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  • Servus zusammen!


    Ich spiele mit meiner Mannschaft offensiv ein 4-5-1.
    Defensiv lassen sich die beiden offensiven Flügelspieler auf Höhe der 6er fallen, sodass 2 Viererketten entstehen.


    Wie sollte der zentral-offensive (10er) defensiv agieren? Sollte man defensiv 4-4-2 oder 4-4-1-1 spielen?


    Viele Grüße!

  • Sofern du die Zeit hast dich zu ordnen, ist es für die beiden Stürmer bzw. den MS und 10er leichter das Spiel zu lenken, wenn du mit 4-4-2 spielst.
    Ein 4-4-1-1 bietet sich an, wenn der Gegner viele Querpässe zwischen den IV im Spielaufbau spielt und du generell früh stören möchtest, also phasenweise Forechecking spielst.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich spiele mit meiner Mannschaft offensiv ein 4-5-1.


    Ich glaube, ich würde es eher als 4-2-3-1 bezeichnen. Oder, falls einer deiner Sechser recht offensiv agiert, als 4-1-4-1.


    Defensiv lassen sich die beiden offensiven Flügelspieler auf Höhe der 6er fallen, sodass 2 Viererketten entstehen.


    Das dürfte das normale Verhalten in einem 4-2-3-1 sein, wobei bei Ballverlust in der Offensive und einem Konter über außen oft zunächst ein Sechser für den ggf. noch weit vor dem Ball befindlichen Flügelspieler einspringt, während dieser zurück kommt.


    Wie sollte der zentral-offensive (10er) defensiv agieren? Sollte man defensiv 4-4-2 oder 4-4-1-1 spielen?


    Wo siehst du denn da den Unterschied?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Jop es ist ein 4-2-3-1.


    Defensiv bietet das 4-4-2 eine bessere, gleichmäßigere Raumaufteilung (breite ist besser abgedeckt, doppeln zur Seite und nach hinten einfacher)...


    Gebe ich im 4-4-2 nicht die Vorteile eines 5er Mittelfeldes auf (überzahl im Zentrum...)?
    Wie kann ich das kompensieren? Mittelstürmer lenkt und 10er (ballfern) kippt ab und verstärkt das Zentrum?


    Wie sollte man sich im Umschaltprozess bei Ballverlust im 4-2-3-1 verhalten?
    Wann sollte man ins Gegenpressing gehen (mit wie vielen spielern?) und wann fallen lassen?


    Lg thomas

  • Vorab: ich habe in diesem Bereich keine praktische Erfahrung, alles, was ich sage, kommt vom grünen Tisch.


    Jop es ist ein 4-2-3-1.


    Gut, in der Offensive würden sich ja sonst deine Mittelfeldspieler im 4-5-1 gegenseitig auf den Fußen stehen. =)


    Defensiv bietet das 4-4-2 eine bessere, gleichmäßigere Raumaufteilung (breite ist besser abgedeckt, doppeln zur Seite und nach hinten einfacher)...


    Soweit ich weiß, liegt die Attraktivität der Viererkette im Mittelfeld in der Defensive vor allem darin, dass sie leichter zu spielen ist, man kann quasi allen Spielern das richtige Verhalten in einer Viererkette beibringen, das können sie dann auf ihr Defensivverhalten im Mittelfeld und in der Abwehr anwenden. Wichtig ist aus meiner Sicht die Feststellung, dass man in der ballorientierten Verteidigung nicht darauf aus ist, die gesamte Breite des Spielfelds abzudecken. Stattdessen verschiebt ja die ganze Mannschaft in Richtung des Balles und lässt bewusst den Raum auf der ballfernen Seite frei. Das Ziel ist es ja, im ballnahen Raum Überzahl herzustellen, um den Ball erobern zu können. Eine Verlagerung des Spiels auf die andere, freie Seite, braucht Zeit, selbst ein direkter Flugball ist eine ganze Weile unterwegs. Der ballferne Außenverteidiger muss diesen Flugball gar nicht abfangen können, er muss nur den Empfänger unmittelbar nach der Ballannahme stellen können.


    Gebe ich im 4-4-2 nicht die Vorteile eines 5er Mittelfeldes auf (überzahl im Zentrum...)?


    Sprichst du von der Offensive oder der Defensive? In der Defensive versucht man, in Ballnähe Überzahl herzustellen, unabhängig davon, ob sich dieser auf dem Flügel oder im Zentrum befindet.. Das stark besetzte Mittelfeld ist eher in der Offensive ein Vorteil, da, wenn die Verteidiger dort einen Mann weniger haben, theoretisch immer ein Spieler zum Anspiel frei sein müsste. Dieser Vorteil wird vor allem beim 3-5-2 (mit Dreierkette) betont.


    Wie kann ich das kompensieren? Mittelstürmer lenkt und 10er (ballfern) kippt ab und verstärkt das Zentrum?


    Ich befürchte, so pauschal lässt sich das nicht sagen. Es muss ja die ganze Mannschaft im Verbund verteidigen. Es wird ja nicht jeder Gegner versuchen, durch die Mitte zu kommen. Je nachdem, was deiner Mannschaft liegt, solltest du, so denke ich, versuchen, den Gegner entsprechend zu lenken. Macht dein Team bspw. zunächst die Mitte dicht und lässt bewusst links etwas mehr Abstand zum gegnerischen Außenverteidiger, so kann sie den IV dazu verleiten, über diesen den Spielaufbau zu versuchen. Dein Mittelstürmer könnte dann unter Versperren des Passwegs zu den IV den AV attackieren, der gleichzeitig vom linken Mittelfeldspieler bedrängt wird, dein übriges Mittelfeld verschiebt so, dass die übrigen Passwege des AV zu gestellt werden, dein LAV rückt an der Linie heran. Wenn sie es gut machen, bleibt dem gegnerischen RAV (in Gedanken bin ich auf deiner linken Seite) nur der Rückpass zum Torhüter oder der recht blinde Flugball.


    Alternativ könntest du das Zuspiel zum ZM zulassen, um diesen sogleich einzukreisen.


    Oder, wenn du eine eher konterstarke Mannschaft hast, könntest du den Gegner auch mal kommen lassen, das Zentrum dabei dicht machen, und erst ab einer bestimmten Höhe, dann aber konsequent attackieren. So ähnlich hatte es wohl Hyballa mit Alemannia Aachen vor, zu einem entsprechenden Beitrag in 'fußballtraining' gab es hier im Forum zu Saisonbeginn mal einen Link.


    Kennst du diese Buch: http://www.amazon.de/Fussball-von-morgen-ballorientierten-Abwehrspiels/dp/389417160X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1328869010&sr=1-1?


    Wie sollte man sich im Umschaltprozess bei Ballverlust im 4-2-3-1 verhalten?


    Schnelles Umschalten auf die Defensive ist immer angesagt. Alles weitere hängt von der Spielsituation ab. Grundsätzlich versucht man ja, wenn man den Ball nicht gleich zurück holen kann, den Gegner erst einmal zu bremsen und vom schnellen Angriff abzuhalten, damit sich der eigene Defensivverbund aufbauen kann. Dabei muss dann häufig auch mal ein Spieler eine andere Position besetzen, als diejenige, die ihm zugewiesen wurde, um die gefährlichste Lücke zu stopfen.


    Wann sollte man ins Gegenpressing gehen (mit wie vielen spielern?)


    Das hängt von deinem Team ab, davon, welche Spielweise ihm eher entgegen kommt. Und natürlich auch vom Spielstand.


    und wann fallen lassen?


    Wenn der Schiri guckt und es einen Körperkontakt gibt. :D

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo Trainer´s,


    was mich bei der ganzen "Taktik´lei" interessiert ist,die Frage nach der Vermittlung eurer Taktik bzw. wie ihr sie trainiert?Ich gehe mal davon aus das ihr euch im Amateurbereich befindet und 2-3 mal die Woche trainiert.
    Ich kenne viele Trainer,die ihren Spielern sagen,schaut euch mal die Bundesliga an und nehmt einige Erkenntnise mit."So wollen wir Wochenende auch spielen".
    Ich bin immer der Meinung,erzählt wird viel.Aber wieviel davon ist Effektiv und sind klare Fakten bezogen auf die Vermittlung der Taktik.


    Grüße an die Trainergilde

    Pep Guardiola nach dem 3:1-Clasico-Sieg am 10.Dezember 2011: "Ich hätte es mir schwerer vorgestellt"


  • Mir geht es im Kern darum, wie sich der 10er und der Mittelstürmer im 4-2-3-1/4-4-2 defensiv verhalten sollten.


    Gruss

    Hi Thomas,


    man sieht sehr häufig, dass die beiden in der Defensive nebeneinander agieren. Das hat den Vorteil, dass man den Gegner besser lenken kann. Das wiederum hängt aber auch davon ab, wie tief du verteidigst. Wenn du Abwehrpressing spielst, dann kannst du wahrscheinlich weniger lenken als wenn du ein Mittelfeldpressing spielst.


    Insofern die Empfehlung: Wenn du Mittelfeldpressing spielst, lasse Sie eher abkippend nebeneinander spielen (ballferner Spieler schiebt ins Zentrum durch, um zu doppeln). Stehst du tief, kann der 10er hinter dem Stürmer agieren und gleich das Zentrum mit stark machen, weil du sowieso nicht/selten lenken kannst.


    Artikel zum 4-2-3-1 und 4-4-2 findest du auch in meinem Fußball-Training-Blog (einfach per Suchfunktion)


    Hoffe, das hilft ein bisschen weiter.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Ich würde bei gegn. Ballbesitz auch ein flaches 4:4:2 bilden und 10er und Stürmer nebeneinander agieren lassen. Einer läuft an und versucht, nach außen zu lenken, der andere kippt ab und verhindert den Pass durchs Zentrum.
    Sieht man z.B. auch dass das in der Bundesliga so gemacht wird. Dortmund macht aus dem 4:2:3:1 z.B. auch ein 4:4:2, wenn sie mal nicht gerade vorne draufgehen wie die Wahnsinnigen ;)

  • Ich spiele in letzter zeit gerne ein 4-1-3-1-1 wobei der Sechser stets passiv spielt, der Zehner das komplette zentrale Mittelfeld übernimmt, sowohl passiv als auch offensiv. Davor ein hängender Stürmer und davor einen reinen Mittelstürmer. Das ganze auf pressing gespielt ist eine Torfabrik, allerdings bekommt man auch den ein oder anderen Gegentreffer.
    Gruß Alex

  • Ich kenne das 4-1-3-1-1 nur aus der Bundesliga, wo es einige Vereine gegen Bayern München gespielt haben.


    Ich finde es für eine Jugendmannschaft ungeignet, da es doch sehr komplex ist...


    - 5 Reihen (Abstände schnell mal zu groß)
    - keine Doppel 6 (Doppeln am Flügel)
    - 3 Spieler decken die Breite nicht so gut ab wie 4 (=> es entstehen Löcher)
    - Doppeln nach hinten (größere Abstände zwischen AV und MA als z.b im 4-4-2)
    - 1-1 vorne: Passwege ins Zentrum offen


    das nur von meiner Seite. aber grundsätzlich ein interessantes system.


    gruß

  • Thomas, da hast du natürlich nicht Unrecht, aber es ist ein geiler Fussball mit offenem Visier und vielen Toren. Die Kunst besteht darin, mehr Tore zu erzielen, als zu kassieren. Meine Jungs haben das ganz gut drauf und die Gegner finden selten Mittel dagegen zu halten. Leider entsteht genau aus diesem Grund das größte Problem des Systems. Wir spielen 90% des Spiels in der gegnerischen Hälfte und rennen oft gegen Beton an. Konterspiel für uns gibt es sehr selten und so passiert es schon mal, dass wir gegen einen schwächeren Gegner schlechter aussehen als gegen einen starken. Daher versuche ich gerade dem Team eine oder zwei weitere Syteme zu trainieren, die darauf basieren, den Gegner mehr kommen zu lassen. Also z.B. ein tiefes 4-4-2 bei dem die 2 vorne fast bis an die Mittellinie zurück weichen und den Gegner in der eigenen Hälfte agieren lassen.
    Aber genau das ist doch das geile am Fussball, dass man nicht nur ein eingefahrenes System hat, sondern individuell, auch mitten im Spiel, umstellen kann und sich dem Gegener anpasst. Und wenn es dann noch aufgeht, dann ist es, als hätte man das entscheidende Tor geschossen oder den Elfer kurz vor Schluss gehalten.

  • hallo jungs


    ich möchte mich mal manne86 anschließen und die frage stellen, wie ihr das so trainiert.
    ich lese hier immer, das wird so gespielt in dortmund, gladbach, bayern...
    ist ja schön, wenn die bundesligisten, die jeden tag trainieren und bestens ausgebildet sind
    das nach einem halben jahr mit trainingslager und herrn favre oder kloppo das genauso spielen wie ihr :P aber wie trainiert ihr das?
    wieviel training in der woche, pro einheit geht dabei drauf und welche übungen habt ihr da?
    es ist ja schon selten zu beobachten, dass im jugendbereich eine viererkette reibungslos läuft
    und ihr habt solche taktische raffinessen, welche die jungs so ohne weiteres drauf haben.
    toll, erzählt mir, wie ihr sie dazu bringt, 80 minuten hinter dem ball zu stehen und diszipliniert zu arbeiten.
    bin gespannt... :)

  • Bin halt ein Super Trainer!
    Nein, natürlich nicht. Und von einer perfekt funktionierenden Viererkette sind wir auch Meilen weit entfernt. Glücklicher weise trifft das aber auch bei 98% aller anderen Mannschaften zu, Profimannschaften eingeschlossen.
    Im Grunde genommen geht es hier ja genau um das, was immer und immer wieder gefragt wird z.B. hier im Forum: "Seit Jahren spielen wir mit Libero, soll ich auf Viererkette umstellen?"
    Die Angst etwas falsch zu machen, oder der Zweifel an den spielerischen Qualitäten der Mannschaft verhindert oft eine gute Ausbildung. Ich habe keine Angst, auch während einem Spiel eine taktische Umstellung zu machen, auch wenn sie nicht trainiert wurde.
    Lerning by doing ist angesagt, und wenn es mal in die Hose geht, dann ist es halt so. In einem Spiel habe ich zur Pause mal auf ein 3-3-3-1 umgestellt. Dies hatten wir nie trainiert, noch nicht einmal drüber gesprochen. Der Gegner hat es zugelassen und wir haben es probiert. Nach 10 Minuten haben wir wieder umgestellt, da sich auf einmal Lücken auftaten, die den Gegner wieder stark machten. Aber probiert haben wir es.
    Nochmal, wir sind weit entfernt von Perfektion und etwas neues spielen wir einfach ein und tragen die Konsequenzen wenn's schief geht. Im Training versuche ich die Theorie eines Systems zu erklären, die Laufwege, das Verschieben und so weiter. In Testspielen probieren wir Dinge aus und lernen alle dabei.

  • ne, ich meine das schon einigermassen ernst:
    wie trainiert ihr das in der kürze der zeit?
    diszipliniertes verhalten über zb. zwei halbzeiten etc. ...


    es ist auffällig, dass sich theoretisch immer ganz viele hier beteiligen, "ich lass spielen...."
    aber wenn es ans eingemachte geht, zb. mein thread "übungen zum pass in den freien raum"
    oder auch "wie lasst ihr 4 : 2 : 3 : 1 trainieren?" sich nur ganz wenige beteiligen.
    dabei ist es doch genau das, worum es hier gehen sollte.
    nicht das profilieren durch worthülsen sondern hilfestellungen durch konkrete trainingsbeispiele.


    vor zig jahren habe ich das bereits mal angemerkt, als die diskussion über die viererkette hier im gang war
    und dieses system ja nahezu von jedem hier schon bei den bambinis (scherz) etabliert wurde.
    leider konnte ich dies in der praxis weder in der stadt, noch im kreis oder im land so bestätigt finden.


    soll heißen, wenn solche diskussionen über systeme im jugendbereich ausgelobt werden, dann unterfüttert sie doch bitte mit mehr praxis.
    vielen dank. 8)

  • Hallo zusammen,


    das ist wirklich eine schöne Aufgabe für einen Trainer, und auch mit nicht so vielen Trainingseinheiten machbar:
    Ich würde das Pressing/Verteidigen in bestimmten Spielsystemen in 3 wichtige Bereiche zerlegen:


    Individualtaktik defensiv => Training des 1:1 in verschiedenen Positionen (mit Torabschluss); das kann auch sehr schön als Schnelligkeits- oder Ausdauertraining (Intervall) realisiert werden.
    Hier die Vorkenntnisse/das Niveau der Spieler beachten.


    Gruppentaktik Sturm/Mittelfeld (Lenken und Pressen) => hier bietet sich eine Spielform im 6:6 an, natürlich im spielgemäßen Raum. Die Viererkette plus Doppelsechs versucht, auf Hütchentore 10m hinter der Mittellinie anzugreifen, zwei Stürmer + Vierer-Mittelfeld sollen 1. Lenken, 2. Abklemmen, 3. Pressen, 4. Umschalten aufs Großtor


    Mannschaftstaktik im 8:8 bis 11:11 (große Spielformen). Hier soll nun die Gruppentaktik abgerufen werden, ergänzt um das Verhalten der Viererkette. Viererkette isoliert zu trainieren halte ich für nicht sinnvoll, da sie im Spiel auch nicht isoliert vom Rest der Mannschaft agiert: Ausnahme: Einführen der Viererkette.
    Hier geht es nun darum, der Mannschaft zu vermitteln, wann wo wie angegriffen wird, wer sichert und wie das Stellungsspiel aussehen soll (eigene Strategie vermitteln). Dazu sind viele Korrekturen notwendig.


    Das mannschaftstaktische Verhalten kann zusätzlich mit Videos bzw. der Taktiktafel erklärt werden, bevor man auf den Platz geht.


    Eine wichtige Rolle spielen hier Testspiele, die dazu dienen, den Lernerfolg zu kontrollieren.
    Ich denke, dass man mit 1-2 halbstündigen taktischen Trainingsformen pro Woche schon etwas erreichen kann, wenn man es schafft, seine Ziele und Strategien klar zu vermitteln.


    Das disziplinierte Verhalten ist eher eine Frage der Ausdauer und des Willens sowie der Spielerqualität und des Teamgeists als eine taktische Frage.
    Die Spieler müssen wissen, was sie zu tun haben, die Umsetzung liegt dann bei ihnen.


    Offensivtraining dann analog auch vom individuellen über die Gruppe zur Mannschaft.


    Was meint ihr?

  • Ich denke die Trainingsmethoden sind im Prinzip immer die selben. Ob es nun ein 1-1 oder 6-6 ist, ob es das berühmte Schweinchen in der Mitte ist oder die Theorie der Sichel oder des Dreiecks. Selbst einfaches Passspiel über 10 Meter und die richtige Art einen solchen Pass zu spielen gehören dazu. Den Pass in den freien Raum habe ich gestern trainiert. Der Sechser und der Zehner stehen nebeneinander im Mittelfeld und der Stürmer an der strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor. Direkter Pass flach und kraftvoll auf den Stürmer, der lässt klatschen zum Zehner und geht in den Strafraum. Der Zehner spielt den tödlichen Pass. Das alles ohne den Ball zu stoppen, also alles direkt. Hört sich einfach an, setzt aber vieles Vorraus. Richtige Technik, Übersicht, starten im richtigen Moment und wieder im richtigen Moment eindrehen um den Ball zu empfangen.
    Das wichtigste jedoch ist in meinen Augen, dass man Systeme spielerisch erlernt. Hierbei ist es für mich wichtig die richtigen Kommandos zu geben. Ich weiß, die meisten hier sind der Meinung, der Trainer solle am Rand stehen und seinen Mund halten. Der Auffassung bin ich ganz und garnicht. Im Training kann man ein Spiel stoppen und Fehler aufzeigen, im Spiel nur auf das nächste mal hinweisen.

  • Das wichtigste jedoch ist in meinen Augen, dass man Systeme spielerisch erlernt. Hierbei ist es für mich wichtig die richtigen Kommandos zu geben. Ich weiß, die meisten hier sind der Meinung, der Trainer solle am Rand stehen und seinen Mund halten.


    Das kommt auf das Alter an. Im Kinderbereich sehe ich es schon so, dass es besser ist, die Kinder unbeeinflusst spielen zu lassen, als den Joystick auszupacken. Aber auch im Kinderbereich habe ich nichts gegen den gelegentlichen, kurzen Hinweis an die Spieler, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er insgesamt zielführend ist...


    Ist man aber in der C-Jugend angelangt und stehen gruppen- und mannschaftstaktische Inhalte auf dem Lehrplan, so kann ich mir schon vorstellen, dass gut platzierte, kurze und deutliche Hinweise den Spielern durchaus helfen können. Ständiges Herumdirigieren ist aber, davon gehe ich stark aus, in jeder Alters- und Spielklasse kontraproduktiv. Ich bin zuversichtlich, dass du, Alexbonn, auch nicht so agierst.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • "Ich weiß, die meisten hier sind der Meinung, der Trainer solle am Rand stehen und seinen Mund halten."


    ich denke, dass gilt eher für das spiel als für das training. im training sollte ganz klar kommentiert und eingefroren werden, ab der C-jugend zwingend.
    sicher sind diese taktischen spielchen wie 3 plus 3 gegen 3 oder pressing mit 5 plus 5 gegen 5 oder einfaches 6 gegen 6 auf ballhalten methoden die das pass und zusammenspiel fördern. auch das berühmte abwehr gegen angriff mit hütchentor für die abwehr ist sicherlich eine gute wahl. aber das thema 11 gegen 11 auf großfeld zu trainingszwecken setzt einen großen kader voraus und zum anderen, die verfügbarkeit des gesamten platzes. beides ist im breitensport eher selteen. so habe ich zur zeit nur 15 spieler und die hälfte des platzes. aber auch ich möchte ein system einspielen (provokativ gefragt), wie kann ich das mit den paar männekes einstudieren? wieviel theorie braucht ihr? und, wie gesagt, die königsfrage: wie bekommt ihr eure jungens dazu, taktisch über die gesamte spielzeit ihre positionen zu halten? insbesondere bei einer starken ersten halbzeit, wo das bei mit gut klappt, ist spätestens in der zweiten alles vorbei, weil jeder jetzt mal "will". auch bei engeren spielen erlebe ich das. einzelne spieler wollen es "zwingen" durch einzelleistungen. dann geht die ordnung langsam flöten und es ist ein glücksspiel.... das alles in einer stadtgruppe, in der es für uns nur um die goldene annanas geht.

  • siebener: Wenn sie es in der ersten Halbzeit gut machen, dann haben sie doch offensichtlich kapiert, wie es geht. Da sollte es, so meine naive Meinung, doch eigentlich reichen, ihnen mitzuteilen, was du bei ihnen in der zweiten Halbzeit beobachtest. Du kannst ja vielleicht sogar ein Schlüsselwort mit ihnen ausmachen, das du dann reinrufst, wenn es deiner Meinung mal wieder soweit ist.. Aber auch wenn das nicht hilft, würde ich mir keine grauen Haare wachsen lassen, wie du selbst sagst geht es ja schließlich nur um die Goldene Ananas.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)