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    eure Meinung ist mal gefragt.


    nachdem ich jetzt als aktiver Trainer aufgehört habe, beobachte ich die Spiele, Trainerverhalten usw. mal aus einer anderen Sichtweise.
    Im Hinterkopf habe ich dabei die in diesem Forum diskutierten Themen.


    dabei ist mir z.B. eines stark aufgefallen:


    meines Erachtens wird das sehr oft in diesem Forum geforderte Training 1 :1 inzwischen zu stark bewertet und zwar zu Lasten des einfachen Passpielens.


    bereits in gut ausgebildeten E-Jugenden, stärker schon in D-jugenden und vor allem bereits in C-Jugenden kommt es immer weniger zu den 1:1 Situationen.


    vernünftig ausgebildete Jugendmannschaften gehen dem Zweikampf durch schnelles Passpielen aus dem Weg. im Abwehrverhalten ist die Raumdeckung
    bei guten Mannschaften schon so geschult, dass das Stellungsspiel viel entscheidender ist als der reine 1:1 Zweikampf. dies wird ganz deutlich, wenn in der Abwehr mit Kette und im Mittelfeld Raum gespielt wird.


    ich hab jetzt ein C-Jugend spiel gesehen bei dem 5-8 mal gepasst wurde, bevor es zu irgendeinem Zweikapf gekommen ist.Balleroberung erfolgte meist durch gutes Stellungsspiel oder durch einen Fehlpass.


    Aufgefallen ist dabei, dass gerade die Spieler, die nicht vernünftig passen konnten, von ihren Mitspielern weniger angespielt wurden.


    um es klar zu sagen: für mich ist das 1:1 ein elementarer Trainingsbestandteil, und jeder Fussballer sollte das beherrschen.


    nur: ist es nicht viel wichtiger in der Ausbildung das Passen zu forcieren,


    der Unterschied in der Leistungsstärke im unteren Jugendbereich liegt gerade darin begründet.


    gerade weil das raumorientierte Abwehrverhalten immer mehr sich durchsetzt, auch bei den sogenannten schwächen Mannschaften.


    In diesem Forum lese ich sehr viel über 1:1 Trainingsübungen, aber in der Bedeutung (aus meiner Sicht) relativ wenig über das hundgewöhnliche Passpiel.


    ich greife mal ganz nach oben:


    bereits vor 10 Jahren habe ich gesagt, dass der moderne Fussball sich in Richtung Handball entwickelt.
    Ball in eigenen Reihen halten, bis sich eine Lücke erschliesset. (Bayern, Spanien)
    das Verhältnis Passen zu 1:1geht in Richtung 10:1.


    wie seht ihr das?



    übrigens, tollen Spruch auf eine T-Shirt gesehen: wäre Fussball einfach, dann wär`s Handball (man kanns natürlich auch umdrehen)


    Günter





    .

  • Ich denke Du brauchst als Spieler beides im Repertuar.


    Du hast natürlich recht, was die Entwicklung des Spiels angeht. Darüber hinaus ist es aber oft so, dass - stehen sich zwei Mannschaften gegenüber die sich taktisch neutralisieren - kommt es auf 1:1 an. Es macht kaum einer einen Fehler, bis sich der Dribbler ein Herz fasst, sich im 1:1 (1:2, 1:3) durchsetzt und so entweder selbst abschließen kann oder wenigstens plötzlich Freiraum für andere entsteht.


    Darüber hinaus sind die "Werkzeuge" die ich für's 1:1 brauche universell. Ballkontrolle, Finten, Koordination, Antritt, Kraft, "reading the game" ...


    Also beides soll/muss in die Ausbildung.

  • Hallo Paul


    ich geh da mit dir vollkommen überein.


    nur wenn ich hier im forum lese, habe ich den Eindruck, dass 1.1 haupsächtlich defensiv gedacht ist, seh ich das falsch?


    Selbst Stürmer gewesen, galt für mich immer die Devise in Strafraumnähe und im Strafraum die 1:1 Situation zu suchen,


    dann durch Überzahl oder Foul den Vorteil zu suchen. typisch: Ribery, Marin, Robben



    was mir nur auffällt, über das für mich so extrem wichtige Passpiel, wird hier im Forum wenig diskutiert, oder ist das bei allen so selbstverständlich, dass man darüber nicht zu reden brauch? Mein Eindruck Samstags ist jedoch ein anderer.da hab
    ich schon den Eindruck, dass hier einiges vernachlässigt wird.


    Günter

  • @ Günter
    Als Verfechter des 1 gegen 1 im offensiven Bereich versuche ich einmal die Ausbildungsschritte zeitlich zu ordnen.


    F-, E- und D-Jugend Ausbildung im offensiven 1 gegen 1 als absoluter Schwerpunkt. Dadurch werden das Ballgefühl, Ballan- und mitnahme sowie das Dribbling und ganz besonders, und außerdem fast alle Bereiche der Koordination, geschult. Torschuss- und Passtechniken (für mich immer noch das Gleiche) erlernen die Kinder spielerisch ohne große Trainerkorrektur.
    Das defensive 1 gegen 1 wird automatisch mit geschult aber ebenfalls ohne große Tipps und Korrekturen. Da der Angreifer immer im Vorteil sein soll. Stichwort: "Erfolgserlebnisse im Training schaffen."


    D-, und C-Jugend der Kopfball wird eingeführt und die Passtechniken werden perfektioniert. Die ersten offensiven Gruppentaktiken werden geschult.z.B.: Doppelpass, Hinterlaufen usw. Ab der D-Jugend wird das defensive 1 gegen 1 in die Ausbildung mit eingebunden. Ab C-Jugend kommen dann defensive Gruppentaktiken als Inhalt mit in die Ausbildung. Verschieben, Gegenspieler auf den Mitpieler schieben, doppeln, Verteidiger-Dreieck, usw.


    Erst ab der B-Jugend werden die Jugendlichen positionisspezifisch ausgebildet Und ab da kommen auch erste Mannschaftstaktiken wie "One-Touch", in den Trainingsplan.


    Eine der wichtigsten Aussagen, die ich von einem Jugennationaltrainer gehört habe ist: "Abspieler finde ich an jeder Straßenecke, aber die Spieler mit hohen individuelle Stärken in der offensive finde ich in Deutschland kaum bis gar nicht."

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Für mich ist ein gepflegtes Paßspiel so selbstverständlich wie das trainieren des 1 vs. 1 ( sowohl im Hinblick auf Defensive und Offensive ).


    Ist doch irgendwie auch logisch: im Spiel kann jede Situation vorkommen. Im optimalem Fall hat der Spieler jedes Werkzeug an der Hand. Ist es nicht möglich sich einen Vorteil durch gutes Paßspiel zu verschaffen, dann geht er eben ins 1 vs. 1. Wenn er das nicht drauf hat wird er es sich auch nicht trauen. Es ist doch so: beim 1 vs. 1 ist es eben nicht garantiert, dass man das Duell auch gewinnt. Von daher ist es zunächst mal von Vorteil, wenn man die Situation durch das Paßspiel lösen kann. Habe ich einen Gegenspieler vor mit und einen freistehenden Mitspieler, den ich z. B. für einen Doppelpass nutzen kann, dann bevorzuge ich den Paß. Ist der Mitspieler gedeckt oder nicht anspielbar kann ich das 1 vs. 1 versuchen oder das Spiel durch einen Quer- oder Rückpaß verschleppen.


    Da kann man jetzt 1000 Beispiele nenne. Kurz gesagt: ein Spieler sollte beides beherrschen.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Naja ... zum Paßspiel gehören ja immer zwei. Will sagen: Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Paßtechniken und Paßspiel.


    Beim Paßgeber müssen die Grundfertigkeiten der Paßtechnik (wenn man will Schußtechnik) vorhanden sein. beim Paßempfänger die Grundtechnik der Ballan-/-mitnahme.


    Aber jetzt kommt's: Für ein erfolgreiches Paßspiel, müssen die Kinder Lücken erkennen, den Kopf heben können, Blickkontakt suchen, wissen was "anspielbar sein bedeutet", sich so auch positionieren und vorher Situationen erkennen können oder gar Laufwege in Räume erkennen.


    Das ist alles ganz schön schwierig (ggf. unmöglich) für die unteren Klassen. Evtl. liegt hier der Grund warum das (scheinbar) so wenig gemacht wird?!


    Von Paßspieltaining mit Laborcharakter ("Hütchen und Schema F") im Training halte ich rein gar nix. Ich verkaufe meinen Jungs "so Zeug" ausschließlich in Spielformen. Idealerweise mit solchen, bei denen ich mitspiele und ne zentrale Rolle übernehme. Ich kann dann absichtlich Lücken auflassen, die so groß sind wie Scheunentore, in die dann auch F-Jugendliche nen Pass spielen können. Die eigentlich wesentlichen Dinge (Paßtechnik/Ballannahme/Dribbling) werden halt mittrainiert, es ist mal was anderes und die Jungs haben mehr Spaß.


    Wenn es dann zufällig im Spiel mal klappt freue ich mich - erwarten tue ich es nicht.

  • Günter, ergänzend zum Statement von Paul Breitner möchte ich folgendes schreiben....


    1. Wäre interessant, wen du da beobachtet hast, ....eine F,E,D.....damit gehts los, wenn ich etwas bewerten soll. Es kommt darauf an, welche Ausbildungsgruppe ich sehe, ...aber das weißt du auch selber.


    2. Ich finde nicht, dass das 1:1 überbewertet wird. Das 1:1 ist für mich die aller aller aller wichtigste Grundübung des Fußballs. Auf diese Grundschule baut alles andere auf....meiner Meinung nach! Das 1:1 wird unterbewertet, manchmal oftmals viel zu sehr und das schon ab der frühesten Jugend. Das recht sich dann später, ..sicher.


    3. Ferner finde ich, ...nach vielen Beobachtungen von den Minis bis zur B Jugend (durch meine Söhne geprägt)....das die meisten Trainer -ob viel Ahnung oder auch überhaupt keine-.....nur eines im Kopf haben.....SIE SOLLEN MÖGLICHST SCHNELL ZUM ONETOUCHFUSSBALL GEFÜHRT WERDEN,....am besten schon ab den Minis.


    Die aller aller aller meisten Trainer versuchen das bereits in der F Jugend. Dort wird in Prozenten wenig auf das 1:1 trainiert, sondern großes Gewicht auf das Passspiel -abseits der Ausbildungsziele des Dfb gelegt. Damit glänzen sie -für den Fall, dass sie zufällig Spieler haben, ...die das umsetzen. Sie glänzen, weil so viele Nichtwissende, nichtwissende Verantwortliche und auch wissende Verantwortliche bei diesen Mannschaften zu dessen Trainer gehen und ihnen die Schulter klopfen.


    Ich fühlte mich hier immer sehr verarscht und ich hätte -gelinde gesagt- die ein oder andere Dynamitstange dem einen oder anderen dieser Leute gerne in den Ars... geschoben, weil es ist unfair denjenigen gegenüber war/ist, die den Spielern die Möglichkeit auf eine solide Grundausbildung ermöglichten, in dem sie das 1:1 ausreichend lange und intensiv schulten (auf welche Art auch immer). Die so ausgebildeten Spieler gehen -meiner Meinung entsprechend- in die bessere Zukunft, weil sie später, in der D, C oder wass weiss ich - Jugend - auf lange Sicht die besser ausgebildeten Spieler sind, ...Spieler, auf die man andere Ausbildungsthemen aufbauen kann.


    Diese Spieler sind die Spieler, die auch das mir so wichtige taktische 1:1 in der Defensive exellent in der Lage sind, ...umzusetzen. Die Vereine die solch ausgebildete Spieler "haben", sind meist mit der C Jugend aufwärts nicht im Bereich der Kreisliga A, Bezirksliga usw. zu finden, auch wenn einzelne Spieler dieser Mannschaften/Vereine sicherlich ein Ausnahme darstellen könnten.


    Das 1:1 ist ferner überhaupt nicht für die Defensive zu sehen. Es behinhaltet JEDE mögliche Situation die man sich denken kann.


    Gerade heute habe ich ein Spiel einer C 1 gesehen, wo 70 bis 80 Prozent der Spieler das taktische 1:1 in der Defensive zu NUll Prozent beherrschen. Da liegt soviel Potenzial brach, das das fast auf keine Kuhhaut geht. Jeder sieht immer die Mannschaftsleistung, ...(Passspiel, Kombinationsspiel usw.) ...kaum einer legt auf die Individualleistung wert, ...kann man ja auch kaum....weil viele Trainer vom 1:1 in der Defenive und in der Logik auch nicht vom 1:1 in der Offensive den Hauch einer Ahnung haben. Sie erkennen das Potenzial nicht und deshalb bleibt es brach liegen, ...schade wie ich finde. Exakt diese Trainer haben im Bereich des Breitensports das aber auch schon nicht in der F Jugend -von mir aus auch ab den Minis- nie erkannt und das ist sehr sehr schade bis völlig bescheuert!. Das ist trainerisches Defizit, wo sich jeder der sich nach meinem Statement mit den Worten "Wat meint der" die "Omme" kratzt, offensichtlich Defitzite hat.


    Also lieber Günter, ....ich hasste das damals, als ich erkannte, dass meine F Jugend gegen bestimmte Teams durch ein Passspiel verarscht wurden. Ich hasste es natürlich auch deshalb, weil mir damals das Gewinnen wichtig war. Ich erkannte dann, das das Gegenüber sich wohl nicht an die Ausbildungsziele hielt. Ich stellte meine Kinder dann -ehrgeizig wie ich war- so ein, dass sie deren Spielaufbau völlig in die Einzelteile zerlegten, was sie stets gut beherrschten, weil sie schnell und eben im 1:1 ausgiebig ausgebildet wurden. Genau diese Spieler sind es heute, die in der C das taktische 1:1 in der Defenive und auch Offensive mit großen Unterschieden gegenüber den Restspielern praktizieren. Sie sind es, ...die die verlorenen Zweikämpfe der Mitspieler kompensieren und ständig die Fehler der Mannschaftskollegen korrigieren. Das erfreut mich einerseits, macht mich andererseits aber auch zornig, ...weil ich mich halt frage, was die anderen Trainer so gemacht haben (bei allen Fehlern die ich sonst so selber gemacht habe). Gruß Andre

    3 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo Günter


    Es stimmt, es wird hier wenig über Training der Pässe im technischen wie im taktischen Bereich geschrieben. Ob dies Zufall oder das Interesse in der Ausbildung des Dribblings wächst? Keine Ahnung... ich emfpinde es auch nicht als wichtig.


    Zu deiner Frage; Ich bin der Meinung das sämtliche Technische, Taktische und Konditionelle Elemente für den Fussballer individuell oder für die Mannschaft gleich wichtig sind. Dh. Passspiel ist für mich genau so wichtig wie das erlernen des Dribblings resp. der 1:1 Offensivsituationen oder eben des erlernens der 1:1 Abwehrsituationen. Alles ist wichtig...


    Jetzt sehe ich es als Juniorentrainer. Da stellt sich vermutlich nicht die Frage; Was ist für meinen Junior wichtig sondern; "WANN" Trainiere ich welchen Stoff?


    Nehmen wir an, ich traniere E - Junioren; Hier sprechen wir alle von Ausbildung des Ballgefühls möglichst Verbunden mit Koordiantion und taktischem 1:1 Offensiv- oder Defensivverhalten. Diese Themen gehören also zum Ausbildungsstoffes einer E - Juniors.
    Jetzt kommst Du und behauptest; Warum tranieren wir da aber nicht den Pass und das Freilaufen und Anbieten etc.
    Da hst Du Recht; Nun stellt sich die Frage; Was will ich dem E - Junior zu erst beiringen? Denn Pass oder das Dribbling?


    Beim C - Junior stellen sich natürlich andere Ausbildungsstoffe in Frage. Ausser der C - Junior hat noch nie Fussball gespielt. Da muss man also von Beginn an los legen.


    Fazit; Alle Elemente im Fussball sind gleich wichtig. Es stellt sich lediglich die Frage, in welchem Bereich, Was trainiert werden soll und welche Elemente in welcher Reihenfolge zu erst gelehrt werden sollten.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Da gehe ich mit, ...das WANN ist wichtig. Da ich mich als damaliges Greenhorn vertrauensvoll an den Dfb hielt, ...ist mir diese Frage von dort vorgegeben worden. Voller Vertrauen hält man sich damals in weiten Teilen daran und ich hoffe, dass die sich dort über das WANN Gedanken gemacht haben. Wenn dem so ist und davon gehe ich aus, ...erklärt das meine damalige Wut. Sollte der Dfb hier Fehler gemacht haben, sollte meine Dynamitstange auch dort Anwendung finden;-). Da meine persönlichen Beobachtung und daraus resulierenden Rückschlüsse auf meine damaligen F Spieler und heutigen C Spieler so stimmen, ....gibt das eine für mich eindeutige Antwort, über das WANN. Gruß Andre

  • Ich denke die Antwort auf die Fragen: 1:1 ODER Paß, oder die Frage WANN ist - bis auf Randbereiche - einfach: Beides und Immer.


    Vielmehr denke ich ist die Frage: In welcher Form und Intensität (inhaltlich)?


    Bei F-Junioren die ganze Saison 1:1 ODER Pass? Das ist doch grottenlangweilig. Auch in der F kann man Spielformen machen, bei denn sie den Ball zu einem anderen Spieler schießen müssen (passen) und dem Ball nachlaufen oder dem Ball entgegengehen usw. Man kann Spielformen machen, in denen 1:1 - zunächst unabhängig von Offensiv und Defensiv trainiert wird, denn die Kinder wissen eh nicht was das ist (offensiv: wir haben den Ball; defensiv: die anderen haben den Ball). Und idealerweise alles kombiniert mit Torschuß.


    Gerade bei den F/E geht es doch hauptsächlich um das "Trau Dich! - Probier was!" Ich hab unlängst meinen F-lern nen "Trick" gezeigt. Ansage: Habt ihr Lust mal nen Trick zu lernen? Alle haben geschrien: "Jaaaaaa". Pure Begisterung. Dann hab ich ihnen ne einfache Wende gezeigt, dass war alles. Eingebaut in ne Übung mit Torschuß und natürlich Punkte zählen als Wettbewerb. Das Höchste war das! Und gleichzeitig eine koordinative Übung.


    Das is auch irgendwie meine Message: Singulär Pass oder 1:1 ... kann man und wird man auch mehr machen. Viel besser sind aber m.E. kleine realitätsnahe Spielformen (weil das ist es, was es ist: ein Spiel!) denn da wird einfach alles mitgeübt (ich habe absichtlich nicht trainiert geschrieben).


    Irgendwann fängt man dann mit einer strukturierten Trainingsplanung an und setzt Schwerpunkte - das ist dann ab der D/C Jugend. Und hier wird z.B. das Paßspiel aber doch immer z.B. im Rahmen von gruppentaktischen Übungsformen mit trainiert. Sollte es Schwachstellen, baue ich halt ne Schwerpunktphase ein.

  • @Paul Breitner


    Zitat: Naja ... zum Paßspiel gehören ja immer zwei. Will sagen: Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Paßtechniken und Paßspiel.


    Kopie der Ziele gem. Dfb


    Ziele des F- und E-Juniorentrainings


    *
    Vermittlung der Spielidee „Tore erzielen und Tore verhindern”
    *
    Förderung der Freude am Fußballspielen
    *
    Erlernen der wichtigsten Fußball-Techniken in der Grobform
    *
    Spielerisches Vermitteln vielseitiger sportlicher Erlebnisse
    *
    Schaffen koordinativer und konditioneller Grundlagen
    *
    Fördern von Selbstvertrauen, Teamgeist und Kreativität


    Meine Anmerkung im Zusammenhang:


    Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Paßtechniken und Passspiel, ...so exakt auch deine Worte. Einem F-Ling kann ich zeigen, auf welche Arten ich passen kann. Ich kann und sollte ihn dazu ermutigen...wie es schon geschrieben stand...das zu tun, zu probieren, ...auch wenn er es völlig mies macht...aber er soll es probieren.


    Eines darf ich nicht machen ...stand hier auch schon....ich darf kein Passspiel abverlangen, ...was ja auch quatsch ist, ...weil wir an anderer Stelle feststellten, dass sie in diesem Alter nicht in der Lage sind....den Nebenmann räumlich -und dann auch noch unter Stress- sehen zu können. Hierbei der Hinweis: Ausnahmen bestätigen die Grundregel.


    Wenn es dann doch mal zum Passspiel kommt, ...bleibt....das Lob und fertig. Alles andere kommt später.


    Fazit: Wenn das so richtig ist, ...bleibt....das 1:1 in all seinen Facetten.


    Toto


    Zitat: Für mich ist ein gepflegtes Paßspiel so selbstverständlich wie das trainieren des 1 vs. 1 ( sowohl im Hinblick auf Defensive und Offensive ).


    Wenn du damit meinst, ein Passspiel abzuverlangen und das für jede Altersgruppe, also auch schon in der F.....dann ist das mindestens Gruppentaktik und weicht erheblich von dem ab, was die Dfb-Philosophie sagt. Die "gepflegte" technische -saubere- Möglichkeit des Passes wäre hier gefordert, ...aber nicht das Abverlangen des Passspiels schon in der F. Damit liegst du gemäß meiner Auffassung kräftig daneben, ...wie ich finde und damit hättest du damit -soweit ich das richtig verstanden habe- ....damals eine Dynamitstange von mir geschenkt bekommen, ...denn du wärest dann einer der Trainer, auf die ich sauer war ;) . Heute wäre ich es nicht mehr, denn -rein hypotetisch gesehen- wäre die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass meine Jungs deine


    -so ungefähr ab der C "schlagen" könnten (was ja zweitrangig ist, weil die Ausbildung im Vordergrund steht).
    -und ein weiterer Aspekt wäre auch, ...dass dir möglicher Weise mehr Spieler abhanden kämen, weil sie -lt. Dfb-Angaben- nicht in der oberen Jugend ankämen. Sie gehörten lt. Dfb statistisch gesehen eher zu denen, die dann vielleicht eher mit dem Fußball aufhörten, ...weil sie nie ihren Fußball spielen durften. Ich hoffe ich übertreibe das bezogen auf deine Person und deine Mannschaft. Der Satz war allgemein auf das beschriebene Problem und in Erinnerung an diesen Aspekt angeführt. Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Passspiel/-technik und 1 : 1 kann in Spielformen gut zusammen trainiert werden. Ein großes Problem habe ich aber damit, wenn schon im F - Jugendbereich das Passspiel gefordert wird und Trainer durch permanentes "Reinbrüllen" während des Spiels individuelle Aktionen ihrer Spieler unterbinden wollen. Da wird kaum, dass das Kind den Ball berührt hat, schon der Paß gefordert. Selbst wenn ein Kind eine schöne Einzelaktion gezeigt hat, wird es noch angeraunzt, weil es hätte gleich abspielen sollen.

  • Hallo


    Bin der Meinung, dass man die Trainingseinheiten mit einem roten Faden durchziehen muss. Dh. ich setze mir das Ziel wie zB. heute trainieren wir die Ballführung. Dann trainiere ich aber die ganze Einheit vom Einstimmen bis zum Ausklang "nur" das Ballführen. Beim Einstimmen integriere ich möglichst koordinative Uebungen. Beim Uebungsteil, kann man nach der Ballführung noch den Schuss integrieren. ABER; ich coache und beobachte "nur" die Ballführung.


    Das man in einer Trainingseinheit ganzheitlich trainiert (also ein bisschen Schuss und ein bisschen Pässe etc.) empfinde ich als altmodisch und technisch überholt. Dies haben ja unsere Trainer mit uns gemacht... Lieber nur ein Stoff dafür aber richtig bis es der Junior "beherrscht".


    PaulBreitner
    Als ich E - Junioren trainierte war ich fähig, über mehrere Trainingseinheiten, den gleichen Stoff zu trainieren, bis die Kids es konnten. Die Uebungen änderte ich regelmässig sobald sie es konnten vom einfachen zum schweren. Somit ändern sich die Uebungen, das Niveau und vor allem; der Spass bleibt aufrecht. Wenn Junioren dann noch zusätlich schiessen können und das Netz flattern sehen können, kommen diese sowieso gerne ins Training.
    Im ersten Jahr trainierten wir von August bis November nur "Ballführen" mit koordination integriert. Von März bis Juni trainierte ich damals "nur" das 1:1 Angriffsverhalten. Dabei konnten die Kids zwei Finten lernen.
    Im zweiten Jahr, trainierte ich lediglich die flachen Pässen, das freil laufen und anbieten und noch ganz kurz die Ballan- und Mitnahme von flach gespielten Bälle.
    Du siehst; nur wenige Elemente/ Jahr. Langweilig wurde es aber nie.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • @Paul


    ich war etwas verdattert, weil....im ersten Statement, wo ich mich deinen Worten anschloß, hieß es deinerseits, dass es ein himmelweiter Unterschied zwischen Paßtechniken und Paßspiel sei. Das, ...so las und verstand ich es, spiegelt deine Meinung irgendwo auf den Nenner wieder und dem würde ich mich so anschließen. Also mit anderen Worten...so mein Verständnis....Wie passe ich.....Techniken....ab der F absolut o.k.,.....Passen in der F -wenn sie es denn selbständig tun-....auch o.k., ....aber nicht ok. wäre, ....ein Passspiel abzuverlangen!


    Später schriebst du nach meinen Statements ein weiteres gutes Statement, bei dem mich aber ein Satz/der Eingangssatz irritierte und deshalb meine/die Antwort, ...dessen Sinn du nicht verstanden hast bzw. ich vielleicht schrieb, weil ich deinen nachfolgend nochmal aufgeführten Satz missverstand, denn im Nachhinein betrachtet, passt es sinngemäß nicht zu dem Folgetext deines Statments.....es lautete.....


    Zitat.....Ich denke die Antwort auf die Fragen: 1:1 ODER Paß, oder die Frage WANN ist - bis auf Randbereiche - einfach: Beides und Immer......


    BEIDES und IMMER, ....also.....Passen und 1:1 in der F, ....beides und immer? Da wäre ich halt anderer Meinung.....soweit, eben 1:1 immer, aber Passen nicht immer und wenn, nur als technischer Pass, um sie später in die Lage zu versetzen, einen Pass technisch sauber spielen zu können. Gruß Andre

  • Ein großes Problem habe ich aber damit, wenn schon im F - Jugendbereich das Passspiel gefordert wird und Trainer durch permanentes "Reinbrüllen" während des Spiels individuelle Aktionen ihrer Spieler unterbinden wollen. Da wird kaum, dass das Kind den Ball berührt hat, schon der Paß gefordert. Selbst wenn ein Kind eine schöne Einzelaktion gezeigt hat, wird es noch angeraunzt, weil es hätte gleich abspielen sollen.


    Einer der größten, vielleicht sogar der größte Fehler im unteren Jugendbereich. Das setzt sich auch im E - Jugendbereich fort. Es entsteht eine Zweikampfschwäche, die in späteren Jahren kaum noch korrigiert werden kann. Da wird so manches Talent frühzeitig im Keim erstickt. Der Spieler ist nur in der Lage, zu reagieren anstatt zu agieren.




    Eine ganz wichtige Aussage ist das "Wann trainiere ich welchen Stoff". Erst muss das Dribbling perfekt beherrscht werden. Erst danach ist der Spieler in der Lage, den Kopf beim Ballführen zu heben, um einen sicheren Pass spielen zu können.

  • Andre, ich meinte damit nur, dass man im Rahmen von Spielformen eh immer beides irgendwie trainiert. Für mich stellt sich die Frage Wann? deshalb eigentlich zumindest in der F-Jugend nicht oder zumindest nicht in 1. Priorität.


    Ich trainiere mit meinen Flern 2x die Woche 1,5h. Davon ist 30min ein freies Fußballspiel, 15min ist z.B. ein koordinatives Fang-Spiel oder ähnliches. 15min dürften für 3-4xTrinkpause draufgehen, bleiben noch 30min. In den 30min mache ich zu 90% Spielformen (in denen die Kinder, Dribbeln, Passen und Schießen) mit den Kindern und der 10% Rest ist evtl. mal "drillen" der Grundtechniken mit spezifischen Übungen.


    Evtl. kann man es (das Training) in der E schon stärker strukturieren und auf Einzelaspekte spezialisieren. Nötig ist das m.E. nicht. Spielformen sollten m.M.n. auch hier das überwiegende Mittel sein.


    Mit einer stärkeren Spezialisierung im 2. E-Jahr kann ich grundsätzlich aber schon auch aus methodischer Sicht konform gehen, sofern man einen weichen Übergang zur D hinkriegt. In der D spricht der DFB auch zum ersten Mal von "systematischem Techniktraining" - vorher nicht.


    Beispiel: Als ich im Juli mit den Jungs angefangen habe, war keiner(!) beidfüßig. Jetzt haben fast alle die Möglichkeit mit auch dem schwachen Fuß zu schießen oder den Ball zu führen. Speziell darauf hin habe ich keinen trainiert. Ich habe sie lediglich immer wieder ermuntert, den schwachen Fuß zu benutzen und gelobt wenn sie es getan haben.


  • Einer der größten, vielleicht sogar der größte Fehler im unteren Jugendbereich. Das setzt sich auch im E - Jugendbereich fort. Es entsteht eine Zweikampfschwäche, die in späteren Jahren kaum noch korrigiert werden kann. Da wird so manches Talent frühzeitig im Keim erstickt. Der Spieler ist nur in der Lage, zu reagieren anstatt zu agieren.

    Das kann ich zu 100 Prozent unterschreiben.
    98% aller Trainer und 99.5% aller Eltern freuen sich, wenn die kleinsten (G-,F- oder E-Jugend) Zusammenspielen wie die Großen. Hier bekommt man als Trainer Schulterklopfer etc.
    Aber, das ist eben absoluter Mist. Kinderfussball sollte eben kein reduzierter Erwachsenenfussball sein. Es braucht bzw. soll gar nicht so aussehen, wie bei den Profis.
    Mit einer durchschnittlich talentierten F-Jugend Mannschaft ist es gar nicht schwer, das Zusammenspiel so zu trainieren, dass der Ball toll läuft etc. Das liegt aber vor allem daran, dass die Kindern, also der Gegner gar nicht in der Lage ist, gut zu verteidigen. Erstens wird nicht eng gedeckt (in der Nähe stehen ist nicht eng decken) zweitens werden nichtmal alle gedeckt, irgendwo steht immer einer alleine, drittens ist das defensive 1gg1 überhaupt nicht ausgebildet und viertens findet noch kein gemeinsames Verteidigen(Verschieben etc.) statt.
    Nicht selten gewinnen F-Jugendteams Spiele zweistellig, ohne wirklich einen echten offensiven Zweikampf bestritten zu haben. Maximal ein Spieler eines Teams (meist der zentrale Mittelfeldmann) spielt auch mal nen Gegner aus.


    Ab der D-Jugend, spätestens C-Jugend ist der Spass dann aber vorbei. Wer bis hierher nicht gelernt hat 1gg1 Situationen zu lösen, steht plötzlich auf verlorenem Posten. Diese Schwäche jetzt noch zu beheben ist extrem schwer.


    Andersrum können in der D-Jugend plötzlich alle Mannschaften passen. Die Spieler sind nun in der Lage (ohne großes Training) Räume und Entfernungen zu erkennen und Situationen auch mit Passspiel zu lösen. (Klar die Passtechnik sollte auch schon vorher geschult werde, aber eben kein Zusammenspiel, kein Fordern des permanenten Abspielens).



    Das ist der Grund, warum ich entgegen der Threadthese behaupte, dass das 1gg1 nicht überbewertet, sondern stark unterbewertet wird.



    Ein Beispiel:
    Ich habe die 98er von Hertha BSC über einige Jahre (U9 bis U12) verfolgen können. Deren Trainer haben in der U9 und U10 ganz extrem das 1gg1 geschult und ihre Mannschaft auch permanent dribbeln lassen, in jedem Wettkampf auf gegen andere Bundesligisten. "Spiel den Ball" konnte man eigentlich nie hören.
    Sicherlich haben die Jungs viel Talent, allerdings gilt das auch für Leverkusen, Schalke etc.
    In der U9 gewannen noch oft die Bundesligisten die Turniere, bei denen Zusammenspiel die Marschroute war. In der U10 glich sich das langsam aus, und in der U11-Saison waren Herthas 98er (ohne elementare Neuzugänge) ganz klar die beste E1 in Deutschland. Die Zusammenspielmannschaften, besonders H96 (Seriensieger in der F-Jugend) kamen meist nicht mal mehr in die Endrunde von großen Turnieren. Mittlerweile konnte sie auch von ganz alleine Zusammenspielen, im Gegensatz zu den meisten anderen waren aber alle Spieler in der Lage 1gg1 Situationen zu lösen, um die aus diesem gewonnenen 1gg1 Überzahl dann zu nutzen.


    Ich habe das Beispiel angeführt, weil es das Extrem ist. Viele andere Bundesligisten forcieren auch das 1gg1, aber Schulen ebenfalls das Zusammenspiel (Ergebnisse scheinen auch in der U9 wichtig), die Gewichtung ist aber auch in den Leistungszentren sehr unterschiedlich und Herthas 98er bzw. H96 waren in meinen Augen die Extreme.
    Festzuhalten bleibt allerdings, das die Jungs von H96 nahezu alle in der Versenkung verschwunden sind, während die Jungs von Hertha immernoch Spitzenspieler in Deutschland darstellen. Mal sehen, wie das in 5bis6 Jahren aussieht, wenn es in den Männerbereich geht.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Paul B. ...dann alles klar.


    Sir Alex, ...sehr schönes Statement wie ich finde. Gruß Andre

  • insgesamt findediedieBeiträge hierzu sehr gut.


    meine Anfangsfrage war, jedoch hinsichtlich dem Eindruck, dass in diesem forum wesentlich mehr über das 1:1,vorallem auch im Zusammenhang mit der
    Abwehrkette als das Passpiel diskutiert und gefordert wird. Eure Beiträge zeigen mir dass es in der Praxis anders gehandhabt wird.


    meine Beobachtungen bezogen sich auch nicht auf das Passpiel, sondern auf die Passtechnik, die ich bei einem C-Jugendspiel , und das nicht zum ersten mal,


    beobachtetet habe.


    ich habe auch eine klare Meinung:


    wie Dirk unterscheide ich das offensive !:!(dribbeln) gegenüber dem passiven (Abwehrverhalten).


    zum offenisven 1:1 habe ich schon die Bambinis aufgeordert, ohne zu trainieren.
    ab F-Jugend gehörte das offensive 1:1 fast zu jeder Trainingseinheit, meist verbunden mit anderen Elementen (torschuss, zuspielen)


    das Abwehr 1:1 lief einfach so zwangsläufig mit, ohne darauf einzugehen.
    erst ab 2. D-Jugendjahr wurde gezielt das 1:1 Abwehrverhalten geübt.


    ich habe aber auch ab F_jugend genau so viel die Passtechniken (wohlgemerkt zu unterscheiden vom Passpielen im Spiel) in den Fordergrund gestellt,
    und zwar das beidfüssige.


    in den unteren C-Jugend beobachte ich immer wieder, dass es doch viele Spieler gibt, die diese Passtechniken ganz einfach nicht können.
    ich spreche hier nicht vom Passpielen, das wird durch diese spieler eh unterbrochen.


    Wenn mir ein C_jugend Spieler (einigermassen talentiert) auf die Frage, warum er jeden Ball mit dem Aussenriss zuspielt antwortet, dass er das schon immer so gemacht habe, und auch noch keiner gesagt hat, er soll das anderes machen, und wie anders, dann stellen sich mir die Haare zu Berge.


    Für mich war das vermitteln der Pass- und Schusstechniken ab F-jugend gleichrangig mit dem offensiven 1:1


    beides lässt sich auch locker in den Trainingsübungen miteindander verbinden.gleichzeitig mit der Förderung der Beidfüssigkeit (für mich persönlich ebenfalls
    eine elemtare Grundtechnik).



    diese Sachen (offensives 1:1 und Passtechnik) kann man bei jeder Dorfmannschaft entwickeln.


    das Passpielen im Spiel rückt da bei F,E und teilweise auch noch D-Jugend in denHintergrund.


    Günter