Spielführer bei Kindern?

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  • Ich bin von meinen Spielern (F) schön öfter gefragt worden, ab wann eine Mannschaft einen Spielführer hat. Da ich bisher nnur Minis und F trainiert habe, kann ich das gar nicht sagen. Ich würde einen richtigen Spielführer frühestens in der E wählen lassen. Ab wann ersceinht für euch das richtige alter hierfür zu sein und welche Aufgaben würdert Ihr einem solchen "Capitano" übertragen?



    Gruß,


    FG

  • Ich bin im KiFu-Alter, d.h. von G- bis E-Jugend, gegen einen festen Kapitän, das stellt einen Spieler aus meiner Sicht zu stark heraus und ist weder für ihn noch für die anderen Spieler förderlich. Die einzige Ausnahme, die ich mir vorstellen könnte, ist die Situation, dass man einen einzelnen Überflieger im Team hat. Wir haben das Kapitänsamt immer von Spiel zu Spiel neu vergeben, allerdings damit nach der F1 eigentlich wieder aufgehört. In der letzten Saison (E2) habe ich bewusst wieder keinen Kapitän mehr ernannt, sondern betont, dass die Mannschaft spielt und gemeinsam gewinnt oder verliert, und dass es nicht auf einen Kapitän ankommt.


    Wenn sie älter werden, können sie besser einschätzen, wozu es einen Kapitän gibt. Grundschulkinder sind dafür noch zu ich-bezogen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • De beste Lösung ist Rotation, bei uns bekommt der verdienteste Spieler des Spiels am Ende die Binde bis zum Ende des nächsten Spiels .... ich bekomme es so hin, das da jeder mal dran kommt ^^

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Diese Saison habe ich eine F1 trainiert, da haben wir den Spielführer jede Woche gewechselt, sodass jeder mal durfte!
    Davor habe ich ebenfalls eine Jahrgangsmannschaft trainiert und diese vier Jahre lang betreut. Damals hatten wir ein ziemlich taffes Mädchen in der Truppe gehabt, die die Hosen anhatte. Deshalb hat sie fast vier Jahre lang die Kapitänsbinde getragen. Außerdem war sie das einzige Mädchen im Verein und deshalb war es uns auch wichtig, sie so ein wenig zu unterstützen!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • moin, moin


    ich finde es auch am besten, die kapitänsbinde als ansporn und auszeichnung einzusetzen. nicht nur für den besten spieler, sondern auch zb. für tolle trainingsleistungen, für teamgeist, oder auch mal für besonders faires verhalten. ich handhabe das auch noch in der c-jugend so und fahre ganz gut damit.



    gruß

  • Diese Saison habe ich eine F1 trainiert, da haben wir den Spielführer jede Woche gewechselt, sodass jeder mal durfte!
    Davor habe ich ebenfalls eine Jahrgangsmannschaft trainiert und diese vier Jahre lang betreut. Damals hatten wir ein ziemlich taffes Mädchen in der Truppe gehabt, die die Hosen anhatte. Deshalb hat sie fast vier Jahre lang die Kapitänsbinde getragen. Außerdem war sie das einzige Mädchen im Verein und deshalb war es uns auch wichtig, sie so ein wenig zu unterstützen!

    Das mit dem Mädchen finde ich klasse!
    Aber in allen anderen Fällen würde ich bei den kleinen definitiv keinen festen Kapitän bestimmen.
    Als ich damals noch klein war hat unser Trainer es uns selbst überlassen, wer die Binde bekommt und wir haben dann von selbst durchgewechselt - oder der der Geburtstag hatte durfte die Binde tragen usw. Er hat uns die Lösung selbst finden lassen und ggf. etwas geschlichtet - war für den Teamgeist nicht schlecht!


    Aber wichtig ist, dass jeder mal die Binde trägt und auch versucht die damit verbundenen "Aufgaben" zu erfüllen :)

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • In diesem Alter hat der Kapitän ja nicht die klassischen Kapitänsaufgaben im Sinne des "Spielführers". Mit der Begrüßung und der Platzwahl ist es ja meist schon getan.
    Vorangehen und Mannschaft mitreißen kann man in dem Alter von keinem Kind erwarten. Selbst, wenn es welche gibt, die das tatsächlich schon können, sind das absolute Ausnahmen.


    Auf der anderen Seite: In der Schule wird ab der 2. oder 3. Klasse ein Klassensprecher gewählt. Somit sollten sie in diesem Alter in der Lage sein, demokratische Prozesse zu verstehen und ihren eigenen Vertreter zu wählen.


    Die Mannschaft entscheiden lassen, wie man den Kapitän bestimmt, finde ich aber auch o.k.

  • In diesem Alter hat der Kapitän ja nicht die klassischen Kapitänsaufgaben im Sinne des "Spielführers". Mit der Begrüßung und der Platzwahl ist es ja meist schon getan.


    Wenn überhaupt.. So sehen es ganz praktisch die erwachsenen Nicht-Eltern. Die Kinder empfinden das Kapitänsamt aber als besondere Ehre und Auszeichnung. Vielleicht bin ich hier gerade zu skeptisch und pessimistisch, aber ich hatte das Gefühl, dass die Verleihung des Kapitänsamts das große Risiko mit sich bringt, zwischen den Spielern Zwietracht zu säen. Wenn man es ganz geschickt macht, kann evtl. auch eine positive Motivation erreicht werden, man sollte sich aber IMHO des Risikos bewusst und sensibel für entsprechende Schwingungen sein.


    Auf der anderen Seite: In der Schule wird ab der 2. oder 3. Klasse ein Klassensprecher gewählt. Somit sollten sie in diesem Alter in der Lage sein, demokratische Prozesse zu verstehen und ihren eigenen Vertreter zu wählen.


    Bei meinem Sohn haben sie aber eben das nicht verstanden, da war die Klassensprecherwahl eher ein Negativbeispiel. Da ging es nur um aktuelle persönliche Sympathie und nicht um die Eignung.


    Die Mannschaft entscheiden lassen, wie man den Kapitän bestimmt, finde ich aber auch o.k.


    Das hatte ich beim ersten mal probiert, müsste in der F2 gewesen sein. Auch noch eine geheime Wahl, so dass sich auch jeder selbst wählen konnte. War nicht toll. Die Kinder, die keine Stimme bekommen hatten, fühlten sich als zweite Wahl, zwei haben sich sogar selbst gewählt. Danach habe ich den Kapitän bestimmt und habe dabei eine Mischform zwischen Rotation und Ehrung für Verdienste betrieben. In der E2 habe ich dann kaum noch einen Kapitän ernannt, sondern habe den Jungs gesagt, dass alle auf dem Platz gleich wichtig sind und alle alles geben müssen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Bei meinem Sohn haben sie aber eben das nicht verstanden, da war die Klassensprecherwahl eher ein Negativbeispiel. Da ging es nur um aktuelle persönliche Sympathie und nicht um die Eignung.

    Da ist dann aber die Vorbereitung durch den Lehrer eher das Problem.


    Das hatte ich beim ersten mal probiert, müsste in der F2 gewesen sein. Auch noch eine geheime Wahl, so dass sich auch jeder selbst wählen konnte. War nicht toll. Die Kinder, die keine Stimme bekommen hatten, fühlten sich als zweite Wahl, zwei haben sich sogar selbst gewählt.

    Nee, das kann man geschickter angehen ;)
    Bei uns bekommt jeder seinen persönlichen Wahlzettel, auf dem der eigene Name fehlt. Sonst hast Du am Ende 12 Kapitäne mit jeweils genau einer Stimme :D
    Es wird nicht öffentlich ausgezählt. Ergebnis wird ungefähr so verkündet: "Neuer Kapitän ist A, erster Vertreter ist B, zweiter Vertreter ist C." So erfährt niemand, dass er keine Stimme bekommen hat.

  • Bei meiner jetzigen 2.F-Jugend habe ich immer rotiert. Neben dem Spruch nach dem Spiel hatte er immer als Helfer des Trainers Mini-Aufgaben, die aber mit großer Sorgfalt und einen gewissen Stolz ausgeführt wurde. So z.B. bei einem Feldturnier, wo manchmal die Kinder etwas auf dem Gelände vestreut waren, hat der Kapitän die Aufgabe bekommen, etwa 10 Minuten vor dem Spiel alle Spieler zu dem Treffpunkt zu holen.
    Nächste Saison werde die den 02er Jahrgang (also 2.E) betreuen. Ich weiß noch nicht wie ich es handhaben werde.

  • [Klassensprecherwahl]
    Da ist dann aber die Vorbereitung durch den Lehrer eher das Problem.


    Vielleicht. Ich glaube dennoch, dass Siebenjährige noch nicht wirklich wahlfähig sind, dazu sind sie IMHO noch zu ich-bezogen und ihr Wertesystem zu bipolar.


    [Wahl zum Spielführer]
    Nee, das kann man geschickter angehen ;)
    Bei uns bekommt jeder seinen persönlichen Wahlzettel, auf dem der eigene Name fehlt. Sonst hast Du am Ende 12 Kapitäne mit jeweils genau einer Stimme :D
    Es wird nicht öffentlich ausgezählt. Ergebnis wird ungefähr so verkündet: "Neuer Kapitän ist A, erster Vertreter ist B, zweiter Vertreter ist C." So erfährt niemand, dass er keine Stimme bekommen hat.


    Ja, das wäre sicherlich geschickter gewesen, wobei ich keine Vertreter verkünden würde, da bei uns schon von vornherein fest stand, dass der Spielführer jeweils nur für ein Spiel dieses Amt innehat. Hmm, ja, angesichts der Tatsache -- ich behaupte das jetzt einfach mal so --, dass F'ler gerne einen Kapitän haben wollen, denn das gehört ja zu einer richtigen Fußballmannschaft dazu, jaja, ist dein Wahlsystem wahrscheinlich ganz gut.


    Wie führt man dann die nächste Wahl durch? Darf der vorherige Kapitän nochmal gewählt werden?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Somit sollten sie in diesem Alter in der Lage sein, demokratische Prozesse zu verstehen und ihren eigenen Vertreter zu wählen.


    Kinder und auch Erwachsene machen oft was, was sie nicht verstehen. :P Demokratische Prozesse verstehen (ich rede nicht von kennen) dürften in diesem Land überdies wahrscheinlich eh erschreckend Wenige - leider. Wahrscheinlich ist es ein Großteil derer, die nicht zur Wahl gehen, was einen ggf. durchgeführten Umkehrschluss zur Tragik werden lässt :( Anyway ... das ist OT ...


    Mannschaftskapitän offiziell in einer F zu wählen halte ich für verfrüht. So eine Wahl bringt ja Aufgaben und damit Verantwortung für diese Aufgaben mit sich. Die Aufgaben eines Kapitäns bewegen sich im Bereich der Kompromissbildung, Konfliktlösung, Kontrolle und Steuerung von Gruppen/Mannschaftstaktik auf dem Platz, Vorbildfunktion usw. Ich denke nicht das ein F-ler diese erfüllen kann.


    Einfach jeden mal lassen. Das hat mehr einen Spaßfaktor als sonstwas. Bei uns ist das Kriterium, wen die Binde am Arm beim Spiel nicht stört und wer noch nicht hat. :D


    Ich persönlich empfehle in Auswahlmannschaften ab der D einen Kapitän zu bestimmen und in Normalmannschaften ab der C Kandidaten bestimmen und aus diesem Kreis einen Kapitän wählen zu lassen.