Talentiert ?

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  • Fazit; Talent ist somit für mich, keine Voraussetzung um mehr Erfolg zu haben, als der untalentierte Spieler.


    Das ist sehr mutig und sicher nicht immer richtig. Genau genommen ist es sogar immer falsch, wenn ich es recht überlege.


    Du musst bei so einem Vergleich in dem Du was über Talent aussagen möchtest - abgesehen vom Talent - zwei gleiche Spieler vergleichen, sonst ist es Äpfel mit Birnen.


    Wenn Du also zwei gleiche Spieler hast. Beide gleich untalentiert/talentiert. Beide machen exakt das gleiche. Dann werden beide gleich viel Erfolg haben. (Faktoren wie Glück etc. lassen wir jetzt mal weg)


    Jetzt gibst Du einem (mehr) Talent. Dann wird immer der in der Lage sein, mehr Erfolg zu haben, der mehr Talent hat. Talent ist bei sonst gleichen Voraussetzungen also schon Voraussetzung um mehr erfolg zu haben.


    Wie groß der Unterschied ist, hängt von der Definition von "Erfolg" ab. Solange der Untalentierte nicht an seine Grenzen stößt, ist es Wurscht. Darüber hinaus nicht mehr.



    Das richtige Fazit ist:


    a) Talent ist nicht notwendig um Erfolg zu haben. Man kann sich Erfolg auch erarbeiten. Vorausgesetzt, die Definition von Erfolg liegt nicht jenseits dessen, was für den Untalentierten gerade noch machbar ist.



    Evtl. stimmt noch (recht sicher sogar)


    b) Talent alleine reicht nicht um Erfolg zu haben, man muss auch arbeiten.



    Wenn Du "Erfolg" sehr hoch definierst (WM mit der A-Nationalmannschaft z.B.) dann gilt sicher auch


    c) Für den Erfolg ist Talent notwendig (zusätzlich gilt noch b))


    Man sagt dann auch: Talent ist notwendig aber nicht hinreichend.

  • Ich gehe hier mit Paul's Meinung mit.


    Sicher reicht "Talent" allein nicht. Ein weniger talentierter Spieler kann mit Fleiß und gutem Training sicher mehr erreichen, als ein "Talent" ohne Fleiß.


    Um "ganz oben" anzukommen, gehören sicher Talent und harte Arbeit zusammen. Außerdem spielen noch andere Komponenten eine Rolle. Ich fasse diese mal allgemein unter dem Begriff "Glück" zusammen, obwohl der Begriff an sich nicht richtig ist, bzw. nicht genau definiert werden kann. Dazu gehören für mich Sachen wie körperliche Konstitution ( ein Spieler schafft vielleicht nicht den "Sprung", weil er zu klein ist ), zur richtigen Zeit am richtigen Ort/Verein bei den "richtigen Trainern" sein, möglichst frei von Verletzungen zu bleiben und viele Sachen mehr. Ich fasse sie hier nur der Einfachheit unter dem Begriff "Glück/Zufall" zusammen.


    Im Gegensatz dazu werde ich aus einem Traktor trotz Tuning keinen Formel Eins - Boliden machen können. So auch nicht aus einem völlig untalentierten Kind einen Bundesligaspieler.

  • TRPietro:


    Es gibt Fähigkeiten, die sind kaum trainierbar, also genetisch bedingt.
    Das ist bezogen auf die Kondition, Schnelligkeit und Größe. Selbst durch das beste Training wird kein kleiner groß, und kein langsamer schnell.


    Genetisch ist nur die Schnelligkeit und die Körpergrösse. Der Sportler mit schnellzuckende Muskeln wird immer schneller sein als der Ausdauertyp. Dafür ist der Ausdauertyp belastbarer. Habe Dr. Weinecks Buch gelesen... kanns nur empfehlen, ist wirklich gut. Ausdauer; Dies kann man trainieren. Ein Amateurläufer kann durch professionelles Training auch ein Marathonläufer werden. Ausdauer ist eine Frage der Belsatung und der Intensität.


    TRPietro:
    Außerdem gibt es motorische Fähigkeiten, die mit fortschreitendem ALter immer schwerer trainierbar sind.
    Das beinhaltet die koordinativen Fähigkeiten.


    Weil Coerver sieht das anders (zu Recht). Er hat ein Video aus der Reihe "die Coerver - Methode" wo er auch vorzeigt, wie 16 järige technisch und koordinativ noch einiges lernen können. Wurde von mir vor 4 Jahren in einer B2 probiert. Resultat; Zwei ehemalige B2 Spieler spielen heute im resp. Verein in der ersten Mannschaft... dabei habe ich diese Jungs nur ein Jahr trainiert. Also war die Verbesserungsschnelligkeit dieser B - Junioren extrem hoch. Das Team galt damals als untalentiert... was ich auch bestätigen kann. Erfolge hatten diese erst gegen ende Vorrunde. Am Anfang war es tatsächlich schwierig.


    TRPietro:
    Mentale Komponenten sind ebenfalls nicht leicht zu trainieren, aber aucvh hier gilt je früher desto besser. Mit ca 10 Jahren haben sich die grundlegenden Charakterzüge eines Menschen bereits gebildet, man muss also hierbei früher ansetzten. (Deshalb kann ich auch Mini und F-Jugend-Trainer nicht verstehen, die ihren vermeindlichen Superstar Jähzorn und Unsportlichkeiten durchgehen lassen. Ich nehme das nachschlagende o.ä. Kind sofort vom Feld, und für ihn ist das Spiel/Turnier zuende, ganz gleich ob der Schieri das gesehen hat oder nicht. SO kann man in jungen Jahren diese Eigenschaft noch ganz gut wegtrainieren. Ab der D-Jugend ist das nicht möglich. Alle erwachsenen Spieler, die regelmäßig Rot wegen Unsportlichkeiten bekommen, waren auch in jüngsten Jahren so, ich kenne keinen abweichenden Fall, und ich habe einige erlebt und befragt.)


    Da gehe ich voll mit Dir mit. Dies hat aber weniger mit Talent zu tun, sondern mit Anstand, was in meinen Augen noch viel wichtiger als Talent und fussballerische Fähigkeiten ist.


    TRPietro:
    Fazit:
    Wichtig bei der Aufstellung eines talentierten Kaders sind die Beachtung schwer trainierbarer Faktoren, also Schnelligkeit und Koordinative Fähigkeiten.


    Wie auch Du ja schon sagst. Schnelligkeit ist ja genetisch bestimmt. Man kann diese Fähigkeit scheinbar um max. 10% verbessern... was ja grundsätzlich nicht schlecht ist. Koordinative Fähigkeiten können bis im B - Alter, locker verbessert werden. Werde vermutlich bald eine junge Aktivmannschaft übernehmen. Da spielen viele Jungs im A - Jugend Alter. Werde auch da versuchen die Koordination zu verbessern. Nimmt mich wunder, wie lange man diesen Faktor verbessern kann. Dies nahm mich schon immer wunder...
    Ich gehe mit Dir ein, dass der E - Junior bestimmt schneller lernt als der B - Junior. Trotzdem ist bei einem B - Junior, der Zug noch lange nicht abgefahren... da geht einiges. Kann nur empfehlen, nicht das Gefühl zu haben, dass man B . Junioren technisch oder koordinativ, nicht mehr helfen kann.


    TRPietro:
    MAche das seit ca. 5 JAhren so, und die Entwicklung der Spieler zeigt, dass dieser Weg der bessere ist, als der, den ich die 5 Jahre davor wählte, als ich technische FErtigkeiten (Passspiel/Dribbling/etc) als Hauptkriterium der Spielerauswahl heranzog.


    Koordination kann man auch in Techniktrainings einfügen. Abgesehen davon; Jede körperliche Handlung wird koordinativ ausgeführt. Ausser man hat koordinative Probleme. Dh. Sämtliche Technik - Trainings haben absolut immer ein Teil der Koordinativen Faktoren inbegriffen.


    Wie siehst Du die Wichtigkeit, des Verbesserungspotentials und der Verbesserungsschnelligkeit?
    Ich wollte eher davon von Euch hören, wie Ihr das so ansieht.


    Grüsse
    TRPietro

  • @Paul
    Wenn der talentierte Spieler bereits einiges kann, heisst es noch lange nicht, dass dieser noch Verbesserungspotential hat. Also kann der Talent also auch stehen bleiben... diest ist doch oft der Fall, weil gute junge Spieler ziemlich rasch das Gefühl haben, nicht besser werden zu müssen indem Sie Trainings versäumen oder halbpatzig mitmachen... hast Du bestimmt genug oft erlebt.
    Ich habe es nicht selten erlebt, dass "Talente" von "Untalente" regelrecht überholt wurden.
    Also ist es möglich dass ein untalentierter Spieler den talentierten Spieler gefährlich nahe kommen kann. Dies ist sogar aus logischer Sicht möglich und passiert vermutlich regelmässiger als wir es uns vorstellen können.


    Natürlich; Wenn ich ein schlechter Ausbildner bin, kommt der Talent über längere Zeit zur Entfaltung, weil ich ja dem schlechteren Spieler nichts beibringen kann. Da bleibt der Schlechtere einfach immer der Schlechtere.


    Wie bewertest Du das Verbesserungspotential und die Schnelligkeit der Verbesserung?


    Gruss
    TRPietro

  • TRPietro: Was Du in Deinem letzten Beitrag schreibst bezweifelt auch niemand - ich zumindest nicht.


    Diesen Satz aber schon:


    Zitat

    Fazit; Talent ist somit für mich, keine Voraussetzung um mehr Erfolg zu haben, als der untalentierte Spieler.


    Wenn Du das so meinst, dass es MÖGLICH ist, dass ein Untalentierter besser ist als ein Talentierter, weil er härter arbeitet, besseren Trainer hat etc. - das ist natürlich richtig.


    Ich habe das aber im Sinne meines obigen Beitrags verstanden. Es geht mir dort vor allem um das Vergleichende "mehr Erfolg als" mit Talent als Voraussetzung bzw. Nicht-Voraussetzung. Hättest Du dieses "mehr als" nicht geschrieben, hätte ich mich nicht daran gestört.


    Verbesserungspotential und Verbesserungsgeschwindigkeit wird bei dem talentierten Spieler bei gleichen sonstigen Voraussetzungen auch immer größer bzw. höher sein. Sind die Voraussetzungen sonst nicht gleich ist die Frage und der Vergleich zumindest was Aussagen zum Faktor Talent betrifft witzlos. Auch das meinte ich oben.


    Es bringt nix bzgl. der Frage was Talent bringt zu untersuchen:


    A ist talentiert und ne faule Sau
    B ist untalentiert und trainiert wie besessen.


    Wer hat mehr Erfolg. Du kannst streng genommen nie ausschließen, dass der Faktor "Training" den zu untersuchenden Faktor "Talent" überlagert (was er defacto auch bis zu einem gewissen Grad tut).


    Insgesamt bin ich auch der Meinung, dass Talent überschätzt wird und nur im Hochleistungssport relevant ist.
    Ich bin z.B. der festen Überzeugung, dass es nicht nötig ist fußballerisches Talent zu haben um z.B. in der Verbandsliga spielen zu können. 6-klassigen Sport kann jeder machen, der nur früh genug angefangen und hart genug trainiert hat. UND die nötige Portion Glück hatte.


    Ich habe allerdings auch schon 3. Liga-Spiele gesehen, wo ich mich fragte, ob da nun 21 oder 22 völlig talentfreie auf dem Platz sind ;)

  • Ach ja, eines wollte ich noch sagen:


    Echte Hochbegabte, das weiß man aus der Talent- und Begabtenforschung, stellen i.d.R. sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Dementsprechend ist die Kombination "faule Sau und Hochbegabt" wohl eher selten.


    Auch ist es nach den selben Erkenntnissen wohl ein Mythos, dass ein Talent ohne groß was zu tun Erfolge in der Weltspitze feiert. Und gerade letzteres benötigt sicher einen abnormal große genetische Disposition dessen, was man bei dem jeweiligen Sport als leistungsbestimmende Faktoren bezeichnet.

  • Da es also möglich ist, dass der Untalentierte Spieler, besser als den Talentierten zu werden, zeigt mir automatisch, dass Talent kein Erfolgsgarant ist und somit keine Voraussetzung ist. Viel wichtiger ist zu verstehen, wie hoch das Verbesserungspotential ist und wie schnell der Spieler sich dem Potential nähern kann.
    Beispiel: Wenn der Talent mit 40% beginnt und irgendwie 50% erreicht hat, aber nicht mehr besser wird so bleibt er bei 50%. Wenn der untalentierte bei 10% beginnt so ist dieser zu Beginn schwächer als der Talent. Wenn dieser aber 80% erreichen kann, so hat dieser ein wesentlich höheres Verbesserungs- und als Konsequenz Leistungspotential.
    Daher meine ich es grundsätzlich wie von Dir gerade geschrieben.


    [quote='PaulBreitner',index.php?page=Thread&postID=32056#post32056]
    Verbesserungspotential und Verbesserungsgeschwindigkeit wird bei dem talentierten Spieler bei gleichen sonstigen Voraussetzungen auch immer größer bzw. höher sein. Sind die Voraussetzungen sonst nicht gleich ist die Frage und der Vergleich zumindest was Aussagen zum Faktor Talent betrifft witzlos. Auch das meinte ich oben.


    Wie kannst Du Dir da sicher sein? Sind für Dich Verbesserungspotential- und Geschwindigkeit also Faktoren innerhalb des Talentes? Was meinst Du, welche Faktoren sind innerhalb des Talentes eines Spielers?
    Ich bin aus Andres These gegangen, dass der "Talent" gewisse Sachen einfach kann. Darum empfinde ich es nicht als Voraussetzung da der Untalentierte, das Können des Talentierten aneignen kann und bei hoher Verbesserungspotetial diesen sogar überholen kann.


    Verstehe ich das Wort Talent wohl immer noch nicht? Was ist Talent? Was beinhaltet es?


    Gruss
    TRPietro


  • Wie kannst Du Dir da sicher sein? Sind für Dich Verbesserungspotential- und Geschwindigkeit also Faktoren innerhalb des Talentes? Was meinst Du, welche Faktoren sind innerhalb des Talentes eines Spielers?


    Jetzt wird es kompliziert. Du musst unterscheiden zwischen Talent haben und Talent sein und dem Prozess der Talentdiagnose.


    Verbesserungspotential- und geschwindigkeit sind zunächst Parameter die ich von aussen messen kann. Also Kriterien der Talentdiagnose. Das ist u.a. das was den dynamischen Talentbegriff ausmacht. Soweit ich mich erinnere, hat das ein Dr. Joch "eingeführt"


    Was für "Faktoren" innerhalb des Talents eines Spielers sind ist zunächst sportartspezifisch, nebendran gibt es noch "allgemeine Faktoren". Darüber hinaus ist das wie mit jeder Leistung:


    Können, Wollen, Möglichkeit und zuletzt. Resultate machen ein Talent aus (das ist jetzt statisch definiert).


    Diese Punkte kannst Du nun aufschlüsseln (Koordination, Kondition, Biss, Geld der Eltern - was weiß ich ;) ), das kannst Du Dir aber auch selbst überlegen, Du hast ja - so denke ich - genug Ahnung von Fußball, Sport und dem Leben. Und im Grunde sind es die üblichen Verdächtigen. Mach es Dir also nicht zu kompliziert.


    Darum empfinde ich es nicht als Voraussetzung da der Untalentierte, das Können des Talentierten aneignen kann und bei hoher Verbesserungspotetial diesen sogar überholen kann.


    Nochmal: Das ist schon richtig (wenn man das sehr unscharfe "gewissse Sachen einfach kann" mal nicht hinterfragt) ABER: Es nicht nicht richtig, wenn Du sagst: Talent ist keine Voraussetzung um mehr Erfolg zu haben als der Untalentierte.



    Ob Du Talent richtig verstehst? ich weiß es nicht. Ich denke ber schon das Du das tust. Zumidest zu einem Grade der hier ausreicht.


    Nur diese "mehr als" Behauptung ist nicht immer richtig. SIe kann richtig sein, wenn Du - wie Du es getan hast - unterstellst (ich sag es jetzt mal flappsig) der Talentierte (Spieler A) ne faule Sau ist, seine Eltern sich nix scheissen und der Trainer n Depp ist: Es fehlen dann Wollen und Möglichkeit.


    Der Punkt ist nur Dein Ansatz: Wenn ich den Talentbegriff verstehen will, dann muss ich ihn isolieren, alles andere weglassen. Ich muss abstrahieren. Dann ist es notwendig, dass ich zwei identische Spieler (bis auf das Talent) vergleiche um zu sehen was es ausmacht und sicher zu sein. Und genau das machst Du mit Deinem methodischen Ansatz nicht.


    Übrigens: In meiner Welt ist A gar kein Talent. In der "Stammtischwelt" schon, für die reicht meistens nur das "Können" die anderen Faktoren sehen die nicht.


    Ich hab ja geschrieben wie es mich zerlegt hat. Ich war definitiv kein Talent, Talente kriegen das ach gängiger wissenschaftlicher Sichtweise irgendwann hin mit dem psychischen Druck. Ich konnte das nicht.

  • Ja, gut.
    Hmmm, Talent oder kein Talent. Als Juniorentrainer muss ich sowieso alle Teammitglieder ausbilden, daher also egal. Schweres Thema würde ich mal sagen.


    Meine Behauptung: Niemand weiss so richtig was "Talent" überhaupt ist... man weiss nicht mal ob man ein Talent ist oder Talent hat. Entweder ist man etwas oder man hat etwas. Dies lernt man in der Schule im Deutschunterricht.


    Andre hat etwas klares behauptet, womit ich eine Meinung bilden konnte.
    @Paul... irgendwie müssen wir zwei an unsere Kommunikation arbeiten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Texte immer verstehe.


    Muss ganz ehrlich sein; Das Wort Talent benutze ich auch nur wenig, weil ich nichts messbares daran finde. Potential und Entwicklungsschnelligkeit ist messbar und für mich also besser argumentierbar... ist wohl mein Logistikerverstand, dass mich so denken lässt.


    Gruss
    TRPietro

  • @Paul... irgendwie müssen wir zwei an unsere Kommunikation arbeiten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Texte immer verstehe.


    Bist Du's Schatz? :D Meine Frau sagt das auch. Ich versuche es noch mal:


    Deine These/Fazit:


    Zitat

    Fazit; Talent ist somit für mich, keine Voraussetzung um mehr Erfolg zu haben, als der untalentierte Spieler.


    In anderen Worten (aber logisch identisch): Damit der (vermeintlich untalentierte) Spieler A genauso viel Erfolg haben kann wie der talentierte Spieler B ist es keine Voraussetzung, dass Spieler A ebenfalls Talent hat.


    Das ist u.U. nur in dem einen Fall richtig, wenn nämlich Spieler B nichts oder wenig aus seinem Talent macht und ggf. Spieler A richtig hart arbeitet. Nur kannst Du das allgemein (über alle Spieler) gar nicht sagen, weil Du nix über das Ausgangslevel von Spieler A und B weist. Evtl. ist die faule Sau B von Hause aus besser als der hart arbeitende Spieler A, denn der ist dermaßen talentfrei, dass er nicht mal ein Loch in den Schnee pinkeln kann.


    Weiter weißt Du nicht bzw. sagst Du nicht welchen Erfolg Du meinst, den der vermeintlich untalentierte Spieler A auch erreichen kann. Reden wir von "den Ball von 5m ins leere Tor schießen" oder reden wir vom MVP im WM Finale?


    Darum geht es mir: Du hast ein Fazit gezogen und das so dargestellt als wäre es allgemeingültig. Das ist es aber eben nicht, wie ich hoffentlich zeigen konnte. Es ist nur in ganz speziellen Fällen (streng genommen wohl nicht mal das) gültig. Viel zu wenig für ein Fazit oder gar eine "Regel".

  • Meine Behauptung: Niemand weiss so richtig was "Talent" überhaupt ist... man weiss nicht mal ob man ein Talent ist oder Talent hat.


    Da ist was wahres dran. Zumindest gibt es mehr als einen Ansatz und Versuch der Definition.



    Entweder ist man etwas oder man hat etwas. Dies lernt man in der Schule im Deutschunterricht.


    Auf jeden Fall! Manchmal auch Beides ;) UND! Es gibt da dann manchmal noch welche, die würden gerne vorher schon wissen ob man später mal was ist oder hat. Der DFB zum Beispiel. Da Prognosen aber recht schwierig sind, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen (sinngemäß: Karl Valentin) tut sich in unserem Fall der DFB enorm schwer mit der "qualitativen Talentsichtung" (Prognose). Deshalb schießen sie mit Kanonen auf Spatzen und überziehen das gesamte Land mit Stützpunkten und Leistungszentren.

  • Was ich sehr gut finde, soweit die Köpfe dort begriffen haben und sich an die Regeln halten. Hierbei sehe ich aber nur die Förderung in der Leistungsgruppe, nicht das Eliteprogramm des Dfb. Das ist mir erstmal egal. Das macht aber nichts, ob ich es egal finde. Die Stützpunkte sind für die "Talente" die den Willen haben eine tolle Sache um in ihrer Leistungsgruppe gefordert und gefördert zu werden. Das hat manchmal einen Kurcharakter, vor allem dann, wenn sie im Heimatverein einen schlechten Trainer haben. Im Umkehrschluß fallen sie manchmal sehr tief, nämlich dann, wenn sie dort ausgetauscht werden. Zum Stützpunkt sollte nur gehen, wer es auch wirklich will (will=Wille), ...die Bauchpinsler, ...sollten dort nicht hingehen, ...sie werden erkannt und das Loch in das sie fallen, ist schon geschaufelt, ist jedenfalls meine Erfahrung.


    Fazit: Der Trainer sollte unbedingt Einfluß auf den Spieler nehmen, ....und die Frage des Willens ergründen und klären. Gruß Andre

  • Andre:
    Was den STützpunkt betrifft, habe ich meine eigene Meinung und würde dir recht geben, dass man sich genau überlegen sollte, ob man dort hin will.


    In meinen Augen ist der größte Teil des Stützpunktprogrammes rausgeschmissenes Geld, dass man sinnvoller einsetzten könnte (z.B. in kostenreduzierte ider -freie Trainerausbildungen).
    In Ballungsgebieten ist der Stützpunkt so überflüssig, da die Talente eh schon aufgefallen sind oder auffallen und bei großen Vereinen und Leistungszentren spielen, somit also gute Trainingsgruppen haben.
    In ländlichen Regionen mag Stützpunkt durchaus Sinn machen, damit die Spieler wenigstens einmal die Woche gute Gegenspieler im Training haben. Allerdings sind hier oft auch höchst durchschnittliche Stützpunkttrainer am Werke, die bei Vergleichsturnieren im 8gg8 tatsächlich mit Libero spielen und diesen sogar so benennen. Aber finde mal genug wirklich gute Trainer in bevölkerungsarmen und vereinsarmen Regionen.


    Um den Bogen zu dem Threadthema zu spannen:


    Das reihenweise Spieler im Laufe der Zeit den STützpunkt verlassen müssen, liegt meiner Meinung auch daran, dass in den ersten Jahren der Kadererstellung zahlreiche Spieler in den Stützpunkt aufgenommen werden, die in meinen Augen eben nicht genugTalent haben. DIese Spieler haben eine solide antrainierte Technik und fallen gerade im Kleinfeldfussball durch eine spektakuläre Finte oder Aktion auf. Häufig sind diese Aktionen nicht mal zielgerichtet und völlig uneffektiv. ABer solche SPieler landen anfangs im Stützpunkt.


    Der talentiertere, aber noch nicht so gut trainierte Spieler, der sehr sportlich, groß und schnell ist, dem es aber an technischer Finesse und Eleganz fehlt, bleibt oft auf der Strecke. Ein paar Jahre später, wenn es aufs Großfeld geht, die SPieler älter werden, dazu lernen, wird es dann aber offensichtlich, dass der STützpunktkader verändert werden muss.


    Ich werfe den Stützpunkttrainer zwei DInge vor:
    1) Viele haben keine Ahnung von Talent und seinen Kriterien, hier erfolgt auch keine expliziete Schulung des DFB, jeder kann nacht gutdünken sichten.
    2) EIgentlichsollte der Stützpunkt doch gerade für SPieler da sein, die großen Potenzial besitzen, aber in der technischen Ausbildung bisher unzureichend gefördert wurden. ABer viele Stützpunkttrainer handeln genau entgegengesetzt, holen sich die eleganten Dribbler, die technsich perfekt wirken (alles immer ohne Gegner- und Zeitdruck betrachtet) und machen dann technikorientiertes Training mit diesen. Erfreuen sich dann daran, wie toll das aussieht. Aber gerade diese Spieler haben diese Form des Trainings anscheinend doch schon im Verein etc.


    Wenn es dann zu den Vergleichsturieren der Stützzpunkte kommt, und die Stützpunkttrainer merken, dass sie mit diesem Spielertyp (vor allem mit ausschließlich diesem Spielertyp) gegen vereinzelte andere STützpunkte mit dem anderen SPielertyp (der entweder nicht genug Elegante hatte, oder manche wenige sichten auch schneller anders) kein Land sehen, werden nach und nach, die wirklichen Talente geholt, da nahezu jeder Stützpunkttrainer auch gewinnen will (ja is so, auch wenn sie es nach außen nicht so verkaufen können, aber es ist meist so).



    Ich als Vereinstrainer hebe das Stützpunkzprojekt nicht in den Himmel, ich sckicke jeden hin, den die haben wollen (so er denn will) lasse allerdings bei den SIchtungsturnieren (bei uns spielen die Vereine der Region mehrere Turniere aus, die dem Zwecke der Sichtug zum Stützpunkt dienen, also kein ich schlage drei Spieler vor etc.). In diesen Vergleichen lasse ich die Kinder die Aufstellungen und Auswechslungen selbst vornehmen, jeder spielt da wo er gerne möchte etc. und lasse alles laufen.
    Unser spiel ist meist eher mäßig, und die Auswahl ist dann gering und wehr merkwürdig. In den folgenden Jahren kommen dann immer mehr und auch die richtigen in den Stützpunkt, da ich in einem sehr leistungsorientierten Verein arbeite, der stets starke und erfolgreiche Jahrgänge hat.
    Wenn ich am Anfang von denen höre, wen sie in den Stützpunkt einladen, und vor allem wen nicht, da kann ich mir regelmäßig ein schmunzeln kaum verkneifen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Es gibt unglaublich viele Ansätze in der Talentforschung, aber den Stein des Weisen hat noch niemand gefunden.
    Selbst hochrangige Sportwissenschaftler tappen im Dunkeln/Nebel.


    Wenn ich eine genaue Talentprognose machen könnte, würde ich mich selbständig machen.
    Mehr Geld kann man nicht verdienen.


    Wir brauchen uns hier die Köpfe nicht einschlagen.
    Prima wäre es wenn kein Jugendtrainer mehr als "Talentbremse" auftritt.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Ich glaube nicht an angeborenes Talent, nur an frühkindliche Förderung. Ein Kleinkind mit bester koordinativer Förderung (muss nicht nur Fussball sein), wird sich abseits von Playstation und Co bei bester Weiterförderung zum besagten Talent entwickeln. Vorraussetzung für Fussball ist eine Begeisterung für Bälle, es gibt Kinder, die interressieren sich dafür nicht. Sie müssen schon wollen, siehe Wikip.

  • Ich glaube nicht an angeborenes Talent, nur an frühkindliche Förderung.


    Und ich glaube nicht, dass Dirk Nowitzki oder Michael Groß durch frühkindliche Förderung ihre - für die jeweilige Sportart aussergewöhnlich optimalen - Körpermaße bekommen haben.

  • Ach PaulBreitner,


    Grösse und Körpermaße haben mit Talent nichts zu tun, für manche Sportarten sind sie aber oft Voraussetzung oder helfen zumindest, um erfolgreich zu sein.


    Ohne frühkindliche Förderung und auch noch später, wäre Novitzki vielleicht ein Lullatsch mit sehr grossen Schuhen, der Schatten spendet.


    Wie schon mal in einem anderen Beitrag gelesen, werden auch bei Sichtungen gerne die grösseren Jungs genommen, obwohl die kleineren bis auf den körperlichen Vorteil mindestens gleichwertig sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Hope ()

  • Hope:


    Doch Größe und Körpermaße haben eben (neben anderen Faktoren) bedeutenden Anteil bei der Bestimmung von Talent. Sie sind leisstungsbestimmende und begrenzende Faktoren, für viele SPortarten bzw. Positionen. ALso sind sie Talentkriterien.
    Du darfst aber nicht den Umkehrschluß ziehen, natürlich reicht das alleine nicht aus. Nowitzki hat sicherlich mehr als nur die Größe.


    Nenne mir z,B.einen erstligatauglichen Torwart oder Innenverteidiger mit 1.72 Größe.
    Schau dir doch mal die Durchchnittsgröße der ersten Elf einer Bundesligamannschaft an. KLar gibt es auch kleine, aber die Plätze sind begrenzt.


    Dazu und zu Dirk Coerverfan:
    Natürlich kann man nicht sagen, aus welchem Kind etwas wird, das behauptet auch niemand.
    Aber man kann sehr wohl bei vielen sagen, der wird bestimmt kein Hochleistungssportler.


    Und wenn man wenigstens, die aus Kinder aus den Förderprogrammen rausnimmt bzw. raushält, denen die Talentprognose fehlt, dann wüdren die Resourssen besser genutzt werden.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Grösse und Körpermaße haben mit Talent nichts zu tun


    Doch haben sie. Und hier ist sich die Wissenschaft Ausnahmsweise mal einig. Genetische Faktoren sind - sportartspezifisch - Bestandteil dessen, was man als "Talent haben" ansieht. In dem Punkt liegst Du schlicht falsch.


    Aber Vorsicht: Der Zusatz sportartspezifisch ist wichtig! Beim Schach dürfte Armspannweite und Körpergröße keine Rolle spielen. Für nen 200m Delphin-Schwimmer oder auf der Centerposition/Forwardposition im Basketball sind Armlänge und Körpergröße Talentfaktoren.

  • Hallo


    Hier einmal die Definition eines Ex-Profis-Fußballlehrers-Stützpunkttrainers usw., die passt "mir" eigentlich besser.


    Zitat;


    Was gehört dazu um zu einem guten bzw. überdurchschnittlich guten Spieler zu werden:




    • Talent
    • Lernbereitschaft
    • Qualifiziertes Training
    • Angemessene Leistungsanforderung im Training und Spielbetrieb
    • Altersgerechte Ausbildung
    • Leitbilder
    • Gesundheit und gesunde Lebensführung
    • Leistungförderndes und soziales Umfeld

    [*]
    Die Erklärung gefällt mir sehr gut, vor allem Punkt 2 die Lernbereitschaft !


    Unter dem Begriff "Talent" alleine verstehe ich die Fähigkeit "Koordinative/Motorische/Ballspezifische" Dinge schnell zu erlernen.




    Gruß