Wissen kontra Können ?

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  • zuviel Wissen, vor allem der Versuch dieses Wissen an den Kunden weiterzugeben verhindert einen guten Verkäufer.


    So oder ähnlich war eine Kernaussage eines jeden Verkaufstrainers die ich erleben durfte.


    analoge Folge:


    zuviel Wissen, vor allem der Versuch dieses Wissen an die Kinder weiterzugeben, verhindert einen guten Trainer



    wenn ich hier lese, dass aus einer sinnvollen Auflistung von Übungen irgendeine herausgegriffen wird und in ihren extremsten Details nach allen Seiten beleuchtet wird,
    dann habe ich nur noch Fragezeichen im Kopf.


    Fussball ist eine einfache Sportart, jeder kann ihn, alle haben ihn schon gespielt, deshalb seine Entwicklung und Bedeutung. jeder kann mitreden, da jeder Ahnung hat.


    Aussage eines Reporters, der ein von Taktik geprägtes langweiliges Spiel kommentierte: ohne Trainer könnte Fussball so schon sein.


    oberste Prämisse für mich war stets: Was und Wie ich trainiere wird durch das Wen ich trainiere bestimmt, nicht durch das was ich trainieren könnte.


    Schade, dass man uns bei der Trainertätigkeit auf dem Platz nicht erleben kann, ich bin überzeugt, dass viele Beiträge hier eine andere Sichtweise bekämen,
    denn die Wahrheit liegt immer noch auf dem Platz.


    Theorie soll Praxis ergänzen, nicht umgekehrt.


    erlebt: Trainer kennengelernt. Diskussion gekommen. tolle Vorstellungen, gutes Fachwissen. dann auf dem Platz erlebt. zum Glück wurder er nie Trainer einer meiner Söhne
    sein Trainingsuafbau war so überragend, dass keine Kind verstand was er wollte..


    gg

  • Nun, Günter, schaust du andere Threads durch, dann findest du auch Anregungen zu:


    - dem Idealtrainer
    - dem idealen Aufbau einer effektiven Trainingseinheit
    - Trainingshäufigkeit
    (Im englischen Forum sogar zu Periodisierung von Trainingsprogrammen und Inhalten über zwei Jahre hinweg).


    Zudem geben ja hier im Forum erfahrene Trainer ihre Tipps an Anfänger weiter, so können auch Anfängerfehler vermieden werden.



    Wenn man sich Training anderer Trainer ansieht, youtube nutzt, wenn man Trainingsbücher liest und wenn man die Fußbtallrainingsforum durchsucht, dann bekommt man so viele schöne Übungen, dass die Kinder immer wieder gerne zum Training kommen und sich auch wirklich schnell verbessern.


    Es gibt aber auch Leute wie den guten Dobrin (Dobrin bedeutet "der Gute"), die eben kurz abwägen: Meine Jahre als Spieler, der hochklassig gespielt hat VS. alle diese anderen => Ich habe Recht.


    Aber der heutige Fußball ist ein anderer als der von vor 20 Jahren.
    Das Training heute ist heute ein anderes.


    Das sieht der deutsche Fußballbund so, der sich unter anderem Ideen aus den Niederlande und aus Brasilien holte, als das Nationalteam in einer Krise steckte.
    Das sieht man international so, wo man gerne zurzeit auch nach Spanien schaut.

    Aber gerne bringen wir auch Dobrin und Co. auf den neuesten Stand, hier in Kürze für dich (Stand Dezember 2012):


    1.) Minis und jüngere F-Jugend sollen hauptsächlich polysportiv ausgebildet werden. Sie spielen eigentlich keinen echten Fußball, sondern haben mit Ball am Fuß möglichst tausende von Ballberührungen. Je mehr, je besser.


    2.) Dann folgen Jahre, in denen die Kinder sich stark verändern und stark unterschiedliche Trainingsinhalte benötigen. Der DFB hat immer zwei bis vier Jahre zusammengefasst und bietet entsprechende Trainingsinhalte auf seiner Homepage an. Viele dort für die B und A sind auch noch geeignet für schwächere Herrenteams.


    3.) Die einzelnen Länder haben ähnliche Ausbildungspläne wie der DFB. Zwar legen beispielsweise die Amerikaner mehr Wert of Einzelskills und Spanier mehr auf Ballbesitzspiele, aber grundsätzlich trennt die Konzepte nicht besonders viel.



    Wenn dann natürlich einer von der Seite, egal wer, die neue "WAHRHEIT" in den Raum brüllt .......................................... kann zumindest ich nur müde lächeln, sorry.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Zitat

    Fussball ist eine einfache Sportart, jeder kann ihn, alle haben ihn schon gespielt, deshalb seine Entwicklung und Bedeutung. jeder kann mitreden, da jeder Ahnung hat.


    Zitat

    Aussage eines Reporters, der ein von Taktik geprägtes langweiliges Spiel kommentierte: ohne Trainer könnte Fussball so schon sein.


    Ohne dich direkt damit angreifen zu wollen - ich habe festgestellt, dass das die Aussagen der Ahnungslosen sind.


    Aussage 2 kommt von Reportern, die überhaupt keine Ahnung haben, was auf dem Spielfeld vor sich geht, davon gab es vor einigen Jahren noch sehr, sehr viele - die hatten nie was von Verschieben, Raumaufteilung usw. gehört und haben grundsätzlich Fehler bei Toren falsch analysiert. Man hat dann oft bei Trainern gemerkt, wie sie belanglose Antworten gaben, weil die Reporter-Frage nach dem Spiel völlige Unkenntnis des Fragenden zeigte (Nicht, dass Interviews nun grundsätzlich so viel besser sind). Mittlerweile ist der Bildungsstand der Reporter deutlich besser.


    Aussage 1 kam mal fast wortwörtlich so von einem Trainer, als ich hier in meinem aktuellen Verein angefangen habe. Ich hatte damals die 2er-Mannschaft in der Kreisliga(Leistungsklasse) übernommen und wollte mal abklopfen, wie man mit dem zusammenarbeiten kann. Auf die Frage nach dem System antwortete er mir, dass er ein "modernes Liberosystem" spielen lasse. Dann folgte als nächstes der Satz, dass Fußball ein einfaches Spiel ist und man es nicht unnötig verkomplizieren solle bla bla. Ich hab dann beschlossen, dass ich mit diesem Mann nicht fachlich diskutieren werde, da er keine Ahnung hat. Er hatte bis dahin mit sehr guten Mannschaften in der Kreisliga durchaus "Erfolge" gehabt, musste dann aber mit dieser Einsermannschaft höherklassig antreten und kam gnadenlos an seine Grenzen. Zur Winterpause schmiss er hin, weil nichts funktionierte und die Mannschaft nur wenige Punkte vor der Abstiegszone rangierte (und das auch nur, weil andere noch viel schlechter waren).


    "Fußball ist ein einfaches Spiel" ist das deutsche Fußballmantra der 80er und 90er, als man sich sportwissenschaftlichen Erkenntnissen völlig verschloss ("Wir haben doch Erfolg"). Der Rest ist bekannt. Andere Nationen haben ihre Konzepte überarbeitet und uns erst ein- und dann weit überholt, bis wir jetzt nachgezogen haben.


    Die Fehleranalyse der "Fußball ist einfach"-Trainer beschränkt sich oft auf: Spieler laufen zu wenig, Spieler kämpfen zu wenig, Spieler wollen zu wenig, Spieler haben nicht gut gedeckt, Spieler haben keine Kondition. Das ist zu billig.

  • Hallo GC


    kommentieren brauche ich deinen Beitrag nicht, da ich ihm in seiner Gesamtheit zustimme.
    Klar könnte ich wohl ein Satz rauspicken, ihn so uminterpretieren um meine Meinung kundzutun. Geschieht in diesem Forum leider zu oft.


    du bist aber im wesentlichen nicht auf meine Aussagen eingegangen. vielleicht war ich auch zu unklar. deshalb versuche ich es nochmals.


    meine Kernaussage: entscheidend für das Was und Wie ist Wen ich trainiere.


    Dobrin z.B. scheint ja zu wissen, wie im Prifibereich trainiert wird. dieses Wissen umgesetzt bei einer Dorfmannschaft angewendet, führt zwangsläufig zum Scheitern.
    das Wissen und Können eine Jugendleistungsmannschaft oder eine Auswahlmannschaft zu trainieren, muss ich erheblich reduzieren - besser gesagt anpassen-
    wenn ich Trainer einer Dorfmannschaft bin.


    das hat nichts damit zu tun sich nicht an die Richtlinienen des DFB-Konzeptes zu halten.


    bei vielen Beiträgen zu Trainingsinhalten(vor allem dann, wenns ins Extremdetail geht, habe ich das Gefühl, dass die Schreiber Trainer einer höheren Leistungsmannschaft sind. Da dem aber nicht so ist, habe ich einfach die Befürchtung , dass dieses theoretische Wissen an falscher Stelle versucht wird 1:1 umzusetzen.
    viele Beiträge scheinen mir nicht identisch zu sein im Vergleich zur Wirtklichkeit des Schreibers.


    geh nicht von dir aus.


    dein Wissen (Praxis kann ich ja nicht beurteilen) kannst du ja an den richtigen Stellen weitergeben.


    ich zum Beispiel, der nur Dorfjugenden, und in jüngeren Jahren aktiv als Spielertrainer bis A-Klasse trainiert habe, konnte mein theoretisches Wissen nicht umsetzen, sondern musst mich selbst reduzieren.


    Sich reduzieren können auf das Niveau der anvertrauten Mannschaft, da habe ich bei einigen hier meine bedenken.
    vielleicht auch nur Papiertiger, bei denen die Wirklichkeit ganz anders aussieht.


    gg

  • Didaktische Reduktion ist in der Tat ein Markenzeichen eines guten Trainers, da stimme ich dir zu Günter.


    Allerdings verweiße ich auf Chris, der ebenfalls versucht zu erläutern, dass ich bei dem, WAS ich gerade für WEN reduzieren und vereinfacht anpasse, darauf achte, dass ich tolle, angemessene & moderne Übungen nehme und nicht das, was ich selbst vor 40 Jahren als Trainingskind erlebt habe.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Da stimme ich Günter auch zu:


    Bestimmte Dinge sind natürlich mit bestimmten Mannschaften nicht anwendbar. Daher habe ich irgendwann mal den Entschluss gefasst, nur bei etwas leistungsorientierteren Vereinen arbeiten zu wollen, da dort die Motivation der Spieler so hoch ist, dass man bestimmte Übungen mit ihnen machen kann.


    Ich halte auch nichts davon, eine Übung bis ins letzte Detail zu sezieren. Tendenziell ist bei mir eher die Gefahr da, dass ich Dinge zu kompliziert mache, dem muss man sich für sich selber natürlich auch bewusst sein.

  • Aussage 2 kommt von Reportern, die überhaupt keine Ahnung haben, was auf dem Spielfeld vor sich geht, davon gab es vor einigen Jahren noch sehr, sehr viele - die hatten nie was von Verschieben, Raumaufteilung usw. gehört und haben grundsätzlich Fehler bei Toren falsch analysiert. Man hat dann oft bei Trainern gemerkt, wie sie belanglose Antworten gaben, weil die Reporter-Frage nach dem Spiel völlige Unkenntnis des Fragenden zeigte (Nicht, dass Interviews nun grundsätzlich so viel besser sind). Mittlerweile ist der Bildungsstand der Reporter deutlich besser.



    Hallo Chris, kannst mich ruhig direkt als Ahnungslosen bezeichnen, bin 1. nicht empfindlich und 2. trifft es in Teilbereichen sicher zu


    was man aber alles in Geschriebenes hineininterpretieren kann.


    besagter Reporter hatte Ahnung, er ging nämlich auf das taktische Verhalten der beiden Mannschaften, auch in Details, ein.
    auch darauf wie konsequent beide Mannschaften die vorgegebene Taktik umsetzten.


    für Fussballfachleute sicherlich hochinteressant (vorm Fernseher schon bedeutend weniger), für die überwiegenden normalen Zuschauer war es ein absolut
    langweiliges Spiel. Es war fussballerisch sicherlich ein gutes bestimmt aber kein schönes Spiel im Sinn des Zuschauers. so hab ich auch seine Aussage aufgefasst.

  • dass ich tolle, angemessene & moderne Übungen nehme und nicht das, was ich selbst vor 40 Jahren als Trainingskind erlebt habe


    hallo GC


    jetzt hast mich direkt angesprochen und zutiefst beleidigt. mein Tag ist versaut.


    in 40, bei mir in 50 Jahren, war der Fussball ständig Entwicklungen unterlegen, manchmal sogar in gravierenden Schüben, da lernst du ob gewollt oder nicht, dich ständig anzupassen. Manche Sachen sind für mich heute so selbstverständlich, dass ich gar nicht darauf eingehe.


    eine Sache hatte ich nicht mitgemacht: die von mir genannte "Briegelzeit", als der konditionelle, kräftemässige Zehnkämpfertyp im Foccus war. da war ich einmal meiner Zeit vorraus und hab die technische Ausbildung in den Fordergrund gestellt, während andere 90 Minuten Kondition gebolzt haben.


    gg

  • Wo bitteschön spreche ich über dich, Günter?


    Du kannst deinen Tag wieder genießen!

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Aussage 1 kam mal fast wortwörtlich so von einem Trainer, als ich hier in meinem aktuellen Verein angefangen habe. Ich hatte damals die 2er-Mannschaft in der Kreisliga(Leistungsklasse) übernommen und wollte mal abklopfen, wie man mit dem zusammenarbeiten kann. Auf die Frage nach dem System antwortete er mir, dass er ein "modernes Liberosystem" spielen lasse. Dann folgte als nächstes der Satz, dass Fußball ein einfaches Spiel ist und man es nicht unnötig verkomplizieren solle bla bla. Ich hab dann beschlossen, dass ich mit diesem Mann nicht fachlich diskutieren werde, da er keine Ahnung hat. Er hatte bis dahin mit sehr guten Mannschaften in der Kreisliga durchaus "Erfolge" gehabt, musste dann aber mit dieser Einsermannschaft höherklassig antreten und kam gnadenlos an seine Grenzen. Zur Winterpause schmiss er hin, weil nichts funktionierte und die Mannschaft nur wenige Punkte vor der Abstiegszone rangierte (und das auch nur, weil andere noch viel schlechter waren).


    Chris


    kann ich so als Kontra auf mein geschriebens nicht stehen lasse.


    meine Aussage bezog sich im Grundsatz auf viele Beiträge hier im Forum, die einfache Sachverhalte, auch Übungen, derart verkomplizieren dass man 3 mal lesen muss
    um zu begreifen, dass er eigendlich ein ganz einfachen Sachverhalt meint. Fussball ist ein einfaches Spiel, das hat nichts damit zu tun ob mit Libero oder Viererkette.
    ich muss es nur einfach d.h. leicht verständlich, vermitteln können. und da habe ich bei einigen , die hier einfache Thematiken derart verkomplzieren die Bedenken, dass
    das auf dem Platz auch so ist. diesbezüglich hat meine Aussage: Fussball ist einfach, aber auch; die Wahrheit liegt auf dem Platz heute so gültigkeit
    wie vor 50 Jahren.


    gg

  • Da stimme ich Günter auch zu:


    Bestimmte Dinge sind natürlich mit bestimmten Mannschaften nicht anwendbar. Daher habe ich irgendwann mal den Entschluss gefasst, nur bei etwas leistungsorientierteren Vereinen arbeiten zu wollen, da dort die Motivation der Spieler so hoch ist, dass man bestimmte Übungen mit ihnen machen kann.


    Ich halte auch nichts davon, eine Übung bis ins letzte Detail zu sezieren. Tendenziell ist bei mir eher die Gefahr da, dass ich Dinge zu kompliziert mache, dem muss man sich für sich selber natürlich auch bewusst sein.

  • Ich denke, und ich hoffe das ich den gleichen Gedanken hege wie Günter, dass hier leider viele Diskussionen geführt werden bei denen man denkt, dass dort hochgradig studierte Sportwissenschaftler, Psychologen und sonstige Akademiker über die Auswirkungen eines nach rechts geneigten Grashalms philosophieren. Alleine beim Beitrag von Germancoach musste ich erstmal googeln was "polysportiv" heißt, um ganz sicher zu sein. ;)


    In die einfache Sprache wird viel hineininterpretiert und dass oft im negativen Sinne. Oft wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht nur weil sich der Author sich nicht so gewählt ausgedrückt hat. Da wird aus einer Platzrunde zum Aufwärmen ein elementar wichtiges Ding, welches den Jugendlichen in seiner fussballerischen Ausbildung um Jahre zurückwirft. Von den psychologischen Folgen ganz zu schweigen. Was dann wieder auch eine Grundsatzdiskussion über das DFB-Konzept aufwirft.


    Ich frage mich manchmal ob hier einige genauso mit den Kindern, Jugendlichen, Trainerkollegen oder Eltern auf dem Platz reden wie hier. Oder ob da doch eher Sachen kommen wie "das Runde muss ins Eckige". ;)

    Einmal editiert, zuletzt von teejay ()

  • ...das meinte ich in der Diskussion um den perfekten Trainer...Fachvokabular kann jeder, der genug Zeit hat, erwerben. Aber das grundlegende Verständnis und die Persönlichkeit sind meiner Meinung nach dass, was einen potentiell wirklich guten Trainer ausmachen. Abgesehen davon vertrete ich die These, dass die wirkliche Genialität, sei es Wissenschaft oder Fußballtraining, darin liegt, komplexe Vorgänge einfach zu erklären und einer breiten Masse zugänglich zu machen. Fachidioten, die nur mit "Ihresgleichen" kommunizieren können, gibt es genug.

    Life is a tale told by an idiot (Shakespeare)

  • teejay
    du sprichst mir aus der Seele



    ......aber letztenendes wäre es ja langweilig wenn alle nur schreiben würden mit dem wir einverstanden sind :)

    jeder muß sich aus dem ganzen Texten irgenwie seine eigene Philosophie zusammen basteln, ich denke dann versucht man wenigstens etwas besser zu machen, man sollte halt nicht alles 1:1 denken wie jemand schreibt, ich denke auch das viele das was sie schreiben nicht wirklich so umsetzten da wir das nur schaffen kõnnten wenn wir Berufstrainer wären, aber dann wären wir als Breitensporttrainer nicht mehr zu verwenden:

  • Ich sehe das wie Chris. Erstens ist Fussball kein einfaches Spiel, das wirkt auf den ersten Blick nur so ;) . Und zweitens muss man doch deutlich unterscheiden, zwischen der Diskussion über eine Übung und der Vermittlung derselben an die Kinder. Das sind doch vollkommen verschiedene Dinge - und das ist gut so!


    Bei der Diskussion versucht man den Sinn oder Unsinn einer Übung oder einer Taktik zu ergründen. Und man versucht die Übung/Taktik besser zu machen. Dabei spielen Hintergründe und Feinheiten eine Rolle, die dem Spieler (der das dann umsetzen soll) gar nicht 100% bewusst sind und auch nicht sein müssen. Dem Trainer schon, das ist der Unterschied. Das ist dann die angesprochene didaktische Reduktion, die natürlich auf die Zielgruppe (die konkreten Spieler und ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten) abgestimmt sein muss.


    Ich erkenne oft in den Diskussionen hier im Forum, dass mein Trainerwissen arg limitiert ist. Und ich frage mich, ob meine Jungs nicht viel besser Fussball spielen könnten, wenn sie einen besseren Trainer hätten. Die Antwort ist sicher "ja", aber da sich bisher niemand als mein Nachfolger aus der Deckung gewagt hat, bleibe ich halt im Amt und nehme die Erkenntnis als Ansporn, mich als Trainer zu verbessern. Und verbesseren kann ich mich durch mehr Wissen, nicht durch weniger - da bin ich sicher.


    Grüße
    Oliver

  • Also mit den Spielern rede ich anders, hier Beispielsätze:



    "Sprecht auf dem Feld miteinander, als ob heute gerade die allerneueste Ausgabe eures Lieblings-Playstationspiels erschienen wäre!"


    "Passe nur zu denen, die die gleiche T-Shirtfarbe tragen!"


    "Verteidigt wie eine geballte Faust, aber greift an wie eine offene Hand!"

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • . Das ist dann die angesprochene didaktische Reduktion, die natürlich auf die Zielgruppe (die konkreten Spieler und ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten) abgestimmt sein muss



    für mich stellt sich folgende Frage:


    warum muss ich mir Wissen aneignen und mich dann reduzieren, weil mich dieses Wissen in dem von mir trainierten Bereich nicht anwende (anwenden kann)


    Beispiel:


    in meiner aktiven Zeit war ich Spielertrainer bis A-Klasse, höhere Ambitionen hatte ich nie,
    warum sollte ich mir Wissen aneignen wie man ab Verbandsliga trainiert.


    in den letzten 15 Jahren war klar, dass ich maximal bis C-Jugend und auch nur bei Dorfmannschaften trainiere.
    warum muss ich mir das das Detailwissen des Trainings von Leistungsmannschaften aneignen?


    das Argument einfach den eigenen Horizont zu erweitern, lasse ich mal aussen vor.


    meine Diskussionsbeiträge beziehen sich deshalb auch immer auf den obigen Bereich.


    eine Meinung zu den anderen Bereichen habe ich sehr wohl, ich würde mir aber z.B. nicht annmassen mit Chris eine fachliche Diskussion über die von ihm trainierten
    Mannschaften zu führen, da er wenn ich richtig informiert bin höhere Mannschaften trainiert.


    GC ist ja offensichtlich in der Trainerausbildung tätig. das Bedarf eines wesentlich grösseren theoretischen Hintergrundwissens als die eines normalen Jugendtrainers im
    unteren Bereich.


    umgekehrt ergibt das auch einen Sinn:


    ich erlebe gerade wie ein ehemaliger Zweitbundesligaspiele mit pädagogischem Hintergrund als Trainer einer A. -Klassenmannschaft total scheitert. das sind halt 2 verschiedene Welten des Anspruchs.


    meine Oma sagte immer: Schuster bleib bei deinen Leisten,


    gg

  • . Das ist dann die angesprochene didaktische Reduktion, die natürlich auf die Zielgruppe (die konkreten Spieler und ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten) abgestimmt sein muss



    für mich stellt sich folgende Frage:


    warum muss ich mir Wissen aneignen und mich dann reduzieren, weil mich dieses Wissen in dem von mir trainierten Bereich nicht anwende (anwenden kann)


    Beispiel:


    in meiner aktiven Zeit war ich Spielertrainer bis A-Klasse, höhere Ambitionen hatte ich nie,
    warum sollte ich mir Wissen aneignen wie man ab Verbandsliga trainiert.


    in den letzten 15 Jahren war klar, dass ich maximal bis C-Jugend und auch nur bei Dorfmannschaften trainiere.
    warum muss ich mir das das Detailwissen des Trainings von Leistungsmannschaften aneignen?


    das Argument einfach den eigenen Horizont zu erweitern, lasse ich mal aussen vor.


    meine Diskussionsbeiträge beziehen sich deshalb auch immer auf den obigen Bereich.


    eine Meinung zu den anderen Bereichen habe ich sehr wohl, ich würde mir aber z.B. nicht annmassen mit Chris eine fachliche Diskussion über die von ihm trainierten
    Mannschaften zu führen, da er wenn ich richtig informiert bin höhere Mannschaften trainiert.


    GC ist ja offensichtlich in der Trainerausbildung tätig. das Bedarf eines wesentlich grösseren theoretischen Hintergrundwissens als die eines normalen Jugendtrainers im
    unteren Bereich.


    umgekehrt ergibt das auch einen Sinn:


    ich erlebe gerade wie ein ehemaliger Zweitbundesligaspiele mit pädagogischem Hintergrund als Trainer einer A. -Klassenmannschaft total scheitert. das sind halt 2 verschiedene Welten des Anspruchs.


    meine Oma sagte immer: Schuster bleib bei deinen Leisten,


    gg

  • warum muss ich mir Wissen aneignen und mich dann reduzieren, weil mich dieses Wissen in dem von mir trainierten Bereich nicht anwende (anwenden kann)...warum sollte ich mir Wissen aneignen wie man ab Verbandsliga trainiert.

    Hallo Günter,
    ok, offenbar meinen wir verschiedene Dinge: Natürlich brauchst Du Dir keine Übungen/Methoden anzuschauen, die Du für Deine Mannschaft als unpassend einschätzt. Aber das Training einer Verbandsligamannschaft und das einer Kreisligamannschaft basieren doch auf denselben Grundlagen:


    - Konditionstraining z.B. funktioniert nach gewissen Gesetzmäßigkeiten. Beachtet man die, kann das viel bringen, ansonsten kann man da viel Unsinn veranstalten, der im besten Fall nicht schadet. Zu diesem Thema kann man hier im Forum nach meiner Einschätzung z.B. von PaulBreitner viel lernen. Die Schlussfolgerungen sind für Kreisklassenmannschaften mit 1- bis 2-mal mehr oder weiniger engagiertem Training die Woche sicher andere als für Leistungsmannschaften. Aber mit Rundenlaufen ist es auch in der Kreisklasse nicht getan.


    - Technikgrundlagen sind auch für beide gleich. Bei höherklassigen Mannschaften kann man mehr voraussetzen und daher auch schwierigere/komplexere Übungen machen. Aber es ist ja nicht so, dass der Ball bei höherklassigen Mannschften anderen physikalischen Gesetzen gehorcht.


    - Taktik ist das Feld, wo ich noch den größten Unterschied zwischen Mannschaften verschiedener Leistungsbereiche sehe. Wobei das vor allem für die Gruppentaktik gilt. Die Individualtaktik (wie stelle ich als Verteidiger einen Angreifer? Was mache ich als Torwart im 1:1?) weist wieder mehr Ähnlichkeiten auf.


    Anders gesagt: Dein 2-Bundesligaspieler scheitert als Trainer nicht am "zu viel Wissen". Sondern daran, dass er offenbar das Umsetzen seines Wissens auf die limitierten Möglichkeiten seines Teams nicht schafft. Das ist eher ein Wissensdefizit.


    Wo Du aber sicher Recht hast ist, dass man als Trainer auch auf dem Teppich bleiben muss. Denn wenn die Jungs die taktischen Spielereien, die man sich als Trainer ausdenkt, nicht umsetzen können, dann bringt das nix, da muss man dann einen Gang zurück schrauben. Und natürlich musst Du auch als Trainer einer F-Jugend oder einer Kreiskalssenmannschft nicht soviel wissen, wie ein Leistungstrainer, der die letzten noch fehlenden 2% aus seiner Mannschaft rauskitzeln will. Aber es schadet auch nicht.


    Grüße
    Oliver