Probleme mit Eltern

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  • Hallo zusammen,


    folgende Problematik:
    Als 3ter Trainer hab ich letzte Woche die D-Jugend gecoacht. In dem Spiel setzte ich ein Kind, was sonst sehr viel Spielanteil hat, "nur" 30 Minuten ein. Dazu muss man, dass es gegen körperlich starke 97er ging und wir hier von einem schmächtigen 98 reden (es gab auch noch andere Gründe, die aber nebensächlich sind).


    Schon am Spielfeldrand kritisierte die Spielermama, die Aufstellung heftigst. Der Spielervater suchte dann nach dem Spiel das Gespräch mit mir und ich versuchte ihn meine Entscheidung zu erklären.


    Am Wochende hatten wir dann das nächste Spiel. Einer der Haupttrainer coachte das Team und das Kind spielte komplett durch.
    Nach dem Spiel suchte nun beide Elternteile das Gespräch mit mir und dem Haupttrainer.
    Sie warfen mir vor, dass ich das Kind runtermachen will und ich nur Schlechtes für das Kind will. Das Gespräch wurde sehr emotional geführt und es flossen Trainen.
    Ich muss dazu sagen, dass ich das Kind seit der G-Jugend kenne und wirklich sehr mag. Ich kümmerte mich immer sehr viel um das Kind, ob es weinend in der Ecke stand, oder bei anderen Freizeitaktivitäten, wo ich micht sehr um ihn bemühte.
    Ich erklärte Ihr , dass ich sportliche Gründe hatte.Dies konnte vorallem die Spielermama nicht verstehn.
    Sie sehn ihr Kind, sicher leistungsstärker, als es wirklich ist.
    Leider kamen wir zu keiner Einigung.
    Gestern suchte ich dann das Gespräch. Leider kam zu dem Gespräch nur der Spielerpapa. Ich erklärte ihn nochmals, dass ich null Beweggründe hätte, dass Kind schlecht zu machen. Es kamen aber weiterhin solche Aussagen, wie "seit du mit Traienr machst, geht es unserem Kind schlecht". Ich hab dann nachgefragt, wie das Kind die Situation einschätzt (wenn man sowas von einem 11 Jährigen erfragen kann). Da kam klar die Aussage, dass er volles Vertrauen zu mir hat.
    Der Spielerpapa wird das nun mit seiner Frau Besprechen und mir eine Rückmeldung geben.
    Den Vorwurf, ich würde sein Kind schaden, kann und will ich so nicht stehn lassen.
    Dazu muss man sagen, dass ich ab der nächsten Saison einer der Haupttrainer sein werde.
    Ich frag mich nur, ob so eine Zusammenarbeit mit den Eltern noch Sinn macht oder es nicht besser ist, wenn man getrennte wege geht.
    Das Vertrauensverhältnis ist anscheinend total gestörrt.Leider ist es so, dass es für das Kind kaum eine Alternative gibt. Weder vom Training und noch vom Lestungsvermögen, der spielenden Kinder.
    Wie kann man das Problem lösen?
    Mittlerweile denk ich, es ist besser, wenn der Junge nicht mehr in der Mannschaft spielt. Die Eltern bringen soviel Unruhe in die Mannschaft und natürlich geht das nicht spurlos an den anderen Kindern vorbei. Nur möchte ich das dem Kind eigentlich nicht antun....


    Gruß :O :O :O

  • jaja, die eltern der kinder... :D


    ich kann dir nur raten, dies alles nicht allzu persönlich zu nehmen, bringt eh nichts.
    stell dir mal vor, van gaal hätte am anfang der spielzeit die mannschaft so aufgestellt, wie es die presse gerne gehabt hätte oder die die 60 tsd supertrainer auf der tribühne. ;) mach es so wie du meinst, das es richtig ist.


    ansonsten würde ich schon mit dem jugendvorstand o. entsprechenden personen, dieses thema im vorfeld ansprechen, um etwaige missverständnisse schon mal aus dem weg zu räumen.

    "der runde steht im eckigen!"

  • Danke für deine ANtwort.


    Das ist klar...ich stell so auf, wie ich es für richtig halte (in möglicher Absprache mit meinem Trainerkollegen).
    Klar nehm ich das persönlich, wenn mir jemand sagt, dass ich ein Kind runtermachen will und dann vor mir in Tränen ausbricht.
    Ich denk, dass würde jeder machen. Und leider bin ich kein v.G..


    Nur, ich weiss nicht, ob eine weiter Zusammenarbeit möglich ist. Muss ich mir das antun? Ich befürchte, dass diese Eltern immer wieder Stress machen werden. Ich kann damit leben, aber die Eltern stellen das auch sehr ungeschickt an. Zum Teil versuchen sie die Probleme aufm Platz zu klären. Vor den Kindern. Und das gefällt mir gar nicht.


    Die Kinder untereinander sind eigentlich recht homogen. Klar Probleme gibt es überall. Nur so machen sie ihr eigenes Kind immer mehr zum Außenseiter.


    Ich denke, es wäre für alle Beteiligten besser, wenn sie die Mannschaft verlassen würden.

  • darum schrieb ich ja, das du es im vorfeld mit den verantwortlichen abklärst, bevor irgendwelche behauptungen dir gegenüber aufgestellt werden, die dann durch dritte an die verantwortlichen personen getragen werden.


    eventuell nimmt sich ja jemand deines problemes an und sucht das gespräch mit den eltern.

    "der runde steht im eckigen!"

  • Ich will jetzt nicht die Glaskugel rausholen, aber wie du schreibst, scheinst du eher zu den jüngeren Trainern zu gehören.
    Versuch den Eltern klar zu machen, dass DU die sportlichen Entscheidungen triffst und hol dir, wenn notwendig, Unterstützung bei deinem Jugendvorstand, die dir da genau in einer solchen Situation gegenüber den Eltern des Kindes das Vertrauen aussprechen und dir den Rücken stärken sollten. Dann müssen die Eltern entscheiden, ob es für sie tragbar ist. Diese Entscheidung sollte nicht bei dir liegen. Ich kenne solche Situationen auch, wo das Verhältnis mit den Eltern einfach nicht auf einen guten Nenner kommen will, wichtig ist aber, dass das Verhältnis zum Spieler passt. Wenn er dir vertraut und ihr miteinander auskommt, musst du bei gewissen Eltern einfach ein dickeres Fell entwickeln. Kritik von ihnen zwar wahrnehmen aber nicht um jeden Willen Ernst nehmen.

  • Ich meld mich mal als Fußballmutti ;)


    Was ich machen würde, wenn es zuviel Unruhe gibt. Berufe einen Elternabend ein, und mach deinen Standpunkt klar. Sie sollen auf die zukommen, wenn sie die ein oder andere Auswechslung nicht verstehen und dann kannst du die Entscheidung den Eltern näher bringen. Du schätzt als Trainer manche Situation anders ein als die Eltern. Für die ist es nur wichtig, das ihr Kind spielt.


    Wir haben es immer so gemacht, wenn wir eine Handlung nicht verstanden haben und sind auf den Trainer zugegangen. Auch wenn wir maches anders gesehen haben, so hat uns seine Sichtweise schon zum nachdenken angeregt und machmal haben wir sogar eingesehen, da die Auswechslung gerechtigt war 8)


    Es gibt aber auch Eltern, die die Leistung ihres Sprößlings überschätzen und dann muß man halt an einzelnen Situationen den Eltern sagen "Hier und da hat er seinen Gegner nicht im Griff" Also die Eltern mal auf den Boden der Tatsachen holen.


    Viel Erfolg. Laß dir von diesem Elternpaar nicht den Spaß verderben.

  • Hier möchte ich mal ein bischen gegenlenken.


    Ich bin der Meinung, dass du als Trainer nicht aus leistungsgründen einen Spieler zeitlich kürzer spielen lassen darfst/solltest, als es beispielsweise der Beste darf! Das ist schwer zu tun, aber wenn man nicht gewinndenkend ist oder um die Dinge weiss, dann würde ich das beherzigen, ...wenns auch manchmal sau schwer ist.


    Lediglich disziplinarische Gründe dürfen meiner Ansicht nach, zu einer anderen Verfahrensweise führen. Das gilt für mich auch bei einer D Jugend.


    Wenn ein Verein keine leistungsorientierte Mannschaftseinteilung vornimmt, dann gilt das erst recht. Wird nach Leistung besetzt, gibt es auch keinen ausreichenden Grund, abzuweichen. Es geht um Ausbildung, Spass und die Goldene Ananass und da sollten auch keine D-Herzen verletzt werden!


    Was die Eltern angeht, ...da würde in meinem Fall hergehen und denen bei Bedarf genau das sagen, ...alle spielen annähernd zu gleichen Zeiten auf verschiedenen Positionen, ....bei mir jedenfalls wäre das so. Entsprechend würde ich das auch diesen Eltern so mitteilen und erklären.


    Sollte dieser Junge -weil du ihn als schwächer einschätzt, als es dein Vorgänger getan hast- deswegen weniger eingesetzt worden sein, ...finde ich das von dir und jedem anderen Trainer auf dieser Welt in diesen Fällen so nicht richtig. Dann würde ich den Eltern recht geben und dich bitten, deine Haltung selbstkritisch zu überdenken.


    Nur eine disziplinarische Entscheidung oder eine Verletzung würde mich heute noch dazu kriegen, anders zu verfahren. Ich würde hier eher taktieren und ihn an einen Mann stellen, mit dem er "fertig" würde. Zur Not wäre er in einem "schweren" Spiel halt der Stürmer, ...wenn er dann mal -körperbedingt- überlaufen würde, ...na und...er hat noch ausreichend Kammeraden im Nacken, die sein Fehlerchen dann verzeihend ausbügeln könnten. Gruß Andre

  • So, vor ab, ich bin neu in diesem Forum, ich bin seit vielen Jahren Trainer im Kleinfeldbereich eines Ballungsgebiets und denke, dass ich mich in all den Jahren zu einem ordentlichen Trainer entwickelt habe. Ich trainiere eine sehr leistungsstarke Mannschaft, in der sicherlich einige Eltern schon ihren Spross als Profi sehen.


    Nun zu dem Problem.
    1.) Auf dem Platz, also vor, während oder nach dem Spiel diskutiere ich nicht mit Eltern. Ich bin jederzeit offen für Gespräche mit Eltern, aber dies dann in der Trainingswoche nach dem Training z.B.. Im besten Fall mit vohrangegeangenen Termin. Am Spieltag bin ich erstens nur für die Spieler da, und zweitens macht eine Unterredung in dieser Emotionalität keinen Sinn.
    2.) Ein Elternabend halte ich bei Problemen für keine gute Lösung. In der Gruppe der Elternschaft kann so etwas aus dem Rahmen treten. Ich betrachte jedes Kind individuell, also kann jedes Elternpaar gerne alleine das Gespräch mit mir suchen.
    Einen Elternabend mache ich einmal im Jahr, am Anfang. Dort stelle ich meine Arbeit, meine Philosophie vor, und lege Regeln (vor allem auch für die Eltern fest). Dann weiß jeder woran er ist, und weiß z.B. das man mit mir das Gespräch an einem Trainingstag führen kann, indem aber ausschließlich das eigene Kind Thema ist. Ich rede bzw. vergleiche nie mit anderen Kindern.
    3.) Über Spielzeit und Position diskutiere ich nur in Ausnahmefällen. Jedes meiner Kinder spielt ausreichend und zu bestimmten Teilen auch auf verschiedenen Positionen. Auch die Startformation ist immer eine andere.
    Allerdings spielen nicht alle Kinder gleich viel. Kinder die Einstellung oder Einsatz vermissen lassen, bekommen weniger Spielzeit (bei 50min Spieldauer, nie mehr als drei Wechsler, jeder bleibt auch mal ganz zuhause, bekommt jeder mindestens ca.30 min. ) Allerdings belohne ich besonderen Einsatz, besondere Trainingsleistung, besondere Form etc. mit weiteren Spielminuten. Ich halte nichts von absoluter Gleichmacherei, ich will das die Kinder sich anstrengen um sich zusätzliche Spielzeit zu verdienen. Alle gleich, dann bestrafe ich damit ja indirekt die Spieler, die durch besonderes Engagement auffallen. Ich will in jedem Training in jedem Spiel 100% Einsatz, Wille Lern- und Leistungsbereitschaft, das heißt nicht, das ich nur auf die Leistung schaue. Ein Kind kann auch einen rabenschwarzen Tag haben, wenn er fetzt und fightet, versucht die Inhalte umzusetzten, bekommt er große Spielanteile. Es spielt also nicht stets der beste am meisten. Das will ich ausdrücklich betonen. Hat aber ein Kind einen Tag, an dem alles klappt, warum soll er an diesem Tag nicht ein paar Minuten mehr bekommen. Fragwürdig wird das nur, wenn stets der gleiche Spieler durchspielt.
    Aber bei Gleichmachrei bilde ich mentale Eigenschaften wie Ehrgeiz, Einsatzwille, Siegeswille, Lernbereitschaft etc. nicht aus, aber das gehört neben konditionellen und koordinativen Fahigkeiten, Technik und Taktik genauso dazu.


    Zu deinem Problem:
    Am Anfang meiner Trainerkarriere dachte ich auch, überehrgeizige Eltern bekomme ich hin, hat zwar beim Vorgänger nicht funktioniert, aber bei mir klappt das.
    Mittlerweile bin ich klüger. Um ein Kind ausbilden zu können, muss das Umfeld funktionieren. Schert nur ein Elternteil aus, bremst das die Entwicklung ALLER Kinder dieser Mannschaft. Es gibt Eltern, die bekommt KEIN Trainer der Welt in den Griff, das habe ich mittlerweile gelernt.
    Deshalb emfehle ich dir, das Gespräch mit den Eltern zu suchen, obige Punkte darzulegen, und wenn sie damit nicht leben können, oder diese Elternregeln weiter missachten, dann bin ich wohl nicht der Richtige für die Ausbildung des Kindes. Das soll keine große Diskussion mit den Eltern werden, sondern du legst dein Konzept, deine Regeln vor, dann haben sie die Wahl.
    Da lehne ich lieber den vermeindlich besten Spieler ab, aber langfristig entwickeln sich diese erstens eh nicht so gut weiter wie Kinder mit funktionierenden Eltern und zweitens entwickelt sich die gesamte Mannschaft besser ohne Nebenkriegsschauplätze.
    Es mag hart klingen, aber ich trenne mich dann lieber von einem Kind (auch wenn dieses nichts für seine Eltern kann) bevor ich die Ausbildung der anderen Spieler behindere.
    Es ist niemand gezwungen, bei mir zu spielen.


    Zum Thema Ausbildung muss ich dir Andre mal widersprechen.
    Spaß, oder besser Freude, bereitet man Kindern auch wenn diese gewinnen. Sicherlich nicht nur damit, aber erfolgserlebnisse, auch in Form von Ergebnissen gehören dazu.
    Kinder messen sich gerne, im Training, beim Jonglieren, beim 1:1, beim 2:2, beim Torschußwettbewerb, etc. und auch im Wettkampf mit anderen Mannschaften.
    Ich will das meine Kinder ehrgeizig sind, Siegeswille entwickeln, also kann ich nicht sagen, mir ist das Ergebnis egal.
    Ich sage stets zu den Kindern, das wir gewinnen wollen. Entscheidend ist für mich der Umgang mit den Ergebnissen.
    1.) Richte ich nie die Taktik , entgegen den Ausbildungszielen aus, um zu gewinnen.
    2.) Auch die Aufstellung und die Spielzeiten sind dem Gewinnenwollen nicht untergeordnet (siehe oben)
    3.) Kann ich auch mit Niederlagen sehr gut leben, und das auch den Kindern im Nachhinein vermitteln, wenn die Ausbildungsschwerpunkte gut umgesetz wurden und der Einsatz stimmte.
    4.) Ich werde auch nicht beleidigend oder unsachlich, anderen Gegenüber. Auch nicht meinen Spielern, auch nicht bei spielenscheidenen Fehlern. Ausgewechselt werden sie auch nie nach haarsträbenen Fehlern. Ich zeige ihnen stets sachlich bessere Lösungsmöglichkeiten auf, lobe sehr viel, aber ich kritisiere auch. Kritikfähigkeit ist ein sehr wichtiger Punkt in der Ausbildung, nicht nur der Fussballerischen. Klar ist, das Lob deutlich ünerwiegen sollte, und laute Kabinenansprachen ausschließlich bei mangelndem Einsatzwillen eventuall SInn machen können. Ich bin in den letzten 6 Jahren genau dreimal laut geworden, und wir haben deutlich häufiger verloren oder schlecht gespielt.
    Lange Rede kurzer Sinn, das Gewinnenwollen gehört zum Sport dazu, und Gewinnen macht auch mehr Spaß/Freude. Der richtige Umgang mit Niederlagen bzw. schlechten Leistungen ist der Schlüssel.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    2 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Ich hab zwar noch nie unter B-Jugend trainiert, aber hier mal ein Satz von zwei unserer Spieler aus der letzten Saison. Der eine hätte eigentlich noch C-Jugend spielen dürfen, aber dort wäre er bei dem Trainer so gut wie nie zum Einsatz gekommen. Also hat er gefragt ob er in die BII gehen darf. Wir hatten nichts dagegen, solange sein Trainer in ziehen lässt. Der andere war B-Jugendspieler, hat aber eigentlich nur gespielt weil seine Kumpels auch spielen. Jetzt im zweiten Jahr ist er Stammspieler und will spielen.


    So hier was die beiden letztes Jahr in der Rückrunde gegen den letzten der wenigen schlagbaren Gegner gesagt haben, als sie beim Stand von 2:1 für uns in der 50. zum Warmmachen sollten: "Wir müssen heute beide nicht spielen, wichtiger ist, dass wir gewinnen. Wir spielen sonst ja auch immer."


    Klar, B-Jugend ist vom Alter her schon ne andere Liga, aber Gewinnen macht nunmal Spaß, anscheinend auch wenn man mal nicht spielt. Mitgegangen sind die beiden an der Seitenlinie auch. Spannung pur! Einer von beiden, der ältere Spieler, kam kurz vor Ende dann noch rein, hat nix falsch gemacht und das Spiel wurde gewonnen.


    Was ich sagen will: Es müssen nicht immer alle spielen, auch wenn das selbst in der B noch mein Ziel ist, aber kann es nicht auch mal sein, dass einer eurer Dötze sagt: "Du Trainer, das ist so knapp, lass lieber die anderen spielen."?


  • Sir Alex, das was ich propagiere, entstand aus der Erfahrung in Verbindung mit kritischer Diskussion im Forum und ich gebe es wirklich besten Gewissens zu Papier, ohne den Anspruch zu hegen, dass es nun das Wort des Fußballgottes sein soll/ist.


    Ich habe in meinem Köpfchen drei Kategorien von Trainer angelegt:


    1. Der gewinndenkende Trainer, der alles für seinen Erfolg macht und das die Kinder deutlich spüren läßt (schreit, ungleich einwechselt, feste Positionen, Trainings abseits der Altersziele, unfaire Ansprachen, Beleidigungen, Lieblinge...usw.)


    Diese Trainer gibt es zahlenmäßig ausreichend. Sie gehören meiner Ansicht nach nicht in den Jugendbereich, weil sie ungeeignet und nicht tragbar sind, egal wie nett sie sonst sind!


    2. Der Trainer der gewinndenkend ist, dieses aber die Kinder nicht spüren läßt. Er bleibt fair, gerecht usw. Hier möchte ich mich einordnen und dich auch.


    3. Der aller beste Trainer ist für mich der, der nicht gewinndenkend ist. Er praktiziert alle oben genannten Negativmerkmale im Positiven, wobei er die Jungs -und jetzt kommts- animiert, die Spiele als wichtig anzusehen. Er soll die Spieler animieren, hier das Größte zu sehen, er soll sie heiss machen fair und mit Elan zu spielen, er soll sie zu ehrgeiz anheizen/animieren usw.. ABER...ihm ist das Ergebnis egal, obwohl die Kinder glauben/fühlen, dass es genau anders herum ist. Ich gehöre hierzu bisher leider nicht .


    Das wäre für mich der Idealfall. Das das Ergebnis diesem Trainer egal ist, darf auf keinen Fall dazu führen, dass -wie TRPietro immer so schön sagt- Larifarifußball praktiziert wird. Das wäre für mich genauso schlecht, wie der gewinnorientierte Trainer, der es -wie unter 1 praktiziert-.


    Deine Bericht gefällt mir und ziemlich ähnlich würde ich es auch gestalten, ....du hörst dich fair an und hast dabei einen anscheinend guten Leitfaden. Das zeugt tatsächlich von Erfahrung und gutem Führungsstil....Gruß Andre

  • zu allererst: vielen Dank für die vielen Antworten und guten Ratschlägen.


    Zur Info: nach Rücksprache mit dem Vater, haben sie mir versichert, dass sie meine sportliche Entscheidung akzeptieren und mir keine böse Absicht unterstellen.
    In dem Gespräch habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein erneuter Stress der Eltern einen Anschluß des Jungen aus der Mannschaft bedeuten würde.
    Das hat der Vater sofort akzeptiert.
    Ich hoffe nur, dass die Familie daran hält, auch wenn ich es kaum glauben kann...


    Aber das wird die Zukunft zeigen.

  • Nur nochmal zum besseren Verständnis, weil ich das Gefühl hatte, das es in meinem Beitrag nicht so rüber kam und man (n) mich missversteht.


    In dem Elternabend soll natürlich nur Mannschaftsinterne Dinge besprochen werden und nicht auf einzelne Kinder / Eltern zum Thema gemacht werden. Ich denke in einer neuen Saison sollte man das auf dem Elternabend klar sagen. Das du jederzeit zu Einzelgesprächen bereit bist. Es war natürlich nicht so gemeint, das man sich mit einzelnen Eltern dort über ihren Spößling unterhält.

  • Elterntipps....oder: Unser Sohn muss Nationalspieler werden.


    1. Unser Kind ist der beste Spieler in der Mannschaft. Er wird von den anderen
    nur nicht verstanden. Sorgen Sie dafür, dass jeder in Ihrer Nähe dies auch
    mitbekommt!!!!!!!!!!!


    2. Legen Sie Wert darauf, dass Ihr Schützling sich für den EINZIG WAHREN
    Fußballer hält!!!!!!!!!!!!!


    3. Wenn der Trainer ihn auf die Auswechselbank setzt, ist er ein DUMMKOPF–
    und das müssen Sie ihm in deutlichen AUSDRÜCKLICH KLAR MACHEN !!!!!!!


    4. DISKUTIERN SIE KRÄFTIG MIT DEM SCHIEDSRICHTER, denn schließlich sehen Sie an der Außenlinie alles besser als er!!!!!!!



    5. Versprechen Sie Ihrem Kind FÜR JEDES TOR 5€, das fördert den Offensivfußball!!!!!!!!!!!!


    6. Laufen Sie am Spielfeldrand IMMER AUF BALLHÖHE, so können Sie das Spiel am
    besten kontrollieren und die Spieler und den Trainer lautstark auf seine Fehler
    aufmerksam machen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    7. Erklären Sie Ihrem Sprössling, dass er AUF SIE HÖREN SOLL und nicht auf die
    UNQUALIFIEZIERTEN Hinweise des Trainers!!!!!!!!!!!!!


    8. Sie wissen, dass Ihr Jugendtrainer eigentlich ganz nett ist, aber sonst keine
    Ahnung vom Fußball hat. Machen Sie ihm dies gelegentlich klar und sagen Sie
    ihm, dass IHR KIND NIE auf die Ersatzbank gehört!!!!!!!!!!!!!!!


    9. Kümmern Sie sich vor allen Dingen rechtzeitig um den Transfermarkt, denn
    schließlich sind viele Klubs an IHREM Kind interessiert und für einen Wechsel
    gibt es vielleicht einen Trainingsanzug oder ein Paar Fußballschuhe. Und das
    ist doch schnell verdientes Geld!


    .... oder besser:
    Werden Sie einfach für ein Jahr Jugendtrainer,
    das hilft garantiert, alle obigen Fehler zu vermeiden !!!


    das hier an alle Besserwisser Eltern geben das wirkt Wunder :thumbup:;)

  • vor über 40 Jahren, habe ich als 19jähriger eine D Jugend-trainiert,
    heute mit 61 wiederum eine D-jugend


    die Probleme mit den Eltern haben sich in keinster Weise geändert.


    und die werden sich nicht ändern,


    ändern könnt ur ihr euch, indem ihr den Eltern klar macht, und das ganz deutlich, dass ihr für alles sportliche allein die Verantwortung habt,
    und jeder der das nicht gut findetet, sofort mit in die Trainerverantwortung einzusteigen.
    Wer das nicht macht, hat die Klappe zu halten.
    Nehmt doch endlich mal keine Rücksicht auf die Eltern mehr, unbd zeigt dass ihr der Chef seit.


    Seitdem ich das mache, und mich auch so verhalte habe ich meine Ruhe (Hintergrundgespräche sind normal aber interssieren mich nicht.


    Probleme hat der Trainer, der bei den Eltern lieb Kind sein will


    ihr müsst euch entscheiden: Elternschaft oder Mannschaft, was ist euch wichtiger.


    Da muss natürlich das eigene Ego zurückgestellt werden, klar, das ist schwierig.


    hart, aber so ist nun mal



    Günter