Trainer-Frischling

Hallo Maggi,

warum läßt du dich durch die Aussage einer anderen Trainerin bzw. anderen Mannschaft auf deinem Weg beirren.

Wie du selbst geschrieben hast ist deine Mannschaft auf dem richtigen Weg.

Kondition kann und soll auch im Training berücksichtigt werden. Was spricht dagegen es mit dem Ball zu machen. Zum einen verbessert sich gleichzeit die Ballsicherheit und Technik deiner Spielerinnen und je nach Übung (Sprints mit Ball, Parcoure mit Geschwindigkeit) werden dabei auch fußballspezifische Abläufe trainiert. Die Kondition ergibt sich dabei zwangsläufig.

Fußball ist kein reiner Ausdauersport. In Spielen sind die Spielerinnen/Spieler nur phasenweise unter extremer Belastung und spazieren danach zum Teil minutenlang wieder durch die Gegend (etwas übertrieben).

Geh mit deiner Manschaft deinen eigenen Weg. Beobachte in den Spielen und im Training welche deiner Spielerinnen spielerische und läuferische Probleme haben. Setze im Training die Schwerpunkte bei den Schwächen die du erkannt hast. Nimm dir Zeit mit deiner Mannschaft für die Entwicklung. Denke in langfristigen Phasen (1 Jahr ist nicht viel). Jungs spielen in dem Alter in der Regel schon 4-8 Jahre. Das kann man mit Mädchenmannschaften die oft zum großen Teil Neuland (Anfängerinnen) betreten absolut nicht vergleichen.
Ich trainiere im zweiten Jahren ein B-Juniorinnen-Team. Glaub mir die Mädels trainieren viel lieber Kondition mit Ball als ohne. In der letzten Wintersaison mußten wir aufgrund von Platzsperren fast zwei Monate Kondition per Lauftraining trainieren. Nicht nur das es den Spielrinnen absolut keinen Spaß gemacht hat, auch in den Spielen waren sie keinen deut lauffreudiger. Ehr das Gegentiel konnte ich damals feststellen.

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Ich kann meinem Vorredner nur Recht geben. In dem Alter, in dem sich die Mädchen befinden ist es 100 mal wichtiger das sie einen Ball am Fuß haben, als das sie 2 Std. am Stück laufen. Mann kann Kondition auch wunderbar mit dem Ball trainieren.

Ich persönlich habe in letzter Zeit viel Koordination mit Farben gemacht, was auch mit laufen verbunden war. Teilweise habe ich einen Ball mit eingebaut, teilweise aber auch nicht. Das gleiche bei Übungen für die Schnelligkeit...

Das sind doch mal hocherfreuliche Neuigkeiten, wenn ich sowas lese (dass Ausdauerbolzmannschaften verlieren) freu ich mich immer ein Stück mit

Also ich hab da folgendes Problem und hoffe ihr könnt mir helfen:
Ich habe letzen Sommer ein F-Juniorenteam übernommen,welches meine erste Mannschaft ist.Ich habe bewusst eine F-Mannschaft übernommen,da ich erstens noch ein sehr junger Trainer bin und zweitens 2 Teams zur Auswahl hatte: eine mittelmässige E-Mannschaft oder eine junge F-Mannschaft.Und da ich mit Kindern arbeiten wollte,welche man viel beibringen kann und dass auch wollen und schnell können.Zurück zum Thema auf jedenfall habe ich dieses Team kurzfristig übernommen und musste direkt nach dem ersten Training an ein Turnier.Und wir haben gleich ziemlich auf die Kappe bekommen,da die anderen uns körperlich und auch technisch überlegen waren.Nach diesem Rückschlag hatten wir wieder eine Trainingseinheit und gleich nochmals ein Turnier in dem wir zwar deutlich besser waren jedoch immer noch auf die Kappe bekamen.Und langsam wurde Unmut von Seite der Kinder und Eltern breit.daraufhin habe ich reagiert und meinaufbauendes Training verschoben und Torschuss und Zweikämpfe extrem geschult,so dass sie beim nächten Turnier stark auftrumpften und beinahe jedes Spiel gewannen.Mittlerweile gewinnen wir beinahe jedes Spiel hoch,jedoch nur aufgrund von Weitschüssen und Einzelaktionen.Nun da die Winterpause begonnen hat habe ich mir vorgenommeneine seriöse Vorbereitung hinzulegen, so dass meine Mannschaft spielerisch überlegen ist und so dass ich jeden Spieler optimal fördern kann.Lange Rede-kurzer Sinn: Wie soll ich die Vorbereitung anlegen,dass meine Spieler aufhören mit diesem "Kick and Rush"-Fussball und anstatt dessen kurzes Passpiel pflegen?Habt ihr Tipps?

Hallo swisscoach,

ich weiß, es ist leicht gesagt, aber du solltest trotz negativer Äußerungen der Eltern dich nicht kurzfristig an Erfolgen orientieren, sondern wie du es geschrieben hast, "seriös" planen. Ich beispielsweise plane in Zwei-Wochen-Rhythmen, in denen ich ich eine Grundtechnik schule. Und das unabhängig von Spielergebnissen, künftigen Gegnern oder Äußerungen von außen. Deswegen spreche ich auch im Kindertraining nicht von Saisonvorbereitung oder Vorbereitung auf die Rückrunde.

Hallo Thomas,
zuerst danke für deine Ratschläge. Ich gebe zu die Formulierung "Vorbereitung" ist nicht optimal gewählt.Was ich damit ausdrücken wollte war, die Zeit von Trainingsbeginn bis zu den nächsten Turnieren. Aber es ist halt einfach schwierig, denn gerade so junge Junioren sollten Fussball mit positivem verknüpfen.Denn viele Kinder hören im späteren Alter auf,weil sie mit Fussball keine Freude und keine guten Ergebnisse mehr verbinden.Das soll keine Entschuldigung sein,aber verstehst du mein Dilemma?

Hallo swisscoach,

klar, verstehe ich das Dilemma, das ich selbst auch immer wieder erlebe. Natürlich macht es den Kindern keinen Spaß, wenn sie dauernd verlieren, aber auf der anderen Seite vergessen Kinder auch Niederlagen wieder sehr schnell. Deswegen bin ich auch dafür, daß keine Tabellen im Kinderbereich geführt werden. Um die Kinder bei Lust und Laune zu halten, ist es wichtig alle Kinder spielen zu lassen. Außerdem sollte das Training abwechselungsreich sein. Auch die Grundtechniken sollte primär spielerisch erlernt und verfestigt werden.

Vielen Dank nochmals und ich denke ich werde nun vermehrt mit der GAG-Methode arbeiten.Sie funktioniert so:
Erster Teil des Trainings:Ganzheitliche Spielerische Form
Zweiter Teil des Trainings: Analysieren und Fehler behandeln in Formen von Übungen
Dritterteil:Ganzheitliche Spielerische Form
Was hältst du davon?

Halllo swisscoach,

ich habe das Buch "1020 Übungsformen", das ja auf GAG basiert. Ich nutze es regelmäßig und orientiere mich somit im großen und ganzen schon am GAG

Hallo swisscoach,

Sicherlich kann nicht immer alles zu 100 % umgesetzt werden.

Wer sich auf die wesentlichen Punkte konzentriert, kann vieles im Rahmen seiner Möglichkeiten zu eigenen Vorteil nutzen.

In fast jedem Workshop gibt es interessante Dinge. Ich suche mir immer nur die raus die interessant sind und nutze sie für die Mannschaft. Natürlich gibt es auch Sachen die nicht passen bzw. funktionieren. Wer dies erkennt läßt diese Dinge einfach weg.

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Man sollte bei jeder Trainingsplanung auch den Leistungsstand der einen Spieler berücksichtigen und dann das Training auch langfristig planen.

Coerver ist dazu mit Sicherheit ein gute Hilfe, aber kein Allheil- und Wundermittel.