Spielsystem 4-2-3-1 und das Verhalten des rechten offensiven Mittelfeldspielers

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  • Hallo Zusammen,


    der 3 er Verband beim 4-2-3-1 ist ja sozusagen das offensive Mittelfeld.Links - Zentral - und rechts.
    Frage
    nun an Euch .Hat nun der linke offensive Mittelfeldspieler den Ball auf
    der linken Aussenbahn. Wo sollte der rechte Spieler sich befinden ?
    Halbrechts auf der gleichen Hoehe oder doch eher ganz aussen an der
    rechten Seitenausslienie ( An der Linie kleben sozusagen ) ? -



    Meiner Meinung nach müsste er sich halbrechts verschieben ,damit der
    Abstand zum zentralen offenisven Mittelfeldspieler nicht zu gross ist .
    ( Ansonsten waere die Lücke einfach zu groß ,auch zum linken.) Es
    heisst doch verschieben .Da darf der rechte Spoieler doch nicht an der
    rechten Aussenlinie kleben.Was meint Ihr dazu ?

    Mal verliert man und mal gewinnen die Anderen. =)

  • Das hängt zum einen davon ab, auf welcher Höhe er sich in Ballbesitz befindet und in welcher Ordnung der Gegner steht.
    Bei einem ungeordneten Gegner ist es sicherlich richtig, ins Zentrum zu schieben, da er sich so näher zum Tor befindet und eher eine Gefahr darstellt. Steht der Gegner mit 2 4er Ketten vor dem eigenen 16er sollte das Spiel möglichst breit gemacht werden.


    Dafür ist aber die Fähigkeit einer schnellen Verlagerung auf die andere Seite unabdingbar, da sonst der gewünschte Vorteil verpufft, wenn der Ball auf der anderen Seite ankommt und er sofort Druck vom AV bekommt.


    Im besten Fall sollten alle Spieler in der Lage sein einen Pass über 10-20 Meter spielen zu können, so dass die zwei oder drei Meter unterschied beim verschieben nicht zwingend ins Gewicht fallen sollten.


    Das ganze ist extrem Situationsabhängig. Eine ultimative Lösung gibt es nach meinem Fußballverständnis nicht.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • K.Fischer
    Aus deiner Beschreibung lassen sich eine Reihe von Spielzügen ableiten, jenachdem wo sich gerade der Ball und die Spieler der beiden Mannschaften befinden! Ich gehe mal davon aus, die Teams ruhen sich nicht gerade in der Kabine aus, sondern bewegen sich auf dem Platz und der Ball klebt gerade am Fuß deines linken Außenbahnspielers, der sich links außen unmittelbar in des Gegners Hälfte befindet.


    Variante 1: Linker Außenbahnspieler spielt Pass in die Spitze
    Der rechte Außenbahnspieler zieht nach innen auf den 2 Pfosten, während sich der Mittelstürmer in Richtung des 1. Pfosten bewegt. Erreicht nun der Mittelstürmer den Ball nicht oder erkennt, das es besser ist, den Ball für seinen Mitspieler durchzulassen, dann hat der rechte Außenbahnspieler ein gute Einschußmöglichkeit.


    Variante 2: Linker Außenbahnspieler spielt Pass auf zentralen Offensivspieler zurück; der OS leitet den Ball unmittelbar an rechten Außenbahnspieler weiter
    Mit dieser Variante lassen sich "verschiebende 4-er Ketten" gut ausspielen. Weil die Kette mit einem Durchbruch oder einer Flanke von der linken Seite rechnet, ist sie dorthin eingerückt. Es sind 2 präzise Flachpässe von jeweils 15 - 20 m Länge, die die Abwehr aushebeln. Das muß man allerdings üben. Insbesondere die schnelle, präzise Weiterleitung durch den zentralen Offensivspieler ist technisch anspruchsvoll. Denn gerät der zentrale OS in Rücklage, steigt der Ball. Trifft der zentrale OS den Ball zu weit vorne oder hinten, so das der Ball mit Effekt weitergeleitet. In beiden Fällen muß der rechte Außenbahnspieler den Ball erst kontrollieren, bevor er zum Torabschluß kommen kann. Die Mühe dieses Spielzugs lohnt aber, weils es eine recht erfolgreiche Angriffsvariante ist.


    Leider wird in der B-Jugend, aber auch noch später viel zu gern der hohe, lange Pass als Angriffsvariante gewählt. Diese Bälle sind meist sehr unpräzise und vor allen Dingen viel zu lange in der Luft. Seibst, wenn sie denn ankommen, muß der Mitspieler den Ball zunächst kontrollieren. Das braucht viel zu viel Zeit, so dass sich hat der Gegner stellen kann. (Solche hohen Dinger hat Boateng am Freitag mehrfach auf Kroos gespielt, bis Jupp Heynkes schließlich ein Einsehen hatte und ihn auswechselte!)


    Übrigens empfehle ich Torleuten für den Fall eines schnellen Spielaufbaus bei weit aufgerücktem Gegner den Pass zu einem der beiden Außenbahnspieler. (Wenn Manuel Neuer, der es sonst wie kein anderer kann, das am Freitag auch beherzigt hätte, statt zu seinem belgischen Mannschaftskollegen zu passen, derweil dieser gerade den Blick grüßend ins Publikum gerichtet hatte, dann wärs vielleicht anders ausgegangen?)


    Wer also mal einen kompletten Konter über Keeper, Mittelfeld und Angriff probieren will, das wäre eine schöne Variante, die man parallel links wie rechts üben könnte.

  • Verschieben ...verstehe ich als fußballerische Begrifflichkeit....für das taktische Verhalten der Mannschaft


    bei Ballbesitz des Gegners und nicht bei eigenem Ballbesitz.


    Wenn das falsch ist, berichtigt mich, ich muß noch viel lernen.


    Anspielstationen wären für mich der mittlere von den Dreien, ein nachrückender 6er und auch der linke VT der Viererkette und der Stürmer und der rechte Spieler der Mittelfeldleute nur bei einem Seitenwechsel des Balls, zwecks Verlagerung.


    Wenn der linke Spieler den Ball führt, würde ich wollen, dass der rechte das Feld breit macht, soweit die Aktion noch weiter vom gegnerischen Tor weg ist.


    Desto nähe die Vorwärtsbewegung in Richtung gegnerischem Tor über den Flügel des linken von dir beschriebenen Spielers geht, würde ich wollen, dass der "Flügelspieler" auf der anderen rechten Seite dann grob in Rtg. Torraum....ganz grob und situationsbedingt in Rtg. rechter Pfosten des gegnerischen Tores läuft.


    Habe hier nur theoretische Denke, ...aber bei meinem derzeitigen Wissenstand würde ich das so andenken.


    Wer das anders sieht, möge es sagen, damit ich was zum Nachdenken bekomme.

  • Hmmmm....ich finde, das ist pauschal eigentlich nicht zu beantworten. Da spielen ja noch ein paar andere Leute mit, als nur der ST, LM, RM und OM. Völlig unberücksichtigt wurde hier bisher auch der linke Verteidiger, der den LM unterstützen könnte. Eigentlich bräuchte man dafür jetzt ein Standbild, um sämtliche Möglichkeiten erörtern zu können.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Grundsätzlich richtig.
    Allerdings, wenn der offensive den Ball auf Höhe des Strafraums ( oder Nahe davon hat), und somit eine Flanke, ein Durchbruch in den Strafraum oder ein Torschuß möglich ist, so sollte der rechte Mittelfeldspieler in Tornähe, also das Zentrum gelangen.
    Dort steht das Tor, dort ist der torgefährliche Bereich und von dort werden die meisten Tore erzielt. Also muss dieser Raum auch besetzt werden. Da reicht ein Mittelstürmer alleine nicht aus.
    Gelangt man also in den torgefährlichen Bereich, muss man das Spielfeld nicht mehr bedingungslos breit machen, jedenfalls nicht auf Kosten der Torgefahr, d.h. Spieler müssen in den gefährlichen Bereich.


    Es ist also schon entscheidend auf welcher Höhe sich der Ball befindet.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Wenn man das Verschieben, also das ballorientierte Spiel, nicht nur defensiv anwendet, gäbe es ja auch die Möglichkeit, dass der rechte Spieler Richtung rechtem Pfosten nach "innen" läuft um die Torgefahr zu erhöhen und gleichzeitig der rechte AV bzw. einer vom defensiven Mittelfeld nach außen schiebt. Das würde zwar bei einem schnellen Konter eventuell nicht optimal sein, aber man hätte ja immer noch die 4er Kette und einen defensiven Mittelfeldspieler, der dann als 6er den "Staubsauger" machen könnte....

    Life is a tale told by an idiot (Shakespeare)

  • Gelangt man also in den torgefährlichen Bereich, muss man das Spielfeld nicht mehr bedingungslos breit machen, jedenfalls nicht auf Kosten der Torgefahr, d.h. Spieler müssen in den gefährlichen Bereich.


    Das habe ich auch so beschrieben, weil ich mir ja wünschen würde, dass der rechte Mittelfeldspieler desto näher man von der linken Seite kommend Rtg. Tor kommt....dieser Rtg. rechtem Pfosten/rechten Bereich des 16èr läuft.....

  • hängt auch damit zusammen, was er für ein spieler ist.
    hast du einen linksfuss, würde ich ihn reinschieben lassen.
    ist das ein traditioneller flankengeber eher nicht.
    aber er kann sich im laufe des angriffs gerne an den langen pfosten schleichen.
    das macht unserer auch immer, und plötzlich ist das ding dann drin ;)

  • ich habe gerne vom Doppel V gesprochen und auch erklärt, vor allem bis einschl. D-Jugend wg. der geringeren Spielerzahl und des oft dehr breiten Spielfeldes.


    ein V vom eigenen Tor bis Mittellinie, ab Mittelline ein umgedrehtes V mit der Spitze zum gegnerischen Tor.
    haben die Kids erstaunlich gut kapiert.


    gg

  • Hallo,


    ich denke auch, dass man das pauschal nicht sagen kann.
    Auf der einen Seite muss man das Spiel im Aufbau breit machen, auf der anderen Seite muss man in Tornähe Gefahr heraufbeschwören, so dass ein Einrücken spätestens in Tornähe schon Sinn ergibt.


    Ein entscheidener Punkt wurde aber noch nicht gennant: Das Tempo! Es macht einen deutlichen Unterschied, ob ein Spieler wie an der Taktiktafel nur im Raum steht oder ob er mit Tempo in eine Zone eindringt. Genau dieser Punkt wird im modernen, ballorientiertem Fussball immer wichtiger. Nicht nur die Position ist entscheidend, sondern die Geschwindigkeit!
    Gerade der ballferne Außenspieler hat hier viele Möglichkeiten. Er sollte also eigentlich an der Außenlinie bleiben und situationsbedingt mit viel Tempo in die freien Räume oder zwischen die Viererkette sprinten. Das erfordert eine hohe Spielintelligenz, ist im Idealfall aber sauschwer zu verteidigen. Wenn da ein explosiver Laufweg auf einen gut gespielten Pass trifft, ist das zu 50% eine Riesentorchance. Bestes Beispiel: Müller in der Natio.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt