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  • Hallo


    ich bin Trainer einer E2 Mannschaft und weiß so richtig nicht wo und wie ich ansetzen soll!!! Ich trainiere diese Mannschaft jetzt im dritten Jahr und es sind ein paar schwierige Charaktere in diesem "Team". Heute hatten wir wieder einmal ein Hallenturnier. Dort musste ich zum wiederholten Male feststellen, dass sich auf dem Spielfeld keine Mannschaft befindet, sondern Einzelspieler. Jeder spielt für sich, Fehler von Mitspielern werden kritisiert und Tore werden anderen Spielern nur selten gegönnt. Wenn man Fehler anspricht oder versucht auszuwerten heißt es immer: "Aber der hat doch..." "Das ging doch gar nicht, weil..." "Ich doch nicht..." Einen Fehler oder Fehlverhalten zugeben geht schon gar nicht. Immer sind die anderen Schuld. Nach dem zweiten Spiel habe ich versucht der "Mannschaft" zu erklären, dass man nur zusammen Fußballspielen kann. Wie ich das so ausspreche, denke ich zum wievielten Mal versuchst du den Spielern das klar zu machen?? (27, 35,60sten Mal???)
    Daraufhin habe ich der "Mannschaft" die Aufstellung und das Auswechseln überlassen. Um ihnen einmal zu zeigen was für "Entscheidungen" dort zu treffen sind. Selbst in dieser Situation war kein Zusammenhalt zu sehen. Es zeichneten sich drei "Redensführer" ab. Jeder versuchte seinen Willen durchzusetzen. Auch die Sache mit dem Auswechseln funktionierte mit einigen Spielern nicht. Die meinten ein ganzes Spiel durchspielen zu müssen. Ich habe mich im ganzen Turnier zurück gehalten und die ganze Sache beobachtet.


    War das richtig so?


    Die Eltern habe ich auch nicht hinter mir! Bei denen sollen die Kinder nur Spaß haben. Spaß haben bedeutet keine Regeln, keine Strafen, keine Disziplin. Das heißt für mich "Anarchie" beim Training und beim Spiel. Jeder kann machen was er will. So kann man aber kein Training gestalten!!! Ist aber wohl die heutige Gesellschaft!?


    Dazu kommt, dass bei uns jeder besser sein will als der andere! Es herrscht ein richtiger Konkurrenzkampf unter den Spielern!
    Im Training wird kein Ball verloren gegeben. Da muss ich manche Spieler sogar bremsen!


    Was kann ich machen??? Wie bekomme ich aus diesen Spielern ein Team
    geformt, die miteinander und nicht gegeneinander spielen???



    Vielen Dank


    http://www.wiwo.de/management-…llegen-ueberleben-386315/

  • Es gibt bestimmte Ferienfreizeit bzw. Wochenendangebote, die sich ausschließlich mit Teambilding beschäftigen. Hier gilt es, zusammen einen Fluß zu überqueren, andere am Halteseil zu sichern etc.


    Aber wenn ich das von der "Anarchie" und den Eltern lese, dann muss ich dir ganz ehrlich sagen, da sind die Weichen am Anfang leider wohl bereits falsch gestellt worden. Solche Dinge im Nachhinein zu korrigieren, das ist sehr, sehr schwierig. Es ist so wie mit dem Lehrer, der neu in einer Klasse den Respekt der Schüler und Eltern nicht wirklich gewinnen konnte, den später zu bekommen, das ist fast unmöglich. Charaktere zu ändern ......... ein langer Prozess.


    Du hast auch schon so oft mit denen gesprochen, alles ohne Wirkung .............................



    Ohne dass ich dir irgendetwas Böses möchte und ohne dass ich dir die Schuld geben möchte .......... das liegt mir wirklich ganz fern,


    aber das mit der Truppe (so wie von dir beschrieben), das wird nix mehr.


    Verteilt die Kinder auf andere Teams, die sozial deutlich kompetenter sind und zwei bis drei von deinen Strategen integrieren können. Vielleicht kann man ja dann als D2 einen neuen Versuch probieren?

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Mit den Eltern habe ich schon oft gesprochen!!! Einige verstehen mein Anliegen und andere vermitteln "die Kinder sollen doch nur Spaß haben". Nur ohne Regeln und Disziplin funktioniert das nicht!


    Das mit der "Anarchie" war so gemeint, dass wenn ich keine Regeln aufstelle es in diese Art ausbrechen würde und in den Augen einiger Kinder hätten sie jetzt Spaß.
    Das sind auch diese Kinder die zu Hause keine Regeln haben und wenn sie dann beim Training mal etwas nicht so tolles machen müssen gleich zu Mama rennen und sagen das Training macht ja gar keinen Spaß. Oder wenn diese Kinder mal zur "Strafe" 10 Liegestütze machen müssen. Gehen sie auch nach Hause und erzählen es macht keinen Spaß ich musste heute wieder... Aber, das die Eltern mal hinterfragen warum er das machen musste passiert nicht!


    Ich möchte doch nur den Kindern das Fußballspielen beibringen! Ich möchte dabei nicht der strenge Trainer sein, der nur mit Strafen und Verbote handelt.

  • Ich möchte doch nur den Kindern das Fußballspielen beibringen! Ich möchte dabei nicht der strenge Trainer sein, der nur mit Strafen und Verbote handelt.

    Ja ..... und genau so möchte ich als Lehrer sein: geliebt, gemocht und Freund der Schüler. Trotzdem muss man sich durchsetzen, mit einer freundlichen aber bestimmten Art.


    Wenn es meine Truppe wäre, dann würde ich damit beginnen, einen Brief an die Mannschaft zu schreiben, wo das hier drin steht sowie zukünftige verbindliche Verhaltensregeln. Eine der Regeln könnte sein, wer seinen Mitspieler auf dem Platz schuld zuweist, der wird auf der Stelle ausgewechselt und kommt in der Spielzeit nicht mehr auf den Platz, bevor er nicht ganz von selbst zu dir gekommen ist, um dir zu erklären, was er da gerade falsch gemacht hat.


    Wenn Reden nichts mehr bringt, dann vielleicht Bewusstmachung über diese Schienen?

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Hallo futbolistico,


    willkommen in der Ellbogengesellschaft!


    Wie Du schon richtig erkannt hast, liegt es meist an den Eltern, die Sprösslinge sind mit Vollgas an der guten Kinderstube vorbeigerast.


    Dein Test mit dem Durchwechseln ihrerseits hake als Versuch ab, geht nur, wenn alle teamfähig sind, sind sie aber nicht.


    Du begleitest diese Mannschaft schon im dritten Jahr und hast diese Probleme?


    Dann solltest Du unbedingt konsequenter sein, benimmt sich ein Spieler nicht, ermahne sie 1x und drohe eine Strafe an, im Training zusehen, nicht am Abschlussspiel teilnehmen, nicht zum Spiel mitnehmen.....


    alles in Deinem Ermessen, aber drohe nur mit Strafen, die Du auch durchziehst, wenn Du nur androhst und bei wiederholtem Fehlverhalten nicht handelst, wirst Du in ihren Augen zum Kasper, wie ihre Eltern :rolleyes: .


    Überdenke Dein Training, ist es altersgerecht und abwechslungsreich?


    Einzelspieler in der E2?------Finde ich gar nicht so schlecht, wenn sie immer den Zweikampf suchen, anderes eilt noch nicht, ich kenne bei uns im Bereich viele Mannschaften, die vor jedem Gegenspieler abspielen, versuchen ein Passspiel aufzubauen, die zweikampfstarken Gegner sind aber schon in den Mann oder Pass gelaufen und pressen, keine Chance.


    Ein gesunder Konkurrenzkampf unter Spielern einer Mannschaft schadet nicht, bringt sie oft weiter. Natürlich musst Du Grenzen setzen. Stelle Dir das Gegenteil vor, wärst Du zufrieden?


    Du bist der Trainer, nicht die Eltern, unterbinde ihren Einfluss am Spielfeld (Elternabend). Unterbinde Schuldzuweisungen der Spieler untereinander mit kurzem Gespräch/Erklärung und Androhung von Konsequenzen siehe oben.

  • Ich empfehle dir einfach mal einen Hochseilgarten. Dort müssen sie zusammenarbeiten. Auch würde ich viele Wettspiele anbieten, bei der sie nur gemeinsam Aufgaben bewerkstelligen können. Das schafft alles Vertrauen zueinander.

  • Ja, im dritten Jahr und du hast recht ich muss konsequenter werden. Wer sich nicht an die Regeln hält wird nach einer Ermahnung vom Training ausgeschlossen.
    Im Hinterkopf habe ich natürlich die Eltern --> "Was für das bischen gleich vom Training ausgeschlossen?"
    Aber das muss ich wohl ausblenden und mein Ding durchziehen.


    Einzelspieler und 1:1 Situationen suchen ist ja auch nicht das Problem. Doch wenn man nach dem 5. Mal am Gegenspieler nicht vorbeigekommen ist obwohl sich Mitspieler angeboten haben und nach Ballverlust einfach stehen bleibt und sich dann beschwert, dass der Torwart einen Ball durchlässt dann finden die Mitspieler und auch ich als Trainer es nicht mehr lustig. Es sollte doch ein gewisses miteinander auf dem Platz sein. Auch mal einen Fehler vom anderen ausbügeln für und miteinander kämpfen. Sich gegenseitig motivieren, sich nach einem Tor zusammen freuen.


    Bei einem Hochseilgarten hätte ich Angst, dass sich wieder jemand profilieren muss und damit andere gefährden würde.

  • und doch kommt alles immer wieder auf die Eltern an!!! Wenn die nicht mitziehen und hinter der Sache Fußball stehen kann ich als Trainer machen was ich will.
    Es geht los bei unausgeschlafen zum Spiel kommen und dann verlangen sie, dass ihr Kind gute Leistungen bringt. Wenn das nicht passiert ist eh der Trainer schuld.
    Weiter geht es, dass nur die eigenen Kinder beobachtet werden. Mal die Mannschaftsleistung zu sehen und sich als Elternteil selbst mal zu hinterfragen. Na ja, war heute nicht so gut von meinem Sohn. Ne, da wird noch nach dem Spiel die Unfähigkeit der anderen Kinder ausgewertet. Hätten die anderen mehr... dann

  • 1. Hinterfrage dich selbst.


    Machst du ihnen Druck, indem du Dinge abforderst, die sie nicht in der Lage sind zu tun? Verlangst du z.B. ein Passspiel und ärgerst dich darüber, dass sie ständig dribbeln und in Zweikämpfe gehen? Läßt du sie -wie im Kifu gefordert- möglichst ihr Spiel spielen? Bewertest du -wie im Kifu gefordert- nur das, was den Alterszielen entspricht? Kennst du die Altersziele? Verlangst du nur diese ab?


    Dribbeln und Zweikämpfe sind die Alterziele der E. Passen auch, aber nicht als mannschafts.-oder gruppentaktische Maßnahme, das kommt später. Das was du von ihnen beschreibst....bedarf was das spielerische anbelangt höchstes Lob. Hast du sie dafür schon gelobt oder immer nur gemotzt und warst unzufrieden. Sie sollen nämlich Dribbeln und Zweikämpfen und Torschießen und Finten machen und das unbeeinflußt vom Trainer und tobenden Eltern!


    2. Es fehlt die glasklare prägnante ANSAGE von dir.(?)


    -Mir stinkt es gewaltig, dass ihr euch immer gegenseitig fertig macht usw.
    -Ich erwarte das damit sofort schluss ist


    wenige Regeln statt eine riesen Regelwerk.


    Meine Regel wäre: Ich erwarte, dass jeder Spieler den Mitspieler so behandelt, wie er selber behandelt werden will. Diese Regel gilt auch ausserhalb des Platzes.


    Wer eine Regel aufstellt, muß auch bei einer Nichtbeachtung eine Konsequenz walten lassen. Die Konsequenz muß anlassbezogen und durchführbar sein:


    -ich würde bei einem Regelverstoß schonmal dosiert laut, um meine Missbilligung zu unterstreichen. Das würde ich aber nur beim Training mal rausblitzen lassen, denn beim Spiel möchte ich ruhig sein.


    -beim Training oder beim Spiel wäre der Regelverstoß wie folgt zu ahnden; ich spreche von der Konsequenz des Fehlverhaltens:


    3. Spieler motzt = Auswechselung....für fünf Minuten auf die Bank....das wird bei Regeleinführung besprochen. Beim Training hieße das ebenfalls am Rand sitzen.
    Spieler motzt danach nochmal....Spieler wieder auf die Bank


    Dazu würde ich bei Regeleinführung eindringlich versuchen zu erklären, wie man sich fühlt, wenn man angemotzt wird.
    Eventuell....wenn auch unüblich...würde ich den Oberstrategen mal so richtig anblasen...und es ihm vorher sagen...dass es nur ein Beispiel ist....danach frag ihn doch einfach mal...wie er sich fühlt...und ob er sich vorstellen könnte, dass er nun wegen der Meckerei besser oder noch schlechter weil unsicherer ist spielen würde.


    So, ...würde ich es machen.


    Thema Wechselei....machs doch mal so. Klare Ansage...du machst das ab sofort so ...ohne Diskussion:


    Du hast aus meiner Sicht die Kifu-Pflicht....alle ungefähr gleich lange auf verschiedenen Positionen einzusetzen. Das ist Trainersache....vor allem dort, wo es nicht klappt...dann ja wohl spätestens.


    Ich empfehle dir in Dreierblöcken zu wechseln. Ich gehe von 6 Feldspielern aus. Vordere 3 raus, hinteren 3 nach vorn, die neuen 3 rein usw. ...wären 9 Spieler + TW.
    Andere Wechsel wären natürlich denkbar.


    Gruß Andre


    Ürigens....sehr herzlich ....und bei Bedarf dosiert und angemessen hart sein....hat was mit Grenzen setzen zu tun. Ich glaube das das, wenn es in vernünftigen Bahnen geschieht, das wichtigste ist, was man Kindern "antun" kann.


    Und noch eines aus meiner Sicht....was einige Eltern da fordern (Spass) ist absolut korrekt. Was unkorrekt ist ist, dass man Spass auch mit Disziplin und Regeln haben kann. Das eine schließt das andere nicht aus. Zuviele oder sinnlose oder Konsequenzlose Regeln....sind auch nicht gut....da verkommt man/oder die Sache zur Lachnummer.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hi, mal meine Meinung zu diesem Thema. Also erst mal musst du dir die Spieler mal einzeln vornehmen und ihnen mal erklären wie ein Team funktioniert! Wenn du jemandem vor allen anderen eine Kritik gibtst wird immer eine Rechtfertigung kommen weil sie sich keine Blösse vor dem Rest geben wollen! Ausserdem empfehle ich dir ein Treffen, bei dem nur die Eltern da sind! Dabei wird garnicht auf die einzelnen Kinder eingegangen sondern du erklärst den Eltern wo es lang geht!
    1.Punkt: Du bist der Chef und hast immer Recht! Die Eltern sollen deine Entscheidungen vor den Kindern mitragen! Wenn sie mit einer Entscheidung ein Problem haben, sind sie natürlich gern zum 4Augengespräch eingeladen! Aber vor den Kindern hast du immer Recht!
    2.Punkt: Am Spielfeld und beim Training ist Ruhe von aussen und die Kinder dürfen während dem Training/Spiel mal nicht eben zu den Eltern.
    3.Punkt: Du erklärst den Eltern die Zielstellung/Saisonziel und was du von den Spielern erwartest! (Und das altersgerecht) Lieber tief ansetzen und wenn sie später dann besser sind als dein Ziel hast du schon einen Erfolg vorzuweisen!
    4.Punkt: Ergebnisse sind unwichtig bei Spielen.


    So jetzt noch nen Tip für dich. Trainingsausschluß halte ich persönlich für keine vernünftige Bestrafung, es sei denn jemand wird handgreiflich.
    Ich bin immer gut damit gefahren das ich da den Teamgedanken eingeschoben habe. Einer macht Mist also müssen alle drunter leiden. Da reicht ja zum Beispiel schonmal das Trainingsspiel zu streichen und dafür ein Koordinationseinheiten einzubauen. Immer getreu dem Motto, ihr sitzt alle in einem Boot. Baut einer Mist, haben alle Mist gebaut! Das regelt sich dann mit der zeit und sie merken das sie sich gemeinsam anstrengen müssen. Ich weiß das das sicher einigen zu drastisch ist die ganze Mannschaft zu bestrafen, aber wir hängen sie ja nicht an den galgen sondern machen Einheiten die was bringen, aber eben weniger Spaß machen!

  • Ich kenne die Regeln des Kifu! Ich fördere und fordere sogar das 1 gegen 1! Spiele im Training viel 1:1, 2:2, 3:3.
    Doch es kann ja nicht sein, dass Spieler den Zweikampf suchen, den Ball verlieren, einfach stehen bleiben, die Fehler bei anderen suchen sich nichts sagen lasse und dann noch andere Spieler kritisieren. Mir fehlt das miteinander kämpfen, Spaß haben am Fußball, sich gegenseitig motivieren. Ich kann doch nicht als Trainer jeden Spieler nach einem verlorenen Zweikampf motivieren müssen sich wieder den Ball zurück zu holen!???
    Als Mannschaft verlieren und als Mannschaft gewinnen.
    In dieser Mannschaft möchte jeder cool und der Beste sein. Nach dem Motto: "Ohne mich würdet ihr doch jedes Spiel verlieren"


    Wenn ich dann einmal nach einem Spiel eine kurze Auswertung mache. Vertragen einige Kinder das nicht. Dann kommt: "Das war doch gar nicht so" "Aber der hat doch" Immer sind andere schuld.


    Aber ich merke schon selbst, dass ich dort härter durchgreifen muss. Klare Regeln aufstellen und diese auch bestrafen muss!


    Spaß ist ja auch ok und ein muss. Doch bei den Eltern ist Spaß --> ohne Regeln und Grenzen, weil die bekommen sie zu Hause auch nicht. Das die Kinder sich mal über Jo Gi Jo-Karten unterhalten mal die letzte Staffel von Starwars auswerten. Das hat für mich nichts mit Fußballtrainig zu tun. Das ist für mich und Spieler die etwas lernen wollen sehr störend.


    Zur Bestrafung: da weiß ich auch nicht so recht. Wenn ich alle bestrafe muss das ganze Team leiden. Fördert das den Zusammenhalt?

  • Villeicht könntest du ja auch mal ein Spiel auf Video aufnehmen, um den Spielern ganz genau zu zeigen, dass sie die "Schuld" nicht bei anderen suchen müssen.

  • Leider kommt es immer häufiger vor, dass das Rohmaterial das beim Training abgegeben wird nicht nur Fußball lernen soll, sondern auch soziale Kompetenz. Ein grauenhafter Zustand, denn häufig hat ein Trainer in einer Mannschaft mehrere Verhaltensgestörte, mit denen die eigenen Eltern nichts zu tun haben wollen ... okay ... das war jetzt ein bisschen hart aber ich höre sowas auch immer öfters.
    Und wie immer versuche ich das ganze mit einem Beispiel aus meiner jungen Trainerkarriere zu erläutern ... ich selbst U17 Trainer mit einer Mannschaft in der meiner Meinung nach einige sehr schwere Charaktere dabei sind - hinzu kommt das sich die Jungs in einem schweren Alter befinden. In den letzten Jahren haben die ihre Trainer nach und nach an den Rand des Wahnsinns getrieben und durch die harte und unfähige Hand eines "Trainers" den ich mitnichten als solchen bezeichnen würde haben auch noch einige talentierte Spieler aufgehört - den die soziale Komeptenz dieses Menschen findet man leider nichtmal unter einem Mikroskop.
    Mein JL trat mit der bitte an mich heran diesen Patchworkhaufen aus 3 Vereinen zu übernehmen.
    Was soll ich sagen - mit klaren Ansagen, teilweise auch harten Ansagen und oder Strafen kann man viel erreichen. Dazu muss aber dein Training fordernd sein, Spaß machen und die Jungs motivieren.
    Wenn du ein 0815-Training anbietest und dann noch Strafen aussprichst ist das auf Dauer nichts.
    Ich bin bisher mit dieser Taktik recht gut gefahren und bekomme die Jungs gut in den Griff.
    Aber ich fördere auch unglaublich stark das "Wir"-Gefühl.
    Sei es Fußball schauen am Wochenende, Spielersitzung nach dem Training. Ich lege dazu Wert auf ein ordentliches auftreten beim Spiel, gemeinsames Aufwärmen und einen Kreis vor dem Spiel, vor dem Wiedernapfiff und nach dem Abpfiff ebenso (wir nennen das Ausschreien am Schluß). Wer motzt kommt raus, wer dumm daher redet ebenfalls. Im Training gibts dann andere Möglichkeiten - Liegstützte, Strafrunden etc.
    Ich gehe nach dem Grundsatz, das ich mit meinen Spieler nicht befreundet sein muss - daher kann ich auch streng sein wenn es von Nöten ist.


    Und wehe dem, der mir jetzt mit einer diese Antiautoritären Waschlappenmethoden kommt ... :thumbup:

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Trainingsausschluß


    Rene...der Spieler der gegen die Regel -Wir motzen uns nicht an- verstößt....wird nicht ausgeschlossen. Er sitzt für beispielsweise 5 Minuten am Rand und erhält danach die Möglichkeit, es anders zu tun. Trainingsausschluß heisst für mich....er ginge nach Hause oder darf nicht kommen.


    Doch es kann ja nicht sein, dass Spieler den Zweikampf suchen, den Ball verlieren, einfach stehen bleiben, die Fehler bei anderen suchen sich nichts sagen lasse und dann noch andere Spieler kritisieren


    Es tut mir leid, aber hier glaube ich...bist du deutlichst gefragt.


    Reflexion deiner Gangart ist hier gefragt. Setzt du sie unter Druck?


    Wäre eine logische Geschichte. Spieler hat den Druck des Trainers im Nacken, der mit Argusaugen alle Aktionen kontrolliert. Der sieht den Fehler und zack...wirste angesprochen als Spieler....peinlich....


    Nun ist der Spieler auch noch ehrgeizig ....also wäre es doppelpeinlich und so reagiert er dann auch.....entlarvt, verärgert und gefrustet und....gehemmt.


    IHR dürft Fehler machen sollte die Devise heissen. Das ist überhaupt nicht schlimm und auch...wenn du einen Ballverlust hast, dann mach ihn wieder gut, soweit es nicht schon dein Mannschaftskamerad für dich macht.


    Das wäre meine Worte an den oder die Spieler.


    Ist etwas arrogant von mir, ...aber du hast nun zwei Möglichkeiten...du überliest es schnell und vergisst es und denkst nicht weiter drüber nach und sollte ich recht haben, wird sich dann nichts ändern oder aber.....du reflektierst das mal!!!



    Forderst du das Passspiel als Gruppentaktik?


    Wieso alle bestrafen....es bleibt doch einer stehen und läuft nicht weiter und schimpft, also ist doch nur einer der Ansprechpartner. Die anderen werden das sehen und lernen dabei. Du solltest eines nicht vergessen: Sie wollen spielen,...sie brennen darauf....und du holst ihn runter und er schmollt auf der Bank für 5 Minuten. Ich fänd das nicht schlecht. So erreichst du im Prinzip alle zeitgleich....halt versteckt. Die müssen ihre Erfahrung mit Grenzen, Regeln, Regelcontrolle und Konsequenz halt machen!

  • Leider kommt es immer häufiger vor, dass das Rohmaterial das beim Training abgegeben wird nicht nur Fußball lernen soll, sondern auch soziale Kompetenz.

    Sieh es mal als Chance. Du darfst deine Werte vermitteln. Bei dir lernen sie Teamgeist, Unterordnung, teilen, einander helfen, Selbstkritik, usw.. Das finde ich gar nicht schlecht.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Sieh es mal als Chance. Du darfst deine Werte vermitteln. Bei dir lernen sie Teamgeist, Unterordnung, teilen, einander helfen, Selbstkritik, usw.. Das finde ich gar nicht schlecht.

    Das kann ich auch wenn die Kinder von ihren Eltern erzogen werden ... Es ist aber nicht meine Aufgabe als Trainer Grundlagen solcher Werte zu vermitteln - ich sollte sie ausbauen, schulen und vorleben aber nicht von Klein auf beibringen müssen ... ;)

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Tom, möchte ich meinen Senf auch noch zu geben. Ich finde das total korrekt was du da angibst. Vielleicht bin ich ja ein Spinner, aber genau das hat mir zu 50 Prozent neben dem Fußball sehr viel Spass gemacht....ebend Werte vermitteln....etwas weitergeben....von der eigenen sozialen Kompetenz nenne ich es mal.


    Ich würde, wenn ich nochmal jung wäre, ...deshalb sehr gern Grundschullehrer sein....die haben da sowieso so wenig männliches Personal und als Hahn im Korb, ...haaa herrlich :)

  • Das kann ich auch wenn die Kinder von ihren Eltern erzogen werden ... Es ist aber nicht meine Aufgabe als Trainer Grundlagen solcher Werte zu vermitteln - ich sollte sie ausbauen, schulen und vorleben aber nicht von Klein auf beibringen müssen ...


    Das sehe ich aber ganz anders.


    Die wenigen Regeln die ich aufstelle, gelten spätestens auf dem Vereinsgelände...manche sogar noch darüber hinaus.


    Das macht mir Spass mit Kindern hier zu arbeiten...ihnen was beizubringen.


    Im besten Fall arbeiten alle an einem Strang,....Schule, Eltern und Trainer....wenn nicht ist mir das Peng...meine Regeln....dafür kämpfe ich. Kämpfen kann ich das nichtmal nennen....weil es mir Spass macht. Das gehört für mich zwingend dazu.

  • In meinen Augen wäre es blauäugig zu behaupten, dass die Eltern ihre Kinder noch so gut und ordentlich erziehen wie sie das vor 20 Jahren getan haben - ich bin der Meinung das sich da einiges zum negativen entwickelt hat.
    Natürlich möchte ich Kindern etwas beibringen und auch Werte vermitteln. Aber es obliegt nicht meinem Erziehungsauftrag diese zum Teil nichtmal ansatzweise vorhandenen Werte zu vermitteln ... und das vielleicht auch bei Großfeldmannschaften.
    Viele Eltern geben ihre Kinder mit 7 in der Schule ab und schauen was nach 12 Jahren Schulpflicht bei rum kommt, um es ganz übertrieben zu sagen. Engagierte Eltern stecken sie dann noch in einen Sportverein und Erziehung findet nicht wirklich statt.
    Zumindest kann ich diese Fälle immer häufiger auch bei den kleinsten beobachten. Vielleicht ist das aber auch ein Problem ini meiner Gegend. Wobei ich an keinem sozialen Brennpunkt lebe.


    Versteh mich nicht falsch ich finde es wichtig auch als Trainer auf soziale Kompetenzen zu achten - aber es obliegt mir nicht diese von Grund auf nahe zu bringen.
    Ich sehe hier vielmehr die Eltern in der Pflicht ihren Kindern, Respekt und andere Werte zu vermitteln.

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Dein anderes Statement hörte sich für mich so an, ...wie ..."Ich bin doch kein Sozialarbeiter als Trainer"....


    denn ich finde, man ist es schon ein Stück weit und ich bin es halt gern.


    Was die Eltern so machen, ist mir völlig piep.


    Fußball heisst für mich auch...das Leben in einer Mannschaft bedingt Regeln. Regeln heisst Grenzen setzen. Der Verstoß dagegen heisst...Konsequenzen spüren lernen.


    Dat ist u.a. meine Aufgabe, die des Vereins....und das ist völlig unabhängig davon....was Eltern zu Hause machen oder nicht machen.


    Arbeiten sie da mit...alles ok....wenn nicht...umso besser, wenn es im Verein für dieses arme Kind dann endlich stattfindet.