Wo widerspricht sich der Dfb hinsichtlich seines Ausbildungskonzeptes, wo ist er unglaubwürdig, verwirrend; was fällt Euch dazu ein

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  • Es ist hier schon erwähnt worden und für mich der entscheidende Punkt: Warum hat der DFB dieses Konzept entworfen ? Aushängeschild im internationalen Vergleich ist nun mal die deutsche Nationalmannschaft. An der wird vieles gemessen. 2002 war schon eine Tendenz erkennbar, wurde jedoch verdeckt durch die Vize-Weltmeisterschaft. 2004 brachen dann alle Dämme und alles vorher gewesene wurde in Frage gestellt. Ob nun zu Recht oder nicht ist sicherlich diskussionswürdig. Zumindest wurde deutlich, dass andere Nationen aufgeholt und uns teilweise überholt hatten. Es musste also ein Konzept her. Ausgesprochen positiv finde ich dabei den Umstand, dass man sich bei der Konzeption und Umsetzung auch Fachleute ausserhalb des Fußballs geholt hat. Der für mich springende Punkt ist jedoch die Zielrichtung des Konzeptes: Talentförderung und je weiter es nach oben geht die Aus- und Fortbildung von Spitzensportlern. Da hat der DFB nie einen Hehl draus gemacht. Und die Förderung beginnt an den Stützpunkten ab D-Jugend. Für mich absolut nachvollziehbar.


    Dabei hat der DFB, wohlwissend das es sich dabei um das Fundament handelt, aber auch nicht den Fehler gemacht, den Kinderfußball gänzlich außer Acht zu lassen. Vielleicht wäre es konsequenter gewesen, dies den Landesverbänden zu überlassen und hier durch Trainerfortbildungen o.ä. lediglich unterstützend tätig zu sein. Den Aufschrei hätte ich aber hören mögen. Also hat man für jeden einsehbar ( Online-Datenbank ) auch diesen Bereich eingeschlossen, die C-Lizenz Breitensport eingeführt und unterstützt hier im Rahmen von Schirmherrschaften Projekte. Und man hat sehr wohl eine Alterseinteilung vorgenommen nämlich nach deren wichtigen entwicklungsbedingten Unterschieden. Ich persönlich lese dort folgendes heraus: Minis : Geringe Konzentrationsfähigkeit, Hauptschwerpunkt Köperschulung. Ich verbinde hiermit die Begriffe Gleichgewichtssinn und Rhythmusfähigkeit. F-Jugend: Im Vergleich zu den Minis verbesserte Konzentrationsfähigkeit. Erlernen der Techniken in der Grobform. Und hier stoppe ich mal. Für den gesamten Bereich Kinderfußball wird der Grundsatz angesprochen: Vom Einfachen zum Schweren, vom Einfachen zum Komplexen. Was heißt das für die Praxis? Was ist gemeint mit Schwer und Komplex ? Hier schließe ich mich hinsichtlich der Interpretation dem Posting von Tirus an.


    Und auf meine persönliche Situation bezogen: Zunächst nur von D-Jugend aufwärts trainiert. Dann durch großen Junior zum Minikickertrainer geworden. Möchte diese Erfahrung nicht missen und eines ist mir sehr schnell klar geworden: Kinderfußball ist eine Welt für sich ! Da verbrauchst Du einiges an Kraft und Konzentration nur für das Umfeld als Kommunikator und Koordinator ( Eltern/Verein). Die Trainingszeit alleine mit den Kindern ist da oft pure Erholung. Bin auch heilfroh das ich gleich zu Beginn meiner Zeit als Minikickertrainer u.a dieses Forum entdeckt habe. Da tummeln sich allerhand Leidensgenossen und viele haben mit den gleichen Problemchen zu kämpfen. Ab D-Jugend kann man sich immer mehr um die Truppe an sich kümmern, da das Umfeld auf einige Wenige zusammen schrumpft. In die Trainingsdatenbank habe ich mal kurz rein geschaut und für mich entschieden, dass diese nur bedingt passig für meine Jungs ist und die sind für mich entscheidend. Dabei immer mit Blick über den Tellerrand durch den persönlichen Austausch mit Trainern befreundeter Vereine, welcher sich im Laufe der Zeit automatisch ergibt. Die haben eine ähnliche Konstellation und das bringt mir mehr als ein Blick auf die Datenbank. Wie Günter schon sagt, die eigene Realität ist entscheidend. Der DFB ist für mich nicht nur geografisch weit weg. Aber der dort genannte Grundsatz vom Einfachen zum Komplexen im Bezug auf Überzahl-/Unterzahlspiele zur spielnahen Festigung der Techniken ist für mich kein Widerspruch. So denke ich soll es auch verstanden werden.

  • Muss ich irgendwas in den Einstellungen vornehmen, damit ich vor dem Absenden eines gerade verfassten Postings auch die zeitgleich erstellten Beiträge anderer User sehe ? Fällt mir jetzt gerade wieder auf. Irgendwie haut das bei mir nie hin ;(

  • Muss ich irgendwas in den Einstellungen vornehmen, damit ich vor dem Absenden eines gerade verfassten Postings auch die zeitgleich erstellten Beiträge anderer User sehe ? Fällt mir jetzt gerade wieder auf. Irgendwie haut das bei mir nie hin


    Nein das liegt nicht an deinen Einstellungen. Alle Beiträge die erstellt wurden bevor du auf Antworten geklickt hast stehen unter dem Antwortfeld. Am besten ist immer den Browser ab und zu mal während der erstellung deines Beitrages zu aktualisieren. Da neuerdings eure Antworten, auch wenn sie nicht abgeschickt wurden gespeichert werden, ist das kein Problem. Dann erscheinen auch die Antworten, die während deiner Beitragserstellung erstellt wurden unter dem Antwortfeld.


    So jetzt zu Thema:


    Das DFB Konzept ist sich eine gute Sache. Aber man sollte nie vergessen, das dieses Konzept darauf ausgerichtet ist mehr Talente hervor zu bringen. Was ansich auch der richtige Weg ist. Doch es bringt aus meiner Sicht für den Breitensport auch Probleme mit sich, zum Beispiel wenn Trainer sich nur daran orienitieren und außer acht lassen auf welchem Leistungsniveau sich ihre Mannschaft befindet. Denn der große Teil der Fußballtrainer im Jugendbereich ist nicht so engagiert und bildet sich weiter, wie die Teilnehmer im Forum hier. Deswegen ist es als Fundament eine gute Sache, aber nicht blind auf jede Manschaft anwendbar und das vermittelt es leider.


    Und nicht alle Spieler eines Teams fangen im selben Alter an Fußball zu spielen. Soll ich den Spieler keine Möglichkeit geben wichtige Schwerpunkte zu erlernen?


    Und genau das ist es was mir fehlt! Man sollte auch deutlich vermitteln das Fußballtraining individuell zusammengestellt werden muss. Die Trainingspläne und Übungen sind nämlich auch nur für eine bestimmte Alterklasse online gestellt, aber es wird nicht vermittelt, das diese natürlich auch in den anderen Altersklassen weitergeführt werden können. Gerade wenn man sich nicht im Leistungsbereich befindet sollte das Konzept nur als Fundament dienen.


    Gruß Sven

    Fußballtraining online ist unsere Passion. Mit Soccerdrills Fußballtraining, Bambini-Fussablltraining.de stellen wir jedem Fußballtrainer umfangreiche Materialien zur Verfügung um sein Fußballtraining optimal zu gestalten. Mit unseren kostenloses Fußballübungen könnt ihr euer Fußballtraining optimal gestalten. In unserem Fußballtraining Magazin findet ihr Tipps und Trick zum Trainerdasein.

  • Taktik heißt einen Plan davon zu entwickeln erfolgreich Fussball zu spielen. Diesen Plan als Trainer zu vermitteln ist ein langwieriger Prozess, der mindestens über den gesamten Jugendzeitraum der Spieler geht. Einem Erst- oder Zweitklässler versuchen, diesen Plan zu vermitteln, wäre zu früh, weil ihm das Verständnis davon noch fehlt.
    Im Kleingruppentraining aber kleine Teile davon alters- und leistungsgerecht zu vermitteln, das geht schon. Wichtig ist aber die Reihenfolge im Jugendalter nicht durcheinander zu bringen. Was nützt es zu wissen, wann der richtige Zeitpunkt zum Abspielen ist, wenn man den Ball nicht am Fuß halten kann oder noch keinen Pass zustande bringt? Ein 4 : 2 oder 3 : 2 in Kreisform ("Schweinchen in der Mitte" ) bekommen die jungen Kicker schon einigermaßen hin, die Entwicklung eines Überzahlspiels aber von einer durchschnittlich talentierten F-Jugend-Mannschaft im Spielverlauf zu erwarten, wäre doch etwas verfrüht. Weil Jugendtraining aber immer das langfristige Ziel einer vollständigen fussballerischen Ausbildung hat, ist der Weg dorthin wichtig.


    Da kommt der bereits mehrfache Hinweis: das die Übungsformen der DFB-Online-Datenbank als Angebote zu nehmen und für seine Bedürfnisse individuell anzupassen gerade richtig! Auch mein Rat an Andre, den DFB darauf aufmerksam zu machen, das Ziel von Unter- und Überzahlsituationen im F-Jugendbereich klarer zu definieren, weil es sonst als Taktikvorgaben mißverstanden werden kann, ging in diese Richtung.


    Gerade, weil F-Jugend ausschließlich im Breitensportbereich stattfindet, sollten hier auch die Schwerpunkt-Übungsangebote liegen. Wenn sich der DFB darüber ein wenig Gedanken macht, werden die nächsten Übungen im DFB-Online sicherlich noch besser für diese Klientel passen.

  • Im Kleingruppentraining aber kleine Teile davon alters- und leistungsgerecht zu vermitteln, das geht schon. Wichtig ist aber die Reihenfolge im Jugendalter nicht durcheinander zu bringen. Was nützt es zu wissen, wann der richtige Zeitpunkt zum Abspielen ist, wenn man den Ball nicht am Fuß halten kann oder noch keinen Pass zustande bringt?

    Das ist vollkommen richtig. Selbstverständlich muss gerade im Kinderfußball der bedeutend größte Trainingsanteil auf der Entwicklung der Technik und Koordination liegen. Die von mir skizzierten Übungen sollen auch erst nach dem Erreichen eines gewissen Niveaus des Dribblings und Passspiels erfolgen um in spielnahen Situationen den richtigen Einsatz unterschiedlicher Techniken zu erarbeiten.
    Denn, um deinen Satz umzuformulieren, was nützt der beste Dribbler oder Ballverteiler wenn er im Spiel ständig die falschen Lösungen auswählt.


    mfg Tirus

  • Steini,


    du meinst, dass der Dfb. sein Konzept nur für die Eliteförderung erschaffen hat, ....ist faktisch so richtig, ...habe ich auch so verstanden.


    Stellt sich die Frage, was das Konzept erfaßt. Das hast du schon gut beschrieben, aber in einer Sache bin ich mir nicht sicher ob du das gleiche denkst bzw. einer einem Trugschluß unterliegt, ...drum benenne ich es zur Sicherheit nochmals.


    Die -aus meiner Sicht- fehlerhafte Trainingsonlinebank ist nur ein Teil des Konzeptes. Ich müßte es genau nachschauen wo der Dfb es erwähnt...ich glaube im sammerischen Ausbildungskonzept selbst steht es irgendwo erwähnt....dass das Ausbildungskonzept auch für den Breitensport steht.


    Warum sollte der Dfb auch eine Trainingsonlinebank zur Verfügung stellen oder sein/das Ausbildungskonzept öffentlich posten, ...für die eigenen Leute bestimmt nicht. Das Konzept beinhaltet ja, dass die Basis bestmögliche Förderung durch z.B. gute altersgerechte Trainings vornimmt, damit die etwaigen Talente auch bestmöglich abseits des Dfb bereits geschult werden. Also "unten" solls losgehen und das bei den Minis. Da geht ein Zahnrad ins andere über...es ist ein Mosaik.


    Ich bin der Meinung, dass das Thema recht interessant und lehrreich für uns alle ist. Um so wichtiger ist es, das Konzept auch zu verstehen und auch, genau und exakt zu beschreiben, um welchen Teil des Konzeptes es sich handelt, von dem man spricht. Im Prinzip sehe ich das so, dass man eigentlich nicht einfach nur vom Konzept sprechen kann....das ist zu global...man muß wissen und es benennen, um welchen Teil des Konzeptes es sich handelt.


    Die Trainingsonlinebank ist nicht für unmittelbar für die Elite, es ist für den Breitensport als Anhalt gedacht und indirekt dadurch dann doch wieder für die Elite, weil man will ja kein Talent nicht sichten und nicht nicht gefördert wissen, ...was ja das Ziel des Konzeptes ist...so habe ich es verstanden und so benenne ich es mit meinen Worten und zwar auf den Nenner benannt.

  • Andre


    Völlig korrekt das dieses Konzept auch den Breitensport beinhaltet. Aber eben in erheblich geringerem Umfang als die Fokussierung auf das Leistungssegment. Die Grundaussage für den Breitensportbereich Mini - F z.B. ist doch u.a. das eben die Konzentrationsfähigkeit nur schwach ausgeprägt ist und weitere Merkmale wie Orientierungs- und Differenzierungsfähigkeit erst zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt werden. Das ist zunächst mal ja schon seit längerem bekannt, warum wird es denoch im Konzept explizit erwähnt ? Hier denke ich soll gerade Einsteigern vermittelt werden, labert die Kids nicht zu, reglementiert nicht jeden Schritt im Training oder Spiel, verlangt nicht Dinge von ihnen, die sie ( grundsätzlich ) noch nicht leisten können und und und. Eben allgemeingültige Regeln, auf die man mit logischem Menschenverstand und einigermaßen vorhandenem Grundwissen auch so kommen sollte. Ich kann nur immer noch nicht den Widerspruch erkennen. Im anderen Thread sollte doch deutlich geworden sein, dass es bei Überzahl-/Unterzahlübungen auf die Zielrichtung ankommt und wenn die stimmt und beherzigt wird, ist doch alles im Rahmen der jeweiligen Altersklasse. Die Onlinebank kann nur beispielhaft sein und ich glaube anders ist sie auch nicht gemeint. Habe das schon mal erwähnt, wer den Königsweg zur perfekten Vermittlung des Fußballspiels heraus gefunden hat, sollte sich das schnellstens patentieren lassen. Warum sollte man das vom DFB erwarten.


    Aber der Tipp mit der Mail ist doch gut. Schreibe ihnen das Deiner Meinung Widersprüche zu erkennen sind. Die Antwort dürfte für uns alle interessant sein.

  • für mich persönlich ist es von entscheidender Bedeutung von welcher Basis d.h. Grundvorraussetzung der DFB bei seinem Trainingskonzept ausgeht.


    ein Beispiel: in der von mir zulezt betreuten Mannschaft in F,E und D waren mangels Masse immer 2 Jahrgänge vertreten. der Altersunterschied zwischen dem ältesten und jüngsten Spieler betrug im Extremfall 23 Monate und 14 Tage. ausserdem gab es noch die sogenannten Frühentwickler und auch retardierte Kinder.
    Jeder der mit Kindern zu tun hat, weiss, dass da in der Entwicklung Welten liegen.


    ich hab also den Fast-EJugendpieler und den eigendlich noch Bambini in der F.


    wie kann da von dem F-Ling als Einheit geredet werden?


    da setzt sich dann natürlich nach oben fort.


    weder beim DFB noch bei Coerver hab ich hierzu was gelesen oder vielleicht auch überlesen.


    Hab mal eine Aussage bekommen, dass der DFB als Grundbasis. den ersten gesichteten Jahrgang als Basis genommen hätte (d.H. man das das Können von gesichteten Kindern eines Jahrganges zu Grunde gelegt) . ist aber nicht belegt.


    Bezeichnend jedoch, dass der DFB seine Fortbildungsmassnahmen grundsätzlich mit gesichteten Mannschaften durchführt.


    Demzufolge kann sowohl Cörver wie auch DFB- Trainingskonzept für die Altersgruppe nur eine Richtschnur sein.


    wohlgemerkt ich spreche hier ausschliesslich über Trainingskonzept nicht über die grundätzliche Phylosophie.



    gg

  • Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie der DFB auf die vermeintlichen Widersprüche reagiert.


    Denn was für einige durchaus nützliche Übungen für den untersten Jugendbereich sind, halten andere für reichlich verfrüht. Ich denke, es wäre auch an der Zeit, das der gesamte Jugendbereich nicht nur anhand einzelner Übungen erneuert wird, sondern systematisch auf die heutige Situation angepaßt wird. Ob es zum einen die größeren Defizite im koodinativen Bereich der Kinder sind, die durch verstärkte Bemühungen im Training aufgeholt werden müssen oder im späteren Jugendbereich ein anderer taktischer Einfluß. Denn immer mehr Teams versuchen hier einen Weg vom gegner- um ballorientierten Spiel zu finden.


    Ich denke schon, das die Anregungen beim DFB auf fruchtbaren Boden treffen könnten, die Realitäten anzupassen bzw. zu präzisieren oder Lücken im System zu schließen. Weil sich der Fussball ständig ändert, braucht es auch eine jeweils bestmögliche Beschreibung der Realitäten und der Wegen zum gewünschten Ziel einer vollständigen Ausbildung nach neuesten Erkenntnissen. Ein Programm kann nur so gut sein, wie es mit großem Interesse gepflegt wird!


    Natürlich würde ich mir auch wünschen, das auf den Lehrfolien der Trainerausbildungen endlich auch Mädchen und Frauen als Spielerinnen wie als Trainer vorkommen. Denn im weiblichen Fussball läßt sich nicht alles 1 : 1 vom männlichen Fussball übernehmen. Und schlußendlich schlägt mein Herz auch für die Torleute, der Weg sich vom passiven Linienartisten zum aktiven Torspieler verändert hat und noch weiter verändern wird, aber fast noch gar nicht in der DFB-Trainerausbildung beschrieben wurde.

  • Das Konzept des DFB und die Frage, ob es schlüssig und/oder verwirrend ist, ist aus meiner Sicht nicht wirklich das Problem. Als Problem erscheint mir eher das Interesse, die Beobachtungsgabe und die Fähigkeit zur Analyse und Schlussfolgerung bei den Trainern. Der idealtypische Trainer, der sich intensiv mit dem DFB-Konzept beschäftigt, schaut sich auch andere Quellen wie Horst Wein, Coerver o.ä. an und wird aus allen Ansätzen Punkte übernehmen, die ihm sinnvoll erscheinen und die logisch nachvollziehbar sind. Diese wird er ins Training einbauen, beobachten und erkennen, was in der eigenen Trainingsgruppe funktioniert und was (noch) nicht, woraufhin er seine Inhalte anpasst. Dabei wird er versuchen, wie es Tirus so schön beschrieben hat, die Kinder nicht zu instruieren, sondern zu stimulieren. Dieser Trainer wird vermutlich auch über "Unstimmigkeiten" im DFB-Konzept stolpern, wird diese aber aufgrund seines umfassenden Wissens, seiner reichen Erfahrung und seiner Fähigkeit zur Analyse leicht auflösen können. Existenz und Inhalt dieses Threads sind Beleg dafür.


    Von meinen ca. 25 Jugendtrainern sind aber nur etwa die Hälfte offen genug und/oder intellektuell dazu in der Lage das oben beschriebene auszuführen und davon ist maximal noch ein Drittel Willens den dafür notwendigen Aufwand zu treiben. Übrig bleiben 3 oder 4 "Verrückte", die sich wirklich mit dem Thema auseinander setzen. Für mich ist daher die Frage, ob das DFB-Konzept 100% stimmig ist, zwar diskutabel aber nicht wirklich kriegsentscheidend. Mich würde vielmehr interessieren, wie man Trainer stimuliert. Wie man ihr Interesse zur Auseinandersetzung mit methodischen Ansätzen weckt, ihre Fähigkeit zur Analyse und Reflexion verbessert und sie dazu bringt, sich so intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, wie die Teilnehmer dieses Forums. Für solche Trainer sind die existierenden Konzept, trotz möglicher Schwächen und Widersprüche, dann absolut hinreichend, da sie nicht einfach unkritisch oder gar dogmatisch 1:1 übernommen werden.

  • Ranwie


    ich teile dein Statement zu 100 Prozent...im Kern hast du wirklich recht und gut geschlußfolgert, ..finde ich gut.


    Das du das hier postest, ist auch mehr als legitim.


    In der Frage was man tun kann, um die Trainer dazu zu bekommen....fände ich es sehr vorteilhaft, hier einen eigenen Thread mit einem Link hier und im neuen Thread zu eröffnen. Ist nur ein Vorschlag, mußte nicht. Gruß Andre

  • Ranwie


    Ich bin im letzten Jahr jeweils auf Bitten unterstützenderweise von G-B Jugend durch unsere SG gereist. Mal konnte ich helfen, mal nicht. Ich habs ja auch nicht erfunden. Ich könnte Dir aber über die dabei gemachten Erfahrungen einen seitenlangen Erfahrungsbericht schreiben. Sowohl was die zwischenmenschliche als auch die fußballerische Komponente betrifft. Im Moment hätte ich sogar die Zeit dazu :) Ich gehe aber nur kurz auf einige Aspekte Deines Postings ein, weil es sonst diesen Thread kaputt macht:


    Zitat

    seines umfassenden Wissens, seiner reichen Erfahrung


    Ein 17jähriger hatte mich einige Wochen bei meiner E unterstützt. Der hatte noch gar keine Erfahrung und Wissen was die Funktion als Trainer betrifft, hatte aber eben Interesse daran. Anfänglich war er natürlich noch ein bischen Zurückhaltend, aber das hatte sich nach und nach gelegt. Ab diesem Zeitpunkt war er kaum noch zu bremsen. Meine Spieler hingen an seinen Lippen wenn er was erklärt hat und er hat die vorgegebene Thematik innerhalb der TE auf den Punkt getroffen. Dabei baute ein Teil auf dem anderen auf, wenn es Zeit dazu war. Hatte schon fast Schwierigkeiten noch dazwischen zu kommen :) Respekt kann ich nur sagen. Also scheint es nicht zwangsläufig mit Erfahrung und Wissen zusammen zu hängen. Zeigen ja auch User in diesem Forum. Erfahrung und Wissen machen sicherlich vieles leichter. Und zu ihm muss ich sagen, dass er als Spieler innerhalb seines Teams Führungsaufgaben wahrnimmt, ohne sich damit in den Vordergrund setzen zu wollen.


    Zitat

    schaut sich auch andere Quellen wie Horst Wein, Coerver o.ä. an und wird aus allen Ansätzen Punkte übernehmen, die ihm sinnvoll erscheinen und die logisch nachvollziehbar sind. Diese wird er ins Training einbauen, beobachten und erkennen, was in der eigenen Trainingsgruppe funktioniert und was (noch) nicht, woraufhin er seine Inhalte anpasst.


    Du hast es schon angesprochen: Um das zu können, muss eine Fähigkeit vorhanden sein:


    Zitat

    die Beobachtungsgabe und die Fähigkeit zur Analyse und Schlussfolgerung bei den Trainern


    Könnte hier einige praktische Beispiele nennen, würde aber zu weit führen. Nach meinen gemachten Erfahrungen war sehr oft die Analyse von "Problemen" falsch. Nun ist es als neutraler Beobachter sicherlich einfacher als oftmals bei der eigenen Truppe. Keine Frage. Hier hilft aber die von Dir angesprochene Selbstreflektion, zu der leider auch nicht jeder fähig ist.


    Kurz gesagt: Der "Stimulation" von Trainern sind Grenzen gesetzt. Umso kleiner der Verein, umso schwieriger wird die Umsetzung. Die "Verrückten" nach allen Möglichkeiten unterstützen und sie fördern und dabei hoffen, dass sich andere anstecken lassen oder sich zumindest was abschauen. Gastreferenten einladen, auch auch aus Themengebieten ausserhalb des Fußballs. Zusätzlich den Verband ansprechen hinsichtlich kurzfristiger Trainerfortbildung mit Schwerpunktthemen. Förderung vom Erfahrungsaustausch unter den eigenen Trainern mit denen benachbarter Vereine. Da gibt es bestimmt auch "Verrückte" und Ansprechen kostet nichts. Es gibt da Möglichkeiten, aber die Erwartungshaltung darf nicht zu hoch sein. Wir haben durch unsere "Maßnahme" einen richtig guten 17jährigen Trainer dazu gewonnen. Ist doch eigentlich 'ne gute Quote, oder?

  • Habe eine Mail an den Dfb geschickt, Reaktion/Antwort steht aus, Gruß Andre

  • Von meinen ca. 25 Jugendtrainern sind aber nur etwa die Hälfte offen genug und/oder intellektuell dazu in der Lage das oben beschriebene auszuführen und davon ist maximal noch ein Drittel Willens den dafür notwendigen Aufwand zu treiben. Übrig bleiben 3 oder 4 "Verrückte", die sich wirklich mit dem Thema auseinander setzen. Für mich ist daher die Frage, ob das DFB-Konzept 100% stimmig ist, zwar diskutabel aber nicht wirklich kriegsentscheidend. Mich würde vielmehr interessieren, wie man Trainer stimuliert. Wie man ihr Interesse zur Auseinandersetzung mit methodischen Ansätzen weckt, ihre Fähigkeit zur Analyse und Reflexion verbessert und sie dazu bringt, sich so intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, wie die Teilnehmer dieses Forums. Für solche Trainer sind die existierenden Konzept, trotz möglicher Schwächen und Widersprüche, dann absolut hinreichend, da sie nicht einfach unkritisch oder gar dogmatisch 1:1 übernommen werden.



    du schilderst die Problematik vor Ort.


    das Forum hier ist nicht repräsentativ, sondern wie du schreibst, hier sind Fussballverrückte (positv gemeint)


    breitflächig vor Ort eine Wirkung zu erzielen, gäbe es schon Möglichkeiten.


    die Phylosophie im Kinderfussfussball bzw. Jugendfussball vorerst auf minimale einfache aber richtungsweisend Art herunterzu definieren.
    Details aussen vorlassen.


    die DFB Richtlinienen (mit Coerver oder Wein befasst sich eh nur eine Minderheit, wenn überhaupt) bekanntzumachen (viele kennen die gar nicht), die vielleicht nur als Hilfe, nicht als Vorgabe, dazustellen.


    bei 25 Trainern, kommen die DFB Ausbilder gerne vor Ort, dies würde ich vorerst als Hauptansatzpunkt sehen.


    aufbauend darauf lässt sich das Ganze dann intensivieren.


    ich weiss, das widerspricht den Vorstellungen, vieler Schreiber diese Forums, aber wir sind die absolute Minderheit, und es ist nicht damit getan zu jammern, sondern
    Lösungen zu finden, um das etwas zu ändern


    gg

  • Natürlich, die junggebliebenen "Alten" sind immer noch die besten Trainer!


    Schon Beizeiten nach jungen Trainertalenten Ausschau zu halten, kann mehr als ein guter Ersatz sein. Spieler aus der C, B und A-Jugend, die Bock darauf haben, erste Trainererfahrungen im F- und E-Jugend-Bereich machen zu lassen, ist in gut geführten Vereinen heutzutage längst keine Seltenheit mehr!


    Natürlich kann man auch das DFB-Mobil, Stützpunkttrainer, ect. kommen lassen, wenn der Bedarf mit anderen Vereinen gebündelt wird! Man sollte sich allerdings hüten, den Maßstab weit über den zu setzen, was gute Vereinstrainer mit starkem Praxisbezug zu leisten vermögen.


    Der Erwerb einer Trainerlizenz schadet in den seltensten Fällen! Wird dort über einen gewissen Zeitraum theoretisch wie praktisch Wissen vermittelt und über den Austausch mit anderen Trainern auch Kompetenz erworben, den man danach selbstverständlich vertiefen muß!


    Nicht jedem Trainer kann man helfen! Aber man sollte bei Zeiten die Unbelehrbaren durch noch Formbare austauschen! Durch das ständig wachsende Freizeitangebot und die gleichzeitig zurückgehenden Nachwuchszahlen wird auch auf die Vereine ein Erfolgsdruck kommen, der keine anderen Alternativen übrigläßt, will man auch in Zukunft existieren!

  • Nicht jedem Trainer kann man helfen! Aber man sollte bei Zeiten die Unbelehrbaren durch noch Formbare austauschen!


    Für mich der Satz 2012 hier im Forum ... schon jetzt. :thumbup:

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Für mich der Satz 2012 hier im Forum ... schon jetzt. :thumbup:

    Ja, wohl wahr. Wenn man denn überhaupt die Möglichkeit hat diese Trainer zu ersetzen. Das Angebot ist nämlich meist recht mau.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Schon Beizeiten nach jungen Trainertalenten Ausschau zu halten, kann mehr als ein guter Ersatz sein


    wie wärs damit:


    jeder "Alt"trainer verpflichtet sich einen Jungtrainer an Land zu ziehen den er 1 Jahr als Co-Trainer vorausbildet.


    das ist absolut ernst gemeint.


    gg

  • wie wärs damit:


    jeder "Alt"trainer verpflichtet sich einen Jungtrainer an Land zu ziehen den er 1 Jahr als Co-Trainer vorausbildet.


    das ist absolut ernst gemeint.


    An sich eine gute Idee, aber damit haben aber Quereinsteiger wie ich, also der typische Papa-Trainer, wie er bei Kindermannschaften doch recht häufig ist, aber so ihre Probleme, weil sie bzw. wir die älteren Jugendmannschaften gar nicht kennen. Da sollte IMHO der Trainer der entsprechenden Mannschaften sowie die Jugendleitung auch ihren Beitrag leisten. Ich stelle mir das also so vor, dass Jugendleitung und Trainer der älteren Jugendmannschaft den älteren Jugendspielern etwas über das Traineramt erzählen und dafür werben, und zum Schluss fragen, ob nicht welche Lust haben, nächstes oder übernächstes mal kommt dann der fragliche Kindertrainer, stellt sich vor, und dann guckt man, wie viele Interessenten es gibt. Evtl. bringt der Kindertrainer auch ein paar seiner Kids mit, falls das für sinnvoll erachtet wird.


    Aber ihm alleine würde ich die Aufgabe nicht übertragen, da müssen schon mehrere dran rackern.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Moin Männers,


    in meinem alten Verein -cirka 40 Mannschaften, Stadteilverein einer Kleinstadt mit 6 Fußballvereinen, wurde vor geschätzt 10 Jahren damit angefangen, Jungtrainer aus der C, B, A Jungend zu rekrutieren. Die haben nachts in der Kneipe auch keinen über den Kopf bekommen, sondern sind aus freien Stücken dazu gekommen. Mein ältester Sohn spielt noch in der B und macht seit Saisonbeginn eine E 3 zusammen mit einem A Spieler. Eine Spielermutter erledigt den Orgateil und tippt die Spieler zu Punktspielen in den PC. Ich stehe da mit Rat im Hintergrund und versorge meinen Sohn ein wenig mit Lektüre. Gefragt wurden die durch den Jugendvorstand + Koordinator.
    Bekommen tun die 50 Euro im Monat und die teilen die sich....das möchte ich nicht unerwähnt lassen. Die Jungtrainer erledigen zur Zeit einen Hallentermin die Woche. Im Sommer geben sie ein Training die Woche für die Mannschaft und sind anwesende Helfer, wenn Spieletrainings der gesamten Altersgruppe (alle E Mannschaften) abgehalten werden. Dieser Verein verfügt über 100 Trainer + ein paar mehr! Ich hätte zur Zeit keine Chance als D Trainer dort, man hat kein Trainerproblem und das ist gut so. Sicherlich wird auch mal ein Trainer gesucht. Wenn die Jungtrainer "durchwachsen"...wird die Suche wohl nur kurz sein müssen.


    Nun bin ich ja im anderen Verein. Dort mache ich die Trainerausbildung mit. Wir sind ein Gruppe bald Qualifizierter mit einem Anteil von geschätzt 40 Prozent Schülertrainern im Alter von 16 bis 19 Jahren (cirka 30 Teilnehmer), die alle schon ein bis zwei Jahre eine Mannschaft des unteren Jugendbereichs als Co.- oder Haupttrainer begleiteten. In der kommenden Saison könnte es sein, dass mir ein Spieler der B zur Seite gestellt wird. Darauf freue ich mich, ich habe dazu selbstverständlich grünes Licht gegeben...nur so gehts. Warum seit ihr da nicht schon längst selber drauf gekommen? Macht es, ist sinnvoll, kostengünstig....man bindet Mitglieder an den Verein und das meist sehr langfristig.


    Einen sarkastischen Nebensatz -auch unpassend zum Thema- ....Mitglieder an den Verein binden....erfaßt ein riesen Thema mit oftmals hohem Potenzial an Problemlösungen wie ich finde. Diese Mitglieder....also besser gesagt....diese potenziellen Trainer von Morgen sind Eure Spieler in der F, E, D usw.. und das in Eurem Kleindorfverein :) . Da ist es wirklich ungünstig, wenn man sie auf der Bank schmoren läßt, sie anschreit, sie auf festen Positionen spielen läßt, nicht altersgerechtes Training gibt ODER dabei langfristig zuschaut, wie es andere mit ihnen machen. Langfristig gesehen sind das die Gründe dafür, warum der Spieler wieder aufhört und verschwindet, ....und das gilt nicht nur für die eher Untallentierten oder weniger Talentierten, sondern auch für die Supermegatalentierten! Genau das ist der Punkt über den es für den klugen Mann gilt, mal drüber nachzudenken. Gruß 8)