was ist für euch SPIELINTELLIGENZ ????

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  • Dies gilt insbesondere für die mentalen Fähigkeiten wie Kognition, Resilience, Konzentration, Entscheidungskompetenz, Parallelverarbeitung, Kommunikation etc.
    Welche Teil davon jetzt welchen Beitrag auf welcher Intelligenzskala zuzuordnen ist, ist mir hingegen ziemlich wurscht.

    Hi,


    Kommunikation und Entscheidungskompetenz kann ich sagen, die gehören zu Spielintelligenz.
    Kognition, Konzentration gehören nicht direkt rein. ( sogar nicht mal indirekt ).
    Resilience hat, meiner Meinung nach, nix mit Spielintelligenz zu tun.
    Parallelverarbeitung sagt mir überhaupt nix.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Kognition, Konzentration gehören nicht direkt rein. ( sogar nicht mal indirekt ). Resilience hat, meiner Meinung nach, nix mit Spielintelligenz zu tun.


    Ich behaupte mal dass ohne Kognition (als die Fähigkeit Situationen überhaupt erst mal zu erkennen) Grundlage und Voraussetzung aller Intelligenz ist. Es bringt nichts, "taktisch" etwas vermitteln zu wollen oder etwas "intelligentes" aus dem Spiel heraus zu erwarten, wenn Spieler noch nicht über die Fähigkeit verfügen, eine Gesamtsituation erfassen und "analysieren" zu können. Das ist ein höchst schwieriger, komplexer Vorgang der explizit und gezielt in aufbauenden Schritten gefordert und trainiert werden muss, und deshalb höchste Konzentration erfordert, welche, wie das periphere Sehen, von klein an auf- und ausgebaut werden muss.
    Diese mentalen Eigenschaften müssen früh und explizit nach-stimuliert werden, weil unsere behütete Zivilisation leider die meisten diesbezüglichen Reize rausgekuschelt hat. Wenn man diese mentalen Basisfähigkeiten nicht explizit und isoliert fördert wird sich weder die individuell noch die kollektive Spielintelligenz maximal entwickeln, resp. ist dann auch klar, warum viele Trainer glauben, dass "taktische" Ansätze in der F nichts zu suchen haben: Nicht weil F-Linge das nicht könnten, sondern weil man versäumt hat, die hierzu notwendigen vorbereitenden Schritte zu gehen.

  • Parallelverarbeitung sagt mir überhaupt nix.


    Beispiel:
    - um Hütchen dribbeln und gleichzeitig auf hochgehaltene, verschiedenfarbige Fahnen reagieren (rot = über den Ball hüpfen, gelb = eine 360Grad Drehung)
    - 4 Spieler passen in einem Quadrat. Jeder hat eine Zahl von 3 bis 6. Sei zählen gemeinsam laut Zahlen hoch (1,2,3,...) und spielen den Ball immer demjenigen welcher mit seiner Zahl die gerade hochgezählte teilen kann.
    solche Spiele halt.

    • Offizieller Beitrag

    welche, wie das periphere Sehen, von klein an auf- und ausgebaut werden muss.


    Stimmt nicht, denn es geht nur sehr eingeschränkt:


    Quelle: kindergesundheit-info


    Auszug:


    Mit etwa neun Jahren entspricht die Fähigkeit zum räumlichen Sehen der eines Erwachsenen. Hierdurch ist das Kind nun beispielsweise in der Lage zu sehen, ob zwei verschieden große Autos gleich weit entfernt sind.


    Allerdings ist die Sehfähigkeit auch jetzt noch nicht vollends ausgereift. Das sogenannte Gesichtsfeld - der mit beiden Augen erfassbare Bereich – ist seitlich noch um etwa 30 Prozent eingeschränkt. Erst im Alter von zehn bis zwölf Jahren entspricht das Gesichtsfeld dem eines Erwachsenen.

  • Zitat von »uzunbacak«




    Kognition, Konzentration gehören nicht direkt rein. ( sogar nicht mal indirekt ). Resilience hat, meiner Meinung nach, nix mit Spielintelligenz zu tun.


    Ich behaupte mal dass ohne Kognition (als die Fähigkeit Situationen überhaupt erst mal zu erkennen) Grundlage und Voraussetzung aller Intelligenz ist. Es bringt nichts, "taktisch" etwas vermitteln zu wollen oder etwas "intelligentes" aus dem Spiel heraus zu erwarten, wenn Spieler noch nicht über die Fähigkeit verfügen, eine Gesamtsituation erfassen und "analysieren" zu können. Das ist ein höchst schwieriger, komplexer Vorgang der explizit und gezielt in aufbauenden Schritten gefordert und trainiert werden muss, und deshalb höchste Konzentration erfordert, welche, wie das periphere Sehen, von klein an auf- und ausgebaut werden muss.
    Diese mentalen Eigenschaften müssen früh und explizit nach-stimuliert werden, weil unsere behütete Zivilisation leider die meisten diesbezüglichen Reize rausgekuschelt hat. Wenn man diese mentalen Basisfähigkeiten nicht explizit und isoliert fördert wird sich weder die individuell noch die kollektive Spielintelligenz maximal entwickeln, resp. ist dann auch klar, warum viele Trainer glauben, dass "taktische" Ansätze in der F nichts zu suchen haben: Nicht weil F-Linge das nicht könnten, sondern weil man versäumt hat, die hierzu notwendigen vorbereitenden Schritte zu gehen.


    Natürlich ohne Kognition und Konzentration kann man kaum Fußballspielen. Natürklich gehören sie zu den Qualitäten/Sachen, die der Fußballer besitzen soll. Sie haben aber weder direkt mit dem Fußballer zu tun noch mit Spielintelligenz. Das meinte ich.
    Natürlich sollte man sie auch trainieren, auch keine Frage.


    Diese beiden Qualitäten brauche ich auch bei der Arbeit, als Nicht-Sportler, während ich esse, lese, busfahre....
    Auch als Papa und Mama brauche ich diese beiden auch dazu Resilince, und DIE besonders gut. :P


    Gruß,
    Uzunbacak

  • welche, wie das periphere Sehen, von klein an auf- und ausgebaut werden muss. Stimmt nicht, denn es geht nur sehr eingeschränkt:


    Mit der gleichen Logik könnte man behaupten man sollte erst dann Fussball spielen wenn die Muskulatur voll entwickelt ist...
    Weder beim räumlichen noch beim peripheren Sehen geht es um anatomische Unterentwicklung sondern um noch nicht voll entwickelte Hirnleistung. Das Hirn ist dafür aber schon ab 3 richtig aufgebaut resp. erkennt praktisch jedes Kind schon mit 3 oder schon früher das Konzept Raum und kann seine Pupillen an die Peripherie wenden (nur Baby glotzen dich aus Kulleraugen an). Ab dann ist lediglich eine Frage der Reize, respektive des Trainings wie schnell sich diese Fähigkeiten im Hirn verschalten und zu Automatismen und Reflexen werden. Das ist nichts anderes als wenn ein 4 Jähriger schon Klavier spielt. Das hat nichts mit Talent zu tun, sondern mit Konditionierung.

    • Offizieller Beitrag

    FB, ich schreib das mal ganz plump: Du aktivierst also eine Hirnleistung, die noch nicht voll entwickelt ist. Gibt es eigentlich einen Grund, weshalb in der Entwicklung von Kindern ein Schritt nach dem nächsten folgt? Du kannst einem 3jährigen auch Lesen und Schreiben beibringen du musst seine Hirnleistungen nur entsprechend fördern? Und ja, du kannst einem 4jährigen schon das Klavierspielen beibringen, auch hier muss nur gefördert werden?


    Ich folge lieber den pädagogischen Ratschlägen von Fachleuten. Das man Kinder "aktivieren" kann, hat niemand bestritten, aber ob das für eine normale und gesunde Entwicklung eines Kindes gut ist, daran glaube ich nicht.

  • eigendlich ja auch keine fussballspezifische Eigenart.


    Ich folge lieber den pädagogischen Ratschlägen von Fachleuten. Das man Kinder "aktivieren" kann, hat niemand bestritten, aber ob das für eine normale und gesunde Entwicklung eines Kindes gut ist, daran glaube ich nicht.


    Also bei mir sind alle gesund. Keine Sorge ;)
    Noch ein Beispiel: ein Freund von mir hat mit 3 ein Auge verloren. Trotzdem hat er mit 5 Fussball zu spielen begonnen, hat es bis in die U21 eines SL Vereins gebracht und spielt auch heute noch - berufsbegleitend in der 1. Liga (entspricht 3. Liga Deutschland). Gem. Aussagen einiger Vertretreter hier im Forum, dass man ohne voll entwickeltes räumliches Sehen nicht mal einen Pass spielen könne, ist dieser Kollege das lebende Beispiel dafür, dass das Gehirn, und damit die Wahrnehmung ganz anders funktioniert, als man das allein auf Grund einer anatomisch/physischen Betrachtung vermuten könnte.

  • FB, ich schreib das mal ganz plump: Du aktivierst also eine Hirnleistung, die noch nicht voll entwickelt ist. Gibt es eigentlich einen Grund, weshalb in der Entwicklung von Kindern ein Schritt nach dem nächsten folgt? Du kannst einem 3jährigen auch Lesen und Schreiben beibringen du musst seine Hirnleistungen nur entsprechend fördern? Und ja, du kannst einem 4jährigen schon das Klavierspielen beibringen, auch hier muss nur gefördert werden?


    Ich folge lieber den pädagogischen Ratschlägen von Fachleuten. Das man Kinder "aktivieren" kann, hat niemand bestritten, aber ob das für eine normale und gesunde Entwicklung eines Kindes gut ist, daran glaube ich nicht.


    Mal ganz blöd gefragt: Wie sollen die Trainingsformen, die Fußballbaron ansprach, in irgendeiner Weise schädlich sein? Selbst wenn diese Spielchen mit Farben/Zahlen und Co. nicht zum fußballerischen Können beitragen, können sie immer noch Spaß und Konzentration beim Training bedeuten. Und wenn schon das nicht, lernen sie doch die Ballführung mit gehobenem Kopf. Ich sehe da einen klaren Unterschied zum 4-Jährigen, der Klavierspielen lernen soll.

  • Selbst wenn diese Spielchen mit Farben/Zahlen und Co. nicht zum fußballerischen Können beitragen


    Hey hallo, WIESO glaubst du dass wir das machen ? Damit sie die Clownprüfung bestehen ?

    • Offizieller Beitrag


    Mal ganz blöd gefragt: Wie sollen die Trainingsformen, die Fußballbaron ansprach, in irgendeiner Weise schädlich sein? Selbst wenn diese Spielchen mit Farben/Zahlen und Co. nicht zum fußballerischen Können beitragen, können sie immer noch Spaß und Konzentration beim Training bedeuten. Und wenn schon das nicht, lernen sie doch die Ballführung mit gehobenem Kopf. Ich sehe da einen klaren Unterschied zum 4-Jährigen, der Klavierspielen lernen soll.


    Dani2,
    das periphere Sehen ist ja gar nicht das große Problem. Dies benötigen auch Kinder im Alltag, aber immer nur soweit, wie es ihre Entwicklungsstufe zulässt. Viele Dinge lassen sich auch gar nicht isoliert trainieren.


    Das "Kopf heben" bedeutet nicht automatisch, dass ein Kind peripher wahrnimmt. Die Übung mit dividieren usw... kommt auf die Altersklasse an.


    Mir geht es darum, dass jedes Kind Entwicklungsstufen durchläuft und die denke ich mir ja nicht aus, die sind fakt. Es gilt, Kinder in jeder Entwicklungsstufe optimal zu fördern. Darüber hinaus ist das auch möglich und das ist das was FB will. Es geht, das habe ich auch nie bestritten.


    Als der DFB 2006 sein Ausbildungskonzept veröffentlichte, habe ich sofort das Alters-Schubladensystem bemängelt, weil so unterschiedlich Entwicklungsstufen nicht berücksichtigt werden. Es könnte hier durchaus andere Lösungen geben, aber FB ist mit seiner Einstellung soweit von der kindgerechten Förderung entfernt, diskutieren möchte ich das nicht. Nicht nur die fußballerische Ausbildung, es geht auch um Dinge wie zum Beispiel Kinder gelobt werden sollen, "Einstellungsgespräche" mit Eltern und Kind, wobei ein Kind sich artikulieren muss und begründen soll, warum es mitmachen will, eine Vereinbarung unterschreibt und weiter 100 gefühlte Punkte.


    Wir können unsere Kinder einschulen, Lesen und Schreiben haben wir ihnen schon gelehrt. Frag mal Pädagogen was sie davon halten, wenn ihnen überehrgeiziger Eltern bei der Einschulungen sagen, unser Kind kann das schon. Die Enttäuschung ist irgendwann groß, wenn das Kind nach der dritten Klasse immer noch nicht eine überspringen darf. Es ist nämlich nicht intelligenter als andere, es ist lediglich dressiert. Die Folge kann sein, dass diese Kinder von den anderen nicht nur eingeholt sondern überholt werden. Das gilt nicht nur für die Schule, auch beim Sport. Der Frust kann dann sehr hoch sein, weil solche Kinder dann das Gefühl haben, sie erfüllen nicht mehr die Erwartungen der Erwachsenen etwas ganz besonderes zu sein.


    So lehren wir Kindern mit 4 Jahren das Erwachsenen-Klavierspielen und mit 8 Jahren den Erwachsen-Fußball, mit den dazugehörigen Verhaltensmustern für kommende Profis. Dieses Erwachsenenleben mag ehrgeizigen Eltern vielleicht gefallen, aber ist es kindgerecht?


    FB schreibt seinen Kindern geht es gut und das glaube ich sogar. Ich habe allein hier im Bekanntenkreis drei Beispiele, wo solche ehrgeizigen Pläne nach hinten losgingen. Kaum konnten die Kinder in späten Jahren ihr Leben selbst bestimmen, liefen sie völlig aus dem Ruder. Immer frei unter dem Motto: Jetzt lebe ich mein Leben und nicht mehr das, was meine Eltern gerne hätten, ich kann ihre Erwartungen sowieso nicht erfüllen. Es gibt also auch sehr große Risiken, wenn man Kinder so fatal überfordert und die sollten nicht verschwegen werden.

    • Offizieller Beitrag

    Nochmal zu den Entwicklungsstufen und zur Spielintelligenz.


    Torbjörn Vestberg, schwedischer Wissenschaftler, Gehrinforscher, u.a. bekannt durch seine Test mit Xavi und Iniesta und einigen Publikationen zum Thema, schreibt:
    ----
    Die Spieler sind jetzt fünfzehn Jahre alt, und sie sind Stars.
    Sie wollen Profi werden, ...
    Aber der letzte Reifeprozess hat noch gar nicht begonnen; die Kognition
    des Spielers ist noch nicht vollständig entwickelt. Das, was für den
    Erfolg im Fußball am wichtigsten ist, hat sein volles Potential und
    damit seine Grenzen noch nicht erreicht.


    Ich spreche über die Fähigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort
    zu sein und das Richtige zu tun. In den kommenden fünf Jahren
    werden die exekutiven Funktionen reifen und ihr volles Potential
    erreichen.
    Ein fünfzehnjähriger Spieler, der im Ausland einen
    Vertrag als Jungprofi unterschreibt, hat vielleicht die Gene
    überlegener exekutiver Funktionen, die nur darauf warten,
    entwickelt zu werden. Es kann aber auch sein, dass er sich eher
    normal entwickelt, und dann hat er keine Chance. Es spielt keine
    Rolle, wie gut er mit fünfzehn Jahren ist. Was am Ende zählt, ist
    das Potential des Spielers, seine Spielintelligenz zu entwickeln, seine
    exekutiven Funktionen.

    ----
    Dies bedeutet doch, dass eine abschließende Beurteilung eines Talents zum Profi eben nicht schon mit 13 oder 14 Jahren getroffen werden kann. Auch hier ist die individuelle Entwicklungsstufe der Spieler zu beachten, die Entwicklung zur hohen Spielintelligenz ist längst nicht abgeschlossen, sie beginnt erst .

  • @Uwe: Da hast du erstmal völlig Recht. Ich glaube fast, FB könnte schon Zweijährige in die Bundesliga führen, wenn man ihn nur ließe ;) Aber im Ernst u. sorry FB: Zu Resilienz zB gibt es schon länger Bücher, die sogar diesen Begriff als Titel haben! Man müsste sie nur lesen wollen: ich würde mich daher auf komische Nachfrage gar nicht mehr so einlassen, dass ich dies Phänomen dann in der ja stets geforderten Kürze u. Einfachheit zweifelhaft erklären muss statt für die schnelle Wurst auf Wikipedia zu verweisen. Auch eine Vermengung des Mentalen mit Intelligenz wirft definitorisch sauviel Probleme auf: oder?
    Intelligenz ist wiss. bekanntlich höchst unterschiedlich: Es gibt folglich Ausnahmetalente, die schon früher mehr wie andere, evtl. sogar als Erwachsene "peripher sehen" können. Auch sie, nicht nur breites Mittelmaß haben dann ein Recht auf Fördern! Intelligenz kann u. muss ja auch immer stimuliert werden, ist nicht einfach so da. All dies kann man ja nachlesen. Das selektive Wahrnehmen ist aber m.E. noch weitaus entscheidender, ebenso der Mut zum Risiko im Dribbling, Alleingang o. konsequenten Abschluss: grad gestern wieder im Länderspiel zu sehen - wo der Schwabe u. 'Erfolgstyp' Löw übrigens auch wieder sehr selektiv, sprich: befangen seine Neunationalspieler ausgewählt zu haben schien - merke: wer bei Schwabenclubs spielt, wird schneller Nationalspieler... - Das eigenverantwortet selektive Wahrnehmen (Lassen) wie Handeln (Tun) wird aber oft durch zu frühes Drillen aufs Zusammenspiel ausgetrieben, so das für Intelligenzaktivierung wichtige Entscheidungstempo im Kopf blockiert... Dazu aber gibt's noch keine auf Sichtungs- o. Trainingsmoden surfende Bücher - leider, will ich mal behaupten! Mein Appell daher: erst lesen, dann aber auch noch selber dazu nachdenken, was stimmt, wirklich wie ankommt - so wenig ausrechenbar einfach u. leicht das Trainergeschäft dadurch auch werde, so unbeliebt dies gemeinhin auch machen mag, dafür zu werben.
    Was etwas bewirkt o. Spielintelligenz (bzw. ebenso entscheidend: Charakter) bedeutet, ist stets unvoreingenommen durch das eigene Trainer-Ich, schlau verbreitete Patentrezepte bzw. Begriffe, also erst individuell u. dann im Team-Ganzen aller Einzelteile zu betrachten... :thumbup:

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ich staune, was alles zu einem intelligenten Fussballer gehören muss oder kann.


    dieses Thema ist leider in all den Jahren an mir vorrübergangen.


    ich habe das offensichtlich zu banal und einfach gesehen, wenn ich von einem intelligente Fussballer sprach:


    Fussballer der Spiele lesen und Situationen vorausahnen kann


    Instinktfussballer, der oft gar nicht erklären kann, warum er einen bestimmten genialen Pass gespielt hat


    Fussballer der selbständig seine eigene Spielart verändert, wenn der Bedarf es erfordert.


    Fussballer der im Laufe des Spieles erkennt, dass die Vorgaben des Trainers nicht passen, und die Spielweise oder gar taktisches Verhalten selbständig ändert.


    Fussballer, der Vorgaben des Trainers als Ganzes erfasst


    kuzr zusammengefasst: er spielt nicht nur seine Rolle, er versteht das Fussballspielen.

  • Tja, Guenter, die Welt soll heute nicht nur keine Scheibe mehr sein, sondern sogar nie stillstehen! Wer aber dies dennoch für sich tut... Spielintelligenz ist eben auch nicht mehr simpel das, was sie mal war. Abertausende Spitzensport-Trainer, -Forscher, -Coache oder sonstwie -Manager allerlei Couleur müssen doch schon irgendetwas produzieren! wer wollte ignorant dies ihnen absprechen? Ob dies alles nur Zeitwert o. mehr entwickelt, sei dahingestellt, wer aber up-to-date sein will, sollte sich stets eigenständig dazu informieren, bevor er nur noch Bahnhof versteht, wenn die Besserwisser zu raunen beginnen und er unter ihre Räder zu geraten droht... :P:D


    PS: Ich bin ja bescheidener - würden erstmal all die, die als Trainer Teams aufstellen, den spielentscheidenden Wert von Spielintelligenz im Team an-erkennen, sich selbst in ihrer Rolle zurückstellen etc. - dann wäre für die Spieler u. ihre Entwicklung - nicht nur im KiFu - oft schon viel gewonnen! Etwa als 1.Regel: das Spiel ist aufm Platz - im lebendigen Teamgefüge - zu führen statt vom Rand aus! Spitzfindige Details kämen daher später...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Zu Resilienz zB gibt es schon länger Bücher, die sogar diesen Begriff als Titel haben!


    Ja, aber nicht im Kontext den ich meine :) Du meinst da was anderes. Vielleicht wir man für das was ICH meine noch einen anderen Begriff finden. An Fachtagungen heisst das nun mal "Resilience" - wobei das englische Resilience nicht konkruent mit dem deutschen Wort Resilienz sein muss. Wie auch immer - alleinige Begrifflichkeit, Definitionenen und Haarspalterei werden uns wohl in der Sache kaum vorwärts bringen - und dass du wohl mehr Bücher im Kasten hast als ich - darauf möcht ich wetten :)

  • @FB: Wenn jeder Worte privat definiert, wird Verständigung schnell unmöglich bzw. bleibt alles beim vagen Raunen. Daher streite ich weniger um Worte als deren differenten Sinn (bring ansonsten gern Wiki als Normalkonsens ins Spiel, wobei ich von jedem erwarte, sich erstmal da selbst zu informieren) - und der leuchtet mir noch nicht vollends ein, zumal im Blick auf Spielintelligenz. (Bin ja bescheidener im Ansinnen, s.o.) Sonst hätt ich nie niemals all die Unwissenden gegen dich in Schutz genommen, wo sie mich auch meist nicht verstehen ;)


    PS: Bei uns laufen ja gar Schlauberger-Trainer (JLZ/Stp/Vereine) herum, die schon 8-jährigen einbleuen: ihr werdet es nie höher schaffen! Da war Uwe's neuro-biologischer Hinweis ja goldrichtig...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Die Spieler sind jetzt fünfzehn Jahre alt, und sie sind Stars.
    Sie wollen Profi werden, ...
    Aber der letzte Reifeprozess hat noch gar nicht begonnen; die Kognition
    des Spielers ist noch nicht vollständig entwickelt. Das, was für den
    Erfolg im Fußball am wichtigsten ist, hat sein volles Potential und
    damit seine Grenzen noch nicht erreicht.


    100% d'accord - kann davon aber jetzt nichts Konkretes für den KiFu ableiten.

  • der Satz von @FB gefällt mir:


    Kann dafür aber jetzt nichts Konkretes für den Kifu ableiten


    fällt mir direkt noch ein Satz ein


    Kann dafür aber jetzt nichts Konkretes für den Breitensport ableiten


    als Forumsschreiber und -leser sollte man unterscheiden lernen, wann über Fussball phylosophiert wird, wann Diskussionen in höchste, gar wissentschaftliche Ebene abgleitet und wann es um praktische umsetzbare Beiträge geht.

    • Offizieller Beitrag

    Günter, der Satz passt doch ...

    kuzr zusammengefasst: er spielt nicht nur seine Rolle, er versteht das Fussballspielen.

    zu den Dingen:

    FB: Kann dafür aber jetzt nichts Konkretes für den Kifu ableiten


    fällt mir direkt noch ein Satz ein


    Kann dafür aber jetzt nichts Konkretes für den Breitensport ableiten


    Es geht ja hier um die Entwicklung der Spielintelligenz und natürlich lassen sich Dinge für den Kinder- und Breitenfußball ableiten. Es geht mal wieder ums altersgerechte Training, um Entwicklungsstufen und Vestberg gibt ein Beispiel, wie langsam die Entwicklung sein kann. Er schreibt von 15jährigen, bei denen in den kommenden fünf Jahren die exekutiven Funktionen reifen und ihr volles Potential erreichen.


    Günter,du kannst in jeder Leistungsklasse ein Rollenspiel, angepasst ans Leistungsvermögen, trainieren, die Aussenwirkung ist enorm. Wenn kleine Kinder ein Passkombinationsspiel aufziehen, freuen sich die Eltern, die Laien und manchmal auch der Fachmann. Du musst dazu nur die richtigen Kinder einsammeln und schon geht es ab, sieht toll aus und jeder will so spielen.


    Es ist aber ein dressiertes Rollenspiel und hat mit Spielintelligenz wenig gemein und es ist eine Seifenblase, weil lediglich Lerninhalte vorgezogen werden, um den Kinderfußball möglichst dicht an den Erwachsenenfußball zu bringen. Diese Blase platzt oft, denn mit zunehmenden Alter holen Kinder die gem. ihrer Entwicklungsstufe trainiert worden sind, diesen Rückstand oft auf. Die Show ist dann vorbei und jetzt kommen deine Instinkfußballer, Günter, mit Eigenschaften die man auch trainieren kann, nach Leistungsvermögen. Aber alles zu seiner Zeit, sonst trainert man den Instinkt vielleicht ab und unterdrückt die Kreativität. Man kann ja Eigenschaften auch abtrainieren und deshalb ist ein Überspringen von Entwicklungsstufen vielleicht im ersten Moment erfolgreich, aber eben auch nicht immer förderlich für die Zukunft.