Training für den Kopf

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  • Ich schreibe hier eher für den älteren Jugendbereich und bitte mein Anliegen auch darauf zu beziehen :)


    Ich lege viel Wert darauf, dass meine Spieler ihren Kopf mittrainieren. Sprich: Schnelles Umschalten und Erkennen von neuen Spielsituationen. Standards auch mal schnell und überraschend ausführen etc.
    Leider stelle ich fest, dass hier bei neu nachrückenden Spielern häufig große Defizite vorliegen.



    Ich unterstelle mir mal, dass ich durchaus die eine oder andere Übung bzw. Möglichkeit kenne, dies im Training zu fördern, aber
    es gibt sicher viele hier, die noch mehr gute Ideen haben.



    Mal als Beispiel, was ich öfters mache:
    -Spiel auf 4 Tore, an jeder Seitenlinie eins. Jedes Team greift auf 2 Tore an --> plötzlicher Wechsel der Tore


    -verschiedenfarbige Hütchen: nach Zuruf einer Farbe muss das Hütchen angelaufen werden, bzw. später werden mehrere Farben gerufen und es müssen die angelaufen werden, die nicht gerufen wurden


    - Wechsel zwischen Spielfeldgrößen, Ballkontakten, Spielern im laufenden Spiel


    etc.


    habt ihr noch weitere Übungen, die ihr gere dazu macht, bzw. oft sind es ja auch nur Kleinigkeiten auf die man achtet.

    • Offizieller Beitrag

    Zu den Hütchen: Rufe blau, wenn Du rot meinst. ;)


    "Kopfarbeit" sollte in vielen Übungen verpackt sein. Unter Belastung (Kondition,Übungsstress, Spiel) nicht kopflos zu agieren, ist wichtig um Spielsituationen erfolgreich abzuschließen. Man sollte schon in jungen Jahren damit anfangen, aber Du schilderst ja, oft passiert das nicht.


    Im Prinzip gehört jeder Übungsablauf dazu, der komplexer ist und indem die Aufagben der Spieler sich während des Ablaufes ändern. Nehme ein einfaches Rechteck: Pass links, laufen nach rechts und umgekehrt, schon müssen die Spieler Kopfarbeit leisten. Wechseln diese Aufgaben sich im Ablauf auch noch ab: erst Pass links, dann nach rechts laufen und auf der nächsten Position umgekehrt, wird es noch schwieriger. Wenn dann noch ein Torschuss und eine Rolle vorwärts hinzukommen, gehts richtig los.


    Insbesondere in der Rubrik "Passen" bei Soccerdrills befinden sich einige Übungen, die sich dafür eignen, ich habe mal drei beispielhaft herausgesucht:


    1.


    Ralativ einfach und am Ende könnte man noch einen Torschuss einbauen. Versuche es einmal mit sehr kurzen Abständen, dann wird es schwerer. Die Spieler stehen immer vor dem Problem, welche Seite anspielbar ist. Wenn Du dann noch jedem Anpieler und Läufer einen Ball gibts, wirds spannend bei den Pässen. On Top tauschen die Spieler noch "fliegend" die Positionen mit den Anspielern.


    Link zur Übung: Concentration





    2.


    In dieser Übung wechseln sich Langpass, Kurzpass und der Pass ins Zentrum ab. wenn Du dann noch ständig die Anspieler im Zentrum ständig austauscht, kommen noch weitere Aufgaben hinzu. Je weniger Spieler, desto intensiver.


    Link zur Übung: Doppelpass - Kombi




    3.


    Zwischenzeilich ein Klassiker und in mehreren Büchern enthalten. Diese Übung wird aufbauend durchgeführt. Ich habe sie in verschiedenen Altersklassen (männlich + weiblich, D bis Senioren) trainieren lassen, die größten Probelme hatten die Herren. In den Abständen kann variiert werden. Je enger die Spieler zusammenstehen, desto schwieriger wird es. Stehen sie sehr weit auseinander, wird es richtig anstrengend. Nachteil: Feste Gruppengrößen (oder Positionen doppelt besetzen) und viel Arbeit für den Trainer. Wenn der Trainer den Ablauf nicht 100%ig beherrscht besser lassen, sonst wird es peinlich. Manch ein Trainer hat sich daran schon die Zähne ausgebissen und ein Vorschlag zur Vereinfachung hat mich erreicht: nach mehreren gescheiterten Anläufen wurden die Positionen mit verschiedenfarbigen Tellern markiert, dann sollen es die Spieler besser verstehen.


    Link zur Übung: Positionswechsel in der Gruppe

  • hallo
    ich finde die dritte übung von andre klasse
    habe sie auch letztes jahr von ihm bekommen
    ich hab das in meiner damaligen manschaft machen lassen das war eine starke e-jugend
    und es ging porblemlos auch die schwirigste variante wo alle positionen wechseln
    auch mit links hat es geklappt
    kann die übung nur empfehelne
    lg
    hans

  • Also wir hatten Anfang des Jahres mal jemanden in unserem Verein der hat mit unserer B-Jugend Übungen aus dem Bereich der "Life-Kinetik" gemacht. Zunächst gab es einen Vortrag, dann wurde eine Übungseinheit in der Halle demonstriert und 14 Tage später gab es nochmals eine Übungseinheit. Sehr interessant und hier wird auch das Gehirn geschult. Du solltest Dir hier Informationen holen, denn mit einer Vielzahl der Übungen wirst Du die Aufmerksamkeit Deiner Spieler schulen. Einen Teil der Übungen kann man bereits in allen Altersstufen anwenden.


    Eine Übung z.B., die ich mit meiner E-Jugend, öfters mal mache: Sechs bis acht Spieler bilden einen Kreis. Ein Ball. Jeder Spieler muss immer einen bestimmten Spieler den Ball zuwerfen (und bekommt auch immer den Ball vom selben Spieler zugeworfen). Da muss man aufpassen, sonst bekommt man den Ball ins Gesicht geworfen. Die Schwierigkeit wird gesteigert, indem das Tempo der Würfe erhöht wird und ein zweiter/dritter Ball ins Spiel kommen.


    Weitere Übung z.B.: Wieder Kreis. Die Spieler geben den Ball zum Nebenmann weiter. Gleichzeitig kreist ein weiterer Ball am Boden in die selbe (später in die andere Richtung) und wird ebenfalls zum Nebenmann mit dem Fuß weitergeleitet.


    Mit diesen Übungen wird definitiv die Aufmerksamkeit geschult.


    In dem Bereich wird dann auch noch mit vielen Bändern gearbeitet. Falls Ihr mal die Möglichkeit habt, in Eurer Nähe jemanden zu finden, der so etwas anbietet, informiert Euch drüber. Es ist wirklich interessant.

  • Ich möchte Dich auf Kopfübungen/Ballkoordinationsübungen hinweisen, hier von Soccerdrills. Ich bekomme den Link nicht hin, deshalb die umständliche Variante:


    Schaue unter


    -PASSEN


    und dann


    -Viererkurzpass


    und auch


    -Positionswechsel in der Gruppe


    beide Übungen finde ich gut, sie verbinden Gehirn (mitdenken), mit dem Körper.


    Erstere habe ich mit der E Jugend bereits gemacht. Das war erst sehr schleppend, ....wurde dann aber zusehens besser. Ich wette, dass da einige A Jugendliche Schwierigkeiten haben werden.


    Im weiteren möchte ich hier den Kollegen BigBopper animieren sich einzubringen. Er hat sich -soweit mir in Erinnerung- auf die Entwicklung der Spielintelligenz- ein Stück weit spezialisiert. Irgendwie hat dein Thema schließlich damit zu tun.


    Zudem auch der Rat, .....gerade für eine A Trainer, ...der für kleines Geld mal das Buch "Spieletraining Fußball" von Rolf Mayer anzuschauen. Da sind viele Übungen und vielleicht ein paar, die du nicht kennst, welche in größerem Umfang das von dir erfragte Thema erfassen drin.


    u.a.


    -Verbesserung der Spielübersicht und des Spielverständnisses
    -Konter


    alles als ein Spieltraining, ..dh. du trainierst eigentlich alles in Einem, das von mir so benannte "Ganzheitliche Training". Gruß Andre

  • Hallo dido!
    Wenn du auf die Rubrik Ballkontrolle im Aufbauspiel gehst, hab ich ne Übung beschrieben, die bei meiner A-jugend sehr gut angekommen und auch umgesetzt wurde. Ist ne Spielform für viel Aufmerksamkeit, Übersicht und schnelles Umschalten!

    Ich bin nicht Alt, ich bin ein Klassiker!

  • Life-Kinetik ist eine tolle sache. da gibts ein gutes buch zu:


    Mein Training mit Life Kinetik: Gehirn + Bewegung = mehr Leistung von Horst Lutz und Felix Neureuther


    das habe ich mit meinen jungs auch vor. werde euch berichten, wenn es soweit ist.

  • Danke schonmal für eure Antworten.


    Andre, das Buch kenne ich natürlich schon ;)


    Life-Kinetik ist mir bisher nur in Ansätzen bekannt, klingt interessant, dafür erscheint mir die Trainingszeit allerdings zu schade.
    Wenn noch jmd Ideen besonders zu Spielformen zum Thema hat, darf er sich gerne weiterhin äußern.



    Wers noch nicht gesehen hat: Auf der Seite des Bundes deutscher Fußballehrer (www.bdfl.de) wird über die letzte ITK berichtet. Dort gibts auch ein bisschen was zum Thema. Lohnt sich mal reinzuschauen.

  • Hallo zusammen,


    das Themas ist zwar schon etwas veraltet, würde es aber gerne nochmal aufgreifen.


    Hat hier jemand schon Erfahrungen mit Life Kinetik gemacht? Ich bin gerade dabei mich ein bisschen mehr mit diesen Thema zu beschäftigen und möchte in kürze auch einen Kurs besuchen.


    Für Hinweise und Tipps bin ich schon mal dankbar.


    Gruß Stefan

  • Wir sind vor ca. zwei Jahren das erste Mal mit diesem Thema konfrontiert worden, haben dann einen Vortrag mit unseren Trainern bei uns im Vereinsheim gehabt und dann auch eine Praxisdemo. Mich hat der gesamte Vortrag begeistert. Seitdem wird immer wieder mal von Dr. Klingelhöfer ein Training mit unseren Mannschaften veranstaltet. Dieses Training bekommen wir aufgrund einer günstigen Konstellation kostenlos.


    In der nächsten Woche wird unsere B-Jugendmannschaft wieder ein Training machen, das sogar auf Video aufgezeichnet wird und als DVD veröffentlicht werden soll.


    Ich habe momentan nicht viel Zeit, aber hier kann man mal Einblick nehmen, was es so alles gibt:


    http://www.kinsporth.de

  • Da sind völlig andere Ansätze, als ich sie in meinen "Spiel mit Köpfchen"-Seminaren, viel mit autogenem Mental-Training, einsetzte, die immer das Ziel der inneren Ruhe haben, aus der dann die Kraft zu schöpfen ist...Wie fallen denn kritisch gesehen (dass die LK-Anbieter ihre Methoden prima finden, ist ja klar) die konkreten Erfahrungswerte aus?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ist leider nicht wirklich messbar, da das ganze nicht konsequent gemacht werden kann bei nur zweimal training in der woche.
    dient als auflockerung, aha effekt und ideal für teamfahrten.

  • Ich kann nur den Kopf schütteln.


    da wird eine Übung vorgestellt, die gut ist, Abwechselung bringt, mit Sicherheit die Betreffenden auch fördert und zusätzlich Spass macht.


    dann macht man sie, oder wenn man nicht will, einfach nicht. Fertig aus.


    warum muss die dann sofort wieder auseinandergenommen werden, nach psychologischen Hintergründen gesucht, auf medssbare Erfolge untersucht usw. usw.


    swenn eine Übung bei den Kids angekommen ist, hab ich sie gemacht, da hab ich doch dann nicht alle Hintergründen hinterfragt.
    und wenn sie gar keinen nutzbaren Effekt hatte, den Jungs aber Spass, dann habs ichs auch gemacht.


    wir bewegen uns im Breitensport, nicht im Hochleistungssport.


    gg

  • @Uwe

    LK kommt ja wohl der kognitiven Förderung, die ich aus anderen Bereichen kenne. sehr nahe
    wenn ich das richtig interpretiere geht es ja darum aus eingefleischten (im fussball auch eingeübten) Abläufen herauszubbrechen.
    für mich ist auch ein wenig Koordinatiosntraining, bei dem Körper und Kopf miteinander koordinieren. oder sehe ich das falsch.


    mein Beitrag bezog sich jedoch nicht darauf, sonder darauf, ob man wirklich alles bis ins kleineste Detail hinterfragen und messbar machen muss.


    gg

  • Du musst genauer lesen, dich nicht über ungelegte Eier aufregen! Der Kopf spielt mit, auch grad die Psyche - wie man dahin kommt, ist eine spannende Frage, die zu beantworten, kontroverse Diskussion nur helfen kann! Uwe's Hinweis hat nur die Aufmerksamkeit auf diesen Thread gelenkt, in der LK ein Thema war... Wo ist da das Problem, dass Verschiedenes zusammenkommt? Der Mench ist ein Ganzes!


    Auch im Breitensport wollen viele gern möglichst hoch hinaus, ihr Bestes erreichen, auch wenn es nicht jeder in die Bundesliga schafft. Kenne das aus dem Umfeld, da so auch Stimmung gegen meine Kurse gemacht wird: Wieso wird jedem immer gleich solch Zielperpektive unterschoben, wenn er was in Sachen mehr Qualität bewegen, mehr erreichen will? Ohne dies Streben, Dinge und uns zu verbessern, darüber zu streiten, lebten wir alle noch in der Steinzeit, oder? Also: Was machst du so mit deinen Spielern, damit die fitter im Kopf werden, wie wirkt das - das wäre hier gefragt ;) Ich habe andernorts dazu ja schon (zu) viel geschrieben, frage so nur!


    PS: Man kann Spieler in Bewegung o. zur Ruhe bringen wollen, aber auch überdenken, wie beides zusammenhängt, um ein Optimum zu erreichen. OK?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

    • Offizieller Beitrag

    Günter,


    mal losgelöst von LK.


    Stell dir vor, ein Spieler verabeitet von 10 Pässen 4 mit dem schwachen Fuß, besser wären in der Situation 10 von 10. Durch gezieltes Training bist du in der Lage diese Rate auf 8 von 10 zu erhöhen. Dies erreichst du nicht nur durch die ständige Vorgabe den Ball mit dem schwachen Fuß zu spielen, sondern besser und schneller durch gezieltes Kopftraining.


    Viele Dinge erreichst du eben nicht durch 3000 Wiederholungen. Dann hast du am Ende Roboter, die einige Moves können und diese auch in Spielsituationen anwenden, die das gar nicht hergeben. Das ist übrigens auch das, was wir als Grundlage in der Kreativitätsschulung meinen: nicht ständige Wiederholungen oder einfacher: der Kopf steuert auch die Beine und das Passspiel und ..... gepaart mit guter Technik wird aus einem Fußballer ein Ballzauberer. Klingt jetzt etwas einfach, soll aber so stehenbleiben, wahrscheinlich gibt es dazu irgendwann genaueres, nur nicht jetzt.


    LK und Koordinationstraining sind nicht neu, da wirst du mir zustimmen, Die Inhalte werden jetzt unter Namen zusammengefasst und sind wesentlich weiter ausgebaut worden. Einige Dinge kannte man schon vor vielen Jahzehnten, es hieß nur nicht "Koordination".