindeutig sagen, dass dies kein Widerspruch sein muss. Für mich zumindest nicht. Ich möchte bei meinen Jungs im Training und Spiel Körperspannung und Konzentration sehen. Dabei sehe ich schon vor einer Übung, ob die beim jeweiligen Spieler klappt oder nicht. Und nein: Ich bin kein Hellseher. Die Anzeichen sind ganz einfach. Du erklärst etwas und ein oder zwei Kandidaten sind unaufmerksam. Geht garantiert in die Hose und das nicht, weil sie die Übung nicht verstanden haben sondern aufgrund mangelnder Konzentration ! Dies ist einhergehend mit einem zweiten Faktor: Keine bis wenig Körperspannung kurz vor und während der Übung. Für mich eine Frage der Einstellung und diese Rückmeldung bekommen sie in angemessener Form sofort. Der zweite Durchgang sieht dann schon anders aus. Dabei gestehe ich jedem einen schlechten Tag zu. Habe ich auch manchmal.
    Womit ich zu dem Punkt komme, wie ich es selber vorlebe. Hatte ich einen stressigen Tag und weiß daher, dass ich nicht zu 100% gedanklich beim Training bin oder gar die Gefahr besteht das ich aufgrund schlechter Laune jemand ungerecht behandel bzw. lauter als üblich werden würde, dann sag ich das zu Beginn des Trainings. Jungs, bin heute nicht gut drauf und kann mich nicht voll auf das Training konzentrieren, deswegen spielen wir heute nur. Auch ein Trainer/Vorbild ist nur ein Mensch.
    Dann gibt es bei mir nur sehr wenig Übungen, die sie aus dem Kaltstart machen sollen. Sprich: In einer Reihe und los gehts. Schau dir da mal Nr. 3 bis 38 an. Die Wenigsten schaffe es die richtige Körperspannung aufzubauen, wenn sie dran sind. Ich vermute jetzt mal ( Dirk C. und andere mit Ahnung auf diesem Gebiet korrigieren mich bitte wenn ich falsch liege ) das dies auch der große Vorteil vom Coervertraining ist. Viele Wiederholungen immer in Verbindung mit ständiger Bewegung (= Körperspannung). Ich löse dies so, dass zu Beginn des Trainings jeder Spieler eine Nummer erhält. Die Einheiten sind so aufgebaut, dass sie immer aus der Bewegung die eigentliche Übung starten. Dabei rufe ich vorher eine ( oder beim 1:1 z.B. zwei ) Nummer/n und der jeweilige Spieler startet zur Übung. Der Vorteil ist einfach, dass sie nie wissen wann sie dran sind und somit nicht abschalten können.
    Es gibt noch einige andere Sachen ( Übungen mit Denkaufgaben u.ä.), aber das ist so die Grundidee. Und Spaß ist dabei nicht ausgeschlossen. Eher im Gegenteil. Ich hoffe, ich habe damit deine Frage beantwortet.


    wie machst du das, wenn du als Trainer nur sachlich und ruhig vorgehst, keine Emotionen zeigst, im Spiel absolut ruhig ?
    Wenn mir als Trainer das Gewinnen egal ist, kriegen das die Jungs mit, wie sollen sie da dann eine andere Einstellung bekommen?


    Mit der Frage drückst du zur Zeit bei mir einen Trigger Point. Das Gewinnen ist mir nicht egal. Im Gegenteil. Ich gewinne gerne. Und meine Jungs tun mir sehr oft diesen Gefallen ;) Deswegen ist "egal" der falsche Ausdruck. Andere Dinge sind mir eben wichtiger. Und oft geht eben beim Fußball nicht immer die bessere Mannschaft als Sieger vom Platz. Die Sieger werden genannt und haben ihre Schulterklopfer. Braucht man die ?


    Zudem kann man eben nur schlecht aus seiner Haut. Ich bin beim Spiel sehr mit der Analyse meiner Spieler beschäftigt. Bei dieser Analyse ist es für mich wichtig zu erkennen, wie Trainingsinhalte umgesetzt werden und zwar auf Dauer gesehen !! Soll ich mich dabei etwa von Resultaten beeinflussen lassen ? Eher nicht, oder ? Zudem bin ich nicht der Typ am Spielfeldrand auf und ab zu laufen oder in der Halle direkt neben dem Tor zu stehen und Anweisungen zu geben. Wenn ich die gebe, wie soll ich dann jemals wissen ob meine Jungs das auch ohne Anweisung von sich aus gemacht hätten ? Deswegen sitze ich lieber und beobachte. Bitte dabei bedenken, wir reden ja hier über Kinderfußball.


    Aber ich glaube tatsächlich mittlerweile, dass ihnen ein eher gewinnorientierter Trainer in der einen oder anderen Phase mehr helfen würde. Nun, in der nächsten Saison in der D-Jugend bekomme ich Unterstützung. Vielleicht ergänzt sich das dann in dieser Richtung. Günter wie du siehst habe ich mir auch schon Gedanken darüber gemacht. Eine richtige Antwort darauf habe ich aber auch noch nicht gefunden.