Es ist hier schon erwähnt worden und für mich der entscheidende Punkt: Warum hat der DFB dieses Konzept entworfen ? Aushängeschild im internationalen Vergleich ist nun mal die deutsche Nationalmannschaft. An der wird vieles gemessen. 2002 war schon eine Tendenz erkennbar, wurde jedoch verdeckt durch die Vize-Weltmeisterschaft. 2004 brachen dann alle Dämme und alles vorher gewesene wurde in Frage gestellt. Ob nun zu Recht oder nicht ist sicherlich diskussionswürdig. Zumindest wurde deutlich, dass andere Nationen aufgeholt und uns teilweise überholt hatten. Es musste also ein Konzept her. Ausgesprochen positiv finde ich dabei den Umstand, dass man sich bei der Konzeption und Umsetzung auch Fachleute ausserhalb des Fußballs geholt hat. Der für mich springende Punkt ist jedoch die Zielrichtung des Konzeptes: Talentförderung und je weiter es nach oben geht die Aus- und Fortbildung von Spitzensportlern. Da hat der DFB nie einen Hehl draus gemacht. Und die Förderung beginnt an den Stützpunkten ab D-Jugend. Für mich absolut nachvollziehbar.
Dabei hat der DFB, wohlwissend das es sich dabei um das Fundament handelt, aber auch nicht den Fehler gemacht, den Kinderfußball gänzlich außer Acht zu lassen. Vielleicht wäre es konsequenter gewesen, dies den Landesverbänden zu überlassen und hier durch Trainerfortbildungen o.ä. lediglich unterstützend tätig zu sein. Den Aufschrei hätte ich aber hören mögen. Also hat man für jeden einsehbar ( Online-Datenbank ) auch diesen Bereich eingeschlossen, die C-Lizenz Breitensport eingeführt und unterstützt hier im Rahmen von Schirmherrschaften Projekte. Und man hat sehr wohl eine Alterseinteilung vorgenommen nämlich nach deren wichtigen entwicklungsbedingten Unterschieden. Ich persönlich lese dort folgendes heraus: Minis : Geringe Konzentrationsfähigkeit, Hauptschwerpunkt Köperschulung. Ich verbinde hiermit die Begriffe Gleichgewichtssinn und Rhythmusfähigkeit. F-Jugend: Im Vergleich zu den Minis verbesserte Konzentrationsfähigkeit. Erlernen der Techniken in der Grobform. Und hier stoppe ich mal. Für den gesamten Bereich Kinderfußball wird der Grundsatz angesprochen: Vom Einfachen zum Schweren, vom Einfachen zum Komplexen. Was heißt das für die Praxis? Was ist gemeint mit Schwer und Komplex ? Hier schließe ich mich hinsichtlich der Interpretation dem Posting von Tirus an.
Und auf meine persönliche Situation bezogen: Zunächst nur von D-Jugend aufwärts trainiert. Dann durch großen Junior zum Minikickertrainer geworden. Möchte diese Erfahrung nicht missen und eines ist mir sehr schnell klar geworden: Kinderfußball ist eine Welt für sich ! Da verbrauchst Du einiges an Kraft und Konzentration nur für das Umfeld als Kommunikator und Koordinator ( Eltern/Verein). Die Trainingszeit alleine mit den Kindern ist da oft pure Erholung. Bin auch heilfroh das ich gleich zu Beginn meiner Zeit als Minikickertrainer u.a dieses Forum entdeckt habe. Da tummeln sich allerhand Leidensgenossen und viele haben mit den gleichen Problemchen zu kämpfen. Ab D-Jugend kann man sich immer mehr um die Truppe an sich kümmern, da das Umfeld auf einige Wenige zusammen schrumpft. In die Trainingsdatenbank habe ich mal kurz rein geschaut und für mich entschieden, dass diese nur bedingt passig für meine Jungs ist und die sind für mich entscheidend. Dabei immer mit Blick über den Tellerrand durch den persönlichen Austausch mit Trainern befreundeter Vereine, welcher sich im Laufe der Zeit automatisch ergibt. Die haben eine ähnliche Konstellation und das bringt mir mehr als ein Blick auf die Datenbank. Wie Günter schon sagt, die eigene Realität ist entscheidend. Der DFB ist für mich nicht nur geografisch weit weg. Aber der dort genannte Grundsatz vom Einfachen zum Komplexen im Bezug auf Überzahl-/Unterzahlspiele zur spielnahen Festigung der Techniken ist für mich kein Widerspruch. So denke ich soll es auch verstanden werden.