Disziplin in der U9

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  • Wir spielen im regulären Punktspielbetrieb des SFV (Stadtverband Dresden) im Pool 4 - das heißt im mittleren Leistungsniveau. Da es bei uns - im Gegensatz zu anderen Organisationen - Tabellen und Punkte gibt (lediglich die Tore werden de facto ignoriert, da immer nur 0:0 bzw 1:0 gewertet wird) und die Kinder auch gewinnen WOLLEN, sind bestimmte Übungen wie Dribbling, Pässe und Finten unerlässlich, um hin und wieder ein Spiel zu gewinnen und den Kindern ein bestimmtes Erfolgserlebnis zu garantieren.


    Was mich persönlich am meisten stört, ist die Tatsache, dass leistungsstarke Spieler auch die disziplinierteren und zuverlässigeren Spieler sind. Nicht nur, dass sie regelmäßiger zum Training erscheinen - sie sind auch disziplinierter, konzentrierter und engagierter (Anstregung und Leistungswille). Gerade die Spieler, die es von ihren fußballerischen Fähigkeiten am nötigsten hätten, bringen nicht (immer) die nötige Disziplin mit und scheinen das Training als (reinen) Spaß zu betrachten. Natürlich soll Fußballtraining gerade in den unteren Jahrgängen VOR ALLEM Spaß machen, weshalb ich die meisten Übungseinheiten als Staffelwettkämpfe mit Punkten durchführe und natürlich ein Spiel (welcher Art auch immer) dazu gehört. Aber meiner Meinung nach sollten auch grundlegende fußballerische Fähigkeiten im F-Jugendbereich vermittelt werden.

  • Wir spielen im regulären Punktspielbetrieb des SFV (Stadtverband Dresden) im Pool 4 - das heißt im mittleren Leistungsniveau. Da es bei uns - im Gegensatz zu anderen Organisationen - Tabellen und Punkte gibt (lediglich die Tore werden de facto ignoriert, da immer nur 0:0 bzw 1:0 gewertet wird) und die Kinder auch gewinnen WOLLEN, sind bestimmte Übungen wie Dribbling, Pässe und Finten unerlässlich, um hin und wieder ein Spiel zu gewinnen und den Kindern ein bestimmtes Erfolgserlebnis zu garantieren.


    Ich würde dir empfehlen, zu versuchen, dich dennoch von den Tabellen und Punkten zu lösen. Sie haben in meinen Augen im F-Bereich nichts zu suchen und verführen nur, der Dunklen Seite der Macht nachzugeben. Ich muss gestehen, diesbezüglich aus eigener Erfahrung zu sprechen. Ganz wichtig dabei ist, dass du den Eltern vermittelst, dass Punkte und Tabellen völlig egal sind und weshalb das so richtig ist. Die Kinder wirst du viel leichter überzeugen können als einige Elternteile..


    Was mich persönlich am meisten stört, ist die Tatsache, dass leistungsstarke Spieler auch die disziplinierteren und zuverlässigeren Spieler sind. Nicht nur, dass sie regelmäßiger zum Training erscheinen - sie sind auch disziplinierter, konzentrierter und engagierter (Anstregung und Leistungswille). Gerade die Spieler, die es von ihren fußballerischen Fähigkeiten am nötigsten hätten, bringen nicht (immer) die nötige Disziplin mit und scheinen das Training als (reinen) Spaß zu betrachten. Natürlich soll Fußballtraining gerade in den unteren Jahrgängen VOR ALLEM Spaß machen, weshalb ich die meisten Übungseinheiten als Staffelwettkämpfe mit Punkten durchführe und natürlich ein Spiel (welcher Art auch immer) dazu gehört. Aber meiner Meinung nach sollten auch grundlegende fußballerische Fähigkeiten im F-Jugendbereich vermittelt werden.


    Du hast es mit Kindern zu tun, dem musst du dich stellen. Du kannst von Kindern nicht dasselbe Verhalten erwarten, wie es Jugendliche und Erwachsene zeigen können und überwiegend auch sollten. Kinder musst du begeistern, du musst sie positiv motivieren, musst Geduld und Verständnis haben, musst in allen Situationen Vorbild sein. Du musst dich auf sie einstellen, musst dich darum bemühen, die Welt durch ihre Augen zu sehen.


    Zu deiner Wunschvorstellung: Überleg mal, es ist doch völlig normal und eigentlich leicht zu erklären, dass die Stärkeren gleichzeitig aufmerksamer sind, sie sind einfach vom Fußball begeisterter. Dadurch, dass sie aufmerksam, diszipliniert und zuverlässig sind, bekommen sie positives Feedback: sie werden gelobt und es flutscht. Dadurch werden sie bestärkt, bauen Selbstvertrauen auf, es entsteht eine positive Rückkopplungsschleife. Wenn den anderen Spielern das positive Feedback fehlt, so bleibt ihre Leistungssteigerung im besten Fall hinter dem Optimum zurück, im Normalfall stagnieren sie und die Leistungsschere tut sich auf. Und im schlimmsten Fall erfahren sie negatives Feedback, büßen an Selbstvertrauen ein, flüchten sich in Hampeleien und anderes Gekasper und werden immer schlechter.


    Deine Aufgabe als Trainer ist es in meinen Augen gerade im Kinderbereich, zu versuchen, alle deine Schützlinge so zu fördern, dass sie eine positive Rückkopplungsschleife aufbauen. Bei den Stärkeren ist das naturgemäß viel leichter als bei den Mittelmäßigen. Und bei den Schwächeren ist es die wahre Herausforderung an den Kindertrainer.


    Ohne dir zu nahe treten zu wollen klingt bei dir heraus, dass du noch dazu lernen kannst, was kindgemäßes Training anbelangt. Ich möchte dich dazu einladen, dieses Forum aufmerksam zu studieren, es hat mir und vielen Anderen in der Vergangenheit sehr geholfen. Darüber hinaus empfehle ich dir zum Thema Kindertraining die Angebote des DFB zu nutzen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Viele Dinge, die hier angesprochen wurden kenn ich aus eigener Erfahrung. Vor allem das "Quatschen" beim Erklären einer Übungseinheit ist sehr störend - und nervenaufreibend. Prinzipiell versuche ich die Erklärung so kurz wie möglich zu halten und die Übung so einfach - aber abwechslungsreich wie möglich zu machen. Allerdings benötigt die Erklärung und Demonstartion eine oder anderthalb Minuten (Minimum).


    - Erklärung der Übung
    - Nenne des Schwerpunkts (warum ? worauf kommt es an ?)
    - Demonstration (nur 1 Durchlauf)

    Hallo UK,


    eins vorab - ich habe keine F-Erfahrung und großen Respekt vor allen die das machen. Meine Tipps sind also die eines F-Theoretikers:


    1. Konzipier die Übung nicht von Anfang so abwechslungsreich wie möglich, sondern lass die Spieler erstmal mit einer einfachen Übungsform (sozusagen der Grundübung) beginnen. Ich kann mich an eine Faustformel erinnern, dass die Ersterklärung nicht länger als 30 Sekunden dauern sollte (darauf wird in den Trainerlehrgängen im Kindermodul großer Wert gelegt) Du solltest dann nach und nach die zusätzlichen Elemente einbauen, die die Übung abwechslungsreicher gestalten. Die zusätzlichen Erklärungen laufen i.d.R. mit weniger Störungen ab, weil die Kinder sich bereits in der Übung den ersten Übermut abreagiert haben und zu Atem kommen müssen.


    2. Ich würde am Anfang auch noch auf den Punkt 2: Nennung des Schwerpunktes, worauf kommt es an? verzichten: Loslegen lassen und dann nach erst nach ein paar Minuten die ersten Korrekturen vornehmen (das können sogar am Anfang noch Einzelkorrekturen sein).


    3. schließe ich mich der Meinung der Vorredner an: Ein Co-Trainer wäre schon empfehlenswert.

  • Ohne jemanden auf den Slips tretten zu wollen, aber aus meiner Sicht ist es UNMÖGLICH ein "ordentliches" Training alleine mit


    20 so kleinen Kindern durchzuführen.


    Denn man hat ja hier keine Zeit eine individuelle Fehlerkorrektur durchzuführen und auf die kommt es auch im wesentlichen an.


    Geschweige denn um einmal ein offenes Ohr für sonstige Ansprüche der Kinder zu haben und ganz wichtig - wer bindet ihre SCHUBÄNDER ? =)


    Denn in Wirklichkeit ist man KEIN TRAINER sondern NURBETREUER und Schuhbandbinder (als Synonym für andere Bedürnisse der Kinder in diesem Alter)


    Lg


    stone

  • Und 2-3 Kinder muss ich ca5 mal rufen, wenn alle zusammen kommen sollen.

    Laut bis drei zählen, wer dann noch nicht da ist, macht ne Rolle rückwärts.
    Hilft bis zur E-Jugend definitiv, da normalerweise alle angerannt kommen, wenn du beginnst zu zählen. Außerdem wollen die meisten ne Rückwärtsrolle unbedingt vermeiden.
    Ich hab das auch am Ende beim Aufräumen probiert: "innerhalb von 30 sec. muss alles aufgeräumt sein". Hab gedacht, die brauchen mindestens 2 Minuten, es waren 17 sec...



  • Individuelle Fehlerkorrektur U9 ????? ........................... habe eben noch mal das DFB-Handbuch durchgesehen ............... da steht nichts darüber.


    Da steht lediglich, dass die Techniken in ihrer Grobform erlernt werden sollen. Das müssten dann ja 20 Anti-Fußballer sein, die noch einen Schritt rückwärts laufen, bevor sie schießen.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Germancoach .....


    Individuelle Fehlerkorrektur U9 ????? ........................... habe eben noch mal das DFB-Handbuch durchgesehen ............... da steht nichts darüber.


    Da steht lediglich, dass die Techniken in ihrer Grobform erlernt werden sollen. Das müssten dann ja 20 Anti-Fußballer sein, die noch einen Schritt rückwärts laufen, bevor sie schießen.


    __________________________________


    Selbstverständlich Fehlerkorrektur bei einer U9 oder wann sonst damit beginnen ?


    Und es hat nichts mit Antikicker zu tun und auch nicht um die perfekte Ausführung (Kinder sollen und dürfen Fehler machen), könnte mir vorstellen das du eventuell schon Kinder gesehen


    hast die einen unnötigen Bogen anlaufen oder einen Spitz (so sagt mein bei uns in Ö für einen Schuss mit den Zehen) machen wenn es nicht notwendig


    ist. Das werde ich den Kinderen wohl sagen bzw. zeigen dürfen .


    Wobei so ein Sauspitz auch nicht zu verachten ist, ist er doch eine ansatzlose und die schnellste Schusstechnik. =)

  • Individuelle Fehlerkorrektur U9 ????? ........................... habe eben noch mal das DFB-Handbuch durchgesehen ............... da steht nichts darüber.


    Da steht lediglich, dass die Techniken in ihrer Grobform erlernt werden sollen. Das müssten dann ja 20 Anti-Fußballer sein, die noch einen Schritt rückwärts laufen, bevor sie schießen.


    Auch die Grobform kann grob falsch gemacht werden. Wenn der "Pass mit der Innenseite" stattdessen mit der Pike geschossen wird oder immer ein halbhoher Innenristschuss ist, so sind, wie ich meine, kindgerechte Korrekturen durchaus angebracht. Man darf dann nur nicht den Fehler machen, zu erwarten, dass sämtliche Korrekturen eine Wirkung zeigen, und sollte den F-ling, wenn es einfach nicht klappen will, auch entsprechend früh in Ruhe lassen und den klitzekleinsten Fortschritt loben, damit kein Frust hängen bleibt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Die Kritik an individuelle Fehlerkorrektur (=coaching) finde ich sehr sehr komisch.
    Mit ganzem Respekt. Es ist UNSERE Aufgabe als Trainer, die Fehler der Kinder möglichst früh zu korrigieren. Wenn ich alles falsch mache und der Trainer mir nichts sagt, so muss man sich nicht wundern, wenn ich schlussendlich das Falsche noch automatisiere und alles nur noch falsch mache.


    Korrektur gehört zu unserer Aufgabe.

  • Korrektur gehört zu unserer Aufgabe.


    Ich stimme dir zu, aber der Ton macht bekanntlich die Musik. Und der muss altersgerecht sein. Darin stimmen wir sicherlich auch überein.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Ich stimme dir zu, aber der Ton macht bekanntlich die Musik. Und der muss altersgerecht sein. Darin stimmen wir sicherlich auch überein.


    Absolut einverstanden. Es soll eine Korrektur und kein Zusammenschiss sein. Da hast Du Recht.