Zu viele Kinder - wer darf spielen?

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  • Hallo,


    zu aller erst stellt sich die Frage: Spielt man in dem Gedanken, nur spass zu haben, und egal wie man vom Ergebniss her spielt, oder spielt man Leistungsorintiert?


    Nachdem man die Frage beantwortet hat, gibts - je nach Entscheidung- eine Lösung, und zwar diese:


    Spielt man NICHT Leistungsbezogen, sondern zb nur aus Spass, man verliert oft, aber das ist egal, dann wäre es sinnvoll, alle Spieler gleichmässig spielen zu lassen. Ob nun ein 1,80 grosser Stürmer, der viele Tore macht, oder ein 1,50 kleiner, der kaum den Ball trifft. Es geht ja nur um den Spass.


    Anders , wenn man auf Leistung aus ist und dementsprechend auch gewinnen will. In dem Fall werden sicher die stärksten und besten spielen. Denn was bringt es dann, einen Spieler, der vielleicht extrem übergewicht hat und schon nach einem 5 Meter sprint total platt ist, aufzustellen? Nix. (Anmerkung: ich habe nichts gegen dicke leute, ausländer oder sonstige.) Da guckt man etwa 90% nur auf Leistung.
    ABER: ich spiele mit meiner Mannschaft in der C1 Meisterstaffel, aktuell sind wir 3., mit 3 Punkten Rückstand auf den 1. Für mich zählt ganz klar Leistung. Aber nicht NUR die Leistung im Spiel, sondern auch im Training.
    Beispiel: Ich habe gesehen, das einer, der ansich in der C2 spielt, im Training bisher imemr da war, und sich da sehr angestrengt hat. Was habe ich gemacht? Ihn für das Spiel am Montag nominiert (er hat Tor gemacht und die Rote Karte bekommen). Ich habe ihn also dafür belohnt, das er immer da ist, und immer voll mitzieht, so wie ich das von jedem fordere. Ein anderes Beispiel, einer von uns ist relativ gut, aber zeigt im Training nicht, das er mit ernst bei der sache ist. Er stört ständig das Training, und das mag ich nicht, ich erkläre es 1 mal und wer nicht zugehört hat, darf Runden laufen. er läuft ansich recht oft.
    Daher spielt er nur in der 2.Mannschaft.


    Leistung heisst für mich: Fähigkeiten insgesamt Fussball, Trainings Leistung, und das sich jemand anstrengt. Stimmt alles, spielt er auch in der C1.


    Ich habe noch ein Beispiel, zum Thema *wer darf spielen*.
    Ich hatte vor 2 Jahren eine andere Mannschaft, damals noch anderer Verein und *nur* die C2.
    Wir hatten ein Auswärtsspiel, und mir fehlen ein paar Spieler. So habe ich aus der 1. 3 Spieler (was erlaubt ist, bis zu 3) zu uns in die C2 geholt.
    Beim Aufwärmen meinte einer der C1 Spieler, absoluter Stammverteidiger, den Max zu machen, meinte, er müsste andere rumschupsen, usw.
    Resultat: Er sass von Anfang an auf der Bank. Dafür spielte jemand, der absolut nicht so stark war wie er. Das hat ihn richtig geärgert, und er hat daraus gelernt. Seitdem ging er anders mit seinen Mitspielern um, und benahm sich seitdem. In einer solchen Situation sollte der Spieler lernen, das, auch wenn er aus der C1 kommt, sich tzd zu benehmen hat, egal wo er ist. Das Ergebniss gibt mir recht.
    Und zudem hat der etwas schwächere Spieler eine sehr gute Leistung gezeigt :) (Spielstand nach 1:4 Halbzeit gegen uns 6:6 gegen einen aus einer höheren Liga)

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • u.a. Meistermacher,


    1. Möchte ich nochmals daran erinnern, dass deine Meinung auch Trainer in der F haben und einige wenige auch noch darunter.


    Fragt sich, wo fängt es an, wo endet es?


    2. Wenn man in der "glücklichen" Lage ist, in einem Verein zu sein, der mit mehreren Mannschaften im Bereich einer Jugend aufwarten kann,


    dann suche ich mir doch im Bereich der C 1 (und überhaupt) die Besten aus. Sagen wir die 15 Besten aus 60ig.


    Diese 15ehn weisen doch in der Realität ebend nicht dieses Leistungsgefälle auf. Von gut bis weniger gut....liegen doch keine Welten.


    Der dicke Junge der nach fünf Minuten platt ist, spielt doch tatsächlich als Nr. 19 in der C 4 oder 3.


    Aber auch dort denkt der Trainer so wie du in der Leistungsgruppe, das ist doch so in den meisten Fällen. Ich habe doch Augen und Ohren.


    Und das ist für mich nicht in Ordnung. Es ist nicht in Ordnung, weil


    -die Mannschaft...also die gesamte Mannschaft ist ein Team.


    Ist es nun richtig, dass der dicke Junge -weil er so an sein Team denkt- vielleicht sogar freiwillig auf seinen Einsatz in der C 3 oder 739 verzichtet


    oder


    Sollte nicht das Team -zu dem wir Trainer auch gehören- hier einsehen, dass auch der Dicke einen ausreichenden Einsatz erhält?


    Ganz ehrlich, ich kriege das nicht über mein Herz.


    Ich unterscheide hier immer zwischen Leistungsfußball und Breitensport. Ich muß ehrlich gestehen, dass ich das tue, weil ich hier kompromissbereitschaft signalisieren wollte. Ich bin eigentlich der Meinung, dass das im gesamten Ausbildungsfußball egal auf welcher Ebene nicht anders sein dürfte, als das alle spielen und das ausreichend in Minuten.


    Für den Leistungsfußball -was das im Ausbildungsbereich auch immer sein mag- könnte ich mir nur vorstellen, dass der Trainer/das Trainerteam hier -bei Tabellendruck- entsprechende andere Möglichkeiten ausschöpft, um "Ergänzungsspieler" einzusetzen. Ich denke, dass findet dort auch so statt....sei es, dass sie bei der nächst niedrigeren Mannschaft mittrainieren, dass sie ausgeliehen werden oder bei Trainingsfreundschaftsspielen entsprechenden Einsatz erhalten.


    Das findet so aber oftmals im Breitensport auch nicht statt.


    Es findet nicht statt, weil die Trainer im Umkehrschluß daran nicht denken...sie denken nicht dran, weil es ihnen eh nicht um Ausbildung geht, sonst würden sie es ja grundsätzlich anders handhaben.


    Zudem gibt es bei einigen keine zweite Mannschaft. Wo gibt es denn keine zweite Mannschaft....in einem Stadtteil von Berlin, Münster oder auf dem Dorf in Kattenvenn?


    Das kleine Dorf, der kleine Kleinstadtverein verfügt über eine Mannschaft der entsprechenden Altersgruppe. Man spielt im Breitensport in der Kreisliga A, B oder C.....meist bei solchen Konstellationen in der B oder C und tiefer!


    Berechtigt das im Ausbildungsbereich dieser Vereine den Trainer nun, die sowieso wenigen Spieler nun auch noch nach deiner "Denke" auf die Bank zu schicken?


    Oder ist es vielmehr so, dass andere Dinge für den Trainer und den Verein im Fordergrund stehen....z.B. der Ruf....die Mitgliederzahlen...die damit einhergehenden Einnahmen?


    Ich spreche hier verschiedene Aspekte an, die daran hängen, wenn man im Ausbildungsbereich von unteren LIgen auf dem Lande als Trainer so verfährt, als wäre man ein ganz großer Trainer oder in einem ganz großen Verein. Ich glaube, dass das sehr sehr kontraproduktiv ist und an diesem Verhalten hängt eine Menge:


    -Ausbildungsverhinderung
    -Unmut der betroffenen Spieler
    -schlechte Stimmungen, schlechter Ruf, sinkende Mitgliederzahlen


    wofür....für den Aufstieg in die Kreisliga B und den Tabellenplatz 10 statt 8?


    Das kanns nicht sein.


    Ich möchte noch einen Aspekt bringen. Diese Bankdrückerei schürrt doch bei allen einen offenen oder versteckten Magendruck durch Konkurenz.


    Es erzeugt Spieler A und B....das Gefühl minderwertiger zu sein, schlechter zu sein. Die anderen die nicht die super starken sind....entfalten sich doch nicht so, als würden sie diesen Druck nicht haben. Fußball....ist Freizeitsport....die schönste Zeit der Woche....die Schule, die Ausbildung...da ist doch Druck genug.


    Wieviel besser könnte die Mannschaftsleistung sein, wenn man diesen Druck nicht erzeugt.


    Meine Nachfolger beim alten Verein haben meine Jungs ab dem zweiten Jahr der D übernommen. Sie wurden immer alle zu annähernd gleichen Zeiten eingesetzt. Die hatten immer eine super Stimmung. Dieser Druck war da nie. Es gab immer mehrere Jugenden im D, C und B Bereich. Sie spielen heute B. Sie sind seit damals immer die oder im Bereich der Tabellenführung. Das beweist doch, dass das Druck machen -und nichts anderes ist das- unnötig ist. Versucht es doch einfach mal, was passiert schon. Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Für mich ist das eh alles widersprüchlich erst sollen se alle spielen, jeder zu gleichen Zeiten ... und dann kommen sie in die C-Jugend und zack dürfen nur noch 16 Spieler auf den Boden und wenn Du 20 hast musst jedesmal 4 aussortieren noch schlimmer 3 können nicht trifft es einen - wie bescheuert ist denn das??

  • Danke für Eure Ideen und Vorschläge.


    Wir haben das neue Konzept den Eltern nun vorgestellt und bisher keinen Widerspruch vernommen.
    Sonntag ist das nächste Spiel, 10 Spieler wurden nominiert (anhand Trainingsteilnahme). Dabei ist auch ein Junge, der zu den schwächsten Spielern gehört aber immer anwesend ist und sich sehr bemüht. Er war so stoz und glücklich, daß er nominiert wurde, während eigentlich stärkere Spieler mit schlechter Trainingsteilnahme daheim bleiben müssen.
    Zudem haben wir die Eltern gebeten, mögliche Abwesenheiten an Spieltagen frühstmöglich mitzuteilen, damit das bei unserer Planung berücksichtigt werden kann.


    Nun bin ich sehr gespannt, ob das alles auch so klappen wird wie gedacht und besprochen, aber ich bin guter Dinge. :)


    @ Meistermacher: Wir haben eine F, da ist noch nicht so viel mit Leistung. Was nicht heißt, daß wir nicht auch ab und zu gewinnen wollen. ;)


    Danke nochmal und viele Grüße
    Annie

  • @ Andre:


    ich habe deinen Beitrag gelesen und nochmal, und musste doch schmunzeln.


    Wenn es nach deiner Meinung geht, würde man generell auf Tabellen verzichten, und jeden Spieler nur aus SPASS an der Gesellschaft spielen lassen richtig?


    Das teile ich aber in keinster Weise, denn: Fussball ist eine Sportart. Und im Sport geht es darum, etwas zu erreichen, Erfolg zu haben, aber auch den Spass, den Ehrgeiz usw nicht aus den Augen zu vergessen.


    Ich bin ein Trainer, der GERNE Leistungsorintiert trainiert. Das heisst, das ich möchte, das die besten auch spielen. Laut deiner Aussage würdest du einen Stürmer, sagen wir mal den besten, beim Spielstand von 1:1 in der Aufstiegsrelegation rausnehmen, und gegen einen anderen tauschen, der sehr schlecht ist. Richtig?


    Tut mir leid, dann hast du einfach den Sinn vom Leistungsfussball, und von NIX anderem rede ich, nicht verstanden oder ignorierst ihn einfach!


    IM Breitensport, mein anderes Beispiel zeigt so etwas in der Art, würde ich auch jeden spielen lassen.


    Fussball ist und bleibt ein Ergebnissport, ob man das nun möchte oder nicht :)


    Und mal hand aufs Herz: würdest du lieber eine Mannschaft trainieren, die motiviert, ehrgeizig, und zielstrebig immer alles gibt und sich durch dein Training enorm verbessern, oben mitspielen wenn nicht sogar 1. sind,
    oder
    lieber eine Mannschaft, die vllt 20 mann gross ist,zum training kommen ganze 6 leute, der rest hat *kein bock* , sitzen vorm pc, nehmen drogen ach und was weiss ich, und zeigen im training die *leck mich doch* einstellung?


    Ich denke, ich habe das sehr hart ausgedrückt. Aber wenn ich nicht ehrgeizig und weiterentwicklungsdenkend wäre, würde ich den Job als Trainer nicht machen. Dann kann ich auch gleich zum ballett gehen- an die weiblichen user- nichts gegen ballett :)

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Oh, ich glaube du hast mich und wirst mich auch nicht verstehen, das meine ich nicht böse, denke ich aber.


    Wenn es nach deiner Meinung geht, würde man generell auf Tabellen verzichten, und jeden Spieler nur aus SPASS an der Gesellschaft spielen lassen richtig?


    Nein, ich denke nicht das man auf Tabellen verzichten soll, weil es die Sache ja interessant macht. In erster Linie sollte die Tabelle und Liga -aus meiner Sicht- jedoch für den Trainer einer Herrenmannschaft im Leistungsfußball oder für die Jungs im Ausbildungsteam der Leistungsmannschaft den Spass und das Interesse bereiten, DAS ist der Unterschied zwischen deiner Einstellung und meiner. Dir als Ausbilder muß das auch nicht egal sein, man sollte als Ausbilder -und das ist dann auch deutlicher Bestandteil meiner Ansicht - nichts tun, was Ausbildung verhindert. Ausbildung verhindere ich, wenn ich Druck durch Leistungsdruck aufbaue und wenn ich deswegen oder aus dieser Konsequenz Jungs nicht einsetze oder erheblich weniger einsetze....und damit meine ich nicht, das man mit der Stoppuhr da stehen muß.


    Das teile ich aber in keinster Weise, denn: Fussball ist eine Sportart. Und im Sport geht es darum, etwas zu erreichen, Erfolg zu haben, aber auch den Spass, den Ehrgeiz usw nicht aus den Augen zu vergessen.


    Das sehe ich auch so, wenn ich an den Herrenbereich denke. Das ist aus Sicht der Jungs auch so richtig. Aus Sicht des Ausbilders aber nicht, so sehe ich das.


    Übrigens ich sehe das so, und meine Jungs haben sich immer in die stärkste Gruppe gespielt und dort immer mindestens im Mittelfeld aggiert und so zeichnet sich das nun auch wieder ab. Wie erklärst du dir das....das das trotz meiner Einstellung so geschieht? Hat meine Einstellung vielleicht überhaupt keine Nachteile, ..im Gegenteil???


    Ich bin ein Trainer, der GERNE Leistungsorintiert trainiert. Das heisst, das ich möchte, das die besten auch spielen.


    Ich möchte dich nicht angreifen, aber wie du dir denken kannst, würde diese Einstellung -wäre sie meine- mich in den Herrenfußball führen, ganz deutlich!


    Laut deiner Aussage würdest du einen Stürmer, sagen wir mal den besten, beim Spielstand von 1:1 in der Aufstiegsrelegation rausnehmen, und gegen einen anderen tauschen, der sehr schlecht ist. Richtig?


    Nein, das heisst es nicht. Ich taktiere anders. Einmal denke ich, das ich dort spielen sollte, wo ich auf breiter Mannschaftsleistungsebene halt hingehöre....was die Jungs so überhaupt nicht wissen sollten (das ich so denke). Zum anderen denke ich, dass ich hier aufgrund meiner soeben benannten Grundeinstellung anders taktieren würde, wenn ich dein Team hätte. Ich würde beispielsweise meine "schwächeren" die ich ja einsetzen möchte zu Beginn bringen. Ziel ist weiterhin das Tor oder zumindest das nicht zurück liegen. Nach hinten wechsel ich die "Stärkeren" ein, die Vorteile hieraus....brauche ich hoffentlich nicht erklären. Das macht kaum einer, ich habe da keine erkennbaren Nachteile erfahren. Hierbei denke ich auch daran, dass das von dir beschriebene Beispiel mit dem dicken Spieler so krass hier nicht besteht. Der spielte in der C 3 oder 4 und ebend nicht in der 1. So würde ich bei starken Gegnern aggieren und gegen die Schwachen und normalen Gegner würde ich darüber nicht mehr nachdenken. Was ich akzeptiere ist, der Druck den der Trainer im Leistungsfußball mit Sicherheit hat, weil natürlich 99,9 Prozent der Menschen im Hintergrund diesen Druck durch ihre völlig andere Einstellung haben. Sie sehen die Liga, den Tabellenplatz, die Aussendarstellung.....sie unterscheiden nicht den Ausbildungsbereich und den Erwachsenenfußball....ist jedenfalls nach meiner Einschätzung so. Da hilft eigentlich nur Aufklärung und ein gutes Managment. Darf man das in einem großen Verein mit Leistungsfußballangeboten nicht erwarten?


    Tut mir leid, dann hast du einfach den Sinn vom Leistungsfussball, und von NIX anderem rede ich, nicht verstanden oder ignorierst ihn einfach!


    Ich sehe die Wahrheit...also die Realität. Ist die Realität deshalb richtig, wenn man an Ausbildung denkt?


    Wäre ich du, würde ich als Kompromiss -im Wissen ich würde vor Wände laufen- so vor gehen, wie ich es vorhin bereits im anderen Post beschrieben habe:


    Für den Leistungsfußball -was das im Ausbildungsbereich auch immer sein mag- könnte ich mir nur vorstellen, dass der Trainer/das Trainerteam hier -bei Tabellendruck- entsprechende andere Möglichkeiten ausschöpft, um "Ergänzungsspieler" einzusetzen. Ich denke, dass findet dort auch so statt....sei es, dass sie bei der nächst niedrigeren Mannschaft mittrainieren, dass sie ausgeliehen werden oder bei Trainingsfreundschaftsspielen entsprechenden Einsatz erhalten.


    Hast du das nicht registriert, ...ich meine ja nur...weil du mir ja einiges vorgeworfen hast und betont hast, das du ja alles gelesen hast ;)

  • Moin Meistermacher 2009,


    da stellt sich mir die Frage, was ist Leistungsfußball im Jugendbereich? Ich finde man sollte vorsichtig mit solchen Begriffen im Jugendfußball sein. Ich kenne eigentlich nur Mannschaften die von Leistungsfußball im Jugendbereich sprechen, die auch eine erste Jugendmannschaft in der entsprechend höchsten Spielklasse des jeweiligen Verbandes besitzen.
    Man kann, wenn man über 2 Mannschaften in einer Altersstufe verfügt, diese leistungsgemäß zusammenstellen, man kann leistungsorientiert trainieren, von Leistungsfußball sprechen kann man dann aber noch nicht.

    PS: ich weiß nicht in welcher Klasse dein Team spielt, weil C1 Meisterstaffel sagt mir jetzt erstmal nichts.


    In fast allen unteren Klassen gibt es für mich keinen Leistungsfußball. Viele die davon sprechen, reden in meinen Augen nur von der Leistung des Trainers, und oft ist es dieser selbst der da spricht.

    Und da hilft auch die gebetsmühlenartige Wiederholung solcher Sätze nichts:


    Fussball ist und bleibt ein Ergebnissport, ob man das nun möchte oder nicht :)


    Im Erwachsenenfußball sicher. Aber im Jugendfußball auch? Ist dem wirklich so?

    Warum melden höherklassige Mannschaften ihre älteren Jahrgänge z.B. eine Altersklasse höher an? Weil ihnen an der Ausbildung von Spielern für ihre Männermannschaften liegt, stärkere Konkurrenz um die Spieler wirklich zu fordern. Würde es ihnen um die Ergebnisse der Jugendteams gehen, müssten sie diese doch in ihrer aktuellen Altersklasse belassen, da dort ja dann bessere Platzierungen eingefahren werden könnten.

    Warum sehe ich Jugendleistungsfußballmannschaftstrainer (geiles langes Wort), die sich über von hinten lang raus geschlagene Bälle beschweren, bei einem Gegentor durch missglückten Spielaufbau von hinten aber ruhig bleiben und den Versuch loben? Es wird hier nicht ergebniseffektiver Fußball gespielt, sondern Ausbildungsunterstützender.
    Meiner Meinung nach ist es so. Betreibt ein Verein wirklich Leistungsfußball im Jugendbereich sind die Ergebnisse egal. Eine hohe Spielklasse wird angestrebt, aber nur um ein gewisses Forderungsniveau im Wettkampf zu haben. Die Ergebnisse in der Spielklasse stehen in der Regel hinter den Ausbildungszwecken zurück.

    Wie gesagt, ich weiß nicht in welcher Klasse ihr unterwegs sein, aber wenn von Leistungsfußball gesprochen wird, kann ich deine Aussagen bezüglich stark übergewichtiger Kinder z.B. nicht verstehen. Denn diese habe ich dann sicher nicht im Kader, bei vielen Mannschaften kommen diese nicht einmal in die C2, selbst wenn nur zwei Mannschaften vorhanden sind. Im Gegenteil habe ich in der Regel einen derart homogenen Kader, das zwischen den Spielern auf dem Platz und Spielern auf der Bank nur minimale Unterschiede bestehen. Die Frage nach „Starken“ und „Schwachen“ stellt sich hier dann auch nicht.


    Das Problem was ich sehe ist einfach, das viele Trainer denken sie wären mit dem Aufstieg von Kreisliga B zu A dann in den Dunstkreis des Leistungsfußballs gerückt, und könnten nun wie BuLi Trainer mit ihren semi-professionellen Schützlingen umgehen. Von all den Leistungstrainern in der Kreisliga C will ich hier gar nicht sprechen.


    Soviel dazu, wie ich Leistungsfußball im Jugendbereich verstehe.


    Ich formuliere jetzt mal etwas überspitzt wie ich deine Aussagen lese: Leistungsfußball ist es, wenn die Leistung im Vordergrund steht und man möglichst viele Spiele gewinnt, Meisterschaften holt und Aufstiege feiert. Breitensport dagegen ist so ne Art spaßiges Nachmittagsbetreungsangebot, um die Kinder davon abzuhalten vorm PC zu sitzen, oder Drogen zu nehmen (Wie gesagt, von mir bissl pauschalisiert)


    Du erwähnst ja nun öfter das Wort leistungsorientiert, was für mich aber immer noch etwas anderes als Leistungsfußball ist. Leistungsorientiert trainiert doch jeder Trainer. Ich kenne keinen Trainer, der seine Jungs nicht besser machen möchte. Die Spieler oder Mannschaft weiterentwickeln, die Leistung steigern, auch gewinnen wollen, alles keine schlechten Sachen, nur macht man das um sich SEINEN Wunsch von Siegen zu erfüllen, oder macht man es zum Wohle der Entwicklung der Kinder?


    Ich bin ein Trainer, der GERNE Leistungsorintiert trainiert. Das heisst, das ich möchte, das die besten auch spielen.

    Aber nicht NUR die Leistung im Spiel, sondern auch im Training.


    ...


    Leistung heisst für mich: Fähigkeiten insgesamt Fussball, Trainings Leistung, und das sich jemand anstrengt. Stimmt alles, spielt er auch in der C1.


    Also würdest du einen Spieler A, der sagen wir mal 30% besser ist als Spieler B, aber 20% schlechter im Training mitgemacht hat nach deiner Gewichtung spielen lassen?
    Aus meiner Gleichung fällt „Fähigkeit Fußball allgemein“ völlig raus. Hat Spieler A weniger und schlechter trainiert, kann er 200x besser sein als B, B wird am Samstag in der Startelf stehen. War zusammen mit den Kindern vor der letzten Saison so ausgemacht, ist von mir möglichst transparent durchgezogen worden, und von allen (meist :P ) vorbehaltlos akzeptiert worden. Hier habe ich klar nach Leistung aufgestellt, aber nach Trainingsleistung.


    Zitat

    Und mal hand aufs Herz: würdest du lieber eine Mannschaft trainieren, die motiviert, ehrgeizig, und zielstrebig immer alles gibt und sich durch dein Training enorm verbessern, oben mitspielen wenn nicht sogar 1. sind,
    oder
    lieber eine Mannschaft, die vllt 20 mann gross ist,zum training kommen ganze 6 leute, der rest hat *kein bock* , sitzen vorm pc, nehmen drogen ach und was weiss ich, und zeigen im training die *leck mich doch* einstellung?


    Tut mir leid aber da ist mir wieder zu viel miteinander zusammengeworfen. Auch Mannschaften die unten mitspielen, wenn nicht sogar letzter sind, können motiviert, ehrgeizig und zielstrebig und immer alles gebend sein (wenn nicht sogar mehr als eine Mannschaft die sowieso jeden Gegner 10-0 weghaut) und sich durch mein Training enorm verbessern. Die Stimmung auf Platz 1hoch zu halten ist nicht schwer. Auf Platz 18 trennt sich da die Spreu vom Weizen. Das hat einzig etwas mit dem Trainer zu tun, seiner Art, seinen Trainingsmethoden und seiner Teamführung. Das gilt für dein positives Beispiel eben so wie für dein Negatives. So etwas an der Anzahl der Siege oder dem Tabellenplatz festzumachen greift zu kurz.


    Zitat

    Ich denke, ich habe das sehr hart ausgedrückt. Aber wenn ich nicht ehrgeizig und weiterentwicklungsdenkend wäre, würde ich den Job als Trainer nicht machen.


    Ehrgeizig und auf Weiterentwicklung bedacht bin auch ich, und sicher auch Andre und andere. Unser Ehrgeiz ist aber nicht auf Siege ausgerichtet, sondern auf die Ausbildung der Kinder. Damit sie sich später vielleicht den Traum vom Profi erfüllen oder als Erwachsene möglichst hoch spielen können, oder schon als Kinder in den (wirklichen) Leistungsfußball wechseln oder einfach 20 Jahre Kreisliga C spielen und danach selbst Fußballtrainer werden, weil sie sich Dank ihrer lebenslangen Begeisterung für den Sport und die Erinnerung an ihren früheren ach so spaßigen Trainer und die schöne Jugendzeit dem Fußball so verbunden fühlen. Wie sie in der C-Jugend gegen Gegner XYZ gespielt haben ist doch ab der B-Jugend vergessen.

    Wenn man so sehr auf Leistung (und eventuell auf Anerkennung der eigenen Trainerleistung) aus ist, sollte man sich vielleicht doch eher für den Seniorenbereich entscheiden. Vorstände interessieren idR sowieso nur die 1. Herren, ob Kreisklasse C oder Verbandsliga ist da egal. Und als Jugendtrainer bist du eh immer der angeschmierte. Weil der B-Jugend-Trainer paar Jahre später wegen deiner guten Gruindlagenausbildung mit den Jungs aufsteigt, oder aber dir deine schwer ausgebildeten Talente zu höherklassigen Vereinen abwandern. ;)


    Ich denke auch, dass ich mich teilweise sehr hart ausgedrückt habe. Das ist jetzt auch nicht primär gegen deine Person gerichtet. Ich fand nur in vielen deiner Aussagen Probleme wieder auf welche ich im Jugendfußball gestoßen bin, und die leider Gottes nicht weniger werden, wenn man sich in den Kinderfußball flüchtet.

    mfg Tirus

  • Ich finde es fair!
    So ähnlich, aber nicht ganz so transparent, habe ich es bei meiner alten Mannschaft auch gemacht.
    In der Hinrunde haben die Jungs immer im Wechsel gespielt. Die Eltern hatten schon im Sommer einen Spielplan für die gesamte Hinrunde bekommen - inkl. der Namen wer wann gespielt hat.
    In der Winterpause haben wir Trainer einen neuen Plan aufgestellt, dann haben wir berücksichtigt, wer in der Hinrunde wie oft beim Training war. Außerdem haben wir ebenfalls berücksichtigt, wie die Jungs beim Training mitgemacht haben. Kinder die direkt am Platz abgeliefert worden sind und sich dann daneben benommen haben, haben weniger gespielt, als Jungs die genauso oft beim Training waren, aber auch richtig Bock hatten. Dies hat dazu geführt, das einer unserer untalentiersten Spieler, am Saisonende die meisten Spiele gemacht hat. Weil er immer beim Training war und dann auch noch gezeigt hat, dass er richtig Lust auf Fußball hat, auch wenn er es nicht kann ;)

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Warum schreiben hier viele Protagonisten eigentlich immer Romane? In der Kürze liegt doch bekanntlich die Würze, oder? ;)

    Laut deiner Aussage würdest du einen Stürmer, sagen wir mal den besten, beim Spielstand von 1:1 in der Aufstiegsrelegation rausnehmen, und gegen einen anderen tauschen, der sehr schlecht ist. Richtig?

    Nun, ich verstehe deinen Punkt. Leistungsfußball ist nunmal kein Breitensport. Du musst mehr geben, darfst aber auch mehr erwarten.
    Das o.a. Beispiel jedoch hinkt ein wenig. Ich glaube nicht, dass Du so einen schlechten Spieler in einer LK hast. Normalerweise ist die Zusammenstellung eher homogen.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ich hätte eine Frage, die ich mal gerne hier in der Runde bringen möchte. Dazu möchte ich klar stellen, dass ich selber kein fester Trainer bin, schon gar nicht lizenziert, sondern lediglich ein Gelegenheitstrainer, der hin und wieder als Co. fungiert, insbesondere für Technik und für versteckte taktische Anweisungen, wenn der Haupttrainer Quatsch erzält ;)


    So, der DFB ruft aufwendige Programe ins Leben, mit vielen flächendeckenden Stützpunkten und auch weiteren "Leckereien", in der Hoffnung so gut wie möglich, viele Talente zu entdecken und zu fördern. Auf der anderen Seite halten viele Trainer im Breitensprtbereich die Sichtungstermine geheim und organisieren sogar an den bekannten Stützpunktterminen Spiele mit den Mannschaften der Vereine, nur damit die eigenen Talente solche Termine eben nicht wahrnehmen und somit den jeweiligen Vereinen erhalten bleiben. Des Weiteren gibt es, so wie in diesem Forum, die Sichtweise der absoluten Gleichberechtigung aller Spieler, ja unter dem Begriff Ausbildungsverhinderung, was aber, meiner Meinung nach, auch unter anderem durch kürzere Einsätze die richtig talentierten Spieler abbremst.
    Kommen diese Dinge nicht in Konflikt mit den Absichten des DFB, wie seht ihr das? Decken sich hier wirklich die Interessen DFB vs. Breitensport zu 100%?


    Zum Glück bin ich selber nicht dazu gezwungen, diese Zwickmühle lösen zu müssen. Und das ist auch einer der Gründe, weshalb ich eigentlich nicht beabsichtige Trainer zu werden. Wenn ich selber Trainer wäre, würde ich talentierte Kinder fördern und Profivereinen empfehlen. Zwar käme das in Konflikt zu den Sichtweisen mancher Vereine, aber mir wäre das "Wurscht"

  • Du hast mit deinen Feststellungen schon Recht, Dobrin, siehst das Ganze aber ganz deutlich aus dem Blickwinkel des Vaters eines Talents. Daneben gibt es noch einige andere Parteien, alle haben eigene Interessen, es bestehen Überschneidungen, aber sicher auch Gegensätze.


    Letztlich sollte jeder Kindertrainer darauf bedacht sein, jeden seiner Spieler bestmöglich zu fördern. Das ist ihm natürlich nur im Rahmen seiner Möglichkeiten, die er nur zum Teil beeinflussen kann, möglich. Ein Dorftrainer, der mit Ach und Krach eine Mannschaft aus den zwei Jahrgängen für eine Altersstufe zusammen bekommt, hat andere Voraussetzungen als der Trainer der ersten Mannschaft eines Vereins mit fünf Mannschaften pro Altersstufe. Das sollte man erkennen und auch anerkennen. Ich glaube nicht, dass es viele Trainer gibt, die ihren Job bewusst schlecht machen, dazu ist er viel zu zeitaufwendig.. Aber es gibt sicher viele, die ihn besser machen könnten, wenn sie besser qualifiziert wären. Dabei denke ich aber hauptsächlich an den Bereich der Didaktik, weniger an die sportliche Qualifikation, von der ich aber weiß, dass sie dir sehr wichtig ist.


    Zu deinen einzelnen Punkten:
    Du hast Recht, der DFB ist auf der Suche nach Talenten. Damit fängt er mit den Stützpunkten, etc. aber erst in der D-Jugend an. Vorher, im KiFu-Bereich, konzentriert er sich nicht auf die (vermeintlichen) Talente, sondern möchte eine möglichst breite Basis mit möglichst guten technischen Fähigkeiten erzielen. Neben einem gewissen Gefühl der Verantwortung für die Gesellschaft, die ich dem DFB nicht abstreiten möchte, liegt das egoistische Motiv dahinter aus meiner Sicht darin, dass er davon ausgeht, dass viele Talente im Kinderbereich noch nicht so zuverlässig als solche zu erkennen sind. Ich denke auch, dass er sich von Erziehungs- und anderen in diesem Themenkomplex erfahrenen Wissenschaftlern hat belehren lassen, wie sich Kinder entwickeln und wie sie ticken. Vor diesem Hintergrund kommt er zu seiner Ausbildungsphilosophie im Kinderfußball.


    Dass Trainer aus egoistischen Gründen gegen die Interessen ihrer Mannschaft handeln, ist verwerflich. Einfach nur das.


    Zur Gleichberechtigung: das ist im KiFu ein Muss. Wer Angst hat, sein talentiertes Kind könnte darunter leiden, leidet erstens auf hohem Niveau und agiert unsozial und unkameradschaftlich, wenn er für sein Kind mehr Einsatzzeiten als für die schwächeren Spieler fordert. Es wäre allerdings aus meiner Sicht klug, das Problem zu vermeiden, indem, soweit möglich, leistungshomogene Mannschaften gebildet werden, die so groß sind, dass alle Spieler auf ihre Einsatzzeiten kommen. Gibt es Gründe, die das verhindern und die der Trainer nicht zu verantworten hat, so muss der Talentierte akzeptieren, dass es für ihn keine Extrawurst erfährt. Extrawürste untergraben meiner Erfahrung nach das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team deutlich und sind möglichst zu vermeiden.


    Mein Fazit ist, dass sich die Interessen von DFB und Breitensport im KiFu-Alter decken. Danach ist dies nicht mehr der Fall. Ich habe in einem anderen Thread ja auch schon mal festgestellt, dass der DFB ab der D-Jugend nur noch, oder, ich sage es lieber weniger absolut, deutlich stärker an den Talenten als an den Spielern im Breitensport interessiert zu sein scheint.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    2 Mal editiert, zuletzt von tobn ()

  • Bei uns in Flensburg gibt es nur Kreisliga, eine Meisterstaffel (spielt um den Aufstieg in die 2. höchste Spielklasse mit, der Verbandsliga, ua Gegner wie Holstein Kiel) und eine Normale Staffel, die auch so heisst.Dort spielen oft die 2.Mannschafen. In der Meisterstaffel geht es um viel, es ist die Leistungsgruppe. In der Verbandsliga wird eine GANZ andere Leistung verlangt. Ich sage bewusst Leistung, denn ich denke, wenn man gegen Holstein Kiel spielt, darf man gerne von Leistung reden.


    Ich bin immer auf die maximale Leistung aus, ja, das ist meine Art, den Fussball spielen zu lassen. Den Spass lasse ich nie ausser acht, denn ohne spass trainieren sie auch nicht gerne. Ergo weniger Leistung.


    Ich finde es schade, das ich hier doch wirklich grob angegangen werde, und für vieles bis fast alles kritisiert werde, nur weil ich ein Trainer bin, der mehr auf Leistung schaut als vielleicht viele andere. Aber keine Sorge, damit komme ich klar :)

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Du hast mit deinen Feststellungen schon Recht, Dobrin, siehst das Ganze aber ganz deutlich aus dem Blickwinkel des Vaters eines Talents. Daneben gibt es noch einige andere Parteien, alle haben eigene Interessen, es bestehen Überschneidungen, aber sicher auch Gegensätze.


    Mein Fazit ist, dass sich die Interessen von DFB und Breitensport im KiFu-Alter decken. Danach ist dies nicht mehr der Fall. Ich habe in einem anderen Thread ja auch schon mal festgestellt, dass der DFB ab der D-Jugend nur noch, oder, ich sage es lieber weniger absolut, deutlich weniger an den Talenten interessiert zu sein scheint.

    Ja das ist möglicherweise eine Antwort. Die zwei Satze möchte ich noch kommentieren.


    1) Möglicherweise besteht hier eine gewisse Vorbelastung. Allerdings muss ich sagen, dass dieses Problem im Fall meines Sohnes nicht gegeben ist. Ja er wurde auch hin und wieder ausgewechselt, aber nachdem wir miteinander die völlige Offenheit verabschiedet haben, habe ich ihm auch erklärt warum. Auch Talente können manchmal auf der Nebenspur funktionieren, was vollkommen in Ordnung ist. Ich habe die Probleme im Spiel gesehen, der Trainer hat das auch gemerkt, folglich ausgewechselt. Absolut verständlich und es wäre aus meiner Sicht kommisch, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Den Verein haben wir aus anderen Gründen und mit anderen Überlegungen dahinter gewechselt. Langes Thema, das aber weder mit meiner Frage noch mit dem Trainer zu tun hatte! Dieser war übrigens gut und engagiert.
    Umgekehrt aber, gibt es viele Eltern, die wenig bis gar nichts davon verstehen, die aber in einem ähnlichen Fall für Skandal sorgen. Auch gibt es die Eltern, die sich überhaupt nicht dafür interessieren. Mögliche Talente sind mehr oder minder sich selbst oder der Wilkür des Vereins überlassen. Das zusammengepaart mit Trainern, die zwar guten Willens sind, aber keine Ahnung haben, oder einfach nur aus Gerechtigkeitsgründen wechseln, kann mögliche Nachteile liefern. Darum auch meine Frage.


    2) Das fettmarkierte habe ich nicht ganz verstanden. Um was geht es, kannst Du mir ein Link mit der entsprechenden Diskussion posten?


  • Da ist mir ein Lapsus unterlaufen, ich meinte am Ende des Satzes das Gegenteil, ich habe den Beitrag oben korrigiert. Mir kommt es so vor, als sei der DFB ab der D-Jugend fast nur noch an den Talenten interessiert, d.h. an den Spielern, die es in die Stützpunkte und später in die Leistungszentren schaffen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn bezieht sich auf die Ausbildungskonzeption des DFB http://www.dfb.de/uploads/media/dfb_rtk_flyer_A4_quer_01.pdf
    Da gibt es den Breitensport nur bis von den Bambinis bis zur E, ab der D ist ist nur noch von der Eliteförderung die Rede, siehe z.B. S.15 im PDF. Das heisst ja nicht, dass alle mittelmäßigen oder untalentierten Spieler dann aufhören sollen, aber sie sind nicht mehr im Fokus des Konzeptes, das ist schon recht vielsagend.


    Den entscheidenden Punkt im KiFu hat tobn auch schon genannt: Die Talentprognose ist noch zu unsicher. Stell Dir vor, Du hast ein vermeintliches Talent in der F entdeckt und lässt für den einen anderen Spieler auf der Bank versauern. Da kann es gut sein, dass Du ein Jahrhunderttalent unentdeckt lässt und frustrierst, während Du einen Spieler förderst, der es vielleicht dann doch nicht über die Bezirksklasse hinaus schafft. Deshalb lass alle spielen, so haben alle Entwicklungsmöglichkeiten.


    So ein wenig habe ich auch den Verdacht, dass der DFB den Trainern der ganz Kleinen nicht über den Weg traut, d.h. der DFB will sich nicht auf die Selektion durch die vielfach ungelernten Kindertrainer verlassen. Dann lieber erstmal alle gleichberechtigt mitmachen lassen.


    Grüße
    Oliver


  • Da ist mir ein Lapsus unterlaufen, ich meinte am Ende des Satzes das Gegenteil, ich habe den Beitrag oben korrigiert. Mir kommt es so vor, als sei der DFB ab der D-Jugend fast nur noch an den Talenten interessiert, d.h. an den Spielern, die es in die Stützpunkte und später in die Leistungszentren schaffen.

    So, jetzt verstehe ich das. Das kann sein, aber nach einer Diskussion der letzten Tage habe ich mitbekommen, dass es dem DFB sogar bewusst ist, dass manche Talente "versteckt" bleiben, was ich auch oben erwähnt habe. Deshalb streifen manche Stützpunkttrainer über die Fußballplätze, wenn sie Wind davon bekommen.

  • Auch das ist eine mögliche Antwort. In der F-Jugend kann das fettmarkierte sein. Was ist aber gegen Ende der E-Jugend? Der letzte Satz ist der eigentliche Schlüssel, nur interessanterweise gibt es eben solche Trainer auch in der D-Jugend


  • 1) Möglicherweise besteht hier eine gewisse Vorbelastung. Allerdings muss ich sagen, dass dieses Problem im Fall meines Sohnes nicht gegeben ist. Ja er wurde auch hin und wieder ausgewechselt, aber nachdem wir miteinander die völlige Offenheit verabschiedet haben, habe ich ihm auch erklärt warum.


    Woher wusstest du, warum er ausgewechselt wurde? Das hat doch der Trainer gemacht, oder? Hat er dir seine Gründe erklärt?


    Mit Offenheit muss man Kindern und auch Eltern gegenüber als Trainer etwas vorsichtig sein. Ich halte es auch gerne so, aber gerade mit Kritik muss man da höllisch aufpassen: bei den Kindern, weil sie mit negativer Kritik im Alter bis mindestens E-Jugend noch nicht richtig umgehen können, bei den Eltern, weil sie oftmals sehr empfindlich auf Kritik an ihren Sprösslingen reagieren und das Thema schnell emotionalisieren. Daher würde ich als Trainer versuchen, keine sportlichen Gründe für eine Auswechslung zu nennen, sondern eher auf die Gerechtigkeit hinweisen. Wenn das Vertrauensverhältnis zu den Eltern entsprechend ist, kann man durchaus auch die sportliche und evtl. auch die soziale Situation ihres Kindes besprechen. Dabei muss man aber sehr viel Taktgefühl aufbringen, wenn das Gespräch positive Folgen haben soll.


    Auch Talente können manchmal auf der Nebenspur funktionieren, was vollkommen in Ordnung ist. Ich habe die Probleme im Spiel gesehen, der Trainer hat das auch gemerkt, folglich ausgewechselt. Absolut verständlich und es wäre aus meiner Sicht kommisch, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.


    Ja, manchmal tut Kindern eine Auszeit oder auch der Wechsel auf eine andere Position, wenn es schon keine Rotation gibt, ganz gut. Man muss dabei bei den Kindern aber aufpassen, dass man sie damit nicht demotiviert, das geht in diesem Alter unheimlich schnell.


    Umgekehrt aber, gibt es viele Eltern, die wenig bis gar nichts davon verstehen, die aber in einem ähnlichen Fall für Skandal sorgen. Auch gibt es die Eltern, die sich überhaupt nicht dafür interessieren. Mögliche Talente sind mehr oder minder sich selbst oder der Wilkür des Vereins überlassen. Das zusammengepaart mit Trainern, die zwar guten Willens sind, aber keine Ahnung haben, oder einfach nur aus Gerechtigkeitsgründen wechseln, kann mögliche Nachteile liefern. Darum auch meine Frage.


    Nun, wenn der Verein nicht zu den eigenen Vorstellungen passt, man aber einen besseren findet, dann sollte man wechseln. Mir begegnen in unseren Spielen immer mal wieder Trainer, zu denen ich meine Kinder auf keinen Fall schicken würde. Und ich erlebe auch ab und an Eltern, mit denen ich nie auf einen Nenner käme. Da sollte man das dann auch erkennen und mit unterschiedlicher Meinung auseinander gehen.


    2) Das fettmarkierte habe ich nicht ganz verstanden. Um was geht es, kannst Du mir ein Link mit der entsprechenden Diskussion posten?


    Das war ja, wie gesagt, verkehrt. Und in dem anderen Thread habe ich es auch nur so am Rande festgestellt, es war, so meine ich, nicht eigentliches Thema des Threads.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • So, jetzt verstehe ich das. Das kann sein, aber nach einer Diskussion der letzten Tage habe ich mitbekommen, dass es dem DFB sogar bewusst ist, dass manche Talente "versteckt" bleiben, was ich auch oben erwähnt habe. Deshalb streifen manche Stützpunkttrainer über die Fußballplätze, wenn sie Wind davon bekommen.


    Ich weiß nicht, inwieweit dieser Verdacht, so nenne ich es mal, beim DFB von weiter oben kommt, ich würde hier eher vermuten, dass die Stützpunkttrainer selbst da über andere Trainer davon Wind bekommen, dass es da noch interessante Spieler geben müsste, die sie noch nie zu Gesicht bekommen haben. Wie bereits gesagt, wenn das auf den fehlgeleiteten Egoismus eines Vereinstrainers zurückgeht, halte ich es für verwerflich. Liegt es aber daran, dass er bspw. nichts von dem Stützpunkt weiß oder das Kind und/oder seine Eltern nicht zum Stützpunkt wollen, so habe ich kein Problem damit.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Woher wusstest du, warum er ausgewechselt wurde? Das hat doch der Trainer gemacht, oder? Hat er dir seine Gründe erklärt?


    Mit Offenheit muss man Kindern und auch Eltern gegenüber als Trainer etwas vorsichtig sein. Ich halte es auch gerne so, aber gerade mit Kritik muss man da höllisch aufpassen: bei den Kindern, weil sie mit negativer Kritik im Alter bis mindestens E-Jugend noch nicht richtig umgehen können, bei den Eltern, weil sie oftmals sehr empfindlich auf Kritik an ihren Sprösslingen reagieren und das Thema schnell emotionalisieren. Daher würde ich als Trainer versuchen, keine sportlichen Gründe für eine Auswechslung zu nennen, sondern eher auf die Gerechtigkeit hinweisen. Wenn das Vertrauensverhältnis zu den Eltern entsprechend ist, kann man durchaus auch die sportliche und evtl. auch die soziale Situation ihres Kindes besprechen. Dabei muss man aber sehr viel Taktgefühl aufbringen, wenn das Gespräch positive Folgen haben soll.

    Einerseits habe ich immer erkannt, wenn das Spiel des Jungen nicht passend war, praktisch hatte es auch erwartet und andererseits hat der Trainer nie nach dem Gerechtigkeitsprinzip gehandelt.
    Ich kann mir, sagen wir mal Kritik erlauben, weil ich mit ihm auch danach an die entsprechenden Verbesserungen gearbeitet habe. Er hat mir mehr vertraut als seinem Trainer und dazu musste ich einfach nicht viel tun. Er hat selber erkannt, dass er von mir mehr gelernt hat als von allen Trainern zusammen bisher. Die Kritik ist aber auch nicht einfach so dahin geworfen, sondern konzentriert auf den sachlichen Aspekten. Jetzt mische ich mich nicht mehr in die Mannschaftstaktik, das ist auch nicht notwendig. Was übrig bleibt sind Kleinigkeiten in Körperbewegung zum Beispiel, oder aus dem Schatten treten, sowie Teile der individuellen Technik.
    Taktgefühl ist vorhanden, das ist kein Thema.